DE202006004954U1 - Medizinisches Bohrführungssystem - Google Patents
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- A61B2090/034—Abutting means, stops, e.g. abutting on tissue or skin abutting on parts of the device itself
Abstract
Description
- Die dentale Implantologie ist seit Jahren fester Bestandteil der zahnärztlichen Therapie. Hauptvoraussetzung für eine sichere und zuverlässige Anwendung ist ein ausreichendes Knochenangebot, sowohl in der vertikalen als auch in der horizontalen Dimension.
- Durch Abbauprozesse, die meist Folge des Verlustes eines Zahnes sind, schwindet der lokale Knochen, sodass oft vor einer Implantation eine knochenaufbauende, präimplantologische Operation notwendig ist. Im Oberkieferseitenzahnbereich besteht die Möglichkeit durch einen operativen Eingriff im Bereich der Kieferhohle das lokale Knochenangebot zu verbessern. Eines dieser operativen Verfahren ist die ballonassistierte Schleimhautelevation. Das Instrumentarium lässt eine sichere und einfache Abhebung der Kieferhöhlenschleimhaut zu. Da bei diesem Verfahren der Zugang zur Kieferhöhle vom Kieferkamm aus erfolgt, musste ein sicheres Bohrsystem entwickelt werden, um nicht unbeabsichtigt zu tief in den Knochen zu bohren und dadurch die Kieferhöhlenschleimhaut zu perforieren. Bisherige Bohrsysteme bestehen einerseits aus bestimmten Längenmarkierungen, die am Bohrer selbst angebracht sind, und andererseits aus Ringen, im Sinne von Bohrstops, die individuell vom Behandler am Bohrer angebracht werden können. Beide Längenhilfen haben bestimmte Limitationen. Die Längenmarkierungen sind oft durch Blut, Speichel, Bohrspäne und überstehende Schleimhaut nur schlecht zu erkennen und dadurch ist eine sichere, genaue Bohrung nicht immer möglich. Vor allem, wenn der Zugang zum Knochen nicht mit einem sog. Mukoperiostlappen, (d.h. durch geeignete Schnittführung wird ein Mundschleimhautbereich vom Knochen gelöst und zur Seite geklappt, um direkte Sicht auf den Knochen zu haben), sondern durch eine Schleimhautstanzung (d.h. mittels eines rotierenden Messers wird an der Operationsstelle ein kreisrundes Schleimhautstück vom Knochen entfernt) erfolgt. Die Stanzung ist ein minimalinvasives Vorgehen, da meist auch eine Naht entfallen kann. Da jedoch die Dicke der Schleimhaut stark variieren kann, ist die Anwendung beider Bohrsysteme problematisch. Die Längenmarkierung ist nicht mehr zu sehen, da das Knochenniveau nicht erkennbar ist. Der individuelle Bohrstop würde in diesem Fall auf der Schleimhaut aufsitzen und dadurch nicht die eingestellte Tiefe in den Knochen bohren.
- All diese Probleme führten zu der Entwicklung des sicheren Bohrsystems gemäß der vorliegenden Erfindung.
- Das Bohrsystem besteht aus zwei Teilen. Ein Teil besteht aus dem Bohrer, der andere Teil aus der Bohrführung (schematisch dargestellt in
2 ). Speziell an diesem System ist, dass der Bohrer durch eine Hülse (schematisch dargestellt in1 ) geführt wird, die direkt auf dem Knochen aufsitzt. Um nicht auf der knöchernen Unterlage zu verrutschen, weist diese Hülse eine spezielle Geometrie auf. Der Bohrer überragt, komplett in die Hülse eingeführt, diese um einen definierten Überstand. Dieser Überstand ist die Bohrtiefe. Die Bohrtiefen werden mit verschieden langen Hülsen festgelegt, wobei der Bohrer immer der gleiche ist. - Die Verwendung des Bohrsystems ist schematisch in den
3 –5 dargestellt. - Die Benutzung des Systems ist sowohl bei einem Zugang mittels Mukoperiostlappen, als auch bei einem Zugang mittels Schleimhautstanzung sicher und zuverlässig. Bei beiden Techniken steht die Hülse direkt auf dem Knochen auf. Dadurch ist das System insbesondere unabhängig von Schleimhautdicke, Blut und Speichel. Der Behandler setzt die Hülse, welche an einer Lünette befestigt wird, auf den Knochen auf und führt den Bohrer durch die Hülse hindurch und bohrt bis der Bohrer an der Hülse ansteht. Ein tieferes Vordringen des Bohrers in den Knochen ist dadurch unmöglich.
- Das Bohrsystem hat noch weitere Vorteile. Die Knochenspäne verbleiben in den Bohrerzwischenräumen und können zum Knochenaufbau wieder verwendet werden. Durch die Trennung von Bohrung auf der einen Seite und der Bohrführung durch die Hülse auf der anderen Seite ergibt sich ein weiterer Vorteil dieses Systems. Da der Behandler das Bohrführungssystem in der einen Hand und den Bohrer, meist in einem Winkelstück eingespannt, in der anderen Hand hält, wird die Bohrung von der Bohrrichtung entkoppelt. Mit dem Bohrführungssystem kann einfach und sicher die Angulation der Bohrung definiert und bestimmt werden. Die „Bohrhand" ist lediglich für das Bohren in die Tiefe zuständig.
- So besitzt dieses Bohrführungssystem mehrere Vorteile gegenüber bisherigen Systemen:
- – Sichere Tiefenbohrung unabhängig von den lokalen Verhältnissen wie Schleimhaut, Zugang, Blut, Speichel etc.,
- – Sicherung der Bohrspäne zur weiteren Verarbeitung zum Knochenaufbau,
- – Entkopplung von Bohrung und Richtung der Bohrung.
Claims (3)
- Medizinisches Bohrsystem, bestehend aus einem Bohrer und einer Bohrführung, wobei der Bohrer durch eine Hülse geführt wird, die durch spezielle Gestaltung der dem Knochen zugewandten Seite nicht seitenverschiebbar auf diesem aufsitzt und die Bohrtiefe dadurch bestimmt, dass der Bohrer, welcher vollständig und bis zum Anschlag in die Hülse eingeführt wird, diese Hülse um eine definierte Länge überragt.
- Medizinisches Bohrsystem nach Anspruch 1, bei dem die Bohrtiefen durch verschieden lange Hülsen festgelegt werden.
- Medizinisches Bohrsystem nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die verschiedenen Hülsen an einer Lünette befestigt werden können.
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Publications (1)
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DE202006004954U1 true DE202006004954U1 (de) | 2006-06-01 |
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Family Applications (1)
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DE202006004954U Expired - Lifetime DE202006004954U1 (de) | 2006-03-28 | 2006-03-28 | Medizinisches Bohrführungssystem |
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2006
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