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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abdeckvorrichtung für eine Getränkedose nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Getränkedosen sind neben Flaschen die wichtigste Handelsverpackung für Getränke und dienen in der Regel zugleich als Trinkgefäß. Sie werden vor allem für kohlensäurehaltige Getränke, wie Bier und Softdrinks, verwendet und werden mittels einer Aufreißlasche geöffnet.
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Die Getränkedosen bestehen in der Regel aus einem einteiligen, zylindrischen Behälter aus Aluminium oder Weißblech, wobei die Getränkedose an der offenen Stirnseite mit einer aufgefalzten Stirnwand aus Aluminium luftdicht verschlossen ist. Die Stirnwand weist üblicherweise eine ovale Ritzlinie als Sollbruchlinie und eine angenietete Aufreißlasche auf, die beim Anheben das angeritzte Oval durch Hebelwirkung ins Doseninnere drückt und so eine Ausguss- bzw. Trinköffnung erzeugt. Nach dem Öffnen der Getränkedose wird die Aufreißlasche wieder in die ursprüngliche Position gebracht. Eine solche Getränkedose ist auch unter dem Namen Ring-Pull Dose bekannt. Die in Europa meistverbreiteten Dosengrößen sind für 0,33 und 0,5 Liter vorgesehen.
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Die Getränke in der geöffneten Getränkedose ziehen durch ihren Geruch oft Insekten an, wie bspw. Bienen, Wespen, Fliegen oder auch Ameisen, die unbemerkt über die Ausgussöffnung in die Getränkedose eindringen können. Dies ist für den Trinker des Getränks zumindest sehr unangenehm. Im Fall von Bienen oder Wespen kann es sogar lebensbedrohlich sein, wenn diese Tiere beim Trinken des Getränks in den Mund gelangen.
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Um dies zu vermeiden, zeigt bspw. die
DE 200 07 102 U1 einen speziell ausgebildeten Ring-Pull-Verschluss mit einer Abdeckvorrichtung, die eine Abdeckzunge aufweist, wobei die Abdeckzunge um den Niet der Aufreißlasche drehbar angeordnet ist. Mit der Abdeckzunge kann manuell die Ausgussöffnung der Getränkedose verschlossen werden. Die geometrische Form der Abdeckzunge ist dabei der Ausgussöffnung angepasst, wobei die Abdeckzunge die Ausgussöffnung um ein bis zwei Millimeter überdeckt.
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Beide Vorrichtungen haben den Nachteil, dass die Abdeckzunge sehr genau auf die Ausgussöffnung positioniert werden muss, um den gewollten Schutz zu erlangen. Auch ein ungewolltes Verschieben der Abdeckzunge nach einer genauen Positionierung, z. B. durch Erschütterungen, ist durchaus möglich. In diesen Fällen ist die Abdeckvorrichtung nahezu nutzlos.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannte Abdeckvorrichtung weiterzuentwickeln, so dass die Ausgussöffnung der Getränkedose immer sicher verschließbar ist. Die Kosten für das Herstellungsverfahren der Getränkedose sollen durch die zusätzliche Abdeckvorrichtung nicht oder nur geringfügig erhöht werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ausgehend von der Abdeckvorrichtung der eingangs genannten Art vorgeschlagen, dass die Abdeckvorrichtung einen Schutzdeckel umfasst, der mit über 50% seiner Umfangsfläche an einem Rand der Getränkedose anliegt.
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Der Schutzdeckel ist damit erfindungsgemäß um ein Vielfaches großflächiger ausgebildet als die Ausgussöffnung der Getränkedose. Der Schutzdeckel kann damit mindestens die Hälfte der die Getränkedose verschließende Stirnwand mit der Ausgussöffnung bedecken. Dadurch wird die Ausgussöffnung der Getränkedose großflächig abgedeckt. Auch ein ungewolltes Öffnen der Ausgussöffnung durch versehentliches Verschieben des Schutzdeckels ist kaum möglich.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Abdeckvorrichtung ist vorgesehen, dass der Schutzdeckel um einen im Mittelpunkt der Stirnwand angeordneten Niet parallel zur Stirnwand drehbar gelagert ist, und der Schutzdeckel durch den Niet an der Stirnwand befestigt ist. Der Niet befestigt bevorzugt auch die Aufreißlasche an der Stirnwand. Das bedeutet, dass der Schutzdeckel nach der Öffnung der Getränkedose mit Hilfe des Ring-Pull-Verschlusses manuell um den Niet über die Ausgussöffnung gedreht werden kann, so dass diese durch den Schutzdeckel bedeckt ist. Dabei dreht die Aufreißlasche des Ring-Pull-Verschlusses mit.
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Üblicherweise weist die Getränkedose zur Stirnwand hin bevorzugt einen gebördelten Rand auf, durch den die Getränkedose mit der Stirnfläche luftdicht verschlossen ist. Bevorzugt ist der am Rand der Getränkedose anliegende Bereich des Schutzdeckels rund ausgebildet und ist in einer Draufsicht um einen Winkel von mindestens 180° aufgespannt. Der rund ausgebildete Umfang des Schutzdeckels liegt möglichst nahe am Rand der Getränkedose an. Dadurch wird verhindert, dass kleine Tiere, wie z. B. Ameisen, seitlich unter den Schutzdeckel kriechen und so bei geschlossener Abdeckvorrichtung in die Getränkedose eindringen können.
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Diese Wirkung kann noch dadurch verstärkt werden, dass der rund ausgebildete Bereich des Schutzdeckels, also der Bereich, der an dem Rand der Getränkedose anliegt, zur Getränkedose hin abgeschrägt ist. Außerdem wird dadurch eine Verletzungsgefahr für den Benutzer der Getränkedose bzw. der Abdeckvorrichtung gemindert, indem durch die Abschrägung verhindert wird, dass sich der Benutzer an dem Blech schneidet.
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Damit die Getränkedose mit der zusätzlichen Abdeckvorrichtung kostengünstig hergestellt werden kann, ist vorgesehen, dass der Schutzdeckel mit der Aufreißlasche einstückig hergestellt ist und dass der Schutzdeckel aus Blech, vorzugsweise aus Weißblech oder aus Aluminiumblech, hergestellt ist. Damit weist der Schutzdeckel bevorzugt das gleiche Herstellungsmaterial auf, wie die eigentliche Getränkedose. Durch Verjüngungen zwischen dem Schutzdeckel und der Abreißlasche werden Sollknickstellen gebildet, die das Öffnen der Getränkedose unterstützen.
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Um das Drehen des Schutzdeckels zu erleichtern, ist vorgesehen, dass der Schutzdeckel mit Hilfe der Grifföffnung der Aufreißlasche drehbar ist. Alternativ kann der Schutzdeckel (gemäß 5) auch eine zusätzliche Grifföffnung aufweisen, mit der der Schutzdeckel drehbar ist. Um dabei ein Einschneiden des Betätigungsfingers zu verhindern, kann die Grifföffnung einen verstärkten Rand aufweisen, der z. B. durch eine Bördelung gebildet werden kann.
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Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele der Erfindung, die in den Figuren dargestellt ist. Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung. Es zeigen:
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1 eine geschlossene Getränkedose mit einer erfindungsgemäßen Abdeckvorrichtung in einer Draufsicht;
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2 eine Aufreißlasche mit einem Schutzdeckel als Teil der erfindungsgemäßen Abdeckvorrichtung in einer Draufsicht;
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3 den Bereich der Abdeckvorrichtung aus 1 bei einer geöffneten Getränkedose in einem Querschnitt;
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4 ein Detail-Ausschnitt aus der Darstellung aus 3;
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5 eine alternative Ausführungsform des Schutzdeckels der erfindungsgemäßen Abdeckvorrichtung in einer Draufsicht; und
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6 den Bereich der Abdeckvorrichtung mit dem Schutzdeckel aus 5 bei einer geöffneten Getränkedose in einem Querschnitt.
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Getränkedosen werden vor allem für kohlensäurehaltige Getränke, wie Dosenbier und Softdrinks, verwendet und weisen bspw. einen sog. Ring-Pull-Verschluss mit einer Aufreißlasche auf. Eine solche Getränkedose besteht in der Regel aus einem einteiligen, zylindrischen Behälter aus Aluminium- oder Weißblech, wobei die Getränkedose an der offenen Stirnseite mit einer aufgefalzten Stirnwand aus Aluminium luftdicht verschlossen ist. Der Deckel bildet dabei eine Stirnfläche der Getränkedose.
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1 zeigt einen Ring-Pull-Verschluss 10 in einer Draufsicht auf die Getränkedose, der an der Stirnwand 12 der Getränkedose angeordnet ist. Die Stirnwand 12 weist üblicherweise eine ovale Ritzlinie 14 als Sollbruchlinie auf. Ein Niet 16, der im Mittelpunkt der Stirnwand 12 angeordnet ist, befestigt eine Aufreißlasche 18 an der Stirnwand 12 der Getränkedose.
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Mit der Aufreißlasche 18 ist ein Schutzdeckel 20 verbunden. Das bedeutet, dass die Aufreißlasche 18 und Schutzdeckel 20 eine integrale Einheit bilden; die Aufreißlasche 18 bildet so gemeinsam mit dem Schutzdeckel 20 die erfindungsgemäße Abdeckvorrichtung 22.
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2 zeigt die einstückige Abdeckvorrichtung 22 nach einer Fertigung. Während der Montage der Getränkedose muss die Abdeckvorrichtung 22 jeweils an vorgesehenen Knicklinien 24 und 26 zusammengefaltet werden, so dass zwei vorgesehene Bohrungen 28 und 30 in der Abdeckvorrichtung 22 zur Aufnahme des Niets 16 übereinander liegen.
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Der Schutzdeckel 20 ist in der Draufsicht im Wesentlichen halbrund ausgebildet, und folgt mit seinem runden Außenumfang der Wandung der Getränkedose. Der Schutzdeckel 20 ist derart ausgebildet, dass er mindestens 50% der Stirnfläche 12 bedeckt. Der Niet 16 bildet dabei eine Drehachse, um die die Aufreißlasche 18 mit dem Schutzdeckel 20 im Wesentlichen parallel zur Stirnfläche 12 gedreht werden kann (vgl. Bezugszeichen 31). Eine in der Aufreißlasche 18 angeordnete Grifföffnung 32 ermöglicht eine leicht durchzuführende Drehbewegung der Abdeckvorrichtung 22. Die Grifföffnung 32 kann am Umfang verstärkt sein (z. B. durch eine Bördelung), um Verletzungen eines Benutzers zu vermeiden. Außerdem ist der Schutzdeckel 20 am rund ausgebildeten Bereich zur Getränkedose hin abgeschrägt (vgl. Bezugszeichen 34), um ebenfalls Verletzungen beim Verwenden der Getränkedose zu vermeiden.
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Die 3 und 4 zeigen die Getränkedose in einem geöffnetem Zustand. Zum Öffnen der Getränkedose wird in bekannter Weise durch Anheben der Aufreißlasche 18 mit Hilfe der Grifföffnung 32 ein durch die Ritzlinie 14 eingefasstes Oval 36 durch Hebelwirkung ins Doseninnere gedrückt und so eine Ausgieß- bzw. Trinköffnung erzeugt (vgl. Bezugszeichen 42). Eine vorgesehene Knicklinie 38 und eine U-förmig ausgebildete Auftrennung 40 eines Bereichs um die Öffnung 28 der Aufreißlasche 18 unterstützen den Öffnungsvorgang.
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Nach dem Öffnen der Getränkedose wird die Aufreißlasche 18 wieder in die ursprüngliche Position zurückbewegt (vgl. Bezugszeichen 44), wobei das Oval 36 bleibend verformt im Innern der Getränkedose verbleibt.
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Die durch das eingedrückte Oval 36 gebildete Ausgussöffnung kann nach dem Öffnen der Getränkedose durch Drehen des Schutzdeckels 20 wieder verschlossen werden, um zu vermeiden, dass Insekten, wie bspw. Bienen, Wespen, Fliegen oder auch Ameisen, unbemerkt über die Ausgussöffnung in die Getränkedose eindringen können. Der erfindungsgemäße Schutzdeckel 20 bedeckt dabei mindestens die Hälfte der Stirnwand 12 mit der Ausgussöffnung und liegt möglichst nahe am Rand 46 der Getränkedose an. Der Rand 46 wird durch den Falz, welcher die Stirnwand 12 mit der Getränkedose verbindet, gebildet.
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Dadurch wird die Ausgussöffnung der Getränkedose großflächig abgedeckt. Ein ungewolltes Öffnen der Ausgussöffnung durch ungewolltes Verschieben des Schutzdeckels 20 ist kaum möglich. Außerdem wird verhindert, dass kleine Kriechtiere (z. B. Ameisen) über den Rand 46 in die Getränkedose eindringen können.
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Das Drehen des Schutzdeckels 20 ist über die Grifföffnung 32 der Aufreißlasche 18 leicht manuell möglich. Zum Trinken wird der Schutzdeckel 20 – möglichst nur während der Trinkphase – in gleicher Weise zurück- oder weitergedreht, bis die Ausgussöffnung freigelegt ist.
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Die 5 und 6 zeigen eine alternative Ausführungsform des Schutzdeckels 20 der erfindungsgemäßen Abdeckvorrichtung 22. Hierbei weist der Schutzdeckel 20 eine separat ausgebildete Grifföffnung 48 zum Drehen des Schutzdeckels 20 auf. Auch hier kann die Grifföffnung 48 am Umfang (z. B. durch eine Bördelung) verstärkt sein, um ein verletzungsfreies Drehen des Schutzdeckels 20 zu ermöglichen. Der Schutzdeckel 20 liegt separat zwischen der Stirnwand 12 und der Aufreißlasche 18 und ist durch den im Mittelpunkt der Stirnwand 12 angeordneten Niet 16 fixiert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20007102 U1 [0005]
- DE 29912852 U1 [0006]