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Die
Erfindung betrifft eine Flachdichtung mit einer mindestens eine
abzudichtende Durchgangsöffnung aufweisenden
Dichtungsplatte, welche wenigstens eine Stahlblechlage mit einer
der Durchgangsöffnung
entsprechenden Öffnung
besitzt, wobei mindestens ein Randbereich der Stahlblechlage zur
Bildung eines Falzbördels
mindestens einmal um ungefähr
180° (im
Querschnitt durch die Stahlblechlage) umgefaltet und so auf sich
selbst umgelegt ist. Hauptsächlich
betrifft die Erfindung eine solche derartige Flachdichtung, bei
der der Falzbördel
die Stahlblechlagenöffnung
umschließt.
Insbesondere betrifft die Erfindung eine als Zylinderkopfdichtung
gestaltete Flachdichtung.
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Bei
der erwähnten
Durchgangsöffnung
kann es sich um eine Öffnung
für den
Durchtritt von Fluiden (Gase, Flüssigkeiten),
beispielsweise aber auch um eine Öffnung für den Durchtritt einer Schraube
handeln, mit welcher die Flachdichtung zwischen Dichtflächen zweier
Bauteile eingespannt wird.
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Flachdichtungen
der eingangs erwähnten
Art sind bekannt, und zwar insbesondere in der Form von Zylinderkopfdichtungen.
Dabei handelt es sich um zumindest im wesentlichen metallische Flachdichtungen, welche
ein- oder mehrlagig sein können,
d. h. eine oder mehrere aufeinander angeordnete Metallblechlagen aufweisen,
und die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere solche zumindest
im wesentlichen metallische Flachdichtungen.
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Solche
Flachdichtungen weisen um Fluid-Durchgangsöffnungen herum mindestens ein
Abdichtelement auf, welches die Durchgangsöffnung umschließt. Dieses
Abdichtelement kann die Form einer in eine Stahlblechlage eingeprägten Sicke
haben, welche als sogenannte Vollsicke (mit ungefähr kreisbogenförmigem Querschnitt)
oder als sogenannte Halbsicke (mit einem ungefähr stufenförmigen Querschnitt) gestaltet
und höhenelastisch
ist, d. h. die Sicke lässt
sich elastisch etwas abflachen. Das Abdichtelement kann aber z.
B. auch die Form einer ringförmigen,
die Durchgangsöffnung
umschließenden
Verstärkung
oder Verdickung einer Mefallblechlage haben, welche dadurch erzeugt
wurde, dass ein die Durchgangsöffnung
umschließender
Randbereich der Metallblechlage zur Bildung eines die Durchgangsöffnung umschließenden sogenannten
Falzbördels
um ungefähr
180° (im
Querschnitt durch die Metallblechlage) umgefaltet und so auf sich
selbst umgelegt wurde. Ein solcher ringförmiger Falzbördel kann
aber auch einen Verformungsbegrenzer (üblicherweise Stopper genannt)
für eine
benachbarte Abdichtsicke bilden, um zu verhindern, dass diese beim
Einbau und/oder im Betrieb einer Maschine übermäßig abgeflacht wird und dadurch
ihre für
ihre Abdichtfunktion erforderliche Höhenelastizität verliert
oder gar reißt;
in einem solchen Fall hat der Falzbördel dann aber häufig nicht
nur die Funktion eines Stoppers, sondern zusätzlich auch noch die Funktion
eines Abdichtelements, denn vor allem bei Zylinderkopfdichtungen
werden die Elemente der Dichtung so dimensioniert, dass bei eingebauter
Dichtung nicht nur die Abdichtsicke, sondern auch der dieser zugeordnete
Stopper stets überall
gepresst wird. Solche Falzbördel
findet man aber auch an anderen Stellen bekannter Flachdichtungen,
z. B. um Durchgangsöffnungen
für Montageschrauben
herum, um um eine solche Schraubenöffnung herum abzudichten und/oder eine
Abstützung
für die
Schraubenkräfte
zu schaffen. Schließlich
gibt es auch schon Abstützelemente
in Form von an einem äußeren oder
inneren Rand einer Stahlblechlage angeordneten und auf die letztere
zur Bildung eines Falzbördels
umgefalteten Blechzungen oder -lappen.
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Bei
bekannten Flachdichtungen, insbesondere bei bekannten Zylinderkopfdichtungen,
welche als Abdichtelement eine in eine Metallblechlage eingeprägte Sicke
aufweisen, wird bislang eine solche Metallblechlage aus einem Cr-Ni-Federstahlblech
im harten oder zumindest nahezu harten Zustand hergestellt, damit
die Sicke die vorstehend erwähnten
federelastischen Eigenschaften hat. Ein solches Federstahlblech
lässt sich aber
naturgemäß nur schwer
und innerhalb enger Grenzen umformen, weshalb sich an einem solchen
Federstahlblech ein ringförmiger
Falzbördel
nur schwer oder gar nicht herstellen lässt – letzteres dann, wenn die Breite
des umgelegten Randbereichs ein verhältnismäßig geringes Maß überschreitet.
Außerdem
besteht dann, wenn für
die Herstellung der Dichtungslage ein Federstahlblech im harten
oder nahezu harten Zustand verarbeitet wird, das Risiko, dass bei
einer dynamischen Belastung der Flachdichtung (wie dies bei einer
Zylinderkopfdichtung um deren Brennraumöffnungen herum stets der Fall
ist) sich an der Biegekante des Falzbördels im Laufe der Zeit Risse
bilden und so die Dichtung zerstört
wird. Deshalb wird bei Flachdichtungen der in Rede stehenden Art
ein Stopper selbst dann, wenn er einer Durchgangsöffnung unmittelbar
benachbart ist, häufig
nicht als Falzbördel
gestaltet sondern dadurch erzeugt, dass auf der Federstahlblechlage
ein als separates Teil ausgestanzter Metallblechring z. B. durch
Schweißen
befestigt wird; an die Stelle eines solchen Metallblechrings tritt
bei manchen bekannten Flachdichtungen ein ringförmiger Materialauftrag auf
der Federstahlblechlage. In beiden Fällen erhöht die Herstellung des Stoppers
die Herstellkosten jedoch nicht unbeträchtlich.
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Der
Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, für die vorstehend geschilderten
bekannten Flachdichtungen der eingangs erwähnten Art eine Alternative
zu schaffen, welche den Spielraum des Dichtungskonstrukteurs bei
der Gestaltung von Falzbördeln
vergrößert.
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Diese
Aufgabe lässt
sich erfindungsgemäß dadurch
lösen,
dass bei einer Flachdichtung der eingangs erwähnten Art die Stahlblechlage
hergestellt ist aus einem kaltgewalzten Stahlblech aus einem nichtrostenden Stahl
der in der Europäischen
Norm 10088 aufgeführten
Werkstoffe im
- (a) lösungsgeglühten Zustand (+AT) oder im
- (b) derart kaltgewalzten Zustand, dass der Stahl eine Zugfestigkeit
von höchstens
1000 N/mm2 aufweist.
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Im
lösungsgeglühten Zustand
bzw. in dem vorstehend definierten kaltgewalzten Zustand sind die
vorgenannten Stahlbleche so gut umformbar, dass sich auch verhältnismäßig breite
Falzbördel,
wie sie z. B. um Brennraumöffnungen
einer Zylinderkopfdichtung herum wünschenswert sind, herstellen
lassen, ohne dass der auf die Stahlblechlage umgelegte Randbereich
z. B. an seinem freien Rand einreißt; die Bruchdehnungswerte (Normbezeichnung
A80) der in Rede stehenden Stahlbleche betragen
nämlich
in solchen Zuständen
immer noch mindestens ca. 15 % und ca. 30 % bis sogar mehr als 40
% bei einem Federstahlblech aus einem der zu bevorzugenden nichtrostenden
austenitischen Stähle,
welche in der Europäischen
Norm EN 10151 aufgeführt sind
(die Europäische
Norm EN 10088 ist die umfassendere Norm, die Europäische Norm
EN 10151 bezieht sich nur auf die üblichen Federstähle). Außerdem führt bei
diesen Stahlblechen eine Umformung, wie sie bei der Herstellung
eines Falzbördels
oder dem Prägen
einer Sicke stattfindet, in den umgeformten Bereichen eines Stahlblechs
zu einer Kaltverfestigung des Werkstoffs mit der Folge, dass dort
das Stahlblech elastische Eigenschaften aufweist, welche Abdichtsicken
aufweisen müssen
und bei einem Falzbördel
je nach dessen Funktion erwünscht
sind, um Dauerbrüche
im Betrieb zu verhindern und dem Falzbördel gegebenenfalls eine gewisse
Höhenelastizität zu verleihen.
Sollte für
einen Anwendungsfall die Elastizität eines umgeformten Bereichs,
z. B. einer Abdichtsicke, nicht ausreichend sein, kann die Stahlblechlage
im umgeformten Bereich immer noch verhältnismäßig einfach einer lokalen Wärmebehandlung
unterzogen werden, z. B. mittels eines Lasers, um eine hinreichende
Elastizität
zu erzielen.
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Im
Hinblick darauf, dass die Europäische
Norm EN 10151 an sich Federstahlbleche im "federharten" oder hochfesten Zustand betrifft (siehe
Anhang A, Abschnitt A1, zweiter Absatz dieser Norm), ist zu beachten, dass,
wie vorstehend definiert, erfindungsgemäß das verwendete Stahlblech
eben gerade nicht in einem federharten bzw. hochfesten Zustand verwendet
wird, sondern im lösungsgeglühten Zustand
bzw. im derart kaltgewalzten Zustand, dass der Stahl eine Zugfestigkeit
von höchstens
1000 N/mm2 aufweist.
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Zum
Verständnis
des Grundgedankens der vorliegenden Erfindung sei noch auf folgendes
hingewiesen: Wie sich anhand von Schliffbildern nachweisen lässt, erfolgt
beim Umlegen eines insbesondere eine Öffnung umgebenden Randbereichs
einer solchen Stahlblechlage eine deutliche Dickenreduktion des
Blechs sowohl im Bereich der Biegekante des Blechs, als auch am
freien Rand des umgelegten Teils der Blechlage und in der Nähe dieses
freien Rands, was auf ein Fließen
des Metalls in diesen Bereichen beim Umformen des Blechs zurückzuführen ist,
und die damit einhergehende Kaltverfestigung des Materials ist bei
für die
Erfindung bevorzugten, im folgenden noch zu erwähnenden Stahlblechsorten sehr
ausgeprägt.
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Andererseits
haben diejenigen Bereiche eines Falzbördels einer erfindungsgemäßen Flachdichtung, welche
bei der Umformung keine oder keine nennenswerte Kaltverfestigung
erfahren haben, noch gewisse plastische Eigenschaften, welche beim
Einbau einer erfindungsgemäßen Flachdichtung
und im Betrieb dazu führen,
dass sich der Falzbördel
an die Dichtflächen
derjenigen Bauteile anpassen kann, zwischen denen die Flachdichtung
eingespannt wird – dieser
Effekt ist vor allem dann von erheblicher Bedeutung, wenn der Falzbördel ein
Abdichtelement bildet.
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Wie
sich bereits aus den vorstehenden Ausführungen ergibt, eignet sich
die vorliegende Erfindung in besonderer Weise für Flachdichtungen, welche nur eine
einzige, sich über
die ganze Dichtungsplatte erstreckende Stahlblechlage aufweist,
da sich diese nicht nur mit mindestens einem Falzbördel, sondern
ohne weiteres auch noch mit mindestens einer höhenelastischen Sicke versehen
lässt.
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Ferner
erkennt man aufgrund der vorstehenden Ausführungen, dass die vorliegende
Erfindung bei Zylinderkopfdichtungen besonders große Vorteile
mit sich bringt, weil der Dichtungskonstrukteur dann einen viel größeren Gestaltungsspielraum
für Falzbördel hat,
welche Brennraum-Durchgangsöffnungen
der Dichtungsplatte einer Zylinderkopfdichtung als Abdichtelemente
und/oder Stopper umgeben: Um eine Brennraum-Durchgangsöffnung einer
Zylinderkopfdichtung herum muss im Motorbetrieb gegen die höchsten auftretenden
Mediendrücke,
nämlich
gegen die hohen Brenngasdrücke,
abgedichtet werden, weshalb durch die Zylinderkopfschrauben um die
Brennraum-Durchgangsöffnungen
herum die höchsten
Kräfte
auf die Zylinderkopfdichtung ausgeübt werden; wird eine Brennraum-Durchgangsöffnung von
einem Falzbördel
umschlossen und hat dieser eine geringe Breite und damit Fläche, besteht
die Gefahr, dass durch den Falzbördel
vor allem die Dichtfläche
des üblicherweise
aus einer Leichtmetallegierung bestehenden Zylinderkopfs oberhalb
des Falzbördels
plastisch, d. h. dauerhaft verformt wird.
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Erfindungsgemäß ist die
umgeformte Stahlblechlage einer erfindungsgemäßen Flachdichtung aus einem
nichtrostenden Stahl hergestellt – nach der Definition in der
Europäischen
Norm EN 10088 enthalten nichtrostende Stähle mindestens 10,5 % Chrom.
Solche Stähle,
wie sie in der Europäischen
Norm EN 10088 aufgelistet sind, haben häufig die Eigenschaften eines
Federstahls, und die in der Europäischen Norm EN 10151 aufgelisteten
nichtrostenden Stähle,
welche, wie sich aus dem folgenden noch ergeben wird, für erfindungsgemäße Flachdichtungen
bevorzugt verwendet werden, haben sämtlich die Eigenschaften eines
Federstahls. Nichtrostende Stähle
sind für
Flachdichtungen und insbesondere für Zylinderkopfdichtungen zu
bevorzugen, weil sie unter dem Einfluss der abzudichtenden Medien
(Gase und Flüssigkeiten)
nicht korrodieren.
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Das
Grundprinzip der vorliegenden Erfindung beruht nun auf einer in
sich eigentlich widersprüchlichen Überlegung,
nämlich
einerseits der Verwendung von Stählen,
die im üblichen
Lieferzustand verhältnismäßig hart
und schlecht umformbar sind, und andererseits in der Verarbeitung
dieser Stähle
in einem weicheren Zustand (nämlich
im lösungsgeglühten Zustand
bzw. in einem nur derart kaltgewalzten Zustand, dass der Stahl eine
verhältnismäßig geringe
Zugfestigkeit und damit Härte
aufweist), wobei durch die Umformung (Umlegen eines Randbereichs
sowie gegebenenfalls Prägen
einer Sicke) der Stahl bereichsweise eine Kaltverfestigung erfährt und
gewisse federelastische Eigenschaften erhält.
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Die
vorliegende Erfindung steht deshalb im Gegensatz zu einem anderen
Lösungsversuch
der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe, wie ihn die EP-A-1
566 460 offenbart: Nach der EP-A-1 566 460 wird für eine mit
Sicken versehene Stahlblechlage einer Zylinderkopfdichtung ein kaltgewalztes
Stahlblech aus einem Stahl mit folgender Analyse verwendet (die
Angaben stellen Gewichtsprozente dar): 0,08 bis 0,60 % C, 1,0 bis 3,0
% Si, 0,5 bis 3,0 % Mn, mindestens 0,06 % P, höchstens 0,06 % S, höchstens
0,1 % Al und 0,0010 bis 0,0150 % N. Es werden also keine nichtrostenden
Stähle
verwendet, und solche kaltgewalzten Stahlbleche lassen sich schon
im üblichen
Lieferzustand verhältnismäßig gut
umformen.
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Eine
besonders hohe Kaltverfestigung, insbesondere beim Prägen einer
Sicke, ergibt sich bei austenitischen Stählen, weshalb die in der Europäischen Norm
EN 10151 aufgeführten
Stähle
mit den Werkstoffnummern 1.4310 und 1.4372 bevorzugt werden, aus
Kostengründen
vor allem Stahlbleche aus dem Stahl mit der Werkstoffnummer 1.4372.
An Blechen aus solchen Stählen
lassen sich ringförmige
Umlagen (umgelegte Randbereiche) mit einer Breite von bis zu ca.
5 mm herstellen (bei einer Blechdicke, wie sie für Flachdichtungen, insbesondere
für Zylinderkopfdichtungen, üblicherweise
verwendet wird), ohne dass am freien Rand der Umlage Risse entstehen.
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Bei
der Verwendung eines Federstahlblechs aus einem nicht-rostenden
Stahl nach der europäischen Norm
EN 10151 im kaltgewalzten Zustand sollte die Zugfestigkeit ca. 1000
N/mm2 möglichst
nicht übersteigen (d.
h. die Zugfestigkeit sollte im Bereich der beiden niedrigen Zugfestigkeitsstufen
+C700 und +C850 nach der europäischen
Norm EN 10151 liegen), damit ein Bruchdehnungswert (Normbezeichnung
A8 0) von mindestens ca.
20 % sichergestellt ist.
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An
das Ende der vorliegenden Beschreibung sind angefügt die Tabellen
2 – 5
der Europäischen
Norm EN 10088-1 mit der chemischen Zusammensetzung der von dieser
Norm betroffenen nichtrostenden Stähle, sowie die folgenden Tabellen
aus der Europäischen
Norm EN 10151: Tabelle 1 mit der chemischen Zusammensetzung der
von dieser Norm betroffenen nichtrostenden Federstähle, Tabelle
3 mit den Zugfestigkeitsstufen dieser Stähle (in dieser Tabelle sind
die Zugfestigkeitsstufen +C700 und +C850 definiert), die Tabelle
4 mit den verfügbaren
Zugfestigkeitsstufen der durch diese Norm betroffenen Stähle, sowie
die Tabelle A.2 mit den Angaben zur minimalen Dehnung (A8 0 %) für kaltgewalzte
ferritische und austenitische Stähle
bei verschiedenen Zugfestigkeitsstufen.
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Gegenstand
der Erfindung ist schließlich
die Verwendung eines Stahlblechs aus einem der in der Europäischen Norm
EN 10088 aufgeführten
Werkstoffe im
- (a) lösungsgeglühten Zustand (+AT) oder im
- (b) derart kaltgewalzten Zustand, dass der Stahl eine Zugfestigkeit
von höchstens
1000 N/mm2 hat,
für eine Stahlblechlage
einer Dichtungsplatte einer Flachdichtung mit einer mindestens eine
abzudichtende Durchgangsöffnung
aufweisenden Dichtungsplatte, welche wenigstens eine Stahlblechlage
mit einer der Durchgangsöffnung
entsprechenden Öffnung
besitzt, wobei mindestens ein Randbereich der Stahlblechlage zur
Bildung eines Falzbördels
mindestens einmal um ca. 180° (im
Querschnitt) umgefaltet und so auf sich selbst umgelegt ist.
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Vorstehend
wurde bereits darauf hingewiesen, dass ein auf eine Blechlage zurückgefalteter,
d. h. umgelegter Randbereich der Blechlage, nämlich ein Falzbördel, ein
Abstützelement
z. B. um ein Schraubenloch einer Flachdichtung herum bilden kann.
Solche Abstützelemente
findet man bei mindestens im wesentlichen metallischen Flachdichtungen
aber nicht nur um ein oder mehrere Löcher bzw. Öffnungen herum, sondern auch
am äußeren Rand
oder an inneren Rändern
einer Dichtungsplatte bzw. Metallblechlage von Flachdichtungen,
und außerdem
muss ein solches Abstützelement
eine Schraubenöffnung
auch nicht umschließen. Deshalb
darf unter einem Falzbördel
im Sinne der vorliegenden Erfindung nicht nur ein ringförmiges Element verstanden
werden, vielmehr kann ein Falzbördel
auch ein (in der Draufsicht) kurzes oder längliches Abstützelement
bilden.
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Im
folgenden werden anhand einer Zylinderkopfdichtung einige in der
beigefügten
Zeichnung dargestellte bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
noch näher
erläutert;
in der Zeichnung zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf eine erste Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Zylinderkopfdichtung;
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2 bis 4 Schnitte
nach der Linie 2-2 bzw. 3-3 bzw. 4-4 in 1, und
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5 und 6 Schnitte
entsprechend der 2 durch zwei weitere Ausführungsformen.
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Die 1 wird
im folgenden nur insoweit beschrieben, als dies für das Verständnis der
vorliegenden Erfindung erforderlich ist.
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Eine
als Ganzes mit 10 bezeichnete Dichtungsplatte der Zylinderkopfdichtung
weist eine einzige, sich über
die ganze Dichtungsplatte erstreckende Stahlblechlage 12 auf
(d. h. es handelt sich um eine einlagige Zylinderkopfdichtung),
in der sich vier Brennraumöffnungen 14, 16, 18 und 20,
drei Stösselöffnungen 22, 24 und 26 für den Durchtritt
von Ventilstösseln
sowie Schraubenlöcher 28 für den Durchtritt
von Zylinderkopfschrauben und weitere Schraubenlöcher 30 für den Durchtritt
anderer Montageschrauben befinden.
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Jede
der Brennraumöffnungen 14, 16, 18, 20 wird
von einem in der Draufsicht kreisringförmigen Falzbördel 34 umschlossen
(siehe 2), für
dessen Bildung ein eine Brennraumöffnung umschließender Randbereich
der Stahlblechlage einmal um ca. 180° umgefaltet und so auf sich
selbst umgelegt wurde.
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Wie
sich aus den 1 und 2 ergibt,
ist in die Stahlblechlage 12 eine Halbsicke 36 eingeprägt, welche
als geschlossener Linienzug die Gesamtheit der Brennraumöffnungen 14, 16, 18 und 20,
zwei der Schraubenlöcher 28 sowie
die Gesamtheit einer Vielzahl von unterschiedlich gestalteten Wasserlöchern 38 umschließt – die Wasserlöcher dienen
dem Durchtritt des Kühlmittels,
dessen Eintritt in die Brennräume
durch die Falzbördel 34 und
dessen Austritt aus dem Motor durch die Halbsicke 36 verhindert
wird. Die die Brennraumöffnungen 14, 16, 18, 20 umschließenden Falzbördel 34 dienen
also nicht nur der Brenngasabdichtung, sondern auch der Kühlmittelabdichtung.
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Wie
die 1 in Verbindung mit den 3 und 4 zeigt,
sind am äußeren Rand
der Stahlblechlage 12 sowie an inneren, die Stösselöffnungen 22, 24, 26 begrenzenden
Rändern
der Stahlblechlage 12, Schraubenlöchern 28, 30 benachbart
Abstützelemente
in Form von kurzen, in der Draufsicht ungefähr geraden Falzbördeln 50, 52, 54, 56 vorgesehen,
welche durch Umlegen jeweils eines lappen- oder zungenartigen Randbereichs
der Stahlblechlage 12 erzeugt wurden – bei den Falzbördeln 56 handelt
es sich um Blechzungen, welche vor dem Umlegen in die benachbarten
Wasserlöcher 38 hineinragten.
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Schließlich zeigen
die 1 und 2 am gemäß 1 linken
Schmalseitenrand der Dichtungsplatte 10 noch ein weiteres
längliches
Abstützelement
in Form eines Falzbördels 58.
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Die
vorliegende Erfindung ist von besonderer Bedeutung für die die
Brennraumöffnungen 14, 16, 18, 20 umschließenden Falzbördel 34,
denn für
deren Herstellung muss ein kreisringförmiger Randbereich der Stahlblechlage 12 um
ca. 180° umgefaltet
und auf die eigentliche Stahlblechlage umgelegt werden, und außerdem hat
ein solcher Falzbördel 34,
d. h. der zu seiner Bildung umgelegte Randbereich der Stahlblechlage 12,
vorzugsweise eine erhebliche Breite von beispielsweise 5 mm; ein
schwer umzuformendes, hartes Stahlblech würde bei einer solchen Umformung
am freien Rand des umgelegten Randbereichs einreißen.
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Die 5 und 6,
welche einen Schnitt nach der Linie 2-2 in 1 durch
zwei weitere Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Zylinderkopfdichtung
zeigen, dienen lediglich dem Zweck zu verdeutlichen, dass bei einer
erfindungsgemäßen Flachdichtung
ein Falzbördel
auch durch mehrfaches Umfalten der Stahlblechlage erzeugt werden
kann. Bei der Ausführungsform
gemäß 5 wurde
ein Randbereich der Stahlblechlage 12' im Querschnitt ungefähr S-förmig umgefaltet,
um einen Falzbördel 34' zu bilden,
bei der Ausführungsform
gemäß 6 wurde
ein Randbereich der Stahlblechlage 12'' zur
Bildung eines Falzbördels 34'' zweimal auf sich selbst so zurückgefaltet,
dass der freie Rand des besagten Randbereichs im Innern des Falzbördels 34'' liegt.
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Alternativ
zu den vorstehend definierten und beschriebenen Federstahlblechen
aus nichtrostendem Stahl könnte
man auch daran denken, aus Kostengründen sogenannte Kohlenstoffstähle zu verwenden,
nämlich
ein kaltgewalztes Stahlblech aus einem Stahl der in der Europäischen Norm
EN 10132 aufgeführten
Werkstoffe im weichgeglühten
Zustand (+A) oder leicht nachgewalzten Zustand (+LC). Diese Stähle haben
häufig einen
Bruchdehnungswert (Normbezeichnung A80)
von mindestens ca. 20 %, so dass sie in vielen Fällen so gut umformbar sind,
dass sich auch verhältnismäßig breite
Umlagen (Falzbördel)
herstellen lassen.
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Tabelle
3 – Zugfestigkeitsstufen
im kaltverfestigten Zustand
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Tabelle
4 – Verfügbarkeit
von Stahlsorten im kaltverfestigten Zustand
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Tabelle
A.2 – Angaben
zur minimalen Dehnung (A
80%)für kaltgewalzte
ferritische und austenitische Stähle
bei verschiedenen Zugfestigkeitsstufen