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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein System zur Herstellung individuell gestalteter Produkte und insbesondere zur automatisierten Herstellung individuell gestalteter Produkte.
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Das sogenannte Mitmach-Internet „Web 2.0“ ist heutzutage ein Stichwort, das für eine Reihe von interaktiven und kollaborativen Elementen des Internets steht. Der Begriff Web 2.0 bezieht sich dabei weniger auf spezielle Technologien oder Innovationen, sondern steht eher für eine veränderte Nutzung und Wahrnehmung des Internets. Die Inhalte des Internets werden nicht mehr nur zentralisiert von großen Unternehmen erstellt und über das Internet verbreitet, sondern auch die Nutzer erstellen, bearbeiten und verteilen die Inhalte von Internetseiten selbst. Beispiele hierfür sind Blogs, Wikis, Foto- und Videoportale.
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In diesem Web 2.0 wird zunehmend das Problem der Monetarisierung erkannt und so sind direkte E-Commerce-Ansätze gefragt. Dabei wollen die Kunden zunehmend ihre Ware selbst mitbestimmen und ihre eigenen Ideen und Wünsche in von ihnen gekaufte Produkte einfließen lassen, um sich von der Masse abzuheben.
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Jedoch sind individuell zusammengestellte Produkte mit einem größeren personellen Aufwand verbunden, um den individuellen Kundenwunsch umsetzen zu können. Beispielsweise werden kundenindividuelle Waren im Internet über eine Web-Anwendung definiert (z.B: individueller Text auf T-Shirts) und dann manuell von Mitarbeitern gefertigt bzw. zusammengestellt. Das bedeutet, dass eine manuelle Bewegung der Waren von einem zum anderen Produktionsschritt nötig ist. Das bewirkt, dass individuell gestaltete Produkte in der Regel höhere Kosten, beispielsweise Personalkosten und Fixkosten, produzieren als Produkte aus der Massenproduktion. Außerdem entstehen durch manuelle Produktionsschritte Fehler in der Prozesskette. Das bedeutet, die Prozesssicherheit bzw. beständige Qualität leidet unter manueller Produktion, beispielsweise durch Übertragungsfehler von Papierstücklisten.
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Die Einzelteile dieser individuell gestalteten Produkte werden bei speziellen Designs oder Layouts meist mit der Hand gefertigt und dann einer gewissen Automatisierung zugeführt. Damit sich das für den Kunden rechnet, liegen die Stückzahlen meist in einem höheren dreistelligen Bereich. Ein Beispiel hierfür sind Werbemittel für Gewerbetreibende mit speziellen Werbeanbringungen z.B. einem Firmenlogo oder Ähnlichem. Dadurch erhält man jedoch eine hohe Stückzahl von gleichen Produkten, die sich auch nur bis zu einem gewissen Grad individualisieren lassen. Ein Beispiel hierfür wäre ein Aufdruck in Form eines Firmenlogos, aber kein Aufdruck des eigenen Namens des Kunden, denn bei ca. 600 Kugelschreibern für Herrn Müller rechnet sich dieses Werbemittel nicht.
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Insgesamt betrachtet bedeuten individuell gestaltete Produkte bisher eine Entscheidung zwischen hohen Stückkosten und hohen Stückzahlen, um die Herstellungskosten im Rahmen zu halten.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher eine Vorrichtung und ein System zu Herstellung von Produkten zur Verfügung zu stellen, die eine individuelle Gestaltung jedes Einzelstück zu verbraucherfreundlichen Preisen zulassen.
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Diese Aufgabe wird von der Erfindung mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 3 gelöst.
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Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich um ein Verfahren zur automatisierten und prozesssicheren Herstellung von z.B. im Internet kundenindividuell definierten Produkten bzw. Waren, sogenannte „Mass-Customization“. Außerdem beschreibt die Erfindung ein integriertes System zur kundenindividuellen Definition, Bereitstellung, Produktion, Lieferung und Abrechnung von Waren. Der Vorteil eines in großem Maße bis vollständig automatisierten Herstellungsverfahrens für individuell gestaltete Produkte liegt insbesondere in einem geringen Personalaufwand. Dieser bewirkt durch geringe Einzelstückkosten einen Kostenvorteil. Zusätzlich bedingen automatisiert hergestellte Produkte eine hohe Prozesssicherheit und dadurch bedingt konstante Qualitätsergebnisse. Durch eine „Rund-um-die-Uhr“-Fertigung, die durch einen geringen Personalaufwand zu jeglicher Uhrzeit erfolgen kann, entsteht eine höhere Herstellungsgeschwindigkeit. Zusätzlich ergibt sich eine vereinfachte Skalierbarkeit, da durch einen Austausch oder eine Erweiterung von Fertigungseinheiten eine Produktionsanpassung oder Produktionssteigerung problemlos möglich ist.
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung von individuell gestalteten Produkten bereitgestellt. Dieses Verfahren umfasst ein Bereitstellen von mindestens einem Einzelteil des individuell gestalteten Produkts und ein Verarbeiten des mindestens einen Einzelteils des individuell gestalteten Produkts. Mindestens einer der Verfahrensschritte ist automatisiert und der Übergang von einem Verfahrensschritt zum anderen ist auch automatisiert. Das individuell gestaltete Produkt kann aus einem Einzelteil bestehen oder aus mehreren Einzelteilen zusammengebaut werden.
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Dieses eine Einzelteil oder mehrere Einzelteile werden bereitgestellt, was zum Beispiel aus einem Regal oder einem Vorrat automatisch z.B. mit einem Greifarm oder Ähnlichem erfolgen kann und z.B. auf einen Montagetisch oder ein Förderband gelegt werden kann. Danach kann das oder die Einzelteile von dem Greifarm oder einer anderen Vorrichtung verarbeitet werden.
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Diese Verarbeitung kann beispielsweise ein Zuschneiden, Fräsen, Sticheln, Einfärben, Beschriften, Gravieren, Sintern, Erodieren, Bemalen oder Rapid-Prototyping eines oder mehrerer der Einzelteile umfassen. Der Verarbeitungsschritt kann auch automatisch mittels z.B. eines Greifarms und eines Einfärbebades durchgeführt werden, in das der Greifarm das Einzelteil tauchen kann, um es einzufärben.
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Da der gesamte Vorgang von Bereitstellen des einen oder mehrerer Einzelteile über den Übergang bis zum Verarbeiten des oder der Einzelteile vorzugsweise vollständig automatisch abläuft, geht der gesamte Vorgang dadurch mit einem relativ geringen Kostenaufwand vonstatten, da zum Beispiel nur geringe oder gar keine Personalkosten anfallen.
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Aus diesem Grund ist es auch möglich, verschiedene Einzelteile für ein individuell gestaltetes Produkt zur Verfügung zu stellen, wobei die Einzelteile jeweils bereitgestellt und verarbeitet werden können, ohne dass die Kosten unnötig in die Höhe getrieben werden müssen. Insbesondere wenn zum Beispiel verschiedene Einzelteile in einem Regal nebeneinander stehen oder aus verschiedenen Vorräten nebeneinander genommen und bereitgestellt werden können, ist es auf einfache Weise möglich, individuell gestaltete Produkte herzustellen.
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Da auch die Verarbeitung automatisiert ist, kann beispielsweise auch eine individuelle Beschriftung auf einem Einzelteil angebracht werden, ohne hohe Kosten zu verursachen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren vor dem Breitstellen des mindestens einen Einzelteils zusätzlich ein Auswählen des mindestens einen Einzelteils, wobei das Bereitstellen des mindestens einem Einzelteils anhand der Auswahl abläuft.
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Diese Auswahl kann beispielsweise durch einen Internetkunden erfolgen, der ein individuell gestaltetes Produkt erhalten möchte. Dieser Internetkunde kann beispielsweise eine Auswahl für eine oder mehrere Einzelteile aus verschiedenen Materialien, Formen, Größen, Abmessungen, Geometrien, Zubehör oder Farben treffen.
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Ein Beispiel ist in diesem Zusammenhang individuell gefertigter Schmuck. Hier wählt der Kunde z.B. das Material, die Geometrie, die Farbe, das Zubehör und die Schmuckart, wie Armband, Ohrring, Ring oder Kette. Gemäß der Erfindung wird hierzu dann automatisch das Material und die jeweilige Befestigungsart, wie beispielsweise einen Ohrstecker bei einem Ohrring oder einem Verschluss bei einem Armband bereitgestellt und automatisch verarbeitet.
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Vorzugsweise erfolgt das Bereitstellen des mindestens einen Einzelteils anhand der Auswahl automatisch. Durch das Bereitstellen und Verarbeiten können die Herstellungskosten eines individuell gestalteten Produkts in einem angemessenen Rahmen gehalten werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren zusätzlich ein Auswählen einer oder mehrerer Verarbeitungsarten des mindestens einen Einzelteils, wobei das Verarbeiten des mindestens einen Einzelteils anhand der Auswahl erfolgt. Diese Auswahl kann vorzugsweise gleichzeitig mit der Auswahl des einen Einzelteils oder mehrerer Einzelteile erfolgen. Sie kann aber auch zu jedem anderen Zeitpunkt des Verfahrens vonstatten gehen, beispielsweise nach dem Bereitstellen des Einzelteils oder der Einzelteile.
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Die auswählbare Verarbeitungsart kann beispielsweise eine individuell vom Kunden vorgegebene Form sein, die dem bereitgestellten Material automatisch gegeben wird, z.B. durch Schneiden, Fräsen oder Formen. Ein weiteres Beispiel wäre ein Einfärben oder Bemalen des Materials des mindestens einen Einzelteils oder ein Anbringen eines individuellen Schriftzugs auf dem Einzelteil.
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Zusätzlich kann das Produkt aus mindestens zwei Einzelteilen bestehen und das Verfahren zusätzlich ein Zusammenfassen der mindestens zwei Einzelteile umfassen. Nachdem die Einzelteile bereitgestellt und bearbeitet sind, können diese Einzelteile zusammengefasst werden, was vorzugsweise automatisiert erfolgt. Beispielsweise kann ein Schmuckstück, das nach einer Auswahl eines Kunden z. B. aus dem Internet bereitgestellt und verarbeitet worden ist, zusammengefügt werden, um das Schmuckstück fertigzustellen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann der Übergang von einem der Verfahrensschritte und das Zusammenfassen der Einzelteile automatisiert sein. Beispielsweise kann der zur Bereitstellung und/oder zur Verarbeitung der Einzelteile des Produkts verwendete Greifarm auch dazu benutzt werden, um die Einzelteile zusammenzufassen. Es ist jedoch auch möglich, dass ein zusätzlicher Greifarm dazu verwendet wird, um die Einzelteile zusammenzufügen. Durch diese Maßnahme können wiederum Kosten durch manuelle Produktionsabläufe und Fehler in den Produktionsabläufe vermieden werden.
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Zusätzlich kann das Verfahren ein Verpacken des individuell gestalteten Produkts umfassen. Das Produkt kann in diesem Fall entweder aus nur einem Einzelteil bestehen oder aus mehreren Einzelteilen zusammengefügt sein. Auch dieser Verfahrensschritt kann beispielsweise durch einen der bereits erwähnten Greifarme oder durch einen eigens für diesen Schritt konzipierten Greifarm oder Vorrichtung erfolgen, wodurch das Verpacken wiederum vollständig automatisiert ablaufen kann. Dadurch werden die fertiggestellten Produkte in eine Form gebracht, um unbeschadet dem Kunden übergeben werden zu können.
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Vorzugsweise kann der Übergang von einem der Verfahrensschritte und dem Verpacken des Produkts automatisiert sein. Wenn diese Vorgänge zumindest teilweise automatisiert verlaufen, können auch hier die Herstellungskosten und die Produktionsfehler minimiert werden.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Verfahren zusätzlich ein Versenden des individuell gestalteten Produkts, welches ein Einzelteil umfassen kann oder aus mehreren Einzelteilen zusammengefasst sein kann. Dieses Versenden kann zusätzlich automatisiert sein. Insbesondere im Falle von z.B. Internetkunden können die aufgrund einer Bestellung im Internet angefertigten individuell gestalteten Produkte an die jeweiligen Kunden gesendet werden.
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Vorzugsweise ist auch der Übergang von einem der Verfahrensschritte und dem Versenden des individuell gestalteten Produkts zur Senkung der Herstellungskosten und Produktionsfehler automatisiert. Dazu wird beispielsweise nach Versenden des Produkts automatisch von einem Computer oder Ähnlichem die Rechnung erstellt und z.B. per E-Mail oder postalisch an den Kunden versendet. Die Abrechnung kann jedoch auch z. B. bei Vorauskasse vor dem Bereitstellen des mindestens einen Einzelteils erfolgen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind alle Übergänge von einem zum anderen Schritt jeweils automatisiert. Dabei werden die Herstellungskosten und auch die Produktionsfehler derart minimiert, dass sich selbst Einzelstücke bei konstant hohen Qualitätsergebnissen zu einem angemessen Preis herstellen lassen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung individuell gestalteter Produkte. Diese Vorrichtung umfasst Mittel zum automatischen Übergang der Einzelteile des individuell gestalteten Produkts vom Bereitstellen des mindestens einen Einzelteils zum Verarbeiten des mindestens einen Einzelteils und eine Steuerung der Mittel zum automatischen Übergang. Diese Mittel können beispielsweise ein Greifarm oder ein Förderband sein, welche das Einzelteil oder die Einzelteile automatisch von dem Bereitstellen zum Verarbeiten liefert. Die Steuerung sorgt dafür, dass der gesamte Prozess vollständig automatisiert abläuft.
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Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung Mittel zum automatischen Übergang der Einzelteile vom Verarbeiten der mindestens zwei Einzelteile zum Zusammenfassen der Einzelteile und eine Steuerung der Mittel zum automatischen Übergang. Auch hier kann beispielsweise ein Greifarm und/oder ein Förderband in Verbindung mit einer Steuerung dazu verwendet werden, um die einzelnen Einzelteile automatisch von einem Verfahrensschritt zum anderen zu führen.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Vorrichtung Mittel zum automatischen Übergang des individuell gestalteten Produkts vom Verarbeiten des Produkts zum Verpacken des Produkts und eine Steuerung der Mittel zum automatischen Übergang umfassen, insbesondere dann, wenn das Produkt nur aus einem Einzelteil besteht. Hier kann beispielsweise ein Greifarm oder ein Förderband dazu verwendet werden, das einteilige individuell gestaltete Produkt automatisch direkt von der Verarbeitung zur Verpackung zu führen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Vorrichtung Mittel zum automatischen Übergang des individuell gestalteten Produkts vom Zusammenfassen der mindestens zwei Einzelteile zum Verpacken der mindestens zwei Einzelteile und eine Steuerung der Mittel zum automatischen Übergang. Auch hier kann wieder ein Förderband oder ein Greifarm zum Einsatz kommen, wobei die Steuerung den Prozess derart steuert, dass dieser automatisiert abläuft.
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Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung Mittel zum automatischen Übergang des individuell gestalteten Produkts vom Verpacken des Produkts zum Versenden des Produkts und eine Steuerung der Mittel zum automatischen Übergang. Auch hier kann wieder ein Greifarm oder ein Förderband zum Einsatz kommen, wobei die Steuerung auch hier den Prozess derart steuert, dass dieser automatisiert abläuft.
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Gemäß einer Ausführungsform sind bei der Vorrichtung mindestens zwei der Mittel in einem Element verwirklicht. In diesem Fall wird beispielsweise ein Greifarm oder ein Förderband dazu verwendet, die Einzelteile von dem Bereitstellen zur Verarbeitung zu befördern und dann nach der Verarbeitung die Einzelteile weiter zu dem Zusammenfassen zu bringen. Dieser Greifarm oder dieses Förderband kann dann zusätzlich dazu verwendet werden, dass zusammengefasste individuell gestaltete Produkt nach dem Zusammenfassen weiter zum Verpacken oder/und weiter zum Versenden zu befördern.
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Vorzugsweise sind bei der Vorrichtung alle Mittel in einem Element verwirklicht. Das bedeutet, dass beispielsweise ein und derselbe Greifarm bzw. Förderband dazu verwendet wird, die Einzelteile von deren Bereitstellung über die Verarbeitung der Einzelteile zum Zusammenfassen der Einzelteile bis zum Verpacken und Versenden des individuell gestalteten Produkts befördert wird.
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Gemäß einer Ausführungsform sind bei der Vorrichtung mindestens zwei der Steuerungen in einem Steuerelement verwirklicht. Vorzugweise sind alle Steuerungen in einem Steuerelement verwirklicht. Hier wird beispielsweise ein Computer verwendet, um den oder die Mittel für den jeweiligen Übergang derart zu steuern, dass alle Übergänge automatisch verlaufen.
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Vorzugsweise kann das Steuerelement zusätzlich auch ein Abrechnen des individuell gestalteten Produkts umfassen. Dabei wird automatisch entweder vor, während oder nach Herstellung und Versand des individuell gestalteten Produkts die Rechnung erstellt, dem Kunden geschickt und zusätzlich kann der Geldeingang überwacht werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst die vorliegende Erfindung ein System zur Herstellung individuell gestalteter Produkte, welches Mittel zum Bereitstellen des mindestens einen Einzelteils des individuell gestalteten Produkts und eine Steuerung der Mittel zum Bereitstellen umfasst, wobei die Steuerung die Mittel derart steuert, dass diese vollständig automatisiert ablaufen.
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Außerdem umfasst das System Mittel zum Verarbeiten des mindestens einen Einzelteils und eine Steuerung der Mittel zum Verarbeiten, wobei die Steuerung die Mittel derart steuert, dass diese vollständig automatisiert ablaufen.
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Zusätzlich umfasst das System eine der oben beschriebenen Vorrichtungen, z.B. mit Mitteln zum automatischen Übergang des individuell gestalteten Produkts vom Bereitstellen des mindestens einen Einzelteils zum Verarbeiten des mindesten einen Einzelteils und eine Steuerung der Mittel zum automatischen Übergang. Die Steuerungen steuern das Verfahren derart, dass der gesamte Prozess von dem Bereitstellen über dem Verarbeiten vollständig automatisiert, ohne manuelle Produktionsabläufe ablaufen kann.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das System zusätzlich Mittel zum Zusammenfassen der mindestens zwei Einzelteile des Produkts und eine Steuerung der Mittel zum Zusammenfassen. Außerdem kann das System zusätzlich eine der oben beschriebenen Vorrichtungen, z.B. mit Mitteln zum automatischen Übergang der Einzelteile vom Verarbeiten der Einzelteile zum Zusammenfassen der Einzelteile sowie eine Steuerung dieser Mittel umfassen, wenn das Produkt mindestens zwei Einzelteile umfasst. Alternativ kann das System das Produkt direkt ohne ein Zusammenfassen der Einzelteile zum Verpacken des Produkts weiterreichen, wenn das Produkt mindestens ein Einzelteil umfasst. Auch in diesem Fall steuern die Steuerungen die Mittel jeweils derart, dass diese Mittel vollständig automatisiert arbeiten.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst das System zusätzlich Mittel zum Verpacken des individuell gestalteten Produkts und eine Steuerung der Mittel zum Verpacken. Außerdem umfasst das System eine der oben beschriebenen Vorrichtungen, z.B. mit Mitteln zum automatischen Übergang des Produkts vom Zusammenfassen der mindestens zwei Einzelteile zum Verpacken des Produkts und eine Steuerung der Mittel zum automatischen Übergang. Die Steuerungen steuern die Mittel jeweils derart, dass diese vollständig automatisiert arbeiten.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst das System Mittel zum Versenden des individuell gestalteten Produkts und eine Steuerung der Mittel zum Versenden. Überdies umfasst das System eine der oben beschriebenen Vorrichtungen mit Mittel zum automatischen Übergang des Produkts vom Verpacken des Produkts zum Versenden des Produkts und eine Steuerung der Mittel zum automatischen Übergang. Auch hier steuern die Steuerungen die Mittel derart, dass diese vollständig automatisiert arbeiten.
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Zusätzlich können in dem System mindestens zwei der Mittel in einem Element verwirklicht werden, vorzugsweise sind alle Mittel in einem Element verwirklicht. Dadurch kann das gesamte System mindestens zwei der Steuerungen in einem Steuerelement verwirklichen, im Idealfall sind alle Steuerungen in einem Steuerelement verwirklicht. Dieses Steuerelement kann beispielsweise ein Computer sein, der den gesamten Ablauf steuert. Zusätzlich kann dieses Steuerelement auch eine Steuerung des Abrechnens des individuell gestalteten Produkts übernehmen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erklärt. Hzeigt:
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1 ein Ablaufdiagramm einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt eine schematische Darstellung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung. Ein Internetkunde definiert über den Webbrowser des Computers 1 individuell gestaltete Produkte, beispielsweise individuelle Schmuckstücke, Accessoirs oder Werbegeschenke. Hierbei können vom Kunden verschiedene Parameter festgelegt werden. Beispiele sind Materialarten, wie Leder, Holz, Metall, Kunststoffe oder die Geometrie des Produkts, welche in großem Rahmen frei wählbar ist. Zusätzlich kann auch die Farbe, das Zubehör oder Ähnliches und zum Beispiel ein individueller Schriftzug oder ein Logo festgelegt werden, welches in das Produkt eingraviert oder gefräst wird.
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Nachdem die Bestellung im Webserver 10, einem Automatisierungsverbund aus Web-Anwendungen, geprüft und bei Vorauskasse die Abrechnung 12 erfolgt ist, werden die Aufträge an eine Systemsteuerung 20 weitergeleitet, welche ein betriebswirtschaftliches System, wie z. B. ein Enterprise-Ressource-Planning(ERP)-System und/oder Warenwirtschaftssystem mit integriertem Produktplanungs-system (PPS) umfassen kann. Außerdem kann die Systemsteuerung 20 Datenbanken und Industriesteuergeräte wie speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) umfassen. Von der Systemsteuerung 20 aus wird die Produktion geplant und über eine Schnittstelle 25, beispielsweise eine OPC-Schnittstelle gesteuert.
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Dabei werden zunächst die Einzelteile entsprechend dem Kundenwunsch in einem Schritt 30 bereitgestellt. Dies kann beispielsweise mit einem Robotikelement, wie ein Tripod, Portalgreifer, Pneumatikelement, Vakuumgreifer oder Vakuumsauger erfolgen, der die Einzelteile automatisch aus einem Vorrat 50 beispielsweise aus einem Hochregallager entnimmt und auf ein Förderband oder einen Montagetisch legt.
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Dieses Förderband bringt die Einzelteile in einem Verarbeitungsschritt 40 automatisch zu einem weiteren Schritt 32, in dem die Einzelteile verarbeitet werden. Alternativ kann der Verarbeitungsschritt 32 auch einfach an dem Montagetisch erfolgen, wodurch auch hier kein manuelles Eingreifen in den Produktionsvorgang nötig ist. Das Verarbeiten kann durch verschiedene Produktionsmethoden wie beispielsweise Einfärben, Streichen, Schneiden, Fräsen, Gravieren, Sticheln, Sintern, Erodieren oder durch Rapid-Prototyping-Verfahren auch in verschiedenen Produktionsschritten erfolgen.
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Nach der Grundfertigung können noch weiteren Produktionsschritte zur Nachbearbeitung erfolgen, wie Waschen, Entgraten, Veredeln, Härten, Lackieren. Diese Produktionsschritte können durch Fertigungseinheiten 52 wie Laser, Fräsen, Rapid-Prototyping, Bänder, Pressluftdüsen oder Greifarme durchgeführt werden.
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Wenn die einzelnen Teile verarbeitet sind, werden diese in einem Schritt 42 automatisch dem nächsten Produktionsschritt 34 zugeführt. In diesem Produktionsschritt 34 werden die Einzelteile zusammengefügt. Beispielsweise lassen sich die individuellen Schmuckstücke mit einem Verschluss versehen oder die Werbemittel werden zusammengebaut.
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In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist es auch möglich den Produktionsschritt des Zusammenfassens 34 auszulassen und das Produkt direkt in einem Schritt 44 an den Verpackungsschritt 36 zu befördern. Zusätzlich kann, wenn nötig, an dieser Stelle noch einmal ein Verarbeitungsschritt eingefügt werden, um beispielsweise das zusammengebaute Produkt noch einmal zu verkleben oder zu lackieren. Auch diese zusätzlichen Verarbeitungsschritte erfolgen vorzugsweise automatisch.
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Wenn das individuell gestaltete Produkt fertiggestellt ist, wird es beispielsweise automatisch in einem Beförderungsschritt 46 auf den Montagetisch befördert und dort im Verfahrensschritt 36 verpackt. Alternativ kann das fertige Werkstück mit einem Förderband automatisch zur Verpackung 36 gebracht und automatisch etikettiert werden. Eine Möglichkeit ist es, den Verpackungsschritt 36 durch die oben erwähnten Robotikelemente erfolgen zu lassen. Von dem betriebswirtschaftlichen System in der Systemsteuerung werden die Adressdaten bereitgestellt, automatisch gedruckt und aufgeklebt.
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Nachdem das individuell gestaltete Produkt verpackt und etikettiert worden ist, wird es automatisch dem Versand 38 in einem Beförderungsschritt 48 zugeführt und an den Kunden versendet. Im Falle, dass die Waren nicht per Vorkasse, sondern beispielsweise per Rechnung, Kreditkarte, Lastschrift oder Paypal berechnet werden, kann zu diesem Zeitpunkt von dem betriebswirtschaftlichen System 12 eine Rechnung an den Kunden gesendet werden oder der entsprechende Betrag von der Karte oder dem entsprechenden Konto abgebucht und der Zahlungseingang überwacht werden.
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Das vorgestellte Verfahren stellt ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung dar und lässt sich auf einfache Weise auf weitere Verfahrensschritte, wie beispielsweise Mischvorgänge von Zutaten von Lebensmitteln oder weiteren Verarbeitungsschritte ausbauen.
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Da möglichst viele der Verfahrensschritte und der Übergänge zwischen ihnen, vorzugsweise sämtliche Verfahrensschritte automatisiert ablaufen, ergibt sich bei diesem Verfahren bzw. bei einem derartigen System bzw. einer derartigen Anlage ein geringer Personalaufwand und dadurch bedingt ein Kostenvorteil und geringe Einzelstückkosten, eine Prozesssicherheit, Skalierbarkeit, „Rund-um-die-Uhr“-Fertigung, konstante Qualitätsergebnisse und höhere Herstellungsgeschwindigkeit.
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Das vorliegende Gebrauchsmuster bezieht sich nicht auf die hier beschriebenen Verfahren.