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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zum blendreduzierten
Auskoppeln von Licht aus einer Leuchte.
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Transparente,
mit einer strukturierten Oberfläche versehene, meist plattenförmige
Abdeckungen werden seit längerem dazu verwendet, das aus einer
Leuchte austretende Licht gezielt zu lenken und damit die Entblendungseigenschaften
der Leuchte zu verbessern. Dabei werden Reflexion und Brechung des
Lichts an den Oberflächen der Abdeckplatte genutzt, um
den Strahlengang des Lichts in der gewünschten Weise zu
beeinflussen.
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An
die Beleuchtung von Arbeitsstätten werden besondere Anforderungen
gestellt. Diese sind in der europäischen Norm DIN
EN 12464 festgehalten. Die Norm führt einige Kriterien
auf, nach denen die Beleuchtungsqualität beurteilt werden
kann. Besonders wichtige Kriterien sind eine harmonische Leuchtdichteverteilung,
eine ausreichende Beleuchtungsstärke, gute Gleichmäßigkeit
und insbesondere die Begrenzung von Direkt- und Reflexblendung.
Unter Direktblendung versteht man die direkte Blendung eines Beobachters
durch Licht, das von einer Leuchte abgestrahlt wird, die sich im
Gesichtsfeld des Beobachters befindet. Reflexblendung wird durch
Licht hervorgerufen, das von reflektierenden Flächen reflektiert
wird. Dabei muss sich die das Licht abstrahlende Leuchte nicht notwendigerweise
im Gesichtsfeld des Beobachters befinden. Eine Begrenzung der Reflexblendung
ist insbesondere im Bereich von Bildschirmarbeitsplätzen
von großer Bedeutung, da Bildschirme, abhängig
von ihrer Bildschirmgüte, stark zur Reflexblendung beitragen.
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Die
bekannten Strukturplatten zur Entblendung von Leuchten unterscheiden
sich untereinander meist durch die Form der zum Strukturieren der Oberfläche
eingesetzten Strukturelemente. Form und Anordnung der Strukturelemente
beeinflussen nicht nur die Entblendungseigenschaften der jeweiligen
Platte, sondern auch deren mechanische Eigenschaften.
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Aus
DE 25 20 429 A1 ist
eine lichtdurchlässige Abdeckung für Leuchten
bekannt, die auf ihrer Außenseite zwei sich mit spitzem
Winkel schneidende Scharen von äquidistanten, eine Vielzahl
von Hauptrauten bildenden Hauptnuten aufweist, die ihrerseits von
weiteren äquidistanten Nebennuten durchschnitten sind,
wobei zwischen den Haupt- und Nebennuten pyramiden- und/oder prismenförmige Lichtlenkkörper
liegen.
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Aus
DE 201 07 425 U1 ist
eine Vorrichtung zur Entblendung eines lichtabgebenden Leuchtmittels
auf der Basis von Brechung und/oder Totalreflexion des Lichtes mit
einer sich flächig erstreckenden Platte vorgegebener Dicke
bekannt. Auf mindestens einer der beiden Plattenoberflächen
sind zur Strukturierung Prismen, insbesondere dreiseitige Prismen mit
zueinander parallel verlaufenden und in einer Plattenebene liegenden
Achsen angeordnet. Die Prismen grenzen mit jeweils einer in der
Plattenebene liegenden Seitenfläche lückenlos
aneinander an.
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Aus
DE 103 02 564 A1 ist
eine Vorrichtung zur Entblendung eines Leuchtmittels in Form einer sich
flächig erstreckenden Platte vorgegebener Dicke aus transparentem
Kunststoff oder transparentem Glas bekannt, bei der mindestens eine
der beiden Oberflächen der Platte mit einer optisch wirksamen
Struktur und gleichzeitig mindestens eine Oberfläche mit
einer teildurchlässigen Verspiegelung versehen ist.
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Aus
DE 10 2006 011 296
A1 ist eine Vorrichtung zur Lichtrichtung beliebiger Leuchtmittel
in Form einer sich flächig erstreckenden Platte vorgegebener Dicke
aus transparentem Kunststoff oder transparentem Glas bekannt, bei
der mindestens eine der beiden Oberflächen der Platte mit
einer optisch wirksamen Mikrostruktur aus mehreren Mikroelementen versehen
ist, die in ihrer Symmetrieachse bezogen auf die Oberflächennormale
der flächig ausgestreckten Platte verkippt sind.
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Aus
DE 10 2006 009 325
A1 ist eine Vorrichtung zur Entblendung beliebiger Leuchtmittel
in Form einer sich flächig erstreckenden Scheibe aus transparentem
Kunststoff oder transparentem Glas bekannt, bei der mindestens eine
der beiden Oberflächen der Platte mit einer optisch wirksamen
Mikrostruktur aus mehreren Mikroelementen versehen ist, die das
Licht in eine bevorzugte, hier senkrechte Abstrahlrichtung austreten
lässt.
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Aus
WO 2008/058585 A1 ist
eine transparente Platte mit einer Oberflächenstruktur
zum weitgehend blendfreien Auskoppeln des von einer Leuchte erzeugten
Lichts bekannt, die zur Bildung der Oberflächenstruktur
an mindestens einer Seite mehr als zwei jeweils um bestimmte Winkel
versetzte Scharen von geraden, parallel verlaufenden im Wesentlichen
V-förmigen Nuten aufweist. Dabei sind die konfigurierbaren
Parameter, wie die Abmessungen der Nuten, ihre Abstände
innerhalb einer Schar und die Versatzwinkel so gewählt,
dass zwischen den Nuten ausschließlich vorstehende Pyramiden
oder Pyramidenstümpfe verbleiben, die vorzugsweise gleiche
Höhe haben.
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Die
bekannten Mikrostrukturplatten weisen zahlreiche Nachteile auf.
So bringt eine Strukturierung der Oberfläche mittels V-förmiger
Nuten lineare scharfkantige Vertiefungen in der Plattenoberfläche mit
sich. An diesen scharfkantigen Vertiefungen können durch
Kerbwirkung insbesondere bei Transport, Montage und Einbau der Platten
mechanische Spannungsspitzen entstehen, die, ausgehend vom Nutengrund,
zur Zerstörung der Platte führen. Ebenfalls nachteilig
ist, wenn die eingesetzten Strukturelemente eine geringe strukturelle
Vielfalt aufweisen. Dies führt nämlich zu einer
ungleichmäßigen Lichtabgabe, hauptsächlich
in einige wenige Vorzugsrich tungen. Ein Betrachter einer mit einer
solchen Platte versehenen Leuchte stellt in Abhängigkeit
davon, ob er die Leuchte in einer der Vorzugsrichtungen betrachtet oder
in einer dazwischen liegenden Richtung, einen deutlichen Helligkeitsunterschied
fest.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum blendreduzierten
Auskoppeln von Licht aus einer Leuchte bereitzustellen, deren optische
sowie mechanische Eigenschaften gegenüber den aus dem Stand
der Technik bekannten Vorrichtungen zum Entblenden von Leuchten
verbessert sind.
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Diese
Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
in den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind in
den Unteransprüchen 2 bis 7 wiedergegeben.
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Die
Vorrichtung zum blendreduzierten Auskoppeln von Licht aus einer
Leuchte weist mindestens eine strukturierte Oberfläche
auf, auf der mindestens eine Gruppe von pyramidenförmigen
Strukturelementen angeordnet ist, die ein Strukturelement umfasst,
dessen Grundfläche in Form eines Sechsecks ausgebildet
ist und zwei Strukturelemente, deren Grundflächen in Form
von Dreiecken ausgebildet sind, wobei die Grundflächen
so ausgebildet und angeordnet sind, dass jeweils eine Seite der
Dreiecke an jeweils eine Seite des Sechsecks angrenzt und die aneinander
angrenzenden Seiten im Wesentlichen die gleiche Seitenlänge
aufweisen.
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Dabei
sind das Sechseck vorzugsweise als reguläres Sechseck und
die Dreiecke vorzugsweise als gleichseitige Dreiecke ausgebildet.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung weist vorzugsweise
eine Vielzahl einander ähnlicher Gruppen von pyramidenförmigen
Strukturelementen auf, die flächendeckend angeordnet sind.
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Die
Vorrichtung zum blendreduzierten Auskoppeln von Licht aus einer
Leuchte kann erfindungsgemäß als Mikrostrukturplatte
ausgebildet sein.
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Bei
der erfindungsgemäßen Mikrostrukturplatte sind
die pyramidenförmigen Strukturelemente vorzugsweise als
pyramidenförmige Vertiefungen im Plattenmaterial ausgebildet.
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Die
Erfindung richtet sich auch auf eine Leuchte, die eine erfindungsgemäße
Mikrostrukturplatte umfasst.
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Dabei
ist die Mikrostrukturplatte vorzugsweise so angeordnet, dass die
strukturierte Oberfläche vom Leuchtmittel abgewandt ist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung weist sowohl Pyramiden
mit sechseckiger Grundfläche als auch Pyramiden mit dreieckiger
Grundfläche auf. Sie weist also zwei unterschiedliche Strukturelemente auf.
Die Grundflächen dieser Strukturelemente sind so gewählt,
dass sie flächendeckend angeordnet werden können,
wodurch die auf der Mikrostrukturplatte zur Verfügung stehende
Fläche optimal ausgenutzt wird. Die Grundflächen
der pyramidenförmigen Strukturelemente können
unterschiedliche Seitenlängen aufweisen. Vorzugsweise weisen
aber die Grundflächen aller pyramidenförmigen
Strukturelemente im Wesentlichen die gleiche Seitenlänge
auf.
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Vorteilhafterweise
sind die pyramidenförmigen Strukturelemente so ausgebildet,
dass ihre Grundflächen im Wesentlichen in einer Ebene liegen und
ihre Seitenflächen im Wesentlichen den gleichen Neigungswinkel
gegenüber dieser Ebene aufweisen. Erfindungsgemäß liegt
der Wert dieses Winkels zwischen 33° und 36°,
vorzugsweise zwischen 34° und 36°, insbesondere
in der Nähe von 35°.
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Grundsätzlich
lässt sich durch die Wahl unterschiedlicher Neigungswinkel
für die Seitenflächen verschiedener Pyramiden
die Strukturvielfalt der Strukturelemente noch einmal erhöhen.
Dies erschwert jedoch die Herstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
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Die
Wahl gleicher Neigungswinkel für die Seitenflächen
aller pyramidenförmigen Strukturelemente und die Wahl gleicher
Seitenlängen für alle Grundflächen führt
dazu, dass die Pyramiden mit dreieckiger Grundfläche eine
geringere Höhe aufweisen als die Pyramiden mit sechseckiger
Grundfläche. Dadurch wird die Strukturvielfalt der Strukturelemente
weiter erhöht, wodurch die Entblendungseigenschaften der
erfindungsgemäßen Vorrichtung verbessert werden.
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Die
pyramidenförmigen Strukturelemente können als
Pyramiden, beispielsweise aber auch als Pyramidenstümpfe
ausgebildet sein. Unter Pyramidenstumpf wird hierbei eine Struktur
verstanden, die sich dadurch ergibt, dass von einer Pyramide die obere
Spitze abgetragen wird. Die dabei entstehende Begrenzungsfläche
des Pyramidenstumpfes muss nicht notwendigerweise eben sein. Es
kann jedoch vorteilhaft sein, wenn sie eben und insbesondere parallel
zur Grundfläche der Pyramide ausgebildet ist. Vorzugsweise
sind die Seitenflächen der pyramidenförmigen Strukturelemente
eben ausgebildet. Erfindungsgemäß können
die Seitenflächen der pyramidenförmigen Strukturelemente
aber auch gewölbt, gekrümmt, oder in sonstiger
Weise geschwungen ausgebildet sein.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
kann auf das Anordnen pyramidenförmiger Strukturelemente
mit dreieckiger Grundfläche auf der Mikrostrukturplatte
verzichtet werden. Die Mikrostrukturplatte weist dann lediglich pyramidenförmige
Strukturelemente mit sechseckiger Grundfläche auf. Werden
die pyramidenförmigen Strukturelemente mit sechseckiger
Grundfläche flächendeckend auf der Mikrostrukturplatte
angeordnet, ergibt sich eine Wabenstruktur.
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Die
Ausbildung der pyramidenförmigen Strukturelemente als pyramidenförmige
Vertiefungen im Plattenmaterial einer erfindungsgemäßen
Mikrostrukturplatte hat den Vorteil, dass dadurch durchgehende scharfkantige
Nuten im Plattenmaterial vermieden werden. Eine derartige erfindungsgemäße Mikrostrukturplatte
ist demnach toleranter gegenüber mechanischen Spannungsspitzen
und kann folglich stärkeren mechanischen Belastungen ausgesetzt werden.
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Die
mechanische Belastbarkeit einer erfindungsgemäßen
Mikrostrukturplatte kann weiter dadurch erhöht werden,
dass zwischen den Grundflächen der pyramidenförmigen
Strukturelemente stegartige Verbindungsbereiche vorgesehen werden. Die
stegartigen Verbindungsbereiche führen insbesondere für
den Fall, dass die Strukturelemente als Vertiefungen im Plattenmaterial
ausgebildet sind dazu, dass die Oberfläche der Mikrostrukturplatte
keine scharfkantigen Grate aufweist. Dadurch ist die Mikrostrukturplatte
robuster in Bezug auf Beschädigungen ihrer strukturierten
Oberfläche. Die Breite der stegartigen Verbindungsbereiche
beträgt erfindungsgemäß etwa 0,1 mm.
Die Kanten der erfindungsgemäßen Mikrostrukturplatte
weisen vorzugsweise Kantenradien von höchstens 0,05 mm
auf.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung kann mit Hilfe bekannter
Herstellungsverfahren hergestellt werden. Beispielsweise kann die
erfindungsgemäße Vorrichtung durch Spritzgießen,
durch Pressen oder Spritzprägen oder durch ein Prägeverfahren,
insbesondere unter Einsatz einer Prägewalze, hergestellt werden.
Wird zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Mikrostrukturplatte
eine Prägewalze eingesetzt, lassen sich im Extrusionsverfahren
mit einem Prägekalander Mikrostrukturplatten beliebiger
Länge herstellen.
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Als
Material für die Herstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung eignet sich eine Vielzahl herkömmlicher thermoplastischer
Kunststoffe. Erfindungsgemäß kann das Material
weitestgehend transparent sein, es kann jedoch auch farbig sein.
Für die Herstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung besonders bevorzugte Materialien sind Polymethylmethacrylat
(PMMA) und Polycarbonat (PC).
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Die
strukturellen Eigenschaften sowie einige bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden anhand von Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
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1a, 1b, 1c drei
erfindungsgemäße Gruppen von pyramidenförmigen
Strukturelementen;
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2 eine
Schnittdarstellung einer bevorzugten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Mikrostrukturplatte, bei der
die pyramidenförmigen Strukturelemente als Vertiefungen
im Plattenmaterial ausgebildet sind;
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3 eine
perspektivische Ansicht der bevorzugten Ausführungsform
gemäß 2;
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4 eine
Detailansicht der bevorzugten Ausführungsform gemäß 2;
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5 eine
Detailansicht einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, bei der zwischen den Grundflächen
der pyramidenförmigen Strukturelemente stegartige Verbindungsbereiche
vorgesehen sind.
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Die 1a, 1b und 1c zeigen
drei erfindungsgemäße Gruppen GI-III von
pyramidenförmigen Strukturelementen. Jede der Gruppen GI-III umfasst ein pyramidenförmiges
Strukturelement A mit sechseckiger Grundfläche und zwei
pyramidenförmige Strukturelemente B mit dreieckiger Grundfläche.
Die Grundflächen sind als reguläre Sechsecke bzw.
gleichseitige Dreiecke ausgebildet. Das pyramidenförmige
Strukturelement A mit sechseckiger Grundfläche weist sechs
dreieckige Seitenflächen 1I-VI auf.
Die pyramidenförmigen Strukturelemente B mit dreieckiger
Grundfläche weisen jeweils drei dreieckige Seitenflächen 2I-III auf. Jeweils zwei dieser Seitenflächen 2I-III grenzen in den Kanten KI-III aneinander an.
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Bei
der ersten Gruppe GI (1a)
sind die pyramidenförmigen Strukturelemente B mit dreieckiger
Grundfläche an einander gegenüberliegenden Seiten
der Grundfläche des pyramidenförmigen Strukturelements
A mit sechseckiger Grundfläche angeordnet. Bei der zweiten
Gruppe GII (1b) sind die
pyramidenförmigen Strukturelemente B mit dreieckiger Grundfläche
an aneinander angrenzende Seiten der Grundfläche des pyramidenförmigen
Strukturelements A mit sechseckiger Grundfläche angeordnet.
Bei der dritten Gruppe GIII (1c)
liegt zwischen den Seiten der sechseckigen Grundfläche,
an denen die Strukturelemente B mit dreieckiger Grundfläche
angeordnet sind, genau eine Seite, an der kein Strukturelement angeordnet
ist.
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Die
in den 1a, 1b und 1c dargestellten
erfindungsgemäßen Gruppen GI-III von
pyramidenförmigen Strukturelementen können so
angeordnet werden, dass sie eine Fläche lückenlos
bedecken. Bei den in den 1a und 1b dargestellten
Gruppen GI und GII kann
zunächst eine horizontale Reihe flächendeckender
Strukturelemente dadurch gebildet werden, dass Kopien der Gruppe seitlich
neben der dargestellten Gruppe in passendem Abstand angeordnet werden.
Bei der in 1c dargestellten Gruppe GIII muss dazu zusätzlich jede zweite
Kopie um 180° gedreht werden. Ordnet man in der Folge Kopien
dieser horizontalen Reihe in passendem Abstand über bzw.
unter der Reihe an, ergibt sich eine flächendeckende Anordnung
pyramidenförmiger Strukturelemente. Für die Ausrichtung
zweier horizontaler Reihen zueinander gibt es zwei Möglichkeiten:
Entweder werden die beiden Reihen so angeordnet, dass jeweils zwei
pyramidenförmige Strukturelemente mit sechseckiger Grundfläche
direkt übereinander liegen, d. h. mit einer der Seiten
ihrer Grundflächen aneinander angrenzen. Oder die Reihen
werden so angeordnet, dass direkt ober- bzw. unterhalb jedes Strukturelements
mit sechseckiger Grundfläche ein Strukturelement mit dreieckiger Grundfläche
liegt. Diese Anordnung ist besonders vorteilhaft und liegt den in
den 2 bis 5 gezeigten Mikrostrukturplatten
zugrunde.
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2 zeigt
eine Schnittdarstellung einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Mikrostrukturplatte M. Bei
dieser Mikrostrukturplatte M sind die pyramidenförmigen
Strukturelemente als Vertiefungen im Plattenmaterial ausgebildet.
In dem gezeigten Ausschnitt der erfindungsgemäßen
Mikrostrukturplatte M ist zentral ein pyramidenförmiges Strukturelement
A mit sechseckiger Grundfläche angeordnet. Links und rechts
davon sind je zwei pyramidenförmige Strukturelemente B
mit dreieckiger Grundfläche angeordnet. Die Seitenflächen 1I-VI und 2I-III weisen
einen Neigungswinkel α gegenüber der Ebene auf,
in der sich die Mikrostrukturplatte M erstreckt. Der Wert des Neigungswinkels α beträgt
35°. Die von je zwei aneinander angrenzenden Seitenflächen 2I-III gebildeten Kanten KI-III weisen
einen Neigungswinkel β gegenüber der Ebene auf.
Der Wert des Winkels β beträgt etwa 19,3°.
In der in 2 dargestellten Blickrichtung
weisen das pyramidenförmige Strukturelement A mit sechseckiger
Grundfläche eine Breite b1 und
die pyramidenförmigen Strukturelemente B mit dreieckiger
Grundfläche eine Breite b2 auf.
Das pyramidenförmige Strukturelement A mit sechseckiger
Grundfläche weist eine Höhe h1 auf,
die pyramidenförmigen Strukturelemente B mit dreieckiger
Grundfläche weisen eine Höhe h2 auf.
Die Höhe h1 beträgt etwa
0,70 mm, die Höhe h2 beträgt
etwa 0,23 mm. Die Dicke d der Mikrostrukturplatte M beträgt
2 mm.
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Erfindungsgemäß kann
die Dicke d der Mikrostrukturplatte M auch mehr als 2 mm betragen. Die
Höhe h1 liegt erfindungsgemäß zwischen
0,35 mm und 3,50 mm, vorzugsweise zwischen 0,50 mm und 1,00 mm.
Die Höhe h2 liegt erfindungsgemäß zwischen
0,12 mm und 1,17 mm, vorzugsweise zwischen 0,17 mm und 0,33 mm.
Aus den Höhen h1 und h2 sowie
dem Neigungswinkel α lassen sich aus der Geometrie der
pyramidenförmigen Strukturelemente A und B die Breiten
b1 und b2 bestimmen.
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3 zeigt
eine perspektivische Ansicht der bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Mikrostrukturplatte M gemäß 2.
Die Schnittrichtung R, die der Schnittdarstellung in 2 zugrunde
liegt, ist durch eine gestrichelte Linie kenntlich gemacht. In dieser
Darstellung ist deutlich zu sehen, dass die pyramidenförmigen
Strukturelemente teils eine Grundfläche in Form eines gleichseitigen
Dreiecks, teils eine Grundfläche in Form eines regulären Sechsecks
aufweisen und flächendeckend angeordnet sind. Die Grundflächen
von sieben Strukturelementen A mit sechseckiger Grundfläche
sowie die Grundflächen von 13 Strukturelementen B mit dreieckiger
Grundfläche sind durch Umrandung hervorgehoben. Die Grundflächen
der Strukturelemente sind so angeordnet, dass sie die Oberfläche
der Mikrostrukturplatte M lückenlos bedecken. Dadurch ergeben
sich auf der strukturierten Oberfläche der Mikrostrukturplatte
M drei Hauptrichtungen HI-III, die in 3 durch
schwarze Linien gekennzeichnet sind. Die Kanten der Grundflächen
der Strukturelemente sind entlang dieser Hauptrichtungen HI-III ausgerichtet und bilden durchgehende,
sich kreuzende Linien. Dadurch wird die Herstellung eines Prägewerkzeugs erleichtert,
mit dem die Struktur der erfindungsgemäßen Mikrostrukturplatte
M hergestellt werden kann. Die auf dem Prägewerkzeug erforderliche
Struktur kann durch das Aufbringen durchgehender V-förmiger
Nuten entlang der Hauptrichtungen HI-III erzeugt werden.
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4 zeigt
eine Detailansicht der erfindungsgemäßen Mikrostrukturplatte
M gemäß 2. Die Seitenflächen 1I-VI und 2I-III der
pyramidenförmigen Strukturelemente A und B weisen einen
Neigungswinkel α von 35° gegenüber der
Ebene auf, in der die Grundflächen angeordnet sind. Dies
führt dazu, dass die einander gegenüberliegenden
Seitenflächen eines pyramidenförmigen Strukturelements
mit sechseckiger Grundfläche einen Winkel von 110° einschließen.
Auch in dieser Ansicht wird deutlich, dass die Grundflächen
der pyramidenförmigen Strukturelemente so angeordnet sind,
dass deren Kanten durchgehende Linien bilden. Entlang dieser Linien erstrecken
sich scharfkantige Grate S.
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5 zeigt
eine weitere bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Mikrostrukturplatte M. Bei dieser Ausführungsform sind
zwischen den Grundflächen der pyramidenförmigen
Strukturelemente stegartige Verbindungsbereiche VI-III vorgesehen.
Die Breite W der stegartigen Verbindungsbereiche VI-III beträgt
erfindungsgemäß etwa 0,1 mm. Damit weist die strukturierte
Oberfläche dieser Mikrostrukturplatte keine scharfkantigen
Grate auf, so dass die Anfälligkeit der Mikrostruktur für
Beschädigungen verringert wird.
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- A
- pyramidenförmiges
Strukturelement mit sechseckiger Grundfläche
- 1I-VI
- Seiteflächen
des Strukturelements A
- B
- pyramidenförmiges
Strukturelement mit dreieckiger Grundfläche
- 2I-III
- Seitenflächen
des Strukturelements B
- KI-III
- Kanten
zwischen den Seitenflächen 2I-III
- GI-III
- Gruppen
von pyramidenförmigen Strukturelementen
- M
- Mikrostrukturplatte
- α
- Neigungswinkel
der Seitenflächen 1I-VI und 2I-III
- β
- Neigungswinkel
der Kanten KI-III
- b1
- Breite
der Strukturelemente A
- b2
- Breite
der Strukturelemente B
- h1
- Höhe
der Strukturelemente A
- h2
- Höhe
der Strukturelemente B
- d
- Dicke
der Mikrostrukturplatte M
- R
- Schnittrichtung
- HI-III
- Hauptrichtungen
- S
- scharfkantige
Grate
- VI-III
- stegartige
Verbindungsbereiche
- W
- Breite
der stegartigen Verbindungsbereiche VI-III
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 2520429
A1 [0005]
- - DE 20107425 U1 [0006]
- - DE 10302564 A1 [0007]
- - DE 102006011296 A1 [0008]
- - DE 102006009325 A1 [0009]
- - WO 2008/058585 A1 [0010]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Norm DIN EN
12464 [0003]