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Die
Erfindung betrifft ein Winkel-Kabel-Anschlussmodul an einem ersten
Kabel zur Verbindung an einem entsprechenden Anschlußmodul eines
weiteren Kabels. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf symmetrische
Kabel, bei denen mehrere Leiter gegeneinander isoliert in einem
gemeinsamen Mantel verlaufen.
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Aus
der
DE 41 20 038 C2 sind
Steckkupplungen zum Aufbau sehr langer, nicht dauerhaft verlegter
Leitungen bekannt. Hierbei werden mehrere lange Leitungsstücke durch
Steckkupplungen zu einer durchgehenden Leitung gekoppelt. Um bei
Beschädigung
einer Steckkupplung nicht das gesamte betroffene Leitungsstück austauschen
zu müssen,
sind die Steckkupplungen mit besonderen austauschbaren Einsatz-
oder Zwischenstücken
ausgerüstet.
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Kabel
kommen in zunehmendem Masse in fest verlegten Datennetzverkabelungen
in und zwischen Gebäuden
zur Anwendung. Dabei verlaufen die Kabel zur Arbeitsplatzerschliessung
in den einzelnen Räumen
eines Gebäudes
(sog. Tertiärverkabelung)
meist in sogenannten Kanälen,
wie Brüstungskanälen. Diese
fest verlegten Kabel werden im folgenden auch "weitere Kabel" genannt. Einen Überblick über Gebäudeverkabelung mit Verkabelung
gibt das Buch "unilan
TM – Handbuch
der universellen Gebäudeverkabelung", Dätwyler,
1998, S. 63-130.
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Zum
Anschluss von Geräten
(z.B. Computern) mit beweglichen Kabeln (sog. ersten Kabeln) an die
weiteren Kabel dienen i.a. Steckdosen. Derartige Dosen besteht im
wesentlichen aus einem Dosenunterteil, einem Deckel und einer oder
mehreren Steckkupplungen. Das Dosenunterteil ist zum Einsatz in
einen Gerätebecher
eines Brüstungskanals
vorgesehen. Da sich die Abmessungen der Brüstungskanäle von Hersteller zu Hersteller
unterscheiden, muss praktisch für
jeden Brüstungskanaltyp
eine speziell angepasste Steckdose vorgesehen werden.
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Die
Installation der bekannten Steckdose geschieht folgendermaßen: das
weitere Kabel wird fest an der oder den Steckkupplungen montiert,
wobei durch geeignete, den Fachmann bekannte Maßnahmen die Kopplung der Leiter
sichergestellt wird; so wird bei Lichtweilenleitern zur Gewährleistung
der erforderlichen Kopplung mit dem entsprechenden Leiter des ersten
Kabels eine glatte rechtwinklige Endfläche hergestellt.
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Auch
wenn sich diese Technik bewährt
hat und inzwischen allgemein zur Anwendung gelangt, kann sie noch
nicht als optimal angesehen werden. Die Gefahr einer Verletzung
der Leitungen ist bei den vielen, im Laufe des Betriebs durchgeführten Steckvorgängen relativ
groß.
Der Verlauf von Kabeln in Winkeln ist problematisch, da diese einen
Biegeradius besitzen und im gebogenen Bereich mechanisch anfällig sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Verbindung
eines ersten Kabels mit einem weiteren Kabel bereitzustellen, mit
dem solche Nachteile vermieden werden.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Anschlußmodul
mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Es
werden also die Leiter des weiteren Kabels unmittelbar im Steckverbinder
mit den entsprechenden Leitern des ersten Kabels gekoppelt, wobei der
mechanisch anfällige
Teil des mantellosen Kabels über
ein zwischengeschaltetes schützendes
gewinkeltes Anschlußteil,
in dem die Leiter des Kabels mantellos geschützt vor mechanischen Belastungen verlaufen,
geschützt
ist.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, daß die
Installation einer Anschlussstelle wesentlich vereinfacht ist. Die
vor Ort erforderlichen Arbeiten sind geringer und einfacher, so
daß beim
Installationspersonal eine geringere Qualifikation ausreichend ist.
Die Fehlerhäufigkeit
bei der Installation wird verringert. Auch Wartung und Reparaturen
können
schneller und mit geringerem Aufwand durchgeführt werden. Die Erfindung verringert
damit die Installationskosten und erhöht damit insgesamt die Verfügbarkeit
und Zuverlässigkeit
von Datenkommunikations-Netzwerken, insbesondere mit symmetrischen
Kabeln.
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Die
eingangs genannte
DE
41 20 038 C2 ist fernliegend, da sie keine Winkel-Kabel-Anschlussmoduln betrifft.
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Grundsätzlich ist
das Winkel-Kabel-Anschlussmodul zum stationären Einbau geeignet, z.B. in
alle Arten von Kanälen,
Schächten,
Trassen, Schienen etc., in denen Kabel geführt werden. Bevorzugt ist das
Winkel-Kabel-Anschlussmodul jedoch für die – eingangs bereits erwähnten – Brüstungskanäle ausgebildet,
die i.a. die Kabel für
die Arbeitsplatzerschliessung aufnehmen.
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Eine
Schwierigkeit der bei den herkömmlichen
Winkel-Kabel-Anschlussmoduln angewendeten Technik besteht darin,
dass sich der Mindest-Biegeradius oft nicht realisieren läßt oder
aber dass die Kabel bei einer späteren
Belastung brechen. Bei herkömmlichen
Moduln ist die Faser- bzw. Leitungsführung durch die Art und Weise
der Einführung
des im Kanal fixierten Kabels durch die nachträgliche Montage nicht festgelegt,
was oft Biegungen mit Radius unterhalb des Mindest-Biegeradius nach
sich zieht.
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Die
Steckverbinder der Kabel sind gerade zueinander angeordnet; wobei
der gebogene Bereich des Kabels mit entsprechender Biegung im Winkel-Kabel-Anschlussmodul
verläuft.
Anordnung und Winkel kann so gewählt
werden, dass die zum Anschluss des weiteren Kabels erforderliche
Biegung gesichert im Winkel-kabel-Anschlussmodul verläuft und
somit der vorgegebene Biegeradius der Leiter des Kabels sicher nicht
unterschritten wird. Besonders vorteilhaft sind Anordnung und Winkel
so gewählt,
dass die Verbindung des Anschlußkabel
und des weiteren Kabel ohne wesentliche Biegung des weiteren Kabels
erfolgen kann.
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Insbesondere
betrifft die Erfindung ein Winkel-Kabel-Anschlussmodul für ein Kabel
zur Verbindung mit einem zweiten Kabel mit einem entsprechenden
Anschlußmodul
daran, mit wenigstens einem Steckerendteil am Kabel, der an wenigstens
einem am Winkel-Kabel-Anschlussmodul befindlichen Verbindungsabschnitt
angebracht ist; einem gewinkelten schützenden Anschlußteil, das
am Verbindungsabschnitt für
das Kabel lösbar
befestigt ist, wobei in dem gewinkelten schützenden Anschlußteil das
Kabel über
seinen Mantel fest und zugentlastet angebracht ist und ein Teil
des im gewinkelten schützenden
Anschlußteils
verlaufenden Abschnitt des Kabels mantel los ist, wobei der in dem
gewinkelten schützenden
Anschlussteil verlaufende zumindest teilweise mantellose Kabelabschnitt
gekrümmt
verläuft,
sodass die einzelnen Leiter des Kabels voneinander getrennt und
einzeln an Steckelemente des Steckerendteils anschließbar sind.
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Das
erfindungsgemäße Anschlussmodul kann
für optische,
magneto-optischen und elektrisch leitende Kabel mit mehreren Leitern
in günstiger
Weise eingesetzt werden und deren Sicherheit erheblich verbessern.
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Bei
einer Ausführungsform,
anhand derer die Erfindung hier beispielhaft erläutert wird, ist das Kabel ein
symmetrisches elektrisches Kabel mit mehreren ggf. gegeneinander
isolierten Leitern, insbesondere solchen mit Leiterpaaren in Metallfolie
(PIMF- Paar in Metallfolie), wobei die Schirmung im wesentlichen
bis zum Anschluss aufrechterhalten werden kann. Die Erfindung ist
jedoch keinesfalls auf symmetrische elektrisch leitende Kabel beschränkt.
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Eine
bevorzugte Verwendung des Anschlussmoduls ist in gewinkelten Kanälen. Dadurch, dass
die Biegung selbst geschützt
ist, kann das gut schützende
gewinkelte schützende
Anschlussteil in die Kanalkurve verlegt werden, während der
verhältnismäßig lange
Stecker bereits wieder im geraden Teil des Kanals angeschlossen
werden kann und so eine sehr viel geringere Bauhöhe von Kanälen installierbar wird, als
bisher möglich.
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Es
ist meist empfehlenswert, das Kabel über den Kabelmantel im gewinkelten
schützenden
Anschlußteil
zugentlastend zu befestigen. Dies kann in üblicher, dem Fachmann geläufiger Weise
erfolgen.
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Bevorzugt
ist das gewinkelte Anschlußteil vor
einer Befestigung am Steckverbinder gegenüber diesem drehbar, wodurch
den winkelmässigen
Gegebenheiten der Installation vor Ort genüge getan werden kann.
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Bei
einer Variante kann das gewinkelte schützende Anschlußteil einen
Bereich mit einstellbarem Winkel, wie ein festlegbares Gelenk, aufweisen,
wodurch eine verrin gerte Vorratshaltung und Anpassung an verschiedenste
räumliche
Gegebenheiten möglich
ist.
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Durch
die im wesentlichen gerade Führung des
weiteren Kabels im Brüstungskanal
wird eine einfache Installation ermöglicht. Eine dauerhafte Zugentlastung
ist mit den üblichen
Zugentlastungsmitteln im schützenden
Winkelkabelanschlussmodul einfach realisierbar. Die Maßnahme erlaubt
eine wohl definierte Führung
des weiteren Kabels. Auch ist die Installation einer Anschlussstelle
wesentlich vereinfacht, indem – bei
einem vorkonfektionierten weiteren Kabel – nur ein Anstecken des weiteren
Kabels an den mit dem vorgefertigten Winkel-Kabel-Anschlussmodul
ergänzten
Steckverbinder und deren Einsetzen in einen vorhandenen Kanals erforderlich
ist (bei nicht-vorkonfektioniertem Kabel müssen zunächst Stecker montiert werden).
Im übrigen
hat die Ausgestaltung als in sich geschlossenes System mit in der weiteren
Kabelrichtung gerichtetem weiteren Kabel-Steckverbinder den Vorteil,
dass Winkel-Kabel-Anschlussmoduln
in die verschieden gestalteten diversen Brüstungskanaltypen eingebaut
werden kann, die gemäß dem jeweiligen
Typ ausgewählt werden
können.
Es ist also möglich,
das Winkel-Kabel-Anschlussmodul für die Vielzahl der verschiedenen
Brüstungskanaltypen
auszubilden.
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Um
eine etwaige Verschlechterung des Dämpfungsverhaltens bei Lichtwellenleitern
durch räumliche
Verschiebung der Verbindung, etwa bei oder nach der Installation
zu verhindern, ist das Kabel vorzugsweise im Inneren der Winkel-Kabel-Anschlussmodul
durchgängig
festgelegt und damit gegen Verschiebungen gesichert.
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Um
das Winkel-Kabel-Anschlussmodul besonders klein dimensionieren zu
können,
ist der gebogene Kabelbereich vorzugsweise mit einem Biegeradius
im Bereich des vorgeschriebenen Mindest-Biegeradius der Kabelleiter
geführt.
Eine gewisse Unterschreitung des vorgeschriebenen Mindest-Biegeradius
ist ohne zusätzliche
Maßnahmen möglich, da
aufgrund der Abgeschlossenheit der Anschlusseinheit und der Festlegung
des Kabels im Winkel-Kabelanschlussmodul Sicherheitstoleranzen des
Mindest-Biegeradius nicht wie bei frei verlegten Leitern eingehalten
müssen.
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Die
bekannten Steckverbindungssysteme für Kabel sind meist genormt.
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Derartige
Norm-Stecksysteme sind häufig nicht
optimal hinsichtlich Zuverlässigkeit
und Raumbedarf. Da für
die Steckverbindung zwischen Anschlusseinheit und weiterem Kabel
kein Zwang zur Verwendung eines Normstecksystems besteht, kann an
dieser Stelle auch vorteilhaft ein anderes System verwendet werden,
das frei von den genannten Nachteilen des Normstecksystems ist.
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Die
nun mögliche
kleine Dimensionierung der Winkel-Kabel-Anschlussmodul erlaubt es schließlich, diese
kaskadierbar auszubilden und damit Multifunktions-Anschlusseinheiten
zu schaffen Die Kaskadierung kann sich auf eine rein mechanische
Verbindung (z.B. eine Rast- oder Steckverbindung) der einzelnen
Einheiten beschränken,
kann aber auch ein Durchschleifen eines oder mehrerer Lichtwellenleiter
durch Steckverbindungen umfassen. Es sei klargestellt, dass im Rahmen
kaskadierbarer Winkel-Kabel-Anschlussmoduln auch eine Ausgestaltung
unter den Anspruch 1 fällt,
bei der die hintere Steckverbindung zur Verbindung über ein
anderes, vorgeordnete Winkel-Kabel-Anschlussmodul eingesetzt wird.
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Die
Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen und der angefügten Zeichnung
näher beschrieben.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1a eine
schematische Ansicht einer Ausführungsform
einer Hälfte
eines gewinkelten schützenden
Anschlußteil
in perspektivischer Ansicht von innen;
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1b eine
schematische Ansicht der anderen Hälfte der Ausführungsform
des gewinkelten schützenden
Anschlußteils
der 1a in perspektivischer Ansicht von innen
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1c eine
Ansicht des aus den Teilen der 1a und 1b zusammengebauten
gewinkelten Anschlußteils
von Vorne
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2a eine
perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Leiterführung für PIMFe
für das
gewinkelte schützende
Anschlussteil der 1;
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2b eine
Ansicht eines mit einem Kupplungsteil verbundenen Leiterführung für PIMFe
der 2a
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2c eine
mit einem weiteren Anschlußteil versehenen
Kupplungsteil der 2b;
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3a die
in 2c dargestellte gewinkelte Anschlusskombination
mit Kabel in teilweise längs geschnittener
Ansicht;
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3b die
in 3a dargestellte gewinkelte Anschlusskombination
in perspektivischer Ansicht;
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4a die
mit einem Steckeranschlussteil ausgerüstete Anschlusskombination
der 2c–3b in
seitlicher Ansicht;
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4b eine
weitere perspektivische Ansicht der Anschlusskombination der 4a;
Funktionsgleiche oder -ähnliche
Teile sind mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Ein
gewinkeltes schützendes
Anschlußteil 13 ist
in 1a und 1b in
einer zweiteiligen Ausgestaltung dargestellt. Die beiden Teile können zusammengesteckt
werden und bilden dann eine Armierung für den darin verlaufenden Kabelabschnitt. In 1c sind
beide miteinander verbunden über
einen Clip-Mechanismus als fertiges Anschlußteil dargestellt.
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In 2a ist
ein erster Verbindungsabschnitt 18 – bspw. für PIMFe (Paar in Metallfolie)
dargestellt, der an das gewinkelte schützende Anschlußteil 13 anschliessbar
ist. In 2b ist der Anschluss dieses ersten
Verbindungsabschnitts am gewinkelten schützenden Anschlussteil 13 mit
darin verlaufenden Leiterpaaren dargestellt. Aus 2c ist
ein weiterer dritter Verbindungsabschnitt 18b ersichtlich,
welches eine genauere Führung
der Leiter ermöglicht.
In 3a ist die Ausgestaltung der 2c in
einer teilweise geschnittenen Seitenansicht gezeigt. Deutlich erkennt
man das in dem gewinkelten schützenden Anschlußteil 13 verlaufende
Kabel, das im Bereich der Biegung entmantelt verläuft. Die
mantellosen empfindlichen Leiter 20 ver laufen nur eine
kurze Strecke frei im schützenden
gewinkelten Anschlußteil 13 und
werden dann durch den ersten Verbindungsabschnitt 18 bereits
abgestützt
und in den zweiten Verbindungsabschnitt 18a und dem dritten Verbindungsabschnitt 18b für die Anbringung
an Steckelementen 16 gehaltert.
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In
der 3b ist die Anordnung der 3a in
perspektivischer Ansicht ungeschnitten, aber ohne Kabel, gezeigt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist es möglich,
den zweiten Verbindungsabschnitt 18a vor dem endgültigen Zusammenbau
gegenüber
dem ersten Verbindungsabschnitt 18 zu drehen, wodurch jede
gewünschte
Ausrichtung des Winkelmoduls in einem Kabelkanal erzielt werden
kann.
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4a illustriert
die Anbringung eines geraden Steckeranschlußteils 19 an der Anordnung
der 3a und 3b in
der Seitenansicht und in 4b in
einer perspektivischen Ansicht von schräg vorne mit Steckern. Deutlich
erkennt man, dass hier ein achtadriges symmetrisches Kabel installiert
wurde, welches zu 8 Steckelementen 16 führt, die in entsprechende Buchsen
einführbar
sind.
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Diese
Anordnung kann in üblicher
Weise mit einem Steckergehäuse
verbunden werden.
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Insgesamt
erhöht
die Erfindung die Zuverlässigkeit,
verringert den Installations- und Wartungsaufwand von Geräteanschlüssen in
Ecken und ermöglicht
einen wichtigen Beitrag zur breiteren Durchsetzung von gewinkelter
Verlegung von Kabeln in der Datenkommunikation.