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Die
Erfindung betrifft ein System zur Visualisierung einer Kameralage
in einem virtuellen Aufnahmestudio.
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Bei
der Produktion von Filmen und Fernsehsendungen werden oft virtuelle
Welten eingesetzt, in dem die Protagonisten wie Schauspieler oder
Nachrichtensprecher eingespielt werden. Diese Technik ist unter
anderem als Bluescreen- oder Greenscreen-Technik bekannt. In einem
virtuellen Aufnahmestudio, also in einem Aufnahmestudio, in dem
virtuelle Welten mit realen Personen oder Gegenständen gleichzeitig
dargestellt werden sollen, sind daher alle Bereiche, welche mittels
einer Bildverarbeitungseinheit später durch eine virtuelle Landschaft
ersetzt werden sollen, mit einer grünen oder blauen Farbe versehen. Üblicherweise
sind also in einem virtuellen Aufnahmestudio neben den Wänden auch
die Bodenfläche
mit einer grünen
Farbe versehen. Somit stellt sich das Problem für einen Kameramann, dass ihm
weder Boden noch Wände
Merkmale zur Orientierung liefern. Beispielsweise bei Nachrichtensendungen,
bei denen Kameraeinstellungen mehrmals aus einer gleichen Lage erfolgen
sollen, ist es schwer, dieselbe Position im Studio für eine Kameravorrichtung
wieder aufzufinden. Üblicherweise
sind Kameras auf einem manuellen oder elektrischen Fahrstativ oder
an einem Kamerakran befestigt.
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Um
vorbestimmte Positionen in einem virtuellen Aufnahmestudio wieder
auffinden oder einnehmen zu können,
werden üblicherweise
Bodenmarkierungen eingesetzt. Um jedoch zu vermeiden, dass diese
Bodenmarkierungen bei einer späteren
Verrechnung des Kamerabildes mit einer virtuellen Landschaft stören, werden
diese Bodenmarkierungen entweder ebenfalls in einer grünen Farbe
oder als Lichtpunkte vorgesehen. In beiden Fällen sind die Markierungen
für einen
Kameramann sehr schwer zu finden, wodurch der Aufnahmeprozess während eines
Sendeablaufs für
einen Kameramann kompliziert ist.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein System zur Visualisierung
einer Kameralage in einem virtuellen Aufnahmestudio zu schaffen, welches
die Auffindung von vorbestimmten Positionen in einem virtuellen
Aufnahmestudio für
einen Kameramann erleichtert.
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Diese
Aufgabe ist durch das System nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß ist ein
System zur Visualisierung einer Kameralage in eifern virtuellen
Aufnahmestudio vorgesehen, mit einer Kameravorrichtung, welche dazu
ausgebildet ist, ihre Lage innerhalb des Aufnahmestudios zu bestimmen
und Kameradaten umfassend Bilddaten und Lagedaten zu erzeugen, einer
Bildverarbeitungseinheit, welche dazu ausgebildet ist, die Kameradaten
von der Kameravorrichtung zu empfangen und die Bild- sowie die Lagedaten
der Kameravorrichtung zu verarbeiten, um darstellungsfertige Endbilddaten
zu generieren, gekennzeichnet durch eine Lagevisualisierungseinheit
mit einem Monitor, welche dazu ausgebildet ist, die Kameradaten
von der Kameravorrichtung zu empfangen, die Lagedaten aus den Kameradaten
von der Kameravorrichtung zu extrahieren und Lagebilddaten zu erzeugen,
die die Lage der Kameravorrichtung innerhalb einer Karte des Aufnahmestudios
auf dem Monitor anzeigen.
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Es
ist also eine System zur Visualisierung einer Kameralage in einem
virtuellen Aufnahmestudio vorgesehen, welches eine Kamera aufweist,
die durch einen Kameramann bewegt wird, wobei an der Kamera weiter
ein Monitor angebracht ist, welcher die Lage der Kamera innerhalb
des virtuellen Aufnahmestudios in einer Karte anzeigt. Als Karte
kann eine 2D- oder 3D-Karte verwendet werden, wobei unter Lage der
Kamera eine Position in der Bodenebene des Aufnahmestudios, eine
Höheninformation
der Kamera, eine Pan-, Tilt, Zoom- oder eine Fokus-Information verstanden
werden kann. Für
die Berechnung der Lagebilddaten, welche auf dem Monitor angezeigt
werden, ist eine Lagevisualisierungseinheit vorgesehen, welche mit
der Kamera verbunden ist und Lagedaten extrahiert, die die Kamera
zusammen mit Bilddaten an eine Bildverarbeitungseinheit schickt.
Auf dem Monitor können
markante Punkte wie beispielsweise ein Moderatorentisch eingeblendet
werden. Während
eines Sendeablaufs ist die Lagevisualisierungseinheit dazu ausgebildet,
bestimmte Kamerapositionen, welche während des Sendeablaufs von
dem Kameramann eingenommen werden sollen, anzuzeigen. Darüber hinaus
wird die tatsächliche
Lage der Kamera in der Karte auf dem Monitor angezeigt, sodass der
Kameramann seine wirkliche Lage mit der angezeigten vorbestimmten
Lage während
eines Sendeablaufs abgleichen kann, also auf die vorbestimmte Position
wäh rend
eines Sendeablaufs mit der Kamera fahren kann. Die Lagevisualisierungs-einheit
weist für
die Verwirklichung der Anzeige einer 2D- oder 3D-Karte eine elektrische
Schaltung auf, durch welche die Visualisierung der Lagedaten und
der Solllagedaten innerhalb der 2D- oder 3D-Karte durch Senden von
Bildsignalen an den Monitor erreicht wird.
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Die
Darstellung in der 2D- oder 3D-Karte der Lageinformation kann hierbei
auf unterschiedliche Weisen erfolgen. So ist es beispielsweise vorstellbar, die
Position in der Bodenebene in einer 2D-Karte anzuzeigen und die
Höheninformation
entweder über einen
Zahlenwert neben der aktuellen Lage der Kameravorrichtung oder als
Farbinformation darzustellen. Es ist jedoch auch vorstellbar, sowohl
die Lage in der Bodenebene als auch die Höhe der Kameravorrichtung in
einer 3D-Karte darzustellen. Die weiteren Zusatzinformationen, welche
Richtung oder Blickfeld der Kamera sowie die Zoom- oder Fokusinformation betreffen,
können
entweder innerhalb der 2D-Karte als Zahlenwerte oder beispielsweise
bei der Blickfeldinformation mittels eines Dreiecks, welches das Blickfeld
andeutet, dargestellt werden. Hinsichtlich der Zusatzinformationen
der Kamera ist es jedoch auch vorstellbar, diese Informationen vollständig in einer
3D-Karte des Aufnahmestudios darzustellen, wobei das Blickfeld,
der Zoom und gegebenenfalls auch ein Fokus hinsichtlich der Gegenstände innerhalb
des Aufnahmestudios in dreidimensionaler Darstellung umgesetzt sind.
Bei der Verwendung einer 3D-Karte soll jedoch lediglich eine schematische Darstellung
des Aufnahmestudios erfolgen, um den Rechenaufwand gering zu halten
und somit die Verarbeitung der Daten mit geringem Zeitaufwand zu
ermöglichen.
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Bei
einem Einsatz der Kameravorrichtung in einem virtuellen Aufnahmestudio
ist es besonders zweckmäßig, wenn
die Kameravorrichtung eine Kamera umfasst, welche auf einem manuellen
oder einem elektrischen Fahrstativ montiert ist, oder welche an
einem Kamerakran oder an einem Kameraroboter befestigt ist.
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Im
einfachsten Fall wird erfindungsgemäß die Kameravorrichtung mittels
eines verfahrbaren Stativs über
den Boden des virtuellen Aufnahmestudios gefahren, wobei es in diesem
Fall besonders von Vorteil ist, wenn die Lagevisualisierungseinheit dazu
ausgebildet ist, als Lage der Kameravorrichtung die Position in
der Bodenebene des Aufnahmestudios und als Karte des Aufnahmestudios
eine 2D-Karte auf dem Monitor anzuzeigen.
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Obwohl
die Verwirklichung einer 2D-Karte für die Anzeige einer Kameraposition
in einer Bodenebene besonders einfach ist, ist es jedoch auch vorstellbar
und vorteilhaft, wenn als Karte eine 3D-Karte verwendet wird, in
welcher sowohl die Position der Kameravorrichtung in der Bodenebene
des Aufnahmestudios als auch die Höhe der Kameravorrichtung, insbesondere
der auf einem Stativ montierten Kamera, angezeigt wird. Somit kann
ein Kameramann nicht nur in einem Sendeablauf eine vorbestimmte
Position der Kameravorrichtung anfahren, sondern auch eine vorgegebene
Höhe der
Kamera einstellen, um eine vorbestimmte Kameraeinstellung zu verwirklichen.
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Darüber hinaus
ist es weiter von Vorteil, wenn die Lagevisualisierungseinheit ferner
dazu ausgebildet ist, eine Pan-Information, eine Tilt-Information,
eine Zoom-Information oder eine Fokusinformation der Kameravorrichtung
innerhalb der 3D-Karte auf dem Monitor als Zusatzinformation anzuzeigen.
Diese Ausgestaltung der Lagevisualisierungseinheit ermöglicht es
einem Kameramann, neben einer vorgegebenen Position in der Bodenebene
des Aufnahmestudios und einer Höhe
der Kamera die Blickrichtung der Kamera einzustellen oder eine vorbestimmte
Zoomeinstellung zu verwirklichen.
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Für eine Übertragung
mit hoher Datenrate von Kameradaten ist es besonders von Vorteil,
wenn die Kameravorrichtung und die Bildverarbeitungseinheit über ein
Datenübertragungskabel
verbunden sind, wobei die Lagevisualisierungseinheit über ein T-Stück in dem
Datenstrom zwischen Kameravorrichtung und Bildverarbeitungseinheit
zwischengeschaltet ist.
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Bei
der Datenübertragung
ist es hierbei besonders zweckmäßig, wenn
die Kameravorrichtung dazu ausgebildet ist zur Übertragung der Kameradaten
ein RS 422-Datenprotokoll oder einen UDP-Datenstrom zu nutzen.
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Um
die Bedienbarkeit des Lagevisualisierungssystems möglichst
komfortabel zu gestalten, um dem Kameramann das Wiederauffinden
von gewünschten
Positionen innerhalb des virtuellen Aufnahmestudios zu ermöglichen,
ist es besonders von Vorteil, wenn die Lagevisualisierungseinheit
dazu ausgebildet ist, mehrere Positionen pro Sendung innerhalb des
virtuellen Aufnahmestudios zu speichern und darzustellen.
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Für eine einfache
Bedienbarkeit des erfindungsgemäßen Systems
ist es zweckmäßig, wenn der
Monitor touchfähig
ist, also mittels eines Fingers eines Bedieners oder mittels eines
Bedienstiftes Eingaben über
die Bildschirmfläche
des Monitors erfolgen können.
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Aufgrund
des geringen Gewichts und der geringen Abmessungen ist es von Vorteil,
wenn der Monitor ein Flachbildschirm ist.
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Für die Planung
einer Sendung durch einen Regisseur, in welchem vorbestimmte Kameraeinstellungen
aus vorbestimmten Kamerapositionen vorgegeben werden, ist es für die Umsetzung
eines vorgegebenen Sendeablaufs mit vorbestimmten Kameraeinstellungen
von Vorteil, wenn die Lagevisualisierungseinheit dazu ausgebildet
ist, einen Sendeablauf neben der Lage der Kameravorrichtung anzuzeigen.
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Für das Auffinden
der vorbestimmten Kamerasolllagen ist es zweckmäßig, wenn die Lagevisualisierungseinheit
dazu ausgebildet ist, vorab gespeicherte Kamerasolllagen im Sendeablauf
zusammen mit der aktuellen Lage der Kameravorrichtung anzuzeigen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden beispielsweise anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
vereinfachte perspektivische Ansicht einer Kameravorrichtung mit
einer Lagevisualisierungseinheit gemäß der Erfindung,
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2 ein
Blockschaltbild eines Systems zur Visualisierung einer Kameralage
in einem virtuellen Aufnahmestudio gemäß der Erfindung, und
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3 eine
beispielhafte Ansicht einer Karte eines virtuellen Aufnahmestudios,
wie sie von einem Monitor der Lagevisualisierungseinheit gemäß der Erfindung
angezeigt wird.
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In
den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind einander entsprechende
Bauelemente mit gleichem Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist
eine vereinfachte perspektivische Ansicht einer Kameravorrichtung 10 mit
einer Lagevisualisierungseinheit 12 gemäß der Erfindung dargestellt.
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Die
Kameravorrichtung 10 umfasst eine Kamera 14, welche
auf einem Fahrstativ 16 montiert ist. Das Fahrstativ 16 umfasst
eine Tragsäule 18,
die an ihrer Unterseite mit einem verfahrbaren Sockel 20 und
an ihrer Oberseite mit der Kamera 14 verbunden ist. Die
Tragsäule 18 ermöglicht einerseits
eine Drehung der Kamera 14 in einer Achse senkrecht zu
einer Verfahrebene des Sockels 20, wobei für eine Drehung
der Kamera 14 ein an einer Oberseite der Tragsäule 18 befestigtes
Verstellrad 22 vorgesehen sein kann. Die Tragsäule 18 kann
darüber
hinaus noch pneumatisch in ihrer Länge verstellt werden, sodass die
Höhe der
Kamera 14 in Bezug auf den verfahrbaren Sockel 20 ebenfalls
mittels der Tragsäule 18 verändert werden
kann. Die Tragsäule 18 kann
hierbei als üblicher
Teleskopaufbau vorgesehen werden. Zwischen der Tragsäule 18 und
der Kamera 14 kann weiter eine Schwenkneigeeinheit vorgesehen
sein, um die Kamera 14 entsprechend in einer Achse parallel
zur Bodenebene zu verschwenken.
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Der
verfahrbare Sockel 20 kann an seiner Unterseite Verfahrräder aufweisen,
es ist jedoch auch vorstellbar, den Sockel 20 mittels einer
Luftkissenanordnung über
einen Boden eines virtuellen Aufnahmestudios zu bewegen. Es ist
weiter vorstellbar, eine Kombination aus Luftkissenanordnung und
Verfahrrädern
vorzusehen. Die Bewegung des verfahrbaren Sockels 20 kann
durch einen elektrischen Antrieb erfolgen, es ist jedoch auch möglich, dass
der verfahrbare Sockel 20 durch einen Kameramann manuell
bewegt wird.
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Der
verfahrbare Sockel 20 weist ferner Mittel zur Bestimmung
der Lage des Kamerastativs 16 und damit der Kamera 14 auf.
Diese Mittel zur Bestimmung der Lage innerhalb des virtuellen Aufnahmestudios
können
Verstellräder
sein, welche den zurückgelegten
Weg über
Odometrie feststellen und somit die Lage innerhalb einer Bodenebene
des Aufnahmestudios über
den zurückgelegten
Weg bestimmen, nachdem ein Referenzpunkt angefahren wurde. Es ist
jedoch auch möglich
als Mittel zur Bestimmung der Lage ein optisches System einzu setzen,
welches aufgrund einer bestimmten Musterung des Bodens (welches
in einer grünen
Farbe gehalten ist), der Wände
oder der Decke die Lage des Kamerastativs innerhalb der Bodenebene
bestimmt. Darüber
hinaus ist es vorstellbar, als Lagebestimmungssystem ein RFID-System
oder ähnlich
aufgebaute Systeme einzusetzen.
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Neben
der Bestimmung der Lage der Kamera 14 in der Bodenebene
des Aufnahmestudios können
die Mittel zur Bestimmung der Lage des Kamerastativs 16 und
der Kamera 14 auch die Höhe der Kamera 14 ermitteln,
wobei hier die entsprechende Länge
der Tragsäule 18,
welche pneumatisch verstellt werden kann, gemessen wird, um die
Höhe der Kamera 14 in
Bezug auf die Bodenebene des Aufnahmestudios zu ermitteln. Die Mittel
zur Bestimmung der Lage der Kamera 14 können darüber hinaus weitere Parameter
erfassen, wie beispielsweise eine Pan-Information, eine Tilt-Information,
eine Zoom-Information oder eine Fokusinformation der Kamera 14.
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Die
Lagevisualisierungseinheit 12 umfasst eine Datenverarbeitungseinheit
(nicht gezeigt) und einen Monitor 24. Der Monitor 24 ist
an einer Rückseite
der Kamera 14 montiert und so angeordnet, dass ein Kameramann
neben dem Kamerabild, welches von der Kamera 14 erzeugt
wird, auch den Monitor 24 im Blick hat. Vorteilhafterweise
ist der Monitor 24 direkt neben einer Verstellvorrichtung
zum Verfahren des Kamerastativs 16 angeordnet, um bei einem Verfahren
der Kameravorrichtung 10 eine einfache Beobachtung des
Monitors 24 zu ermöglichen.
Der Monitor 24 kann schräg an der Kamera 14 befestigt sein,
es ist jedoch auch möglich,
dass der Monitor 24 entweder senkrecht zur Bodenebene oder
waagerecht zur Bodenebene des virtuellen Aufnahmestudios angeordnet
ist.
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In 2 ist
ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Systems 26 zur
Visualisierung einer Kameralage in einem virtuellen Aufnahmestudio
dargestellt.
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Das
System 26 umfasst die Kameravorrichtung 10, eine
Bildverarbeitungseinheit 28, und die Lagevisualisierungseinheit 12 mit
dem Monitor 24.
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Die
Kameravorrichtung 10 sendet in einem Aufnahmebetrieb sowohl
Bilddaten des aufgenommenen Bildes als auch Lagedaten, welche durch
die Mittel zur Bestimmung der Lage, wie sie oben beschrieben wurden,
bestimmt werden, an die Bildverarbeitungseinheit 28. Die
Bildverarbeitungseinheit verarbeitet sowohl die Bilddaten als auch
die Lagedaten von der Kameravorrichtung 10, um Endbilddaten zu
erzeugen, die einerseits die realen Bilddaten als auch eine eingespielte
virtuelle Welt mit einer virtuellen Landschaft beinhalten. Die Bilddaten
und die Lagedaten von der Kameravorrichtung 10 können hierbei über ein
Datenübertragungskabel 30 übertragen werden.
Als Datenprotokoll für
die Übertragung
der Bild- sowie der Lagedaten eignet sich hierfür beispielsweise ein RS 422-Datenprotokoll.
Hier ist es jedoch auch vorstellbar, die Daten mittels eines UDP-Datenstroms
zu übertragen.
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Die
Lagevisualisierungseinheit 12 ist erfindungsgemäß in den
Datenstrom zwischen Kameravorrichtung 10 und Bildverarbeitungseinheit 28 eingekoppelt
und empfängt
sowohl die Bild- als auch die Lagedaten von der Kameravorrichtung 10,
die für
die Bildverarbeitungseinheit 28 bestimmt sind. Die Einkopplung
in den Datenstrom zwischen Kameravorrichtung 10 und Bildverarbeitungseinheit 28 erfolgt über ein
T-Stück 32,
welches in einfacher Weise eine Parallelschaltung von der Kameravorrichtung 10 zu der
Bildverarbeitungseinheit 28 und zu der Lagevisualisierungseinheit 12 ermöglicht.
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Die
Lagevisualisierungseinheit 12 weist eine Datenverarbeitungsschaltung
auf, die aus den Kameradaten umfassend die Bild- sowie die Lagedaten der
Kameravorrichtung 10 die Lagedaten extrahiert und Lagebilddaten
erzeugt, welche auf dem Monitor 24 angezeigt werden, der über eine
Verbindungsleitung 34 mit der Lagevisualisierungseinheit 12 in
Verbindung steht.
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Ein
Beispiel von angezeigten Lagebilddaten auf dem Monitor 24 ist
in 3 gezeigt.
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Die
Lagebilddaten, welche von der Lagevisualisierungseinheit 12 erzeugt
werden, umfassen eine Karte, insbesondere eine 2D-Karte eines virtuellen Aufnahmestudios.
In dem in 3 gezeigten Beispiel ist in
der Karte des Aufnahmestudios ein Nachrichtensprecherpult 36 eingezeichnet.
Die Lagebilddaten der Lagevisualisierungseinheit 12 weisen
weiter eine erste Positionsanzeige 38 auf, welche als Ring
dargestellt sein kann, die die aktuelle Position der Kameravorrichtung 10 innerhalb
des virtuellen Aufnahmestudios anzeigt. Darüber hinaus ist erfindungsgemäß, wie in 3 gezeigt,
eine zweite Posi tionsanzeige 40 vorgesehen, welche vorab
gespeicherte Kamerasolllagen anzeigt.
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Diese
Kamerasolllagen zeigen an, an welcher Position sich die Kameravorrichtung 10 bei
einem Sendeablauf zu unterschiedlichen Zeitpunkten befinden soll,
um vorbestimmte Kameraeinstellungen zu erreichen. Die Kamerasolllagen
können
jedoch auch Positionsdaten entsprechen, die von einem Kameramann
vorab gespeichert wurden, um dem Kameramann ein Wiederauffinden
der vorab gespeicherten Position zu ermöglichen. Neben den Positionsanzeigen 38 und 40 kann
auch eine Sendeablaufanzeige 42 vorgesehen werden, welche
beispielsweise den Namen einer Sendung oder den Namen bestimmter
aufzunehmender Szenen anzeigt. Drüber hinaus ist eine Anzeige 44 für den Datenstrom
vorgesehen, welche anzeigt, ob Daten von der Kameravorrichtung 10 an
die Bildverarbeitungseinheit 28 übertragen werden. Ferner kann
neben der Kameraposition auch noch das aktuelle Bild der Kameravorrichtung 10 durch
die Lagevisualisierungseinheit 12 gespeichert werden, um
das gespeicherte Kamerabild später
als Referenzbild benutzen zu können.
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Bei
der Darstellung einer 2D-Karte können noch
weitere Informationen auf dem Monitor 24 angezeigt werden.
So ist es beispielsweise möglich, eine
Höheninformation
der Kamera innerhalb der 2D-Karte anzuzeigen, wobei hier entweder
ein Zahlenwert neben der ersten Positionsanzeige 38 angezeigt
wird, welcher einer aktuellen Höhe
der Kamera 14 entspricht. Zusätzlich kann neben der zweiten
Positionsanzeige 40, welche eine Solllage darstellt, ebenfalls
ein Zahlenwert angezeigt werden, welcher der Sollhöhe der Kamera 14 entspricht.
Somit kann ein Kameramann eine vorgegebene Kamerahöhe an einer
vorgegebenen Position einnehmen. Die Darstellung der Höhe kann
auch über
eine Farbkodierung erfolgen. Weitere Zusatzinformationen der Kamera
wie Pan-, Tilt-, Zoom- oder Fokus-Information der Kamera 14 können weiter
als Zahlenwerte neben der Positionsanzeige 38 (für die aktuellen
Daten) und der Positionsanzeige 40 (für die Solldaten) angezeigt werden.
Für die
Information der Blickrichtung der Kamera oder die Anzeige der ”field of
view”-Information ist
es vorstellbar, ausgehend von der ersten Positionsanzeige 38,
welche als Ring dargestellt ist, ein Dreieck anzuzeigen, welches
sich von der Positionsanzeige 38 wegerstreckt und die aktuelle
Blickrichtung der Kamera 14 anzeigt. Eine solche Anzeige
der Blickrichtung der Kamera 14 kann auch ausgehend von
der zweiten Positionsanzeige 40 dargestellt werden, um
eine vorgegebene Blickrichtung der Kamera 14 anzuzeigen.
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In
der vorhergehenden Beschreibung wurde die Erfindung anhand der Darstellung
einer 2D-Karte beschrieben. Es ist jedoch auch vorstellbar, eine 3D-Karte zur Darstellung
der Lage der Kameravorrichtung 10 auf dem Monitor 24 zu
verwenden. Diese Darstellung kann sämtliche Lageinformationsdaten von
der Kamera 14 dazu verwenden, eine vollständige 3D-Darstellung
mit Blickrichtung, Zoom und entsprechender 3D-Lage innerhalb des
virtuellen Raums des dargestellten Aufnahmestudios anzuzeigen, wobei
die im Aufnahmestudio befindlichen Gegenstände wie ein Moderatorentisch
schematisch gezeichnet sind. Bei der Verwendung einer 3D-Karte wird
jedoch lediglich eine schematische Darstellung des Aufnahmestudios
verwendet, um den Rechenaufwand gering zu halten. Es können jedoch
auch nur bestimmte Lageinformationen der Kamera 14 in der
3D-Karte dargestellt werden, wobei beispielsweise eine Zoom- oder
Fokus-Information als Zahlenwert angezeigt werden.
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Neben
der Anzeige der Lageinformation der Kameravorrichtung 10 kann
auf dem Monitor 24 eine Anzeige zur Kollisionsvermeidung
der Kameravorrichtung 10 mit Gegenständen innerhalb des Aufnahmestudios
oder mit anderen Kameravorrichtungen 10 dargestellt werden.
Hierfür
ermittelt die Lagevisualisierungseinheit 12 aus den Lagedaten
der Kameravorrichtung 10 und anderen vorgegebenen Lagedaten
von Gegenständen
im Raum des Aufnahmestudios oder von anderen Kameravorrichtungen,
ob eine Kollisionsgefahr besteht und warnt den Kameramann gegebenenfalls
bei einer vorliegenden Kollisionsgefahr. Für die Ermittlung des Bestehens
einer Kollisionsgefahr können
beispielsweise bestimmte Räume
um die Gegenstände,
welche einen Sicherheitsabstand bilden, vorgesehen werden, es ist
jedoch auch möglich,
zusätzlich
zu den Sicherheitsabständen
die Bewegungsrichtung der Kamera beziehen.
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Erfindungsgemäß ist also
eine Lagevisualisierungseinheit vorgesehen, welche sich in einen
Datenstrom, insbesondere einen RS 422-Datenstrom oder eines UDP-Datenstroms
einer Kameravorrichtung 10 zu einem Renderer oder einer
Bildverarbeitungseinheit 28 hängt und die Position auf einer 2D-Karte
(oder 3D-Karte) eines virtuellen Aufnahmestudios auf einem Monitor,
insbesondere einem Flachbildschirm, welcher an der Kamera montiert
ist, darstellt. Somit kann ein Kameramann seine Position im virtuellen
Aufnahmestudio immer mitverfolgen. Die Lagevisualisierungseinheit
ist in der Lage, mehrere Positionen pro Sendung im Studio zu speichern und
darzustellen. Der Kameramann kann hierbei seine Kamera anhand der
Karte, welche ihm die Lagevisualisierungseinheit zur Verfügung stellt,
wieder auf die gleiche Position stellen. Neben der Position kann auch
ein Sendeablauf angezeigt werden. Somit weiß der Kameramann immer, an
welcher Stelle er zu einem bestimmten Zeitpunkt im Sendeablauf im
Studio stehen muss.
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Das
erfindungsgemäße System
zur Visualisierung einer Kamera in einem virtuellen Aufnahmestudio
besitzt eine Vielzahl von Vorteilen, so sind beispielsweise kein
Einbauten in der Decke des Aufnahmestudios zur Anzeige von bestimmten
Positionen nötig,
das System ist kostengünstig
zu verwirklichen und darüber
hinaus müssen
keine Farbveränderungen
an der Studiowand oder dem Studioboden vorgenommen werden. Ferner
ermöglicht
das erfindungsgemäße System
das Abspeichern von Positionen und Sendungen und eine sehr genaue
Ortsbestimmung und einen sehr genauen Abgleich mit vorbestimmten
Kamerasolllagen zur Erreichung von exakt definierten Kameraeinstellungen
während
eines Sendeablaufs. Das System ist echtzeitfähig, wodurch auch Kamerasolllagen
während
einer Livesendung von einem Regisseur direkt und kurzfristig vorgegeben
werden können,
wodurch die Planung und Verwirklichung von Live-Sendungen bei Einsatz
einer Vielzahl von Kameramännern
und Kameras einfach zu verwirklichen ist. Darüber hinaus kann der Monitor der
Lagevisualisierungseinheit touchfähig ausgestaltet werden, wodurch
eine Eingabe und eine Bedienung der Lagevisualisierungseinheit 12 vereinfacht ist.