-
Die
Erfindung betrifft ein Versorgungsmedienmengenerfassungssystem und
eine Zählereinrichtung
für ein
Versorgungsmedienmengenerfassungssystem nach den Oberbegriffen der
unabhängigen
Ansprüche.
-
Um
Verbrauchsmengen wie etwa den Stromverbrauch in Haushalten zu erfassen,
erfolgt das Auslesen der Stromzähler
vor Ort üblicherweise durch
Personal der Stadtwerke oder ähnliche
Einrichtungen, oder der Verbraucher selbst liest die Verbrauchsmenge
ab und meldet diese weiter. Zur Einsparung von Zeit und Kosten ist
bekannt, ferngesteuerte Abfragen statt der personengebundenen Ablesung
durchzuführen.
Hierzu werden die Stromzähler an
ein Netzwerk angeschlossen, über
das sie angesteuert und abgefragt werden können.
-
So
beschreibt die
US
2003/0009301 A1 ein System mit einem Zähler, der über drahtlose Kommunikation
mit einem entfernten Steuergerät
verbunden ist. Der Zähler
speichert Verbrauchsdaten ab. Das Steuergerät steht mit dem Zähler bzw.
einer Mehrzahl von weiteren Zählern
in einem größeren Umfeld des
Zählers
in Verbindung. Die Reichweite des Steuergeräts, z.B. 100 m, ist etwas geringer
als die Ausdehnung des besagten Gebiets. Die weiteren Zähler sind
in Kommunikationsreichweite miteinander und stehen so direkt oder
indirekt mit dem Steuergerät
in Verbindung, selbst wenn sich einzelne Zähler außerhalb der unmittelbaren Reichweite
des Steuergeräts befinden.
Das Steuergerät
wiederum ist über
ein globales Informationsnetzwerk, etwa dem Internet oder einer
Telefonleitung, mit einem Server verbunden. Am Ende bestimmter Abrechnungszeiträume, üblicherweise
zum Monatsende, fordert das Steuergerät die Verbrauchsinformationen
an und erhält
diese, die z.B. verschlüsselt
vom Zähler
zum entfernten Steuergerät
gesendet werden. Das Steuergerät
stellt eine bidirektionale Kommunikation mit dem Server über das
globale Informationsnetzwerk her, so dass der Nutzer sich auf dem
Server authentifizieren und die Bezahlung seines Verbrauchs des
Versorgungsmediums initiieren kann. Sind sehr viele Nutzer angeschlossen,
die zum gleichen Zeitpunkt mit dem Server kommunizieren wollen,
muss dieser für
das Auftreten solcher Spitzenlasten ausreichende Ressourcen aufweisen.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, ein kundenfreundliches Versorgungsmedienmengenerfassungssystem
zu schaffen, das für
eine große
Vielzahl an Nutzern geeignet ist, ohne die Ressourcen auf Anbieterseite übermäßig zu belasten.
-
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale der unabhängigen
Ansprüche
gelöst. Günstige Ausgestaltungen
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und
der Beschreibung.
-
Das
erfindungsgemäße Versorgungsmedienmengenerfassungssystem
umfasst eine nutzerseitige Einrichtung zur nutzerseitigen Mengenerfassung
wenigstens eines Versorgungsmediums und eine anbieterseitigen Einrichtung
zur Erfas sung von versorgungsmedienbezogenen Daten der nutzerseitigen
Einrichtung, wobei nutzerseitig wenigstens eine Zählereinrichtung
für das
wenigstens eine Versorgungsmedium vorgesehen ist, wobei die anbieterseitige
Einrichtung und die nutzerseitige Einrichtung wenigstens zeitweise
in Kommunikationsverbindung stehen. Es wird vorgeschlagen, dass
die wenigstens eine Zählereinrichtung
zur Erfassung und Weitergabe von zeitgenauen Werten eines Verbrauchs und/oder
einer nutzerseitigen Einspeisung eines Versorgungsmediums ausgebildet
ist und mit der nutzerseitigen und/oder der anbieterseitigen Einrichtung über einen
Kommunikationskanal gekoppelt ist. Die zeitgenaue Übermittlung
erfolgt bevorzugt in deutlich kürzeren
Abständen
als eine monatliche Übermittlung
des Verbrauchs und/oder der Einspeisung.
-
Die
Verfügbarkeit
von zeitaktuellen Daten, z.B. sekundengenau, minutengenau, etc.,
erlaubt sowohl auf der Nutzerseite als auch auf der Anbieterseite
einen weiten Gestaltungsspielraum. So kann der Nutzer z.B. seinen
Stromverbrauch kontinuierlich beobachten und sich jederzeit informieren,
wie viel elektrische Leistung und gegebenenfalls zu welchem Preis
gerade von ihm abgenommen wird. Er kann seinen Verbrauch gezielt
zeitlich verändern,
um unnötige
Lastspitzen zu vermeiden und erhält
gleichzeitig die Möglichkeit,
den Erfolg derartiger Maßnahmen zu
verfolgen. Der Anbieter kann flexible Tarife anbieten und dem Nutzer
aktuell übermitteln.
Weiterhin kann der Anbieter dem Kommunikationsmodul Aktualisierungen
von Software und/oder Funktionsparametern übermitteln. Vorteilhaft bietet
das Kommunikationsmodul die Möglichkeit,
etwa nach einer Störung
in einem Gebiet beispielsweise ein abruptes Zuschalten einer Vielzahl
von Verbrauchern so zu steuern, dass eine Überlastung vermieden werden
kann. Ebenso können
bei einem stark erhöhten
Verbrauch in einem Gebiet einzelne Verbraucher mit spezifisch hohem
Verbrauch gezielt vorübergehend
vom Netz genommen werden, wenn diese Verbraucher unkritisch sind,
wie etwa Wäschetrockner,
Tiefkühlgeräte oder
dergleichen und gegebenenfalls entsprechend gezielt zeitlich verzögert wieder
zugeschaltet werden. Ein Versorgungsnetz, z.B. ein Stromnetz einschließlich der
dieses versorgenden Kraft werke, muss heute derartige Lastspitzen
vorhalten und in seiner Kapazität
entsprechend groß dimensioniert werden,
obwohl der integrale Verbrauch deutlich geringer ist. Ein zeitliches
Entzerren von Verbrauchsspitzen bietet ein hohes Kosteneinsparungspotenzial ebenso
wie, etwa bei der Stromversorgung, eine Reduktion von Emissionen
durch den möglichen
Einsatz kleinerer Kraftwerke. Ebenso kann eine Einspeisung von durch
Windkraft, Solarenergienutzung und dergleichen gewonnene elektrische
Energie durch die Versorgungsmedienmengenzählereinrichtung erfasst werden
und durch das Kommunikationsmodul zeitgenau dem Nutzer und/oder
dem Anwender mitgeteilt werden.
-
Vorteilhaft
kann die Zählereinrichtung
einen Zähler
und ein Kommunikationsmodul umfassen, wobei der Zähler lokal
mit dem Kommunikationsmodul gekoppelt ist und das Kommunikationsmodul
im Datenaustausch mit dem Kommunikationskanal steht. Alternativ
kann die Zählereinrichtung
einen Zähler, ein
Kommunikationsmodul und einen Kommunikationskanal umfassen, wobei
die Zählereinrichtung
lokal mit dem Kommunikationsmodul gekoppelt ist und das Kommunikationsmodul
zum Datenaustausch mit dem Kommunikationskanal gekoppelt ist. Das
Kommunikationsmodul dient allgemein als Plattform für einen
Transfer von Daten zwischen einem zählerspezifischen Datenprotokoll,
der z.B. Messdaten eines Industriezählers entsprechend einem Industrieprotokoll,
und einem Protokoll, welches für
den Kommunikationskanal geeignet ist, vorzugsweise ein IP-Protokoll
(Internetprotokoll). Das Kommunikationsmodul dient weiterhin der
Datenverarbeitung von vom Zähler
erfassten Verbrauchsdaten und/oder eingespeisten Mengen des Versorgungsmediums
und der Zwischenspeicherung dieser Daten. Weiterhin dient das Kommunikationsmodul
der Darstellung der Daten von Verbrauch und/oder Einspeisung sowie
einer Zertifizierung von gesendeten Datenpaketen für eine gesicherte
Datenübertragung
zwischen der anbieterseitigen und nutzerseitigen Einrichtung. Weiterhin dient
das Kommunikationsmodul einer Fernparametrierung des Zählers bzw.
der Zähleinrichtung
und ermöglicht
ein Einwirken der Anbieterseite auf Lastspitzen. Das Kommunikationsmodul
kann ferner der Zeitsynchronisation dienen, um Schalt zeiten in der Zähleinrichtung
mit einer gesetzlichen Zeit (z.B. gesetzlicher Zeitstandard der
Physikalisch Technischen Bundesanstalt PTB in Braunschweig) zu synchronisieren.
-
Der
Zähler
und das Kommunikationsmodul können
in einer baulichen Einheit zusammengefasst sein. Ebenso kann der
Kommunikationskanal mit in die Einheit integriert sein. Dabei können die
Komponenten fest installiert sein. Es ist jedoch auch vorteilhaft,
wenn das Kommunikationsmodul in einem für einen Nutzerzugriff vorgesehenen
Bereich der Zählereinrichtung
lösbar,
insbesondere austauschbar, mit dem Zähler gekoppelt ist. So kann
der Zähler
mit einem Kommunikationsmodul nachgerüstet werden, oder ein vorhandenes
Kommunikationsmodul kann gegen ein anderes mit anderen Spezifikationen
getauscht werden. Für
den Nutzerzugriff vorgesehen ist ein Bereich, der gefahrlos zugänglich ist
und für
den kein Wartungspersonal notwendig ist, z.B. wenn das Kommunikationsmodul
mit einem Datenkabel mit einer Datenbuchse des Zählers verbunden werden kann
und außerhalb
des Zählergehäuses angebracht wird
oder wenn das Kommunikationsmodul z.B. bei einem Stromzähler in
einem Niederspannungsbereich außerhalb
gefährlicher
Spannungen und eichpflichtiger Einrichtungen mit dem Zählergehäuse verbunden
werden kann.
-
Vorteilhaft
kann die Zählereinrichtung
als Webserver konfiguriert sein. Bevorzugt kann das Kommunikationsmodul
wenigstens einen Webserver umfassen und insbesondere eine Webseite
für die nutzerseitige
Einrichtung bereitstellen. Über
diese Webseite kann der Nutzer bequem Verbrauchsdaten abfragen und
verfolgen. Dies kann über
einen PC (Computer) erfolgen oder auch über eine separate Anzeigeeinheit,
etwa einen kleinen tragbaren Computer wie einen PDA (PDA = Personal
Digital Assistant), oder auch ein Mobiltelefon. Der Webserver dient
zur Übermittlung
von Daten, die vorzugsweise in kurzen Abständen Verbrauchsdaten lokal
für den Nutzer
bereitstellen. Beispielsweise kann eine Kommunikation über das
Ethernet erfolgen, mit einem Fertigungstest-PC bei einem Hersteller
oder Anbieter und/oder einem Installateur-PC und oder einem Heim-PC
des Nutzers und/oder einer lokalen Anzeigeinheit zur Anzeige von
aktuellen Verbrauchswerten und/oder einem Vermittlungsgerät (Gateway)
eines Anbieters eines Versorgungsmediums wie Strom, Wasser, Gas
etc. und/oder einem Zeitserver eines Anbieters eines Zeitstandards.
Die Kommunikation soll eine Fertigungsunterstützung und/oder eine Konfiguration
des Kommunikationsmoduls und/oder eine Anzeige der Leistung pro
Zeiteinheit und/oder eine Übertragung
von Zählermesswerten
zur Abrechnung und Darstellung und/oder eine Synchronisation der Verbrauchsmengenerfassungseinheit
mit einer gesetzlichen Zeit (PTB) und/oder ein Update von Parametern
und/oder ein Update von Software und oder eine Fehleranalyse des
Kommunikationsmoduls durch den Anbieter ermöglichen.
-
Das
Kommunikationsmodul kann neben dem Webserver mit Webseiten für eine Konfiguration durch
den Verbraucher vorteilhaft umfassen: einen Webserver mit Webseiten
für die
Fertigung, Tests etc. und/oder einen Webserver mit Webseiten für eine Konfiguration
durch einen Installateur und/oder einen Webserver mit Webseiten
für eine
Anzeige der Leistung pro Sekunde (InstantView) und/oder einen NTP-Client
für eine
Zeitabfrage bei einem Anbieter eines Zeitstandards, z.B. der PTB
und/oder einen Webclient (Push-Dienst) für die Zählerwertübertragung, Updates und Fehleranalyse.
-
Vorteilhaft
kann die Zählereinrichtung
als Webclient konfiguriert sein. Bevorzugt kann das Kommunikationsmodul
einen Webclient mit einem Push-Dienst umfassen. Der Push-Dienst
dient bevorzugt zur Übermittlung
von zweiten Daten, bevorzugt Zählerwertübertragung
und/oder Parameter- und/oder Programm-Aktualisierungen (Updates) und/oder
Fehlermeldungen. Bei dem Push-Dienst verläuft die Kommunikation überwiegend
in eine Richtung, nämlich
vom Kommunikationsmodul zur anbieterseitigen Einrichtung. Als Webclient
nimmt das Kommunikationsmodul mit einem Server des Anbieters (oder
mehreren Anbietern) Verbindung auf und tauscht Nachrichten mit diesem
aus. Der Client ist bei der Datenübertragung für die Kontaktaufnahme
verantwortlich und bestimmt deren Zeitpunkt. Die zweiten Daten werden
vorzugsweise periodisch in einem deutlich größeren Zeitabstand übermittelt,
etwa viertelstündlich
oder halbstündlich,
als die ersten Daten, die z.B. im Abstand weniger Sekunden für den Nutzer
bereitgestellt werden. Im Prinzip kann eine Verbrauchsabrechung
minutengenau oder sogar sekundengenau erfolgen. Teilt der Anbieter über das Kommunikationsmodul
einen aktuell gültigen
Tarif, etwa Hochtarif oder Niedrigtarif mit, kann der Nutzer sich
sofort lokal über
die Kosten seines Verbrauchs informieren. Besonders vorteilhaft
können
insbesondere auch zeitvolatile Tarife, etwa Stundentarife, als Prognose
für den
nächsten
Tag übermittelt
werden. Für
den Nutzer eröffnet
sich so die Möglichkeit,
wenigstens einen Teil seines Energieverbrauchs zeitlich so zu planen,
dass er von voraussichtlich günstigen Tarifen
profitieren kann, wenn er etwa ein Gerät je nach Prognose später oder
früher
einschaltet. Umgekehrt hat der Anbieter die Möglichkeit, Ressourcen besser
planen zu können
und unnötige Überkapazitäten zu vermeiden.
Die verbraucherseitige Einrichtung kann die übermittelten Daten ebenfalls
auf einer Webseite darstellen und dem Nutzer, z.B. über eine Internetverbindung,
zugänglich
machen. Ebenso ist denkbar, derartige Informationen über einen
Pager-Dienst oder über
SMS (short message service) zu erhalten. Über eine geeignete Authentifizierung kann
der Nutzer gegebenenfalls auch von extern auf die Webseite zugreifen
und sich, etwa im Urlaub, über
den aktuellen Verbrauch in seinem Haushalt informieren.
-
Das
Kommunikationsmodul weist dazu geeignete Komponenten wie Speicher,
ein oder mehrere Prozessoren, Software, Schnittstellen und dergleichen
auf. Dadurch bietet sich die Möglichkeit,
eine eigenständige
Kommunikation mit der anbieterseitigen Einrichtung aufzubauen, die
eine individuelle Datenübertragung
ermöglicht
und die unabhängig
von Spitzenlastzeiten arbeiten kann, sowie eine nutzerfreundliche
Bedienung und Anwendung zu schaffen. Eine Bereitstellung der Verbrauchsdaten
für die
anbieterseitige Einrichtung kann nach dem so genannten „Push"-Prinzip erfolgen,
indem die Zählereinrichtung „redet" und die Datenübertragung
anstößt. Im Stand
der Technik wird dagegen das so genannte „Pull"-Prinzip eingesetzt, bei dem die anbieterseitige Einrichtung
die Daten bei dem Verbraucher abholt. Sendet die Zählereinrichtung
dagegen aktiv Daten an die anbieterseitige Einrichtung, kann diese
auf die Übertragung
antworten und, da dies als Antwort erfolgt, legitim eine nutzerseitige
Firewall des lokalen Netzwerks überwinden.
So können
z.B. neue Programmversionen für
das Kommunikationsmodul und/oder die Zählereinrichtung auf diesem
Weg übertragen
werden. Bei einer Abfrage nach dem „Pull"-Prinzip müsste dagegen die Firewall für den Abfragenden
bei jeder Zählereinrichtung
explizit freigeschaltet werden, was den Nutzer leicht überfordern
kann, besonders wenn die anbieterseitige Einrichtung einen Massenmarkt
mit Millionen Nutzern versorgt. Weiterhin kann die nutzerseitige
Einrichtung mit anbieterseitigen Einrichtungen einer Mehrzahl von
Anbietern gekoppelt sein, die gleiche oder unterschiedliche Verbrauchsmedien
bzw. Versorgungsmedien zur Verfügung
stellen.
-
Vorteilhaft
kann die Zähleinrichtung
in ein lokales Netzwerk (LAN) in der nutzerseitigen Einrichtung
eingebunden sein. So kann der Nutzer mit einem Heimcomputer auf
die Zähleinrichtung
zugreifen und z.B. Daten vom Kommunikationsmodul abfragen. Ebenso
können über das
lokale Netzwerk Verbrauchsdaten und/oder Einspeisungsdaten an eine lokale
Anzeigeeinheit übertragen
werden.
-
Günstigerweise
kann der Kommunikationskanal wenigstens ein Mitglied aus der Gruppe
PLC, LAN. WLAN, GSM, GPRS, UMTS, DECT, WIMAX, DSL, Router, Modem,
Telefonleitung umfassen, wobei PLC für Homeplug oder Power Line
Communications steht, bei dem Daten über Stromleitung übertragen
werden, LAN und WLAN für
ein kleines drahtgebundenes bzw. drahtloses Netzwerk steht, GSM
für Global
System for Mobile Communications, einen Standard für volldigitale
Mobilfunknetze, GPRS für General
Packet Radio Service, einen paketorientierten Übertragungsdienst im Mobilfunk,
steht, UMTS für
Universal Mobile Telecommunications Systems, einem Mobilfunkstandard
mit deutlich höherer
Datenrate als GSM, steht, DECT für
Digitally Enhanced Cordless Tele communications, einem Standard für schnurlose
und Mobiltelefone sowie für
kabellose Datenübertragung
im Allgemeinen, steht, WIMAX für Worldwide
Interoperability for Microwave Access steht, einem Synonym für den Standard
IEEE 802.16, mit dessen Technik breitbandige Zugänge z.B. zum Internet via Funknetz
angeboten werden, und DSL für
Digital Subscriber Line, eine breitbandige digitale Internetverbindung über Telefonnetze, steht.
Selbstverständlich
sind auch andere Kommunikationskanäle und auch künftige Kommunikationskanäle möglich.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung kann der Kommunikationskanal z.B. eine
Telefonleitung und/oder einen DSL-Router umfassen und bevorzugt
an ein externes Netzwerk (Internet) gekoppelt sein. Der Nutzer stellt
vorzugsweise den Internetzugang mit einem Breitband-Internetzugang,
etwa einem DSL-Zugang, sowie einen Router, vorzugsweise einen Ethernet-Router,
während
anbieterseitig lediglich Zusatzteile für dessen lokales Netzwerk bereitgestellt
werden. Der Router lässt
zweckmäßigerweise anbieterseitig
notwendige Protokolle zu, etwa https- und ntp-Protokolle oder optional
auch upnp. Https (https = Hypertext Transfer Protocol Secure) dient
zur Verschlüsselung
und zur Authentifizierung der Kommunikation zwischen Webserver und
Browser im World Wide Web (Internet). Ntp (ntp = Network Time Protocol)
ist ein Protokoll zur Zeitsynchronisation zwischen Computern. Upnp
(upnp = Universal Plug and Play) dient zur herstellerübergreifenden
Ansteuerung von Geräten,
z.B. von Routern über
ein IP-basierendes
Netzwerk, mit oder ohne zentrale Kontrolle durch ein Gateway. Es
basiert auf einer Reihe von üblicherweise
standardisierten Netzwerkprotokollen und Datenformaten. Durch die
nutzerseitige Bereitstellung können
aufwändige
bauliche Maßnahmen,
wie Aufstemmen von Wänden
und Decken zum Verlegen von ansonsten notwendigen Kommunikationsleitungen
unterbleiben.
-
Vorteilhaft
kann der wenigstens eine Zähler zur
Erfassung eines Stromverbrauchs, eines Gasverbrauchs oder eines
Wärmeverbrauchs,
eines Wasserverbrauchs, eines Brennstoffverbrauchs ausgebildet sein
bzw. zur Erfassung einer Einspeisung solcher Versorgungsmedien.
Das Kommunikationsmodul kann bei allen Zählertypen dieselben Funktionalitäten aufweisen.
-
In
einer günstigen
Ausgestaltung des Versorgungsmedienmengenerfassungssystems kann
eine Mehrzahl von Zählern,
die unterschiedliche Versorgungsmedien erfassen, vorgesehen sein. In
der nutzerseitigen Einrichtung ist durch eine derartige Kombination
ein vorteilhaftes und für
den Nutzer leicht überschaubares
und nachvollziehbares Energiemanagement möglich. Ebenso kann eine Verbrauchsabrechnung
und/oder Einspeisungsabrechnung der unterschiedlichen Medien vorteilhaft
einfach und mit geringem Aufwand erfolgen. Auf diese Weise lässt sich
die Energieeffizienz beispielsweise eines Haushalts bequem und zuverlässig bestimmen und
gegebenenfalls optimieren.
-
Es
können
wenigstens zwei Zähler
mit jeweils mit einem eigenen Kommunikationsmodul gekoppelt sein.
So können
auch alle vorhandenen Zähler
jeweils mit einem eigenen Kommunikationsmodul gekoppelt sein. Üblicherweise
sind die Zähler
etwa in einem Haushalt eng benachbart, so dass eine Kopplung der
Zähler über drahtgebundene
oder drahtlose Kommunikation auf einfache Weise möglich ist.
Beispielhaft kann z.B. ein Gaszähler
mit dem Kommunikationsmodul gekoppelt werden, wobei ein Verbrauchswert
von Gas erfasst, in elektrische Signale umgesetzt und dem Kommunikationsmodul
zugeführt
wird. Dabei kann z.B. ein Stromzähler
und ein Gaszähler
vorgesehen sein, die beide auf dasselbe Kommunikationsmodul zugreifen.
Für jeden
Zähler könnte im
Kommunikationsmodul z.B. ein eigener Webserver vorgesehen sein;
jeder Zähler
könnte
einzeln betrachtet werden, oder auch zur Betrachtung eines Energiemanagements
des Nutzers kombiniert werden.
-
Besonders
vorteilhaft ist, wenn eine Mehrzahl, bevorzugt alle, von Zählern in
der nutzerseitigen Einrichtung mit einem gemeinsamen Kommunikationsmodul
gekoppelt sein kann. Das Kommunikationsmodul kann entsprechende
Prozessoren, Speicher und dergleichen für verschiedene Zählertypen aufweisen.
-
Eine
weitere günstige
Ausgestaltung ist, wenn die Zählereinrichtung
zur Erfassung einer eingespeisten Menge von wenigstens einem Versorgungsmedium
ausgebildet sein kann, das nutzerseitig in eine Verbrauchsmedienversorgung
einspeisbar ist. So kann bekanntermaßen von Nutzerseite her durch
Solarenergienutzung und/oder Windenergiegewinnung Strom in ein Versorgungsnetz
eingespeist werden. Die eingespeiste Menge („negativer Verbrauch") kann über einen üblichen
Zähler
erfasst werden und die eingespeiste Menge über das Kommunikationsmodul
dem Nutzer wie auch dem Anbieter zeitgenau mitgeteilt werden. Auch
hier ist ein zeitgenaues Monitoring wie auch eine zeitgenaue Abrechnung
möglich.
-
Im
lokalen Netzwerk können
Verbrauchsdaten über
das Kommunikationsmodul abrufbar sein, was z.B. mit der versorgungsmedienmengenerfassungseinheitseigenen
Webseite besonders komfortabel ist. Die Daten können optional auf einer an
den Zähler
gekoppelten Verbrauchsanzeige dargestellt sein, welche z.B. über das
lokale Netzwerk Daten der Zählereinrichtung
erhält
und die in der nutzerseitigen Einrichtung beliebig vom Nutzer platziert
werden kann.
-
Das
Versorgungsmedienmengenerfassungssystem erlaubt eine vorteilhafte
Betriebsweise. Bei dem Versorgungsmedienmengenerfassungssystem mit
einer nutzerseitigen Einrichtung zur Mengenerfassung wenigstens
eines Versorgungsmediums und einer anbieterseitigen Einrichtung
zur Erfassung von Daten der nutzerseitigen Einrichtung, wobei nutzerseitig
wenigstens eine Zählereinrichtung
wenigstens nutzerseitige Daten eines Versorgungsmediums erfasst,
wobei die anbieterseitige Einrichtung und die nutzerseitige Einrichtung
wenigstens zeitweise in Kommunikationsverbindung stehen, erfasst
die wenigstens eine Zählereinrichtung
Werte eines Verbrauchs und/oder einer nutzerseitigen Einspeisung des
Versorgungsmediums und gibt diese weiter. Bei der Weitergabe werden
zeitgenaue Daten übermittelt,
wobei die nutzerseitige und die anbieterseitigen Einrichtung drahtlos
oder drahtgebunden in Kommunikationsverbin dung mit der Zählereinrichtung
stehen. Wie bereits erwähnt,
ist die Verfügbarkeit
von zeitaktuellen Daten, z.B. sekundengenau, minutengenau, etc.,
sehr vorteilhaft. Sie erlaubt sowohl auf der Nutzerseite als auch
auf der Anbieterseite einen weiten Gestaltungsspielraum. Der Nutzer
kann seinen jeweiligen aktuellen Verbrauch kontinuierlich beobachten
und sich jederzeit über
Verbrauch und gegebenenfalls Kosten informieren; ebenso kann dies bei
einer Einspeisung eines Versorgungsmediums erfolgen. Der Anbieter
kann flexible Tarife anbieten und dem Nutzer aktuell übermitteln.
Eine bessere und gleichmäßigerer
Verbrauch etwa von Strom und anderen Versorgungsmedien kann erreicht
werden.
-
Dabei
kann ein Kommunikationsmodul der Zählereinrichtung verbrauchsabhängige Daten
wenigstens eines Zählers
in ein Kommunikationsprotokoll umsetzen, das von einem angekoppelten
Kommunikationskanal benutzt wird. So können Daten des Zählers über einen
leicht zugänglichen
Kommunikationskanal übertragen
werden und mit gängigen Techniken
verwertet werden. Dabei ist grundsätzlich eine Kommunikation von
der anbieterseitigen Einrichtung, etwa zur Übermittlung von Programmaktualisierungen,
zum nutzerseitigen Einrichtung möglich und
umgekehrt.
-
Das
Kommunikationsmodul kann aktiv eine Kommunikation mit der anbieterseitigen
Einrichtung aufbauen. Bevorzugt kann die Kommunikation mit der anbieterseitigen
Einrichtung dabei überwiegend ausgehend
von der nutzerseitigen Einrichtung zur anbieterseitigen Einrichtung
erfolgen. Eine Bereitstellung der Verbrauchsdaten und/oder Einspeisungsdaten
oder von Softwareaktualisierungen für die nutzerseitige Einrichtung
kann nach dem so genannten „Push"-Prinzip erfolgen, indem die Zählereinrichtung
die Datenübertragung
anstößt. Sendet die
Zählereinrichtung
Daten, etwa Verbrauchsdaten oder auch Fehlerzustände, an die anbieterseitige Einrichtung,
kann diese auf die Übertragung
antworten und, da dies als Antwort erfolgt, legitim eine nutzerseitige
Firewall des lokalen Datennetzes überwinden, um etwa neue Programmversionen
für das Kommunikationsmodul
und/oder die Zählereinrichtung
zu übertragen.
Damit kann in der Regel eine explizite Freischaltung der Nutzerfirewall
für den
Abfragenden bei jeder Zählereinrichtung
unterbleiben, die bei einer Abfrage nach dem „Pull"-Prinzip erfolgen müsste. Besonders dann, wenn
die anbieterseitige Einrichtung einen Massenmarkt mit Millionen
Nutzern versorgt, ist dies eine kundenfreundliche Möglichkeit
der Bereitstellung solcher Programme und dergleichen für eine große und häufig technisch
wenig bewanderte Kundenzahl. Ist ein solches lokales Datennetz verfügbar, entfällt eine
separate Freischaltung des Anbieters. Auch bei einer Veränderung
des lokalen Datennetzes, z.B. durch Austausch von Hardware, entfällt eine
Anpassung, wenn die anbieterseitige Einrichtung Daten stets nur
als „return
message" sendet.
Der Nutzer behält
die Kontrolle über das
System.
-
Kann
eine Kommunikation seitens der anbieterseitigen Einrichtung nur
als Antwort auf eine erfolgte Kontaktaufnahme des Kommunikationsmoduls mit
der anbieterseitigen Einrichtung erfolgen, kann bei einer Kommunikation über das
Internet vorteilhaft eine nutzerseitige Firewall (Netzwerk-Schutzeinrichtung
insbesondere eines nutzerseitigen Routers), welche unberechtigte
Zugriffe auf das lokale Netzwerk abblocken soll, für die anbieterseitige
Einrichtung dann durchlässig
sein, wenn diese auf eine Mitteilung des Kommunikationsmoduls antwortet.
Die als Antwort gesendete Nachricht ist automatisch autorisiert,
die Firewall zu überwinden.
Eine separate Freischaltung auf der Nutzerseite kann entfallen,
was bei einer Nutzeranzahl im Millionenbereich in erheblichen Vereinfachungen
für Nutzer
und Anbieter resultiert.
-
Die
Kommunikation mit der anbieterseitigen Einrichtung kann ganz überwiegend
von der nutzerseitigen Einrichtung zur anbieterseitigen Einrichtung erfolgen.
In diesem Fall „redet" die Versorgungsmedienmengenerfassungseinheit;
der Nutzer hat die Möglichkeit,
die Kommunikation zu steuern.
-
Dabei
kann eine Kommunikation seitens der anbieterseitigen Einrichtung
mit der nutzerseitigen Einrichtung abhängig von Betriebsbedingungen
eines Versorgungsnetzes erfolgen. So kann bei einer Störung etwa
im Stromnetz verhindert werden, dass nach Beheben der Störung schlagartig
eine Vielzahl von Verbrauchern zugeschaltet werden, die unkritisch
auch zeitversetzt zugeschaltet werden können. Ebenso kann bei einem
stark belasteten Stromnetz gezielt ein Lastabwurf erfolgen, indem
vorübergehend
Verbraucher vom Netz genommen werden, die dann später wieder
angeschlossen werden. Die anbieterseitige Einrichtung kann über das
Kommunikationsmodul gezielt verbraucherindividuelle Anweisungen
an die nutzerseitige Einrichtung übermitteln. Auf diese Weise
kann z.B. einem Zusammenbrechen der Versorgung vorgebeugt werden.
Ebenso kann entsprechend bei einer Einspeisung von Versorgungsmedien
bei ungünstigen
Betriebsbedingungen eine schädliche
Auswirkung auf das Versorgungsnetz vermieden werden.
-
Das
Kommunikationsmodul kann wiederholt in ersten, kurzen Zeitabständen erste
Daten und in zweiten, längeren
Zeitabständen
zweite Daten senden. Vorzugsweise können die zweiten Daten an die anbieterseitige
Einrichtung gesendet werden. Aus den zweiten Daten kann die anbieterseitige
Einrichtung z.B. eine Abrechnung für den Verbrauch erstellen und/oder
einen Verbrauch dem Nutzer über
eine für
ihn spezifische anbieterseitige Webseite zugänglich machen.
-
Kann
das Kommunikationsmodul mit einem nutzerseitigen lokalen Netzwerk
kommunizieren, können
die ersten Daten zur zeitgenauen Darstellung des aktuellen Verbrauchs
genutzt werden. Dazu können
günstigerweise
Verbrauchsdaten, Einspeisungsdaten und/oder Verbrauchsspezifikationen
auf einer zählereinrichtungsspezifischen
Webseite dargestellt werden. Bei bevorzugten Datenflüssen benutzt
der Nutzer eine lokale Applikation in seinem Nutzer-PC oder einer
mobilen Anzeigeeinheit. Die lokale Applikation sucht das Kommunikationsmodul
z.B. per unpn oder slp (slp = Service Location Protocol). Die lokale Applikation
kann per http-Request die aktuellen Leistungsdaten von einem Webserver
innerhalb des Kommunikationsmoduls abrufen. Der Webserver innerhalb
des Kommunikationsmoduls liefert Daten als eine textformatierte
Tabelle von Werten an den PC/mobilen Anzeigeeinheit ab, wobei eine
graphische Aufbereitung in der lokalen Applikation erfolgt.
-
Bei
einer Störung
der Kommunikation mit der anbieterseitigen Einrichtung die ersten
und/oder zweiten Daten gepuffert werden. Ist die Störung behoben,
können
alle Daten, vorzugsweise die aktuellen zuerst, an die anbieterseitige
Einrichtung gesendet werden.
-
Einen
schönen
Vorteil bietet die Möglichkeit, dass
nutzerseitige Schwellwerte für
einen Verbrauch und/oder eine Einspeisung des Versorgungsmediums
vorgegeben werden können. Über die
zeitaktuellen Daten, die vom nutzerseitigen Einrichtung übermittel
werden, können
im anbieterseitigen Web-Portal z.B. die zeitgenauen Verbrauchsdaten
ausgewertet werden und der Nutzer bei Überschreiten einer oberen Schwellwerts
oder bei Unterschreiten eines unteren Schwellwerts eine Nachricht
mittels Email, SMS, Telefon etc. erhalten. So kann sich der Nutzer bei
Abwesenheit alarmieren lassen, wenn plötzlich höhere Leistungswerte als erwartet
abgenommen werden (Einbrecher, defekte Elektrogeräte, Energiediebstahl
etc.), oder Verbraucher, die eingeschaltet sein müssten, nicht
mehr funktionieren (Kühlaggregate,
Aquarienpumpen etc.). Dies wird möglich, da die Daten aktuell
im Web-Portal zur Verfügung
stehen und dort verarbeitet werden.
-
Es
können
auch mehrere Zähler
unterschiedliche Versorgungsmedien erfassen und Verbrauchsdaten
und/oder Einspeisungsdaten an die anbieterseitige Einrichtung übermitteln.
Dabei können
mehrere der Zähler
die Daten unabhängig
voneinander übermitteln
oder alternativ und kostengünstig
die Zähler
Daten über
ein gemeinsames Kommunikationsmodul übermitteln.
-
Vorteilhaft
ist weiterhin eine Zählereinrichtung
für ein
Versorgungsmedienmengenerfassungssystem mit einer nutzerseitigen
Einrichtung zur Mengenerfassung eines Versorgungsmediums und einer anbieterseitigen
Einrichtung zur Erfassung von nutzerseitigen Versorgungsmedien-Daten,
wobei ein an einen Zähler
angekoppeltes Kommunikationsmodul vorgesehen ist, das als Webserver
konfiguriert ist.
-
Bevorzugt
kann das Kommunikationsmodul als Webclient mit einem Push-Dienst konfiguriert sein.
Das Kommunikationsmodul kann mit dem Zähler in eine bauliche Einheit
integriert sein oder auch lösbar
mit diesem verbunden sein.
-
Vorzugweise
kann das Kommunikationsmodul mit einem nutzerseitigen lokalen Netzwerk
kommunizieren. Der Nutzer kann über
das lokale Netzwerk auf das Kommunikationsmodul bzw. die Zählereinrichtung
zugreifen. Ferner kann das Kommunikationsmodul mit einer oder mehreren
Anzeigeeinrichtungen kommunizieren, von der bzw. denen der Nutzer
Verbrauchswerte ablesen kann. Denkbar ist auch eine Übertragung
von Daten zu der Anzeigeeinheit, z.B. über eine so genannte Powerline,
bei der Daten auf eine vorhandene Stromleitung aufmoduliert sind und
die Stromleitung zur Übertragung
von Daten verwendet wird.
-
Besonders
vorteilhaft können
Verbrauchsdaten und/oder Einspeisungsdaten und/oder Verbrauchsspezifikationen
auf einer zählereinrichtungseigenen
Webseite dargestellt werden.
-
Gemäß einer
günstigen
Weiterbildung kann eine transaktionsorientierte Bepreisung des nutzerseitigen
Verbrauchs und/oder der nutzerseitigen Einspeisung des Versorgungsmediums
erfolgen. Dies wird durch die zeitgenaue Übermittlung des Verbrauchs
und/oder der Einspeisung des Versorgungsmediums oder mehrerer Versorgungsmedien
an die anbieterseitige Einrichtung möglich, die entsprechend geltender
Tarife bepreist werden können,
gegebenenfalls auch mit zeitgenauen Preisen.
-
Eine
bevorzugte Zählereinheit
zeichnet sich durch eine Ausgestaltung zur Erfassung von zeitgenauen
Werten eines Verbrauchs und/oder einer nutzerseitigen Einspeisung
des wenigstens einen Versorgungsmediums und einer Kopplungsmöglichkeit mit
der nutzerseitigen und/oder der anbieterseitigen Einrichtung über einen
Kommunikationskanal. Die Zählereinrichtung
kann als Webserver konfiguriert sein. Ebenso kann die Zählereinrichtung
als Webclient konfiguriert sein.
-
Die
Erfindung ist nachfolgend beispielhaft, ohne Beschränkung der
Allgemeinheit, anhand von eines in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1 eine
Ausgestaltung eines bevorzugten Versorgungsmedienmengenerfassungssystem;
-
2 beispielhaft
einen zeitlichen Verlauf von zeitgenauen Verbrauchsdaten;
-
3 eine
bevorzugte Zählereinrichtung
mit einem Stromzähler
und einem Gaszähler,
die an ein gemeinsames Kommunikationsmodul gekoppelt sind; und
-
4 beispielhaft
ein Blockschaltbild eines bevorzugten Zählers mit gekoppeltem Kommunikationsmodul
eines bevorzugten Versorgungsmedienmengenerfassungssystems.
-
1 zeigt
zur Erläuterung
der Erfindung schematisch eine bevorzugte Ausgestaltung eines Versorgungsmedienmengenerfassungssystems 100, das
eine nutzerseitige Einrichtung 10 in einem Privathaushalt
aufweist. Die nutzerseitige Einrichtung 10 umfasst wenigstens
eine Zählereinrichtung 20,
z.B. ein Stromzähler,
ein lokales Netzwerk 18 (z.B. WLAN) und einen drahtlosen
oder drahtgebundenen Kommunikationskanal 70. Das lokale
Netzwerk 18 ist über
den Kommunikationskanal 70 mit einer üblichen Firewall nach außen abgesichert.
-
Der
Kommunikationskanal 70 umfasst in diesem Ausführungsbeispiel
einen breitbandigen Telefonanschluss mit einem DSL-Router 30,
welcher die Zählereinrichtung 20 mit
einem globalen Netzwerk 40 (Internet), verbindet. Über diesen
Kommunikationskanal 70 ist die nutzerseitige Einrichtung 10 mit
der anbieterseitigen Einrichtung 50 verbunden.
-
Die
nutzerseitige Einrichtung 10 dient zur Mengenerfassung
eines Versorgungsmediums, etwa elektrischem Strom, der nutzerseitig
verbraucht oder auch eingespeist wird. Die Zählereinrichtung 20 umfasst
einen Zähler 22 und
ein damit gekoppeltes Kommunikationsmodul 24, das zeitgenau
Daten bereitstellt und vorzugsweise als Webserver konfiguriert ist.
In das lokale Datennetzwerk 18 der nutzerseitigen Einrichtung 10 ist
die Zählereinrichtung 20 eingebunden
sowie eine lokale Computereinrichtung 12, z.B. ein Nutzer-PC.
Ferner kann mindestens eine lokale Anzeigeeinrichtung 14,
etwa ein PDA, vorgesehen sein, von der ein Nutzer z.B. zeitgenau,
vorzugsweise sekundengenau einen aktuellen Verbrauchswert ablesen
kann. Die Anzeigeeinrichtung 14 erhält Anzeigewerte der Zählereinrichtung 20 über das
lokale Netzwerk 18.
-
Die
Zählereinrichtung 20 ist über das
lokale Netzwerk 18 mit dem Kommunikationskanal 70 bzw. dem
DSL-Router 30 verbunden. Die Computereinrichtung 12 ist
z.B. über
WLAN mit dem DSL-Router 30 verbunden.
-
Die
anbieterseitige Einrichtung 50 umfasst ein Web-Portal z.B.
mit einem System oder einer Kopplung an ein System zur Bezahlung
der Verbrauchskosten (durch nach außen gehende Blockpfeile angedeutet),
ein oder mehrere Datenlager (DWH, Data Warehouse) und eine Webseite
für die nutzerseitige
Einrichtung 10 und gegebenenfalls andere Dienste des Anbieters.
Es können
auch mehrere Anbieter für
dasselbe Versorgungsmedium der anbieterseitigen Einrichtung 50 zugeordnet
sein oder auch mehrere anbieterseitige Einrichtungen 50 vorhanden
sein. Der Nutzer kann über
die Zählereinrichtung 20 letztendlich
bestimmen, mit wem er kommuniziert.
-
Das
Kommunikationsmodul 24 stellt im lokalen Netzwerk 18 eine
Webseite der Zählereinrichtung 20 bereit,
die für
authentifizierte Nutzer auch von extern zugänglich gemacht werden kann.
Auf die nutzerseitigen Versorgungsmediendaten kann auch über das
anbieterseitige Web-Portal zugegriffen werden. 2 zeigt
dazu beispielhaft einen zeitlichen Verlauf von zeitaktuellen Verbrauchsdaten über einem
Tageszeitraum, wie er auf der Webseite dargestellt sein könnte.
-
Im
lokalen Netzwerk 18 können
z.B. über
die Computereinrichtung 12 Verbrauchsdaten und/oder Einspeisungsdaten über das
Kommunikationsmodul 24 abgerufen werden. Zusätzlich können auch
im Haus ein oder mehrere Anzeigeeinheiten 14 vorgesehen
sein, auf denen sekundengenau Daten der Zählereinrichtung 20 abgelesen
werden können.
-
Die
Zählereinrichtung 20 weist
einen Bereich 26 auf, in dem das Kommunikationsmodul 24 mit dem
Zähler 22 gekoppelt
ist. Vorzugsweise ist das Kommunikationsmodul 24 in einem
für den
Nutzer zugänglichen,
ungefährlichen
Bereich der Zählereinrichtung 20 angeordnet.
Das Kommunikationsmodul 24 kann als Modul lösbar mit
dem Zähler 22 der
Zählereinrichtung 20 verbunden
sein. Das Kommunikationsmodul 24 erhält über eine geeignete Schnittstelle die
Versorgungsmediendaten, welche der Zähler 22 erfasst.
-
3 zeigt
eine günstige
Ausgestaltung einer bevorzugten Zählereinrichtung 20,
welche beispielhaft zwei verschiedene Zähler 22.1, 22.2 umfasst,
die mit einem gemeinsamen Kommunikationsmodul 24 gekoppelt
sind. Der Zähler 22.1 ist
beispielhaft als Stromzähler,
der Zähler 22.2 beispielhaft
als Gaszähler
ausgebildet, deren von einer jeweiligen Messeinheit erfasst, in
elektrische Signale umgesetzt und an das Kommunikationsmodul 24 über eine
erste Schnittstelle 150 für den Stromzähler 22.1 und
eine zweite Schnittstelle 156 für den anderen Zähler 22.2 weitergeleitet
wird. Dieses leitet, wie beschreiben zeitgenaue Daten, vorzugsweise
erste Daten mit einem ersten Zeitraster, etwa im zwei-Sekunden-Takt, und
zweite Daten mit einem zweiten Zeitraster, etwa viertelstündlich,
an einen Kommunikationskanal 70 weiter. Dieser kann beispielhaft
ein als so genannten Homeplug ausgebildetes Bauteil 30a und
einen DSL-Router 30 umfassen.
Das als Homeplug ausgebildete Bauteil 30a ist mit einem
Datenkabel am Kommunikationsmodul 24 angeschlossen und
in eine übliche
Stromsteckdose eingesteckt (nicht dargestellt) und moduliert empfangene
Signale auf das Stromnetz auf. Die Daten werden vom DSL-Router 30 empfangen
und an die nutzerseitige Einrichtung 10 (1)
und/oder an die anbieterseitige Einrichtung (1) weitergeleitet.
-
Ein
Blockschaltbild einer bevorzugten Zählereinrichtung 20 mit
einem Zähler 22 und
einem Kommunikationsmodul 24 ist in 4 dargestellt.
Der Zähler 22 entspricht
z.B. einem üblichen
Industriezähler
und umfasst eine übliche
Messeinrichtung 22a, mit der eine Menge eines Versorgungsmediums erfasst
wird, das anbieterseitig zur Verfügung gestellt wird und welches
in der nutzerseitigen Einrichtung 10 (1)
verbraucht wird, oder gegebenenfalls eingespeist wird. Weiterhin
umfasst der Zähler
eine Zähleinheit 22b,
welche die Messerwerte zählt
und in ein oder mehrere Register schreibt. Die Werte werden an einen
Speicher 22c übergeben
und können über eine als
RS232-Schnittstelle oder auch als RS485-Schnittstelle ausgebildete
Schnittstelle 150 in das Kommunikationsmodul 24 eingelesen
werden, z.B. mit einem DLMS-Zählerprotokoll.
An die erste Schnittstelle 150 kann ein erster Zähler (nicht
dargestellt) angeschlossen sein (s. z.B. Zähler 22.1 in 3).
-
Das
Kommunikationsmodul 24 umfasst ein Netzteil 120 zur
Stromversorgung, einen Prozessor 122, sowie einen Speicherbereich 130 und
einen Schnittstellenbereich 140 mit diversen Schnittstellen 150–156.
-
Die
Schnittstelle 150 führt
die Daten des ersten Zählers
dem Prozessor 122 zu. Der Prozessor 122 ist mit
einer weiteren Schnittstelle 152 verbunden, über die
Daten an das lokale Netzwerk 18 (1) ausgegeben
werden können,
z.B. über
eine Ethernet-Verbindung. Über
diese können
ein Daten-Gateway des Anbieters, der Nutzer-PC 12 und auch
die Anzeigeeinrichtung 14 (1) erreicht
werden. Die Schnittstelle 152 ermöglicht verschiedene Protokolle
gleichzeitig.
-
Ferner
ist eine weitere Schnittstelle 154 für einen Service, etwa zur Reparatur
oder Installation, vorgesehen und optional eine asynchron serielle Schnittstelle 156 für eine weitere
Datenleitung, z.B. eines weiteren Zählers (s. z.B. Zähler 22.2 in 3). Der
Prozessor 122 ist über
einen Systembus 126 mit dem Speicherbereich 130 verbunden,
der z.B. mit einem flüchtigen
Hauptspeicher 128 sowie mit einem nichtflüchtigen
Speicher 128, der das Betriebssystem enthält, sowie
Speicherbausteine mit nichtflüchtigen Speichern
für Netzwerkadresse,
Startparameter und Seriennummer und einem I/O-Basisbetriebssystem, das
eine Systemparametrierung erlaubt, ausgestattet ist.
-
Das
Kommunikationsmodul 24, das mit der Zählereinrichtung 20 gekoppelt
ist, baut eine Kommunikation mit der anbieterseitigen Einrichtung 50 (1)
auf, die von der anbieterseitigen Einrichtung 10 ausgeht,
d.h. die Zählereinrichtung 20 „spricht" in einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel,
während eine
Anfrage der anbieterseitigen Einrichtung 50 in diesem Fall
nur als Antwort auf die erfolgte Kontaktaufnahme des Kommunikationsmoduls 24 mit
der anbieterseitigen Einrichtung 50 erfolgt.
-
Die
Zählereinrichtung 20 sendet
periodisch in einem ersten Zeitabstand von wenigen Sekunden, vorzugsweise
zwischen 1 und 10 s, vorzugsweise 2 s, erste Daten über den
Verbrauch an das lokale Netzwerk 18 und in einem zweiten,
deutlich größeren Zeitabstand
von mehreren Minuten, vorzugsweise zwischen 10 und 30 min, vorzugsweise
viertelstündlich,
zweite Daten. Die zweiten Daten werden die anbieterseitige Einrichtung 50 gesendet
und dort gespeichert und verarbeitet. Die Daten enthalten die viertelstündlichen
Verbrauchswerte (oder Einspeisungswerte), können jedoch auch Fehlerzustände übermitteln,
wenn z.B. eine Unterversorgung detektiert wurde. So kann z.B. eine
Versorgungsqualität des
Anbieters überwacht
und gegebenenfalls verbessert werden.
-
Bei
einer Störung
der Kommunikation mit der anbieterseitigen Einrichtung 50 werden
die ersten und/oder zweiten Daten in der Zählereinrichtung 20 gepuffert
und nach Behebung der Störung
gesendet.
-
Es
können
in der nutzerseitigen Einrichtung 10 auch mehrere Zählereinrichtungen 20 vorgesehen sein,
die unterschiedliche Verbrauchsmedien erfassen, etwa Strom und Gas,
deren Verbrauchsdaten an die anbieterseitige Einrichtung 50 übermittelt
werden. Durch die online-Schaltung der einen oder der mehreren Zählereinrichtung 20 ist
das Versorgungsmengenerfassungssystem 100 sehr flexibel.
Der Nutzer kann letztlich bestimmen, wer die Daten erhält. Ebenso
kann der Nutzer sehr einfach verschiedene Anbieter ansprechen, da
er nicht auf deren Konfigurationen zur Kommunikation angewiesen
ist sondern diese selbst bereitstellt.