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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kopplungsmechanismus zum Koppeln einer Aktuatorstange eines Aktuators an ein Wastegateventil zur Ladedruckregelung eines Turboladers.
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Gebiet der Erfindung
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Turbolader für Brennkraftmaschinen sitzen am Ende des Brennraumes der Brennkraftmaschine direkt am beziehungsweise im Abgasstrahl und dienen dazu die heißen Abgase als Energieträger zu nutzen. Dafür sind Turbolader mit einer Turbine ausgestattet. Um eine Beschleunigung der Turbine über deren Maximaldrehzahl hinaus zu vermeiden, ist herkömmlicherweise ein Schutzmechanismus vorgesehen, welcher ein Überschreiten der Maximaldrehzahl der Turbine dadurch verhindert, dass mittels eines Ventils ein Teil des Abgases anstatt über die Turbine über eine Bypassverbindung direkt in das Krümmerrohr abgeleitet wird. Dieses so genannte Wastegateventil, welches im Fall einer klappenförmigen Ausgestaltung häufig auch als Wastegateklappe bezeichnet wird, wird von Außen über einen Aktuator betätigt. Der Aktuator wird dabei meistens pneumatisch oder auch elektrisch angesteuert.
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Hintergrund der Erfindung
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Um das Wastegateventil durch den Aktuator zu betätigen, werden zwischen dem Wastegateventil und dem Aktuator meistens recht komplexe Mechanismen verbaut, welche sich aus vielen einzelnen Bauteilen zusammensetzen und insbesondere mehrere Übersetzungen umfassen.
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Da während des Betriebes im Bereich des Wastegateventils Temperaturen von etwa 1000°C erreicht werden können, werden ventilnahe Bauteile meist aus temperaturbeständigen Werkstoffen ausgebildet. Diese sind jedoch nicht selten sehr schlecht schweißbar, was zu einer weiteren Steigerung der Bauteileanzahl beiträgt.
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Aufgrund der Positionierung des Aktuators und des Wastegateventils zueinander ist es in der Regel nötig mehrere Freiheitsgrade in das Gestänge zu Betätigung des Wastegateventils einzubauen.
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Aus diesen Gründen umfassen derzeit eingesetzte Aktuator-Wastegateventil-Kopplungsmechanismen mehrere Gelenke sowie eine Vielzahl von weiteren Bauteilen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Kopplungsmechanismus zum Koppeln einer Aktuatorstange eines Aktuators an ein Wastegateventil, beispielsweise eine Wastegateklappe, zur Ladedruckregelung eines Turboladers, insbesondere für eine Brennkraftmaschine, welcher ein erstes Kopplungsmittel mit einem Aktuatorstangenverbindungselement zum Verbinden des ersten Kopplungsmittels mit der Aktuatorstange und ein zweites Kopplungsmittel mit einem Wastegateventilverbindungselement zum Verbinden des zweiten Kopplungsmittels mit dem Wastegateventil umfasst und wobei das erste Kopplungsmittel und das zweite Kopplungsmittel durch ein Drehschubgelenk miteinander verbunden sind. Bei der Brennkraftmaschine kann es sich insbesondere um einen Motor eines Fahrzeugs, beispielsweise eines Kraftfahrzeug, zum Beispiel eines Personenkraftwagen (PKW), handeln.
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Durch das Drehschubgelenk kann der erfindungsgemäße Kopplungsmechanismus vorteilhafterweise mit mindestens zwei Freiheitsgraden ausgestattet werden.
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Durch die Drehfunktion des Drehschubgelenks ist der erfindungsgemäße Kopplungsmechanismus in der Lage eine Dreh- beziehungsweise Knickbewegung eines sich um die eigene Achse drehenden Drehmechanismus des Wastegateventils zu veranlassen. Insbesondere kann dabei durch den Kopplungsmechanismus eine Linearbewegung der Aktuatorstange des Aktuators in eine Drehbewegung des Wastegateventils, insbesondere der Wastegateklappe, umgesetzt werden.
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Die Aktuatorstange und das Wastegateventil können dabei insbesondere derart angeordnet sein, dass die Achse der Linearbewegung der Aktuatorstange und die Drehachse des Wastegateventils beziehungsweise der Wastegateklappe im Wesentlichen senkrecht zueinander stehen. Dabei kann die Drehachse des Drehschubgelenks beispielsweise im Wesentlichen parallel zu der Drehachse des Wastegateventils beziehungsweise der Wastegateklappe ausgerichtet sein.
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Durch die Schubfunktion des Drehschubgelenks kann dabei zudem vorteilhafterweise ein Längenausgleich erfolgen, um während des Betriebs auftretende, auf hohen Temperaturunterschieden und Temperaturwechseln beruhende Längenänderungen der verbundenen Bauteile auszugleichen.
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Auf weitere Gelenke kann dabei vorteilhafterweise verzichtet werden.
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Insgesamt ermöglicht der erfindungsgemäße Kopplungsmechanismus vorteilhafterweise die zur Aktivierung des Wastegateventils durch die Aktuatorstange benötigten Freiheitsgrade unter Verwendung einer geringen Anzahl von einfach zu montierenden und kostengünstigen Bauteilen zu realisieren und damit eine hohe Wirtschaftlichkeit zu erzielen. Dabei ist es insbesondere möglich zumindest einen Teil des Kopplungsmechanismus durch besonders kosteneffektive Normteile zu realisieren.
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Eine Verringerung der Zahl der Gelenke und sonstigen Bauteile wirkt sich – neben den Herstellungskosten – zudem vorteilhaft auf das Gewicht des erfindungsgemäßen Kopplungsmechanismus aus. Somit kann der erfindungsgemäße Kopplungsmechanismus – zusätzlich zu einer verbesserten Wirtschaftlichkeit – auch zu einer Verbesserung des Leistungsumfangs beziehungsweise der Energieeffizienz eines damit ausgestatteten Fahrzeugs beitragen.
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Zudem ist der erfindungsgemäße Kopplungsmechanismus einfach und flexibel auf unterschiedliche Ausgestaltungen beziehungsweise Typen von Anlagen, beispielsweise auf mit den gleichen Turboladern ausgestatteten, jedoch voneinander unterschiedlichen Motoren, zum Beispiel mit unterschiedlichen Aktuatorpositionen, adaptierbar, sodass eine Entwicklung von auf die unterschiedlichen Anlagetypen angepassten Wastegateventilen vorteilhafterweise vermieden werden kann. Im Idealfall kann eine Adaption auf unterschiedliche Anlagetypen durch einen Längenausgleich des Kopplungsmechanismus realisiert werden, welcher gegebenenfalls nur durch eine Einstellung des Aktuatorstangenverbindungselements, welches wie später näher erläutert, insbesondere auf einer Verschraubung der Aktuatorstange basieren kann, und/oder des Drehschubgelenks bewirkt werden kann. Größere Längenausgleiche können dabei zum Beispiel durch ein Baukastensystem mit Gleichteilen, beispielsweise von mehreren ersten und/oder zweiten Kopplungsmitteln unterschiedlicher Länge und gegebenenfalls unterschiedlicher Ausgestaltung, bewirkt werden.
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Bei dem Drehschubgelenk kann es sich insbesondere um ein Drehschubgelenk mit zwei Freiheitsgraden handeln.
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Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Drehschubgelenk einen in einer Führung, insbesondere einer Kulissenführung, geführten Kulissenstein (Nutenstein). So kann vorteilhafterweise zum Einen eine Wärmeleitung von dem mit dem Wastegateventil verbundenen und damit hohen Temperaturen ausgesetzten zweiten Kopplungsmittel auf das erste Kopplungsmittel und damit auf den damit über die Aktuatorstange verbundenen, wärmeempfindlichen Aktuator verringert werden. Zum Anderen ermöglicht ein Kulissenstein basiertes Drehschubgelenk das erste und zweite Kopplungsmittel voneinander zu beabstanden und dadurch eine Wärmeübertragung von dem ersten auf das zweite Kopplungsmittel, beispielsweise mittels Konvektion, zu verringern und zum Beispiel eine Luftkühlung des Gelenkbereichs zu realisieren.
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Im Rahmen einer Ausgestaltung dieser Ausführungsform ist die Führung, insbesondere die Kulissenführung, des Drehschubgelenks, in dem zweiten Kopplungsmittel ausgebildet, wobei das erste Kopplungsmittel drehbar mit dem in der Führung geführten Kulissenstein verbunden ist.
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Im Rahmen einer speziellen Ausgestaltung ist die Führung, insbesondere die Kulissenführung, dabei in Form einer, beispielsweise durchgängigen, Längsnut in dem zweiten Kopplungsmittel ausgebildet. Die Längsnut kann sich dabei insbesondere in Längerichtung des zweiten Kopplungsmittels erstrecken.
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Das zweite Kopplungsmittel kann insbesondere mindestens einen, beispielsweise zwei oder mehr, die Führung, insbesondere die Längsnut, begrenzende einkrempbare oder eingekrempte Krempenabschnitte aufweisen. Durch die Krempenabschnitte kann vorteilhafterweise der Weg des Kulissensteins in der Führung beziehungsweise der Längsnut begrenzt werden. Beispielsweise kann das zweite Kopplungsmittel zwei Krempenabschnitte aufweisen, welche die Führung, insbesondere die Längsnut, jeweils an deren Enden beziehungsweise Stirnseiten begrenzen. Das Einkrempen der Krempenabschnitte kann zum Beispiel bei der Montage des Kopplungsmechanismus, zum Beispiel durch ein dem Clinchen ähnliches Verfahren, erfolgen. Durch unterschiedlich starkes Einkrempen beziehungsweise Nicht-Einkrempen der Krempenabschnitte kann so vorteilhafterweise die Länge der Führung beziehungsweise der Längsnut auf unterschiedliche Anlagentypen eingestellt und ein auf unterschiedliche Anlagen adaptierbarer Kopplungsmechanismus bereitgestellt werden. Durch Einkrempen der Krempenabschnitte kann die Längsnut zudem mit Anschlägen für den Kulissenstein versehen werden. So kann vorteilhafterweise der Kulissenweg nachträglich in der Montage eingegrenzt werden.
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Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das erste Kopplungsmittel einteilig und/oder ist das zweite Kopplungsmittel einteilig. Vorzugsweise ist sowohl das erste als auch das zweite Kopplungsmittel jeweils einteilig ausgestaltet. So kann vorteilhafterweise die Bauteilanzahl minimiert werden.
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Im Bereich des Drehschubgelenks können das erste und das zweite Kopplungsmittel beispielsweise ebene und zueinander parallele Anlageflächen aufweisen.
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Insbesondere kann das erste Kopplungsmittel und/oder das zweite Kopplungsmittel im Bereich des Drehschubgelenks einen rechteckigen Querschnitt aufweisen.
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Im Rahmen einer Ausgestaltung weist das erste Kopplungsmittel im Bereich des Aktuatorstangenverbindungselements einen runden, insbesondere kreisförmigen, Querschnitt.
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Im Rahmen einer anderen Ausgestaltung ist das erste Kopplungsmittel im Bereich des Aktuatorstangenverbindungselements, beispielsweise um etwa 90°, gewinkelt.
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Beide vorstehenden Ausgestaltungen ermöglichen es auf einfache Weise mittels des Aktuatorstangenverbindungselements die Aktuatorstange und das erste Kopplungsmittel, beispielsweise durch die später erläuterten Schraubverbindungen, derart zu verbinden, dass deren Längserstreckungen im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind.
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Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das erste Kopplungsmittel zumindest teilweise stangenförmig oder als gewinkeltes Blech (Blechwinkel), beispielsweise gestanztes und gewinkeltes Blech, ausgebildet. Dabei kann unter stangenförmig sowohl eine Stange aus Vollmaterial als auch eine zumindest teilweise hohle Stange beziehungsweise ein Rohr mit einem teilweise runden, beispielsweise kreisförmigen, Querschnitt und/oder mit einem teilweise polygonen, insbesondere rechteckigem, Querschnitt verstanden werden.
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Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das zweite Kopplungsmittel ein Blech, insbesondere ein gestanztes Blech, oder eine Profilschiene. So kann eine Kulissensteinführung auf besonders einfache, material- und gewichtssparende Weise realisiert werden.
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Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Aktuatorstangenverbindungselement in Form einer, insbesondere in Richtung der Längserstreckung des ersten Kopplungsmittels ausgebildeten, Bohrung ausgebildet, in welche die Aktuatorstange einführbar ist.
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Dabei kann unter einer Bohrung – unabhängig von dem Verfahren zu deren Herstellung – eine Aussparung beziehungsweise ein Durchbruch mit einem runden, beispielsweise im Wesentlichen kreisförmiger, Querschnitt verstanden werden. Als Bohrung kann somit sowohl ein mittels eines rotierenden Werkzeugs hergestellte als auch ein andersartig, beispielsweise durch Stanzen, hergestellte runde Aussparung beziehungsweise runder Durchbruch verstanden werden.
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Die Verbindung des als Aktuatorstangenverbindungselement dienenden Bohrung und der Aktuatorstange kann dabei insbesondere mittels einer Schraubverbindung erfolgen. Eine Verbindung des ersten Kopplungsmittels und der Aktuatorstange mittels einer Schraubverbindung ermöglicht es vorteilhafterweise den Aktuator, beispielsweise bis auf eine halbe Gewindeumdrehung genau, einzustellen und auf diese Weise gegebenenfalls auch einen Längenausgleich zwischen unterschiedliche Anlagetypen zu realisieren.
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Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform weist daher die Aktuatorstange ein Außengewinde auf. Das Außengewinde kann dabei beispielsweise zumindest im Endabschnitt der Aktuatorstange ausgebildet sein. Gegebenenfalls kann sich das Außengewinde auch über weitere Bereiche der Aktuatorstange, zum Beispiel über die vollständige Länge der Aktuatorstange erstrecken.
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Im Rahmen einer Ausgestaltung dieser Ausführungsform ist die als Aktuatorstangenverbindungselement dienende Bohrung mit einem zum Außengewinde der Aktuatorstange korrespondierenden Innengewinde ausgestattet. Auf diese Weise kann die Aktuatorstange insbesondere durch Einschrauben ihres Außengewindes in das Innengewinde der Bohrung an dem ersten Kopplungsmittel befestigt werden beziehungsweise befestigbar sein.
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Im Rahmen einer anderen Ausgestaltung dieser Ausführungsform ist die als Aktuatorstangenverbindungselement dienende Bohrung eine durchgängige, beispielsweise gewindefreie, Bohrung, durch welche die Aktuatorstange steckbar ist. Die Aktuatorstange ist dabei durch mindestens eine Mutter, insbesondere mindestens zwei Muttern, mit einem zu dem Außengewinde der Aktuatorstange korrespondierenden (Innen-)Gewinde, an dem ersten Kopplungsmittel befestigbar beziehungsweise fixierbar. Insbesondere kann dabei die Aktuatorstange an dem ersten Kopplungsmittel durch Verspannen eines die als Aktuatorstangenverbindungselement dienende Bohrung umgebenden Abschnitts des ersten Kopplungsmittels zwischen mindesten zwei auf die Aktuatorstange aufgeschraubten Muttern, insbesondere von denen mindesten eine auf der dem Aktuator zugewandeten Seite und mindestens eine auf der dem Aktuator abgewandten Seite angeordnet ist, befestigt werden beziehungsweise befestigbar sein.
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Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist auch das Wastegateventilverbindungselement als durchgängige Bohrung ausgestaltet. Dabei kann das zweite Kopplungsmittel an dem Wastegateventil beispielsweise durch einen, durch die als Wastegateventilverbindungselement dienende Bohrung steckbaren und in das Wastegateventil einschraubbaren beziehungsweise einrastbaren Bolzen, beispielsweise eine Schraube, befestigt werden beziehungsweise befestigbar sein.
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Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das erste Kopplungsmittel weiterhin ein Kulissensteinverbindungselement, welches beispielsweise ebenfalls in Form einer durchgängigen, zum Beispiel gewindefreien, Bohrung ausgebildet sein kann. Dabei kann das erste Kopplungsmittel an dem Wastegateventil beispielsweise durch einen, durch die als Kulissensteinverbindungselement dienende Bohrung steckbaren und in den Kulissenstein einschraubbaren beziehungsweise einrastbaren Bolzen befestigt werden beziehungsweise befestigbar sein.
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Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung einen Turbolader, beispielsweise für ein Kraftfahrzeug, zum Beispiel einen Personenkraftwagen (PKW), welcher einen Aktuator mit einer Aktuatorstange, ein Wastegateventil und einen erfindungsgemäßen Kopplungsmechanismus umfasst. Dabei kann der erfindungsgemäße Kopplungsmechanismus insbesondere durch das Aktuatorstangenverbindungselement des ersten Kopplungsmittel mit der Aktuatorstange des Aktuators und durch das Wastegateventilverbindungselement des zweiten Kopplungsmittels mit dem Wastegateventil verbunden oder verbindbar sein.
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Bei dem Aktuator kann es sich beispielsweise um einen elektrischen oder pneumatischen, insbesondere elektrischen, Aktuator handeln.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigen:
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1a eine schematische Seitenansicht eines mit einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kopplungsmechanismus ausgestatten Turboladers;
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1b eine schematische Seitenansicht der in 1a gezeigten Kopplungsmechanismusausführungsform;
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2a eine schematische Seitenansicht eines mit einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kopplungsmechanismus ausgestalten Turboladers;
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2b eine schematische Seitenansicht der in 2a gezeigten Kopplungsmechanismusausführungsform;
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2c eine schematische Draufsicht auf die in 2a und 2b gezeigten Kopplungsmechanismusausführungsform;
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3a eine schematische Draufsicht auf eine spezielle Ausführungsform des zweiten Kopplungsmittels; und
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3b einen schematischen Querschnitt in der Ebene A-A durch die in 3a gezeigte Ausführungsform des zweiten Kopplungsmittels.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
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Die 1a und 2a zeigen Turbolader, welche zur Regelung des Ladedrucks jeweils einen, beispielsweise elektrischen, Aktuator 10, ein Wastegateventil 20, beispielsweise in Form einer Wastegateklappe, und jeweils eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kopplungsmechanismus umfassen.
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Die 1a und 2a veranschaulichen, dass dabei der Kopplungsmechanismus einerseits mit dem Wastegateventil 20 und andererseits mit einer Aktuatorstange 10a des Aktuators 10 verbunden ist.
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Die Pfeile in den 1a und 2a veranschaulichen, dass durch den Kopplungsmechanismus eine Linearbewegung der Aktuatorstange 10a in eine Drehbewegung des Wastegateventils 20 umgesetzt werden kann. Die Aktuatorstange 10a und das Wastegateventil 20 sind dabei insbesondere derart angeordnet, dass die Achse der Linearbewegung der Aktuatorstange 10a und die Drehachse des Wastegateventils 20 beziehungsweise der Wastegateklappe im Wesentlichen senkrecht zueinander stehen.
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Die 1b, 2b und 2c illustrieren Details der in den 1a beziehungsweise 2a gezeigten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Kopplungsmechanismus.
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Die 1a bis 2c zeigen, dass der Kopplungsmechanismus ein erstes Kopplungsmittel 1 und ein zweites Kopplungsmittel 2 umfasst. Dabei weist das erste Kopplungsmittel 1 an einem Ende ein Aktuatorstangenverbindungselement 1a' zum Verbinden des ersten Kopplungsmittels 1 mit der Aktuatorstange 10 auf und das zweite Kopplungselement 2 an einem Ende ein Wastegateventilverbindungselement 2a zum Verbinden des zweiten Kopplungsmittels 2 mit dem Wastegateventil 20 auf. Die beiden anderen Enden des ersten 1 und zweiten 2 Kopplungsmittels sind dabei über ein Drehschubgelenk 3 miteinander verbunden. Die Drehachse des Drehschubgelenks 3 ist dabei im Wesentlichen parallel zu der Drehachse des Wastegateventils 20 beziehungsweise der Wastegateklappe ausgerichtet.
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Die 1a und 2a zeigen, dass das Drehschubgelenk 3 einen in einer Kulissenführung 2b geführten Kulissenstein, auch Nutenstein genannt, 3a umfasst. Die Kulissenführung 2b ist dabei in dem zweiten Kopplungsmittel 2 in Form einer, sich in Längsrichtung des zweiten Kopplungsmittels 2 erstreckenden, durchgängigen Längsnut ausgebildet, wobei das erste Kopplungsmittel 1 drehbar mit dem in der Kulissenführung 2b des ersten Kopplungsmittels 1 geführten Kulissenstein 3a verbunden ist. Zum drehbaren Befestigen des ersten Kopplungsmittels 1 an dem Kulissenstein 3a, weist das erste Kopplungsmittel 1 ein Kulissensteinverbindungselement 1b' in Form einer durchgängigen gewindefreien Bohrung auf, durch welche ein Bolzen, zum Beispiel eine Schraube, 3b steckbar und in den Kulissenstein 3a einschraubbar beziehungsweise einrastbar ist.
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Im Rahmen der gezeigten Ausführungsformen ist das zweite Kopplungsmittel 2 einteilig in Form eines gestanzten Blechs ausgebildet, welches an einem Ende eine als Wastegateventilverbindungselement 2a dienende durchgängige Bohrung und an dem anderen Ende die als Kulissenführung 2b dienenden Längsnut aufweist. Alternativ dazu, kann das zweite Kopplungsmittel 2 auch als Profilschiene ausgebildet sein. Die 1a und 2a zeigen, dass dabei das zweite Kopplungsmittel 2 durch einen, durch Bohrung 2a steckbaren und in das Wastegateventil 20 einschraubbaren beziehungsweise einrastbaren Bolzen, zum Beispiel eine Schraube, 20a an dem Wastegateventil 20 befestigbar ist.
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Das erste Kopplungsmittel 1 ist im Rahmen der gezeigten Ausführungsformen ebenfalls einteilig ausgebildet und weist im Bereich 1b des Drehschubgelenks 3 einen rechteckigen Querschnitt auf.
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Im Rahmen der in den 1a und 1b gezeigten Ausführungsform weist das erste Kopplungsmittel 1 dabei im Bereich 1b des Drehschubgelenks 3 einen rechteckigen Querschnitt und im Bereich 1a des Aktuatorstangenverbindungselements 1a' einen runden, insbesondere kreisförmigen, Querschnitt auf. Insbesondere ist dabei das erste Kopplungsmittel 1 im Bereich 1a des Aktuatorstangenverbindungselements 1a' stangenförmig beziehungsweise zylindrisch ausgebildet. Als Aktuatorstangenverbindungselement 1a' dient dabei eine Bohrung 1a', welche in Längserstreckung des ersten Kopplungsmittels 1 in dem stangenförmigen beziehungsweise zylindrischen Abschnitt 1a ausgebildet und mit einem Innengewinde 1a'' versehen ist, in welches die mit einem korrespondierenden Außengewinde versehene Aktuatorstange 10a einschraubbar ist.
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Im Rahmen der in den 2a bis 2c gezeigten Ausführungsform weist das erste Kopplungsmittel 1 ebenfalls im Bereich 1b des Drehschubgelenks 3 einen rechteckigen Querschnitt auf, ist jedoch im Bereich 1a des Aktuatorstangenverbindungselements 1a' nicht stangenförmig beziehungsweise zylindrisch, sondern gewinkelt ausgebildet. Insbesondere ist dabei das erste Kopplungsmittel 1 als gestanztes gewinkeltes Blech beziehungsweise als Blechwinkel ausgebildet. Als Aktuatorstangenverbindungselement 1a' dient dabei eine durchgängige gewindefreie Bohrung 1a', welche in dem abgewinkelten Abschnitt 1a in Richtung der Längserstreckung des ersten Kopplungsmittels 1 ausgebildet ist und durch welche die Aktuatorstange 10a steckbar ist. Die 2a und 2c veranschaulichen, dass dabei die Aktuatorstange 10a durch Verspannen eines die Bohrung 1a' umgebenden Abschnitts zwischen zwei auf ein Außengewinde der Aktuatorstange 10a aufgeschraubte Muttern 1a'', von denen eine auf der dem Aktuator 10 zugewandeten Seite und eine auf der dem Aktuator 10 abgewandten Seite angeordnet ist, befestigbar ist.
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Durch die in den 1a bis 2c gezeigten Verschraubungsvarianten zum Verbinden des ersten Kopplungsmittels 1 mit der Aktuatorstange 10a kann vorteilhafterweise nicht nur die Aktuatorstange 10a mit dem ersten Kopplungsmittel 1 verbunden werden, sondern auch der Aktuator 10, beispielsweise bis auf eine halbe Gewindedrehung genau, eingestellt werden.
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Durch die in den 1a bis 2c gezeigten Kopplungssysteme kann vorteilhafterweise mit wenigen Bauteilen ein Auslösemechanismus beziehungsweise ein Auslösegestänge zur Verfügung gestellt werden, welches alle notwendigen Freiheitsgrade aufweist und sowohl in der Lage ist die Dreh- beziehungsweise Knickbewegung des sich um die eigene Achse drehenden Drehmechanismus des Wastegateventils 20 darzustellen als auch einen aufgrund hoher Temperaturunterschiede erforderlichen Längenausgleich ohne Verwendung eines zusätzlichen, zweiten Gelenkes darzustellen.
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Die 3a und 3b zeigen eine spezielle Ausführungsform des zweiten Kopplungsmittels 2 im Rahmen derer das zweite Kopplungsmittel 2 zwei einkrempbare beziehungsweise eingekrempte Krempenabschnitte 2b' aufweist, welche die Längsnut 2b zur Führung eines Kulissensteins jeweils an deren Enden beziehungsweise Stirnseiten begrenzen. 3b veranschaulicht, dass durch unterschiedlich starkes Einkrempen beziehungsweise Nicht-Einkrempen der Krempenabschnitte 2b' die Länge der Längsnut 2b eingestellt und so ein sehr gut auf unterschiedliche Anlagen adaptierbarer Kopplungsmechanismus bereitgestellt werden kann. 3b veranschaulicht zudem, dass durch Einkrempen der Krempenabschnitte 2b' die Längsnut 2b mit prellbockartigen Anschlägen für den Kulissenstein versehen werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erstes Kopplungsmittel
- 1a
- Aktuatorstangenverbindungselementbereich
- 1a'
- Bohrung
- 1a''
- Innengewinde beziehungsweise Mutter
- 1b
- Drehschubgelenkverbindungselementbereich
- 1b'
- Bohrung
- 2
- zweites Kopplungsmittel
- 2a
- Bohrung
- 2b
- Längsnut (Kulissenführung)
- 2b'
- Krempenabschnitt
- 3
- Drehschubgelenk
- 3a
- Kulissenstein
- 3b
- Schraube
- 10
- Aktuator
- 10a
- Aktuatorstange
- 20
- Wastegateventil
- 20a
- Schraube