DE202012008008U1

DE202012008008U1 - Vorrichtung zum Atemfeedback-Verfahren

Info

Publication number: DE202012008008U1
Application number: DE201220008008
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2012-08-21
Filing date: 2012-08-21
Publication date: 2012-09-24
Anticipated expiration: 2022-08-22

Abstract

Vorrichtung zur Erfassung der Atemtätigkeit einer Person im Biofeedback-Verfahren, wobei diese Vorrichtung eine Atemmaske mit einer Einrichtung für den Zu- und Abstrom der Atemluft und mit einem in dieser Einrichtung angeordneten Sensor zur Messung der Intensität des Atemluftstromes aufweist sowie eine kabelgebundene oder kabellose Verbindung zur Übertragung des Messsignals des Sensors an ein Gerät zur Registrierung oder Umwandlung des Messsignals in ein akustisches, optisches oder elektronisches Signal.

Description

Die Erfindung betrifft die Ausgestaltung einer Vorrichtung, die zur Erfassung der Atemtätigkeit einer Person zur Durchführung der Biofeedback-Methode im Atemfeedback-Verfahren geeignet ist, sowie ein Biofeedback-Gerät umfassend eine solche Vorrichtung.
Stand der Technik
Das Biofeedback-Verfahren zur Entspannungstherapie sowie deren Anwendung auf Basis des Atemfeedback, auch Respiratorische Biofeedback-Methode genannt, haben seit einigen Jahren in der Psychotherapie Anerkennung und Verbreitung erlangt. Das Grundprinzip des Verfahrens besteht darin, dass die Atmung einer Person (z. B. Patient) gemessen wird (= Atemabnahme), das erhaltene Messsignal über eine technische Vorrichtung in ein dem Atemvorgang synchrones akustisches oder optisches Signal umgewandelt und darüber der Person rückgemeldet wird. Durch die synchrone Rückmeldung seiner Atmung erhält die Person eine einfache Möglichkeit, ihre Atmung zu kontrollieren und in einen entspannten Zustand zu überführen oder in einem solchen zu halten. Wesentliche Gesichtspunkte dieses Verfahrens zur Spiegelung des Atemgeschehens betreffen die Genauigkeit der Atemabnahme und die Art und Weise der Atemrückmeldung.
Ein geläufiges Verfahren zur Atemabnahme verwendet einen Bauchgurt, über den mittels einer Messung der Bewegung der Bauchdecke im Bereich des Zwerchfells die Zwerchfellatmung abgetastet wird. In einer alternativen Ausführungsform wird die Bauchbewegung über körperungebundene Abtastsensoren erfasst. Eine Übersicht zu Vorrichtungen zur Abtastung der Bauchatmung bietet die Offenlegungsschrift DE3109026A1 . Die Atemabnahme über die Bauchbewegung vernachlässigt, dass die Atmung gewöhnlich über eine kombinierte Bauch- und Brustatmung erfolgt. Bei der Atemabnahme über den Bauchgurt wird aber der Atemanteil der Brustatmung vernachlässigt. Um dies zu vermeiden, muss sich der Patient auf eine ausschließliche Bauchatmung konzentrieren, was dem Ziel der Behandlung, die physische und psychische Entspannung des Patienten zu fördern, entgegen wirkt. Weitere Nachteile der Atemabnahme über die Bauchbewegung bestehen darin, dass Bewegungen der Bauchmuskulatur, die nicht von einem Atemzug herrühren, beispielsweise durch einen Schluckauf oder eine Körperbewegung des Patienten, zu einer Störung des aufgenommenen Signals und somit zu einer fehlerhaften Abbildung der Atemzüge führen.
Alternativ wird von DE10063123B4 vorgeschlagen, zur Erfassung der Atmung die Atemgeräusche mit einem Mikrofon zu registrieren, welches insbesondere als Nasen-Mikrofon ausgebildet ist. Diese Methode weist Vorteile gegenüber der Atemabtastung über die Bauchbewegung auf, wird jedoch unvorteilhaft, wenn mit ruhiger und langsamer werden der Atmung auch die Atemgeräusche zurück gehen.
Aus der Beatmungsmedizin sind Beatmungsmasken für die künstliche Beatmung (= passive Atmung) bekannt. Hierbei handelt es sich insbesondere um Nasenmasken sowie um Mund und Nase überdeckende Mund-Nase-Masken, die auch als Gesichts-, full face- oder Hybridmasken bezeichnet werden. Am Tubus der Beatmungsmaske, am CO₂-Absaugschlauch oder am Beatmungsmodul befindet sich oft ein Flow-Sensor, der die Intensität des jeweiligen Luftstroms registriert und an die Steuereinheit des Beatmungsgerätes weiterleitet. Eine Verwendung von Beatmungsmasken mit Flow-Sensor zur Registrierung der aktiven Atmung einer Person ist nicht bekannt.
Aufgabenstellung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbesserung der Atemabnahme für das Biofeedback-Verfahren und eine zugehörige Vorrichtung aufzuzeigen. Die Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, dass zur Abtastung der Atmungstätigkeit einer Person die Intensität des Atemluftstromes gemessen wird. Gelöst wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung, die eine Atemmaske mit einer Einrichtung zum Ein- und Auslassen der Atemluft und einem in dieser Einrichtung angeordneten Sensor zur Messung der Atemcharakteristik aufweist. Hierzu wird insbesondere vorgeschlagen, ein Biofeedback-Gerät zur Erfassung der Atemtätigkeit einer Person mit einer herkömmliche Beatmungsmaske mit einem integrierten Flow-Sensor als Signalgeber für die Atemtätigkeit zu verbinden.
Der Erfindungsgegenstand betrifft daher eine Vorrichtung zur Erfassung der Atemtätigkeit einer Person im Biofeedback-Verfahren, wobei diese Vorrichtung eine Atemmaske mit einer Einrichtung für den Zu- und Abstrom der Atemluft und mit einem in dieser Einrichtung angeordneten Sensor zur Messung der Intensität des Atemluftstromes aufweist sowie eine kabelgebundene oder kabellose Verbindung zur Übertragung des Messsignals des Sensors an ein Gerät zur Registrierung oder Umwandlung des Messsignals in ein akustisches, optisches oder elektronisches Signal.
Die Erfindung betrifft ferner ein Biofeedback-Gerät zur Durchführung des Atemfeedback-Verfahrens wobei die Atemtätigkeit einer Person kontinuierlich erfasst und synchron durch akustische oder optische Signale an dieselbe Person rückgemeldet wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Biofeedback-Gerät zur Erfassung der Atemtätigkeit eine Nasen- oder Gesichtsmaske mit einer Einrichtung für den Zu- und Abstrom der Atemluft und mit einem in dieser Einrichtung angeordneten Flow-Sensor zur Messung der Intensität des Atemluftstromes aufweist sowie einen kabelgebundenen Anschluss zur Übertragung des Messsignals des Flow-Sensors an das zugehörige Gerät zur Umwandlung des Messsignals in ein akustisches oder optisches Signal.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Biofeedback-Gerät, das zur Abtastung der Atmung einer Person eine herkömmliche von der Person zu tragende Beatmungsmaske mit einem Flow-Sensor als Signalgeber aufweist.
Ausführungsbeispiele
Für die Durchführung des Biofeedback-Verfahrens ist die Atemmaske der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorteilhaft als leichte Nasenmaske oder als eine leichte, die Nase und den Mund überdeckende Gesichtsmaske ausgeführt. Diese können ähnlich wie Einweg- oder Einmalmasken für Beatmungsanwendungen gestaltet sein.
Der Sensor für die Messung der Atemintensität kann als Drucksensor oder als Strömungssensor, auch Flow-Sensor, flow meter oder Spirometer genannt, ausgebildet sein. Vorteilhaft ist der Sensor ein Strömungssensor, weil Strömungssensoren sowohl bei hohen als auch geringen Volumenströmen, das heißt bei starker und bei schwacher (langsamer/ruhiger) Atmung eine hohe Sensitivität aufweisen. Drucksensoren sind grundsätzlich ebenfalls geeignet, weisen aber bei geringen Volumenströmen eine geringere Sensitivität auf.
Die Übertragung des Sensorsignals an ein Biofeedback-Gerät kann sowohl über eine kabelgebundene als auch über eine kabellose Verbindung erfolgen. In einer einfachen Ausführungsform erfolgt die Übertragung des Messsignals beispielsweise über eine Verbindung aus einem Kabel und einem auf den Signaleingang des Biofeedback-Gerätes hin ausgebildeten Adapter. In der kabellosen Ausführung erfolgt die Signalübertragung über eine Funkverbindung zwischen Sensoreinheit und Biofeedback-Gerät.
Von der Aufgabenstellung her stellt die erfindungsgemäße Atemmaske eine alternative Vorrichtung zur Aufnahme der Atemintensität einer Person im Zusammenhang mit dem Atemfeedback-Verfahren dar. Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Atemmaske sowie ihre möglichen Ausbildungen eröffnen darüber hinaus gehende Anwendungsgebiete und Ausführungsformen, insbesondere in der Medizintechnik.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 3109026 A1 [0003]
DE 10063123 B4 [0004]

Claims

Vorrichtung zur Erfassung der Atemtätigkeit einer Person im Biofeedback-Verfahren, wobei diese Vorrichtung eine Atemmaske mit einer Einrichtung für den Zu- und Abstrom der Atemluft und mit einem in dieser Einrichtung angeordneten Sensor zur Messung der Intensität des Atemluftstromes aufweist sowie eine kabelgebundene oder kabellose Verbindung zur Übertragung des Messsignals des Sensors an ein Gerät zur Registrierung oder Umwandlung des Messsignals in ein akustisches, optisches oder elektronisches Signal.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor ein Strömungssensor ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor ein Drucksensor ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Atemmaske eine Nasenmaske ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Atemmaske den Mund und die Nase überdeckt.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Atemmaske eine Verbindung zur Übertragung des Messsignals des Sensors an ein Gerät zur Durchführung des Biofeedback-Verfahrens aufweist.
Biofeedback-Gerät zur Durchführung des Atemfeedback-Verfahrens, wobei die Atemtätigkeit einer Person kontinuierlich erfasst und synchron durch akustische oder optische Signale an dieselbe Person rückgemeldet wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Biofeedback-Gerät zur Erfassung der Atemtätigkeit eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 aufweist.
Biofeedback-Gerät zur Durchführung des Atemfeedback-Verfahrens, wobei die Atemtätigkeit einer Person kontinuierlich erfasst und synchron durch akustische oder optische Signale an dieselbe Person rückgemeldet wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Biofeedback-Gerät zur Erfassung der Atemtätigkeit eine Nasen- oder Gesichtsmaske mit einer Einrichtung für den Zu- und Abstrom der Atemluft und mit einem in dieser Einrichtung angeordneten Flow-Sensor zur Messung der Intensität des Atemluftstromes aufweist sowie einen kabelgebundenen Anschluss zur Übertragung des Messsignals des Flow-Sensors an das zugehörige Gerät zur Umwandlung des Messsignals in ein akustisches oder optisches Signal.
Biofeedback-Gerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Nasen- oder Gesichtsmaske eine herkömmliche Beatmungsmaske mit einem Flow-Sensor ist.