DE202010011773U1 - System zum Distrahieren eines Bandscheibenfachs - Google Patents
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Abstract
a) mehreren Hülsen (10), wobei
– jede Hülse (10) an einem distalen Ende zwei Distanzzungen (44, 46) hat, die senkrecht zur Längsrichtung (12) der Hülse (10) eine Breite (b) haben, wobei
– sich die Hülsen (10) in der Breite (b) ihrer Distanzzungen (44, 46) voneinander unterscheiden, und mit
b) mehreren Distraktoren (60), wobei
– jeder Distraktor (60) ein zumindest im Wesentlichen stabförmiges Hauptteil (62) hat, an dessen distalem Ende ein Distraktionskopf (70) angeordnet ist, der im Querschnitt unterschiedliche Abmessungen in zwei orthogonalen Richtungen und insbesondere die Form eines Ovals hat, und wobei
– jeder Distraktor (60) in mindestens eine Hülse (10) einführbar und darin um seine Längsachse (68) verdrehbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
jede Hülse (10) mit einem sich über ihre gesamte Länge erstreckenden Längsschlitz (14) versehen ist, so dass sie seitlich auf einen der...
Description
- HINTERGRUND DER ERFINDUNG
- 1. Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft ein System zum Distrahieren eines Bandscheibenfachs, wie es aus der
DE 100 03 050 C2 bekannt ist. - 2. Beschreibung des Standes der Technik
- Bei degenerierten Wirbelsäulensegmenten besteht eine Behandlungsmöglichkeit darin, die Bandscheibe ganz oder teilweise zu entfernen und ein Implantat in das Bandscheibenfach einzusetzen. Häufig ist das Implantat als eine Art Schraube oder Käfig ausgebildet und wird in das Bandscheibenfach hineingeschraubt oder geschlagen. Das Implantat hält die benachbarten Wirbel auf Abstand und ermöglicht es, dass das Bandscheibenfach nach und nach verknöchert, was schließlich zu einer Fusion der benachbarten Wirbel führt. Daneben gibt es auch bewegliche Implantate, die meist als Prothesen bezeichnet werden und die Beweglichkeit der benachbarten Wirbel erhalten.
- Degenerierte Bandscheiben sind häufig so flach, dass der Abstand zwischen den das Bandscheibenfach begrenzenden Wirbeln vergrößert werden muss. Das Gleiche gilt, wenn eine Bandscheibe entfernt wird. Zum Distrahieren des Bandscheibenfachs werden Distraktoren eingesetzt, die in das Bandscheibenfach eingeführt werden.
- Werden Implantate minimalinvasiv in das Bandscheibenfach eingesetzt, so steht nur eine sehr kleine Zugangsöffnung zum Bandscheibenfach zur Verfügung. Da andererseits zum Distrahieren von Wirbeln relativ große Kräfte benötigt werden, scheiden feinmechanische Lösungen aus.
- Zum Distrahieren eines Bandscheibenfachs schlägt die oben genannte
DE 100 03 050 C2 ein System vor, das mehrere Distraktoren aufweist. Jeder Distraktor ist mit einem Distraktionskopf versehen, der im Querschnitt die Form eines Ovals hat. Durch Drehen des Distraktors um seine Längsachse wird der Distraktionskopf im Bandscheibenfach aufgerichtet, wodurch dieses distrahiert wird. Um die Distraktion des Bandscheibenfachs zu erhalten und den Distraktor entfernen zu können, wird eine Hülse auf den Distraktor aufgeschoben, die an ihrem distalen Ende zwei Distanzzungen hat, die in das Bandscheibenfach hineinreichen. Die Breite der Distanzzungen ist dabei so bemessen, dass sie das Bandscheibenfach in der distrahierten Stellung halten. Dadurch kann nach dem Entfernen des Distraktors ein Implantat oder zuvor ein Bohrer in das Bandscheibenfach eingesetzt werden. Falls eine weitere Distraktion des Bandscheibenfachs gewünscht und möglich ist, so wird neben die Hülse ein weiterer Distraktor eingeführt, dessen Distraktionskopf größere Abmessungen hat. Durch Drehen des Distraktors wird dessen Distraktionskopf im Bandscheibenfach aufgerichtet, wodurch dieses weiter distrahiert wird. Anschließend wird eine Hülse mit breiteren Distanzzungen über den zweiten Distraktor geschoben. Dieser Vorgang kann, eine entsprechende Distrahierbarkeit des Bandscheibenfachs vorausgesetzt, solange fortgesetzt werden, wie nebeneinander Hülsen mit unterschiedlich breiten Distanzzungen im Bandscheibenfach angeordnet werden können. - Ein Problem bei dem bekannten System besteht darin, dass die Distraktoren und Hülsen relativ lang sein müssen, damit sie mit einer ausreichenden Länge über den am Patienten freige legten Zugangskanal hinausragen. Wird nun eine Hülse über das aus dem Zugangskanal weit herausragende proximale Ende eines Distraktors aufgeschoben, so wir die gesamte Anordnung etwas unhandlich, da dann auch das proximale Ende der Hülse sehr weit nach oben reicht. In dieser Höhe können sich beispielsweise ein Operationsmikroskop, eine Lichtquelle, ein Bildschirm o. ä. befinden. Solche Gegenstände müssen dann gegebenenfalls weggeschwenkt oder auf sonstige Weise von der Operationsstelle entfernt werden, um das Aufschieben der Hülse auf den Distraktor zu ermöglichen.
- Problematisch ist ferner, dass ein am Distraktor befestigter Griff entfernt werden muss, bevor die Hülse über das proximale Ende des Distraktors aufgeschoben werden kann. Ohne Griff lässt sich der Distraktor jedoch nicht mehr präzise vom Chirurgen führen. Dies kann im ungünstigen Falle die Folge haben, dass sich der Distraktionskopf des Distraktors im Bandscheibenfach unter dem Einfluss der auf ihn wirkenden Kräfte verdreht und dadurch die vorher eingestellte Distraktion ganz oder teilweise verloren geht.
- ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein System der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass seine Handhabbarkeit erleichtert wird.
- Gelöst wird diese Aufgabe durch ein System mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Erfindungsgemäß ist jede Hülse mit einem sich über die gesamte Länge erstreckenden Längsschlitz versehen, so dass sie seitlich auf einen der Distraktoren aufsetzbar ist.
- Anstatt also die Hülse in axialer Richtung auf das proximale Ende des Distraktors aufzuschieben, wird erfindungsgemäß die Hülse seitlich auf den Distraktor, oder genauer gesagt auf dessen aus dem Zugangskanal herausragenden Abschnitt, aufge setzt. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, über dem proximalen Ende des Distraktors einen großen Freiraum zu schaffen, der bei dem bekannten System zum axialen Aufschieben der Hülse auf den Distraktor benötigt wird.
- Vor allem jedoch muss beim seitlichen Aufsetzen der Hülse ein am Distraktor befestigter Griff nicht demontiert werden. Der Chirurg kann somit die Hülse aufsetzen und gleichzeitig den Distraktor ohne Unterbrechung an dem daran befestigten Griff halten. Die zuvor vom Chirurgen gewählte räumliche Ausrichtung des Distraktors und auch seine axiale Drehstellung gehen deswegen beim Aufsetzen der Hülse nicht verloren.
- Bei dem erfindungsgemäßen System hat jeder Distraktor ein zumindest im Wesentlichen stabförmiges Hauptteil, an dessen distalem Ende ein Distraktionskopf angeordnet ist, der im Querschnitt unterschiedliche Abmessungen in zwei orthogonalen Richtungen hat. Wenn der Querschnitt die Form eines Ovals hat, so können keine scharfe Kanten empfindliches Gewebe verletzen. Unter einem Oval wird dabei ganz allgemein eine geschlossene Kurve verstanden, die glatt ist und unterschiedliche Abmessungen in zwei orthogonalen Richtungen hat. Die Glattheit lässt sich mathematisch dadurch definierten, dass die Kurve einmal stetig differenzierbar ist. Der Querschnitt kann somit auch gerade Abschnitte aufweisen, die jedoch kontinuierlich, d. h. ohne Ecken zu bilden, in die gekrümmten Abschnitte übergehen. Die Ellipse ist ein Sonderfall eines Ovals. Das Verhältnis der Halbachsen des Ovals kann dabei bei allen Distraktoren gleich sein.
- Bei einem Ausführungsbeispiel ist an dem Hauptteil der Distraktoren ein Bereich mit vergrößertem Querschnitt vorgesehen, der zu einem fensterartig erweiterten Bereich im Längsschlitz der Hülsen korrespondiert. Auf diese Weise ist jede Hülse nur in einer einzigen axialen Relativposition oder, falls mehrere fensterartig erweiterte Bereiche vorgese hen sind, in mehreren axialen Relativpositionen seitlich auf einen der Distraktoren aufsetzbar.
- Die Hülsen und Distraktoren können so dimensioniert sein, dass jeweils zwei unterschiedliche Distraktoren von ein und derselben Hülse aufgenommen werden können, und dass umgekehrt jeder Distraktor zumindest in zwei unterschiedlich große Hülsen aufgenommen werden kann. Auf diese Weise kann das Bandscheibenfach stufenweise distrahiert werden, ohne dass mehrere Distraktoren nebeneinander in das Bandscheibenfach eingeführt werden müssen. Schlagwortartig lässt sich der erfindungsgemäße Distraktionsvorgang somit wie folgt zusammenfassen: ”kleiner Distraktor – kleine Hülse – größerer Distraktor – größere Hülse – noch größerer Distraktor – noch größere Hülse usw.”.
- Das Hauptteil des Distraktors kann einen insgesamt kreisförmigen Querschnitt haben. Wenn der Bereich mit vergrößertem Querschnitt durch eine ringförmige Verdickung gebildet wird, so kann diese zur axialen Führung des Distraktors in der Hülse dienen.
- Das System kann einen Griff umfassen, der lösbar an unterschiedlichen Distraktoren befestigbar ist. Dies verringert nicht nur Herstellungskosten, sondern auch die Kosten für die Menge des beim Betrieb aufzubereitenden Materials. In diesem Fall kann der Bereich des Distraktors mit vergrößertem Querschnitt auch durch einen Befestigungsabschnitt gebildet sein, der an den Distraktoren zum lösbaren Befestigen des Griffs ausgebildet ist.
- Der Griff kann in befestigtem Zustand radial von dem stabförmigen Hauptteil abstehen, so dass der Distraktor durch Verschwenken des Griffs um die Längsachse des Distraktors in der Hülse verdrehbar ist.
- Das System kann ferner Axialbegrenzer aufweisen, welche die axiale Beweglichkeit der Distraktoren in den Hülsen zumindest in einer Drehstellung der Distraktoren in distaler Richtung begrenzen. Insbesondere können die Axialbegrenzer so ausgebildet sein, dass der Distraktionskopf der Distraktoren zumindest in einer Drehstellung der Distraktoren nicht über das distale Ende der jeweiligen Hülse hinausgeführt werden kann. Auf diese Weise wird verhindert, dass empfindliches Gewebe an der dem Chirurgen abgewandten Seite des Bandscheibenfachs von einem zu weit eingeführten Distraktor beschädigt wird.
- Der Axialbegrenzer kann eine Nase, die seitlich vom stabförmigen Hauptteil der Distraktoren absteht, und ein an den Hülsen ausgebildete und mit der Nase zusammenwirkende axiale Anschlagsfläche umfassen. Die axiale Anschlagsfläche kann sich dabei in einer Ebene erstrecken, die zumindest im Wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung der Hülsen verläuft.
- Ferner können Drehbegrenzer vorgesehen sein, welche die Beweglichkeit der Distraktoren in den Hülsen in Drehrichtung zumindest dann begrenzen, wenn sich die Distraktoren in den jeweiligen Hülsen in den durch die Axialbegrenzer vorgegebenen axialen Endpositionen befinden. Die Drehbegrenzer verhindern, dass die Distraktoren in die falsche Richtung gedreht werden und der Distraktor dann nicht mehr so zur Hülse orientiert ist, dass die Hülse seitlich vom Distraktor abgezogen werden kann.
- Jeder Drehbegrenzer kann dabei die Nase, die auch für die axiale Begrenzung verwendet wird, und eine mit der Nase zusammenwirkende Drehanschlagsfläche umfassen. Die Drehanschlagsfläche erstreckt sich dabei vorzugsweise in einer Ebene, die zumindest im Wesentlichen parallel zur Längsrichtung der Hülsen verläuft.
- Die axiale Anschlagsfläche und die Drehanschlagsfläche können durch Ausnehmungen definiert sein, die in zwei diametral von der Hülse abgehenden Vorsprüngen gebildet sind.
- Jede Hülse kann am proximalen Ende eine radial vorspringende Einwirkfläche haben, die sich in einer Ebene senkrecht zur Längsrichtung der Hülse erstreckt. Diese Einwirkfläche kann insbesondere so ausgelegt sein, dass mit einem Hammer oder einem anderen Schlagwerkzeug die Distanzzungen vorsichtig in das Bandscheibenfach eingeschlagen werden können. Die Einwirkflächen können dabei beispielsweise an den Vorsprüngen ausgebildet sein, deren Ausnehmungen die axiale Anschlagsfläche und die Drehanschlagsfläche definieren.
- Die Distanzzungen der Hülsen sind vorzugsweise Teile einer Hülsenwand und durch zwei Aussparungen in der Hülsenwand definiert, die sich am distalen Ende der Hülse einander gegenüberliegen. Die umfangsmäßige Erstreckung der Aussparungen legt somit die Breite der Distanzzungen fest.
- Zwischen den Distanzzungen können die Hülsen Auflageschultern haben, deren Außenabstand voneinander größer ist als die Breite der Distanzzungen. Mit diesen Auflageschultern können die Hülsen an den das Bandscheibenfach begrenzenden Wirbeln anschlagen, wenn die Distanzzungen in das Bandscheibenfach eindringen.
- Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ferner ein System zum Distrahieren eines Bandscheibenfachs, das mehrere Hülsen aufweist, die jeweils an ihrem distalen Ende zwei Distanzzungen haben. Die Distanzzungen haben senkrecht zur Längsrichtung der Hülse eine Breite, in der sich die Hülsen voneinander unterscheiden. Ferner weist das System mehrere Distraktoren auf, die jeweils ein zumindest im Wesentlichen stabförmiges Hauptteil haben. An dessen distalem Ende ist jeweils ein Distraktionskopf angeordnet, der im Querschnitt unterschiedliche Abmessungen in zwei orthogonalen Richtungen und insbe sondere die Form eines Ovals hat. Jeder Distraktor ist in mindestens eine Hülse einführbar und darin um seine Längsachse verdrehbar.
- KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen. Darin zeigen:
-
1 eine perspektivische Ansicht einer Hülse, die Teil des erfindungsgemäßen Systems ist; -
2 eine Vorderansicht der in der1 gezeigten Hülse; -
3 eine Seitenansicht der in der1 gezeigten Hülse; -
4 eine Untersicht der in der1 gezeigten Hülse; -
5 eine perspektivische Ansicht eines Distraktors mit daran angebrachtem Griff, der Teil des erfindungsgemäßen Systems ist; -
6 einen schematischen Schnitt durch ein Bandscheibenfach, wobei sich der in der5 gezeigte Distraktor in einer ersten Drehstellung befindet; -
7 einen schematischen Schnitt durch das Bandscheibenfach, wobei sich der Distraktor nach Drehung um 90° in einer zweiten Drehstellung befindet; -
8 eine perspektivische Ansicht des in der5 gezeigten und mit einem Griff versehenen Distraktors, auf den seitlich die in den1 bis4 gezeigte Hülse aufgesetzt ist; -
9 eine perspektivische Ansicht wie8 , jedoch mit herabgeschobener Hülse; -
10 eine perspektivische Ansicht wie9 , wobei die Hülse ihre axiale Endstellung erreicht hat; -
11 einen schematischen Schnitt durch das Bandscheibenfach gemäß der5 , jedoch mit zusätzlich eingeführten Distanzzungen der Hülse; -
12 eine perspektivische Ansicht wie10 , jedoch nach erneuter Drehung des Distraktors um ±90°; -
13 einen schematischen Schnitt durch das Bandscheibenfach nach dieser erneuten Drehung des Distraktors; -
14 eine perspektivische Ansicht wie12 , jedoch nach teilweisem Herausziehen des Distraktors; -
15 einen schematischen Schnitt durch das Bandscheibenfach nach dem Herausziehen des Distraktors; -
16 eine perspektivische Ansicht wie14 , jedoch nach teilweisem Einführen eines anderen Distraktors mit größerem Distraktionskopf; -
17 einen schematischen Schnitt durch das Bandscheibenfach nach dem Einführen des anderen Distraktors; -
18 einen schematischen Schnitt durch das Bandscheibenfach nach dem Verdrehen des anderen Distraktors; -
19 einen schematischen Schnitt durch das Bandscheibenfach nach dem Herausziehen der Hülse; -
20 einen schematischen Schnitt durch das Bandscheibenfach nach dem Einführen einer Hülse mit breiteren Distanzzungen. - BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
- I. Aufbau
- Das erfindungsgemäße System zum Distrahieren eines Bandscheibenfachs umfasst mehrere Hülsen und Distraktoren, die sich nur durch bestimmte Abmessungen voneinander unterscheiden.
- a) Hülse
- Im Folgenden wird zunächst eine der Hülsen mit Bezug auf die
1 bis4 näher beschrieben. Diese Figuren zeigen die Hülse in einer perspektivischen Ansicht, einer Vorderansicht, einer Seitenansicht bzw. einer Untersicht. - Die insgesamt mit
10 bezeichnete Hülse hat ein proximales Ende, das in den Figuren nach oben weist und bei der Verwendung der Hülse10 während einer Bandscheibenoperation dem Chirurgen zugewandt ist. Das gegenüberliegende, in den1 bis3 nach unten weisende Ende der Hülse10 wird als distales Ende bezeichnet. Mit dem distalen Ende voran wird die Hülse10 während der Operation durch eine vorab freigelegte Zugangsöffnung in den Patienten eingeführt. - Die Hülse
10 hat im Wesentlichen einen kreisringförmigen Querschnitt; möglich sind jedoch auch andere, z. B. quadratische, Querschnitte. Parallel zu einer Längsachse12 der Hülse10 erstreckt sich ein Längsschlitz14 , und zwar durchgehend vom proximalen Ende bis zum distalen Ende der Hülse10 . Der Längsschlitz14 hat eine Breite w (vgl.2 ), die sich nur im Bereich eines großen Fensters16 , eines kleinen Fensters18 und am distalen Ende vergrößert, wie dies weiter unten noch näher erläutert werden wird. - Am proximalen Ende der Hülse
10 sind zwei Vorsprünge20 ,22 ausgebildet, die sich diametral einander gegenüberliegen und in radialer Richtung von der Längsachse12 der Hülse10 abstehen. Die proximalen Endflächen der beiden Vorsprünge20 ,22 bilden Einwirkflächen24 ,26 , die eben sind und senkrecht zur Längsachse12 der Hülse10 verlaufen. Wie später näher erläutert werden wird, können die Einwirkflächen24 ,26 dazu verwendet werden, mit einem Hammer oder einem anderen Einschlaginstrument das distale Ende der Hülse10 in ein Bandscheibenfach eines Patienten zu treiben. - Die beiden Vorsprünge
20 ,22 sind zur Längsachse12 hin jeweils mit einer Ausnehmung28 ,30 versehen. Die radialen Begrenzungsflächen der Ausnehmungen28 ,30 sind dabei jeweils konkav und konzentrisch zueinander gekrümmt. Bodenflächen der Ausnehmungen28 ,30 , die sich in einer Ebene senkrecht zu Längsachse12 der Hülse10 erstrecken, bilden dabei axiale Anschlagsflächen34 , und zwei seitliche Wände, die sich in einer Ebene parallel zur Längsachse12 erstrecken, Drehanschlagsflächen36 ,38 . - An ihrem distalen Ende weist die Hülse
10 zwei diametral einander gegenüberliegende Aussparungen40 ,42 auf, zwischen denen zwei Distanzzungen44 ,46 verbleiben, die einander gegenüberliegen. Die Distanzzungen44 ,46 werden somit durch einen Abschnitt der Hülsenwand gebildet, sind aber zum distalen Ende hin annähernd elliptisch abgerundet, wie man dies am besten in der Seitenansicht der3 erkennen kann. - Die proximale Stirnfläche der Aussparung
40 bildet eine erste Auflageschulter48 , während die gegenüberliegende Aussparung42 infolge des dort verlaufenden Längsschlitzes14 zwei schmalere zweite Auflageschultern50 festlegt. Der Außenabstand zwischen der Auflageschulter48 einerseits und den Auflageschultern50 andererseits beträgt a und ist größer als die Breite b der Distanzzungen44 ,46 . - Für die Erläuterung der für die Funktion wichtigen Abmessungen der Distanzzungen
44 ,46 wird im Folgenden Bezug auf die3 und4 genommen. Entlang einer Transversalrichtung, die senkrecht zur Längsachse12 verläuft, haben die beiden Distanzzungen44 ,46 eine Breite b und entlang der Längsrichtung12 eine Höhe h. Die Hülsen des erfindungsgemäßen Systems unterscheiden sich voneinander durch die Breiten b der Distanzzungen44 ,46 , aber auch durch den Innen- und Außendurchmesser der Hülsen10 und damit des Außenabstandes zwischen den Auflageschultern48 ,50 . - b) Distraktor
- Im Folgenden wird mit Bezug auf die
5 der Aufbau eines der Distraktoren erläutert. Der perspektivisch dargestellte und insgesamt mit60 bezeichnete Distraktor hat ebenfalls ein in der5 nach oben weisendes proximales und ein in der5 nach unten weisendes distales Ende. Der Distraktor60 besteht im Wesentlichen aus einem stabförmigen Hauptteil62 , das einen kreisförmigen Querschnitt hat. In der Nähe des proximalen Endes ist an dem Hauptteil62 ein Befestigungsabschnitt64 ausgebildet, der zur lösbaren Befestigung eines Drehgriffs66 dient. Wenn der Distraktor60 in eine Hülse10 eingeführt ist, lässt er sich dort mit Hilfe des Drehgriffs 66 um seine Längsachse68 drehen. - Am gegenüberliegenden distalen Ende trägt das Hauptteil
62 einen Distraktionskopf70 , der, wie die schematische Schnittdarstellung der6 zeigt, einen ovalen Querschnitt hat. Die kürzere Halbachse des Ovals ist dabei mit e1 und die längere Halbachse mit e2 bezeichnet. Zum distalen Ende hin ist der Distraktionskopf70 abgerundet, so dass er keinerlei scharfe Kanten hat. Zum proximalen Ende hin wird der Distraktionskopf70 durch eine radial vorspringende Schulter71 begrenzt, die durch einen umlaufenden Kranz73 gebildet wird. In axialer Richtung hat der Distraktionskopf70 etwa die gleiche Höhe wie die Höhe h der Distanzzungen44 ,46 . - Zwischen dem Befestigungsabschnitt
64 und dem Distraktionskopf70 sind an dem Hauptteil62 noch eine Nase72 , welche ungefähr die Form eines rechtwinkligen Dreiecks hat, und drei ringförmige Verdickungen74 ,76 ,78 ausgebildet. - Die Distraktoren
60 des erfindungsgemäßen Systems unterscheiden sich insbesondere durch den Querschnitt des Distraktionskopfs70 , d. h. die Längen der Halbachsen e1, e2. Außerdem variiert bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel auch der Durchmesser des stabförmigen Hauptteils62 und entsprechend auch der Verdickungen74 ,76 ,78 . Der Befestigungsabschnitt64 ist bei allen Distraktoren60 hingegen identisch ausgebildet. Dadurch kann ein und derselbe Drehgriff66 an allen unterschiedlichen Distraktoren60 befestigt werden. - II. Verwendung
- Im Folgenden wird mit Bezug auf die
6 bis20 beschrieben, wie das vorstehend beschriebene System aus Hülsen10 und Distraktoren60 verwendet wird, um ein Bandscheibenfach zu distrahieren. - In einem ersten Schritt wird ein Zugang zu dem Bandscheibenfach freigelegt. Dabei kann es sich beispielsweise um einen posterior-lateralen Zugang handeln. Im den meisten Fällen wird dann die Bandscheibe ganz oder teilweise entfernt. Die das Bandscheibenfach begrenzenden Wirbel W1, W2 bewegen sich dabei im allgemeinem aufeinander zu, wodurch sich die Höhe des Bandscheibenfachs verringert.
- In der
6 ist etwas weniger als eine Hälfte eines so präparierten und mit80 bezeichneten Bandscheibenfachs zwischen zwei aneinander angrenzenden Wirbeln W1, W2 gezeigt. Rechts davon schließt sich der Spinalkanal und die andere Hälfte des Bandscheibenfachs an (nicht dargestellt). - In einem zweiten Schritt wird in das so freigelegte und präparierte Bandscheibenfach
80 der Distraktionskopf70 eines Distraktors60 eingeführt, der so bemessen ist, dass er in der in der6 gezeigten Drehstellung gerade noch in das Bandscheibenfach80 hineinpasst. In dieser Drehstellung verläuft die kurze Halbachse e1 parallel zur Längsrichtung der Wirbelsäule, so dass in dieser Richtung der Distraktionskopf70 seine minimalen Abmessungen hat. Der Distraktor60 wird hierzu, vorzugsweise mit daran befestigtem Drehgriff, mit seinem distalen Ende voran in den freigelegten Zugangskanal eingeführt und mit Hilfe des Drehgriffs66 in die vorstehend erwähnte Drehposition gebracht. Die oberhalb des Distraktionskopfes70 radial vorspringende Schulter71 schlägt schließlich an den Wirbeln W1, W2 an und verhindert so, dass das distale Ende des Distraktionskopfes70 zu weit in das Bandscheibenfach80 eingeführt und dadurch empfindliches Gewebe am hinteren Ende des Bandscheibenfachs80 beschädigt wird. - In einem dritten Schritt wird der Distraktor
60 mit Hilfe des Drehgriffs66 um etwa 90° verdreht. Der Distraktionskopf70 im Bandscheibenfach80 vollzieht diese Drehung mit und richtet sich dadurch auf, wie dies in der7 erkennbar ist. Während der Drehung spreizt der Distraktionskopf70 das Bandscheibenfach80 nach und nach auf, bis der Abstand zwischen den Wirbeln W1, W2 gleich der doppelte Länge der langen Halbachse e2 ist. Durch diese Drehung wurde das Bandscheibenfach80 somit um den Betrag 2(e2 – e1) distrahiert. Dieser Zustand ist in der7 gezeigt. - In einem vierten Schritt wird eine Hülse
10 seitlich auf den Distraktor60 aufgesetzt, wie dies in der perspektivischen Darstellung der8 erkennbar ist. Verwendet wird dabei aus dem Satz der zur Verfügung stehenden Hülsen diejenige, bei der die Breite b der Distanzzungen44 ,46 zumindest annähernd gleich der jetzt eingestellten Höhe 2·e2 des Bandscheibenfachs80 beträgt. - Wie man in der
8 erkennt, nimmt beim seitlichen Aufsetzen der Hülse10 deren großes Fenster16 den Befestigungsabschnitt64 des Distraktors60 auf. Entsprechendes gilt für das kleine Fenster18 der Hülse10 und die obere ringförmige Verdickung74 am Distraktor60 . Für die beiden darunter angeordneten ringförmigen Verdickungen76 ,78 des Distraktors60 sind keine Fenster erforderlich, da sie sich beim Aufsetzen der Hülse10 auf den Distraktor60 unterhalb des distalen Endes der Hülse10 befinden. Aus der8 wird ferner deutlich, dass die Hülse10 nur in der dargestellten Axialposition seitlich auf den Distraktor60 aufgesetzt werden kann. In anderen relativen Axialpositionen verhindern der Befestigungsabschnitt64 und die Verdickungen74 ,76 ,78 ein seitliches Aufsetzen. - Beim Aufsetzen der Hülse
10 auf den Distraktor60 kann der Griff66 somit am Distraktor60 befestigt bleiben. Der Chirurg erhält dadurch die Möglichkeit, die räumliche Ausrichtung des Distraktors60 und auch dessen axiale Drehstellung während des Aufsetzens der Hülse10 unverändert zu lassen. Ferner kann ein Operationsmikroskop, das beim Einführen des Distraktors60 im zweiten Schritt zur Kontrolle verwendet wurde, an Ort und Stelle verbleiben und muss nicht weggeschwenkt werden. Dies ist deswegen von Bedeutung, weil im Allgemeinen auch im nachfolgenden fünften Schritt das Operationsmikroskop zur Kontrolle benötigt wird. - In diesem fünften Schritt wird die seitlich aufgesetzte Hülse
10 in axialer Richtung am Distraktor60 entlang abgesenkt, wie dies in der perspektivischen Darstellung der9 erkennbar und durch einen Pfeil P angedeutet ist. Die Verdickungen74 ,76 ,78 dienen dabei als radiale Führungen, die den Distraktor60 axialbeweglich in der Hülse10 zentrieren, und stellen so sicher, dass der Distraktor60 nicht in der Hülse10 verkippt und die Distanzzungen44 ,46 an dem umlaufenden Kranz73 des Distraktors60 aufsitzen. Während das in der8 gezeigte seitliche Aufsetzen noch außerhalb des Patienten durchgeführt wird, dringt die Hülse10 beim axialen Absenken in die Zugangsöffnung des Patienten ein. - In einer bestimmten Axialposition berühren die Distanzzungen
44 ,46 erstmals die Wirbel W1, W2. Die Hülse10 wird nun noch ein Stück weiter abgesenkt; falls dazu größere Kräfte erforderlich sind, kann der Chirurg vorsichtig mit einem Hammer oder einem anderen Einschlaginstrument auf die Einwirkflächen24 ,26 am proximalen Ende der Hülse10 schlagen. Dieser Einführvorgang wird so lange fortgesetzt, bis die Auflageschultern48 ,50 am distalen Ende der Hülse10 an den Wirbelrändern der benachbarten Wirbel W1, W2 anschlagen. Möglich wird dieser Anschlag, weil der Außenabstand a zwischen der ersten Auflageschulter48 einerseits und den zweiten Auflageschultern50 andererseits entlang der Transversalrichtung größer ist als die Breite b der Distanzzungen44 ,46 , die in das Bandscheibenfach80 hineinreichen (vgl.3 ). Wenn diese Endposition erreicht ist, befinden sich die Distanzzungen44 ,46 der Hülse10 auf der Höhe des Distraktionskopfes70 des Distraktors60 , wie dies in der perspektivischen Darstellung der10 gezeigt ist. - Die Distanzzungen
44 ,46 nehmen in dieser Axialposition eine Stellung im Bandscheibenfach80 ein, die in der11 gezeigt ist. Wie bereits erwähnt, entspricht die Breite b der Distanzzungen44 ,46 der Länge 2·e2, während der Abstand a zwischen den Distanzzungen44 ,46 größer ist als 2·e2. Auf diese Weise bleibt der Abstand zwischen den Wirbeln W1, W2 erhalten, wenn in einem sechsten Schritt der Distraktor60 im Bandscheibenfach wieder um 90° gedreht wird, so dass der Distraktor60 die in der12 gezeigte Stellung einnimmt. Während dieser Drehung um 90° wird die Nase72 des Distraktors60 in eine der Ausnehmungen28 ,30 in den Vorsprüngen20 ,22 der Hülse10 gedreht und über eine der axialen Anschlagsflächen32 ,34 geführt. Somit kann es während der Drehbewegung nicht dazu kommen, dass der Distraktor60 versehentlich noch tiefer in das Bandscheibenfach80 eingeführt wird. Die Hülse10 selbst kann nicht tiefer in das Bandscheibenfach80 eindringen, da ihre Auflageschultern48 ,50 auf den Rändern der benachbarten Wirbel W1, W2 aufliegen. - Nach dieser Drehung des Distraktors
60 um 90° stützen sich die Wirbel W1, W2 ausschließlich auf den Distanzzungen44 ,46 der Hülse10 ab, wie dies im Querschnitt der13 erkennbar ist. Der Distraktionskopf70 des Distraktors60 ist somit vollständig entlastet, so dass der Distraktor60 in einem siebten Schritt vollständig in dieser Drehposition aus der Hülse10 herausgezogen werden kann, wie dies in der perspektivischen Darstellung der14 erkennbar und mit einem Pfeil P2 angedeutet ist. Ein seitliches Herausnehmen aus der Hülse10 wird nicht ermöglicht, da sich die Hülse10 bereits teilweise in dem engen Zugangskanal zum Bandscheibenfach80 befindet. Dadurch ist über der Operationsstelle auch genügend Platz, um den Distraktor60 einschließlich des Drehgriffs66 herauszuziehen. Wie der Querschnitt der15 zeigt, befinden sich im Bandscheibenfach80 nun lediglich die beiden Distanzzungen44 ,46 der Hülse10 . - Ein ggf. vorgesehenes Operationsmikroskop kann weggeschwenkt werden, da es für den nachfolgenden achten Schritt ohnehin im Allgemeinen nicht benötigt wird.
- In diesem achten Schritt wird ein Distraktor
60 mit einem größeren Distraktionskopf70 in die Hülse10 eingeführt, wie in der16 durch einen Pfeil P3 angedeutet ist. Der Distraktionskopf70 dieses anderen Distraktors60 ist so dimensioniert, dass er in der Drehposition, wie er im Schnitt der17 gezeigt ist, noch zwischen den beiden Distanzzungen44 ,46 Platz findet. Die Abmessung 2·e2 des Distraktionskopfs70 ist somit geringfügig kleiner als der Abstand a zwischen den Distanzzungen44 ,46 . - Am Ende des Einführvorgangs ragt der größere Distraktionskopf
70 in das Bandscheibenfach hinein, wie dies die17 zeigt. Die Nase72 setzt schließlich auf eine der axialen Anschlagsflächen32 ,34 der Hülse10 auf, wodurch ein zu tiefes Eindringen des Distraktionskopfes70 in das Bandscheibenfach80 verhindert wird. In dieser Drehstellung des Distraktors60 liegt seine Nase72 seitlich an einer der Drehanschlagsflächen36 ,48 am proximalen Ende der Hülse10 an. - In einem neunten Schritt wird der größere Distraktor
60 in der Hülse10 um 90° verdreht, wobei die Nase72 zu Beginn der Drehbewegung noch auf einer der axialen Anschlagsflächen32 ,34 aufliegt. Die Drehanschlagsflächen36 ,38 verhindern dabei im Zusammenwirken mit der Nase72 , dass der Distraktor60 in die falsche Richtung gedreht wird. Bei einer Drehung im falschen Drehsinn würde nämlich der Griff66 nicht zum Längsschlitz14 , sondern in die entgegengesetzte Richtung (d. h. in der10 vom Betrachter weg) weisen, so dass die Hülse10 nicht mehr seitlich vom Distraktor60 abgezogen werden könnte. - Der Distraktionskopf
70 richtet sich durch die Drehung des Distraktors60 im Bandscheibenfach80 auf und distrahiert dieses, wie dies im Querschnitt der18 gezeigt ist. Der Betrag der Distraktion beträgt auch hier wieder 2(e2 – e1). - Durch die erneute Distraktion werden die beiden Distanzzungen
44 ,46 der Hülse10 wieder entlastet, so dass die Hülse10 in einem zehnten Schritt aus dem Zugangskanal herausgezogen werden kann (19 ). Sobald die Hülse10 eine Position erreicht, die der in der8 (allerdings für den vorher verwendeten Distraktor) gezeigten Position entspricht, kann die Hülse10 seitlich von dem Distraktor60 abgezogen werden. - In einem elften Schritt wird eine Hülse
10 mit dem nächstgrößeren Innendurchmesser ausgewählt, seitlich auf den Distraktor60 aufgesetzt und dann axial abgesenkt, bis die Distanz zungen44 ,46 der größeren Hülse10 in das Bandscheibenfach80 hineinreichen (20 ). Die Breite b der Distanzzungen44 ,46 der jetzt verwendeten Hülse10 ist dabei zumindest annähernd gleich der Höhe des bereits zweimal distrahierten Bandscheibenfachs80 und beträgt somit 2·e2, wobei e2 die Länge der langen Halbachse des zuletzt verwendeten Distraktors60 ist. - Der zuletzt eingeführte Distraktor
60 kann nun wieder in der oben bereits geschilderten Weise nach einer Drehung um 90° aus der Hülse10 herausgezogen werden. Falls der Chirurg zu dem Ergebnis kommt, dass nach der Distraktion der Wirbel W1, W2 die Höhe des Bandscheibenfachs80 für ein einzusetzendes Implantat ausreichend ist, so kann das Implantat durch die Hülse10 hindurch in das Bandscheibenfach80 eingeführt werden. Gegebenenfalls wird vorher noch mit Hilfe eines Bohrers der Zugangs an der dorsalen hinteren Wirbelkante aufgebohrt. - Kommt der Chirurg hingegen zu dem Ergebnis, dass eine weitere Distraktion erforderlich ist, so führt er in die Hülse
10 den Distraktor60 mit dem nächstgrößeren Distraktionskopf ein und wiederholt die Schritte, die oben mit Bezug auf die16 bis20 beschrieben wurden. Dieser Distraktor60 hat dann einen Distraktionskopf70 , bei dem für die Länge der langen Halbachse e2 die Beziehung b < 2·e2 < a gilt. - Diese Schritte können so lange wiederholt werden, bis das Bandscheibenfach
80 die gewünschte Höhe hat oder nicht mehr weiter distrahiert werden kann, ohne dass der die Wirbelsäule umgebende Bänder- und Muskelapparat des Patienten Schaden nimmt. Dies lässt sich für den Chirurgen durch visuelle Inspektion des Bänder- und Muskelapparats erkennen. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10003050 C2 [0001, 0005]
Claims (17)
- System zum Distrahieren eines Bandscheibenfachs (
80 ), mit: a) mehreren Hülsen (10 ), wobei – jede Hülse (10 ) an einem distalen Ende zwei Distanzzungen (44 ,46 ) hat, die senkrecht zur Längsrichtung (12 ) der Hülse (10 ) eine Breite (b) haben, wobei – sich die Hülsen (10 ) in der Breite (b) ihrer Distanzzungen (44 ,46 ) voneinander unterscheiden, und mit b) mehreren Distraktoren (60 ), wobei – jeder Distraktor (60 ) ein zumindest im Wesentlichen stabförmiges Hauptteil (62 ) hat, an dessen distalem Ende ein Distraktionskopf (70 ) angeordnet ist, der im Querschnitt unterschiedliche Abmessungen in zwei orthogonalen Richtungen und insbesondere die Form eines Ovals hat, und wobei – jeder Distraktor (60 ) in mindestens eine Hülse (10 ) einführbar und darin um seine Längsachse (68 ) verdrehbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass jede Hülse (10 ) mit einem sich über ihre gesamte Länge erstreckenden Längsschlitz (14 ) versehen ist, so dass sie seitlich auf einen der Distraktoren (60 ) aufsetzbar ist. - System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Hauptteil (
68 ) der Distraktoren (60 ) ein Bereich (64 ,74 ,76 ,78 ) mit vergrößertem Querschnitt vorgesehen ist, der zu einem fensterartig erweiterten Bereich (16 ,18 ,40 ,42 ) im Längsschlitz (14 ) der Hülsen (10 ) korrespondiert, so dass jede Hülse (10 ) nur in einer einzigen axialen Relativposition seitlich auf einen der Distraktoren (60 ) aufsetzbar ist. - System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptteil (
68 ) einen insgesamt kreisförmigen Querschnitt hat, und dass der Bereich mit vergrößertem Querschnitt durch eine ringförmige Verdickung (74 ,76 ,78 ) gebildet wird. - System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das System einen Griff (
66 ) aufweist, der lösbar an unterschiedlichen Distraktoren (60 ) befestigbar ist. - System nach Anspruch 2 und nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich mit vergrößertem Querschnitt durch einen Befestigungsabschnitt (
64 ) gebildet wird, der an den Distraktoren (60 ) zum lösbaren Befestigen des Griffs (66 ) ausgebildet ist. - System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Axialbegrenzer, welche die axiale Beweglichkeit der Distraktoren in den Hülsen in distaler Richtung zumindest in einer Drehstellung der Distraktoren begrenzen.
- System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Axialbegrenzer so ausgebildet sind, dass der Distraktionskopf (
70 ) der Distraktoren (60 ) zumindest in einer Drehstellung der Distraktoren nicht über das distale Ende der jeweiligen Hülse (10 ) hinausgeführt werden kann. - System nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Axialbegrenzer eine Nase (
72 ), die seitlich vom stabförmigen Hauptteil (62 ) der Distraktoren (60 ) absteht, und eine an den Hülsen (10 ) ausgebildete und mit der Nase (72 ) zusammenwirkende axiale Anschlagsfläche (32 ,34 ) umfasst. - System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Drehbegrenzer, welche die Beweglichkeit der Distraktoren (
60 ) in den Hülsen (10 ) in Drehrichtung zumindest dann begrenzen, wenn sich die Distraktoren (60 ) in den jeweiligen Hülsen (10 ) in den durch die Axialbegrenzer vorgegebenen axialen Endpositionen befinden. - System nach Anspruch 8 und nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Drehbegrenzer die Nase (
72 ) und eine mit der Nase (72 ) zusammenwirkende Drehanschlagsfläche (36 ,38 ) umfasst. - System nach Anspruch 8 und nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Anschlagsfläche (
32 ,34 ) und die Drehanschlagsfläche (36 ,38 ) durch Ausnehmungen (28 ,30 ) definiert sind, die in zwei diametral von der Hülse (10 ) abgehenden Vorsprüngen (20 ,22 ) gebildet ist. - System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Hülse (
10 ) am proximalen Ende eine radial vorspringende Einwirkfläche (24 ,26 ) hat, sich in einer Ebene senkrecht zur Längsrichtung (12 ) der Hülse (10 ) erstreckt. - System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einwirkfläche (
24 ,26 ) an einem der Vorsprünge (20 ,22 ) ausgebildet ist. - System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Distanzzungen (
44 ,46 ) der Hülsen (10 ) Teile einer Hülsenwand und durch zwei Aussparungen (40 ,42 ) in der Hülsenwand definiert sind, die sich am distalen Ende der Hülsen einander gegenüberliegen. - System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülsen (
10 ) zwischen den Distanzzungen (44 ,46 ) Auflageschultern (48 ,50 ) haben, deren Außenabstand (a) voneinander größer ist als die Breite der Distanzzungen (44 ,46 ). - System zum Distrahieren eines Bandscheibenfachs (
80 ), mit, mehreren Hülsen (10 ), wobei jede Hülse (10 ) an einem distalen Ende zwei Distanzzungen (44 ,46 ) hat, wobei sich die Hülsen (10 ) in der Breite (b) ihrer Distanzzungen (44 ,46 ) voneinander unterscheiden, und mit mehreren Distraktoren (60 ), wobei jeder Distraktor (60 ) ein zumindest im Wesentlichen stabförmiges Hauptteil (62 ) hat, an dessen distalem Ende ein Distraktionskopf (70 ) angeordnet ist, der im Querschnitt unterschiedliche Abmessungen in zwei orthogonalen Richtungen und insbesondere die Form eines Ovals hat, und wobei jeder Distraktor (60 ) in mindestens eine Hülse (10 ) einführbar und darin um seine Längsachse (68 ) verdrehbar ist. - System nach Anspruch 16 mit den Merkmalen nach Anspruch 4 oder nach einem der Ansprüche 6 bis 15.
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DE202010011773U Expired - Lifetime DE202010011773U1 (de) | 2010-08-24 | 2010-08-24 | System zum Distrahieren eines Bandscheibenfachs |
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- 2010-08-24 DE DE202010011773U patent/DE202010011773U1/de not_active Expired - Lifetime
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