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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Abdeckungsaufbau eines Laderaums
eines Nutzfahrzeugs, insbesondere eines Kanalreinigungsfahrzeugs
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, sowie ein Nutzfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
13.
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Der
Laderaum eines Nutzfahrzeuges ist zum sicheren Transport und zur
Aufbewahrung der darin transportierten Gegenstände mit einem Abdeckungsaufbau
versehen, der den Laderaum zumindest teilweise abdeckt. Dieser Abdeckungsaufbau
besteht in der Regel aus einer oder mehreren Seitenwandabdeckungen
sowie einer Dachabdeckung, wobei die Seitenwandabdeckungen aus massiven
Türen oder auch
aus einer Planenverkleidung bestehen. Um den Laderaum des Nutzfahrzeugs
belanden bzw. entladen zu können,
ist zumindest ein Teil der Seitenwandabdeckungen öffenbar
bzw. verschließbar
ausgebildet.
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Bei
zur Kanalreinigung eingesetzten Kanalreinigungsfahrzeugen sind Laderäume insbesondere zum
Transport von Werkzeugen und Schläuchen vorgesehen, welche für Reinigungseinsätze vor
Ort benötigt
werden.
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Um
diese Gegenstände
vor Regen, Schnee oder Schmutz zu schützen bzw. den Zugang zu diesen
Gegenständen
durch nicht befugter Personen zu unterbinden, können diese durch entsprechend
angeschlagene Türen
geschützt
werden. Nachteilig bei solchen Türen
ist jedoch deren hohes Gewicht und die damit einhergehende Schwergängigkeit
bzw. Sperrigkeit insbesondere bei großflächigen Seitenwandabdeckungen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist daher, einen Abdeckungsaufbau eines
Laderaums eines Nutzfahrzeuges bereitzustellen, der einfach und leichtgängig zu
handhaben ist.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Abdeckungsaufbau eines Laderaums eines
Nutzfahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein
Nutzfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist die
Seitenwandabdeckung mit mindestens einer Anhebe- und Absenkeinheit
gekoppelt, mit der die Seitenwandabdeckung anhebbar bzw. absenkbar
ist. Mit einer solchen Anhebe- und Absenkeinheit kann die Seitenwandabdeckung
in einfacher Weise von einer Schließstellung in eine den Laderaum
freigebende Öffnungsstellung bewegt
werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Anhebe- und Absenkeinheit
als Pneumatik- oder Hydraulikzylindereinheit ausgebildet. Dadurch
sind in einfachster Weise auch größere Seitenwandabdeckungen
zwischen einer Schließposition
und einer Öffnungsposition
bzw. umgekehrt bewegbar.
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In
einer besonderen Ausgestaltung ist an jedem der die Seitenwandabdeckung
tragenden Träger
eine Anhebe- und Absenkeinheit befestigt. Diese sind bevorzugt über eine
Gleichlaufeinrichtung miteinander gekoppelt. Dadurch ist insbesondere
bei großflächigen Seitenwandabdeckungen
eine zuverlässige
und gleichmäßige Bewegung
der Seitenwandabdeckung gewährleistet.
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Die
Seitenwandabdeckung ist gemäß einer bevorzugten
Ausführungsvariante
der Erfindung als Plane ausgebildet. Dadurch ist eine besonders
leichte Bauweise der Seitenwandabdeckung ermöglicht.
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Diese
Plane ist gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung mit Knebelverschlüssen an einer den Laderaum
umrandenden vertikalen Seitenfläche
des Fahrzeugsaufbaus arretierbar, um während der Fahrt von oder zum
Einsatzort des Fahrzeugs ein unbeabsichtigtes Öffnen des Laderaums wirksam
zu verhindern.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Plane im an dem Fahrzeugaufbau
arretierten Zustand und durch die Positionierung der Anhebe- und
Absenkeinheit in der Schließstellung zugbelastet.
Dadurch wird die Plane während
der Fahrt straff gehalten. Außerdem
ist ein Lösen
der Plane von dem Fahrzeugaufbau in diesem angezogenen Zustand nicht
möglich.
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Um
ein Lösen
bzw. Arretieren der Seitenwandabdeckung an dem Fahrzeugaufbau zu
erleichtern, ist gemäß einer
besonderen Ausführungsvariante
die Anhebe- und Absenkeinheit im Betrieb von einer Schließstellung,
bei der die Seitenwandabdeckung den Laderaum verschließt und zugbelastet
ist, in eine Entriegelungsstellung verfahrbar, bei der die Seitenwandabdeckung
von der den Laderaum umrandenden vertikalen Seitenfläche des
Fahrzeugaufbaus lösbar
ist.
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Nachfolgend
wird eine besondere Ausführungsvariante
der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische perspektivische Darstellung einer Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäßen Nutzfahrzeugs,
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2 eine
schematische perspektivische Vorderansicht einer Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäßen Abdeckungsaufbaus,
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3 eine
schematische perspektivische Rückansicht
des Abdeckungsaufbaus aus 2,
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4 eine
schematische perspektivische Detailansicht der Anhebe- und Absenkeinheit,
und
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5 eine
Detailansicht einer an dem Fahrzeugaufbau angeordneten Arretiervorrichtung.
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In
der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie
oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf
die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung
und Position des Abdeckungsaufbaus und anderer Gegenstände. Diese
Begriffe sind nicht einschränkend zu
verstehen, d. h. in verschiedenen Arbeitsstellungen und/oder durch
spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
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In 1 ist
mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt ein bevorzugt als Kanalreinigungsfahrzeug
ausgebildetes Nutzfahrzeug bezeichnet, welches an einer Seitenwand
des Laderaums 6 mit einem Abdeckungsaufbau 2 mit
einer bevorzugt als Plane ausgebildeten Seitenwandabdeckung 3 versehen
ist, die an einer den Laderaum umrandenden vertikalen Seitenfläche des
Fahrzeugaufbaus 5 arretiert ist. Der Abdeckungsaufbau 2 kann
dabei sowohl an den Längsseiten
des Nutzfahrzeugs 1 als auch an einer Rückseite des Nutzfahrzeugs angeordnet
sein.
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Wie
in den 2 und 3 gezeigt ist, weist der Abdeckungsaufbau 2 zwei
auf einem Fahrzeugaufbau 5 vertikal angeordnete Träger 4 auf,
die, wie insbesondere in 4 zu sehen ist, als Hohlträger ausgebildet
sind. In diesem Träger 4 ist
ein Holm 17 längsverschieblich
angeordnet, der zusammen mit einem Querträger 9 sowie weiteren
Verstrebungen 10 ein Tragegerüst 18 ausbildet, an
dem eine als Plane ausgebildete Seitenwandabdeckung 3 befestigt ist.
Eine Halterung der Seitenwandabdeckung 3 über nur
einen vertikal angeordneten Träger 4 ist
ebenfalls denkbar.
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Die
Seitenwandabdeckung 3 ist im Bereich eines dem Querträger 9 gegenüberliegenden
Randbereiches mit Ösen 8 versehen,
die zum Abdecken des Laderaums 6 des Nutzfahrzeugs 1 über bevorzugt
als Dreh- oder Knebelverschlüsse
ausgebildete Arretierelemente 7, die an einer den Laderaum 6 umrandenden
vertikalen Seitenfläche
des Fahrzeugaufbaus 5 angeordnet sind, überstülpbar sind.
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Zur
Anhebung bzw. Absenkung der Seitenwandabdeckung 3 ist bevorzugt
an jedem der Träger 4 eine
Anhebe- und Absenkeinheit 11 befestigt, welche über eine
vertikal verschiebbare Stange 12 mit dem Trägergestell 18,
insbesondere mit dem Holm 17 oder den Querträgern 9,
verbunden ist. Die Anhebe- und Absenkeinheit 11 ist dabei
bevorzugt als Pneumatikeinheit ausgebildet. Eine Ausbildung als Hydraulikzylindereinheit
ist ebenfalls denkbar. Die oben erwähnte Stange 12 ist
dabei als in dem Pneumatik- bzw. Hydraulikzylinder längsverschiebbare Kolbenstange
ausgebildet.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante
sind die beiden Anhebe- und Absenkeinheiten 11 über eine
Gleichlaufeinrichtung miteinander verbunden, um die Anhebe- und
Absenkeinheiten 11 im Gleichlauf aus- bzw. einzufahren.
Die Gleichlaufeinheit besteht aus einer Querstange 16, auf
der Zahnräder 15 angeordnet
sind, die jeweils mit einer an dem Träger 4 befestigten
Zahnstange 14 in Eingriff stehen. Die Zahnstange ist dabei
parallel zu dem Träger 4 und
damit parallel zur Verfahrrichtung Y der Stange 12 ausgerichtet.
Mit einer solchen Gleichlaufeinheit wird ein Gleichlauf bzw. ein
synchrones Ausfahren der vorzugsweise als Pneumatikzylinder ausgebildeten
Anhebe- und Absenkeinheit 11 erzwungen.
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Um
die Seitenwandabdeckung 3 von den Arretierelementen 7 des
Fahrzeugaufbaus 5 zu lösen, werden
die Kolbenstangen 17 der Pneumatikzylindereinheit und damit
die Seitenwandabdeckung 3 zunächst in eine Entriegelungsstellung
verschoben, bei der die Anhebe- und Absenkeinheit 11 ihre
Minimalhublänge
erreicht. Dadurch wird die Zugbelastung der Seitenwandabdeckung
aufgehoben, so dass die Plane einfach von den hier als Knebelverschlüsse ausgebildeten
Arretierelementen 7 abgehoben werden kann. Anschließend wird
die Seitenwandabdeckung 3 durch Betatigung eines an eine
(nicht gezeigte) elektronische Steuerung angeschlossenen (nicht
gezeigten) Betätigungsknopfes
aus der Entriegelungsstellung in ihre Öffnungsstellung verfahren. Zum
Erreichen der Öffnungsstellung
werden die Kolbenstangen 12 der Anhebe- und Absenkeinheit 11 maximal
aus dem jeweiligen Pneumatikzylinder herausgefahren. Dadurch wird
die Plane 3 entsprechend des Maxi malhubes der Anhebe- und
Absenkeinheit 11 angehoben, wobei der hinter der Seitenwandabdeckung
liegende Laderaum 6 des Nutzfahrzeugs 1 freigegeben
wird.
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Das
Schließen
der Plane aus der Öffnungsstellung
in die Schließstellung
erfolgt über
das Verfahren der Kolbenstangen 12 in die Entriegelungsstellung,
in der das Arretieren der Plane 3 mittels den Arretierelementen 7 vorgenommen
werden kann. Anschließend
werden die Kolbenstangen 12 weiter in die Schließstellung
verfahren, wobei die Plane derart zugbelastet wird, dass die Plane
während
der Fahrt des Nutzfahrzeugs straff gehalten wird.
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Besonders
vorteilhaft bei dieser Ausbildung eines Abdeckungsaufbaus 2 ist
auch, dass die Seitenwandabdeckung 3 auch in der Öffnungsstellung vollständig von
außen
sichtbar ist, so dass die Seitenwandabdeckung 3 auch als
Werbefläche
nutzbar ist. Die im Laderaum 6 hinter der Seitenwandabdeckung 3 gelagerten
Gegenstände
wie Werkzeuge und Schläuche
sind bedingt durch die einfache Handhabbarkeit des Abdeckungsaufbaus
in einfacher Weise zugänglich.
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- 1
- Nutzfahrzeug
- 2
- Abdeckungsaufbau
- 3
- Seitenwandabdeckung
- 4
- Träger
- 5
- Fahrzeugaufbau
- 6
- Laderaum
- 7
- Arretierelement
- 8
- Öse
- 9
- Querträger
- 10
- Verstrebungen
- 11
- Anhebe-
und Absenkeinheit
- 12
- Stange
- 14
- Zahnstange
- 15
- Zahnräder
- 16
- Querstange
- 17
- Holm
- 18
- Trägergestell