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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen kosmetischen oder pharmazeutischen
Nagellack, Nagellack-Basis und/oder Nagelhärter,
die
dadurch gekennzeichnet sind
dass sie erfindungsgemäß aus
unbedenklichen Rohstoffen natürlichen Ursprungs (Benzoe-Öl,
Myrrhen-Öl), pflanzlich-tierischem Rohstoff (Schellack)
bestehen und als Lösungsmittel nur ein pflanzliches Gärungsprodukt (Äthylalkohol)
und/oder Ethyllaktat in Kombination mit pflanzlichen ätherischen Ölen
verwendet wird. Der Gesamtanteil von Benzoe-Öl, Myrrhen-Öl,
Schellack und Lösungsmittel beträgt mindestens
80% (Gewichtsprozente). In geringen Mengen bis zu 0,6% lassen sich
problemlos andere pflanzliche Öle (Rückfetter)
und bis zu 10% pflanzliche ätherische Öle (auch
für therapeutische Zwecke) hinzugeben. Auch lässt
sich der Schellack mit Nitrocellulose oder anderen Lackbildnern
kombinieren.
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Wesentlicher
Bestandteil dieser Rezeptur ist die Verwendung von Schellack alleine
oder in Kombination mit Nitrocellulose oder anderen Lackbildnern.
Weder Chemiker und Pharmazeuten noch Tierschützer, Vegetarier
und Veganer konnten sich bis dato einigen, ob der Schellack pflanzlichen
oder tierischen Ursprung hat. Definitiv stammt er nicht vom toten
Tier und entspricht daher der vegetarischen Ethik. Ebenso wenig
kann man ihn als rein pflanzlichen Rohstoff einstufen, wonach er
nicht der veganen Ethik entspricht. Um diesem Streit aus dem Wege
zu gehen bezeichnen wir hier den Ursprung des Schellacks als "pflanzlich-tierisch".
(siehe
Anlage 1: Römpps Chemie-Lexikon Bd. 4, 8. Auflage 1985,
Seiten 3706–3707)
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Mit
der vorliegenden Erfindung lassen sich die Produktgruppen
- – Bio-Nagellack und Bio-Nagellack-Basis
(zur späteren Einfärbung) sowie
- – Bio-Nagelhärter herstellen.
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Der
Unterschied liegt in der Konzentration und dem Verhältnis
der eingesetzten Rohstoffe.
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Der
im Patentanspruch angegebenen Erfindung liegen folgende Probleme
zu Grunde:
- – Nagellacke enthalten
eine Vielzahl von gesundheitsschädlichen, allergisierenden,
sensibilisierenden und in der Herstellung umweltfeindlichen Rohstoffe
wie zum Beispiel: Xylol, Toluol, Benzole, Ketone, PAKs, Phtalate,
Acetate, Formaldehyd usw.
- – Vereinzelt werden in Nagellacken in ganz geringen
Anteilen auch Benzoeharz, Schellack und Äthanol eingesetzt.
Diese werden aber ausschließlich in Verbindung mit den
genannten schädlichen Stoffen verwendet und werden vornehmlich
zur Verbesserung von Eigenschaften (Glanz und Adhäsion)
eingesetzt. (siehe Anlagen 2 bis 4)
- – Römpps Chemie-Lexikon Bd. 4, 8.
Aufl. 1985, Seite 2707
- – Hugo Janistyn, Handbuch der Kosmetika und
Riechstoffe, Hüthig Verlag Heidelberg 1969, 2. Auflage,
Seiten 934–935
- – G. A. Novak, Die kosmetischen Präparate,
Verlag chem. Industrie, Band 2, 3. Auflage 1982, Seiten 683 bis
697, 705 bis 707).
- – Ein weiterer Nachteil der bekannten Nagellacke besteht
darin, dass diese nur mit herkömmlichen Nagellackentfernen,
welche die gleiche Problematik aufweisen, entfernt werden können.
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Rein
theoretisch läßt sich auch ein Nagellack oder
Nagelhärter mit nur Schellack und Alkohol oder Ethyllaktat
herstellen. Dieser ist aber einerseits zu dünnflüssig
und andererseits glanzlos. Optimal ist die Kombination mit Benzoe-
und oder Myrrhen-Öl.
- – Glanz
und/oder Verdickung können sonst nur mit chemischen Substanzen
erzielt werden oder mit anderen natürlichen Substanzen,
welche aber die Trocknungszeit verlängern, eine schlechte
Oberflächentrockung, einen unangenehmen Geruch haben oder
zu einer unschönen Lackoberfläche (Orangenhauteffekt) oder
Weißeln führen.
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Die
im Patentanspruch angegebene Erfindung kommt dem Wunsch der Verbraucher,
Hautärzten, Allergologen usw. nach einem Natur-Nagellack
ohne schädliche Substanzen und mit überschaubaren
und lang bekannten guten und unbedenklichen Rohstoffen entgegen.
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, dass trotz
Verzicht auf die genannten üblichen Rohstoffe mit der beschriebenen
Rohstoff-Kombination ein Produkt hergestellt werden kann, das den
Ansprüchen "schnelle Trocknungszeit, Glanz, Härte
und Widerstandskraft" in ausreichendem Maße gerecht wird
und darüber hinaus durch die Mikroverkapselung des Schellacks
einen lang anhaltenden "angenehmen Eigengeruch" besitzt. Ein weiterer
Vorteil liegt darin, dass dieser Nagellack schon mit 70%-igem Äthylalkohol
anstelle von herkömmlichen chemischen Nagellackentfernern
entfernt werden kann.
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Der
Einsatz der Erfindung als Nagellack oder Nagelhärter ist
abhängig von der Konzentration der Alkohol-Schellack-Mischung
und dem eingesetzten Benzoe-Öl.
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Die
Erfindung läßt sich wie oben genannt auch als
Basis für farbliche Nagellacke einsetzen.
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Die Rezepturen und die Herstellung
der Produkte
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Die
Art der Konzentration des Schellacks und das Verhältnis
zum Benzoe-Öl und/oder einem anderen Baumharz richtet sich
nach dem Anwendungszweck und den Anforderungen an das Endprodukt.
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Dementsprechend
können die nachfolgenden Rezepturbeispiele nur einen groben Überblick
geben. Die Art des verwendeten Schellacks, die Kombination mit dem Äthylalkohol
und/oder Ethyllaktat und dem Benzoe-Öl oder anderen ätherischen Ölen
(insbesondere im Rahmen der Aromatherapie) können variieren.
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Als Äthylalkohol
werden folgende unvergällten Alkoholtypen und Mischungen
verwendet:
Alkohol Typ 410 oder 430 vermischt mit 0,5% bis
1,0% echtem Japankampfer, Lavendelöl, Citronellöl,
Teebaumöl oder einer Mischung der genannten ätherischen Öle.
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Als
Benzoe-Öl (1:1) wird wegen der Fließfähigkeit
eine Mischung aus 50% Benzoe-Öl und 50% des o. g. Alkoholgemisches
eingesetzt.
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Beispiel 1
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Nagellack
Seidenglanz Qualität hoch
Herstellungsmenge: | 1.000 g |
Benötigte Geräte: | Propellerrührer
900 U/min |
| Wärmebad 40 Grad
C |
Rezeptur: | A Schellack-Phase | Schellack sprühgetrocknet | 120,0 g |
| | Alkohol 96% | 350,0 g |
| | Ethyllalktat | 300,0 g |
| | | |
| B Zusatz-Phase | Benzoe-Öl 1:1 | 230,0 g |
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Der
Schellack wird bei 40 Grad C mit dem Propellerrührer in
dem Alkohol-Ethyllaktat gelöst. Nach vollständiger
Lösung wird das Benzoe-Öl untergemischt.
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Beispiel 2
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Nagellack
Seidenglanz Qualität hoch
Herstellungsmenge: | 1.000 g |
Benötigte Geräte: | Propellerrührer
900 U/min |
| Wärmebad 40 Grad
C |
Rezeptur: | A Schellack-Alkohol-Phase | Schellack sprühgetrocknet | 180,0 g |
| | Ethyllaktat | 650,0 g |
| | | |
| B Zusatz-Phase | Benzoe-Öl 1:1 | 170,0 g |
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Der
Schellack wird bei 40 Grad C mit dem Propellerrührer in
dem Ethyllaktat gelöst. Nach vollständiger Lösung
wird das Benzoe-Öl untergemischt.
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Beispiel 3
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Nagellack
Seidenglanz Qualität mittel
Herstellungsmenge: | 1.000 g |
Benötigte Geräte: | Propellerrührer
900 U/min |
| Wärmebad 40 Grad
C |
Rezeptur: | A Schellack-Alkohol-Phase | Schellack sprühgetrocknet | 90,0 g |
| | Alkohol 96% | 360,0 g |
| | Ethyllaktat | 400,0 g |
| | | |
| B Zusatz-Phase Benzoe-Öl 1:1 | | 150,0 g |
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Der
Schellack wird bei 40 Grad C mit dem Propellerrührer in
dem Alkohol-Ethyllaktat-Gemisch gelöst. Nach vollständiger
Lösung wird das Benzoe-Öl oder eione ander Phase
B untergemischt.
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Beispiel 4
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Nagelhärter
Herstellungsmenge: | 1.000 g |
Benötigte Geräte: | Propellerrührer
900 U/min |
| Wärmebad 35 Grad
C |
Rezeptur: | A Schellack-Alkohol-Phase | Schellack sprühgetrocknet | 75,0 g |
| | Ethyllaktat | 922,0 g |
| | | |
| B Zusatz-Phase Myrrhen-Öl | | 3,0 g |
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Der
Schellack wird bei 40 Grad C mit dem Propellerrührer in
dem Alkohol gelöst. Nach vollständiger Lösung
wird das Benzoe-Öl untergemischt.
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Beispiel 5
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Nagellack
Seidenglanz Qualität hoch
Herstellungsmenge: | 1.000 g |
Benötigte Geräte: | Propellerrührer
900 U/min |
| Wärmebad 40 Grad
C |
Rezeptur: | A Schellack-Phase | Schellack sprühgetrocknet | 80,0 g |
| | Nitrocellulose | 120,0 g |
| | Ethyllalktat | 300,0 g |
| | Alkohol 96% | 500,0 g |
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Schellack
und Nitrocellulose werden mit dem Propellerrührer in dem
Alkohol-Ethyllaktat-Gemisch gelöst.
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Beispiel 6
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Aromatherapeutischer
Nagelhärter zur Fußpilz-Prophylaxe
Herstellungsmenge: | 1.000 g |
Benötigte Geräte: | Propellerrührer
900 U/min |
| Wärmebad 35 Grad
C |
Rezeptur: | A Schellack-Alkohol-Phase | Schellack sprühgetrocknet | 60,0 g |
| | Alkohol 96% | 488,0 g |
| | Ethyllaktat | 400,0 g |
| | | |
| B Zusatz-Phase | Benzoe-Öl 1:1 | 40,0 g |
| | Teebaumöl | 8,0 g |
| | Thymianöl | 4,0 g |
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Der
Schellack wird bei 40 Grad C mit dem Propellerrührer in
dem Alkohol gelöst. Nach vollständiger Lösung
wird das Benzoe-Öl mit den ätherischen Ölen
untergemischt.
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Beispiel 7
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Nagelhärter
einfach
Herstellungsmenge: | 1.000 g |
Benötigte Geräte: | Propellerrührer
900 U/min |
| Wärmebad 35 Grad
C |
Rezeptur: | Schellack-Alkohol-Phase | Schellack sprühgetrocknet | 50,0 g |
| | Nitrocellulose | 10,0 g |
| | Alkohol 96% | 539,0 g |
| | Ethyllaktat | 400,0 g |
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Schellack
und Nitrocellulose werden mit dem Propellerrührer in dem
Alkohol-Ethyllaktat-Gemisch gelöst.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Römpps
Chemie-Lexikon Bd. 4, 8. Aufl. 1985, Seite 2707 [0005]
- - Hugo Janistyn, Handbuch der Kosmetika und Riechstoffe, Hüthig
Verlag Heidelberg 1969, 2. Auflage, Seiten 934–935 [0005]
- - G. A. Novak, Die kosmetischen Präparate, Verlag chem.
Industrie, Band 2, 3. Auflage 1982, Seiten 683 bis 697, 705 bis
707) [0005]