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Die
Erfindung betrifft ein chirurgisches Schneidinstrument zum Durchtrennen
eines insbesondere stiftförmigen Schneidguts, welches Schneidinstrument
zwei relativ zueinander bewegbare, jeweils eine Schneide aufweisende
Schneidbacken umfasst, welche Schneiden in einer Anlegestellung voneinander
beabstandet und in einer Schneidstellung längs einer Schneidlinie
aneinander anliegen oder im Wesentlichen aneinander anliegen zum Durchtrennen
des Schneidguts.
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Chirurgische
Schneidinstrumente der eingangs beschriebenen Art werden insbesondere
dazu verwendet, überstehende Abschnitte von zwei Anlageelemente
verbindenden Verbindungsstiften einer Verbindungsvorrichtung zum
Schließen eines durchtrennten Brustbeins, welches insbesondere
für eine Operation am offenen Herzen durchtrennt wird,
abzutrennen. Derartige Verbindungsvorrichtungen sind beispielsweise
in der
DE 103 26 690
B4 beschrieben. Bekannte Schneidinstrumente, die beispielsweise
in Form von Schneid- oder Kneifzangen ausgebildet sind, erfordern
es, dass ein Operateur, der einen überschüssigen
Teil des die beiden Anlageelemente zum Verbinden des Sternums aneinander
führenden und miteinander verbindenden Verbindungselements oder
-stifts abtrennen möchte, den abzutrennenden Teil hält.
Hält der Operateur den abzutrennenden Teil des Schneidguts
nicht, wird er üblicherweise durch den beim Schneiden auf
das Schneidgut wirkenden Schneidimpuls unkontrolliert weggesprengt.
Um Verletzungen am Patienten, am Anwender oder Dritten, bei einer
Operation anwesender Personen zu vermeiden, bleibt dem Operateur
nichts anderes übrig, als den überstehenden Teil
des Verbindungselements mit der Hand zu halten oder von einer ihm
assistierenden Person von Hand oder mit einem Halteinstrument halten
zu lassen.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein chirurgisches
Schneidinstrument der eingangs beschriebenen Art so zu verbessern,
dass das Durchtrennen eines Schneidguts für einen Operateur
einfacher und sicherer wird.
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Diese
Aufgabe wird bei einem chirurgischen Schneidinstrument der eingangs
beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass es eine Halteeinrichtung zum Halten eines abgetrennten Teils des
Verbindungselements nach dem Durchtrennen desselben umfasst.
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Die
erfindungsgemäß vorgeschlagene Weiterbildung bekannter
chirurgischer Schneidinstrumente macht das Halten des Schneidguts,
beispielsweise eines Verbindungselements einer Sternumverbindungsvorrichtung,
von Hand oder mittels einer Hilfseinrichtung durch einen Operateur
oder eine ihm assistierende Person überflüssig.
Das Schneidinstrument kann insbesondere direkt an das Schneidgut angesetzt
werden, wobei das Schneidinstrument den abgetrennten Teil des Schneidguts
nach dem Durchtrennen des Schneidguts automatisch hält.
So kann vermieden werden, dass es in Folge des beim Durchtrennen
wirkenden Schneidimpulses unkontrolliert weggesprengt wird. Insbesondere
bei einem Schneidgut aus Metall, zum Beispiel bei stiftförmigen Verbindungselementen
von Sternumverbindungsvorrichtungen, kann so die Gefahr ausgeschlossen
werden, den Patienten oder andere im Operationssaal anwesende Personen
zu verletzen. Die Halteinrichtung kann insbesondere auch zum Halten
des Schneidguts insgesamt am Schneidinstrument dienen, also zum
Halten noch vor dem eigentlichen Schneid- oder Trennvorgang.
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Vorzugsweise
weist die Halteeinrichtung eine Schneidgutaufnahme für
einen abzutrennenden Teil des Schneidguts auf. Insbesondere ist
es so möglich, das Schneidinstrument in definierter Weise am
Schneidgut anzulegen. Der abzutrennende Teil des Schneidguts kann
insbesondere in der Schneidgutaufnahme aufgenommen und mit der Halteeinrichtung
beispielsweise darin gehalten werden. Insbesondere kann die Halteeinrichtung
ausgebildet sein in Form einer Klemmeinrichtung zum klemmenden Halten
eines abzutrennenden und/oder abgetrennten Teils des Schneidguts.
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Besonders
einfach wird der Aufbau des Schneidinstruments, wenn die Halteeinrichtung
mindestens ein Halteglied zum Halten des abzutrennenden Teils in
der Schneidgutaufnahme vor und/oder nach dem Durchtrennen des Schneidguts
umfasst. Das mindestens eine Halteglied ermöglicht es,
den abzutrennenden Teil des Schneidguts in definierter Weise zu
halten, und zwar in der Schneidgutaufnahme. Das abzutrennende Schneidgut
kann insbesondere vor dem Durchtrennen, nach dem Durchtrennen sowie
vor und nach dem Durchtrennen in der Schneidgutaufnahme gehalten
werden.
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Vorteilhafterweise
umfasst das Schneidinstrument eine Verformungseinrichtung zum Verformen
des in der Schneidgutaufnahme gehaltenen und vom Schneidgut abzutrennenden
Teils desselben. Insbesondere kann ein Verformen des vom Schneidgut
abzutrennenden Teils desselben genutzt werden, um es sicher in der
Schneidgutaufnahme zu halten. Beispielsweise kann es in der Schneidgutaufnahme klemmend
gehalten sein mittels der Halteeinrichtung und, während
die Halteeinrichtung das Schneidgut hält, zusätzlich
verformt werden, um dadurch insbesondere auch das Schneidgut noch
besser und sicherer zu halten.
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Vorzugsweise
ist die Verformungseinrichtung derart ausgebildet, dass der abzutrennende
Teil des Schneidguts beim Übergang von der Anlegestellung
in die Schneidstellung verformbar ist. Durch eine Verformung kann
das Schneidgut noch besser und sicherer mittels der Halteeinrichtung
gehalten werden. Insbesondere kann ein Verklemmen des Schneidguts
in oder an der Halteeinrichtung durch ein Verformen desselben noch
erhöht werden.
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Auf
einfache Weise lässt sich das Schneidgut verformen, wenn
die Verformungseinrichtung mindestens ein Verformungselement umfasst,
welches relativ zur Schneidgutaufnahme beim Übergang von
der Anlegestellung in die Schneidstellung bewegbar ist. So kann
es direkt oder indirekt auf das in der Schneidgutaufnahme gehaltene
Schneidgut einwirken, um es zu verformen.
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Günstigerweise
ist das mindestens eine Verformungselement mindestens teilweise
in die in der Anlegestellung definierte Schneidgutaufnahme hineinbewegbar
beim Übergang von der Anlegestellung in die Schneidstellung.
Auf diese Weise kann das mindestens eine Verformungselement direkt
auf das in der Schneidgutaufnahme in der Anlegestellung gehaltene
Schneidgut einwirken, um es zu verformen. Selbstverständlich
ist es möglich, dass sich aufgrund der Bewegung des Verformungselements
die Schneidgutaufnahme ändert, insbesondere kann sie schmaler
werden.
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Um
das mindestens eine Verformungselement nur wenig bewegen zu müssen,
damit es das Schneidgut in der Schneidgutaufnahme verformen kann,
ist es vorteilhaft, wenn das mindestens eine Verformungselement
die Schneidgutaufnahme mindestens teilweise begrenzt.
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Besonders
einfach wird der Aufbau des Schneidinstruments, wenn die Schneidgutaufnahme spiegelsymmetrisch
zu einer Spiegelebene ausgebildet ist und wenn die Spiegelebene
eine von den Schneidbacken definierte Längsachse enthält.
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Um
direkt und sicher auf das in der Schneidgutaufnahme gehaltene Schneidgut
einwirken zu können, ist es günstig, wenn das
mindestens eine Verformungselement die Schneidgutaufnahme entlang
einer die Schneidgutaufnahme begrenzenden Schneidgutaufnahmeebene
berührt, die parallel zur Spiegelebene verläuft.
Insbesondere kann die Berührung der Schneidgutaufnahmeebene
durch das Verformungselement Punkt- oder linienförmig oder im
Wesentlichen linienförmig sein. Insbesondere kann eine
Berührlinie des Verformungselements mit der Schneidgutaufnahmeebene
quer oder senkrecht zu einer Längsachse des Schneidinstruments
verlaufen.
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Einfach
und sicher Verformen lässt sich das Schneidgut in der Schneidgutaufnahme,
wenn ein Abstand der Schneidgutaufnahmeebene von der Spiegelebene
in der Anlegestellung größer ist als in der Schneidstellung.
Mit anderen Worten bedeutet dies, dass eine Begrenzung der Schneidgutaufnahmeebene, definiert
durch einen Kontakt zwischen dem mindestens einem Verformungselement
und der Schneidgutaufnahme, beim Übergang von der Anlegestellung
in die Schneidstellung wandert, und zwar in Richtung auf die Spiegel-
oder Symmetrieebene des Instruments beziehungsweise der Schneidbacken
hin. Dadurch lässt sich das Schneidgut in der Schneidgutaufnahme
durch erhöhte Klemmkräfte noch sicherer halten
und/oder durch entsprechende Kraftbeaufschlagung verformen.
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Um
das Schneidgut noch einfacher und sicherer verformen zu können,
ist es vorteilhaft, wenn die Verformungseinrichtung zwei Verformungselemente
umfasst.
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Günstig
ist es, wenn die zwei Verformungselemente bezogen zur Spiegelebene
unsymmetrisch angeordnet sind. Insbesondere können sie
in einem unterschiedlichen Abstand zu einem distalen Ende des Instruments
angeordnet sein. Dadurch kann mittels der Verformungseinrichtung
an unterschiedlichen Stellen gegen das in der Schneidgutaufnahme befindliche
Schneidgut gerückt werden, um es zum Beispiel zu verformen
oder noch sicherer zu halten.
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Vorteilhafterweise
sind die zwei Verformungselemente auf unterschiedlichen Seiten der Spiegelebene
positioniert. Dies ermöglicht es, in zueinander entgegengesetzten
Richtungen gegen das in der Schneidgutaufnahme enthaltene Schneidgut zu
drücken, um es entweder optimiert zu halten und/oder zu
verformen.
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Vorzugsweise
ist ein erstes Verformungselement von einem distalen Ende des Schneidinstruments
weiter beabstandet als ein zweites Verformungselement. Auf diese
Weise ist es möglich, insbesondere eine Dreipunktauflage
zu schaffen, nämlich das Schneidgut beim Durchtrennen mit
den Schneiden sowie den beiden Verformungselementen zu halten. Insbesondere
kann es dabei vorteilhaft sein, wenn die zwei Verformungselemente
auf unterschiedlichen Seiten der Spiegelebene positioniert sind,
so dass drei die Dreipunktauflage definierende Berührpunkte
nicht auf einer Geraden liegen.
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Der
Aufbau des Schneidinstruments wird besonders einfach, wenn das mindestens
eine Verformungselement in Form eines Haltebolzens ausgebildet ist.
Insbesondere kann der Haltebolzen zylindrisch geformt sein.
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Damit
mit dem Haltebolzen gezielt gegen das Schneidgut gedrückt
werden kann, ist es vorteilhaft, wenn der Haltebolzen eine Haltebolzenlängsachse
definiert, welche parallel oder im Wesentlichen parallel zur Schneidlinie
verläuft. Insbesondere kann die Haltebolzenlängsachse
senkrecht zu einer vom Schneidinstrument definierten Längsachse
verlaufen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
vorgesehen sein, dass mindestens ein Teil des mindestens einen Verformungselements
um eine Verformungselementlängsachse rotierbar gelagert
ist. Es ist also nicht zwingend erforderlich das Verformungselement
als Ganzes rotierbar zu lagern. Dies ermöglicht es, den
nicht rotierbar gelagerten Teil insbesondere unbeweglich am Schneidinstrument
festzulegen. Vorzugsweise ist der mindestens eine Teil des Verformungselements, welcher
rotierbar gelagert ist, derart angeordnet, dass er die Schneidgutaufnahmeebene
berührt.
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Besonders
einfach wird der Aufbau des mindestens einen Verformungselements,
wenn es als Ganzes rotierbar um die Verformungselementlängsachse
gelagert ist.
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Einerseits
eine gewünschte Stabilität und andererseits eine
geforderte Beweglichkeit lässt sich bei der Verformungseinrichtung
insbesondere dadurch erreichen, dass das mindestens eine Verformungselement
ein Lagerglied und ein Verformungsglied umfasst und dass das Verformungsglied
am Lagerglied um die Verformungselementlängsachse rotierbar
gelagert ist.
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Ein
konstruktiv einfacher Aufbau des mindestens einen Verformungselements
kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass das Lagerglied in Form
eines zylindrischen Lagerbolzens ausgebildet ist und dass das Verformungsglied
in Form einer auf dem Lagerbolzen rotierbar gelagerten Verformungshülse
ausgebildet ist. So kann sich das Schneidgut einfach und sicher
entlang des Verformungsglieds bewegen, wenn es aufgrund einer Materialverformung
beim Durchtrennen etwas in proximaler Richtung bewegt wird. Insbesondere
lassen sich so Bewegungskräfte im Wesentlichen spiel- und
reibungsfrei aufnehmen bei entsprechender Lagerung der Verformungshülse
am Lagerbolzen.
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Der
Aufbau des Schneidinstruments kann weiter vereinfacht werden, wenn
die Schneidbacken relativ zueinander um eine erste Schwenkachse
verschwenkbar angeordnet oder gelagert sind. Insbesondere können
sie direkt um die erste Schwenkachse aneinander bewegbar gelagert
sein. Zum Überführen des Schneidinstruments von
der Anlegestellung in die Schneidstellung müssen die Schneidbacken
dann nur um die erste Schenkachse verschwenkt werden.
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Ein
besonders kompakter Aufbau des Schneidinstruments kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, dass das mindestens eine Verformungsglied
um die erste Schwenkachse verschwenkbar gelagert ist. Insbesondere
ist es so denkbar, das mindestens eine Verformungsglied an einem
der relativ zueinander um die erste Schwenkachse verschwenkbaren
Schneidbacken anzuordnen oder zu lagern.
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Um
die Schneidbacken in definierter Weise relativ zueinander verschwenken
zu können, ist es vorteilhaft, wenn das Schneidinstrument
zwei um die erste Schwenkachse verschwenkbar aneinander gelagerte
Schwenkhebel umfasst, an denen jeweils eine Schneidbacke angeordnet
oder ausgebildet ist. Insbesondere lassen sich so auf einfache Weise Über-
beziehungsweise Untersetzungen für eine Betätigungskraft
definieren in Abhängigkeit von Hebellängen und
Orientierungen derselben mit Bezug zur ersten Schwenkachse.
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Um
die Zahl der insgesamt beweglichen Teile am Schneidinstrument besonders
klein zu halten, ist es günstig, wenn das mindestens eine
Verformungselement an den Schwenkhebeln angeordnet oder ausgebildet
ist.
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Auf
einfache Weise kann ein Abstand zwischen zwei von zwei Verformungselementen
definierten Schneidgutaufnahmeebenen verringert werden, wenn alle
Verformungselemente an nur einem der beiden Schwenkhebel angeordnet
oder ausgebildet sind.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
vorgesehen sein, dass das Schneidinstrument eine Schneidimpulsaufnahmeeinrichtung
zum Aufnehmen eines beim Durchtrennen zumindest auf einen abgetrennten
Teil des Schneidguts wirkenden Schneidimpulses umfasst. Eine derartige
Ausgestaltung kann insbesondere auch bei einem Schneidinstrument
der eingangs beschriebenen Art vorgesehen sein. Die Schneidimpulsaufnahmeeinrichtung
ermöglicht es, den beim Durchtrennen wirkenden Schneidimpuls
aufzunehmen, so dass ein unkontrolliertes Wegsprengen des abgetrennten
Teils des Schnittguts vermieden werden kann.
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Zum
Aufnehmen des Schneidimpulses ist es günstig, wenn die
Schneidimpulsaufnahmeeinrichtung mindestens ein Impulsaufnahmeelement
aufweist, welches bewegbar am Schneidinstrument gelagert ist und
die Schneidgutaufnahme mindestens teilweise begrenzt. So kann insbesondere
ein Schneidimpuls vom Impulsaufnahmeelement aufgenommen werden,
welches in Folge einer Bewegung des Schneidelements beispielsweise
direkt bewegt werden und so den Schneidimpuls aufnehmen kann.
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Günstig
ist es, wenn das mindestens eine Impulsaufnahmeelement in Folge
einer Bewegung des vom Schneidgut abzutrennenden Teils in proximaler
Richtung bewegbar oder rotierbar ist. So kann sichergestellt werde,
dass der Schneidimpuls nicht in distaler Richtung wirken kann, also
insbesondere nicht in Richtung auf einen Patienten hin, was zu unerwünschten
Belastungen desselben führen könnte. Vielmehr
kann der in proximaler Richtung wirkende Schneidimpuls durch das
Schneidinstrument aufgenommen werden, so dass der abzutrennende
Teil des Schneidguts auch nicht in Richtung auf eine Bedienperson,
also zum Beispiel einen Operateur, wirken und das abgetrennte Schneidgut
in diese Richtung wegschleudern oder wegsprengen kann.
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Besonders
einfach und kompakt lässt sich das Schneidinstrument ausbilden,
wenn das mindestens eine Impulsaufnahmeelement durch das mindestens
eine Verformungselement gebildet wird. Dieses kann dann gleichzeitig
zwei Funktionen erfüllen, nämlich zum einen das
in der Schneidgutaufnahme enthaltene Schneidgut zu verformen und
zum anderen einen beim Durchtrennen des Schneidguts wirkenden Schneidimpuls
aufzunehmen.
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Günstigerweise
wird das mindestens eine Impulsaufnahmeelement durch das mindestens
eine Verformungsglied gebildet. So ist es insbesondere möglich,
das Verformungsglied stabil am Schneidinstrument mittels des Lagerglieds
zu halten, welches beispielsweise eine Verformungskraft mittels
des Verformungsglieds auf das Schneidgut übertragen kann,
wobei der Schneidimpuls aufgrund der beweglichen Lagerung des Verformungsglieds
am Lagerelement aufgenommen werden kann.
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Eine
kontinuierliche Schneidimpulsaufnahme, insbesondere unabhängig
von einer Verformungs- oder Verschiebungslänge des Schneidguts in
der Schneidgutaufnahme, kann auf einfach Weise dadurch erreicht
werden, dass das mindestens eine Impulsaufnahmeelement um eine Rotationsachse
rotierbar am Schneidinstrument gelagert ist. Abhängig von
einem Verformungs- oder Bewegungsweg des Schneidguts in der Schneidgutaufnahme
kann so das Impulsaufnahmeelement um einen kleineren oder größeren
Drehwinkel um die Rotationsachse rotieren. Eine Bewegungsbegrenzung,
das heißt eine Begrenzung eines Bewegungsweges, wie es
beispielsweise bei einem verschiebbar gelagerten Impulsaufnahmeelement
der Fall wäre, kann so vermieden werden. Das Schneidinstrument
eignet sich somit universell für ein beliebiges Schneidgut,
und zwar unabhängig von dessen Länge und unabhängig
von einem Bewegungsweg.
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Günstigerweise
verläuft die Rotationsachse parallel zur ersten Schwenkachse.
So kann insbesondere auch eine Abrollbewegung des Schneidguts am
Impulsaufnahmeelement erfolgen, wenn das mindestens eine Verformungselement um
die erste Schwenkachse verschwenkt wird, beispielsweise zum Verformen
des Schneidguts.
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Ein
besonders einfacher und kompakter Aufbau des Schneidinstruments
kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass die Rotationsachse durch
die Haltebolzenlängsachse definiert wird.
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Um
besonders gute Schneidergebnisse zu erzielen, ist es vorteilhaft,
wenn jede Schneide eine Schneidkante aufweist. Alternativ wäre
es denkbar, statt einer der beiden Schneiden ein ambossartig geformtes
Gegenlager auszubilden und nur an der verbleibenden Schneide eine
Schneidkante vorzusehen.
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Um
eine optimale Durchtrennung des Schneidguts zu ermöglichen,
ist es günstig, wenn die Schneidkanten in einer Schneidstellung
des Schneidinstruments linienförmig oder im Wesentlichen
linienförmig aneinander anliegen und die Schneidlinie definieren.
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Vorzugsweise
weist jede Schneide eine erste, in distaler oder im Wesentlichen
in distaler Richtung weisende Seitenfläche und eine zweite,
in proximaler oder im Wesentlichen in proximaler Richtung weisende
Seitenfläche auf. Diese Ausgestaltung ermöglicht
es, mit den Schneiden quer oder im Wesentlichen quer zu einer Längsrichtung
des Schneidinstruments das Schneidgut, das sich in der Schneidgutaufnahme
befindet, zu durchtrennen.
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Günstigerweise
definiert die erste Seitenfläche eine erste Schneidebene,
welche in der Schneidstellung eine vom Schneidinstrument definierte Längsachse
senkrecht oder im Wesentlichen senkrecht schneidet. Auf diese Weise
kann ein in distaler Richtung gerichteter Schneidimpuls minimiert
oder sogar ganz ausgeschlossen werden.
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Vorzugsweise
definiert die zweite Seitenfläche eine zweite Schneidebene,
welche in der Schneidstellung relativ zu einer vom Schneidinstrument
definierten Längsachse geneigt ist. So kann gezielt ein
Schneidimpuls in proximaler Rich tung abgeleitet werden, wo er optional
mit der Schneidimpulsaufnahmeeinrichtung aufgenommen oder abgefangen
werden kann.
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Um
das Schneidgut in definierter Weise durchtrennen zu können,
ist es vorteilhaft, wenn die beiden Seitenflächen der beiden
Schneiden in der Schneidstellung eine in proximaler Richtung weisende
keilförmige Vertiefung begrenzen und wenn die Vertiefung
einen Öffnungswinkel definiert. Durch die Ausbildung einer
keilförmigen Vertiefung in der Schneidstellung kann ein
Schneidimpuls in definierter Weise in proximaler Richtung abgeleitet
werden.
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Günstigerweise
weist der Öffnungswinkel einen Wert im Bereich von 30° bis
160° auf. Ein solcher Öffnungswinkel, aufgrund
entsprechend geformter zweiter Seitenflächen der Schneiden,
ermöglicht eine sichere Durchtrennung des Schneidguts.
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Für
eine optimale Ableitung des Schneidimpulses in proximaler Richtung
ist es vorteilhaft, wenn der Öffnungswinkel einen Wert
im Bereich von 60° bis 120° aufweist. Vorzugsweise
beträgt der Öffnungswinkel 90°.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
vorgesehen sein, dass ein distales Ende des Schneidinstruments in
der Schneidstellung eine nutförmige Ausnehmung aufweist
und dass die ersten oder zweiten Schneidflächen die Ausnehmung
mindestens teilweise definieren oder begrenzen. Eine solche Ausgestaltung
hat den Vorteil, dass dann, wenn ein distales Ende des Schneidinstruments
beispielsweise direkt an ein Anlageelement einer Verbindungseinrichtung
zum Verbinden des Sternums angelegt wird, nach dem Durchtrennen
des Verbindungselements mit dem Schneidinstrument noch ein definierter Überstand bleibt.
Mit anderen Worten wird das Schneidgut in definiertem Abstand zu
einem distalen Ende des Schneidinstruments durchtrennt.
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Günstigerweise
ist die Schneidkante von einem distalen Ende des Schneidinstruments
beabstandet. So kann auf einfache und reproduzierbare Weise das Schneidgut
in immer gleichem Abstand zu einem distalen Ende des Schneidinstruments
durchtrennt werden.
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Um
das Schneidinstrument einfach und sicher handhaben zu können,
ist es günstig, wenn es einen ein proximales Ende des Schneidinstruments bildenden
Griff- und Betätigungsteil umfasst.
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Der
Aufbau des Schneidinstruments lässt sich weiter vereinfachen,
wenn der Griff- und Betätigungsteil zwei relativ zueinander
um eine zweite Schwenkachse verschwenkbar gelagerte Betätigungsbranchen
umfasst zum Bewegen der Schneidbacken von der Anlegestellung in
die Schneidstellung. Durch entsprechendes Betätigen der
beiden Betätigungsbranchen kann somit das Schneidgut schnell
und einfach durchtrennt werden.
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Ein
konstruktiver Aufwand für das Schneidinstrument kann auf
einfache Weise dadurch verringert werden, dass die erste und die
zweite Schwenkachse parallel zueinander verlaufen. Denkbar ist es
insbesondere, dass die erste und die zweite Schwenkachse identisch
sind. Durch die parallele Ausrichtung der ersten und zweiten Schwenkachsen
hat eine Bedienperson direkt eine taktile Rückmeldung über
eine Bewegung der Schneiden in Abhängigkeit einer Bewegung
der Betätigungsbranchen.
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Um
das Schneidinstrument besonders kompakt ausbilden zu können,
ist es günstig, wenn die zwei Betätigungsbranchen
direkt aneinander verschwenkbar gelagert sind. Ferner sind so auch
keine weiteren Lagerungselemente erforderlich.
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Grundsätzlich
wäre es denkbar, die beiden Schwenkhebel jeweils unbeweglich
mit einer Betätigungsbranche zu verbinden oder einstückig
mit diesen auszubilden. Günstig ist es jedoch, wenn ein
distales Ende jeder Betätigungsbranche mit einem proximalen
Ende der beiden Schwenkhebel beweglich gekoppelt ist. So kann insbesondere
jedem Schwenkhebel eine Betätigungsbranche zugeordnet sein.
Durch die bewegliche Kopplung kann beispielsweise eine Knie hebelanordnung
ausgebildet werden zwischen den Schwenkhebeln und den Betätigungsbranchen.
Ferner können so auch gezielt und definiert Kraftübersetzungen
oder -untersetzungen zum Übertragen von Betätigungskräften,
die über die Betätigungsbranchen eingeleitet werden,
auf die Schneiden.
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Auf
besonders einfache Weise lassen sich die Schwenkhebel und die Betätigungsbranchen
miteinander verbinden, wenn sie relativ zueinander und/oder aneinander
jeweils um eine Drehachse verdrehbar gelagert sind. Sie können
so also relativ zueinander verschwenkt werden.
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Um
eine definierte Beweglichkeit der Schwenkhebel infolge einer Betätigung
der Betätigungsbranchen sicherstellen zu können,
ist es vorteilhaft, wenn die Drehachsen parallel zur zweiten Schwenkachse
verlaufen. Insbesondere können sie auch parallel zur ersten
Schwenkachse verlaufen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
es vorteilhaft sein, wenn zwischen den Betätigungsbranchen
und den Schwenkhebeln jeweils ein Kniehebelgelenk ausgebildet ist.
Dies gestattet es, wenn die Betätigungsbranchen gegeneinander
verschwenkt werden, beispielsweise die Schneiden des Schneidinstruments automatisch
etwas in proximaler Richtung zu bewegen, um eine zusätzliche
Impulseinleitung in das Schneidgut in distaler Richtung zu verhindern
oder zumindest zu verringern.
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Der
konstruktive Aufbau des Schneidinstruments kann sich weiter vereinfachen
lassen, wenn die erste und die zweite Schwenkachse die Spiegelebene
definieren.
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Damit
das Schneidinstrument vor einer Anwendung durch einen Operateur
und nicht erst in die Anlagestellung überführt
werden muss, ist es vorteilhaft, wenn eine Rückstelleinrichtung
zum automatischen Rückführen des Schneidinstruments
von der Schneidstellung in die Anlegestellung vorgesehen ist. Es
nimmt dann, wenn es nicht betätigt wird, automatisch immer
die Anlegestellung ein.
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Grundsätzlich
wäre es denkbar, die Rückstelleinrichtung so auszubilden,
dass sie an den Schwenkhebeln angreift. Günstig ist es
jedoch, wenn die Rückstelleinrichtung mit den beiden Betätigungsbranchen
in Wirkverbindung steht. Eine Kraft zum Überführen
des Schneidinstruments von der Schneidstellung in die Anlegestellung
kann von der Rückstelleinrichtung auf diese Weise direkt
in die Betätigungsbranchen eingeleitet werden.
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Besonders
einfach und kostengünstig herstellen lässt sich
das Schneidinstrument, wenn die Rückstelleinrichtung mindestens
ein Rückstellglied, insbesondere in Form eines Federelements,
umfasst und wenn das Schneidinstrument entgegen einer vom mindestens
einen Rückstellglied ausübbaren Rückstellkraft
von der Anlegestellung in Schneidstellung bringbar ist. Optional
kann die Rückstelleinrichtung auch derart ausgebildet sein,
dass sie ausschaltbar ist.
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Die
nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren
Erläuterung. Es zeigen:
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1:
eine perspektivische Gesamtansicht eines chirurgischen Schneidinstruments
beim Durchtrennen einer Sternum-Verschlussvorrichtung;
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2:
eine Explosionsdarstellung eines distalseitigen Teils des in 1 dargstellten
Schneidinstruments;
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2a:
eine vergrößerte Ansicht des Bereichs A aus 2;
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3:
eine Seitenansicht des in 2 dargestellten
Teils des Instruments in der Anlegestellung beim Anlegen an die
Sternum-Verschlussvorrichtung;
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4:
eine Ansicht analog 3 beim Anlegen der Schneidkanten
an das Schneidgut;
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5:
eine Ansicht analog 4 während des Durchtrennens
des Schneidguts; und
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6:
eine Ansicht analog 5 nach dem Durchtrennen des
Schneidguts.
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In
den Figuren ist ein insgesamt mit dem Bezugszeichen
10 versehenes
chirurgisches Schneidinstrument in Form eines Kopfschneiders dargestellt. Es
dient insbesondere dem Zweck, stiftförmige Verbindungselemente
12 einer
Sternumverschlussvorrichtung
14 zu durchtrennen, und zwar
einen nach Anlegen und Fixieren der Sternumverschlussvorrichtung
14 an
ein eröffnetes Sternum
15 überstehenden Teil
16 der
Verbindungselemente
12. Der prinzipielle Aufbau der Sternumverschlussvorrichtung
14 ist
im Einzelnen in der
DE
103 26 690 B4 beschrieben, eine Applikation derselben mittels
eines speziell dafür ausgestalteten Anlegeinstruments ist
in der
DE 20 2007
007 880 U1 offenbart. Beide Veröffentlichungen werden
mit ihrem gesamten Offenbarungsgehalt hiermit in die vorliegende
Anmeldung mit einbezogen. Die Sternumverschlussvorrichtung
14,
insbesondere die Verbindungselemente
12 bilden ein mit dem
Schneidinstrument
10 durchtrennbares Schneidgut
18.
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Das
Schneidinstrument 10 umfasst zwei um eine erste Schwenkachse 20 relativ
zueinander verschwenkbare Schneidbacken 22 und 24,
die jeweils eine Schneide 26 beziehungsweise 28 umfassen,
die in einer Schneidstellung, wie sie in den 5 und 6 dargestellt
ist, längs einer Schneidlinie 30 aneinander anliegen
und im Wesentlichen aneinander anliegen zum Durchtrennen des Schneidguts 18.
Die Schneidbacken 22 und 24 sind als seitlich
abstehende Vorsprünge an einem distalen Ende jeweils eines im
Wesentlichen quaderförmigen Schwenkhebels 32 beziehungsweise 34 angeformt.
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Ein
Schwenklager 36 dient zur verschwenkbaren Lagerung der
Schwenkhebel 32 und 34 aneinander um die erste
Schwenkachse 20. Das Schwenklager 36 umfasst zwei
voneinander beabstandete Lagerbacken 38, die zwischen sich einen
Spalt 40 definieren. Die Lagerbacken 38 sind am
Schwenkhebel 34 ausgebildet als Vorsprünge in
Form von halben Scheiben, die in Richtung auf den Schwenkhebel 32 hin
weisen. Der Spalt 40 ist gerade so groß ausgebildet,
dass er eine Lagerscheibe 42, die am Schwenkhebel 32 in
Richtung auf den Schwenkhebel 34 hin weisend abstehend
ausgebildet ist, aufnehmen kann.
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Die
Lagerscheibe 42 ist koaxial zur Schwenkachse 20 mit
einer Bohrung 44 versehen. Die Lagerbacken 38a und 38b sind
ebenfalls durchbohrt. Ein den Lagerbacken 38a durchsetzender
Abschnitt einer Bohrung 56 ist mit einem Innengewinde 46 versehen,
welches zu einem Außengewinde 48 eines zylindrischen
Schraubbolzens 50 ausgebildet ist, welcher einen scheibenförmigen
Kopf 52 aufweist. An einem Abschnitt der Bohrung 56,
die den Lagerbacken 38b durchsetzt, ist ein Rücksprung 54 ausgebildet,
welcher die Bohrung 56 im Innendurchmesser einstufig und
von der Lagerbacke 38a weg weisend erweitert. Der Rücksprung 54 ist
so dimensioniert, dass der Kopf 52 formschlüssig
aufgenommen werden kann. Der Abschnitt der Bohrung 56 an
der Lagerbacke 38b weist einen Außendurchmesser
auf, der es gestattet, dass der das Außengewinde 48 tragende
Bolzenabschnitt des Schraubbolzens 50 durchsteckbar ist.
Die Bohrung 44 weist einen Innendurchmesser auf, der einem
Außendurchmesser des Außengewindes 48 entspricht.
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Zur
Montage der Schenkhebel 32 und 34 aneinander wird
die Lagerscheibe 42 in den Spalt 40 eingeführt,
der Schraubbolzen 50 zuerst durch die Bohrung 56 an
der Lagerbacke 38b und dann durch die Bohrung 44.
Mittels des Außengewindes 48 wird der Schraubbolzen
mit dem Innengewinde 46 an der Lagerbacke 38a verschraubt
und sichert so die beiden Schwenkhebel 32 und 34 verschwenkbar
aneinander.
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Proximale
Enden 58 und 60 der Schwenkhebel 32 und 34 weisen
jeweils zwei weitere Lagerbacken 62a und 62b auf,
die zwischen sich einen Schlitz 64 definieren. Die Lagerbacken 62a und 62b sind
in Form halber Scheiben ausgebildet und weisen im Wesentlichen in
proximaler Richtung. Die Lagerbacken 62a und 62b sind
jeweils mit einer Bohrung 66 versehen, wobei die Lagerbacken 62a durchsetzende
Abschnitte der Bohrungen 66 jeweils mit einem Innengewinde 68 versehen
sind, welche zu einem Außengewinde 70 eines Schraubbolzens 72 korrespondierend
ausgebildet ist. Im Bereich des Lagerbackens 62b ist ein
Innendurchmesser der Bohrung 66 durch einen Rücksprung 74 vom
Lagerbacken 62a weg weisend einstufig erweitert. Der Rücksprung 74 ist
korrespondierend ausgebildet zu einem Kopf 76 des Schraubbolzens 72,
der so formschlüssig aufgenommen werden kann.
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Längsachsen
der Bohrungen 66 definieren Drehachsen 78, die
parallel zur ersten Schwenkachse 20 verlaufen. Die Schlitze 64 sind
ausgebildet zur Aufnahme jeweils einer ein distales Ende 80 beziehungsweise 82 zweier
Betätigungsbranchen 88 und 90 definierenden
Lagerscheibe 84, die ebenfalls mit einer Bohrung 86 versehen
ist, deren Innendurchmesser einem Außendurchmesser des
das Außengewinde 70 tragenden Bolzenabschnitts
des Schraubbolzens 72 entspricht. Die Betätigungsbranchen 88 und 90 sind
um eine zweite Schwenkachse 92 verschwenkbar aneinander
gelagert, und zwar mittels eines entsprechend dem Schwenklager 36 ausgebildeten
Schwenklagers 94.
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Die
proximalen Enden 58 und 60 sind mit den distalen
Enden 80 und 82 verbunden durch Einführen
der Lagerscheiben 84 in die Schlitze 64 und anschließendes
Einführen der Schraubbolzen 72 durch die Lagerbacken 62b und
Verschrauben der Außengewinde 70 mit den Innengewinden 68 der
Lagerbacken 62a.
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Etwas
beabstandet vom Ende 80 sind an der Betätigungsbranche 88 zwei
im Wesentlichen in Form halber Scheiben in Richtung auf die Betätigungsbranche 90 abstehende
Vorsprünge ausgebildet, die Lagerbacken 96a und 96b definieren
welche von einer Bohrung 98 durchsetzt sind. Ein Abschnitt der
Bohrung 98 ist in der Lagerbacke 96b durch einen
Rücksprung 100 im Innendurchmesser einstufig erweitert,
so dass sie den Kopf 102 eines mit dem Schraubbolzen 50 identisch
ausgebildeten Schraubbolzens 104 formschlüssig
aufnehmen kann, wenn ein Außengewinde 106 durch
die Bohrung 98 in der Lagerbacke 96b durchgesteckt
und mit einem in einen Abschnitt der Bohrung 98 an der
Lagerbacke 96a ausgebildeten Innengewinde 108 verschraubt
wird. Auf dem das Außengewinde 106 tragenden Bolzenabschnitt
des Schraubbolzens 104 ist eine Lagerscheibe 110 um
die zweite Schwenkachse 92 zwischen den Lagerbacken 96a und 96b verschwenkbar gelagert,
welche eine konzentrisch zur zweiten Schenkachse 92 ausgebildete
Bohrung 112 aufweist, deren Innendurchmesser dem Außendurchmesser des
Außengewindes 106 entspricht.
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Die
Betätigungsbranchen 88 und 90 definieren
zwei sich bezogen auf die zweite Schwenkachse 92 in distaler
Richtung erstreckende Hebelabschnitte 114 und 116,
welche mit sich in proximaler Richtung von der ersten Schwenkachse 20 an
den Schwenkhebeln 32 und 34 definierten Hebelabschnitten 118 und 120 in
der beschriebenen Weise verschwenkbar gekoppelt sind. Insgesamt
werden so zwei Kniehebelgelenke 122 und 124 ausgebildet
durch die um die Drehachsen 78 verschwenkbar aneinander
gelagerten Hebelabschnitte 114 und 118 sowie 116 und 120.
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Proximalseitig
der zweiten Schwenkachse 92 weisen die Betätigungsbranchen 88 und 90 geschwungene
Betätigungsabschnitte 126 und 128 auf. Die
Betätigungsabschnitte 126 und 128 bilden
so einen Griff- und Betätigungsteil 127 aus, welcher
ein proximales Ende des Schneidinstruments 10 bildet. An
freien Enden 130 und 132 der Betätigungsbranchen 88 und 90 sind
jeweils freie Enden eines Rückstellglieds 134 beziehungsweise 136 in
Form einer Blattfeder festgelegt. Freie, in distaler Richtung weisende
Enden 138 und 140 der Rückstellglieder 134 und 136,
stehen zwischen den Betätigungsabschnitten 126 und 128 etwas
proximalseitig der zweiten Schwenkachse 92 miteinander
in Eingriff. Die Rückstellglieder 134 und 136 bilden
eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 142 bezeichnete Rückstelleinrichtung
aus zum automatischen Überführen des Schneidinstruments 10 von
der Schneidstellung in die Anlegestellung. Das Schneidinstrument 10 kann so
entgegen einer von den zusammenwirkenden Rückstellgliedern 134 und 136 ausgeübten
Rückstellkraft von der Anlegestellung, wie sie beispielsweise
in 1 dargestellt ist, in die Schneidstellung, wie
sie in den 5 und 6 dargestellt
ist, überführt werden durch Verschwenken der Enden 130 und 132 aufeinander
zu.
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Die
erste Schwenkachse 20 und die zweite Schwenkachse 92 definieren
eine Spiegelebene 144 bezüglich derer die Schneidbacken 24 und 26 spiegelsymmetrisch
ausgebildet sind.
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Jede
der Schneiden 26 und 28 weist eine Schneidkante 146 beziehungsweise 148 auf,
die in einer Schneidstellung des Schneidinstruments 10 linienförmig
oder im Wesentlichen linienförmig aneinander anliegen und
die Schneidlinie 30 definieren. Jede Schneide 26, 28 weist
eine erste, in distaler Richtung weisende Seitenfläche 150 sowie
eine zweite, im Wesentlichen in proximaler Richtung weisende Seitenfläche 152 auf.
Die ersten Seitenflächen 150 definieren eine erste
Schneidebene 154, welche in der Schneidstellung, wie in 5 dargestellt,
eine vom Schneidinstrument 10 definierte Längsachse 156,
die in der Spiegelebene 144 liegt, senkrecht schneidet.
Die zweiten Seitenflächen 152 definieren zweite
Schneidebenen 158a und 158b, welche in der Schneidstellung
relativ zu der vom Schneidinstrument 10 definierten Längsachse 156 geneigt
sind. Die beiden zweiten Seitenflächen 158a und 158b der Schneiden 26 und 28 begrenzen
in der Schneidstellung eine in proximaler Richtung weisende keilförmige
Vertiefung 160, welche einen Öffnungswinkel 162 definiert.
Der Öffnungswinkel 162 liegt vorzugsweise in einem
Bereich von 30° bis 160°. Günstig ist
es, wenn er in einem Bereich von 60° bis 120° liegt.
Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel
beträgt der Öffnungswinkel 162 etwa 90°.
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Ein
distales Ende 164 des Schneidinstruments 10 weist
in der Schneidstellung eine nutförmige Ausnehmung 166 auf.
Die ersten Seitenflächen 150 bilden einen Nutboden,
welcher in distaler Richtung weist und definieren beziehungsweise
begrenzen die Ausnehmung 166 somit teilweise. Die Schneidkanten 146 und 148 sind
durch die Ausbildung der Ausnehmung 166 vom distalen Ende 164 axial,
das heißt parallel zur Längsachse 156,
beabstandet.
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Das
Schneidinstrument 10 umfasst ferner eine insgesamt mit
dem Bezugszeichen 168 bezeichnete Halteeinrichtung 168 zum
Halten des abzutrennenden beziehungsweise abgetrennten Teils 16 des Schneidguts 18 vor,
während und nach dem Durchtrennen desselben. Die Halteeinrichtung 168 umfasst zwei
Halteglieder 170 und 172, die zwischen sich eine
Schneidgutaufnahme 174 definieren. Die Halteglieder 170 und 172 bilden
gleichzeitig Verformungselemente 176 und 178 einer
insgesamt mit dem Bezugszeichen 180 bezeichneten Verformungseinrichtung.
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Die
Verformungselemente 176 und 178 umfassen jeweils
ein Lagerglied 182 in Form eines zylindrischen Lagerbolzens 184.
Beide Lagerglieder 182 sind mit ihren Rotationsachsen 186 definierenden Verformungselementlängsachsen
parallel zur ersten Schwenkachse 20 von der Lagerbacke 38b abstehend
angeordnet. Die Lagerbolzen 184 sind ferner bezogen auf
die erste Schwenkachse 20 einander diametral gegenüberliegend
und jeweils auf einer Seite der Spiegelebene 144 angeordnet.
Das erste Verformungselement 176 ist vom distalen Ende 164 des Schneidinstruments 10 weiter
beabstandet als das zweite Verformungselement 178. Die
Verformungselemente 176 und 178 sind somit zur
Spiegelebene 144 unsymmetrisch angeordnet.
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Die
Schneidgutaufnahme 174 wird definiert und begrenzt durch
zwei zueinander parallele Schneidgutaufnahmebenen 188 und 190,
die parallel zur Spiegelebene 144 und auf unterschiedlichen
Seiten derselben verlaufen. In der in 3 dargestellten Anlegestellung
berühren die Verformungselemente 176 und 178 die
Schneidgutaufnahme 174 entlang der die Schneidgutaufnahme 174 begrenzenden Schneidgutaufnahmeebenen 188 und 190.
Damit begrenzen die Verformungselemente 176 und 178 die Schneidgutaufnahme 174 zumindest
teilweise.
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Die
Verformungselemente 176 und 178 umfassen ferner
jeweils ein Verformungsglied 192 in Form einer Lagerhülse 194,
welche um die Verformungselementlängsachse rotierbar am
Lagerbolzen 184 gelagert sind.
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Werden
die Schwenkhebel 32 und 34 relativ zueinander
um die erste Schenkachse 20 verschwenkt, bewegt sich das
Verformungselement 176 in Richtung auf die Spiegelebene 144 hin,
ebenso das Verformungselement 178, jedoch von der anderen
Seite. Damit ändert sich auch ein Abstand der Schneidgutaufnahmeebenen 188 und 190 voneinander
oder mit anderen Worten, eine Breite 196 der Schneidgutaufnahme 174.
Die Breite 196 weist einen maximalen Wert auf in der in 3 dargestellten
Anlegestellung, so dass die Verbindungselemente 12 parallel
zur Längsachse 156 in die Schneidgutaufnahme 174 einführbar
sind. Beim Überführen des Schneidinstruments 10 von
der Anlegestellung in die Schneidstellung, werden die Verbindungselemente 12,
die an den Verformungselementen 176 und 178 anliegen
sowie zwischen den Schneiden 26 und 28 gehalten
sind, in Folge der Verschwenkbewegung der Verformungselemente 176 und 178 um
die erste Schwenkachse 20 schwach s-förmig verformt,
wie dies in den 4 bis 6 dargestellt
ist. Es wird so eine Dreipunktauflage definiert durch die beiden
Verformungselemente 176 und 178 sowie die beiden
die Verbindungselemente 12, also das Schneidgut 18, zwischen
sich klemmenden Schneiden 26 und 28.
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In
der Schneidstellung tauchen die Verformungselemente 176 und 178 zumindest
teilweise in die in der Anlagestellung definierte Schneidgutaufnahme 174 ein,
in der die Schneidgutaufnahme 174, wie sie in 3 dargestellt
ist, eine maximale Breite 196 aufweist. In der Schneidstellung
ist die Schneidgutaufnahme 174 folglich so schmal, dass
ihre Breite 196 kleiner ist als eine Dicke des Schneidguts 18,
so dass es zwangsläufig zu der beschriebenen und gewünschten
Verformung und Verklemmung des Schneidguts kommt.
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Die
oben beschriebenen Verformungselemente 176 und 178 sind
also in Form jeweils eines Haltebolzens 198 ausgebildet,
welcher eine Haltebolzenlängsachse definiert, die der Rotationsachse 186 entspricht,
welche parallel oder im Wesentlichen parallel zur Schneidlinie 30 verläuft.
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Das
Schneidinstrument 10 umfasst ferner eine insgesamt mit
dem Bezugszeichen 200 bezeichnete Schneidimpulsaufnahmeeinrichtung
zum Aufnehmen eines beim Durchtrennen des auf den abgetrennten Teil 16 des
Schneidguts 18 wirkenden Schneidimpulses. Sie umfasst zwei
Impulsaufnahmeelemente 202 und 204, die bewegbar
am Schneidinstrument 10 gelagert sind und die Schneidgutaufnahme 174 zumindest
teilweise begrenzen. Sie werden beim Schneidinstrument 10,
welches in den Figuren dargestellt ist, gebildet durch die Verformungselemente 176 beziehungsweise 178.
Die Impulsaufnahmeelemente 202 und 204 sind folglich
in Folge einer Bewegung des vom Schneidgut 18 abzutrennenden
Teils 16 in proximaler Richtung bewegbar, nämlich
um die Rotationsachsen 186 rotierbar.
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Beim
Schneidvorgang werden die keilförmigen Schneiden 26 und 28 von
beiden Seiten in das Schneidgut 18 getrieben, so dass dieses
zunächst etwas voneinander getrennt wird, wie in den 4 und 5 dargestellt.
Mit fortschreitendem Eindringen der Schneiden 26 und 28 in
das Schneidgut 18 werden durch die zweiten Seitenflächen 152 der
Schneiden 26 und 28 Kräfte entwickelt,
die nicht nur in Schneidrichtung, also quer zur Längsachse 156,
wirken, sondern auch parallel zur Längsachse 156 in proximaler
Richtung. Aufgrund dieser Kräfte wird das Schneidgut 18 geringfügig
in einer Richtung parallel zur Längsachse 156 gedehnt
und legt dabei einen Weg s zurück. Die rotierbaren Verformungsglieder 192 leiten
diese Längendehnung direkt, das heißt 1:1, weiter,
so dass beim Schneidinstrument 10 kein Kraftstau aufgrund
der großen Reibung an der Halteeinrichtung 168 entstehen
kann, der sich beim endgültigen Durchtrennen des Schneidguts 18,
wie bei herkömmlichen Schneidinstrumenten, plötzlich
entladen und den Teil 16 wegsprengen würde. Die
nach dem Durchtrennen noch wirkenden Absprengkräfte, das
heißt der Schneidimpuls, werden durch die wie in den 4 bis 6 gut
zu erkennen, s-förmige Verspannung oder Verformung des
Schneidguts 18 mittels der Verformungseinrichtung 180 sicher
kompensiert. Der abgetrennte Teil 16 bleibt weiter an der
Halteeinrichtung 168 in der Schneidgutaufnahme 174 gehalten.
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Ferner
wird bei dem Schneidinstrument 10 nur ein Schneidimpuls
erzeugt, dessen Kraftrichtung in proximaler Richtung und damit vom
Sternum 15 weg verläuft. Dies wird erreicht durch
die spezielle Schneidengeometrie der Schneiden 26 und 28,
nämlich dadurch, dass die erste Schneidebene 154 senkrecht
zur Längsachse 156 verläuft. So kann
kein Impuls in Richtung auf das Sternum 15 wirken, welcher die
Sternumverbindungsvorrichtung 14, insbesondere die Verbindungselemente 12,
in Richtung auf das Körperinnere treiben und/oder die Sternumverschlussvorrichtung 14 lösen
könnte.
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Aufgrund
der rotierbaren Anordnung der Verformungsglieder 192 ist
die Schneidimpulsaufnahmeeinrichtung 200 praktisch verschleißfrei,
so dass das Schneidinstrument 10, solange die Schneiden 26 und 28 scharf
genug sind, zum sicheren und rückstoßfreien Durchtrennen
eines Schneidguts 18 eingesetzt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10326690
B4 [0002, 0069]
- - DE 202007007880 U1 [0069]