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Die vorliegende Erfindung betrifft landwirtschaftliche Anbaugeräte zum Anbau an einen Schlepper, beispielsweise in Form von Heuwerbungsmaschinen wie Schwader oder Zetter, Mähmaschinen oder Sämaschinen, die ein Fahrwerk zur Abstützung des Anbaugerätes am Boden mit zumindest einem Rad sowie eine Bremsvorrichtung zum Bremsen des zumindest einen Rades des Fahrwerks aufweisen, dessen Bremskraft durch eine Bremskraft-Steuervorrichtung steuerbar ist.
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Bei landwirtschaftlichen Anbaugeräten mit gebremsten Fahrwerksrädern kommt es im Feldbetrieb immer wieder zu Problemen beim Spurhalten und zu einem Ausbrechen des Anbaugerätes durch Blockieren der gebremsten Räder. Insbesondere bei der Bearbeitung von geneigten Flächen kommt es zu einem Abrutschen des Anbaugeräts am Hang, wenn durch zu starkes Bremsen die Räder des Fahrwerks blockieren. Dies liegt einerseits an geringen Reibwerten der Bodenoberflächen der Felder; insbesondere bei nassen Grasoberflächen, schmierigen, feuchten Böden oder dicken Staub- und Geröllschichten auf der Bodenoberfläche neigen die Räder der Anbaugeräte zum Wegrutschen und Blockieren. Zum anderen kann die Bremsvorrichtung von der Bremskraft her nicht einfach so schwach ausgelegt werden, dass ein Blockieren der Räder auf derartig glatten Böden verhindert ist, da dann im Straßenbetrieb nicht mehr die für die Sicherheit und ein rasches Abbremsen notwendige Bremskraft zur Verfügung stünde. Um den Anforderungen der Straßenverkehrsordnung zu genügen, muss die Bremsvorrichtung eine entsprechend hohe Bremskraft bereitstellen, um die zum Teil sehr großen und damit sehr schweren Anbaugeräte in der notwendigen Weise abzubremsen.
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Aus der Schrift
DE 41 38 485 C2 ist ein landwirtschaftliches Anbaugerät in Form einer Feldspritze bekannt, die das Abrutschen am Hang durch eine spezielle Steuerung der Deichsel zu vermeiden versucht. Mittels einer Arretierungseinrichtung kann wahlweise die Schwenkbarkeit der Deichsel am Anlenkpunkt des Schleppers oder die Schwenkbarkeit der Deichsel gegenüber dem Rahmen der Feldspritze blockiert werden. Die genannte Arretierungseinrichtung weist hierzu einen fernsteuerbaren Hydraulikzylinder auf, der im Normalbetrieb in Schwimmstellung gefahren wird und zum Arretieren der Deichsel blockiert werden kann. Ein solches Blockieren der Deichsel behindert jedoch das Kurvenfahren beträchtlich. Zum anderen droht gegebenenfalls auch der Schlepper aus der Spur zu laufen, wenn die Ausbrechkräfte am Anbaugerät so groß werden, dass sie der Schlepper nicht mehr abfangen kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes landwirtschaftliches Anbaugerät der genannten Art zu schaffen, das Nachteile des Standes der Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. insbesondere soll die Spurtreue im Feldbearbeitungsbetrieb erhöht und das Ausbrechen und Abrutschen am Hang auch auf rutschigen Untergründen durch Blockieren der Räder des Fahrwerks vermieden werden, ohne das Fahrverhalten und die Sicherheit des Anbaugeräts im Straßentransportbetrieb zu beeinträchtigen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein landwirtschaftliches Anbaugerät gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Es wird also vorgeschlagen, die Bremsvorrichtung so auszubilden, dass sie auf zumindest zwei unterschiedlichen Bremskraftniveaus arbeiten kann und eine Umschaltung zwischen den verschiedenen Bremskraftniveaus vorzusehen, so dass die Bremsvorrichtung im Feldbearbeitungsbetrieb auf dem niedrigeren Bremskraftniveau und im Straßentransportbetrieb auf dem höheren Bremskraftniveau arbeitet. Durch eine Reduzierung des Bremskraftniveaus für den Feldbearbeitungsbetrieb kann ein Blockieren der Räder auf rutschigen Untergründen wie nassem Gras verhindert werden, während im Straßentransportbetrieb mit voller Bremskraft gefahren werden kann. Erfindungsgemäß besitzt die Bremskraft-Steuervorrichtung einen Bremskraft-Umschalter zum Umschalten des Bremskraftniveaus von hoch auf niedrig und umgekehrt. Die Betreibbarkeit der Bremsvorrichtung auf verschiedenen hohen Bremsniveaus meint dabei nicht zwangsweise, dass die Bremsvorrichtung nur zwei starre, fest vorgegebene Bremskräfte erzeugen kann. Vielmehr kann in Weiterbildung der Erfindung die Bremskraft innerhalb eines Bremskraftniveaus in an sich bekannter Weise – beispielsweise durch stärkeres oder schwächeres Betätigen eines Bremspedals – variiert werden. Hierbei unterscheiden sich jedoch, je nach dem, ob auf das hohe oder das niedrige Bremskraftniveau geschaltet ist, die Bereichsgrenzen der erzeugbaren Bremskraft, der Maximalwert der erzeugbaren Bremskraft, das Ansprechverhalten, das heißt die Umsetzung einer vorbestimmten Stellgröße wie beispielsweise Bremspedaldruck, Bremspedalstellweg oder Schubkraft auf den Schlepper, in eine entsprechende Bremskraft und/oder die auf die Bremse einwirkenden Stellkräfte. Beispielsweise kann bei Umschalten auf das niedrigere Bremskraftniveau der Variabilitätsbereich für die Bremskraft nur 0% bis 50% gegenüber 0° bis 100% bei Einstellung des höheren Bremskraftniveaus betragen und/oder die maximale Bremskraft auf 2/3 der maximalen Bremskraft bei Einstellung des höheren Bremskraftniveaus begrenzt sein und/oder das Ansprechverhalten der Bremsvorrichtung so verändert sein, dass erst bei Erreichen eines höheren Wertes der Stellgröße – beispielsweise einem stärkeren Durchdrücken des Bremspedals – dieselbe Bremskraft erreicht wird, die bei Einstellung des niedrigeren Bremskraftniveaus schon bei einem niedrigeren Wert der Stellgröße eintritt.
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In Weiterbildung der Erfindung erfolgt die Umschaltung des Bremskraftniveaus von hoch auf niedrig und umgekehrt automatisch, wenn das Anbaugerät vom Straßentransportbetrieb in den Feldbearbeitungsbetrieb und umgekehrt wechselt. Sobald das Anbaugerät im Feldbetrieb arbeitet bzw. hierfür konfiguriert ist, wird das niedrigere Bremskraftniveau eingestellt, während umgekehrt dann, wenn das Anbaugerät sich im Straßentransport befindet bzw. hierfür konfiguriert ist, das Bremskraftniveau auf hoch gestellt wird. Die Bremskraft-Steuervorrichtung besitzt vorteilhafterweise Erfassungsmittel zur Erfassung eines Straßentransport-Betriebszustand und/oder eines Feldbearbeitungs-Betriebszustands des Anbaugeräts sowie einen automatischen Betätiger für den Bremskraft-Umschalter, der in Abhängigkeit eines Signals bzw. Zustands der genannten Erfassungsmittel den Bremskraft-Umschalter betätigt und hierdurch das Bremskraftniveau von hoch auf niedrig oder umgekehrt umschaltet, je nach dem, ob der Straßentransport-Betriebszustand oder der Feldarbeits-Betriebszustand erfaßt wurde.
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Die genannte Erfassung des Betriebszustands des Anbaugerätes für Straßentransport oder Feldbearbeitung kann grundsätzlich in verschiedener Art und Weise erfolgen. In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann hierzu die Stellung und/oder der Betriebszustand eines Arbeitsaggregats und/oder eines Hilfsaggregats des Anbaugeräts erfaßt werden. Besitzt das Anbaugerät ein Arbeits- und/oder Hilfsaggregat, das von einer Arbeitsstellung in eine Vorgewende- und/oder Transportstellung und umgekehrt verbringbar ist, kann das Bremskraftniveau in Abhängigkeit der Stellung des genannten Arbeits- und/oder Hilfsaggregats umgeschalten werden. Hierzu können die vorgenannten Erfassungsmittel einen Stellungserfasser bzw. einen Stellungssensor zur Erfassung der Stellung des Arbeits- und/oder Hilfsaggregats aufweisen, wobei der Bremskraft-Umschalter in Abhängigkeit eines Signals und/oder eines Zustands des genannten Stellungssensors bzw. -erfassers das Bremskraftniveau umschaltet. Wird erfaßt, dass das Arbeitsaggregat in die Arbeitsstellung abgesenkt ist und/oder nur in die Vorgewendestellung angehoben ist, wird das niedrigere Bremskraftniveau eingestellt, während dann, wenn ein Ausheben in die Transportstellung ermittelt wird, das Bremskraftniveau auf hoch gestellt wird. Beispielsweise kann bei einem Schwader oder einem Zetter das Ausheben der Rechkreisel erfaßt werden und in Abhängigkeit der Aushub- bzw. Absenkstellung das Bremskraftniveau umgeschaltet werden. Alternativ oder zusätzlich kann beispielsweise auch das Ausheben eines Schwadtuchs, das den Auswurf eines Schwaders begrenzt bzw. leitet, erfaßt werden, wenn dieses Hilfsaggregat zum Zwecke des Straßentransports ebenfalls ausgehoben wird. Alternativ oder zusätzlich kann zur Erfassung des Straßentransportbetriebs und/oder des Feldbearbeitungsbetriebs auch die Arbeitsgeschwindigkeit eines Arbeitsaggregats erfaßt werden. Beispielsweise kann bei einem Mähwerk die Drehgeschwindigkeit der Mähtrommel oder bei einem Zetter die Drehgeschwindigkeit des Rechkreisels erfaßt werden. Wird eine substantielle Arbeitsgeschwindigkeit bzw. eine Arbeitsgeschwindigkeit nahe der Sollgeschwindigkeit festgestellt, kann davon ausgegangen werden, dass sich das Anbaugerät in Feldbearbeitung befindet, so dass das Bremskraftniveau abgesenkt werden kann.
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In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann der genannte Bremskraft-Umschalter ein mechanisches Stellorgan bzw. mechanische Betätigungsmittel umfassen, die durch ein Arbeitsaggregat bzw. den damit verbundenen Maschinenrahmenteil oder ein damit verbundenes Stellteil betätigt wird, wenn das Arbeitsaggregat in die Transportstellung verbracht wird. Beispielsweise kann der Bremskraft-Umschalter einen Stellhebel bzw. ein Stellelement umfassen, das von einem Maschinenrahmenteil betätigt wird, das sich beim Verbringen des Arbeitsaggregats in die Transportstellung entsprechend bewegt und mit dem genannten Stellorgan in Eingriff gerät. Hierdurch wird eine besonders einfache Ausbildung des Bremskraft-Umschalters erreicht. Alternativ können jedoch auch elektronische Lösungen vorgesehen sein, beispielsweise in Form eines Näherungsschalters, der das Verbringen des Arbeits- und/oder Hilfsaggregats in die Transportstellung erfaßt und dessen Signal von einem fremdenergiebetätigten Betätiger für den Bremskraft-Umschalter umgesetzt wird.
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Alternativ oder zusätzlich zu einer Erfassung der Stellung und/oder des Betriebszustands des Arbeits- und/oder Hilfsaggregats kann die Umschaltung des Bremskraftniveaus auch in Abhängigkeit der auf dem Fahrwerk ruhenden Last erfolgen. In Weiterbildung der Erfindung können die vorgenannten Erfassungsmittel einen Fahrwerks-Lasterfasser zur Erfassung der auf das Fahrwerk einwirkenden Last aufweisen, wobei der Betätiger den genannten Bremskraft-Umschalter in Abhängigkeit der Höhe der ermittelten Last betätigt, insbesondere derart, dass bei Erreichen oder Überschreiten einer vorbestimmten Last das Bremskraftniveau auf hoch gestellt wird und/oder bei Unterschreiten einer vorbestimmten Last das Bremskraftniveau auf niedrig gestellt wird. Alternativ oder zusätzlich kann hier das Bremskraftniveau in Abhängigkeit der ermittelten Last auch in mehr als zwei Stufen oder sogar stufenlos verstellt werden. Dieser Verstellung des Bremskraftniveaus in Abhängigkeit der auf dem Fahrwerk ruhenden Last liegt die Überlegung zugrunde, dass im Feldbearbeitungsbetrieb das Fahrwerk des Anbaugeräts geringer belastet ist als im Straßentransport. Regelmäßig werden für den Feldbearbeitungsbetrieb die Arbeitsaggregate eines Anbaugeräts abgesenkt, bis sie den Boden berühren bzw. auf dem Boden abgestützt werden, wodurch sich die vom Fahrwerk abgefangene Last reduziert. Gegebenenfalls werden im Feldbetrieb auch zusätzliche Stützräder oder Stützkurven auf den Boden gebracht, die im Straßentransport nicht auf dem Boden laufen, wodurch sich ebenfalls im Feldbetrieb die auf dem Fahrwerk ruhende Last reduziert. Der genannte Fahrwerks-Lasterfasser kann hierbei in verschiedener Weise ausgebildet sein, beispielsweise in Form eines an einer Fahrwerksstrebe angebrachten Dehnungsmeßstreifens, in Form eines Wegmeßsensors, der ein Einsinken eines Fahrwerks-Federbeins mißt, oder in Form eines Drucksensors, der einen Reifendruck eines Rads des Fahrwerks erfaßt.
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Zur Umschaltung bzw. Veränderung des Bremskraftniveaus können je nach Ausbildung des Bremssystems bzw. der Bremsvorrichtung verschiedene Umschalt- bzw. Steuermittel Verwendung finden. Ist beispielsweise eine elektrisch betätigte Bremse vorgesehen, kann der Bremskraft-Umschalter einen Strom- bzw. Spannungsreduzierer beispielsweise in Form eines zuschaltbaren Widerstands umfassen. Bevorzugt ist jedoch ein hydraulischer oder pneumatischer Bremsdruckkreis, wobei in diesem Fall der Bremskraft-Umschalter vorteilhafterweise ein Druckreduzierventil und/oder ein Drucksteuerventil umfasst, mittels dessen der den hydraulischen und/oder pneumatischen Bremsaktor beaufschlagende Bremsdruck reduzierbar bzw. variierbar ist.
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In Weiterbildung der Erfindung kann hier ein vorzugsweise zweistufiges Schaltventil Verwendung finden, das in einer ersten Stellung den vom Bremskreis zur Verfügung gestellten Druck vollständig auf den Bremsaktor durchschaltet und in einer zweiten Stellung den auf den Bremsaktor einwirkenden Druck um ein vorbestimmtes Maß reduziert. Durch Verwendung eines solchen einfachen zweistufigen Schaltventils kann eine einfache Betätigung erreicht werden, beispielsweise der Gestalt, dass beim Verbringen des Arbeitsaggregats in die Transportstellung ein sich entsprechend mitbewegendes Bauteil, beispielsweise ein Stück des Maschinenrahmens, auf einem mit dem Schaltventil verbundenen Betätiger einwirkt, um das Schaltventil umzuschalten.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die Bremsvorrichtung einen Energiespeicher, vorzugsweise in Form eines Druckspeichers, umfassen, der einen Speiseanschluß zur Energieversorgung, insbesondere Druckversorgung, vom Schlepper her aufweist und einen Energieanschluß, insbesondere Druckausgangsanschluß, zur Beaufschlagung des Bremskreises mit Bremsenergie umfasst. Durch einen solchen Energiespeicher kann ein konstantes Energieniveau, insbesondere Druckniveau für die Aktivierung der Bremse bereitgestellt werden, wodurch sich die Umschaltung bzw. Variierung des Bremskraftniveaus und die hierfür notwendige Steuerung vereinfacht.
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In Weiterbildung der Erfindung kann die Bremsvorrichtung einen weiteren Energieanschluß, insbesondere Druckanschluß zur Anbindung an den Schlepper aufweisen, über den ein vom Schlepper her kommender Bremsdruck in die Bremsvorrichtung des Anbaugeräts eingespeist wird. Der genannte Bremsdruck des Schleppers kann insbesondere als Steuerdruck verwendet werden, der die vom Druckspeicher her kommende Druckbeaufschlagung des Bremsaktors der Höhe nach steuert. Vorzugsweise ist zwischen dem vorgenannten Druckspeicher und dem Bremsaktor ein Steuerventil zur Steuerung des den Bremsaktor beaufschlagenden Druckes vorgesehen, das mittels des vom Schlepper her kommenden Bremsdrucks betätigt wird.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist der vorgenannte Bremsniveau-Umschalter, insbesondere das hierfür vorgesehene Druckreduzierungs- bzw. -steuerventil, zwischen dem Bremsaktor und dem vorgenannten Drucksteuerventil angeordnet, das über den vom Schlepper her kommenden Bremsdruck gesteuert wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele und zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
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1: eine Draufsicht auf ein landwirtschaftliches Anbaugerät in Form eines an einen Schlepper angebauten Schwaders, der als Arbeitsaggregate zwei Rechkreisel aufweist, die aus der in 1 gezeigten, abgesenkten Arbeitsstellung in eine angehobene Transportstellung verbringbar sind,
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2: eine schematische Darstellung der Bremsvorrichtung des Anbaugeräts aus 1 nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung, bei der die Bremskraft durch einen vom Schlepper her kommenden Bremsdruck, der als Steuerdruck verwendet wird, gesteuert wird und das Bremskraftniveau durch ein Schaltventil von hoch auf tief und umgekehrt umschaltbar ist,
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3: eine Draufsicht auf ein Anbaugerät in Form eines Zetters, dessen außen liegende Rechkreisel aus der in 3 gezeigten, abgesenkten Arbeitsstellung in eine über die inneren Rechkreisel geschwenkte Transportstellung aushebbar sind,
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4: eine schematische Seitenansicht eines Anbaugeräts in Form einer Sämaschinenkombination, die eine Bodenbearbeitungseinheit aufweist, die mittels einer Knickdeichsel aushebbar ist, und
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5: eine schematische, perspektivische Ansicht eines Anbaugeräts in Form einer an einen Schlepper anbaubaren Mähmaschine, die ein in eine Transportstellung aushebbares Mähwerk sowie einen nachgeschalteten, ebenfalls in eine Transportstellung aushebbaren Querförderer umfasst.
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Das in 1 gezeigte landwirtschaftliche Anbaugerät 1 ist als Heuwerbungsmaschine in Form eines Schwaders ausgebildet, der als Arbeitsaggregate 2 vier Rechkreisel umfasst, die jeweils um aufrechte Kreiselachsen umlaufende, an Zinkentragarmen gelagerte Rechzinken aufweisen. Die genannten Rechzinken werden dabei in an sich bekannter Weise auf ihrer Umlaufbahn durch Verschwenken der Zinkentragarme zyklisch angehoben und abgesenkt, um auf dem Boden liegendes Erntegut zu einem Schwad zusammenzurechen. In der gezeichneten Ausführung sind dabei die genannten Arbeitsaggregate 2 in Form der Rechkreisel an seitlich von einem Maschinenrahmen 3 auskragenden Tragarmen 4 angeordnet. Die genannten Tragarme 4 können um liegende, in Fahrtrichtung weisende Schwenkachsen nach oben verschwenkt werden, um die Arbeitsaggregates 2 aus der in 1 gezeigten, abgesenkten Arbeitsstellung in eine Vorgewendestellung auszuheben und durch weiteres nach oben schwenken der genannten Tragarme 4 in eine Transportstellung zu verbringen. In der genannten Transportstellung sind die Arbeitsaggregates 2 innerhalb der zulässigen Straßenfahrbreite, insbesondere innerhalb der vom Schlepper überstrichenen Spur, angeordnet. Beispielsweise können die Tragarme 4 in der Arbeitsstellung liegend ausgerichtet und quer auskragend angeordnet sein, während sie in der Transportstellung eine im wesentlichen aufrechte Ausrichtung einnehmen können. Je nach Ausbildung des Anbaugerätes können aber natürlich auch andere Konfigurationen vorgesehen sein.
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Das Anbaugerät 1 ist über ein Fahrwerk 5 am Boden abgestützt, dass den vorgenannten Maschinenrahmen 3 trägt, der aus einer Trägerkonstruktion bestehen kann, je nach Ausbildung des Anbaugerätes aber auch aus einem Chassis bzw. einer chassisähnlichen Konstruktion bestehen kann. Der genannte Maschinenrahmen 3 ist über eine Deichsel 6 an einem Schlepper 7 heckseitig angebaut, vgl. 1.
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Das genannte Fahrwerk 5 umfasst zwei auf dem Boden laufende Räder 8, die durch eine Bremsvorrichtung 9 gebremst werden können.
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In der in 1 gezeigten Arbeitsstellung der Arbeitsaggregate 2 ist das Fahrwerk 5 weniger belastet, da die Arbeitsaggregate 2 durch in der Zeichnung nicht gezeigte Tastfahrwerke am Boden abgestützt sein können. In an sich bekannter Weise können diese Tastfahrwerke unter den Rechkreiseln angeordnet sein. In der zuvor beschriebenen Transportstellung indes ruht das gesamte Gewicht auch der Arbeitsaggregate 2 auf dem Fahrwerk 5 (abzüglich des über die Deichsel 6 auf den Schlepper 7 eingeleiteten Lastanteils), so dass in der Transportstellung das Fahrwerk 5 deutlich stärker belastet ist als in der in 1 gezeigten Arbeitsstellung.
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Um das Bremskraftniveau der Bremsvorrichtung 9 an die unterschiedlichen Belastungszustände des Fahrwerks 5 und insbesondere an die unterschiedlichen Reibungskoeffizienten von Feldbearbeitungsbetrieb und Straßentransportbetrieb anpassen zu können, ist der in 2 näher gezeigte Bremskreis vorgesehen.
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Die Bremsvorrichtung 9 umfasst dabei zwei Bremsaktoren 10, die bei hydraulischer bzw. pneumatischer Ausbildung der Bremsvorrichtung 9 als Bremszylinder ausgebildet sein können.
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Der die Bremsaktoren 10 beaufschlagende Bremsdruck wird von einem Druckspeicher 11 bereitgestellt, der über eine Ventileinrichtung 12 einerseits mit einem Speiseanschluß 13 verbindbar ist, über den vom Schlepper 7 her bereitgestellter Vorratsdruck zur Speisung des Druckspeichers 11 eingeleitet werden kann. Andererseits kann über die genannte Ventileinrichtung 12 die mit dem Druckspeicher 11 verbundene Druckleitung 14 mit der die Bremsaktoren 10 beaufschlagenden Bremsdruckleitung 15 verbunden werden, so dass der Druck aus dem Druckspeicher 11 auf die Bremsaktoren gegeben wird.
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Die genannte Ventileinrichtung 12 ist hierbei vorteilhafterweise durch einen Steuerdruck steuerbar, der von einem Bremsdruckanschluß 16 her kommt, der mit dem Schlepper verbindbar ist und über den ein vom Schlepper bereitgestellter Bremsdruck eingespeist wird, der als Stellsignal für die Betätigung der Bremse dient.
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Die genannte Ventileinrichtung 12 kann hierbei in einfacher Ausgestaltung ein Schaltventil sein, das entweder den Druckspeicher 11 mit dem Speiseanschluß 13 oder mit der auf die Bremsaktoren 10 wirkenden Bremsdruckleitung 15 verbindet. Alternativ kann die genannte Ventilvorrichtung 12 jedoch auch die genannte Schaltfunktion mit einer Drucksteuerfunktion kombinieren, so dass der aus dem Druckspeicher 11 auf die Bremsdruckleitung 15 gegebene Druck der Höhe nach gesteuert werden kann, insbesondere derart, dass der aus dem Druckspeicher 11 in die Bremsdruckleitung 15 gegebene Druck proportional oder auch in einem anderen funktionalen Zusammenhang zu dem Stellsignal variiert wird, das in Form des Drucks vom schlepperseitigen Bremsdruckanschluß 16 bereitgestellt wird. Verwirklicht die genannte Ventileinrichtung 12 eine solche drucksteuernde bzw. -regelnde Funktion, kann die Bremskraft am Fahrwerk 5 des Anbaugeräts 1 stufenlos bzw. gegebenenfalls auch stufenweise erhöht bzw. erniedrigt werden, beispielsweise entsprechend einem mehr oder weniger starken Durchdrücken des Bremspedals.
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Um das Bremskraftniveau für den Feldbearbeitungsbetrieb reduzieren und für den Straßentransportbetrieb erhöhen bzw. unvermindert durchschalten zu können, ist weiterhin in der zuvor genannten Bremsdruckleitung 15 stromab der genannten Ventileinrichtung 12 ein Druckverringerungsventil 17 in Form eines Schaltventils vorgesehen, durch das der auf die Bremsaktoren 10 wirkende Bremsdruck reduziert werden kann. In einer ersten Stellung wird der bereitgestellte Bremsdruck unvermindert durchgeschaltet, während in einer zweiten Schaltstellung des genannten Ventils 17 der Bremsdruck reduziert, beispielsweise halbiert wird.
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Das genannte Druckverringerungsventil 17 wird vorteilhafterweise durch einen Betätigen 18 betätigt, der mechanisch ausgebildet sein kann und die Stellung der Arbeitsaggregate 2 bzw. der Tragarme 4 in eine entsprechende Stellbewegung umsetzt, insbesondere derart, dass das genannte Ventil 17 in seine druckreduzierende Stellung gebracht wird, wenn die Tragarme 4 in die Arbeitsstellung abgesenkt sind. Werden die Tragarme 4 umgekehrt über die Vorgewendestellung hinaus in die Transportstellung angehoben, geht das genannte Ventil 17 in seine unvermindert durchlassende Stellung, beispielsweise zwangsgesteuert durch den Betätiger 18 oder durch eine entsprechende Vorspannvorrichtung beispielsweise in Form einer Feder.
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Das in 3 gezeigte Anbaugerät 1 ist als Zetter ausgebildet, dessen Maschinenrahmen 3 ebenfalls über eine Deichsel 6 an den Schlepper 7 anhängbar ist. Als Arbeitsaggregate 2 sind auch hier Rechkreisel vorgesehen, die an einem Querbalken 19 des Maschinenrahmens 3 angelenkt sind. Der genannte Querbalken 19 ist hierbei vorteilhafterweise in mehrere Segmente unterteilt, wobei zumindest die seitlichen, äußeren Segmente 19a und 19c gegenüber dem mittleren Segment 19b verschwenkbar sind, und zwar aus der in 3 gezeigten, abgesenkten Arbeitsstellung in eine ausgehobene Transportstellung, in der die an den äußeren Querbalkensegmenten 19a und 19c gelagerten Arbeitsaggregate 2 innerhalb der Spur der inneren Arbeitsaggregate 2 zu liegen kommen.
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Die Arbeitsaggregate 2 sind jeweils durch Fahrwerke am Boden abgestützt, wobei unter den mittleren, inneren Arbeitsaggregaten 2 angeordnete Tastreder das Fahrwerk 5 bilden, das den Maschinenrahmen 3 in der Straßentransportstellung alleine abstützt. Das genannte Fahrwerk 5 der inneren Arbeitsaggregate 2 ist dabei in der vorgenannten Weise gebremst, wobei bezüglich der Ausbildung der Bremsvorrichtung 9 auf die vorangehende Beschreibung verwiesen werden darf. Das Umschalten des Bremskraftniveaus von hoch auf tief und umgekehrt erfolgt in entsprechender Weise gesteuert durch das Verschwenken der äußeren Querbalkensegmente 19a und 19c, die das Schaltventil 17 des Bremskreises nach 2 betätigen.
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4 zeigt ein Anbaugerät 1 in Form einer Sämaschine bzw. einer Säkombination. Der Maschinenrahmen 3, der den Saatguttank trägt, ist über ein Fahrwerk 5 am Boden abgestützt, dass beispielsweise von einer Packerradwalze gebildet sein kann. Neben dem genannten Saatguttank 20 ist am Maschinenrahmen 3 eine den Boden für die Aussaat vorbereitende Bodenbearbeitungseinheit 21 angeordnet, die beispielsweise in Form einer Scheibenegge ausgebildet sein kann. Ferner sind am Maschinenrahmen 3 die Ausbringvorrichtung 32 beispielsweise in Form von Säscharen sowie eine Bodennachbearbeitungseinrichtung 33 angeordnet.
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Auch bei der Ausführungsform nach 4 ist das Fahrwerk 5 bzw. dessen Räder durch eine Bremsvorrichtung 9 bremsbar, bezüglich deren Ausbildung wiederum auf 2 verwiesen wird. die Betätigung des Bremskraft-Umschalters kann hier in verschiedener Weise erfolgen, je nach dem, wie die Arbeitssämaschine von Feldbearbeitungsbetrieb auf Straßentransportbetrieb umkonfigurierbar ist. Beispielsweise kann der Maschinenrahmen 3 mit der in 4 gezeigten Knickdeichsel 6 gekoppelt sein, die gegenüber dem Maschinenrahmen 3 um eine liegende Querachse abknickbar ist, wodurch die Höhenlage der am Maschinenrahmen 3 angeordnete Bodenbearbeitungseinheit 31 durch Abknicken der Deichsel 6 variiert werden kann, insbesondere ausgehoben werden kann. Alternativ oder zusätzlich könnte die genannte Bodenbearbeitungseinheit 31 auch durch eine separate Hubvorrichtung angehoben werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Ausbringvorrichtung 32 und/oder die Bodennachbearbeitungseinrichtung 33 durch eine entsprechende Hubvorrichtung angehoben werden. Die Umschaltung des Bremskraftniveaus kann in Abhängigkeit der Stellung der Knickdeichsel, der Stellung der Hubvorrichtung der Bodenbearbeitungseinrichtung 31 und/oder der Stellung der genannten Hubvorrichtung für die Ausbringvorrichtung 32 erfolgen, indem ein entsprechender Betätiger für das in 2 gezeigte Umschaltventil 17 an die Bewegung bzw. Stellung des entsprechenden Bauteils angekoppelt wird.
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5 zeigt als Anbaugerät 1 eine Mähmaschine, die ebenfalls als Aufsattelgerät ausgebildet ist. Ein Maschinenrahmen 3 ist über ein Fahrwerk 5 am Boden abgestützt und mittels einer Deichsel 6 an einen Schlepper anbaubar. Am genannten Maschinenrahmen 3 ist einerseits das eigentliche Arbeitsaggregat 2 in Form des Mähwerks aufgehängt, welches mehrere nebeneinander angeordnete Mähtrommeln bzw. -rotoren aufweisen kann. Das genannte Mähwerk ist in der 5 gezeigten Arbeitsstellung beispielsweise durch eine Feder gewichtsentlastet, jedoch abgesenkt und über den Boden geführt, während es zum Zwecke des Straßentransports angehoben werden kann. Als Hilfsaggregat 34 ist dem genannten Mähwerk ein Querförderer nachgeordnet, um das geschnittene Erntegut quer abzufördern und in einem Schwad abzulegen. Das genannte Hilfsaggregat 34 kann hierbei ebenfalls aus der in 5 gezeigten Arbeitsstellung angehoben werden, um für den Straßentransport die Bodenfreiheit zu erhöhen.
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Das Fahrwerk 5 ist hierbei in der zuvor beschriebenen Weise durch eine Bremsvorrichtung 9 abbremsbar, bezüglich deren Ausbildung wiederum auf 2 verwiesen wird. Zur Betätigung des Bremskraft-Umschalters kann der schon beschriebene Betätiger 18 für das Umschaltventil 17 die Aushubbewegung des Mähwerks oder gegebenenfalls auch die Aushubbewegung des Querförderers in die Straßentransportstellung erfassen und in eine entsprechende Ventilstellbewegung umsetzen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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