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Die
Erfindung betrifft einen elektronischen Schutzschalter mit einstellbarer
Strombegrenzung mit in einem Strompfad zwischen einem Lastanschluss und
einem Spannungsanschluss einem Leistungsteil, das in Abhängigkeit
vom über den Strompfad fließenden Strom angesteuert
ist. Der Schutzschalter soll insbesondere in einem Stromverteilungssystem im
DC-Niedervoltbereich eingesetzt sein, wobei unter Niedervoltbereich
wird ein Gleichspannungsbereich (DC) kleiner 100 VDC,
vorzugsweise zwischen 30 VDC und 80 VDC verstanden wird, wie beispielsweise im Telekommunikationsbereich.
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Aus
der
EP 1 186 086 B1 ist
ein Stromverteilungssystem im Niedervoltbereich, insbesondere im 24
V DC-Bereich, mit einer Anzahl von Stromkreisen mit jeweils einem
elektronischen Schutzschalter als Kurzschluss- und/oder Überlastschutz
bekannt. Die Stromkreise sind mittels eines getakteten Netzteils gemeinsam
gespeist. Im Überlastfall erfolgt bei Überschreiten
einer einstellbaren Stromschwelle, z. B. beim 1,1-Fachen des Nennstroms
(I
N) eine Sperrung des elektronischen Schutzschalters
nach Ablauf einer Verzögerungszeit, während im
Kurzschlussfall zunächst eine Strombegrenzung und nach Überschreiten
einer weiteren Stromschwelle (z. B. 2 × I
N) eine
Sperrung des Schutzschalters nach Ablauf einer bestimmten Abschaltzeit
erfolgt.
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Aus
der
EP 1 150 410 A2 ist
ein mittels eines Mikroprozessors über einen Auslösekreis
angesteuerter elektronischer Schutzschalter bekannt, der die Energieversorgung
zu einer Last mit einer Zeitverzögerung unterbricht. Zuvor
oder zeitgleich erfolgt eine partielle Unterbrechung des Schutzschalters.
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Eine
partielle Unterbrechung eines elektronischen Schutzschalters mit
mehreren Schaltblöcken, die jeweils einen elektronischen
Schalter in Form eines MOSFET (Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor)
und einen diesen über einen gemeinsamen Mikroprozessor
steuernden Komparator aufweisen, ist auch aus der
EP 1 294 069 B1 bekannt.
Im Falle eines Überstroms wird die Energieversorgung zur Last
nach einer Zeitverzögerung unterbrochen, die auf eine partielle
Untersagung des wenigstens einen Schalters folgt.
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Um
mit einem elektronischen Schalter zum Schalten einer Last in einem
Gleichspannungsnetz eine zuverlässige Strombegrenzung zu
erreichen, ist es aus der
DE
203 02 275 U1 bekannt, einen von einem Stromsensor in einem
Strompfad erfassten Messwert einem Komparatoreingang einer Regeleinrichtung
zuzuführen. Bei Vorliegen eines Einschaltsignals und bei
einem einen Referenzwert unterschreitenden Messwert steuert die
Regeleinrichtung einen in den Strompfad geschalteten Leistungstransistor (MOSFET)
auf, während bei einem den Referenzwert überschreitenden
Messwert die Regeleinrichtung den Leistungstransistor zusteuert
und den über diesen fließende Strom auf den Referenzwert
begrenzt. Dem Leistungstransistor ist ein Temperatursensor zugeordnet,
der die Betriebstemperatur des Transistors erfasst.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen für ein Stromverteilungssystem
im Niedervoltbereich, insbesondere im Bereich kleiner 100 Volt, vorzugsweise
im Spannungsbereich zwischen 30 VDC bis
80 VDC, besonders geeigneten elektronischen Schutzschalter
anzugeben. Insbesondere soll der elektronische Schutzschalter geeignet
sein, im Kurzschluss- bzw. Überlastfall ein Zusammenbrechen
der von einer Spannungsquelle, beispielsweise einem getakteten Netzteil,
gelieferten Versorgungsspannung zuverlässig zu vermeiden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 1. Hierzu weist das Leistungsteil des
elektronischen Schutzschalters zwei zueinander parallele Teil- oder
Parallelpfade. Mit anderen Worten: Das Leistungsteil bzw. der Strompfad,
in den auch die Last geschaltet ist, ist in einen Leistungspfad
und einen Strombegrenzungspfad unterteilt.
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Der
erste Teilpfad (Leistungspfad) des zwischen den Versorgungsspannungs-
bzw. Lastanschlüssen des elektronischen Schutzschalters
gebildeten Strompfades ist vergleichsweise niederohmig und weist
einen ersten Leistungshalbleiter, insbesondere einen MOSFET, auf.
Mit diesem ist zweckmäßigerweise ein Fail-Safe-Element
in Reihe geschaltet. Der zweite Teilpfad (Strombegrenzungspfad)
des zwischen den Versorgungsspannungs- bzw. Lastanschlüssen
des elektronischen Schutzschalters gebildeten Strompfades weist
strombegrenzende Mittel auf. Diese können durch einen oder
mehrere ohmsche Widerstände (Leistungswiderstände)
gebildet sein. Vorzugsweise umfassen die strombegrenzenden Mittel
eine Reihenschaltung mit mindestens einem Widerstand und einem zweiten
Leistungshalbleiter. Dieser ist geeigneterweise ebenfalls ein MOSFET.
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Im
Kurzschluss- bzw. Überlastfall begrenzt der vergleichsweise
hochohmige Strombegrenzungspfad den Strom und liefert zumindest
für eine eingestellte Verzögerungszeit einen eingestellten
Begrenzungsstrom, während der vergleichsweise niederohmige
Leistungspfad gesperrt ist.
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So
liefert der elektronische Schutzschalter in einem Überlastfall
(Kurzschluss- oder Ladestromfall) für eine Zeit von beispielsweise
10 ms (Verzögerungszeit) einen begrenzten Strom, bevor
der entsprechende Strompfad abgeschaltet wird. Diese Verzögerungszeit
ist eingerichtet oder eingestellt zum Laden von innerhalb des übergeordneten
Stromverteilungssystems üblicherweise vorhandenen Kapazitäten
(Kondensatoren) und dient darüber hinaus zur Gewährleistung
der Selektivität in nachgeschalteten Stromkreisen. Dabei
wird aufgrund des zusätzlichen Strombegrenzungspfades im
Falle eines Kurzschlusses nicht nur eine undefinierte hohe Strombelastung im
parallelen Leistungspfad vermieden, die den ersten Leistungshalbleiter
zerstören könnte. Vielmehr wird mittels des Strombegrenzungspfads
ein definierter Strom (Begrenzungsstrom) im gesamten Strompfad erzeugt.
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Aufgrund
des in der Reihenschaltung vorgesehenen mindestens einen Leistungswiderstandes ist
dieser Strombegrenzungspfad selbstsicher dimensioniert. Die entstehende
Verlustleistung ist dabei – in Abhängigkeit von
dem jeweiligen Leis tungsvermögen – auf den oder
jeden Leistungswiderstand sowie den zweiten Leistungshalbleiter
aufgeteilt.
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Während
der über den Strombegrenzungspfad fließende Teilstrom
zweckmäßigerweise mittels eines so genannten Mess-Shunts
erfasst wird, erfolgt die Stromerfassung des über den ersten
Leistungshalbleiter im niederohmigen Leistungspfad fließenden
Teilstroms durch eine direkte Abfrage des aktuellen Innenwiderstandes
des aufgesteuerten ersten Leistungshalbleiters. Hierbei wird der
Teilstrom aus dem Spannungsabfall über dem Leistungshalbleiter und
dem üblicherweise temperaturabhängigen Halbleiter-Innenwiderstand
ermittelt. Aufgrund der Temperaturabhängigkeit des Leistungshalbleiters
wird daher zweckmäßigerweise dessen Temperaturgang (des
Halbleiter-Innenwiderstandes) mittels einer Kompensationsschaltung
ausgeglichen.
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Das
Schaltverhalten des erfindungsgemäßen Schutzschalters
ist dahingehend ausgelegt, dass nach dem Einschalten bei normaler
Last über den Strompfad ein Strom (Last- oder Nennstrom)
unterhalb einer Abschaltschwelle fließt. Die Abschaltschwelle
bezieht sich hierbei geeigneterweise auf den gsamten Last- bzw.
Nennstrom und nicht nur auf einen der Teilströme. Unter
Nennstrom wird hierbei der Bemessungsstrom (DIN-EN 60934)
verstanden, insbesonder ein festgelegter Strom, der dauerhaft über
den Schutzschalter fließen darf. Dabei ist zunächst
der Strombegrenzungspfad eingeschaltet und der hierüber
fließende Teilstrom wird erfasst. Liegt der Teil- oder
Laststrom nach Ablauf der Verzögerungszeit – beispielsweise
nach 10 ms – weiterhin unterhalb der Abschaltschwelle,
so wird anschließend der parallele (niederohmige) Leistungspfad
eingeschaltet. Somit sind sowohl der zweite Leistungshalbleiter
im Strombegrenzungspfad als auch der erste Leistungshalbleiter im
parallelen Leistungspfad aufgesteuert. Der über diesen
Strompfad eines Stromverteilungssystems fleißende Strom
ist dabei in einen über den Leistungsstrompfad und damit über den
ersten Leistungshalbleiter fließenden vergleichsweise großen
Stromanteil (erster Teilstrom) und einen über den Strombegrenzungspfad
und damit über den parallelen zweiten Leistungshalbleiter
fließenden vergleichsweise kleinen Stromanteil (zweiter
Teilstrom) aufgeteilt.
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Die
Verzögerungszeit ist unter Berücksichtigung üblicher
Ladezeiten für Kondensatoren bemessen, so dass nach dem
Einschalten des Schutzschalters nachgeschaltete Kapazitäten
im fehlerfreien Betrieb (Normalbetrieb) geladen sind, wenn die Verzögerungszeit
abgelaufen ist. Bei vergleichsweise kleinen Kapazitäten
kann die Abschaltschwelle während des Ladevorgangs sogar
unterschritten sein. Die Verzögerungszeit ist zweckmäßigerweise
stets gleich und vorzugsweise von einem elektronischen Zeitglied
realisiert, welches mit dem Überschreiten der Abschaltschwelle
startet.
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Bei
normaler Last und zusätzlich vergleichsweise großen
Kapazitäten wird der über den zunächst
eingeschalteten Strombegrenzungspfad fließende Strom begrenzt. Überschreitet
der erfasste Strom (zweiter Teil- oder Begrenzungsstrom) nach Ablauf
der Verzögerungszeit weiterhin die Abschaltschwelle, so
wird der Strombegrenzungspfad abgeschaltet. Dies erfolgt zweckmäßigerweise
durch eine entsprechende, vorzugsweise geregelte Ansteuerung des
zweiten Leistungshalbleiters. Hierzu kann eine Regel- oder Steuereinrichtung
vorgesehen sein, die auf einen Überlastfall erkennt.
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Tritt
während des Normalbetriebs im mittels des elektronischen
Schutzschalters gesicherten Strompfad ein Überstrom oder
Kurzschluss auf, so erzeugt dieser im vergleichsweise niederohmigen Leistungspfad
einen Spannungsabfall am ersten Leistungshalbleiter, der zu dessen
sofortiger Sperrung und somit zum Abschalten des Leistungspfades führt.
Als Abschaltkriterium wird somit der Spannungsabfall bzw. die Änderung
der vorzugsweise am Leistungshalbleiter abgegriffenen Spannung herangezogen.
Der erfasste Spannungsabfall ist einem Komparator eingangsseitig
zugeführt, der ausgangsseitig mit dem ersten Leistungshalbleiter
steuerseitig verbunden ist und diesen sperrt, wenn der Spannungsabfall
eine Abschaltschwelle überschreitet, d. h. wenn ein einem
entsprechenden Abschaltstrom äquivalenter Spannungspegel
erreicht oder überschritten ist.
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Der
parallel über den vergleichsweise niederohmigen Strombegrenzungspfad
fließende Strom wird durch die Widerstände begrenzt
(Begrenzungsstrom). Ist der dort erfasste Strom nach Ablauf der Verzögerungszeit
weiterhin größer als die Abschaltschwelle, so
wird auch dieser Strombegrenzungspfad abgeschaltet (Überlastfall).
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Die
Strombegrenzung ist vorzugsweise derart einstellbar, d. h. regel-
oder steuerbar, dass einerseits bei einer Versorgungsspannung unterhalb
eines unteren Spannungsgrenzwertes der Begrenzungsstrom stets größer
oder gleich dem Nennstrom ist. Hierdurch ist auch bei einer vergleichsweise
niedrigen Versorgungsspannung (z. B. bei kleiner oder gleich 35
VDC) sichergestellt, dass einem dem elektronischen
Schutzschalter nachgeordneten Schutzelement weiterhin ein zu dessen
Auslösung ausreichend größerer Auslösestrom
zur Verfügung steht.
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Der
Begrenzungsstrom unterschreitet jedoch andererseits bei einer Versorgungsspannung
oberhalb eines oberen Spannungsgrenzwertes stets einen vorgegebenen
Stromgrenzwert. Beispielsweise bei einer Leistungsbegrenzung auf
7 kW wäre der Stromgrenzwert auf 100 A eingestellt, um
einen Spannungsgrenzwert der Versorgungsspannung von 70 V sicherzustellen.
Dadurch ist gewährleistet, dass das Leistungsteil für
nachgeordnete Schutzelemente noch einen genügend hohen
Strom über den Strompfad führen kann.
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Die
Einstellung der Strombegrenzung erfolgt zweckmäßigerweise
mittels eines gesteuert überbrückbaren Widerstandes.
Dieser ist vorzugsweise im Strombegrenzungspfad einer der Leistungswiderstände
der Reihenschaltung. Hierzu ist zweckmäßigerweise
ein weiterer Leistungshalbleiter (MOSFET) vorgesehen, der ansteuerseitig
mit einer Schaltung zur spannungsabhängigen Umschaltung
der Strombegrenzung – also abhängig von der betriebsbedingten
oder aktuellen Versorgungsspannung – verbunden ist.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 schematisch
einen elektronischen Schutzschalters mit einem ersten Teilpfad und
mit einem hierzu parallelen zweiten Teilpfad zur Begrenzung des über
den Schutzschalter fließenden Stroms, insbesondere im Überlast-
und/oder Kurzschlussfall, und
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2a und 2b ein
vergleichsweise detailliertes Schaltbild des Schutzschalters gemäß 1.
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Einander
entsprechende Teile sind in beiden Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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1 zeigt
in einem Blockschaltbild einen elektronischen Schutzschalter
1 mit
einem Lastanschluss L
A sowie mit einem eingangsseitigen
Versorgungsspannungsanschluss L
U(+) und
einem ausgangsseitigen Versorgungsspannungsanschluss L
U(–).
Eine Last
2 ist zwischen den Versorgungsspannungsanschluss
L
U(+) und somit den Pluspol der Versorgungs-
oder Betriebsspannung U
B und den Lastanschluss
L
A geschaltet. Die Verbindung zwischen dem
Lastanschluss L
A und dem ausgangsseitigen Versorgungsspannungsanschluss
L
U(–) (Minuspol oder Ground der
Versorgungs- oder Betriebsspannung U
B) bildet
einen Strompfad
3. Dieser wiederum kann ein Strompfad
3 von
mehreren gleichartigen Strompfaden eines Stromverteilungssystems
gemäß der eingangs genannten
EP 1 186 086 B1 sein.
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In
den Strompfad 3 ist ein Leistungsteil 4 geschaltet,
das mit einem Steuerteil 5 verbunden ist. Das Steuerteil 5,
das vorzugsweise Bestandteil einer Regeleinrichtung ist, ist mit
einem Schaltblock 6 zur Betätigung oder Ansteuerung
des Schutzschalters 1 verbunden. Dieser Schaltblock 6 umfasst
im Ausführungsbeispiel einen als Taster symbolisierten
Ein- und Ausschalter 6a sowie eine Statusanzeige 6b,
die durch eine Leuchtdiode (LED) symbolisiert ist.
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Das
Steuerteil 5 weist einen nachfolgend auch als Erkennungs-
und Kompensationsschaltung bezeichneten Funktionsbaustein 7 zur
Erkennung eines Überlast- bzw. Kurzschlussstroms sowie
zur Temperaturkompensation auf. Des Weiteren umfasst das Steuerteil 5 einen
nachfolgend auch als Auswerteschaltung bezeichneten Funktionsbaustein 8 zur Auswertung
des Überlast- bzw. Kurzschlussstroms. Dieser Funktionsbaustein 8 enthält
auch Speicherzeitangaben sowie Angaben über den Abschaltschwellwert
des elektronischen Schutzschalters 1. Schalterintern ist
mit dem ersten Spannungsanschluss LU(+) ein
internes Netzteil 9 verbunden. Das Steuerungsteil 5 umfasst
somit eine Schaltung 7 zur Temperaturkompensation und zur
Kurzschlussstrom-Erkennung sowie eine Schaltung 8 zur Steuerung
des Schaltverhaltens mit einer Kurzschlussstrom-Auswertung.
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Das
in den Strompfad 3 geschaltete Leistungsteil 4 umfasst
in einem ersten Teil- oder Leistungspfad 3a, einen ersten
steuerbaren Leistungsschalter oder Leistungshalbleiter 10 in
Form eines MOSFET. Diesem ist im Ausführungsbeispiel drain-seitig
innerhalb dieses Leistungspfades 3a ein Sicherungs- oder
Fail-Safe-Element 11 vorgeschaltet.
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Das
Leistungsteil 4 umfasst zudem parallel zum ersten Teil-
bzw. Leistungspfad 3a einen zweiten Teil- oder Strombegrenzungspfad 3b.
In diesen Strombegrenzungspfad 3b ist ein zweiter ansteuerbarer
Leistungsschalter bzw. -halbleiter 12 in Form wiederum
eines MOSFET geschaltet. Dieser Leistungshalbleiter 12,
d. h. dessen drain-source-Strecke bildet zusammen mit mindestens
einem nachfolgend auch als Leistungswiderstand bezeichneten ohmschen
Widerstand 13 eine Reihenschaltung. In diesem vergleichsweise
hochohmigen Strombegrenzungspfad 3b können auch
weitere Widerstände vorgesehen sein (2).
Der Strombegrenzungspfad 3b dient zur Strombegrenzung des
Leistungsteils 4 bzw. des elektronischen Schutzschalters 1.
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Der
vergleichsweise niederohmige Leistungspfad 3a kann seinerseits
aus mehreren, zueinander parallelen, gleichermaßen aufgebauten
Parallelsträngen mit je weils einem Leistungshalbleiter 10 und
zugeordnetem Fail-Safe-Element 11 aufgebaut sein.
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2 zeigt den elektronischen Schutzschalter 1 wiederum
mit dessen Funktionsblöcken oder -bausteinen, nämlich
dem Leistungsteil 4 (Leistungshalbleiter 10 und
Faile-Safe-Elemente 11) mit dem Leistungspfad 3a und
dem Strombegrenzungspfad 3b sowie mit dem Funktionsbaustein 7 zur
Kurzschluss- und/oder Ladestrom-Erkennung sowie mit dem Funktionsbaustein 8 zur
Kurzschlussstrom- bzw. Überlast-Auswertung (Kurzschluss-/Überstromabschaltung).
Der Funktionsbaustein 7 ist wiederum eine Schaltung zur
Temperaturkompensation (bzw. -abschaltung) und zur Kurzschluss-
oder Überlast-Erkennung. Der Funktionsbaustein 8 ist
analog eine Schaltung zur Steuerung des Schaltverhaltens mit einer
Kurzschlussstrom-Auswertung. Der Funktionsbaustein 7 ist über
ein Abschaltelement 7' mit einem mit Widerständen
beschalteten Leistungsteil oder Halbleiterschalter (MOSFET) mit
dem Leistungsteil 4 verbunden.
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Ein
Verstärker oder Verstärkerbaustein 14 umfasst
eine der Anzahl der Parallelstränge des Leistungspfades 3a entsprechende
Anzahl von Operationsverstärkern 15, die eingangsseitig
mit dem ersten Leistungshalbleiter 10 verbunden sind. Der
Verstärkerbaustein 14 liefert ausgangsseitig ein
Ausgangssignal SIN1, das den über
diesen Leistungspfad 3a fließenden (ersten) Teilstroms
IN1 repräsentiert. Dieses Ausgangssignal
SIN1 ist dem Funktionsbaustein 7 zur
Kurzschluss- bzw. Überlast-Erkennung und Temperaturkompensation
zugeführt. Dieser Funktionsbaustein 7 wiederum
liefert ausgangsseitig ein Steuersignal S1 zur
Ansteuerung und damit zur bedarfsweisen Abschaltung des ersten Leistungsschalters 10 im
niederohmigen Leistungspfad 3a.
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In
den vergleichsweise hochohmigen Strombegrenzungspfad 3b sind
im Ausführungsbeispiel nach 2 drei
ohmsche Widerstände 13a, 13b und 13c geschaltet.
Der Widerstand 13c wirkt als Mess-Shunt zur Strom-Messung
des über den Strombegrenzungspfad fließenden (zweiten)
Teilstroms IN2. Hierzu werden Spannungsabgriffe
an dem Widerstand 13c eingangsseitig an einen Operationsverstär ker 16 geführt.
Dieser ist ausgangsseitig mit dem Funktionsbaustein 7 verbunden,
der auch zur Ladestromerkennung dient. Der Funktionsbaustein 7 umfasst
einen Operationsverstärker oder Komparator 17,
dem eingangsseitig das den zweiten Teilstrom IN2 repräsentierende
Ausgangssignal SIN2 des Operationsverstärkers 16 und
damit des Mess-Shunts 13c des Strommessungsbausteins 13c, 16 zugeführt
ist. Ausgangsseitig ist der Operationsverstärker bzw. Komparator 17 mit
einem Schmitt-Trigger 18 verbunden. Dieser liefert ausgangsseitig
das Steuersignal S1 zur Ansteuerung des
ersten Leistungshalbleiters 10 im Leistungspfad 3a.
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Gemäß 2b umfasst
ein Schaltbaustein 19 zur spannungsabhängigen
Umschaltung der Strombegrenzungshöhe einen Leistungshalbleiter 20 in
Form wiederum eines MOSFET und einen Transistor 21 sowie
einen Schmitt-Trigger 22. Dieser ist ausgangsseitig über
einen im Ausführungsbeispiel aus drei Widerständen 23a, 23b und 23c gebildeten Spannungsteiler 23 mit
dem Steuereingang (gate) eines weiteren Leistungshalbleiters 24 in
Form wiederum eines MOSFET verbunden. Diesem ist der Widerstand 13b in
der Reihenschaltung mit dem zweiten Leistungshalbleiter 12 im
Strombegrenzungspfad 3b drain-source-seitig parallel geschaltet.
Hierdurch überbrückt dieser Leistungshalbleiter 24 den
Widerstand 13b derart steuerbar, dass der Gesamtwiderstand
dieses Schaltungsteils mit dem Widerstand 13b und mit dem
Leistungshalbleiter 24 in Abhängigkeit von der
Ansteuerung des Leistungshalbleiters 24 zu- oder abnimmt.
Demzufolge ändert sich entsprechend der Gesamtwiderstand
im Strombegrenzungspfad 3b, so dass je nach Ansteuerung
des Halbleiterschalters 24 mittels des Schaltbausteins 19 und
somit je nach Grad der Überbrückung des Reihenwiderstandes 13b ein
bestimmter Begrenzungsstrom IN2 im Strombegrenzungspfad 3b und
damit die Strombegrenzung im Strompfad 3 entsprechend eingestellt ist.
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Im
Normalbetrieb nach dem Einschalten des Schutzschalters 1 mittels
des Tasters 6a fließt nach Ansteuerung des Leistungsteils 4 der
Nenn- oder Laststrom IN über die beiden Teilpfade 3a und 3b innerhalb
des Strompfades 3. Unter Nennstrom wird hierbei der Bemessungsstrom
(DIN-EN 60934, VDE 0642) verstanden, d. h. der
für eine (herstellerseitig) vorgegebene Betriebsbedingung
festgelegte Strom, der dauerhaft über den Schutzschalter 1 fließen
darf. Dabei ist der über das Fail-Safe-Element (Sicherung) 11 und
den Leistungshalbleiter 10 innerhalb des Leistungspfades 3a fließende
Teilstrom IN1 wesentlich größer
als der über die Reihenschaltung aus dem Widerstand 13 und
dem zweiten Leistungshalbleiter 2 im Strombegrenzungspfad 3b fließende
Teilstrom IN2. Grund hierfür ist,
dass der Strombegrenzungspfad 3b wesentlich hochohmiger
ist als der Leistungspfad 3a.
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Zur
Erfassung des Teilstroms IN1 im Leistungspfad 3a wird
der Spannungsabfall ΔU über dem Innenwiderstand
RDS(on) des Leistungshalbleiters 10 mittels
des Verstärkerbausteins 14 verstärkt
und mittels des Funktionsbausteins 7 zur Temperaturkompensation
ausgewertet. Diese direkte Abfrage des Innenwiderstandes RDS(on) des ersten Leistungshalbleiters 10 erspart
vergleichsweise kostenintensive Mess-Shunts im Leistungspfad 3a.
Der Temperaturgang des Leistungshalbleiters 10, d. h. dessen
Innenwiderstandes RDS(on), wird durch die
Temperaturkompensation ausgeglichen. Diese ist beispielsweise mit einer
Diodenschaltung oder – wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel – mit
einem temperaturabhängigen NTC-Widerstand 25 ausgeführt.
Der Funktionsbaustein 7 mit dem NTC-Widerstand 25 wird
gleichzeitig als Temperaturüberwachung und -abschaltung des
Leistungsteils 4 und dort insbesondere des ersten Leistungshalbleiters 10 verwendet.
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Der
am Leistungshalbleiter 10 des Leistungspfades 3 erfasste,
mittels des Verstärkerbausteins 14 verstärkte
aktuelle Spannungsabfall ΔU wird als entsprechendes Strom-
bzw. Spannungssignal (Ausgangssignal) SIN1 eingangsseitig
an einen Komparator 26 des Funktionsbausteins 7 geführt. Sobald
der Spannungspegel infolge eines entsprechend hohen Teilstroms IN1 einen vorgegebenen Schwellwert eines äquivalenten
Abschaltstroms erreicht, liefert der Komparator 26 ausgangsseitig
das Ansteuersignal S1 zur Sperrung bzw.
Abschaltung des Leistungshalbleiters 10 im Leistungspfad 3a.
Anschließend fließt nur noch der vergleichsweise
geringe Teilstrom IN2 über den
Strombegrenzungspfad 3b.
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Im
Anschluss an ein Einschalten des Schutzschalters 1 über
beispielsweise den Taster 6a wird der Teilstrom IN2 im Strombegrenzungspfad 3b auf
einen durch die Widerstände 13a und 13b sowie
den Innenwiderstand RDS(on) des zweiten
Leistungshalbleiters 12 bestimmten Stromwert begrenzt (Begrenzungsstrom).
Je nach Ansteuerung des Leistungshalbleiters 24 ist hierbei
der Widerstand 13b mehr oder weniger überbrückt,
was eine bestimmte oder gezielte Einstellung und Umschaltung der
Höhe der Strombegrenzung ermöglicht (Ladestrombegrenzung).
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Analog
zu diesem Fall der Ladestrombegrenzung von nachgeordneten Kapazitäten
beim Einschalten des elektronischen Schutzschalters 1 und
entsprechender Ansteuerung des Leistungsteils 4 wird im
Falle eines Überstroms oder Kurzschlusses der Teilstrom
IN2 und somit der Nenn- bzw. Laststrom IN auf einen bestimmten Wert, beispielsweise
auf 100 A bei einem Spannungsbereich der Versorgungs- oder Betriebsspannung
UB zwischen 30 VDC und
80 VDC, begrenzt.
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Die
im Falle eines Kurzschlusses oder eines Überstroms erzeugte
Leistung wird aufgrund deren Höhe von beispielsweise bis
zu 7 kW auf die Leistungswiderstände 13a und 13b und
bedarfsweise auch auf den zweiten Leistungshalbleiter 12 aufgeteilt.
Bei Versorgungs- bzw. Betriebsspannungen UB unterhalb
von beispielsweise 51 VDC kann der Widerstand 13b auch
entfallen. Die Höhe des über den Strombegrenzungspfad 3b fließenden
Teilstroms IN2 wird mittels des Shunts 13c mit
nachgeordnetem Operationsverstärker 16 erfasst.
Die Verstärkung des Strommesswertes mittels des Operationsverstärkers 16 dient
zur zuverlässigen Unterscheidung zwischen einem Kurzschlussstrom
und einem Ladestrom nachgeordneter Kapazitäten.
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Ist
nach Ablauf einer einstellbaren Verzögerungszeit von beispielsweise
10 ms der zweite Teilstrom IN2 – und
damit der über den Strompfad 3 fließende
Nenn- oder Laststrom IN – weiterhin
größer als ein vorgegebener Schwellwert, so wird
auf einen Überstromfall geschlossen, so dass der zweite
Teil- oder Strombegrenzungspfad 3b abgeschaltet wird. Hierzu
ist der Operationsverstärker 16 ausgangsseitig
mit einem Operationsverstärker oder Komparator 27 des
Funktionsbauseins 8 für einen Kurzschluss- bzw. Überstromfall
verbunden, der seinerseits ausgangsseitig, beispielsweise über
einen weiteren Leistungshalbleiter 28 in Form wiederum
eines MOSFET, ein Steuersignal S2 liefert
und hiermit den zweiten Leistungshalbleiter 12 des Strombegrenzungspfads 3b zu
dessen vollständiger Sperrung ansteuert.
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Sinkt
der Teilstrom IN2 im Strombegrenzungspfad 3b nach
Ablauf der Strombegrenzungs- oder Verzögerungszeit unter
den vorgegebenen Schwellwert, so wird der gesperrte Leistungshalbleiter 10 und
damit das gesperrte Leistungsteil 4 zum Laden nachgeschalteter
Kapazitäten eingeschaltet. Hierzu liefert der Funktionsbaustein 7 ein
entsprechendes Steuersignal S1 zur Ansteuerung
des ersten Leistungshalbleiters 10 im Leistungspfad 3a.
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Damit
der Begrenzungsstrom, d. h. der zweite Teilstrom IN2 im
Strombegrenzungspfad 3b bei vergleichsweise hoher Versorgungsspannung
UB – mit einem oberen Spannungsgrenzwert
UB2 von beispielsweise 75 V – einen
Stromgrenzwert Imax nicht übersteigt
und bei vergleichsweise niedriger Versorgungsspannung UB – mit
einem unteren Spannungsgrenzwert UB1 von
beispielsweise 35 V – den Nennstrom IN nicht
unterschreitet, wird ein Teil des Strombegrenzungswiderstandes,
nämlich der Widerstand 13b, bei vergleichsweise
geringer Versorgungsspannung UB als ein
voreingestellter Wert (beispielsweise 51 VDC)
durch den entsprechend angesteuerten Leistungshalbleiter 24 überbrückt.
Der Grenzwert für das Umschalten von niedriger auf hohe
Versorgungsspannung beträgt geeigneterweise 50 V.
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Eine
nur mit einem Festwiderstand realisierte Strombegrenzung hat bei
einem großen Versorgungsspannungsbereich eine entsprechend
große Spannungsdifferenz. Beispielsweise wäre
in einem Spannungsbereich zwischen UB =
36 V bis UB = 72 V und einem Begrenzungswiderstand
RB = 0,8 Ohm im Strombegrenzungspfad 3a eine
entsprechende Begrenzungsbandbreite des Teil- oder Begrenzungsstroms
zwischen IN2 = 45 A und IN2 =
90 A.
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- 1
- elektronischer
Schutzschalter
- 2
- Last
- 3
- Strompfad
- 3a
- Teil-/Leistungspfad
- 3b
- Teil-/Strombegrenzungspfad
- 4
- Leistungsteil
- 5
- Steuerteil
- 6
- Schaltblock
- 6a
- Ein-/Ausschalter
- 6b
- Statusanzeige
- 7
- Funktionsbaustein
- 7'
- Abschaltelement
- 8
- Funktionsbaustein
- 9
- Netzteil
- 10
- Leistungshalbleiter
- 11
- Fail-Safe-Element
- 12
- Leistungshalbleiter
- 13
- Leistungs-/Widerstand
- 14
- Verstärkerbaustein
- 15
- Operationsverstärker
- 16
- Operationsverstärker
- 17
- Operationsverstärker/Komparator
- 18
- Schmitt-Trigger
- 19
- Schaltbaustein
- 20
- Leistungshalbleiter
- 21
- Transistor
- 22
- Schmitt-Trigger
- 23
- Spannungsteiler
- 24
- Leistungshalbleiter
- 25
- NTC-Widerstand
- 26
- Komparator
- 27
- Operationsverstärker/Komparator
-
-
- IN
- Last-/Nennstrom
- IN1
- erster
Teilstrom
- IN2
- zweiter
Teilstrom
- Imax
- Stromgrenzwert
- LA
- Lastanschluss
- LU(±)
- Versorgungsspannungsanschluss
- RDS(on)
- Innenwiderstand
- S1
- Steuersignal
- S2
- Steuersignal
- SIN2
- Ausgangs-/Stromsignal
- SIN1
- Ausgangs-/Stromsignal
- UB1
- untere
Spannungsgrenze
- UB2
- obere
Spannungsgrenze
- ΔU
- Spannungsabfall
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1186086
B1 [0002, 0025]
- - EP 1150410 A2 [0003]
- - EP 1294069 B1 [0004]
- - DE 20302275 U1 [0005]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - DIN-EN 60934 [0013]
- - DIN-EN 60934 [0035]