DE202010009097U1 - Marknagel - Google Patents

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    • A61B17/68Internal fixation devices, including fasteners and spinal fixators, even if a part thereof projects from the skin
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Abstract

Marknagel (1) zur Schienung eines gebrochenen Röhrenknochens (2), mit einem radial aufweitbaren Abschnitt (3), dadurch gekennzeichnet, daß der aufweitbare Abschnitt (3) nach der Aufweitung zwangsweise radial wieder rückformbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft Marknägel nach den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
  • Marknägel sind im Stand der Technik bekannt und werden dafür eingesetzt, eine interne Schienung, die sogenannte Osteosynthese, bei Knochenbrüchen vorzunehmen. Bei einem Bruch in einem langen Röhrenknochen, beispielsweise dem Oberschenkelknochen, wird ein Marknagel in die Markhöhle des Knochens eingeführt, um die Knochenbruchteile diesseits und jenseits des Bruches zu fixieren. Der Marknagel wird dazu an beiden Knochenteilen fixiert, was zu einer Schienung des Knochens und letztlich zu einer Heilung der Bruchstelle führt.
  • Bisher sind interne und externe Verriegelungsmöglichkeiten bekannt. Als externe Verriegelungsmöglichkeiten werden in der Regel quer zur Marknagel- und Knochenrichtung Verriegelungsbolzen von außen durch Knochen und Marknagel eingesetzt. Ein Nachteil dieser Methode sind höhere Schnittbelastungen für den Patienten, die zur ungewünschten Narbenbildung und Querbohrungen in intakten Knochenabschnitten zum Einbringen der Bolzen führen.
  • Die DE 699 25 169 T2 , die den Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung bildet, beschreibt interne Verriegelungsmöglichkeiten mit radial aufweitbaren Abschnitten, die durch Verspannen des Marknagels hervorgerufen werden. Die Verspannung erfolgt hierbei durch eine Gewindestange, die den gesamten Marknagel durchläuft. Ein wesentlicher Nachteil der bekannten internen Verriegelungsmöglichkeit ist, daß nach einer Behandlungszeit von durchschnittlich mehreren Monaten der intern verriegelte Abschnitt bei der Entnahme des Marknagels nicht, teilweise oder nur unter großem Aufwand entriegelbar ist und der Marknagel so nur schwer aus dem Knochen herausgezogen werden kann.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Marknagel mit mindestens einer internen Verriegelungsmöglichkeit bereitzustellen, wobei die Entnahme des Marknagels am Ende der Behandlungszeit in einfacher Weise möglich sein soll.
  • Die obige Aufgabe wird durch einen Marknagel gemäß einem der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf einen Marknagel mit radial aufweitbarem Abschnitt, der eine reibschlüssige Verbindung in der Markhöhle des Knochens herstellt. Der aufgeweitete Abschnitt ist zwangsweise radial wieder rückformbar, so daß eine einfache Entnahme am Ende der Behandlung ermöglicht wird.
  • Vorzugsweise weitet sich der radial aufweitbare Abschnitt in einem vorbestimmten definierten Bereich auf. Der Bereich ist nach oben und unten durch axiale Lagerungen auf die nachfolgend noch näher eingegangen wird, in seiner maximalen Länge begrenzt und durch eine besondere geometrische Form und/oder durch Aussparungen gekennzeichnet. Diese besondere geometrische Form und/oder die Aussparungen ermöglichen es dem Material, aus dem der Marknagel im aufzuweitenden Bereich besteht, sich radial auszudehnen.
  • Die Aussparungen sind bei einer bevorzugten Ausführungsform schlitzartig ausgebildet. Diese können sowohl nutenartig in die Oberfläche des Marknagels eingebrachte Vertiefungen sein, als auch das Material vollständig durchgreifende Bohrungen, Löcher, Schlitze oder sonstige Ausbildungen dieser Art sein. Die Aussparungen können außerdem eine gitterförmige Ausbildung des aufzuweitenden Abschnitts bilden oder auch wellen- oder sägezahnförmig ausgebildet sein.
  • Bevorzugt haben die Enden der Aussparungen eine spannungsreduzierende Form und/oder Aussparung, beispielsweise in Form eines Rundlochs. Dieses Rundloch verhindert ein Ausbreiten des Längsschlitzes durch Rißbildung, was beim Einbau und bei mehrmonatigem Verweilen im aufgeweiteten Spannungszustand auftreten kann.
  • Bei einer bevorzugten Ausgestaltung wird die radiale Aufweitung durch eine Stauchung des Marknagels im aufzuweitenden Abschnitt hervorgerufen. Diese Stauchung kann dann durch eine Spannhülse vorgenommen werden, die am pro ximalen und distalen Ende des aufzuweitenden Abschnittes in axialer Richtung fixiert ist.
  • Bei einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Marknagel in dem aufzuweitenden Abschnitt und/oder in seiner Gesamtheit durch ein plastisch aufweitbares Material ausgebildet, so daß keine Aussparungen oder Nuten notwendig sind und eine größtmögliche Fläche zur reibschlüssigen Verbindung entsteht.
  • Die axiale Fixierung der Spannhülse wird vorzugsweise auf einer Seite durch ein Loslager, auf der anderen Seite durch einen Gewindeeingriff vorgenommen. Die so ausgebildete Lagerung ermöglicht es, den Marknagel im aufzuweitenden Abschnitt unter Spannung zu setzen und ihn so zu zwingen, sich radial aufzuweiten.
  • Die Lagerung ist bevorzugt in axial wirkender Zug- und Druckrichtung geführt. So ermöglicht eine umgekehrte Krafteinwirkung der Spannhülse eine der Stauchung in axialer Richtung entgegengesetzte Bewegung. Diese Bewegung führt zwangsläufig zu einer Rückformation des aufgeweiteten Abschnittes durch axiale Streckung des Marknagels.
  • Vorzugsweise ist die Spannhülse auf beiden Seiten des radial aufzuweitenden Abschnitt gelagert. Somit ist eine Fixierung mittels eines Werkzeugs zum Bedienen der Spannhülse nur in einem Bereich dieses Abschnitts möglich und weiterhin der Einsatz von einem zweiten oder mehreren Spannabschnitten in einem Marknagel realisierbar.
  • Vorzugsweise ist eine Fixierung eines Marknagels mit zwei aufweitbaren Abschnitten möglich. Hierzu bietet es sich an, daß jeder Abschnitt mit einem eigenen Spannwerkzeug unabhängig fixierbar ist. Die Einführung und Fixierung des Marknagels erfolgt dabei bevorzugt nur von einer Seite, so dass nur eine Schnittwunde und eine Öffnung des Röhrenknochens notwendig sind. Im übrigen sollte die Spannung des aufzuweitenden Abschnittes durch das Werkzeug mittels Drehbewegung erfolgen.
  • Vorzugsweise wird der Marknagel mit einem Positionierungsdraht eingeführt, über den der Marknagel mit seinem hohlen Innenraum geführt wird.
  • Die vorgenannten Aspekte und Merkmale sowie die nachfolgend beschriebenen Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung, können unabhängig voneinander, aber auch in beliebiger Kombination realisiert werden.
  • Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung zweier bevorzugter Ausführungsformen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung eines Marknagels, gemäß einer ersten Ausführungsform, in einem Röhrenknochen im Einbauzustand,
  • 2 eine schematische Schnittdarstellung des Marknagels aus 1 mit radial aufweitbarem Abschnitt in nicht aufgeweitetem Zustand,
  • 3 einen Schnitt des Marknagels aus 2 mit zweifach gelagerter Spannhülse im aufgeweiteten Zustand,
  • 4 einen Schnitt des Marknagels und der Spannhülse im aufgeweiteten Zustand gemäß 3 mit einem Spannwerkzeug im Eingriff,
  • 5 eine schematische Darstellung eines Marknagels gemäß einer zweiten Ausführungsform, wobei die Fixierung durch zwei radial aufweitbare Abschnitte erfolgt und
  • 6 einen Schnitt eines Röhrenknochens mit eingespanntem Marknagel gemäß 5 und in der Bruchstelle daraus resultierenden Druckkräften.
  • In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Teile dieselben Bezugszeichen verwendet, wobei entsprechende Eigenschaften und Vorteile erreicht werden, auch wenn eine wiederholte Beschreibung aus Vereinfachungsgründen weggelassen ist.
  • 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Marknagels 1 in der Markhöhle des Röhrenknochens 2, der an einem Ende durch einen radial aufgeweiteten Abschnitt 3, am anderen Ende durch Querbohrungen mit Querstiften 4 fixiert ist.
  • Der Marknagel 1, der zur internen Verriegelung vorgesehen ist, wird in einer Schnittdarstellung des Röhrenknochens 2 im eingesetzten Zustand in der Markhöhle gezeigt. Hierbei ist die auf der Zeichnung untere Fixierung eine radiale Aufweitung im Sinne der vorliegenden Erfindung. Der Abschnitt 3 des Marknagels 1 wurde radial aufgeweitet, so daß mit der Markhöhle des Röhrenknochens 2 eine reibschlüssige Verbindung hergestellt ist. Die auf der anderen Seite des Bruches liegende Fixierung erfolgt mittels einer herkömmlich bekannten Methode, nämlich der Fixierung mittels Querbohrungen und Querstiften 4. Dazu werden Querbohrungen mit Hilfe einer Positionierungslehre 5 vorgenommen. Durch die Querbohrungen werden Querstifte 4 eingeführt und fixiert, die in verschiedenen Ausführungsformen in 1 exemplarisch gezeigt werden.
  • Der aufweitbare Abschnitt 3 weist Aussparungen 6 auf, die eine radiale Aufweitung des Abschnittes 3 begünstigen. Bei der dargestellten Ausführungsform ist es nun so, daß bei der Entfernung des Marknagels 1, der in 1 unten gezeigte radial aufgeweitete Abschnitt 3 zwangsweise radial rückformbar ist. Der so rückformbare Bereich ermöglicht es dem Operateur, den Marknagel 1 problemlos nach Ende der Behandlung aus der Markhöhle herauszuziehen.
  • Die hier dargestellte Positionierung des aufgeweiteten Abschnittes 3 am unteren Ende des Röhrenknochens 2 ist vollkommen frei gewählt und kann auf jeder beliebigen Höhe des Marknagels 1 und des Röhrenknochens 2 vorgenommen werden.
  • 2 zeigt ein Ende eines Marknagels 1 mit einem radial aufweitbaren Abschnitt 3. Ein Gewindeeingriff 7 ist vollständig innenliegend, so daß bei dem Einsetzen etwaig abbrechende Marksplitter der Markhöhle sich nicht in den Gewindegängen des Gewindeeingriffs 7 absetzen können. Weiterhin ist der Gewindeeingriff 7 so ausgebildet, daß im axial gestauchten Zustand die Gewindegänge ebenfalls vollständig abgedeckt ist. Somit kann während längerer Tragezeit des Marknagels 1 (durchschnittlich mehrere Monate) ein Zuwachsen offen liegender Gewindeabschnitte durch Knochenmark verhindert werden. Desweiteren ist zur leichten Einführung des Marknagels 1 vorzugsweise ein Ende 8 abgeschrägt.
  • Weiterhin sind in 2 die Aussparungen 6 als Längsschlitze 9 dargestellt, die es einem Bereich 10 im radial aufweitbaren Abschnitt 3 ermöglichen, sich radial auszudehnen. Die Längsschlitze 9 können in axialer Richtung auf gleicher Höhe 11a, auf einer Höhe versetzt 11b oder in beliebiger Weise auf dem Marknagel 1 angeordnet sein. Die Ausdehnung wird dabei durch eine axiale Stauchung des aufzuweitenden Abschnittes 3 hervorgerufen. Der aufweitbare Abschnitt 3 wird durch Verdrehen einer sich im Marknagel 1 befindlichen Spannhülse 12 über den Gewindeeingriff 7 in axialer Richtung gestaucht, so daß sich durch die Stauchungskräfte ein radiales Aufweiten des Bereiches 10 ergibt.
  • Weiterhin sind in 2 die Enden der Längsschlitze 9 durch Bohrungen 13 aufgeweitet. Diese Bohrungen verhindern ein weiteres Ausdehnen der Schlitze 9 durch Rißbildung. Die Rißbildung kann entstehen, wenn das Material am Ende eines Schlitzes durch die radiale Aufweitung unter zu starker Spannung steht.
  • 3 zeigt einen Querschnitt des Endes des Marknagels 1 aus 2. Dargestellt ist die Spannhülse 12 mit je einer Lagerung 7, 14 diesseits und jenseits des aufzuweitenden Bereiches 10. Die Lagerung erfolgt auf einer Seite durch eine axiale Lagerung 14 bzw. axiale Fixierung bei gleichzeitigem Aufweisen eines Drehfreiheitsgrades, beispielsweise einem Sprengring, auf der anderen Seite durch den Gewindeeingriff 7. Somit wird die Möglichkeit gegeben, durch Drehen der Spannhülse 12 über das Gewinde eine relative (negative) Längenänderung von Spannhülse 12 und Marknagel 1 im aufzuweitenden Abschnitt zu realisieren. Die Längenänderung erfolgt dabei vorzugsweise so, daß der aufzuweitende Abschnitt 3 in axialer Richtung gestaucht wird. Der Bereich 10 weitet sich dabei radial auf.
  • Vorzugsweise weitet sich der Bereich 10 über seine gesamte Länge auf, um eine möglichst große Kontaktfläche zur reibschlüssigen Verbindung zwischen Marknagel 1 und Markhöhle des Röhrenknochens 2 zu schaffen. Die Aufweitung kann jedoch in vielen weiteren möglichen Aufweitungsformen erfolgen. Diese werden beispielsweise durch die Form der Aussparungen 6 bestimmt. Die Aussparungen können dabei schlitzartig, wellen- oder gitterförmig ausgebildet sein.
  • Weiterhin kann der aufzuweitende Bereich 10 aus einem aufweitbaren Werkstoff bestehen. Hierbei sind Aussparungen nicht unbedingt notwendig. Eine Kombination aus aufweitbarem Werkstoff und Aussparungen wäre ebenfalls realisierbar.
  • 4 stellt einen Querschnitt des Marknagels 1, einen Querschnitt der Spannhülse 12 mit Eingriff eines Werkzeugs 15 dar. Das Werkzeug 15 ist vorzugsweise als Innensechskant ausgebildet und greift in einen Teil der Spannhülse 12 ein, so daß die zur Verdrehung der Spannhülse 12 aufzubringenden Kräfte ausreichend durch den Werkzeugeingriff übertragen werden. Das Werkzeug 15 ist dabei an seinem einzuführenden Ende in die Spannhülse 12 abgeschrägt ausgeführt. Diese Abschrägung des Werkzeugs 15 ermöglicht eine selbstführende Einführung in die Spannhülse 12. Durch Verdrehen der Spannhülse 12 wird über die axialen Lagerungen 7 und 14 eine Kraft in axialer Richtung auf den Marknagel 1 ausgeübt. Durch die negative Längenänderung des Marknagels 1 im aufweitbaren Abschnitt 3 gegenüber der Spannhülse 12 weitet sich der Marknagel 1 im Bereich 10 auf. Die radiale Aufweitung führt die bereits zuvor beschriebene reibschlüssige Verbindung von Marknagel und Markhöhle herbei.
  • Um die reibschlüssige Verbindung zwischen Marknagel 1 und Markhöhle zu lösen, erfolgt die Wirkrichtung mit einem Werkzeug 15 in einer dem Stauchen entgegengesetzten Richtung. Dabei erfolgt zum einen ein Relaxationsprozeß durch die vorherige Verspannung des Marknagelmaterials. Durch diesen Prozeß führt ein Teil des Marknagels sich selbst in seine Form vor der radialen Aufweitung zurück. Durch die zum Teil monatelange Aufweitung formt sich der Marknagel jedoch nicht zu 100% wieder in seine Ausgangsposition zurück. Als Folge besteht unter Umständen immer noch eine reibschlüssige Verbindung zwischen Marknagel 1 und Markhöhle, obwohl der Marknagel 1 entfernt werden soll. Dies kann im Extremfall dazu führen, daß der Marknagel 1 nicht aus der Markhöhle entfernt werden kann.
  • Zum anderen ist zusätzlich zur Relaxation eine zwangsweise Streckung des aufgeweiteten Abschnittes 3 in axialer Richtung möglich, so daß der aufgeweitete Bereich 10 des Marknagels 1 zwangsweise in seinen Ausgangszustand vor der Ausdehnung zurückgeführt wird (positive Längenänderung). Als Folge wird die reibschlüssige Verbindung zwischen Marknagel 1 und Markhöhle vollständig gelöst. Eine einfache Entnahme des Marknagels 1 ist anschließend durchführbar.
  • Die Anordnung der Lagerung 14 und des Gewindeeingriffs 7 gemäß 2, 3 und 4 ist nicht an eine Anordnung proximal nach distal oder distal nach proximal gebunden. Zur Veranschaulichung wurde die Anordnung gemäß 1 von proximal nach distal ausgeführt, wobei zur besseren Veranschaulichung proximal nach oben und distal nach unten gerichtet sind. Die Anordnung kann jedoch frei gewählt werden. So wäre auch eine Kombination von zwei Gewinden als axiale Fixierung eines aufzuweitenden Abschnittes 3 möglich.
  • 5 zeigt eine weitere mögliche Ausführungsvariante. Hier wird ein Marknagel 1 gemäß einem der unabhängigen Ansprüche gezeigt, der sowohl an seinem proximalen als auch an seinem distalen Ende einen radial aufweitbaren Abschnitt 3 aufweist. Bei dieser Ausführungsform wird sowohl der aufweitbare Abschnitt 3 im proximalen als auch der aufweitbare Abschnitt 3 im distalen Bereich von innen fixiert. Die aufweitbaren Abschnitte 3 sind dabei getrennt voneinander aufweitbar. So wird eine Fixierung des ersten Abschnittes 3 ermöglicht, gefolgt von einer Vorspannung des zweiten Abschnittes 3, einer Justage der Bruchstelle für einen optimalen Sitz der Knochenenden an der Bruchstelle zueinander und einer Fixierung des zweiten Abschnittes 3. Vorzugsweise sind beide Fixierungen von einer Seite durchführbar. Es müssen keine Querbohrungen gesetzt werden und es muss auch nicht von zwei Seiten gearbeitet werden. Diese Anordnung ist für den Patienten daher mit deutlich weniger Hautschnitten und somit weniger Narbenbildung realisierbar, da die Einführung des Marknagels 1 mit anschließender Verriegelung von einer Seite erfolgen kann.
  • 6 zeigt die durch die negative Längenänderung 16 entstehenden Druckkräfte 17, die an der Bruchstelle durch die Fixierung mittels radial aufweitbarem Abschnitt 3 wirken. Dies ist ein gewünschter Nebeneffekt der Aufweitung durch Stauchung im aufgeweiteten Abschnitt 3. Er erfolgt aufgrund der negativen Längenänderung des Marknagels 1 in axialer Richtung, hervorgerufen durch die radiale Aufweitung des oberen Abschnittes 3 bei vorheriger Fixierung des unteren Abschnittes 3. Zunächst wird die Justierung auf einer Seite des Bruches vorgenommen und der Marknagel 1 an einer Seite fixiert. Danach erfolgt die Justierung auf der gegenüberliegenden Seite, mit ebenfalls anschließender Fixierung. Durch die axiale Stauchung des Marknagels 1 erfolgt eine negative Längenänderung. Der Markangel 1 zieht sich in axialer Richtung zwischen den beiden aufgeweiteten Abschnitten zusammen. An der Bruchstelle werden die beiden Knochenstücke durch das axiale Zusammenziehen des Marknagels 1 gegeneinander gepreßt. Die so entstandene Druckkraft im Bereich der Bruchstelle fördert einen schnelleren Heilungsprozeß des Knochenbruchs.
  • Der in 6 beschriebene Prozeß bezieht sich auf das Ausführungsbeispiel gemäß 5. Er ist aber auch mit jeder anderen Ausführungsform eines Marknagels 1 gemäß einem der unabhängigen Ansprüche realisierbar.
  • 1
    Marknagel
    2
    Röhrenknochen
    3
    Abschnitt
    4
    Querstifte
    5
    Positionslehre
    6
    Aussparung
    7
    Gewindeeingriff
    8
    Ende
    9
    Längsschlitz
    10
    Bereich
    11a
    Versetzung
    11b
    Versetzung
    12
    Spannhülse
    13
    Bohrung
    14
    Lagerung
    15
    Werkzeug
    16
    negative Längenänderung
    17
    Druckkräfte
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 69925169 T2 [0004]

Claims (30)

  1. Marknagel (1) zur Schienung eines gebrochenen Röhrenknochens (2), mit einem radial aufweitbaren Abschnitt (3), dadurch gekennzeichnet, daß der aufweitbare Abschnitt (3) nach der Aufweitung zwangsweise radial wieder rückformbar ist.
  2. Marknagel (1) mit einem radial aufweitbaren Abschnitt (3) mit mehreren Aussparungen (6), insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich mindestens eine Aussparung (6) in ihrer Form, Größe, Länge, axialen Lage und/oder Winkellage von mindestens einer anderen Aussparung (6) unterscheidet.
  3. Marknagel (1) mit einem radial aufweitbaren Abschnitt (3) mit Aussparungen (6), insbesondere nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Material zwischen den Aussparungen (6) gitter- und/oder schraubenartig ausgebildet ist.
  4. Marknagel (1) mit einem radial aufweitbaren Abschnitt (3) mit Aussparungen (6), insbesondere nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Aussparung (6) an mindestens einem Ende mindestens eine abgerundete, spannungsreduzierende und/oder halbkreisförmige Ausprägung (13) aufweist.
  5. Marknagel nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparungen (6) den Marknagel (1) ganz und/oder teilweise durchgreifen.
  6. Marknagel nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparungen (6) schlitzartig ausgebildet sind, wobei sie parallele unterschiedliche Längen aufweisen und/oder in axialer Richtung versetzt (11a/11b) angeordnet sind.
  7. Marknagel (1) mit einem radial aufweitbaren Abschnitt (3), insbesondere nach einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Marknagel (1) eine Durchgangsöffnung in Längsrichtung aufweist.
  8. Marknagel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Marknagel (1) mittels einer Einführhilfe und/oder Positionierungshilfe in einen Knochen einführbar ist, die die Durchgangsöffnung vorzugsweise vollständig durchgreift.
  9. Marknagel (1) mit einem radial aufweitbaren Abschnitt (3), insbesondere nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschnitt (3) zumindest bereichsweise in Aufweitrichtung vorgeformt ist.
  10. Marknagel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der vorgeformte Abschnitt (3) bereichsweise geknickt ist.
  11. Marknagel nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschnitt (3) durch axiale Stauchung aufweitbar ist.
  12. Marknagel nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschnitt (3) durch Streckung und/oder Relaxation in axialer Richtung radial nach innen rückformbar ist.
  13. Marknagel nach den Ansprüchen 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Stauchung und/oder Streckung durch einen im Marknagel (1) befindlichen Spannkörper durchführbar ist, vorzugsweise durch einen hülsenartigen Körper, der auf je einer Seite eines Spannabschnittes axial fixiert ist.
  14. Marknagel nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Spannkörper zur Aufweitung des Bereichs (10) vorgesehen ist.
  15. Marknagel nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannkörper auf je einer Seite des aufzuweitenden Abschnittes (3) durch Gewin deeingriff (7) und/oder mindestens eine Lagerung (14) in axialer Richtung fixiert ist.
  16. Marknagel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung (14) als Loslager mit mindestens einem Drehfreiheitsgrad, vorzugsweise einem Sprengring, ausgebildet ist.
  17. Marknagel nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindeeingriff (7) als Außengewinde auf dem Spannkörper und als Innengewinde in dem Marknagel (1) ausgebildet ist.
  18. Marknagel nach Anspruch 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Gewindeeingriffe (7) und Lagerungen (14) des Marknagels (1) verdeckt im Inneren des Marknagels (1) liegen.
  19. Marknagel nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Stauchung und/oder Streckung mit Hilfe eines von außen einführ-, bedien- und/oder nach der Aufweitung entfernbaren Werkzeuges (15), vorzugsweise einem Innensechskant, vornehmbar ist.
  20. Marknagel nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß eine Wirkungsrichtung des Werkzeuges (15) zur Stauchung und die entgegengesetzte Wirkungsrichtung zur zwangsweisen Streckung und/oder Relaxation führt.
  21. Marknagel nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Ende (8) des Marknagels (1) eine abgerundete, konusartige und/oder abgeflachte Form aufweist.
  22. Marknagel nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Marknagel (1) aus metallischem Werkstoff besteht.
  23. Marknagel nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der aufweitbare Bereich (10) oder der Marknagel (1) ganz oder abschnittsweise aus plastisch verformbarem Werkstoff besteht.
  24. Marknagel nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Marknagel (1) eine zylindrische Form von 5 bis 80 cm Länge aufweist, vorzugsweise zwischen 10 und 35 cm, und daß der Marknagel (1) einen Außendurchmesser zwischen 5 und 50 mm hat, vorzugsweise zwischen 10 und 20 mm.
  25. Marknagel nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Marknagel (1) am oberen und/oder unteren Ende quer zur Längsachse mindestens eine Bohrung mit einem Winkel zwischen 0 und 180°, vorzugsweise zwischen 60 und 120°, zur Aufnahme von Querbolzen 4 aufweist.
  26. Marknagel nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der aufweitbare Abschnitt (3) eine Länge von 1 bis 25 cm, vorzugsweise 3 bis 15 cm, aufweist.
  27. Marknagel nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der aufweitbare Abschnitt 3 bezogen auf seinen ursprünglichen Durchmesser zwischen 0 und 100% aufweitbar ist, vorzugsweise zwischen 5 und 70%.
  28. Marknagel nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schnellspannverschluß zur Streckung und/oder Relaxation vorgesehen ist.
  29. Marknagel (1) mit zwei radial aufweitbaren Abschnitten (3), insbesondere nach einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte (3) unabhängig voneinander aufweitbar sind.
  30. Marknagel nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Spannkörper (12) vorgesehen sind.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE69925169T2 (de) 1999-11-11 2006-02-23 Synthes Ag Chur, Chur Radial aufweitbarer marknagel

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