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Die
Erfindung betrifft die Kombination der Wirkstoffe Tramadol und Acetaminophen
bzw. ihrer pharmazeutisch verträglichen Salze oder pharmakologisch
wirksamen Metaboliten.
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Tramadol
und Acetaminophen (Paracetamol) sind seit vielen Jahren als wirksame
Schmerzmittel im Stand der Technik bekannt. Die Wirkstoffe sind
im Europäischen Arzneibuch (5. Auflage 2007) in den Monographien
Tramadoli hydrochloridum und Paracetamolum in ihrer Struktur, Identität,
Reinheit und ihrem Gehalt definiert.
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In
der Literatur sind Kombinationspräparate der beiden Wirkstoffe
beschrieben, welche sich u. a. durch eine synergistische analgetische
Wirksamkeit und ein verbessertes Nebenwirkungsprofil auszeichnen
(vgl. z. B.
EP-A 566
709 ). In der Bundesrepublik Deutschland sind ausschließlich
Filmtabletten, welche die Kombination beider Wirkstoffe enthalten,
unter der Bezeichnung ZALDIAR
® erhältlich.
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Bei
diesen Kombinationspräparaten handelt es sich jedoch um
feste Applikationsformen, welche Patienten mit Schluckbeschwerden
und insbesondere älteren Patienten aufgrund der Form und
Größe bei der Einnahme mitunter erhebliche Schwierigkeiten
bereiten.
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Da
Tramadol einen intensiv bitteren Geschmack aufweist, der schwierig
zu maskieren ist, wird der Wirkstoff üblicherweise in festen
Applikationsformen verabreicht. Flüssige Applikationsformen
haben zwar gewisse Vorteile, z. B. bei Patienten mit Schluckbeschwerden,
stoßen jedoch wegen des als unangenehm empfundenen Geschmacks
von Tramadol auf wenig Akzeptanz bei den Patienten. Darüber
hinaus wird auch der Geschmack von Acetaminophen von den meisten
Patienten als unangenehm empfunden. Dies kann unter Umständen
zu einer geringen Patientencompliance führen.
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Um
den Geschmack von flüssigen oder in der Mundhöhle
zerfallenden Applikationsformen, welche Acetaminophen oder Tramadol
enthalten, zu verbessern, können bestimmte Hilfsstoffe
eingesetzt werden, die zu einer Geschmacksverbesserung der jeweiligen
Applikationsform führen. In der Regel handelt es sich hierbei um
maskierende Polymere, Süß- und/oder Aromastoffe.
Maskierende Polymere sind jedoch häufig in Wasser nicht
schnell oder vollständig genug löslich, weshalb
sich deren Einsatz für die Entwicklung einer löslichen
Tablette a priori verbietet.
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Flüssige
Zubereitungen zur Verabreichung unangenehm schmeckender, insbesondere
bitterer Substanzen sind im Stand der Technik bekannt (vgl. z. B.
EP-A 1 669 090 ).
Gemäß
WO 00/12067 kann
der bittere Geschmack von Tramadol durch Bereitstellung als Saccharinat
maskiert werden.
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Unter
den flüssigen Applikationsformen stellen Brausetabletten
eine Alternative zu Saft- und Tropfenformulierungen dar. Die Brausetablette
ist eine feste Arzneiform, welche unmittelbar vor der Einnahme in
einem geeigneten Lösungsmittel gelöst oder dispergiert
und auf diese Weise in eine flüssige Applikationsform (Brause
bzw. Lösung/Suspension) überführt wird.
Der Begriff ”Brausetablette” ist im Europäischen
Arzneibuch (5. Auflage 2007) als feste Arzneiform in der Monographie
Tabletten-Compressi definiert.
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Brausetabletten
weisen gegenüber festen Applikationsformen gewisse Vorteile
auf. So bereiten sie im Gegensatz zu größeren
Tabletten oder Kapseln üblicherweise keine Schluckbeschwerden,
was insbesondere bei älteren Patienten von Vorteil sein
kann. Ferner weisen sie mitunter verbesserte pharmakokinetische
Eigenschaften auf, da der Wirkstoff bereits in der Applikationsform
gelöst vorliegt und die Resorption und Bioverfügbarkeit
verbessert sein kann. Ein schnelleres systemisches Anfluten von
Schmerzmitteln führt im allgemeinen zu einer schnelleren
Schmerzlinderung. Wirkstoffe, welche mit Hilfe von Brausetabletten
verabreicht werden, weisen jedoch nicht notwendigerweise eine schnellere
Resorption auf. So sind beispielsweise Zubereitungen von Ibuprofen
bekannt, bei denen eine filmüberzogene Tablette der Brausetablette
bezüglich der Resorptionsgeschwindigkeit überlegen
ist (vgl. V. Saano et al., "Relative pharmacokinetics
of three oral 400 mg ibuprofen dosage forms in healthy volunteers",
Int J Clin Pharmacol Ther Toxicol., 1991, 29(10), 381–5).
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Da
die Lagerstabilität der Wirkstoffe in flüssigen
Formulierungen mitunter geringer als in festen Arzneiformen ist,
haben Brausetabletten ferner den Vorteil, dass sie die Vorzüge
der verbesserten Lagerstabilität einerseits und den Vorteil
der verbesserten Patientencompliance und möglicherweise
verbesserten Pharmakokinetik andererseits auf sich vereinen.
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Damit
ein Wirkstoff in Form einer Brausetablette bereitgestellt werden
kann, ist es erforderlich, dass die Brausetablette eine ausreichende
Löslichkeit aufweist, damit sie in kurzer Zeit vollständig
zerfällt. Gemäß Europäischem
Arzneibuch wird die Zerfallszeit bestimmt, indem eine Brausetablette
in ein Becherglas mit 200 ml Wasser bei 15–25°C
gegeben wird. Wenn die Bildung von Gasbläschen um die Tablette
oder ihre Fragmente herum beendet ist, ist die Tablette vollständig
zerfallen (gelöst oder dispergiert), so dass keine Partikelagglomerate
mehr vorliegen. Wenn 6 Brausetabletten alle innerhalb von 5 Minuten
zerfallen, genügen die Brausetabletten den Testanforderungen.
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Brausetabletten
können jedoch gegenüber anderen Applikationsformen
auch Nachteile aufweisen. So sind Brausetabletten wegen der häufig
auftretenden Klebetendenzen der Inhaltsstoffe auf Tablettierwerkzeugen
schwierig herzustellen und zeigen mitunter Probleme bei der Lagerung.
Ist die Oberfläche der (Hydrogen-)Carbonat-Kristalle mit
einer Säure in engem Kontakt, wie es durch Verpressen zu
Tabletten geschieht, beginnt die Brausereaktion mitunter auch bei
trockener Lagerung in Abhängigkeit von der Temperatur.
Kommen die Brausetabletten bei der Lagerung zusätzlich
mit Feuchtigkeit – selbst in geringen Mengen – in
Berührung, setzt die Brausereaktion auch bei niedrigen
Temperaturen schnell ein. Die Reaktion ist dann kaum mehr aufzuhalten,
da sie autokatalytisch verläuft: es entsteht weiteres Wasser,
so dass die Brausetablette mehr oder weniger vollständig
abreagiert.
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Die
Herstellung von Brausetabletten erfordert überdies weitreichende
technische Voraussetzungen betreffend die Klimatisierung der Herstellungsräumlichkeiten.
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Ein
weiterer Nachteil von Brausetabletten kann sein, dass bei bestimmten
pathologischen Zuständen eine Dauerbehandlung wegen der
hohen Natrium- und/oder Kaliumgehalte kontraindiziert sein kann.
Die kurzfristige Änderung des pH-Werts im Magen und möglicherweise
Auswirkungen auf den pH-Wert des Urins sind ebenfalls zu bedenken.
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Auch
ist bekannt, dass Brausetabletten mitunter während des
Zerfalls in einem geeigneten Gefäß, z. B. einem
Trinkglas, ein unerwünschtes Aufschwimmverhalten zeigen.
Die zerfallende Braustablette bzw. ihre zerfallenden Fragmente befinden
sich dann nicht während des gesamten Zerfallsprozesses
unterhalb der Flüssigkeitsoberfläche, sondern
sie steigen an die Flüssigkeitsoberfläche auf,
noch ehe sie vollständig zerfallen sind. Dies kann sich
u. a. negativ auf die Zerfallsgeschwindigkeit auswirken und auch
dazu führen, dass Flüssigkeitsspritzer so hoch
geschleudert werden, dass sie die Oberfläche, auf welcher
das Trinkglas abgestellt ist, rundherum besprenkeln, was nicht nur
aus ästhetischen Gründen unerwünscht
ist.
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Brausetabletten,
welche Acetaminophen enthalten, sind im Stand der Technik bekannt.
In Deutschland sind beispielsweise folgende Produkte erhältlich:
Grippex®, Grippal + C ratiopharm®, Paracetamol-ratiopharm®, PCM-Hemopharm und Thomapyrin® C.
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Brausetabletten,
welche Tramadol enthalten, sind ebenfalls im Stand der Technik bekannt.
In Deutschland sind beispielsweise folgende verschreibungspflichtige
Produkte erhältlich: Tramabet®,
Tramadol AL, Tramadolor®, Tramadol-ratiopharm® und Tramadol Sandoz®.
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Brausetabletten,
welche eine Kombination aus Acetaminophen und Tramadol enthalten,
sind bisher jedoch unbekannt.
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Es
ist bekannt, dass die Kombination zweier Wirkstoffe häufig
andere Eigenschaften zeigt, als in Anbetracht der Eigenschaften
von Formulierungen der einzelnen Wirkstoffe zu erwarten gewesen
wäre. Für eine Brausetablette, welche die Wirkstoffkombination
aus Acetaminophen und Tramadol enthält, ist dies insbesondere
im Hinblick auf das Lösungs- bzw. Zerfallsverhalten und
den geschmacklichen Gesamteindruck von Interesse.
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Acetaminophen
ist ein hydrophober Wirkstoff, der nur eine eingeschränkte
Wasserlöslichkeit aufweist (1 g in 70 ml). Weitere Wirk-
und Hilfsstoffe, die zusammen mit Acetaminophen in einer Arzneiform
vorliegen, können die Wasserlöslichkeit des Acetaminophens
zusätzlich negativ beeinflussen, was besondere Schwierigkeiten
bereitet. So wirkt sich jede Verschlechterung der Wasserlöslichkeit
des Acetaminophens infolge der Präsenz weiterer Wirk- bzw.
Hilfsstoffe auf die Wassermenge aus, welche erforderlich ist, damit
die Brausetablette vollständig und in angemessener Zeit
zerfällt. So können Löslichkeit und in
erster Linie Lösungsgeschwindigkeit des Acetaminophens
in Wasser u. U. so weit herabgesetzt bzw. verlangsamt sein, dass
eine Formulierung als Brausetablette, welche den Anforderungen an
eine adäquate Formulierung genügt, kaum möglich
erscheint.
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Eine
besondere Herausforderung stellen vergleichsweise kleine Brausetabletten
mit gleichem Wirkstoffgehalt dar. So enthält eine Brausetablette
mit einem Durchmesser von 20 mm nur etwa die Hälfte an
Brausezusatz wie eine Brausetablette mit einem Durchmesser von 25
mm, muss aber dennoch den schnellen und vollständigen Zerfall
sicherstellen.
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Weitere
Wirk- und Hilfsstoffe, die zusammen mit Tramadol in einer Arzneiform
vorliegen, können seinen bitteren Geschmack verstärken
bzw. mit einem weiteren, als unangenehm empfundenen Geschmack überlagern.
Wegen der Komplexität des Geschmacksempfindens können
die geschmacksverbessernden Wirkungen bestimmter Hilfsstoffe, welche
für Monopräparate von Tramadol bzw. Acetaminophen
bekannt sind, nicht ohne weiteres auf ein Kombinationspräparat
beider Wirkstoffe übertragen werden. Deshalb ist es in
der Regel nicht möglich, durch eine einfache Kombination
dieser Hilfsstoffe einen angenehmen Geschmack eines Kombinationspräparats
zu erzeugen. Die Komplexität der Geschmacksmaskierung ist besonders
dann problematisch, wenn geeignete Hilfsstoffe gefunden werden sollen,
die dazu geeignet sind, den unangenehmen Geschmack mehrerer Wirkstoffe
in einem Kombinationspräparat zu maskieren.
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Ferner
ist es bekannt, dass sowohl Tramadol als auch Acetaminophen bei
einer ggf. unbeabsichtigten Überdosierung Vergiftungserscheinungen
hervorrufen, was bis zum Tod führen kann (vgl. z. B. M.
Tjaderborn et al., "Fatal unintentional intoxications with
tramadol during 1995–2005", Forensic Sci Int.,
2007).
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Es
besteht ein Bedarf an Arzneiformen, welche die pharmakodynamischen
Vorteile der Kombination von Acetaminophen mit Tramadol auf sich
vereinen, das Risiko einer unbeabsichtigten Intoxikation vermindern,
eine gute Lagerstabilität aufweisen und sich durch eine
gute Patientencompliance auszeichnen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Arzneiform bereitzustellen,
welche eine Tramadol-Komponente und Acetaminophen-Komponente enthält
und welche Vorteile gegenüber den Arzneiformen des Standes
der Technik aufweist. Die Arzneiform sollte lagerstabil sein und
sich durch eine möglichst hohe Patientencompliance und
gute Pharmakokinetik auszeichnen.
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Diese
Aufgabe wird durch den Gegenstand der Schutzansprüche gelöst.
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Die
Erfindung betrifft eine Brausetablette, welche eine Tramadol-Komponente,
eine Acetaminophen-Komponente, ggf. eine geschmacksverbessernde
Komponente und einen oder mehrere Hilfsstoffe, welche dazu geeignet
sind, bei Inkontaktbringen der Brausetablette mit einem wässrigen
Medium eine Brause zu erzeugen, umfasst, wobei die Brausetablette
bei Raumtemperatur in 200 ml reinem Wasser in weniger als 4 Minuten
zerfällt.
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Es
wurde überraschend gefunden, dass Brausetabletten hergestellt
werden können, die sowohl eine Tramadol-Komponente als
auch eine Acetaminophen-Komponente enthalten, die sich durch eine
vergleichsweise kurze Zerfallszeit auszeichnen und eine Brause ergeben,
welche einen angenehmen Geschmack aufweist.
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Die
erfindungsgemäße Brausetablette vereint den Vorteil
einer festen Arzneiform mit den Vorteilen einer flüssigen
Applikationsform. Zum einen gewährleistet die feste Arzneiform
eine gute Stabilität der Wirkstoffe, zum anderen führt
die Verabreichung als Brause zu einer erhöhten Patientencompliance.
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Die
erfindungsgemäße Brausetablette zerfällt
bei Raumtemperatur in 200 ml reinem Wasser in weniger als 4,0 Minuten
praktisch vollständig. Die Zerfallszeit beträgt
bevorzugt höchstens 3,9 min, 3,8 min, 3,7 min, 3,6 min,
3,5 min oder 3,4 min, bevorzugter höchstens 3,3 min, 3,2
min, 3,1 min, 3,0 min, 2,9 min oder 2,8 min, noch bevorzugter höchstens
2,7 min, 2,6 min, 2,5 min, 2,4 min, 2,3 min oder 2,2 min, am bevorzugtesten höchstens
2,1 min, 2,0 min, 1,9 min, 1,8 min, 1,7 min oder 1,6 min und insbesondere
höchstens 1,5 min, 1,4 min, 1,3 min, 1,2 min, 1,1 min,
oder 1,0 min.
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Die
Prüfung auf Zerfallszeit erfolgt bevorzugt nach dem Prüfprotokoll
des Europäischen Arzneibuchs (5. Auflage 2007), welches
in der Monografie Tabletten-Compressi aufgeführt ist. Demnach
endet der Zerfall, wenn keine Gasentwicklung mehr zu beobachten
ist. Vorzugsweise wird die Zerfallszeit bei 15°C bis 25°C
gemessen, bevorzugter bei 15°C, 20°C oder 25°C,
noch bevorzugter bei 20 ± 2°C, am bevorzugtesten
bei 20 ± 1°C und insbesondere bei 20,0°C.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform liegt die
Zerfallsgeschwindigkeit sowohl bei 15°C als auch bei 25°C
im vorstehend genannten Bereich.
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Es
ist bekannt, dass die Zerfallsgeschwindigkeit von Brausetabletten
mitunter erheblich von der Temperatur abhängt. Dies kann
zu Problemen führen, da viele Patienten kaltes Leitungswasser
oder Mineralwasser aus dem Kühlschrank verwenden, um die
Brausetabletten darin zerfallen zu lassen. Dies hängt u.
a. damit zusammen, dass ein als unangenehm empfundener Geschmack
im allgemeinen in einer gekühlten Flüssigkeit weniger
intensiv wahrgenommen wird. Es ist daher wünschenswert,
dass die Zerfallsgeschwindigkeit auch bei geringeren Temperaturen,
insbesondere noch bei 10°C, weniger als 4,0 Minuten beträgt,
bevorzugter höchstens 3,9 min oder 3,8 min, noch bevorzugter
höchstens 3,7 min oder 3,6 min, am bevorzugtesten höchstens 3,5
min oder 3,4 min und insbesondere höchstens 3,3 min oder
3,2 min beträgt.
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Es
wurde überraschend gefunden, dass unter den erfindungsgemäßen
Bedingungen trotz der Anwesenheit der Tramadol-Komponente das Löslichkeitsverhalten
der Acetaminophen-Komponente ausreicht, um Brausetabletten mit kurzer
Zerfallszeit herzustellen. Dies gewährleistet, dass die
Einnahme für den Patienten problemlos nach vergleichsweise
kurzer Wartezeit erfolgt.
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Es
ist bekannt, dass sich Brausetabletten während des Zerfallsprozesses
zunächst unterhalb der Flüssigkeitsoberfläche
befinden, im Laufe des Zerfallsprozesses jedoch dazu neigen, zur
Oberfläche aufzusteigen. Dies hängt zum einen
mit einer Erhöhung der Dichte der Flüssigkeit
und Abnahme der Masse der Tablette infolge der darin bereits gelösten
Bestandteile der Brausetablette zusammen, insbesondere aber auch
mit der Oberflächenzunahme und der Tendenz der gebildeten
Gasbläschen, sich an der Oberfläche der Brausetablette
anzulagern und ihr dadurch einen unerwünschten Auftrieb
zu verleihen. Das Aufsteigen der Brausetablette an die Flüssigkeitsoberfläche
ist grundsätzlich von Nachteil, da dort nur noch ein Teil
ihrer äußeren Oberfläche von Flüssigkeit
umgeben ist. Dies wirkt sich u. a. nachteilig auf die weitere Zerfallskinetik
aus. Als Maß für die Aufschwimmneigung einer Brausetabletten
während des Zerfalls kann die Zeit gemessen werden, in
der sich die Brausetablette vollständig unterhalb der Wasseroberfläche
befindet (Eintauchzeit). Je kleiner der Quotient aus Eintauchzeit
und Gesamtzerfallszeit ist, desto ausgeprägter ist die
Aufschwimmneigung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Brausetablette beträgt der Quotient aus Eintauchzeit und
Gesamtzerfallszeit in 200 ml reinem Wasser bei 15°C bis
25°C, bevorzugter 20 ± 2°C, noch bevorzugter
20 ± 1°C und insbesondere 20,0°C, wenigstens
0,50, 0,55, 0,60 oder 0,65, bevorzugter wenigstens 0,70, 0,72, 0,74
oder 0,76, noch bevorzugter wenigstens 0,78 oder 0,80, am bevorzugtesten
wenigstens 0,82 oder 0,84 und insbesondere wenigstens 0,85, 0,86
oder 0,87. Dabei ist die Brausetablette vorzugsweise zu Beginn des
Zerfalls vollständig eingetaucht und steigt – wenn überhaupt – erst
im Verlauf des Zerfalls an die Flüssigkeitsoberfläche
auf.
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Es
wurde gefunden, dass die Tendenz der Gasbläschen, sich
an der Oberfläche der Brausetablette anzulagern, verringert
werden kann, wenn der Brausetablette hydrophobe Stoffe wie z. B.
Magnesiumstearat zugesetzt werden. Dies ist jedoch nicht als Bindung
an eine eindeutig bewiesene, wissenschaftliche Theorie zu verstehen.
In einer bevorzugten Ausführungsform liegt der Gesamtgehalt
solcher hydrophoben Stoffe, vorzugsweise von Magnesiumstearat, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Brausetablette, im Bereich von 0,001 bis
1,0 Gew.-%, bevorzugter 0,005 bis 0,75 Gew.-%, noch bevorzugter
0,008 bis 0,5 Gew.-%, am bevorzugtesten 0,01 bis 0,25 Gew.-% und
insbesondere 0,015 bis 0,1 Gew.-% liegt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform enthält die
erfindungsgemäße Brausetablette ein oder mehrere Hilfsstoffe
ausgewählt aus der Gruppe der Gleitmittel, Fließregulierungsmittel,
Schmiermittel und Formentrennmittel, vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Talkum, silikonisiertem Talkum, stearinisiertem
Talkum, Praffin, Magnesiumstearat, Calciumstearat, Aluminiumstearat,
Stearylalkohol, Myristylalkohol, Stearinsäure, Palmitinsäure,
Myristinsäure, Behensäure, Caprinsäure,
Laurylsäure, Glycerinmonostearat, Glycerylbehenat, Cetylalkohol,
Calciumbehenat, Calciumarachinat, Polyethylenglycol (z. B. PEG
4000, PEG 6000), hydriertem Rizinusöl, hydriertem Baumwollsamenöl,
hochdispersem Siliciumdioxid (Aerosil, kolloidale Kieselsäure),
entfettetem Milchpulver, Lanette O, Carbowax, Gleitol, Natriumdodecylsulfat,
Magnesiumdodecylsulfat, L-Leucin, Stärke und Bolus alba.
Der Gesamtgehalt liegt bezogen auf das Gesamtgewicht der Brausetablette
vorzugsweise im Bereich von 0,001 bis 10 Gew.-%, bevorzugter 0,05
bis 7,5 Gew.-%, noch bevorzugter 0,1 bis 5,0 Gew.-%, am bevorzugtesten
0,25 bis 2,5 Gew.-% und insbesondere 0,5 bis 1,5 Gew.-%.
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Zum
Zwecke der Beschreibung ist als ”Brause” eine
Lösung oder Dispersion zu verstehen, welche aus dem Lösen
oder Dispergieren einer Brausetablette in einem geeigneten Lösungsmittel
resultiert. Die Brausetablette stellt an sich eine feste Arzneiform
dar, welche jedoch unmittelbar vor der Gabe an den Patienten in einem
geeigneten Lösungsmittel gelöst oder dispergiert
wird, so dass es sich bei der eigentlichen Applikationsform um eine
flüssige Applikationsform, die Brause, handelt.
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Nach
dem Zerfall der erfindungsgemäßen Brausetablette
in 200 ml Wasser (Aqua purificata nach dem Europäischen
Arzneibuch, 5. Auflage 2007) resultiert vorzugsweise eine Brause,
die einen pH-Wert aufweist, der bevorzugt im Bereich von 3,9 bis
5,7, bevorzugter im Bereich von 4,0 bis 5,6, noch bevorzugter im
Bereich von 4,1 bis 5,5, am bevorzugtesten im Bereich von 4,2 bis
5,4 und insbesondere im Bereich von 4,3 bis 5,3 liegt. Bevorzugt
liegt der pH-Wert im Bereich von 4,8 ± 0,4, bevorzugter
4,8 ± 0,3, am bevorzugtesten 4,8 ± 0,2 und insbesondere
4,8 ± 0,1.
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Zahlreiche
herkömmliche Brausetabletten ergeben üblicherweise
wässrige Lösungen mit einem pH-Wert von ca. 4,0.
So wird bei Gemischen aus (Hydrogen-)Carbonaten und Säuren
der Säureanteil üblicherweise etwas höher
gewählt als stöchiometrisch erforderlich. Dadurch
erhält man eine leicht saure Reaktion der Lösung,
was menschlichem geschmacklichem Empfinden nach als wünschenswert
angesehen wird.
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Bei
den Wirkstoffen Acetaminophen und Tramadol trifft dies jedoch nicht
zu. So ergeben herkömmliche Brausetabletten, welche Tramadol
als einzigen Wirkstoff enthalten, einen pH-Wert von ca. 5,3, und
herkömmliche Brausetabletten, welche Acetaminophen als
einzigen Wirkstoff enthalten, einen pH-Wert von ca. 5,9.
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Es
wurde nun jedoch überraschend gefunden, dass sich der als
unangenehm empfundene Geschmack der Kombination von Acetaminophen
und Tramadol am besten maskieren lässt, wenn der pH-Wert bei
ca. 4,8 liegt.
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Geht
man davon aus, dass der resultierende pH-Wert der herkömmlichen
Brausetabletten, welche jeweils nur einen der beiden Wirkstoffe
enthalten, im Hinblick auf die Maskierung des Geschmacks optimiert sind,
so ist dies ein Beleg dafür, dass sich die Kombination
aus Acetaminophen und Tramadol geschmacklich anders verhält
als die jeweiligen Einzelkomponenten (pH 5,3 bzw. pH 5,8 vs. pH
4,8).
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Die
erfindungsgemäße Brausetablette weist eine ausgezeichnete
Lagerstabilität auf. Die Lagerstabilität zeigt
sich beispielsweise an der Stabilität der Zerfallsgeschwindigkeit
vor und nach Lagerung, ggf. unter Langzeitlagerbedingungen (z. B.
1 Monat oder 6 Monate bei 25°C, 60% rel. Feuchtigkeit).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform variieren Durchmesser,
Dicke, Gesamtgewicht und/oder pH-Wert der Lösung bei Lagerung
für mindestens 1 Monat, bevorzugt mindestens 2 Monate,
noch bevorzugter mindestens 3 Monate, am bevorzugtesten mindestens
6 Monate, unter Langzeitlagerbedingungen um höchstens 10%,
bevorzugter um höchstens 5%, noch bevorzugter um höchstens
2,5%, am bevorzugtesten um höchstens 1% und insbesondere
um höchstens 0,5% in Bezug auf den gemessenen Wert vor
der Lagerung, bevorzugt unmittelbar nach der Herstellung.
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Die
erfindungsgemäße Brausetablette weist ggf. eine
geschmacksverbessernde Komponente auf. Unter ”geschmacksverbessernde
Komponente” im Sinne der Beschreibung sind vorzugsweise
solche Stoffe oder Stoffgemische zu verstehen, deren Geschmack von
einer Mehrzahl an Personen als angenehm empfunden wird und die dazu
geeignet sind, im Gemisch mit einer Substanz oder einer Mischung
mehrerer Substanzen (insbesondere Tramadol- bzw. Acetaminophen-Komponente(n)),
deren Geschmack von einer Mehrzahl an Personen als unangenehm empfunden
wird, den unangenehmen Geschmack dieser Substanz(en) zu überdecken
(maskieren). Zahlreiche geschmacksverbessernde Substanzen sind dem
Fachmann bekannt. Typische Vertreter sind Aromastoffe und Süßstoffe.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Brausetablette umfasst die geschmacksverbessernde Komponente wenigstens
einen Süßstoff, vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Cyclamat (E 952), Saccharin (E 954)
bzw. Saccharin Natrium, Aspartam (E 951), Sucralose (E 955), Neotam,
Thaumatin (E 957), Neohesperidin (E 959), Acesulfam Kalium (Acesulfam-K,
E 950) und Acesulfam-Aspartam-Salz (E 962). Acesulfam Kalium ist
besonders bevorzugt. Eine weitere bevorzugte geschmacksverbessernde
Komponente ist Sorbit (Sorbitol, E 420).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Brausetablette beträgt der Gewichtsanteil des Acesulfam
Kaliums bevorzugt ≤ 20 Gew.-%, bevorzugter ≤ 15
Gew.-%, noch bevorzugter ≤ 10 Gew.-%, am bevorzugtesten ≤ 5,0
Gew.-% und insbesondere ≤ 1,0 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmasse der
Brausetablette.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Brausetablette umfasst die geschmacksverbessernde Komponente wenigstens
zwei verschiedene Süßstoffe jeweils ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Cyclamat, Saccharin Natrium, Aspartam,
Sucralose, Neotam, Thaumatin, Neohesperidin, Acesulfam Kalium, Sorbit
und Acesulfam-Aspartam-Salz, wobei bevorzugt einer der beiden Süßstoffe Acesulfam
Kalium ist. Besonders bevorzugt ist eine Kombination aus Acesulfam
Kalium und Saccharin Natrium. In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält die erfindungsgemäße Brausetablette
Aspartam.
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Es
wurde überraschend gefunden, dass Acesulfam Kalium alleine
oder in Kombination mit einem anderen Süßstoff
besonders gut geeignet ist, den Geschmack der Tramadol-Komponente
bei gleichzeitiger Anwesenheit der Acetaminophen-Komponente zu maskieren
und so einen angenehmen Geschmack der resultierenden Brause hervorzurufen.
Es wurde überraschend gefunden, dass insbesondere die Kombination
aus Acesulfam Kalium und Saccharin Natrium den unangenehmen Geschmack
sowohl der Acetaminophen- als auch der Tramadol-Komponente besonders
wirksam maskiert. Vorzugsweise in Kombination mit geeigneten Aromastoffen,
wie zum Beispiel Orangenaroma, resultiert dies in einer wohlschmeckenden
flüssigen Applikationsform (Brause bzw. Lösung/Suspension),
die von Patienten mit Schluckbeschwerden und Empfindlichkeit gegenüber
einem unangenehmen Geschmack ohne Einstellung ausgeprägter
Aversionen eingenommen werden kann.
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Enthält
die erfindungsgemäße Brausetablette sowohl Saccharin
Natrium als auch Acesulfam Kalium, so liegt das relative Gewichtsverhältnis
des Saccharin Natriums zum Acesulfam Kalium bevorzugt im Bereich von
1:10 bis 10:1, bevorzugter im Bereich von 1:7 bis 7:1, noch bevorzugter
im Bereich von 1:5 bis 5:1, am bevorzugtesten im Bereich von 1:2
bis 2:1 und insbesondere im Bereich von 1:1,2 bis 1,2:1. Der Gewichtsanteil des
Saccharin Natriums an der Gesamtmasse der erfindungsgemäßen
Brausetablette beträgt dann bevorzugt ≤ 20 Gew.-%,
bevorzugter ≤ 15 Gew.-%, noch bevorzugter ≤ 10
Gew.-%, am bevorzugtesten ≤ 5,0 Gew.-% und insbesondere ≤ 1,0
Gew.-% bezogen auf die Gesamtmasse der Brausetablette.
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Bevorzugt
enthält die erfindungsgemäße Brausetablette
kein Aspartam. Dies ist von Vorteil, da die Brausetablette somit
auch zur Behandlung von Patienten verwendet werden kann, die an
Phenylketonurie leiden. Patienten mit dieser angeborenen Stoffwechselerkrankung
können die Aminosäure Phenylalanin, welche ein
Bestandteil von Aspartam ist, nicht abbauen. Ferner ist dies von
Vorteil, da überraschend gefunden wurde, dass Aspartam
die Lagerstabilität der Brausetablette deutlich herabsetzt.
So können in Brausetabletten, welche Aspartam enthalten,
bereits nach vergleichsweise kurzer Lagerung signifikante Mengen
an Verunreinigungen bzw. Abbauprodukten nachgewiesen werden, welche
in Brausetabletten nicht nachgewiesen werden können, die
Acesulfam Kalium und/oder Saccharin Natrium enthalten.
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Der
Geschmack chemischer Zusammensetzungen kann mit Hilfe sog. ”elektronischer
Zungen” objektiv potentiometrisch gemessen werden. Vorzugsweise
erfolgt die Messung mit Hilfe einer elektronischen Zunge vom Typ
SA402B der Fa. Insent Inc., Japan nach dem Zerfall der Brausetablette
in 200 ml destilliertem Wasser. Für die einzelnen Geschmacksrichtungen
werden vorzugsweise Sensoren der Fa. TecLabS eingesetzt. Die Auswertung
der Messergebnisse erfolgt vorzugsweise wie im experimentellen Teil
näher beschrieben. Dies gilt ebenso für die Messbedingungen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße
Brausetablette eine Bitterkeit auf, welche bei potentiometrischer
Messung unter diesen Bedingungen höchstens 11,25 mV, höchstens
11,00 mV oder höchstens 10,75 mV beträgt, bevorzugter
höchstens 10,50 mV, höchstens 10,25 mV oder höchstens 10,00
mV, noch bevorzugter höchstens 9,75 mV, höchstens
9,50 mV oder höchstens 9,25 mV, am bevorzugtesten höchstens
9,00 mV, höchstens 8,75 mV oder höchstens 8,50
mV und insbesondere höchstens 8,25 mV, höchstens
8,00 mV oder höchstens 7,75 mV.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Brausetablette umfasst die geschmacksverbessernde Komponente einen
Aromastoff. Aromastoffe sind dem Fachmann bekannt. In diesem Zusammenhang
kann beispielsweise verwiesen werden auf Europäische Kommission: Entscheidung
der Kommission über ein Verzeichnis der in oder auf Lebensmitteln
verwendeten Aromastoffe, vom 23. Februar 1999; letzte konsolidierte
Fassung vom 29.03.2006. Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt sind natürliche oder naturidentische Aromastoffe
von Obst, insbesondere von Zitrusfrüchten. Beispiele für
geeignete Aromen sind Orangenaroma, Blutorangenaroma, Zitronenaroma,
Limonenaroma, Grapefruitaroma, Erdbeeraroma, Himbeeraroma, Cassisaroma
(schwarzes Johannisbeeraroma), rotes Johannisbeeraroma, Ananasaroma, Heidelbeeraroma,
Kirscharoma, Waldmeisteraroma, Vanillearoma und deren Mischungen,
wie beispielsweise Waldfruchtaroma oder Erdbeer-Vanille-Aroma. Orangenaroma
sowie Mischungen verschiedener Orangenaromen sind besonders bevorzugt.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Brausetablette umfasst die geschmacksverbessernde Komponente wenigstens
zwei Süßstoffe und wenigstens einen Aromastoff,
bevorzugt Acesulfam Kalium in Kombination mit einem anderen Süßstoff,
vorzugsweise Saccharin Natrium, und ein Zitrusfruchtaroma, vorzugsweise
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Orangenaroma, Zitronenaroma, Limonenaroma
und Grapefruitaroma, insbesondere Orangenaroma.
-
Die
erfindungsgemäße Brausetablette enthält
eine Acetaminophen-Komponente. Im Sinne der Beschreibung umfasst
der Begriff ”Acetaminophen-Komponente” bevorzugt
eine oder mehrere Substanzen ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus Acetaminophen (Paracetamol), physiologisch verträglichen
Salzen des Acetaminophens, Phase-I- oder Phase-II-Metaboliten des
Acetaminophens, wie zum Beispiel Schwefelsäure- und Glucuronsäure-Konjugate,
und/oder Prodrug-Formen des Acetaminophens.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform enthält die
erfindungsgemäße Brausetablette Acetaminophen als
besonders feines Pulver. Es wurde gefunden, dass dies einen begünstigenden
Einfluss auf die Zerfallszeit der Brausetablette hat, insbesondere
aber vollständige und schnelle Auflösung des Acetaminophens
gewährleistet.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform genügt die Partikelgrößenverteilung
des Acetaminophens folgenden Kriterien (kumulative Rückhaltemenge
bei Siebung): 85 mesh: ≤ 5%, 150 mesh: ≤ 10%;
bevorzugter 85 mesh: ≤ 3,5%, 150 mesh: ≤ 7,5%;
und insbesondere 85 mesh: ≤ 2%, 150 mesh: ≤ 5%.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform weisen 0% der
Partikel einen mittleren Durchmesser > 250 μm, höchstens 3%
der Partikel einen mittleren Durchmesser > 100 μm und höchstens
9% einen mittleren Durchmesser > 63 μm
auf.
-
Neben
der Partikelgrößenverteilung der bei der Herstellung
der erfindungsgemäßen Brausetabletten eingesetzten
Ausgangsstoffe ist auch die Partikelgrößenverteilung
der hergestellten Granulate von Bedeutung. So kann die Partikelgrößenverteilung
der Granulate Einfluss auf die Zerfallszeit der Brausetabletten
nehmen. Es wurde gefunden, dass mit zunehmender Partikelgröße
der Granulate auch die Zerfallszeit ansteigt. Brausetabletten aus feinen
Granulaten zerfallen daher schneller. Ein zu feines Granulat kann
jedoch Schwierigkeiten bei der Tablettierung verursachen, so dass
ein Kompromiss gefunden werden muss zwischen möglichst
kurzer Zerfallszeit einerseits und Verabreitbarkeit auf der Tablettierpresse
andererseits.
-
Die
erfindungsgemäße Brausetablette enthält
neben der Acetaminophen-Komponente eine Tramadol-Komponente. Im
Sinne der Beschreibung umfasst der Begriff ”Tramadol-Komponente” bevorzugt
eine oder mehrere Substanzen ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus Tramadol, Tramadolhydrochlorid, O-Demethyltramadol,
N-Demethyltramadol, N,N-Didemethyltramadol, O,N,N-Tridemethyltramadol,
O,N-Didemethyltramadol, 4-Hydroxycyclohexyltramadol, 4-Hydroxycyclohexyl-N-demethyltramadol,
4-Hydroxycyclohexyl-N,N,-dimethyltramadol, 4-Oxocyclohexyltramadol,
dehydriertes Tramadol, 2-Formyl-1-(3-methoxyphenyl)cyclohexanol,
Tramadol-N-oxid, deren physiologisch verträglichen Salzen
und/oder Stereoisomeren, d. h. Diastereomere und/oder Enantiomere,
wie zum Beispiel (+) Tramadol, (–)-Tramadol, (+)-O-Demethyltramadol, (–)-O-Demethyltramadol,
oder weiteren Metaboliten, wie beispielsweise Glucuronsäure-,
Schwefelsäure- und/oder Essigsäure-Konjugate des
Tramadols und seiner Metabolite, zum Beispiel Tramadolglucuronid, O-Demethyltramadolglucuronid,
O,N,N-Tridemethyltramadolglucuronid, O,N-Didemethyltramadolglucuronid, 4-Hydroxycyclohexyltramadolglucuronid,
4-Hydroxycyclohexyl-N-demethyltramadolglucuronid, 4-Hydroxycyclohexyl-N,N,-dimethyltramadolglucuronid,
Tramadolsulfat, O-Demethyltramadolsulfat, O,N,N-Tridemethyltramadolsulfat,
O,N-Didemethyltramadolsulfat, 4-Hydroxycyclohexyltramadolsulfat,
4-Hydroxycyclohexyl-N-demethyltramadolsulfat und N-Demethyltramadolacetat.
Diese Substanzen und geeignete Verfahren zu ihrer Herstellung, Aufreinigung
und Enantiomerentrennung sind dem Fachmann bekannt (vgl. S.
Grond et al., Clin Pharmacokinet. 2004, 43, 879–923; P.
Lehtonen et al., J Chromatogr A. 2004, 1041, 227–34; W.
N. Wu et al., Xenobiotica. 2002, 32, 411–25).
-
In
einer bevorzugten Ausführung der erfindungsgemäßen
Brausetablette liegt das relative Gewichtsverhältnis der
Tramadol-Komponente zur Acetaminophen-Komponente im Bereich von
1:20 bis 1:1, bevorzugter im Bereich von 1:17 bis 1:3, noch bevorzugter
im Bereich von 1:14 bis 1:5, am bevorzugtesten im Bereich von 1:11
bis 1:7 und insbesondere im Bereich von 1:9 bis 1:8.
-
Der
Gewichtsanteil der Tramadol-Komponente beträgt bevorzugt ≤ 20
Gew.-%, bevorzugter ≤ 15 Gew.-%, noch bevorzugter ≤ 10
Gew.-%, am bevorzugtesten ≤ 5,0 Gew.-% und insbesondere ≤ 2,0
Gew.-% bezogen auf die Gesamtmasse der Brausetablette.
-
Der
Gewichtsanteil der Acetaminophen-Komponente beträgt bevorzugt ≤ 35
Gew.-%, bevorzugter ≤ 30 Gew.-%, noch bevorzugter ≤ 25
Gew.-%, am bevorzugtesten ≤ 20 Gew.-% und insbesondere ≤ 17
Gew.-% bezogen auf die Gesamtmasse der Brausetablette.
-
Der
Zerfall der erfindungsgemäßen Brausetablette beruht
bevorzugt vornehmlich auf der Anwesenheit eines oder mehrerer Hilfsstoffe,
welche dazu geeignet sind, bei Inkontaktbringen der Brausetablette
mit einem wässrigen Medium eine Brause zu erzeugen (Brausezusatz).
Vorzugsweise basiert die Erzeugung der Brause auf einer Säure-Base-Reaktion
unter der Bildung von Kohlendioxid.
-
”Brausezusatz” bedeutet
im Sinne der Beschreibung bevorzugt die Kombination aus einer oder
mehreren Säuren mit einer oder mehreren Basen, die beim
Lösen oder Dispergieren der Formulierung miteinander reagieren
und somit den physikalischen Zerfall der erfindungsgemäßen
Brausetablette durch Gasbläschenbildung beschleunigen.
-
Bevorzugt
enthält die erfindungsgemäße Brausetablette
eine kristalline oder teilkristalline, wasserlösliche Säure
und ein kristallines oder teilkristallines, wasserlösliches
Salz der Kohlensäure (Hydrogencarbonat oder Carbonat),
welche in einer trockenen Pulvermischung praktisch keine Reaktion
miteinander eingehen. Zur Säure-Base-Reaktion kommt es
erst, wenn sich die Brausetablette in einer wässrigen Flüssigkeit
auflöst. Dabei bewirkt die Säure vorzugsweise
eine Verschiebung zu einem pH Wert < 6,5, wodurch CO2 aus
dem Salz der Kohlensäure unter Bildung von Gasbläschen
ausgetrieben wird.
-
Als
Säuren sind bevorzugt wasserlösliche, kristalline
Mono- oder Dicarbonsäuren enthalten, wie zum Beispiel Citronensäure,
Apfelsäure, Weinsäure, Adipinsäure, Fumarsäure,
Glutarsäure, Ascorbinsäure, Bernsteinsäure,
Malonsäure und/oder Maleinsäure, besonders bevorzugt
Citronensäure. Auch saure Salze von Mono-, Di- oder Tricarbonsäuren,
wie zum Beispiel Mononatriumcitrat, Dinatriumcitrat, Natriumfumarat
oder Kaliumtartrat können enthalten sein.
-
Als
Basen sind bevorzugt basische (Erd-)Alkalihydrogencarbonate und/oder
(Erd-)-Alkalicarbonate enthalten. Bevorzugt sind Natrium- und/oder
Kaliumhydrogencarbonat und/oder Natrium-, Kalium-, Magnesium- und/oder
Calciumcarbonat, besonders bevorzugt Natriumhydrogencarbonat und/oder
Natriumcarbonat enthalten.
-
Zum
Zwecke der Beschreibung bedeutet der Suffix ”(hydrogen)carbonat” ”hydrogencarbonat” oder ”carbonat”.
Entsprechend bedeutet der Präfix ”(Erd-)Alkali” ”Erdalkali” oder ”Alkali”.
-
Bevorzugt
umfassen die Hilfsstoffe, welche dazu geeignet sind, bei Inkontaktbringen
der Brausetablette mit einem wässrigen Medium eine Brause
zu erzeugen,
- – ein Alkalihydrogencarbonat
und/oder (Erd-)Alkalicarbonat
und
- – Citronensäure und/oder ein pharmazeutisch
verträgliches Dihydrogencitrat.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält
der Brausezusatz eine Mischung umfassend Mononatriumcitrat, wasserfreie
Citronensäure und Natrium(hydrogen)carbonat.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform enthält
der Brausezusatz eine Mischung umfassend Mononatriumcitrat, wasserfreie
Citronensäure und Natriumcarbonat. Es wurde überraschend
gefunden, dass Natriumcarbonat im Vergleich zu Natriumhydrogencarbonat
bei ansonsten gleichen Inhaltsstoffen eine deutlich geringere Neigung
hat, bei der Lagerung in Streifenverpackungen CO2 abzugeben
und so die Streifenverpackung aufzublähen.
-
Die
Kombination umfassend Mononatriumcitrat und Citronensäure
wird nachfolgend als ”Säure-Komponente” bezeichnet.
-
Der
Anteil der Säure-Komponente an der Gesamtmasse der erfindungsgemäßen
Brausetablette beträgt bevorzugt 1,0–99 Gew.-%,
bevorzugter 10–90 Gew.-%, noch bevorzugter 20–80
Gew.-%, am bevorzugtesten 30–70 Gew.-% und insbesondere
40–60 Gew.-%. Dabei beträgt das relative Gewichtsverhältnis
des eingesetzten Mononatriumcitrats zur eingesetzten Citronensäure
bevorzugt zwischen 0,1 und 5,0, bevorzugter zwischen 0,3 und 4,0,
noch bevorzugter zwischen 0,6 und 3,0, am bevorzugtesten zwischen
1,0 und 2,5 und insbesondere zwischen 1,5 und 2,1.
-
Der
Gewichtsanteil der Basen an der Gesamtmasse der erfindungsgemäßen
Brausetablette beträgt bevorzugt 0,5–60 Gew.-%,
bevorzugter 1,0–50 Gew.-%, noch bevorzugter 5,0–40
Gew.-%, am bevorzugtesten 10–30 Gew.-% und insbesondere
15–20 Gew.-%. Dabei beträgt der Anteil der Basen
an der Gesamtmasse des Brausezusatzes bevorzugt 10–90 Gew.-%,
bevorzugter 15–80 Gew.-%, noch bevorzugter 20–70
Gew.-%, am bevorzugtesten 25–60 Gew.-% und insbesondere
30–40 Gew.-%.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird als Brausezusatz
eine Kombination umfassend Mononatriumcitrat, Citronensäure
und Natriumhydrogencarbonat eingesetzt. In einer anderen, besonders
bevorzugten Ausführungsform wird als Brausezusatz eine
Kombination umfassend Mononatriumcitrat, Citronensäure
und (Erd-)Alkalicarbonat, vorzugsweise Natriumcarbonat eingesetzt.
Der Anteil des Brausezusatzes beträgt bevorzugt 30–99
Gew.-%, bevorzugter 40–95 Gew.-%, noch bevorzugter 50–90
Gew.-%, am bevorzugtesten 60–85 Gew.-% und insbesondere
70–80 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmasse der Brausetablette.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform setzt die erfindungsgemäße
Brausetablette beim Auflösen in Wasser mindestens 100 mg,
bevorzugter mindestens 120 mg, noch bevorzugter mindestens 140 mg,
am bevorzugtesten mindestens 160 mg und insbesondere mindestens
180 mg CO2 frei, welches im Wasser gelöst und/oder
gasförmig vorliegen kann.
-
Die
erfindungsgemäße Brausetablette setzt bevorzugt
nicht unerhebliche Mengen an (Erd-)Alkalimetallionen und (Hydrogen-)Carbonat
frei. Dies hat einen emetischen Effekt zur Folge, welcher bei massiver
Einnahme in Erscheinung tritt, so dass ein Patient im Falle einer
(unbeabsichtigten) Überdosierung erbricht. Darüber
hinaus bereitet es Schwierigkeiten, 6 bis 8 Brausetabletten gemeinsam
in einem Volumen von 200 ml Wasser aufzulösen. Die erfindungsgemäße
Brausetablette vermindert somit im Vergleich zu herkömmlichen Applikationsformen
von Tramadol und Acetaminophen das Risiko einer unbeabsichtigten
Intoxikation.
-
Die
erfindungsgemäße Brausetablette kann neben der
Tramadol-Komponenten, der Acetaminophen-Komponente, der geschmacksverbessernden
Komponente und dem Brausezusatz ferner Füllstoffe, Bindemittel
(Klebstoffe), Trockenbindemittel, Trockenmittel (Adsorptionsmittel)
und/oder Gleitmittel (Fließregulierungsmittel, Schmiermittel,
Formentrennmittel) enthalten. Des weiteren kann die Brausetablette
Farbstoffe enthalten, um den optischen Eindruck der Brausetablette
oder der daraus bereiteten Trinklösung zu verbessern. Zur
Erhöhung der Lagerstabilität und Stabilität
der eingesetzten Wirkstoffe können vorzugsweise auch Antioxidantien
(Radikalfänger, leicht oxidierbare Stoffe), Konservierungsstoffe
und/oder Synergisten (sekundäre Antioxidantien) enthalten
sein.
-
Bevorzugte
Farbstoffe (Lebensmittelfarbe) sind ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus Tartrazin (E 102), Chinolingelb (E 104), Sunsetgelb
FCF (Gelborange S, E 110), Azorubin (Carmoisin, E 122), Amaranth (E
123), Cochenillerot A (Ponceau 4R, E 124), Erythrosin (E 127), Allurarot
AC (E 129), Indigokarmine (Indigotin, E 132), Brilliantblau FCF
(E 133) und besonders bevorzugt Sunsetgelb FCF (Gelborange S, E
110).
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Brausetablette beträgt der Gewichtsanteil an Farbstoff(en) ≤ 5,0
Gew.-%, bevorzugter ≤ 3,0 Gew.-%, noch bevorzugter ≤ 1,0
Gew.-%, am bevorzugtesten ≤ 0,5 Gew.-% und insbesondere ≤ 0,1
Gew.-% bezogen auf die Gesamtmasse der Brausetablette.
-
Als
Stoffe zur Volumenauffüllung (Füllstoffe) können
bevorzugt inerte und physiologisch gut verträgliche Stoffe
wie Milchzucker, Saccharose, Mannit, Xylit, Sorbit, Erythritol,
Maltitol, Maltodextrin, Calciumdiphosphat und/oder Stärke
enthalten sein.
-
Die
Brausetablette kann auch Bindemittel (Klebstoffe), bevorzugt Stärkekleister,
Gelatine, Polyvinylpyrrolidon (Povidon), Celluloseether und/oder
Zucker bzw. Zuckeralkohole, wie zum Beispiel Dextrose, Sorbitol,
Xylitol und Lactose, besonders bevorzugt Sorbitol, insbesondere
Povidon enthalten. Der Anteil an Povidon beträgt bevorzugt ≤ 15
Gew.-%, bevorzugter ≤ 10 Gew.-%, noch bevorzugter ≤ 5,0
Gew.-%, am bevorzugtesten ≤ 2,5 Gew.-% und insbesondere ≤ 1,6
Gew.-% bezogen auf die Gesamtmasse der Brausetablette.
-
Als
Trockenbindemittel, die zur Verbesserung der plastischen Verformbarkeit
oder zur Ermöglichung formschlüssiger Verbindungen
eingesetzt werden, können vorzugsweise Zuckeralkohole,
enzymatisch abgebaute, sprühgetrocknete Stärke
und/oder faserige Stoffe enthalten sein, welche allerdings wasserlöslich
oder in Wasser dispergierbar sein sollten.
-
Die
Brausetablette kann vorzugsweise auch Trockenmittel (Adsorptionsmittel)
enthalten, die dem Einbinden von flüssigen Stoffen oder
zur Vermeidung von Verflüssigungen dienen. Diese werden
bei der Herstellung der Brausetablette in die zu verpressende Tablettiermischung
eingebracht, wobei vorzugsweise hochdisperse Kieselsäure,
Polysaccharide und wasserfreies Na2CO3 die bevorzugten Trockenmittel sind.
-
Darüber
hinaus kann die Brausetablette vorzugsweise auch Gleitmittel (Fließregulierungsmittel, Schmiermittel,
Formentrennmittel) enthalten, welche bei der Herstellung der Brausetablette
der Verbesserung der Fließeigenschaften bzw. der Rieselfähigkeit
der Tablettiermischung dienen. In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält die erfindungsgemäße Brausetablette
als Fließregulierungsmittel hochdisperse Kieselsäure.
-
Der
Anteil an hochdisperser Kieselsäure in der erfindungsgemäßen
Brausetablette beträgt bevorzugt ≤ 2,0 Gew.-%,
bevorzugter ≤ 1,5 Gew.-%, noch bevorzugter ≤ 1,0
Gew.-%, am bevorzugtesten ≤ 0,5 Gew.-% und insbesondere ≤ 0,35
Gew.-% bezogen auf die Gesamtmasse einer Brausetablette.
-
Zur
Reduzierung der Reibung zwischen der zu tablettierenden Mischung
und dem Tablettierwerkzeug werden bevorzugt (Erd-)Alkalisalze der
Stearinsäure, besonders bevorzugt Magnesiumstearat verwendet.
Daneben können vorzugsweise auch wasserlösliche
Gleitmittel, wie zum Beispiel Natriumbenzoat, Polyethylenglykol
(Macrogol) und Adipinsäure enthalten sein. In einer besonders
bevorzugten Variante der erfindungsgemäßen Brausetablette
enthält sie Macrogol und/oder Magnesiumstearat als Gleitmittel.
-
Bevorzugt
beträgt die durchschnittliche relative molare Masse des
Macrogols 300 bis 35.000 g/mol, bevorzugter 1.000 bis 35.000 g/mol,
noch bevorzugter 1.500 bis 20.000 g/mol, am bevorzugtesten 3.000
bis 20.000 g/mol und insbesondere 4.000 bis 8.000 g/mol. In einer
besonders bevorzugten Variante enthält die erfindungsgemäße
Brausetablette Macrogol 6.000 als Gleitmittel.
-
Der
Gewichtsanteil an Macrogol in der erfindungsgemäßen
Brausetablette beträgt bevorzugt ≤ 15 Gew.-%,
bevorzugter ≤ 10 Gew.-%, noch bevorzugter ≤ 7,5
Gew.-%, am bevorzugtesten ≤ 5,0 Gew.-% und insbesondere ≤ 2,5
Gew.-% bezogen auf die Gesamtmasse der Brausetablette.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Brausetablette beträgt der Anteil an Magnesiumstearat bevorzugt ≤ 1,0
Gew.-%, bevorzugter ≤ 0,75 Gew.-%, noch bevorzugter ≤ 0,5
Gew.-%, am bevorzugtesten ≤ 0,25 Gew.-% und insbesondere ≤ 0,1
Gew.-% bezogen auf die Gesamtmasse der Brausetablette.
-
Ein
oder mehrere Antioxidantien in Kombination mit Synergisten (sekundären
Antioxidantien) können zur Erhöhung der Lagerstabilität
der Brausetablette und Stabilität der eingesetzten Wirkstoffe
enthalten sein, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Tocopherol, Nordihydroguajaretsäure, Coniferylbenzoat,
Butylhydroxyanisol, Butylhydroxytoluol, Gallussäureester,
Ascorbinsäure, Fettsäureester der Ascorbinsäure,
Hydrogensulfiten und Sulfiten.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform enthält die
erfindungsgemäße Brausetablette im Mittel (vorzugsweise
als Durchschnittswert über 10 Brausetabletten einer Charge)
- – 25 bis 50 mg, bevorzugter 28 bis
47 mg, noch bevorzugter 31 bis 44 mg, am bevorzugtesten 34 bis 41 mg
und insbesondere 35,5 bis 39,5 mg an Tramadol-Komponente,
- – 250 bis 400 mg, bevorzugter 270 bis 380 mg, noch
bevorzugter 290 bis 360 mg, am bevorzugtesten 305 bis 345 mg und
insbesondere 310 bis 340 mg an Acetaminophen-Komponente,
- – 60 bis 130 mg, bevorzugter 65 bis 120 mg, noch bevorzugter
70 bis 110 mg, am bevorzugtesten 75 bis 100 mg und insbesondere
85 bis 95 mg Orangenaroma,
- – 1065 ± 500 mg, bevorzugter 1065 ± 300
mg, noch bevorzugter 1065 ± 200 mg, am bevorzugtesten 1065 ± 100
mg und insbesondere 1065 ± 50 mg Citronensäure
und/oder eines pharmazeutisch verträglichen Citrats, insbesondere
eines Gemisches aus Citronensäure und Mononatriumcitrat,
- – 200 bis 550 mg, bevorzugter 250 bis 500 mg, noch
bevorzugter 300 bis 450 mg, am bevorzugtesten 330 bis 420 mg und
insbesondere 350 bis 400 mg Alkalihydrogencarbonat, bevorzugt Natriumhydrogencarbonat,
und
- – 5 bis 25 mg Acesulfam Kalium und 5 bis 25 mg Saccharin
Natrium, bevorzugter 7 bis 23 mg Acesulfam Kalium und 7 bis 23 mg
Saccharin Natrium, noch bevorzugter 9 bis 20 mg Acesulfam Kalium
und 9 bis 20 mg Saccharin Natrium, am bevorzugtesten 11 bis 18 mg
Acesulfam Kalium und 11 bis 18 mg Saccharin Natrium und insbesondere
14 bis 16 mg Acesulfam Kalium und 14 bis 16 mg Saccharin Natrium.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform enthält
die erfindungsgemäße Brausetablette im Mittel (vorzugsweise
als Durchschnittswert über 10 Brausetabletten einer Charge)
- – 25 bis 50 mg, bevorzugter 28 bis
47 mg, noch bevorzugter 31 bis 44 mg, am bevorzugtesten 34 bis 41 mg
und insbesondere 35,5 bis 39,5 mg an Tramadol-Komponente,
- – 250 bis 400 mg, bevorzugter 270 bis 380 mg, noch
bevorzugter 290 bis 360 mg, am bevorzugtesten 305 bis 345 mg und
insbesondere 310 bis 340 mg an Acetaminophen-Komponente,
- – 60 bis 130 mg, bevorzugter 65 bis 120 mg, noch bevorzugter
70 bis 110 mg, am bevorzugtesten 75 bis 100 mg und insbesondere
85 bis 95 mg Orangenaroma,
- – 1180 ± 500 mg, bevorzugter 1180 ± 300
mg, noch bevorzugter 1180 ± 200 mg, am bevorzugtesten 1180 ± 100
mg und insbesondere 1180 ± 50 mg Citronensäure
und/oder eines pharmazeutisch verträglichen Citrats, insbesondere
eines Gemisches aus Citronensäure und Mononatriumcitrat,
- – 50 bis 600 mg, bevorzugter 150 bis 500 mg, noch bevorzugter
200 bis 450 mg, am bevorzugtesten 250 bis 400 mg und insbesondere
300 bis 350 mg oder 250 bis 300 mg (Erd-)Alkalicarbonat, bevorzugt
Natriumcarbonat, und
- – 5 bis 25 mg Acesulfam Kalium und 5 bis 25 mg Saccharin
Natrium, bevorzugter 7 bis 23 mg Acesulfam Kalium und 7 bis 23 mg
Saccharin Natrium, noch bevorzugter 9 bis 20 mg Acesulfam Kalium
und 9 bis 20 mg Saccharin Natrium, am bevorzugtesten 11 bis 18 mg
Acesulfam Kalium und 11 bis 18 mg Saccharin Natrium und insbesondere
14 bis 16 mg Acesulfam Kalium und 14 bis 16 mg Saccharin Natrium.
-
Die
erfindungsgemäße Brausetablette ist vorzugsweise
zu einer herkömmlichen Filmtablette, beispielsweise zu
ZALDIAR®, vorzugsweise zu der im
Jahre 2007 in der Bundesrepublik Deutschland vermarkteten Form,
bioäquivalent.
-
Die
erfindungsgemäße Darreichungsform ist durch vorteilhafte
pharmakokinetische Parameter gekennzeichnet.
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Zum
Zwecke der Beschreibung sind die pharmakokinetischen Parameter,
welche sich aus den Konzentrationen von Tramadol, dem M1-Metaboliten
von Tramadol und Acetaminoiphen im Blutplasma bestimmen lassen,
wie folgt definiert:
Cmax | maximale,
gemessene Plasmakonzentration des Wirkstoffs nach einmaliger Verabreichung
(≡ mittlerer Peak-Plasma-Level) |
tmax | Zeitspanne
von der Verabreichung des Wirkstoffs bis zum Erreichen von Cmax |
AUC0-t | Gesamtfläche
der Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve von der Verabreichung bis zum letzten
Messwert |
AUCt-∞ | Teilfläche
der Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve vom letzten Messwert extrapoliert
bis zur Ewigkeit |
AUC | Gesamtfläche
der Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve einschließlich der
Teilfläche vom letzten Messwert extrapoliert bis zur Ewigkeit |
AUCext [%] | Teilfläche
der Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve vom letzten Messwert extrapoliert
bis zur Ewigkeit in Prozent |
MRT | mittlere
Verweilzeit, definiert als Verhältnis von AUMC (Fläche
unter der ersten Momentkurve ”first moment curve”)
und AUC (vgl. M. Gibaldi, D. Perrier, J Pharm Sci. 1982,
71(4), 474–5) |
-
Die
vorstehenden Parameter werden jeweils als Durchschnittswerte über
die Einzelwerte für alle untersuchten Patienten/Probanden
angegeben.
-
Dem
Fachmann ist bekannt, wie die pharmakokinetischen Parameter der
Wirkstoffe aus den gemessenen Konzentrationen der Wirkstoffe im
Blutplasma/Serum berechnet werden können. In diesem Zusammenhang
kann beispielsweise verwiesen werden auf Cawello Willi (Editor)
Parameters for Compartment-free Pharmacokinetics, Shaker Verlag
Aachen (1999).
-
Bevorzugt
wird bei bestimmungsgemäßer Verabreichung der
erfindungsgemäßen Brausetablette in vivo der mittlere
Peak-Plasma-Level (Cmax) von Tramadol im
Median nach tmax 1,00 ± 0,80 h,
bevorzugter nach 1,00 ± 0,50 h, noch bevorzugter nach 1,00 ± 0,30
h, am bevorzugtesten nach 1,00 ± 0,20 h und insbesondere nach
1,00 ± 0,10 h erreicht. Bevorzugt wird bei bestimmungsgemäßer
Verabreichung der erfindungsgemäßen Brausetablette
in vivo der mittlere Peak-Plasma-Level (Cmax)
vom Tramadol M1-Metaboliten im Median nach tmax 1,00 ± 0,80
h, bevorzugter nach 1,00 ± 0,50 h, noch bevorzugter nach
1,00 ± 0,30 h, am bevorzugtesten nach 1,00 ± 0,20
h und insbesondere nach 1,00 ± 0,10 h erreicht. Bevorzugt
wird bei bestimmungsgemäßer Verabreichung der
erfindungsgemäßen Brausetablette in vivo der mittlere
Peak-Plasma-Level (Cmax) von Acetaminophen
im Median nach tmax 0,50 ± 0,40
h, bevorzugter nach 0,50 ± 0,30 h, noch bevorzugter nach
0,50 ± 0,20 h, am bevorzugtesten nach 0,50 ± 0,10
h und insbesondere nach 0,50 ± 0,05 h erreicht.
-
Bevorzugt
beträgt der geometrische Mittelwert für Cmax von Tramadol bei bestimmungsgemäßer
Verabreichung der erfindungsgemäßen Brausetablette
in vivo 92 ± 70 μg/l, bevorzugter 92 ± 50 μg/l,
noch bevorzugter 92 ± 40 ug/l, am bevorzugtesten 92 ± 30 μg/l
und insbesondere 92 ± 20 μg/l. Bevorzugt beträgt
der geometrische Mittelwert für Cmax vom
M1-Metaboliten von Tramadol bei bestimmungsgemäßer
Verabreichung der erfindungsgemäßen Brausetablette
in vivo 22 ± 15 μg/l, bevorzugter 22 ± 13 μg/l,
noch bevorzugter 22 ± 10 μg/l, am bevorzugtesten
22 ± 7 μg/l und insbesondere 22 ± 5 μg/l.
Bevorzugt beträgt der geometrische Mittelwert für
Cmax von Acetaminophen bei bestimmungsgemäßer
Verabreichung der erfindungsgemäßen Brausetablette
in vivo 3,9 ± 3,0 μg/l, bevorzugter 3,9 ± 2,0 μg/l,
noch bevorzugter 3,9 ± 1,5 μg/l, am bevorzugtesten 3,9 ± 1,0 μg/l
und insbesondere 3,9 ± 0,5 μg/l.
-
Bevorzugt
beträgt der geometrische Mittelwert für MRT von
Tramadol bei bestimmungsgemäßer Verabreichung
der erfindungsgemäßen Brausetablette in vivo 8,1 ± 6,0
h, bevorzugter 8,1 ± 4,0 h, noch bevorzugter 8,1 ± 3,0
h, am bevorzugtesten 8,1 ± 2,0 h und insbesondere 8,1 ± 1,0
h. Bevorzugt beträgt der geometrische Mittelwert für
MRT vom M1- Metaboliten von Tramadol bei bestimmungsgemäßer
Verabreichung der erfindungsgemäßen Brausetablette
in vivo 10,2 ± 8,0 h, bevorzugter 10,2 ± 6,0 h,
noch bevorzugter 10,2 ± 4,0 h, am bevorzugtesten 10,2 ± 2,0
h und insbesondere 10,2 ± 1,0 h. Bevorzugt beträgt
der geometrische Mittelwert für MRT von Acetaminophen bei
bestimmungsgemäßer Verabreichung der erfindungsgemäßen
Brausetablette in vivo 3,9 ± 3,0 h, bevorzugter 3,9 ± 2,0
h, noch bevorzugter 3,9 ± 1,5 h, am bevorzugtesten 3,9 ± 1,0 h
und insbesondere 3,9 ± 0,5 h.
-
Bevorzugt
beträgt der geometrische Mittelwert für t1/2,z von Tramadol bei bestimmungsgemäßer
Verabreichung der erfindungsgemäßen Brausetablette
in vivo 5,6 ± 4,0 h, bevorzugter 5,6 ± 3,0 h,
noch bevorzugter 5,6 ± 2,0 h, am bevorzugtesten 5,6 ± 1,0
h und insbesondere 5,6 ± 0,5 h. Bevorzugt beträgt
der geometrische Mittelwert für t1/2 , z vom M1-Metaboliten
von Tramadol bei bestimmungsgemäßer Verabreichung
der erfindungsgemäßen Brausetablette in vivo 6,3 ± 5,0
h, bevorzugter 6,3 ± 4,0 h, noch bevorzugter 6,3 ± 2,5
h, am bevorzugtesten 6,3 ± 1,0 h und insbesondere 6,3 ± 0,5
h. Bevorzugt beträgt der geometrische Mittelwert für
t1/2,z von Acetaminophen bei bestimmungsgemäßer
Verabreichung der erfindungsgemäßen Brausetablette
in vivo 2,7 ± 2,5 h, bevorzugter 2,7 ± 2,0 h,
noch bevorzugter 2,7 ± 1,5 h, am bevorzugtesten 2,7 ± 1,0
h und insbesondere 2,7 ± 0,5 h.
-
Bevorzugt
beträgt der geometrische Mittelwert für AUC von
Tramadol bei bestimmungsgemäßer Verabreichung
der erfindungsgemäßen Brausetablette in vivo 680 ± 500 μgh/l,
bevorzugter 680 ± 400 μgh/l, noch bevorzugter
680 ± 300 μgh/l, am bevorzugtesten 680 ± 200 μgh/l
und insbesondere 680 ± 100 μgh/l. Bevorzugt beträgt
der geometrische Mittelwert für AUC vom M1-Metaboliten
von Tramadol bei bestimmungsgemäßer Verabreichung
der erfindungsgemäßen Brausetablette in vivo 250 ± 200 μgh/l,
bevorzugter 250 ± 150 μgh/l, noch bevorzugter
250 ± 100 μgh/l, am bevorzugtesten 250 ± 75 μgh/l
und insbesondere 250 ± 50 μgh/l. Bevorzugt beträgt
der geometrische Mittelwert für AUC von Acetaminophen bei
bestimmungsgemäßer Verabreichung der erfindungsgemäßen
Brausetablette in vivo 12,4 ± 10,0 μgh/l, bevorzugter
12,4 ± 7,5 μgh/l, noch bevorzugter 12,4 ± 5,0 μgh/l,
am bevorzugtesten 12,4 ± 2,5 μgh/l und insbesondere
12,4 ± 1,0 μgh/l.
-
Bevorzugt
beträgt der geometrische Mittelwert für AUC0-t von Tramadol bei bestimmungsgemäßer
Verabreichung der erfindungsgemäßen Brausetablette
in vivo 670 ± 500 μgh/l, bevorzugter 670 ± 400 μgh/l,
noch bevorzugter 670 ± 300 μgh/l, am bevorzugtesten
670 ± 200 μgh/l und insbesondere 670 ± 100 μgh/l.
Bevorzugt beträgt der geometrische Mittelwert für
AUC0-t vom M1-Metaboliten von Tramadol bei
bestimmungsgemäßer Verabreichung der erfindungsgemäßen
Brausetablette in vivo 240 ± 200 μgh/l, bevorzugter
240 ± 150 μgh/l, noch bevorzugter 240 ± 100 μgh/l,
am bevorzugtesten 240 ± 75 μgh/l und insbesondere
240 ± 50 μgh/l. Bevorzugt beträgt der
geometrische Mittelwert für AUC0-t von
Acetaminophen bei bestimmungsgemäßer Verabreichung
der erfindungsgemäßen Brausetablette in vivo 11,8 ± 10,0 μgh/l,
bevorzugter 11,8 ± 7,5 μgh/l, noch bevorzugter
11,8 ± 5,0 μgh/l, am bevorzugtesten 11,8 ± 2,5 μgh/l
und insbesondere 11,8 ± 1,0 μgh/l.
-
Bevorzugt
beträgt der geometrische Mittelwert für AUCext von Tramadol bei bestimmungsgemäßer Verabreichung
der erfindungsgemäßen Brausetablette in vivo 2,0 ± 1,5%,
bevorzugter 2,0 ± 1,1%, noch bevorzugter 2,0 ± 0,7%,
am bevorzugtesten 2,0 ± 0,5% und insbesondere 2,0 ± 0,2%.
Bevorzugt beträgt der geometrische Mittelwert für
AUCext vom M1-Metaboliten von Tramadol bei
bestimmungsgemäßer Verabreichung der erfindungsgemäßen
Brausetablette in vivo 3,2 ± 2,5%, bevorzugter 3,2 ± 1,5%,
noch bevorzugter 3,2 ± 1,0%, am bevorzugtesten 3,2 ± 0,5%
und insbesondere 3,2 ± 0,2%. Bevorzugt beträgt
der geometrische Mittelwert für AUCext von
Acetaminophen bei bestimmungsgemäßer Verabreichung
der erfindungsgemäßen Brausetablette in vivo 4,4 ± 3,0%,
bevorzugter 4,4 ± 2,0%, noch bevorzugter 4,4 ± 1,5%,
am bevorzugtesten 4,4 ± 1,0% und insbesondere 4,4 ± 0,5%.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen A, B, C und D werden nach
bestimmungsgemäßer oraler Verabreichung der erfindungsgemäßen
Brausetablette, aufgelöst in 200 ml Wasser, zu folgenden
Zeitpunkten folgende mittlere Plasmakonzentrationen von Tramadol
(Trams.)(F von Tramadol und vom M1-Metaboliten von Tramadol) und
von Acetaminophen (Acet.) erreicht:
| A | B | C | D |
| Trama. [μg/L] | Acet. [mg/L] | Trama. [μg/L] | Acet. [mg/L] | Trama. [μg/L] | Acet. [mg/L] | Trama. [μg/L] | Acet. [mg/L] |
0,5
h | 60,6 ± 75% | 3,40 ± 75% | 60,6 ± 50% | 3,40 ± 50% | 60,6 ± 25% | 3,40 ± 25% | 60,6 ± 10% | 3,40 ± 10% |
1,0
h | 87,4 ± 75% | 2,76 ± 75% | 87,4 ± 50% | 2,76 ± 50% | 87,4 ± 25% | 2,76 ± 25% | 87,4 ± 10% | 2,76 ± 10% |
1,5
h | 81,0 ± 75% | 2,41 ± 75% | 81,0 ± 50% | 2,41 ± 50% | 81,0 ± 25% | 2,41 ± 25% | 81,0 ± 10% | 2,41 ± 10% |
2,0
h | 75,0 ± 75% | 1,98 ± 75% | 75,0 ± 50% | 1,98 ± 50% | 75,0 ± 25% | 1,98 ± 25% | 75,0 ± 10% | 1,98 ± 10% |
3,0
h | 65,5 ± 75% | 1,48 ± 75% | 65,5 ± 50% | 1,48 ± 50% | 65,5 ± 25% | 1,48 ± 25% | 65,5 ± 10% | 1,48 ± 10% |
4,0
h | 56,3 ± 75% | 1,08 ± 75% | 56,3 ± 50% | 1,08 ± 50% | 56,3 ± 25% | 1,08 ± 25% | 56,3 ± 10% | 1,08 ± 10% |
6,0
h | 42,7 ± 75% | 0,62 ± 75% | 42,7 ± 50% | 0,62 ± 50% | 42,7 ± 25% | 0,62 ± 25% | 42,7 ± 10% | 0,62 ± 10% |
8,0
h | 32,6 ± 75% | 0,46 ± 75% | 32,6 ± 50% | 0,46 ± 50% | 32,6 ± 25% | 0,46 ± 25% | 32,6 ± 10% | 0,46 ± 10% |
10,0
h | 25,0 ± 75% | 0,25 ± 75% | 25,0 ± 50% | 0,25 ± 50% | 25,0 ± 25% | 0,25 ± 25% | 25,0 ± 10% | 0,25 ± 10% |
12,0
h | 18,7 ± 75% | 0,16 ± 75% | 18,7 ± 50% | 0,16 ± 50% | 18,7 ± 25% | 0,16 ± 25% | 18,7 ± 10% | 0,16 ± 10% |
-
Die
erfindungsgemäße Brausetablette kann z. B. durch
Direkttablettierung, d. h. ohne vorhergehende Granulierung der Tablettiermischung,
oder durch Tablettierung nach vorangegangener Granulierung der Tablettiermischung
oder eines Teils der Tablettiermischung hergestellt werden.
-
Im
Sinne der Beschreibung wird unter dem Begriff ”Tablettiermischung” die
Zusammensetzung, also die Summe aller oben genannten Komponenten
der erfindungsgemäßen Brausetablette verstanden,
welche bevorzugt als Pulver oder als Granulat vorliegt und aus welcher
die erfindungsgemäße Brausetablette durch Tablettierung
hergestellt werden kann.
-
Die
Tablettiermischung zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Brausetablette, welche bevorzugt als Pulver, noch bevorzugter als
Granulat vorliegt, kann demnach neben den Wirkstoff-Komponenten
Füllstoffe, Bindemittel (Klebstoffe), Trockenbindemittel,
Trockenmittel (Adsorptionsmittel) und/oder Gleitmittel (Fließregulierungsmittel,
Schmiermittel, Formentrennmittel), Süßstoffe,
Aromastoffe, Farbstoffe, Antioxidationsmittel und Synergisten (sekundäre
Antioxidantien) etc. enthalten.
-
In
einer bevorzugten Variante erfolgt die Herstellung der Tablettiermischung
durch Trockengranulierung, besonders bevorzugt durch Feuchtgranulierung.
-
Die
Feuchtgranulierung erfolgt vorzugsweise durch Befeuchtung und Aggregierung
der zu granulierenden Pulvermischungen mit reinem Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemischen bzw. deren Lösungsmitteldämpfen
(Krustengranulierung) und/oder durch Befeuchtung und Aggregierung
mit Bindemittel- bzw. Klebstofflösungen (Klebstoffgranulierung).
-
Als
Bindemittel- bzw. Klebstofflösung wird bevorzugt eine Lösung,
umfassend eine oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Stärkekleister, Gelatine, Polyvinylpyrrolidon
(Povidon), Celluloseether, Dextrose, Sorbitol, Xylitol und Lactose,
verwendet.
-
Als
Lösungsmittel für die Krustengranulierung wird
bevorzugt Wasser, bevorzugter ein Wasser-Ethanol-Gemisch, noch bevorzugter
Ethanol, verwendet.
-
In
einer bevorzugten Variante wird das Granulat, welches einen der
aktiven Wirkstoffe, d. h. die Acetaminophen-Komponente, und die
sauren Komponenten des Brausesatzes enthält, durch Klebstoffgranulierung
mit einer wässrigen Binderlösung in der Wirbelschicht
hergestellt. Bevorzugt enthält das Granulat auch Teile
oder die Gesamtheit der Fliessreguliermittel und Anteile der geschmackskaschierenden
Komponenten der Formulierung. In einer weiteren bevorzugten Ausführung
enthält das Klebstoffgranulat Teile oder vollumfänglich
alle Anteile der CO2-spendenden Einsatzstoffe,
um ein sog.
-
Reaktionsgranulat
zu erzeugen. Dieses Klebstoff- oder Reaktionsgranulat, wird im Sinne
der Beschreibung als ”Granulat” bezeichnet.
-
Die
Menge an eingesprühter Binderlösung zur Herstellung
des Granulates durch Klebstoffgranulierung beträgt bevorzugt
30 bis 60 Gew.-% oder ≤ 30 Gew.-%, bevorzugter ≤ 20
Gew.-%, noch bevorzugter ≤ 10 Gew.-%, am bevorzugtesten ≤ 5,0
Gew.-% und insbesondere ≤ 1,0 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmasse der
zu granulierenden Pulvermischung.
-
Die
Granulierung erfolgt bevorzugt durch Klebstoffgranulierung unter
Verwendung einer Sorbitollösung, noch bevorzugter durch
das Befeuchten bzw. die Aggregierung mit einer Povidonlösung.
-
Die
Feuchtgranulierung wird vorzugsweise in Mischern, zum Beispiel Schneckenmischer,
V-Mischer, Doppelkonusmischer oder Intensivmischer, Knetern, Extrudern,
Pelletiertellern oder Wirbelschichtgeräten durchgeführt.
Besonders bevorzugt ist die Herstellung der Granulate im Wirbelschichtgerät,
welches das gleichzeitige Mischen, Befeuchten und Trocknen in einem
Arbeitsgang ermöglicht. Besonders bevorzugt erfolgt die
Klebstoffgranulierung zur Herstellung des Granulats mittels eines
Wirbelschichtgeräts.
-
Die
Tramadol-Vormischung kann einen Teil oder die gesamte Menge des
Fließregulierungsmittels, des Hydrogencarbonats bzw. des
Carbonats enthalten.
-
In
einer bevorzugten Variante wird zunächst eine Mischung
aus einem der beiden Wirkstoffe, vorzugsweise die Acetaminophen-Komponete,
der Säure-Komponente (z. B. Citronensäure + Mononatriumcitrat),
und einem geschmacksverbessernden Hilfsstoff, vorzugsweise Saccharin
Natrium hergestellt und gesiebt. Die gesiebte Mischung wird dann
in einen Wirbelschichtgranulator überführt und
unter Zusatz von Lösemittel, vorzugsweise Wasser, und ”Klebstoffzusatz”,
vorzugsweise Povidon K30, zu einem Klebstoffgranulat granuliert. Nach
dem Trocknen wird bevorzugt ein Aromastoff zugesetzt, vorzugsweise
Orangenaroma, gekühlt und gesiebt. Die erhaltenen Granulate
werden dann mit einer Vormischung gemischt und zu den Brausetabletten
verpresst. Zur Herstellung der Vormischung werden der andere der
beiden Wirkstoffe, vorzugsweise die Tramadol-Komponente, die Basen-Komponente
(z. B. Natriumhydrogencarbonat oder Natriumcarbonat), ein weiterer geschmacksverbessernder
Hilfsstoff, vorzugsweise Acesulfam Kalium, ggf. ein Farbstoff, vorzugsweise
Sunset Yellow E110, und weitere Inhaltsstoffe, wie z. B. Magnesiumstearat
oder kolloidales SiO2 gemischt, danach gesiebt,
mit weiterer, gesiebter Basen-Komponente und Bindemittel, vorzugsweise
Macrogol 6000, versetzt und erneut gemischt. Granulate und Vormischung
werden dann vereint, gemischt und die so erhaltene Tablettiermischung
zu den Brausetabletten verpresst.
-
Die
erfindungsgemäße Brausetablette wird vorzugsweise
durch Verpressen der Tablettiermischung mittels einer Exzentertablettenpresse,
Rundläufertablettenpresse oder Hochleistungsrundläufertablettenpresse,
insbesondere mittels einer Hochleistungsrundlauftablettenpresse
hergestellt.
-
Die
Tablettiermischungen und Brausetabletten werden vorzugsweise unter
kontrollierten Bedingungen hergestellt und abgepackt. Vorzugsweise
erfolgen diese Prozesse bei sehr geringer Luftfeuchte, bevorzugt
bei ≤ 35%, bevorzugter bei ≤ 25%, noch bevorzugter
bei ≤ 20%, am bevorzugtesten bei ≤ 15% und insbesondere bei ≤ 12%
relativer Luftfeuchte. Die Temperatur während der Herstellungs-
und Verpackungsprozesse wird bevorzugt auf 10 bis 30°C
und besonders bevorzugt auf 15 bis 25°C eingestellt.
-
Vorzugsweise
erfolgt die Herstellung und das Verpacken der erfindungsgemäßen
Brausetabletten hinter einer Dampfsperre, also hinter einer wasserdampfundurchlässigen
Schicht, die an der Innenseite einer raumseitigen Wärmedämmung
bzw. Innendämmung angebracht wird, um eine Durchfeuchtung
der Dämmschicht durch Diffusion mit Wasserdampf zu verhindern.
Die feuchteschutztechnischen Bemessungswerte einzelner Baustoffe
sind in DIN 4108-4 definiert. Vorzugsweise werden
Sperren verwendet, die aus Metall, vorzugsweise Aluminium und/oder
Kupferfolien, und/oder Glas bestehen.
-
Das
Verpressen der Tablettiermischung vorzugsweise mittels einer Hochleistungsrundlauftablettenpresse
führt bevorzugt zu biplanen Brausetabletten mit Facettenrand.
-
Bevorzugt
weisen die erfindungsgemäßen Brausetabletten eine
Dicke zwischen 4,0 und 7,0 mm, bevorzugter zwischen 4,5 und 6,0
mm und noch bevorzugter zwischen 4,7 und 5,1 mm auf. Der Durchmesser
in einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Brausetablette liegt bevorzugt im Bereich von 10 bis 30 mm, bevorzugter
im Bereich von 15 bis 25 mm und noch bevorzugter im Bereich von
19 bis 21 mm.
-
Bevorzugt
ist eine durchschnittliche Masse der Brausetablette von nicht mehr
als 5.000 mg, bevorzugter von nicht mehr als 4.500 mg, noch bevorzugter
von nicht mehr als 4.000 mg, am bevorzugtesten von nicht mehr als
3.500 mg und insbesondere von nicht mehr als 2.500 g.
-
Die
erfindungsgemäße Brausetablette weist bevorzugt
eine Bruchfestigkeit von wenigstens 20 N auf, bevorzugter im Bereich
von 20 bis 160 N auf, noch bevorzugter von 30 bis 140 N, am bevorzugtesten
40 bis 120 N und insbesondere von 50 bis 80 N.
-
Die
erfindungsgemäßen Brausetabletten werden nach
dem Verpressen bevorzugt mit einem geeigneten Verpackungsmittel
geringer Permeabilität für Feuchtigkeit und Sauerstoff
verpackt. Dieser Verpackungsprozess verläuft wie die eigentliche
Herstellung der Brausetabletten unter kontrollierten Bedingungen,
bei der die Temperatur und Luftfeuchte auf eine optimale Stabilität
der Brausetablette abgestimmt werden.
-
Vorzugsweise
wird ein kindersicheres Verpackungsmittel verwendet.
-
Bevorzugt
umfasst eine Verpackungseinheit eine Brausetablette und eine Mehrschichtfolie.
Bevorzugt umfasst die Mehrschichtfolie eine äußere
Siegelschicht, welche der Brausetablette zugewandt ist und auf einem
Polyolefin basiert, eine Zwischenschicht aus Aluminium und eine äußere
Trägerschicht, welche auf einem thermoplastischen Polyester
basiert.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden
die Brausetabletten in Aluminiumstrips versiegelt, wobei für
das Primärpackmittel vorzugsweise eine PET/Al/PE-Folie
(23 μm PET/20 μm Al/40 μm PE) gewählt
wird.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden die
Brausetabletten in lose Röhrchen verpackt, welche vorzugsweise
im Innern ein Trockenmittel aufweisen. Konventionelle Röhrchen
mit Trockenmittel und Stopfen sind geeignet. Als Trockenmittel kommt
beispielsweise Molekularsieb oder eine Mischung von Molekularsieb
mit Silicagel in Betracht, welches bevorzugt als Beschichtung auf
der inneren Mantelfläche eines zylindrischen Röhrchens
aufgebracht ist. Geeignete Trockenmittel und Verpackungsröhrchen
sind dem Fachmann bekannt. In diesem Zusammenhang kann beispielsweise
vollumfänglich erwiesen werden auf
EP-A 892 673 .
-
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft die Verwendung einer
Kombination umfassend eine Acetaminophen-Komponente und eine Tramadol-Komponente
zur Herstellung einer vorstehend beschriebenen Brausetablette zur
Bekämpfung von Schmerz.
-
Bevorzugt
ist der Schmerz ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
akutem Schmerz und chronischem Schmerz, nozizeptivem Schmerz, neuropathischem
Schmerz, insbesondere Zahnschmerz, Traumaschmerz, postoperativem
Schmerz, Muskelschmerz, skeletalem Schmerz, Osteoarthritisschmerz
(Arthroseschmerz), Rückenschmerz, diabetischem Neuropathie-Schmerz,
Fibromyalgieschmerz, Kopfschmerz und Migräne bzw. deren
Mischformen, wobei der Schmerz schwach, mittelstark, stark oder
stärkst sein kann. Bevorzugt ist der Schmerz mäßig
bis stark.
-
Die
Dosierung wird vorzugsweise individuell an die Stärke der
Schmerzen und das Schmerzempfinden des Patienten angepasst. Eine
Initialdosis von zwei Brausetabletten kann von Vorteil sein. Nach
Bedarf können weitere Dosen eingenommen werden, wobei eine
Gesamttagesdosis von ca. 300 mg Tramadol und ca. 2.600 mg Acetaminophen
vorzugsweise nicht überschritten werden sollte. Bei einer
Dosierung von 37,5 mg Tramadol HCl und 325 mg Acetaminophen pro
Brausetablette entspricht dies maximal 8 Brausetabletten pro Tag. Vorzugsweise
wird ein Dosierungsintervall von 6 Stunden nicht unterschritten.
-
Die
nachfolgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung
der Erfindung, sind jedoch nicht einschränkend hinsichtlich
ihres Umfangs auszulegen.
-
Beispiele:
-
Herstellung der Brausetabletten
-
Die
erfindungsgemäßen Brausetabletten wurden hergestellt
durch das Verpressen der Tablettiermischung in einer Hochleistungsrundläufertablettenpresse.
-
Herstellung der Tablettiermischung
-
Die
Herstellung wird nachfolgend beispielhaft anhand der Rezeptur 5
erläutert. Die Herstellung der übrigen Brausetabletten
anderer Rezepturen bzw. Chargen erfolgte analog.
-
Wasserfreie
Citronensäure, wasserfreies Mononatriumcitrat, Acetaminophen
und Saccharin Natrium wurden durch ein 3,0 mm Sieb in einem Wirbelschichtgranulierer
gemischt und mit einer Lösung von Povidon K30 in gereinigtem
Wasser granuliert. Die Granulate wurden getrocknet und auf ihren
Restgehalt an Feuchtigkeit überprüft. Orangenaroma
wurde zu den getrockneten Granulaten gegeben. Die Granulate wurden
gekühlt, auf den Restgehalt an Feuchtigkeit überprüft
und gesiebt. Farbstoff, Tramadol HCl, ein Teil des Natriumhydrogencarbonats,
Acesulfam Kalium, Magnesiumstearat und kolloidals Siliciumdioxid wurden
gemischt und anschließend gesiebt (1,0 mm). Nun wurde der
Rest des Natriumhydrogencarbonats zugegeben und erneut gemischt.
Anschließend wurde Macrogol 6000 zugegeben und abschließend
für 30 Minuten gemischt. Die Granulate wurden mit der Mischung
vereint und für 30 Minuten gemischt. Der Restgehalt an
Feuchtigkeit wurde bestimmt. Brausetabletten wurden auf einer Rundläufertablettenpresse
hergestellt.
-
Von
einigen der hergestellten Brausetabletten wurden mitunter folgende
Parameter bestimmt: Durchmesser der Tabletten, Dicke der Tabletten,
Bruchkraft (Bruchfestigkeit) der Tabletten, durchschnittliche Masse und
pH-Wert der resultierenden Brause.
-
Die
Zusammensetzung der Rezepturen 1 bis 11 und die gemessenen Werte
sind in nachfolgender Tabelle zusammengefasst:
Rezepturen auf Basis von Natriumcarbonat:
Inhaltsstoff
[mg] | Rezeptur
10 | Rezeptur
11 |
Acetaminophen | 325,00 | 325,00 |
Acetaminophen,
DC grade, 4% PVP | - | |
Tramadolhydrochlorid | 37,50 | 37,50 |
Mononatriumcitrat
(wasserfrei) | 775,00 | 500,00 |
Citronensäure
(wasserfrei) | 404,00 | 620,00 |
Povidon
K30 | 30,00 | 30,00 |
Natriumcarbonat | 261,00 | 320,00 |
Macrogol
6000 | 20,60 | 20,60 |
Kolloidale
Kieselsäure (wasserfrei) | 6,00 | 6,00 |
Magnesiumstearat | 0,50 | 0,50 |
Aspartam | - | |
Acesulfam
Kalium | 15,00 | 15,00 |
Saccharin
Natrium | 15,00 | 15,00 |
Aromastoff
Orange | 90,00 | 90,00 |
Sunsetgelb
(E 110, Gelborange S) | 0,40 | 0,40 |
| | |
pH
Wert der Brause | n.
b. | 4,7 |
-
Lagerstabilität:
-
Es
wurden verschiedene Brausetabletten im Hinblick auf ihre Lagerstabilität
bei unterschiedlichen Bedingungen untersucht. Die Ergebnisse sind
in nachfolgenden Tabellen zusammengefasst:
Rezeptur
5, 25°C/60% rel. Feuchtigkeit | vor
Lagerung | 1
Monat | 2
Monate | 3
Monate | 6
Monate |
Durchmesser | 20,1
mm | 20,1
mm | 20,1
mm | 20,1
mm | 20,2
mm |
Dicke | 4,9
mm | 4,8
mm | 4,8
mm | 4,8
mm | 4,9
mm |
mittlere
Masse | 1979
mg | 1975
mg | 1971
mg | 1977
mg | 1972
mg |
Härte | 80
N | 102
N | 116
N | 125
N | 132
N |
Zerfallszeit | 2:20
min | 2:05
min | 2:20
min | 2:10
min | 2:05
min |
pH-Wert
der Lösung | 4,8 | 4,7 | 4,7 | 4,8 | 4,8 |
APAP | 97,8% | 96,6% | 97,7% | 97,8% | 101,0% |
Tramadol
HCl | 95,7% | 94,9% | 96,7% | 95,5% | 99,2% |
– cis-Isomer | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% |
– O-Desmethyl | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% |
– 1,6-Olefin | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% |
– unbekannte
Verunreinigungen | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% |
Rezeptur
5, 30°C/70% rel. Feuchtigkeit | vor
Lagerung | 1
Monat | 2
Monate | 3
Monate | 6
Monate |
Durchmesser | 20,1
mm | 20,2
mm | 20,2
mm | 20,1
mm | 20,2
mm |
Dicke | 4,9
mm | 4,8
mm | 4,8
mm | 4,8
mm | 4,9
mm |
mittlere
Masse | 1979
mg | 1967
mg | 1966
mg | 1972
mg | 1972
mg |
Härte | 80
N | 123
N | 131
N | 152
N | 178
N |
Zerfallszeit | 2:20
min | 2:00
min | 2:10
min | 2:00
min | 2:15
min |
pH-Wert
der Lösung | 4,8 | 4,7 | 4,8 | 4,8 | 4,7 |
APAP | 97,8% | 98,2% | 98,1% | 99,0% | 100,5% |
Tramadol
HCl | 95,7% | 95,3% | 96,8% | 97,1% | 99,1% |
– cis-Isomer | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% |
– O-Desmethyl | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% |
– 1,6-Olefin | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% |
– unbekannte
Verunreinigungen | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% | < 0,05% |
Rezeptur
11, #1, 25°C/60% rel. Feuchtigkeit | vor
Lagerung | 1
Monat | 3
Monate | 6
Monate | 9
Monate |
Assehen
der Brausetablette | leicht
rosa | leicht
rosa | leicht
rosa | leicht
rosa | leicht
rosa |
Aussehen
der Verpackung | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht |
Form
der Brausetablette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette |
Durchmesser | 20,2
mm | 20,2
mm | 20,2
mm | 20,2
mm | 20,2
mm |
Dicke | 5,1
mm | 5,2
mm | 5,2
mm | 5,2
mm | 5,2
mm |
mittlere
Masse (n = 10) | 1981
mg | 1985
mg | 1978
mg | 1982
mg | 1981
mg |
Härte | 85
N | 83
N | 87
N | 98
N | 101
N |
Zerfallszeit
(n = 5) | 1:50 (19,5°C) | 1:55 (21,0°C) | 1:55 (20,2°C) | 1:55 (20,0°C) | 2:05 (20,6°C) |
pH-Wert
der Lösung (n = 5) | 4,65 | 4,71 | 4,72 | 4,64 | 4,70 |
|
Rezeptur
11, #1, 30°C/70% rel. Feuchtigkeit | vor
Lagerung | 1
Monat | 3
Monate | 6
Monate | 9
Monate |
Assehen
der Brausetablette | leicht
rosa | leicht
rosa | leicht
rosa | leicht
rosa | leicht
rosa |
Aussehen
der Verpackung | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht |
Form
der Brausetablette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette |
Durchmesser | 20,2
mm | 20,2
mm | 20,2
mm | 20,2
mm | 20,2
mm |
Dicke | 5,1
mm | 5,2
mm | 5,2
mm | 5,2
mm | 5,2
mm |
mittlere
Masse (n = 10) | 1981
mg | 1977
mg | 1973
mg | 1988
mg | 1985
mg |
Härte | 85
N | 91
N | 97
N | 109
N | 111
N |
Zerfallszeit
(n = 5) | 1:50 (19,5°C) | 1:50 (20,0°C) | 2:00 (19,8°C) | 2:05 (20,0°C) | 2:05 (20,6°C) |
pH-Wert
der Lösung (n = 5) | 4,65 | 4,72 | 4,73 | 4,62 | 4,66 |
|
Rezeptur
11, #1, 40°C/75% rel. Feuchtigkeit | vor
Lagerung | 1
Monat | 2
Monate | 3
Monate | 6
Monate |
Assehen
der Brausetablette | leicht
rosa | leicht
rosa | weiß/orange
gesprenkelt | weiß/orange
gesprenkelt | weiß/orange
gesprenkelt |
Aussehen
der Verpackung | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht |
Form
der Brausetablette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette |
Durchmesser | 20,2
mm | 20,2
mm | 20,2
mm | 20,2
mm | 20,2
mm |
Dicke | 5,1
mm | 5,2
mm | 5,2
mm | 5,2
mm | 5,1
mm |
mittlere
Masse (n = 10) | 1981
mg | 1982
mg | 1975
mg | 1987
mg | 1982
mg |
Härte | 85
N | 126
N | 143
N | 147
N | 165
N |
Zerfallszeit
(n = 5) | 1:50 (19,5°C) | 2:25 (20,7°C) | 2:45 (21,5°C) | 2:30 (20,0°C) | 2:55 (20,2°C) |
pH-Wert
der Lösung (n = 5) | 4,65 | 4,71 | 4,65 | 4,70 | 4,71 |
Rezeptur
11, #1, 50°C Trockenschrank | vor
Lagerung | 1
Woche | 2
Wochen | 4
Wochen | |
Assehen
der Brausetablette | leicht
rosa | orange
gesprenkelt | orange
gesprenkelt | orange
gesprenkelt | |
Aussehen
der Verpackung | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht | |
Form
der Brausetablette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | |
Durchmesser | 20,2
mm | 20,2
mm | 20,2
mm | 20,2
mm | |
Dicke | 5,1
mm | 5,2
mm | 5,2
mm | 5,2
mm | |
mittlere
Masse (n = 10) | 1981
mg | 1980
mg | 1982
mg | 1990
mg | |
Härte | 85
N | 147
N | 162
N | 177
N | |
Zerfallszeit
(n = 5) | 1:50 (19,5°C) | 2:35 (19,8°C) | 2:50 (20,0°C) | 3:15 (21,0°C) | |
pH-Wert
der Lösung (n = 5) | 4,65 | 4,57 | 4,71 | 4,72 | |
|
Rezeptur
11, #2, 25°C/60% rel. Feuchtigkeit | vor
Lagerung | 1
Monat | 3
Monate | 6
Monate | 9
Monate |
Assehen
der Brausetablette | leicht
rosa | leicht
rosa | leicht
rosa | leicht
rosa | leicht
rosa |
Aussehen
der Verpackung | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht |
Form
der Brausetablette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette |
Durchmesser | 20,2
mm | 20,2
mm | 20,2
mm | 20,2
mm | 20,2
mm |
Dicke | 5,0
mm | 5,1
mm | 5,0
mm | 5,1
mm | 5,1
mm |
mittlere
Masse (n = 10) | 1976
mg | 1979
mg | 1980
mg | 1975
mg | 1978
mg |
Härte | 85
N | 100
N | 109
N | 110
N | 117
N |
Zerfallszeit
(n = 5) | 2:15 (19,6°C) | 2:10 (21,0°C) | 2:20 (20,1°C) | 2:35 (19,5°C) | 2:35 (20,6°C) |
pH-Wert
der Lösung (n = 5) | 4,62 | 4,66 | 4,68 | 4,61 | 4,64 |
|
Rezeptur
11, #2, 30°C/70% rel. Feuchtigkeit | vor
Lagerung | 1
Monat | 3
Monate | 6
Monate | 9
Monate |
Assehen
der Brausetablette | leicht
rosa | leicht
rosa | leicht
rosa | leicht
rosa | leicht
rosa |
Aussehen
der Verpackung | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht |
Form
der Brausetablette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette |
Durchmesser | 20,2
mm | 20,2
mm | 20,2
mm | 20,2
mm | 20,2
mm |
Dicke | 5,0
mm | 5,1
mm | 5,1
mm | 5,1
mm | 5,1
mm |
mittlere
Masse (n = 10) | 1976
mg | 1978
mg | 1980
mg | 1977
mg | 1981
mg |
Härte | 85
N | 106
N | 123
N | 128
N | 138
N |
Zerfallszeit
(n = 5) | 2:15 (19,6°C) | 2:10 (21,0°C) | 2:15 (20,1°C) | 2:30 (19,5°C) | 2:35 (20,6°C) |
pH-Wert
der Lösung (n = 5) | 4,62 | 4,63 | 4,67 | 4,63 | 4,66 |
|
Rezeptur
11, #2, 40°C/75% rel. Feuchtigkeit | vor
Lagerung | 1
Monat | 2
Monate | 3
Monate | 6
Monate |
Assehen
der Brausetablette | leicht
rosa | leicht
rosa | orange
gesprenkelt | orange
gesprenkelt | orange
gesprenkelt |
Aussehen
der Verpackung | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht |
Form
der Brausetablette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette |
Durchmesser | 20,2
mm | 20,2
mm | 20,1
mm | 20,2
mm | 20,2
mm |
Dicke | 5,0
mm | 5,1
mm | 5,0
mm | 5,0
mm | 5,1
mm |
mittlere
Masse (n = 10) | 1976
mg | 1981
mg | 1980
mg | 1980
mg | 1986
mg |
Härte | 85
N | 154
N | 171
N | 179
N | 200
N |
Zerfallszeit
(n = 5) | 2:15 (19,6°C) | 2:45 (20,5°C) | 2:50 (19,9°C) | 2:55 (20,0°C) | 3:15 (19,2°C) |
pH-Wert
der Lösung (n = 5) | 4,62 | 4,66 | 4,62 | 4,67 | 4,63 |
Rezeptur
11, #2, 50°C Trockenschrank | vor
Lagerung | 1
Woche | 2
Wochen | 4
Wochen | |
Assehen
der Brausetablette | leicht
rosa | orange
gesprenkelt | orange
gesprenkelt | orange
gesprenkelt | |
Aussehen
der Verpackung | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht | nicht
gebläht | |
Form
der Brausetablette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | rund,
flach, Facette | |
Durchmesser | 20,2
mm | 20,2
mm | 20,2
mm | 20,2
mm | |
Dicke | 5,0
mm | 5,1
mm | 5,1
mm | 5,1
mm | |
mittlere
Masse (n = 10) | 1976
mg | 1974
mg | 1979
mg | 1976
mg | |
Härte | 85
N | 158
N | 177
N | 182
N | |
Zerfallszeit
(n = 5) | 2:15 (19,6°C) | 3:15 (19,0°C) | 3:40 (19,7°C) | 3:35 (21,0°C) | |
pH-Wert
der Lösung (n = 5) | 4,62 | 4,5 | 4,62 | 4,67 | |
-
Wie
die Daten in vorstehenden Tabellen belegen, weisen die erfindungsgemäßen
Brausetabletten eine ausgezeichnete Lagerstabilität auf.
-
Blähneigung
-
Die
Brausetabletten wurden in Streifenverpackungen verpackt und bei
verschiedenen Bedingungen (Temperatur, relative Feuchtigkeit) gelagert.
Die Blähneigung der Zusammensetzungen nach der Lagerung wurde
untersucht (semi-quantitative Bewertung). Die Ergebnisse sind in
nachfolgender Tabelle zusammengefasst:
| Formulierung |
| Rezeptur
1 | Rezeptur
8 | Rezeptur
5 | Rezeptur
5 | Rezeptur
10 |
Lagerzeit | 12
Monate | 12
Monate | 6
Monate | 7
Wochen | 7
Wochen |
Lagerbedingungen | | | | | |
30°C/70%
rF | 0 | 0 | 0 | n.
b. | n.
b. |
40°C/75%
rF | ++ | ++ | ++ | ++ | -- |
- sehr starke Blähung: ++
- stake Blähung: +
- mittlere Blähung: 0
- schwache Blähung: -
- keine Blähung: --
-
Die
Daten belegen, dass Natriumcarbonat im Vergleich zu Natriumhydrogencarbonat
eine deutlich geringere Neigung hat, bei der Lagerung in Streifenverpackungen
CO2 abzugeben und so die Streifenverpackung aufzublähen.
-
Abhängigkeit der Zerfallszeit
von der Temperatur
-
Von
drei unterschiedlichen Chargen #1, #2 und #3 der Rezeptur 5 wurde
die Zerfallszeit in Abhängigkeit von der Temperatur untersucht.
Die Ergebnisse sind in nachfolgender Tabelle zusammengefasst:
| | Gesamtzerfalllszeit
[mm:ss] |
Chargen-Nr. | | 10°C | 15°C | 20°C | 25°C | 30°C |
Rezeptur
5 | MW
3 Messungen | 03:02 | 01:59 | 01:36 | 01:15 | 00:58 |
#1 | STABW | 00:04 | 00:01 | 00:03 | 00:02 | 00:01 |
| rel.
STABW [%] | 2,22 | 0,97 | 3,52 | 2,67 | 2,00 |
| | | | | | |
Rezeptur
5 | MW
3 Messungen | 03:02 | 02:08 | 01:39 | 01:17 | 00:57 |
#2 | STABW | 00:03 | 00:04 | 00:02 | 00:01 | 00:02 |
| rel.
STABW [%] | 1,38 | 2,75 | 2,27 | 0,75 | 3,63 |
| | | | | | |
Rezeptur
5 | MW
3 Messungen | 03:18 | 02:30 | 01:49 | 01:29 | 01:07 |
#3 | STABW | 00:03 | 00:05 | 00:04 | 00:04 | 00:03 |
| rel.
STABW [%] | 1,63 | 3,28 | 3,99 | 4,52 | 3,74 |
-
Analoge
Messungen wurden für Chargen #1 und #2 der Rezeptur 11
durchgeführt. Die Ergebnisse sind in nachfolgender Tebelle
zusammengefasst:
| | Gesamtzerfalllszeit
[mm:ss] |
Chargen-Nr. | | 10°C | 15°C | 20°C | 25°C | 30°C |
Rezeptur
11 | MW
3 Messungen | 04:03 | 03:12 | 02:19 | 01:50 | 01:18 |
#1 | STABW | 00:15 | 00:10 | 00:07 | 00:05 | 00:03 |
| rel.
STABW [%] | 6,28 | 5,43 | 4,78 | 4,55 | 3,69 |
| | | | | | |
| | Gesamtzerfalllszeit
[mm:ss] |
| | 10°C | 15°C | 20°C | 25°C | 30°C |
Rezeptur
11 | MW
3 Messungen | 04:28 | 03:33 | 02:37 | 02:08 | 01:35 |
#2 | STABW | 00:08 | 00:06 | 00:03 | 00:08 | 00:05 |
| rel.
STABW [%] | 2,85 | 2,71 | 1,74 | 5,95 | 5,26 |
-
Aufschwimmverhalten während
des Zerfalls
-
Das
Aufschwimmverhalten der Brausetabletten während des Zerfalls
wurde untersucht, d. h. es wurde die Dauer gemessen, in der sich
die Brausetablette vollständig unterhalb der Wasseroberfläche
befindet (Eintauchzeit).
-
Der
Quotient aus Eintauchzeit und Gesamtzerfallszeit ist ein Maß für
die Aufschwimmneigung der Brausetablette. Je kleiner der Quotient,
desto ausgeprägter die Aufschwimmneigung, was einhergeht
mit einem verlangsamten Zerfall, da bei einer aufgeschwommenen Tablette
nur noch eine Seite der Reaktion mit Wasser zugänglich
ist.
-
Es
wurden drei unterschiedliche Chargen #1, #2 und #3 der Rezeptur
5 untersucht. Die experimentellen Ergebnisse sind in nachfolgender
Tabelle zusammengefasst:
| Acetaminophen
+ Tramadol | Eintauchzeit [mm:ss](1) | Gesamtzerfallszeit [mm:ss](2) | Quotient (1)/(2) |
Rezeptur
5 | MW
6 Messungen | 01:25 | 01:36 | 0,88 |
#1 | STABW | 00:03 | 00:03 | 0,02 |
| rel.
STABW (%] | 2,97 | 3,52 | 2,29 |
Rezeptur
5 | MW
6 Messungen | 01:27 | 01:39 | 0,87 |
#2 | STABW | 00:02 | 00:02 | 0,00 |
| rel.
STABW (%) | 2,30 | 2,27 | 0,52 |
Rezeptur
5 | MW
6 Messungen | 01:36 | 01:49 | 0,88 |
#3 | STABW | 00:04 | 00:04 | 0,02 |
| rel.
STABW (%) | 4,42 | 3,99 | 2,02 |
-
Analoge
Messungen wurden für Rezeptur 11 durchgeführt.
Die experimentellen Ergebnisse sind in nachfolgender Tabelle zusammengefasst:
| Acetaminophen
+ Tramadol | Eintauchzeit [mm:ss]
(1) | Gesamtzerfallszeit [mm:ss]
(2) | Quotient
(1)/(2) |
Rezeptur
11 | MW
6 Messungen | 01:59 | 02:37 | 0,76 |
| STABW | 00:04 | 00:03 | 0,02 |
| rel.
STABW (%] | 3,16 | 1,74 | 3,19 |
-
Zum
Vergleich wurden unter identischen Bedingungen die entsprechenden
Zeiten für zwei herkömmliche, kommerziell verfügbare
Brausetabletten von Acetaminophen untersucht. Die Quotienten (1)/(2)
lagen jedoch unterhalb von 0,70.
-
Geschmacksinformation – elektronische
Zunge
-
Der
Geschmack der Rezepturen 8 und 9 wurde mit Hilfe einer elektronischen
Zunge gemessen. Die Messung erfolgte mit Hilfe einer elektronischen
Zunge vom Typ SA402B der Fa. Insent Inc., Japan in 200 ml destilliertem
Wasser. Für die einzelnen Geschmacksrichtungen wurden die
folgenden Sensoren (Fa. TecLabS) eingesetzt und die Geschmacksmessungen
gemäß folgender Gleichungen erfasst [mV]:
Sauerkeit
= 0,332 × Sensor SB2CA0 + 12,0;
Bitterkeit = –0,140 × Sensor
SB2C00 + 0,084 × Sensor CT0;
Strenge = –0,1575 × Sensor
AE1 + 0,1575 × Sensor CT0;
Umami = –0,1575 × Sensor
SB2AAE;
Salzigkeit = –0,252 × Sensor SB2CT0;
Nachgeschmack
von Bitterkeit = –0,210 × CPA-Wert (SB2C00);
Nachgeschmack
von Strenge = –0,252 × CPA-Wet (SB2AE1);
Substanz
(bitterer Nachgeschmack) = –0,420 × CPA-Wert (SB2AAE).
-
Die
Messdauer betrug jeweils 30 s. Es wurden jeweils vier Messungen
durchgeführt, wobei der erste Messwert verworfen und der
Mittelwert über die übrigen drei Messungen gebildet
wurde. Zum Vergleich wurden Verdünnungsreihen der beiden
reinen Wirkstoffe jeweils einzeln und von deren Mischung (ohne jegliche Hilfsstoffe)
vermessen.
-
Die
Messergebnisse im Hinblick auf den bitteren Geschmack sind in nachfolgender
Tabelle zusammengefasst:
| Süßstoff
1 | Süßstoff
2 | Aromastoff | Bitterkeit
[mV] |
Rezeptur
9 | Acesulfam
Kalium 15,00 mg | Saccharin
Natrium 15 mg | Orange | 7,68 |
Rezeptur
8 | Acesulfam
Kalium 15,00 mg | Aspartam
20 mg | Orange | 8,35 |
Vergleich | - | - | - | 11,77 |
-
1 zeigt
die Ergebnisse in einer Grafik.
-
Die
Messungen belegen, dass auch bei objektiver Geschmacksmessung bei
den erfindungsgemäßen Brausetabletten der Rezepturen
8 und 9 gegenüber der Wirkstoffmischung eine deutliche
Verringerung der Bitterkeit erreicht werden kann. Der bittere Geschmack
ist bei Rezeptur 9 noch geringer als bei Rezeptur 8.
-
Pharmakokinetische Eigenschaften
-
In
einer Bioäquivalenzstudie wurden die erfindungsgemäßen
Brausetabletten der Rezeptur 9 mit den herkömmlichen Filmtabletten
verglichen. Für Tramadol wurde Bioäquivalenz im
Hinblick auf Cmax und AUC untersucht, für
Acetaminophen im Hinblick auf AUC. Cmax von
Acetaminophen wurde beschreibend bewertet.
-
In
einer zweifachen Cross-Ouer Studie wurden 32 gesunde, männliche
Patienten untersucht und die Messergebnisse von 29 Patienten wurde
statistisch ausgewertet. Die Ergebnisse der Bioäquivalenzstudie
sind in nachfolgender Tabelle zusammengefasst: ANOVA Verhältnisse und 90% Konfidenzintervalle
(Cl) der pharmakokinetischen Parameter (N = 29):
| Verhältnis
(90% Cl) |
Parameter | T/R
(Tramadol) | T/R
(M1-O-demethyl-tramadol) | T/R
(Paracetamol) |
Cmax | 1,01
(0,95,
1,08) | 1,02
(0,98,
1,07) | 0,96
(0,86,
1,08) |
AUC(0–∞) | 1,02
(0,98,
1,06) | 1,04
(1,00,
1,07) | 0,93
(0,83,
1,04) |
AUC(0–t) | 1,02
(0,98,
1,07) | 1,03
(1,00,
1,07) | 0,95
(0,86,
1,04) |
-
Die
berechneten Verhältnisse und 90% Konfidenzintervalle von
Cmax und AUC für alle drei analysierten Substanzen
(Tramadol, M1-Metabolit und Acetaminophen) liegen innerhalb der
Akzeptanzgrenzen, so dass Bioäquivalenz gegeben ist. Sogar
Cmax von Acetaminophen erfüllte
das Kriterium für Bioäquivalenz.
-
Es
zeigte sich jedoch, dass die erfindungsgemäßen
Braustabletten im Vergleich zu herkömmlichen Filmtabletten
gleicher Dosierung der beiden Wirkstoffe nach der oralen Einnahme
ein schnelleres Anfluten der Wirkstoffe im Plasma bewirken, was
Vorteilhafterweise mit einer schnelleren Schmerzlinderung einhergeht.
-
In
nachfolgender Tabelle sind die gemessenen mittleren Plasmakonzentrationen
für die erste Stunde nach der Verabreichung gegenübergestellt:
| | Tramadol
[μg/L] | Acetaminophen
[mg/L] |
0,33 h | Brausetablette | 27,915 | 3,323 |
Filmtablette | 17,431 | 2,918 |
0,50 h | Brausetablette | 60,560 | 3,402 |
Filmtablette | 44,846 | 3,411 |
0,75 h | Brausetablette | 78,873 | 3,238 |
Filmtablette | 74,706 | 3,060 |
1,00 h | Brausetablette | 87,410 | 2,756 |
Filmtablette | 82,859 | 2,864 |
-
Die
auf Grundlage der gemessenen Serumkonzentrationen berechneten pharmakokinetischen
Parameter der untersuchten Brausetabletten sind in nachfolgender
Tabelle zusammengefasst:
geometrisches
Mittel (Standardabweichung), Median, Bereich | TRAMADOL | M1-METABOLIT | ACETAMINOPHEN |
Cmax [μg/L] | 92,18
(1,24)
97,49
56,74–127,65 | 22,06
(1,50)
23,45
8,20–46,01 | 3,88
(1,22)
3,79
2,86–5,65 |
AUC
[μg·h/L] | 683,03
(1,30)
720,92
341,25–1103,45 | 248,90
(1,33)
249,53
91,89–427,07 | 12,37
(1,25)
12,80
7,61–18,72 |
AUC0-t [μg·h/L] | 667,78
(1,30)
709,62
332,33–1055,21 | 239,31
(1,35)
244,20
83,10–419,48 | 11,79
(1,26)
12,14
7,09–18,05 |
AUCext [%] | 2,02
(1,54)
1,81
1,12–5,17 | 3,17
(1,79)
2,97
1,06–14,24 | 4,39
(1,51)
4,47
0,97–7,62 |
tmax [h] | 1,00
0,50–2,00 | 1,00
0,75–4,00 | 0,50
0,17–1,50 |
t1/2,z [h] | 5,57
(1,19)
5,47
4,31–7,98 | 6,29
(1,27)
5,88
4,64–11,62 | 2,66
(1,38)
2,73
0,87–4,48 |
MRT
[h] | 8,07
(1,20)
7,63
6,06–12,18 | 10,23
(1,24)
9,50
7,56–17,63 | 3,86
(1,19)
3,72
2,80–5,46 |
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 566709
A [0003]
- - EP 1669090 A [0007]
- - WO 00/12067 [0007]
- - EP 892673 A [0135]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - V. Saano et
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- - M. Tjaderborn et al., ”Fatal unintentional intoxications
with tramadol during 1995–2005”, Forensic Sci
Int., 2007 [0023]
- - Entscheidung der Kommission über ein Verzeichnis
der in oder auf Lebensmitteln verwendeten Aromastoffe, vom 23. Februar
1999 [0055]
- - S. Grond et al., Clin Pharmacokinet. 2004, 43, 879–923 [0062]
- - P. Lehtonen et al., J Chromatogr A. 2004, 1041, 227–34 [0062]
- - W. N. Wu et al., Xenobiotica. 2002, 32, 411–25 [0062]
- - M. Gibaldi, D. Perrier, J Pharm Sci. 1982, 71(4), 474–5 [0099]
- - Cawello Willi (Editor) Parameters for Compartment-free Pharmacokinetics,
Shaker Verlag Aachen (1999) [0101]
- - DIN 4108-4 [0126]