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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Lamellenwärmetauscher für ein Kühlmöbel gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und ein Kühlmöbel gemäß Anspruch
13.
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Hier
betrachtete Kühlmöbel werden
beispielsweise für
Verkaufspräsentationen
in Geschäften
verwendet. Sie können
als Kühltruhe
ausgeführt
sein, wobei ein Schleier gekühlter
Luft in der Truhe oberhalb der Waren erzeugt wird, um die Warentemperatur
im gewünschten
Temperaturbereich zu halten. Ebenso können die Kühlmöbel als Kühlregal ausgeführt sein,
bei denen ein vertikaler Luftschleier ausgebildet wird, um so die
gekühlten
Waren von dem Umgebungsraum zu trennen. Zum Kühlen der Luft wird, wie später am Ausführungsbeispiel
im Detail erläutert,
ein Lamellenwärmetauscher
verwendet. Bekannte Lamellenwärmetauscher
weisen eine Vielzahl von Rohren auf, welche in Reihen und Ebenen
entweder zueinander versetzt oder in einem rechtwinkligen System
zueinander ausgerichtet sind. Bei den Letztgenannten wird der Abstand
der Rohre zueinander identisch in beide Richtungen, also innerhalb
einer Reihe und senkrecht dazu, gewählt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist, die Leistung eines Lamellenwärmetauschers
bei gegebener Größe zu erhöhen und
tolerant gegen Vereisungen so auszuführen, dass er kostengünstig gefertigt
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch den Lamellenwärmetauscher
gemäß Anspruch
1 gelöst.
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Erfinderisch
wird ein Lamellenwärmetauscher
für den
Einsatz in einem Kühlmöbel bereitgestellt,
mit einer Mehrzahl von Kühlrohren
und einer Mehrzahl von Lamellen, wobei die Mehrzahl der Kühlrohre
die Mehrzahl der Lamellen durchsetzen und die Rohre in einer rechtwinkligen
Matrix in Reihen und Ebenen angeordnet sind und die Rohrabstände in den
Reihen sich von den Rohrabständen
in Richtung der Ebenen unterscheiden. Der Begriff „Mehrzahl
von Kühlrohren” umfasst,
dass der Wärmetauscher
ein einziges Rohrsystem aufweist, mit einem Ein- und einem Ausgang
für das
Kühlfluid.
Die unterschiedlichen Abstände
der Rohre bewirken, dass die Luftführung durch den Wärmetauscher
effektiver wird. Wenn im Einbauzustand die Abstände der Rohre in Richtung des
Luftstroms kleiner sind, als die Abstände quer zur Richtung der Luftströmung, kann
bei praktisch unveränderter
Abbremsung der Luft die Wärmeübertragung
erhöht
werden. Anders ausgedrückt:
Es kann die Breite des Wärmetauschers,
gemessen in Richtung der Fließrichtung
der Luft reduziert werden. Hierdurch steigt zum einen die Frosttoleranz
und ebenso kann der Materialeinsatz reduziert werden. Ebenso kann bei
gleicher Wärmeübertragung
und gleicher Vereisungsneigung bis zu 20% Material gespart werden.
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Insbesondere
liegt das Umfangs-Flächenverhältnis UA des Lamellenwärmetauschers zwischen 1,7 und
2,3 mm/cm2. Das Umfangs-Flächenverhältnis ist
als das Verhältnis
von der einem Kühlrohr
zugeordneten Fläche
einer Lamelle zu dem Kühlrohrumfang
definiert und ist – wie
später
eingehend erläutert
wird – ein
Maß für Kühlwirkung.
Das angegebene Verhältnis
ist typisch für
Kühlmöbel im Verkaufsbereich
von Geschäften
und so eignet sich die vorliegende Erfindung insbesondere für diesen
Einsatzbereich.
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Vorteilhafter
Weise ist der Durchmesser der Kühlrohre
größer als
8 mm und insbesondere größer gleich
10 mm. Kleine Rohre haben den Nachteil, dass die Kosten für die Verbindungsbögen (U-förmige Rohrabschnitte)
an den Wärmetauscherenden
ansteigen. Ebenso steigt der Druckabfall in den Rohren überproportional
an, so dass ein höherer
konstruktiver Aufwand für
die Verteiler- und Sammelsysteme notwendig wird. So sind Rohre mit
Durchmessern kleiner als 10 mm im gegebenen Einsatzbereich nicht
wirtschaftlich.
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Ebenso
ist der Durchmesser der Kühlrohre
kleiner als 15 mm und vorzugsweise kleiner gleich 13 mm. Bei großen Rohrdurchmessern
steigt der Materialaufwand der Rohre und es muss für ein bestimmtes
Umfangs-Flächenverhältnis UA der Abstand der Rohre erhöht werden,
was den Platzbedarf des Wärmetauschers erhöht. Auch
ergibt sich bei kleineren Rohren ein kleinerer Luftwiderstand, so
dass der Ventilator weniger Antriebsenergie benötigt. Ebenso wird bei kleineren
Rohren bei einer fluchtenden Anordnung der Raum für die Ablagerung
von Eis größer, so
dass die Vereisungsneigung reduziert wird.
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Vorteilhafter
Weiser liegt das Verhältnis
der Rohrabstände
innerhalb der Reihen zu denen in Richtung der Ebenen zwischen 0,7
und 0,9. Durch diese Verkleinerung der Rohrabstände in der Richtung der Reihe, welches
vorzugsweise die Richtung ist, in welcher die Luft durch den Wärmetauscher
geleitet wird, können zum
einen Materialkosten gespart werden und zum anderen bei gleicher
Leistung die Erstreckung in dieser Richtung reduziert und so der
Wärmetauscher
kompakter und materialsparend gefertigt werden. Bei Verhältnissen
größer als
0,9 kommt der beschriebene Vorteil nicht zum Tragen und bei Verhältnissen
kleiner als 0,7 wird die Kälteableitung
an die umströmende
Luft begrenzt.
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In
einer weiterführenden
Ausführungsform
beträgt
bei einem Kühlrohrdurchmesser
von 12 mm der Rohrabstand in den Richtung der Ebenen zwischen 45
mm und 55 mm und innerhalb der Reihen 40 mm +/– 5 mm. Auch kann bei einem
Kühlrohrdurchmesser
von 11 mm der Rohrabstand in den Ebenen 48 mm +/– 5 mm und in den Reihen 38,4
mm +/– 5
mm betragen. Bei einem Kühlrohrdurchmesser
von 10 mm kann der Rohrabstand in den Ebenen 46 mm +/– 5 mm und
in den Reihen 36,8 mm +/– 5
mm betragen. Ferner kann bei einem Kühlrohrdurchmesser von 13 mm
der Rohrabstand in den Ebenen 52 mm +/– 5 mm und in den Reihen 41,6
mm +/– 5
mm betragen. Diese Werte sind im Wesentlichen Beispielswerte für vorteilhafte
Ausführungen und
zeigen exemplarisch an, bei welchen Verhältnissen der Werte von a, b
und d sich vorteilhafte Leistungswerte des Wärmetauschers ergeben.
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Weiterführend können zusätzlich zu
den genannten Kühlrohren
weitere Kühlrohre
mittig zwischen den Ebenen und gleichzeitig mittig zwischen den
entsprechenden Reihen vorgesehen sein. Durch diese mittige Ausrichtung
der zusätzlichen
Rohre kann die Kühlleistung
weiter erhöht
werden.
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Der
Lamellenwärmetauscher
ist geeignet, mit CO2 als einem umweltfreundlichen
Kühlmittel
betrieben zu werden. CO2, also Kohlendioxyd,
wird als Kühlmittel
der Zukunft gesehen. Dabei werden kleinere Rohre verwendet, wie
beispielsweise 9 mm. Dies bringt Vorteile eines geringeren Materialeinsatzes
und besserer Frosttoleranz.
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In
einem entsprechenden Kühlmöbel wird
der Luftstrom im Wärmetauscher
durch die Zwischenräume der
Kühlrohre
geleitet wird, deren Abstand in Strömungsrichtung geringer ist.
Hierdurch kann bei gleicher Kühlleistung
die Breite des Wärmetauschers
in der Richtung längs
zum Luftstrom reduziert werden.
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Anschließend wird
die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht von einer Kühllamelle
mit Kühlrohren,
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2 eine
entsprechende Seitenansicht mit Bemaßungen zur Auslegung und
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3 eine
alternative Ausführungsform
mit Zusatzkühlrohren.
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Die
einzelnen 1 bis 3 zeigen
schematisch einen Lamellenwärmetauscher
in einer Seitenansicht, wie sie bei Kühlmöbeln häufig eingesetzt werden. Der Übersichtlichkeit
halber sind die Umlenkrohre, welche jeweils zwei Rohre miteinander
verbinden, nicht dargestellt.
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Ein
entsprechendes Kühlmöbel kann
eine Gefriertruhe oder Gefrierschrank sein und als Tiefkühlgerät (–18°C) oder wenige
Grade unter Null oder über
Null Grad Kühltemperatur
eingesetzt werden. Diese Kühlmöbel können als „steckerfertige” Standalone-Kompressionskältemaschinen
ausgeführt
sein. Dabei komprimiert ein Kompressor das Kältemittel, leitet es zu einem
Kondensator weiter, wo es sich abkühlt. Es wird weiter über eine
Drossel zur Druckreduzierung zu dem Verdampfer, also dem Lamellenwärmetauscher,
geführt,
wo das Kühlmittel
verdampft und die Verdunstungskälte
zur Kühlung
verwendet wird. Auch kann das Kühlmöbel als ein
Remote-Gerät
lediglich das Drosselorgan und den Verdampfer umfassen und der Rest
der Kälteerzeugung,
also der Verdichter/Kompressor und Verflüssiger befinden sich in einer
zentralen Kälteanlage, über die die
einzelnen Kühlmöbel mit
flüssigem
Kältemittel
versorgt werden und welche ferner das verdampfte Kältemittel
wieder ansaugt. Übliche
hier betrachtete Leistungen sind dabei 1–9 kW bei einer Länge des
Wärmetauschers
von 1,25 bis 3,75 m, wobei das Kühlmöbel eine
Bautiefe von 100 und 150 cm aufweist und wobei üblicherweise FKW-Kältemittel
verwendet wird.
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Der
Verdampfer ist als Lamellenwärmetauscher
ausgeführt.
Das heißt,
er besteht im Prinzip aus einem Rohr. An dieses Rohr sind Lamellen
als Wärmetauscheroberflächen wärmeleitend
befestigt, so dass die Kontaktoberfläche zur Umgebung erhöht wird.
Es werden dabei eine Vielzahl von vorzugsweise ebenen Lamellen 20 verwendet,
welche parallel zueinander ausgerichtet sind und mehrfach von dem
Kühlrohr 30 durchstoßen werden. 1 zeigt
eine dieser Lamellen 20 in der Draufsicht, wobei eine Vielzahl
gleichartiger Lamellen hintereinander angeordnet ist. An den Enden
dieser Lamellenpakete, welche von den Kühlrohren durchdrungen werden,
sind an den Enden der Kühlrohre
U-förmige
Umlenkrohre vorgesehen, welche jeweils zwei benachbarte Rohre druckdicht
miteinander verbinden. So entsteht der Lamellenverdampfer, welcher
nur noch einen Eingang und entsprechend einen Ausgang aufweist,
und so in den beschriebenen Kühlkreislauf
eingebaut zu werden. Die Lamellen haben dabei jeweils Abstände zueinander
von (abhängig
von der Baugröße) etwa
5 bis 10 mm und durch diese Bereiche wird der Luftkreislauf des
Kühlgeräts geleitet,
wodurch die Luft abgekühlt wird.
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Als
eine Kenngröße der Auslegung
von Lamellenwärmetauschern
wird das Umfangs-Flächenverhältnis UA verwendet, um zu beurteilen, wie effektiv
die Ableitung der Kälte
von dem Kühlrohr
geschehen kann. Dabei wird der Umfang des Kühlrohrs in Relation zu der
Fläche
der jeweiligen Ableitfläche
für dieses
Rohr genutzt wird. Die Fläche
A = a·b
ist in 1 als gestricheltes Rechteck für das mittige Kühlrohr 30 gezeigt
und entspricht dem Produkt der Abstände a der Kühlrohre in den Reihen mit dem
Abstand b der Ebenen. Mit steigendem UA wird
der Wärmetauscher
für eine
bestimmte Leistung in seinen Außenmaßen kleiner.
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Die
Qualität
des Wärmetauschers
bemisst sich nach drei Kriterien:
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- a) k·A
Wert
- b) der Frosttoleranz
- c) dem Materialeinsatz und den Herstellkosten
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Zu
a): Der k·A
Wert ist das Produkt aus dem Wärmeübergangskoeffizienten
mit der Fläche
A = a·b
der Lamelle, welche für
ein Kühlrohr
wirksam ist. Je größer das
Umfangs-Flächenverhältnis UA, desto intensiver kann die Lamelle vom
Rohr gekühlt
werden und folglich steigt der k·A Wert.
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Zu
b): Während
der Kühlphase
kommt es zu Eisablagerungen im Verdampfer. Diese vermindern mit zunehmender
Kühlzeit
den Luftdurchsatz. In Folge kann in dem Kühlmöbel der Luftschleier aus gekühlter Luft, welcher
die gekühlten
Waren umströmt,
zusammenbrechen, so dass eine Abtauung erfolgen muss. Diese Standzeit,
also die Zeitspanne zwischen zwei Abtauungen, auch Frosttoleranz
genannt, ist ein wesentliches Kriterium eines Lamellenwärmetauschers.
Aufgrund des geringen Volumens haben Wärmetauscher mit hohem Umfangs-Flächenverhältnis UA eine schlechtere Frosttoleranz und müssen somit
häufiger
abgetaut werden. Dies erhöht
den Energiebedarf des Kühlmöbels und
verschlechtert die erreichbare Kühltemperatur.
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Zu
c): Die intensivere Kühlung
der Wärmetauscher
mit einem hohen Umfangs-Flächenverhältnis UA führt
dazu, dass der Materialaufwand bei gegebener übertragener Leistung sinkt.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
gemäß 2 beträgt der Abstand
b der Rohre in der einen Richtung, welche als die Richtung der Ebenen
definiert ist, 50 mm. Der Abstand a der Rohre innerhalb der Kühlrohrreihen,
also senkrecht zu den Ebenen, beträgt 40 mm und der Außendurchmesser
d der Kühlrohre
beträgt 12
mm. Die Abstände
der Rohre werden jeweils in Bezug auf ihre Mittelachse gemessen.
Ferner zeigt 2 die bevorzugte Richtung L,
in der die zu kühlende
Luft durch den Wärmetauscher
geleitet wird. Die Rohre stehen in der Richtung längs zur
Strömungsrichtung
enger als quer zu ihr. So kann die Ausdehnung des Wärmetauschers
längs zur
Strömungsrichtung
reduziert werden, ohne aber die Anzahl der Rohre, welche im Wärmeaustausch
zu dem Luftstrom stehen, zu reduzieren. Die Lamellenfläche A, welche
als Ableitoberfläche
den Kühlrohren
zugeordnet ist, beträgt
(siehe 1) A = a·b,
also 2000 mm2. Der Umfang URohr der
Kühlrohre
beträgt
URohr = Π·d = 37,7
mm. Das Umfangs-Flächenverhältnis UA beträgt
1,88 mm/cm2.
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In
der nachfolgenden Tabelle sind Beispielswerte für unterschiedliche Rohrdurchmesser
angegeben:
d
(mm) | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 |
Abstand
der Ebenen b (mm) | 43,5 | 46 | 48 | 50 | 52 | 54 | 55,8 |
Rohrabstand
a innerhalb einer Reihe (mm) | 34,8 | 36,8 | 38,4 | 40 | 41,6 | 43,2 | 44,64 |
URohr = Π·d (mm) | 28,3 | 31,4 | 34,6 | 37,7 | 40,8 | 44,0 | 47,1 |
Verhältnis der Rohrabstände a zu
b | 0,8 | 0,8 | 0,8 | 0,8 | 0,8 | 0,8 | 0,8 |
UA = URohr/(a·b) (mm/cm) | 1,9 | 1,9 | 1,9 | 1,9 | 1,9 | 1,9 | 1,9 |
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Wie
beschrieben ist der Abstand a innerhalb einer Reihe kleiner als
der Abstand der Rohre zueinander in den Ebenen. Bei a = 40 mm und
b = 50 mm beträgt
das Verhältnis a
zu b der obigen Tabelle 0,8, wobei dieser Wert nicht streng vorgegeben
ist, sondern auch Verhältnisse
von 0,7 bis 0,9 vorteilhaft sind.