DE202005009614U1 - Produktabgabesystem zum Versprühen haarkerantinreduzierende oder oxidierende Wirkstoffe enthaltender Zusammensetzungen - Google Patents

Produktabgabesystem zum Versprühen haarkerantinreduzierende oder oxidierende Wirkstoffe enthaltender Zusammensetzungen Download PDF

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Abstract

Produktabgabesystem zum Versprühen von Zusammensetzungen, welches aufweist
(a) eine druckfeste Verpackung,
(b) einen eine Kapillare enthaltenden Sprühkopf und
(c) eine treibmittelhaltige Zusammensetzung,
wobei das Versprühen mittels der Kapillare erfolgt und die Zusammensetzung mindestens einen reaktiven Wirkstoff enthält, der ausgewählt ist aus haarkeratinreduzierenden Verbindungen oder der ausgewählt ist aus Oxidationsmitteln.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Produkt zur Durchführung von keratinreduzierenden oder oxidativen Behandlungen in verschiedenen Anwendungsfeldern wie z. B. Kosmetik, Dentaltechnik, Pharmazie, Textilbehandlung und Reinigungsmittel. Besonders gut geeignet ist das erfindungsgemäße Produkt für den Einsatz bei haarkosmetischen Behandlungen wie z. B. der dauerhaften Haarverformung, der Blondierung oder der oxidativen Haarfärbung. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Produktabgabesystem zum Versprühen von Zusammensetzungen, welches eine druckfeste Verpackung, einen eine Kapillare enthaltenden Sprühkopf und eine treibmittelhaltige Zusammensetzung aufweist und wobei die Zusammensetzung mindestens einen reaktiven Wirkstoff enthält, der ausgewählt ist aus haarkeratinreduzierenden Verbindungen oder aus Oxidationsmitteln. Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Produktabgabesystems zur Haarbehandlung, insbesondere zur permanenten Haarverformung sowie entsprechende Verfahren zur permanenten Haarverformung.
  • Am Beispiel des Anwendungsfeldes Haarkosmetik soll im folgenden der Bedarf an einem solchen Mittel dargestellt werden. In der Haarkosmetik werden für verschiedene Anwendungen oxidationsmittelhaltige Haarbehandlungsmittel eingesetzt, wobei das gebräuchlichste darin enthaltene Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid ist. Diese oxidativen Haarbehandlungsmittel spielen bei einer Reihe von haarkosmetischen Behandlungen eine wichtige Rolle, z.B. bei Blondie rungen, oxidativen Haarfärbungen sowie als Fixiermittel bei der permanenten Haarverformung. Zur Verminderung des Risikos von Hautreizungen ist es wünschenswert, dass die oxidative Formulierung nach Möglichkeit gezielt am Haar appliziert werden kann, nicht abläuft und nicht oder nur in geringem Maße auf die Haut gelangt. Das unerwünschte Ablaufen kann verhindert werden, indem stark verdickte, hochviskose Zusammensetzungen, z.B. Gele oder emulsionsförmige Cremes verwendet werden. Nachteil dieser hochviskosen, stark verdickten Produkte ist, dass sie nur schwer an der gewünschten Stelle lokalisiert werden können, ohne in Kontakt mit den Händen zu kommen und dass sie schlecht dosierbar und auf dem Haar schlecht gleichmäßig verteilbar sind. Zur Sicherstellung einer gezielten und gleichmäßigen Behandlung wird häufig ein Pinsel verwendet, was sehr umständlich ist.
  • Bei der dauerhaften Haarverformung werden die Haare in der Regel zunächst mit einem Verformungsmittel auf der Basis einer keratinreduzierenden Verbindung, welche eine Öffnung der Disulfidbrücken des Haarkeratins bewirkt, behandelt und sodann in die gewünschte Form gebracht. Als Verformungswirkstoff werden in der Regel keratinreduzierende Mercaptoverbindungen, wie z.B. Salze oder Ester von Mercaptocarbonsäuren, verwendet. Anschließend wird das Haar mit Wasser gespült und sodann mit einem ein Oxidationsmittel enthaltendem Fixiermittel oxidativ nachbehandelt. Hierbei werden die zuvor gespaltenen Disulfidbrücken in der neuen Form wieder verknüpft. Auch für das reduktive Verformungsmittel ist es zur Verminderung des Risikos von Hautreizungen wünschenswert, dass es gezielt am Haar appliziert werden kann, nicht abläuft und nicht oder nur in geringem Maße auf die Haut gelangt. Eine gezielte Applikation nur auf bestimmten Haarpartien ist auch dann erwünscht, wenn nur die Umformung des Haaransatzes aufgefrischt werden soll oder wenn bei der Umformung die Strukturunterschiede zwischen Haaransatz und Haarspitze dadurch berücksichtigt werden sollen, dass verschiedene Haarabschnitte gezielt mit verschiedenen Zusammensetzungen mit unterschiedlichen Konzentrationen an keratinreduzierendem Wirkstoff in Kontakt kommen sollen. Auch für diese gezielten Applikationen ist ein Ablaufen des Produktes oder ein Verlaufen in unerwünschte Haarabschnitte unerwünscht. Verdickte, hochviskose Zusammensetzungen, z.B. in Form von Cremes oder Gelen reduzieren zwar das Risiko des Ablaufens, haben aber den Nachteil, schlecht verteilbar bzw. nur umständlich mit einem Pinsel anwendbar zu sein. Es war bisher nicht möglich, höher viskose, verdickte oder nicht-fluide reduktive oder oxidative Formulierungen genauso gut aus der Verpackung auszubringen, auf einfache Weise gezielt zu applizieren und gleichmäßig zu verteilen wie niedrigviskose Produkte.
  • Aus der WO 03/051523 A1 ist ein Verfahren zum Versprühen von Flüssigkeiten bekannt, bei welchem die Spraybildung mittels einer Kapillare erfolgt. Es wird nur die Anwendung zum Versprühen flüssiger Zusammensetzungen beschrieben. Aus der WO 03/051522 A2 ist eine Vorrichtung zum Versprühen flüssiger Produkte beschrieben, wobei die Spraybildung ebenfalls mittels einer Kapillare erfolgt. Es wird nur die Anwendung zum Versprühen flüssiger Zusammensetzungen beschrieben, welche auch hochviskos sein können, wobei als maximale versprühbare Viskosität 5000 mPa s genannt sind.
  • Es besteht daher ein Bedarf an keratinreduzierenden oder oxidativen Produkten mit verbesserter Ausbringbarkeit, besserer Verteilbarkeit und bequemerer Anwendbarkeit bei verminderter Gefahr des Ablaufens in unerwünschte Bereiche während der Anwendung. Dabei sollen die reduktiven bzw. oxidativen Wirkungen denen von herkömmlichen hochviskosen oder nicht-fluiden Produkten entsprechen oder sogar noch über die Wirkungen bisher bekannter Produkte hinausgehen.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Produktabgabesystem zum Versprühen von Zusammensetzungen. Das Produktabgabesystem weist folgende Merkmale auf:
    • (a) eine druckfeste Verpackung,
    • (b) einen eine Kapillare enthaltenden Sprühkopf und
    • (c) eine treibmittelhaltige Zusammensetzung,
    wobei das Versprühen mittels der Kapillare erfolgt und die Zusammensetzung mindestens einen reaktiven Wirkstoff enthält, der ausgewählt ist aus haarkeratinreduzierenden Verbindungen oder der ausgewählt ist aus Oxidationsmitteln. Vorzugsweise handelt es sich um eine kosmetische, zur Haarbehandlung geeignete Zusammensetzung.
  • Unter "Versprühen" wird eine Abgabe des Produktes in Form von zerteilten Partikeln verstanden. Die zerteilten Partikel können unterschiedliche Form, Konsistenz und Größe aufweisen. Die Eigenschaften der versprühten Partikel reichen dabei von feinem Aerosol-Sprühnebel über flüssige Tröpfchen, schneeartige Tröpfchen, feste Sprühflocken bis zu einem Sprühschaum.
  • Die im folgenden angegebenen Mengenangaben von Inhaltsstoffen (z.B. Gew.%) beziehen sich jeweils auf die treibmittelfreie Grundzusammensetzung, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist. Die Mengenangaben der Treibmittel beziehen sich auf die Gesamtzusammensetzung inklusive Treibmittel.
  • Die sich auf die Konsistenz beziehenden Eigenschaften der erfindungsgemäß einzusetzenden Zusammensetzungen bezieht sich (soweit nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist) auf die Basiszusammensetzung ohne Treibmittel. Nichtflüssige bzw. nicht-fluide Zusammensetzungen im Sinne der Erfindung sind nicht fließfähige Zusammensetzungen, was z.B. dadurch festgestellt werden kann, dass sie bei 25°C nicht von einer 45° geneigten Glasoberfläche herablaufen. Nichtflüssige Zusammensetzungen können z.B. fest, pastös oder cremeförmig sein. Gelförmige Zusammensetzungen zeichnen sich dadurch aus, dass bei 25°C bei oszillographischen Messungen im üblichen Messbereich (0,01 bis 40 Hz) das Speichermodul G' größer ist als das Verlustmodul G".
  • Die Zusammensetzung ist vorzugsweise bei 25°C nicht-flüssig und/oder weist eine Viskosität von mehr als 200, insbesondere mehr als 500 oder mehr als 1000 mPa s und bis zu 100000, besonders bevorzugt bis zu 50000 oder bis zu 35000 mPa s auf, gemessen mit einem HAAKE VT-550 Rheometer, Messkörper SV-DIN bei einer Temperatur von 25°C und einer Schergeschwindigkeit von 12,9 s–1. Nicht-flüssige Zusammensetzungen sind z.B. nicht-fluide, gelförmig, wachsförmig, emulsionsförmig, cremeförmig, pastös oder fest, wobei eine Viskositätsmessung zum Teil nicht mehr möglich ist.
  • Als druckfeste Verpackungen können herkömmliche Aerosoldosen aus Metall oder Kunststoff verwendet werden. Bevorzugte Metalle sind Weissblech und Aluminium, bevorzugter Kunststoff ist Polyethylenterephtalat.
  • Geeignete Sprühsysteme mit Kapillaren enthaltenden Sprühköpfen, bei denen die Spraybildung mittels einer Kapillare erfolgt, werden in der WO 03/051523 A1 und in der WO 03/051522 A2 beschrieben. Die Kapillaren haben vorzugweise einen Durchmesser von 0,1 bis 1 mm, insbesondere von 0,2 bis 0,6 mm und eine Länge von vorzugsweise 5 bis 100 mm, insbesondere 5 bis 50 mm. Das Sprühprinzip wird auch beschrieben in Aerosol Europe, Vol. 13, No. 1-2005, Seiten 6–11. Das Sprühsystem beruht auf dem Prinzip der Kapillarzerstäubung. Die konventionelle Wirbeldüse sowie gegebenenfalls auch das Steigrohr werden durch Kapillaren ersetzt. Die energieverzehrende und treibgasintensive Verwirbelung des Doseninhalts und die notwendige starke Verdünnung des Produktes mit Lösemitteln ist im Vergleich zu herkömmlichen Sprühsystemen nicht notwendig. Bereits unter Einsatz einer kleinen Menge Treibgas steigt das Produkt bei Verwendung einer Steigrohr-Kapillare an deren Wand hoch und treibt es nach dem Ventil in der (weiteren) Kapillare des Sprühkopfes in Richtung Austrittsöffnung. Auf diesem Weg werden vom durchströmenden Treibgas kleine Tröpfchen aus der Oberfläche der Flüssigkeit gerissen und strömen als Aerosol weiter. Da keine den Fluss des Produkts hemmende Wirbelkammer und keine Zerstäuberdüse vorhanden ist, kann die Energie im System sehr viel effizienter zur Erzeugung des gewünschten Sprays genutzt werden. Die Sprührate kann durch Wahl der Kapillargeometrie in Kombina tion mit dem durch das Treibgas oder eine Treibgasmischung erzeugten Innendruck eingestellt werden. Bevorzugte Sprühraten sind 0,01 bis 0,5 g/s, insbesondere 0,1 bis 0,3 g/s. Die Größe der beim Versprühen erzeugten Spraytröpfpchen kann durch Wahl der Kapillargeometrie in Kombination mit dem Innendruck oder der Viskosität der Zusammensetzung eingestellt werden. Geeignete Kapillar-Zerstäubersysteme sind erhältlich unter der Bezeichnung TRUSPRAY® von Boehringer Ingelheim microParts GmbH.
  • Bevorzugte Tröpfchengrößenverteilungen sind solche, bei denen der dv(50)-Wert maximal 200 μm, z.B. von 50 bis 200 μm besonders bevorzugt maximal 100 μm, z.B. von 70 bis 90 μm beträgt und/oder bei der der dv(90)-Wert maximal 160 μm, z.B. von 90 bis 160 μm, besonders bevorzugt maximal 150 μm, z.B. von 115 bis 150 μm beträgt. Die dv(50)- bzw. dv(90)-Werte geben den maximalen Durchmesser an, den 50% bzw. 90% aller Tröpfchen besitzen. Die Tröpfchengrößenverteilung kann beispielsweise bestimmt werden mit Hilfe eines Partikelmessgerätes auf Basis von Laserstrahlbeugung, z.B. eines Malvern Particle Sizer Messgerätes. Bevorzugt sind auch Zusammensetzungen, welche beim Austritt aus dem Kapillar-Sprühsystem Schnee, Flocken oder Schaum (Sprühschaum) bilden.
  • Das einzusetzende Treibmittel kann ausgewählt sein aus niederen Alkanen, insbesondere C3- bis C5-Kohlenwasserstoffen wie z.B. n-Butan, i-Butan und Propan, oder auch deren Gemische sowie Dimethylether oder Fluorkohlenwasserstoffe wie F 152a (1,1-Difluorethan) oder F 134 (Tetrafluorethan) sowie ferner bei den in Betracht kommenden Drücken gasförmig vorliegende Treibmittel, wie z.B. N2, N2O und CO2 sowie Gemische der vor stehend genannten Treibmittel. Das Treibmittel ist vorzugsweise ausgewählt aus Propan, n-Butan, Isobutan, Dimethylether, fluorierten Kohlenwasserstoffen und deren Gemischen. Der Treibmittelgehalt beträgt zusätzlich vorzugsweise 15 bis 85 Gew.%, besonders bevorzugt 25 bis 75 Gew.%.
  • Das erfindungsgemäße Produktabgabesystem kann zur Haarbehandlung verwendet werden. Bei den ein Oxidationsmittel enthaltenden Zusammensetzungen kann es sich z.B. um Dauerwellfixiermittel, Blondiermittel oder um oxidative Haarfärbemittel handeln. Bei den eine keratinreduzierende Verbindung enthaltenden Zusammensetzungen kann es sich z.B. um Dauerwellmittel oder Haarglättungsmittel handeln.
  • Eine Ausführungsform betrifft ein Mittel zur dauerhaften Verformung des Haares. Dauerhafte Verformung umfasst sowohl Wellung als auch Glättung der Haare. Die Zusammensetzung enthält dann mindestens eine keratinreduzierende Verbindung. Der keratinreduzierende Wirkstoff ist vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 25 Gew.% oder von 1 bis 20 Gew.%, oder von 5 bis 15 Gew.%, bezogen auf die treibmittelfreie Zusammensetzung, enthalten. Keratinreduzierende Wirkstoffe sind z.B. Sulfite oder Mercaptoverbindungen, insbesondere Mercaptocarbonsäuren wie z.B. Thioglykolsäure oder Thiomilchsäure, oder Salze von Mercaptocarbonsäuren, wie z.B. Ammonium- und Guanidinsalze der Thioglykolsäure oder Thiomilchsäure; außerdem Glycerinester der Thioglykolsäure, Thioglykolsäureamide, Thioglycerin, 3-Mercaptopropionsäure, Cystein, Cysteinderivate wie z. B. Cystein-2-hydroxyethylester, N-Acetyl-L-Cystein, Cysteamin, Homocystein, Alkyl- oder Acylcysteine, Mercaptoacetamide, 2-Mercaptopropionsäureamide oder die Salze oder Derivate dieser Verbindungen, insbesondere Ammoniumthioglykolat. Besonders bevorzugt sind Thioglykolsäure, Cystein, Thiomilchsäure und deren Salze. Es kann auch ein Gemisch der vorstehend genannten keratinreduzierenden Verbindungen enthalten sein.
  • Vorteilhaft enthält das Dauerverformungsmittel zusätzlich das Disulfid eines haarkeratinreduzierenden Mercaptans, insbesondere Dithioglykolat. Die bevorzugte Einsatzmenge für das Disulfid ist 1 bis 20 Gew.%, vorzugsweise 2 bis 10 Gew.%, wobei ein Verhältnis zwischen haarkeratinreduzierender Verbindung und dem Disulfid von 2 : 1 bis 1 : 2, insbesondere 2 : 1 bis 1 : 1, bevorzugt ist.
  • Der pH-Wert des Verformungsmittels liegt bevorzugt bei 7 bis 10, wobei die Einstellung vorzugsweise mit Ammoniak, organischen Aminen wie z.B. Monoethanolamin, Ammonium- und Alkalicarbonaten oder -hydrogencarbonaten erfolgt. Es kommt aber auch ein neutral oder sauer (pH 4,5 bis 7, vorzugsweise 6,5 bis 6,9) eingestelltes Haarverformungsmittel in Betracht, das im wässrigen Medium einen wirksamen Gehalt an Sulfiten oder Mercaptocarbonsäureestern oder Mercaptocarbonsäureamiden aufweist. Ester von Mercaptocarbonsäuren sind z.B. der Glykolester oder der Glycerinester von Monothioglykolsäure. Bevorzugt sind Mercaptoacetamide oder 2-Mercaptopropionsäureamide, in einer Konzentration von 2 bis 14 Gew.%; oder die Salze der schwefeligen Säure, z.B. Natrium-, Ammonium- oder Monoethanolammoniumsulfit, in einer Konzentration von 3 bis 8 Gew. (berechnet als SO2), verwendet.
  • Eine Ausführungsform betrifft ein Mittel zur oxidativen Behandlung des Haares, z.B. die oxidative Nachbehandlung (Fixierung) nach Anwendung eines permanenten Haarverformungsmittels. Die Zusammensetzung enthält dann mindestens ein Oxidationsmittel. Das Oxidationsmittel ist vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 25 Gew. oder von 0,5 bis 20 Gew.% oder von 2 bis 14 Gew.% oder von 4 bis 12 Gew.%, bezogen auf die treibmittelfreie Zusammensetzung, enthalten. Der pH-Wert der Formulierung weist, insbesondere bei Verwendung von Peroxid, einen pH Wert von 2 bis 6 auf, vorzugsweise von pH 3 bis 5. Der pH-Wert bei Verwendung von Bromaten beträgt vorzugsweise von 6 bis 9, besonders bevorzugt von 7 bis 8,5. Oxidationsmittel sind z.B. Wasserstoffperoxid, Harnstoffperoxid, Bromate, Persulfate, Perborate, Percarbonate, Peroxide und Jodate, insbesondere Alkalibromate wie z.B. Natrium- und Kaliumbromat, Ammoniumbromat, Erdalkalibromate, Alkalipersulfate, Erdalkalipersulfate, Ammoniumpersulfat, Alkaliperborate wie z.B. Natriumperborat, Erdalkaliperborate, Ammoniumperborat, Alkalipercarbonate, Erdalkalipercarbonate, Ammoniumpercarbonat, Calciumperoxid und Natriumjodat. Vorzugsweise wird Wasserstoffperoxid eingesetzt.
  • Die erfindungsgemäß einzusetzende oxidative Zusammensetzung enthält vorzugsweise zusätzlich einen oder mehrere Peroxidstabilisatoren, vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 2 Gew.% oder von 0,05 bis 0,3 Gew.%. Peroxidstabilisatoren sind z.B. Dialkalihydrogenphosphate wie z.B. Dinatriumhydrogenphosphat, p-Acetamidophenol, Oxyquinolinsalze, 8-Hydroxychinolinsulfat, Salizylsäure und deren Salzen, 1-Hydroxyethan-l,1-diphosphonsäure, Tetranatrium-1-hydroxyethan-1,l-diphosphonat (CAS 3794-83-0; CTFA: TETRASODIUM ETIDRONATE), Tetranatrium-imino-disuccinat (CAS 144538-83-0), Ethylendiamin-tetranatriumacetat (INCI: EDTA) und N-(4-Ethoxyphenyl)-acetamid (CTFA: PHENACETIN).
  • In einer Ausführungsform ist die einzusetzende Zusammensetzung (ohne Treibmittel) gelförmig und enthält mindestens einen Verdicker oder Gelbildner in einer Menge von vorzugsweise 0,01 bis 20 Gew.% oder von 0,1 bis 10 Gew.%, von 0,5 bis 8 Gew.% oder besonders bevorzugt von 1 bis 5 Gew.%. Prinzipiell geeignet sind Stoffe, für die im International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook, 10. Edition, 2004, die Funktion "Viscosity Increasing Agent" angegeben ist. Der Verdicker oder Gelbildner ist vorzugsweise ein verdickendes Polymer und ist besonders bevorzugt ausgewählt aus Copolymeren aus mindestens einer ersten Monomerart, die ausgewählt ist aus Acrylsäure und Methacrylsäure und mindestens einer zweiten Monomerart, die ausgewählt ist aus Estern der Acrylsäure und ethoxyliertem Fettalkohol; vernetzter Polyacrylsäure; vernetzte Copolymere aus mindestens einer ersten Monomerart, die ausgewählt ist aus Acrylsäure und Methacrylsäure und mindestens einer zweiten Monomerart, die ausgewählt ist aus Estern der Acrylsäure mit C10- bis C30-Alkoholen; Copolymeren aus mindestens einer ersten Monomerart, die ausgewählt ist aus Acrylsäure und Methacrylsäure und mindestens einer zweiten Monomerart, die ausgewählt ist aus Estern der Itaconsäure und ethoxyliertem Fettalkohol; Copolymeren aus mindestens einer ersten Monomerart, die ausgewählt ist aus Acrylsäure und Methacrylsäure, mindestens einer zweiten Monomerart, die ausgewählt ist aus Estern der Itaconsäure und ethoxyliertem C10- bis C30-Alkohol und einer dritten Monomerart, ausgewählt aus C1- bis C4-Aminoalkylacrylaten; Copolyme ren aus zwei oder mehr Monomeren, ausgewählt aus Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylsäureestern und Methacrylsäureestern; Copolymeren aus Vinylpyrrolidon und Ammoniumacryloyldimethyltaurat; Copolymeren aus Ammoniumacryloyldimethyltaurat und Monomeren ausgewählt aus Estern von Methacrylsäure und ethoxylierten Fettalkoholen; Hydroxyethylcellulose; Hydroxypropylcellulose; Hydroxypropylguar; Glycerylpolyacrylat; Glycerylpolymethacrylat; Copolymeren aus mindestens einem C2-C3- oder C4-Alkylen und Styrol; Polyurethanen; Hydroxypropylstärkephosphat; Polyacrylamid; mit Decadien vernetztes Copolymer aus Maleinsäureanhydrid und Methylvinylether; Johannesbrotkernmehl; Guar-Gummi; Xanthan; Dehydroxanthan; Carrageenan; Karaya-Gummi; hydrolysierte Maisstärke; Copolymere aus Polyethylenoxid, Fettalkoholen und gesättigtem Methylendiphenyldiisocyanat (z.B. PEG-150/Stearylalkohol/SMDI Copolymer).
  • In einer weiteren Ausführungsform ist die Zusammensetzung wachsförmig und enthält mindestens ein bei 25°C festes Wachs in einer Menge von vorzugsweise 10 bis 80 Gew.%, insbesondere von 20 bis 60 Gew.% oder von 25 bis 50 Gew.%, sowie gegebenenfalls weitere, bei Raumtemperatur flüssige, wasserunlösliche Stoffe. Die wachsartige Konsistenz ist vorzugsweise dadurch gekennzeichnet, dass die Nadelpenetrationszahl (Maßeinheit 0,1 mm, Prüfgewicht 100 g, Prüfdauer 5 s, Prüftemperatur 25°C; nach DIN 51 579) vorzugsweise im Bereich von 2 bis 70, insbesondere von 3 bis 40 liegt und/oder dass die Zusammensetzung schmelzbar ist und einen Erstarrungspunkt von größer 25°C aufweist, vorzugsweise im Bereich von 30 bis 70°C besonders bevorzugt im Bereich von 40 bis 55°C.
  • Als Wachs oder wachsartiger Stoff kann prinzipiell jedes im Stand der Technik bekannte Wachs eingesetzt werden. Hierzu zählen tierische, pflanzliche, mineralische und synthetische Wachse, mikrokristalline Wachse, makrokristalline Wachse, feste Paraffine, Petrolatum, Vaseline, Ozokerit, Montanwachs, Fischer-Tropsch-Wachse, Polyolefinwachse z.B. Polybuten, Bienenwachs, Wollwachs und dessen Derivate wie z.B. Wollwachsalkohole, Candelillawachs, Olivenwachs, Carnaubawachs, Japanwachs, Apfelwachs, gehärtete Fette, Fettsäureester und Fettsäureglyceride mit einem Erstarrungspunkt von jeweils oberhalb 40°C, Silikonwachse oder hydrophile wachse wie z.B. hochmolekulare Polyethylenglykolwachse mit einem Molekulargewicht von z.B. 800 bis 20.000, vorzugsweise von 2.000 bis 10.000 g/mol. Die Wachse oder wachsartigen Stoffe haben einen Erstarrungspunkt oberhalb 25°C, vorzugsweise oberhalb 40°C oder 55 °C. Die Nadelpenetrationszahl (0,1 mm, 100 g, 5 s, 25°C; nach DIN 51 579) liegt vorzugsweise im Bereich von 2 bis 70, insbesondere von 3 bis 40.
  • In einer weiteren Ausführungsform ist die Zusammensetzung emulsionsförmig, wobei die Konsistenz vorzugsweise cremeförmig ist. Es kann sich um eine Wasser-in-Öl-, um eine Öl-in-Wasser-, eine Mikroemulsion oder um eine höhere Emulsion handeln. Es ist neben Wasser vorzugsweise mindestens ein Fettalkohol oder ein bei Raumtemperatur (25°C) flüssiges, hydrophobes Öl sowie mindestens ein Emulgator enthalten. Der Gehalt an Fettalkohol und/oder Öl beträgt vorzugsweise von 1 bis 20 Gew.%, insbesondere von 2 bis 10 Gew.%. Der Emulgatorgehalt beträgt vorzugsweise von 0,01 bis 30 Gew.%, insbesondere von 0,1 bis 20 Gew.% oder von 0,5 bis 10 Gew.%.
  • Als Fettalkohole können eingesetzt werden gesättigte, ein- oder mehrfach ungesättigte, verzweigte oder unverzweigte Fettalkohole mit C6-C30-, bevorzugt C10-C22- und besonders bevorzugt C12-C22-Kohlenstoffatomen. Einsetzbar im Sinne der Erfindung sind beispielsweise Decanol, Octanol, Octenol, Dodecanol, Dodecenol, Decenol, Octadienol, Dodecadienol, Decadienol, Oleylalkohol, Erucaalkohol, Ricinolalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Cetylalkohol, Laurylalkohol, Myristylalkahol, Arachidylalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol, Linoleylalkohol, Linolenylalkohol und Behenylalkohol, sowie deren Guerbetalkohole, wobei diese Aufzählung beispielhaften und nicht limitierenden Charakter haben soll. Die Fettalkohole stammen jedoch von bevorzugt natürlichen Fettsäuren ab, wobei üblicherweise von einer Gewinnung aus den Estern der Fettsäuren durch Reduktion ausgegangen werden kann. Erfindungsgemäß einsetzbar sind ebenfalls solche Fettalkoholschnitte, die durch Reduktion natürlich vorkommender Triglyceride wie Rindertalg, Palmöl, Erdnussöl, Rüböl, Baumwollsaatöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl und Leinöl oder aus deren Umesterungsprodukten mit entsprechenden Alkoholen entstehenden Fettsäureestern erzeugt werden, und somit ein Gemisch von unterschiedlichen Fettalkoholen darstellen. Es können erfindungsgemäß auch Wollwachsalkohole eingesetzt werden.
  • Geeignete flüssige, hydrophobe Öle haben einen Schmelzpunkt von kleiner 25°C und einen Siedepunkt von vorzugsweise über 250 °C, insbesondere über 300 °C. Aber auch leichtflüchtige Öle sind einsetzbar. Es kann prinzipiell jedes dem Fachmann allgemein bekannte Öl eingesetzt werden. In Frage kommen pflanzliche oder tierische Öle, Mineralöle (Paraffinum liquidum), Silikonöle oder deren Mischungen. Geeignet sind Kohlenwasserstofföle, z.B. Paraffin- oder Isoparaffinöle, Squalan, Öle aus Fettsäuren und Polyolen, insbesondere Triglyceride. Geeignete pflanzliche Öle sind z.B. Sonnenblumenöl, Kokosöl, Rizinusöl, Lanolinöl, Jojobaöl, Maisöl, Sojaöl.
  • Bei den Emulgatoren kann es sich um nichtionische, anionische, kationische oder zwitterionische Tenside handeln. Geeignete nichtionische Tenside sind z.B.
    • – Ethoxylierte Fettalkohole, Fettsäuren, Fettsäureglyceride oder Alkylphenole, insbesondere Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 mol Ethylenoxid und/oder 1 bis 5 mol Propylenoxid an C8- bis C22-Fettalkohole, an C12- bis C22-Fettsäuren oder an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe
    • – C12- bis C22-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 mol Ethylenoxid an Glycerin
    • – Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 mol Ethylenoxid an Rizinusöl oder an gehärtetes (hydriertes) Rizinusöl.
    • – Fettsäurezuckerester, insbesondere Ester aus Saccharose und ein oder zwei C8- bis C22-Fettsäuren, INCI: Sucrose Cocoate, Sucrose Dilaurate, Sucrose Distearate, Sucrose Laurate, Sucrose Myristate, Sucrose Oleate, Sucrose Palmitate, Sucrose Ricinoleate, Sucrose Stearate
    • – Ester aus Sorbitan und ein, zwei oder drei C8- bis C22-Fettsäuren und einem Ethoxylierungsgrad von 4 bis 20
    • – Polyglycerylfettsäureester, insbesondere aus ein, zwei oder mehreren C8- bis C22-Fettsäuren und Polyglycerin mit vorzugsweise 2 bis 20 Glyceryleinheiten
    • – Alkylglukoside, Alkyloligoglukoside und Alkylpolyglucoside mit C8- bis C22-Alkylgruppen, z.B. Decyl Glucoside oder Lauryl Glucoside.
  • Geeignete anionische Tenside sind z.B. Salze und Ester von Carbonsäuren, Alkylethersulfate und Alkylsulfate, Fettalkoholethersulfate, Sulfonsäure und ihre Salze (z.B. Sulfosuccinate oder Fettsäureisethienate), Phosphorsäureester und ihre Salze, Acylaminosäuren und ihre Salze. Eine ausführliche Beschreibung dieser anionischen Tenside ist der Publikation "FIEDLER – Lexikon der Hilfsstoffe", Band 1, fünfte Auflage (2002), Seiten 97 bis 102, zu entnehmen, auf die hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird. Bevorzugte Tenside sind Mono-, Di- und/oder Triester der Phosphorsäure mit Anlagerungsprodukten von 2 bis 30 mol Ethylenoxid an C8- bis C22-Fettalkohole.
  • Geeignete amphotere Tenside sind z.B. Derivate aliphatischer quaternärer Ammonium-, Phosphonium- und Sulfoniumverbindungen der Formel
    Figure 00160001
    wobei R1 eine geradkettige oder verzweigtkettige Alkyl-, Alkenyl- oder Hydroxyalkylgruppe mit 8 bis 18 C-Atomen und 0 bis etwa 10 Ethylenoxideinheiten und 0 bis 1 Glycerineinheit darstellt; Y eine N-, P- oder S-haltige Gruppe ist; R2 eine Alkyl- oder Monohydroxyalkylgruppe mit 1 bis 3 C-Atomen ist; die Summe von x+y gleich 2 ist, falls Y ein Schwefelatom ist und die Summe von x+y gleich 3 ist, wenn Y ein Stickstoffatom oder ein Phosphoratom ist; R3 eine Alkylen- oder Hydroxyalky lengruppe mit 1 bis 4 C-Atomen ist und Z(-) eine Carboxylat-, Sulfat-, Phosphonat- oder Phosphatgruppe darstellt.
  • Andere amphotere Tenside wie Betaine sind ebenso geeignet. Beispiele für Betaine umfassen C8- bis C18-Alkylbetaine wie Cocodimethylcarboxymethylbetain, Lauryldimethylcarboxymethylbetain, Lauryldimethylalphacarboxyethylbetain, Cetyldimethylcarboxymethylbetain, Oleyldimethylgammacarboxypropylbetain und Lauryl-bis(2-hydroxypropyl)alphacarboxyethylbetain; C8- bis C18-Sulfobetaine wie Cocodimethylsulfopropylbetain, Stearyldimethylsulfopropylbetain, Lauryldimethylsulfoethylbetain, Laurylbis-(2-hydroxyethyl)sulfopropylbetain; die Carboxylderivate des Imidazols, die C8- bis C18-Alkyldimethylammoniumacetate, die C8- bis C18-Alkyldimethylcarbonylmethylammoniumsalze sowie die C8- bis C18-Fettsäurealkylamidobetaine wie beispielsweise Kokosfettsäureamidopropylbetain und N-Kokosfettsäureamidoethyl-N-[2-(carboxymethoxy)ethyl]-glycerin (CTFA-Name: Cocoamphocarboxyglycinate).
  • Geeignete kationische Tenside enthalten Aminogruppen oder quaternisierte hydrophile Ammoniumgruppen, welche in Lösung eine positive Ladung tragen und durch die allgemeine Formel N(+)R1R2R3R4 X(–) dargestellt werden können, wobei R1 bis R4 unabhängig voneinander aliphatische Gruppen, aromatische Gruppen, Alkoxygruppen, Polyoxyalkylengruppen, Alkylamidogruppen, Hydroxyalkylgruppen, Arylgruppen oder Alkarylgruppen mit 1 bis 22 C-Atomen bedeuten, wobei mindestens ein Rest mindestens 6, vorzugsweise mindestens 8 C-Atome aufweist und X ein Anion darstellt, z.B. ein Halogen, Acetat, Phosphat, Nitrat oder Alkylsulfat, vorzugsweise ein Chlorid. Die aliphatischen Gruppen können zusätzlich zu den Kohlenstoffatomen und den Wasserstoffatomen auch Querverbindungen oder andere Gruppen wie beispielsweise weitere Aminogruppen enthalten. Beispiele für geeignete kationische Tenside sind die Chloride oder Bromide von Alkyldimethylbenzylammoniumsalzen, Alkyltrimethylammoniumsalze, z.B. Cetyltrimethylammoniumchlorid oder -bromid, Tetradecyltrimethylammoniumchlorid oder -bromid, Alkyldimethylhydroxyethylammoniumchloride oder -bromide, die Dialkyldimethylammoniumchloride oder -bromide, Alkylpyridiniumsalze, beispielsweise Lauryl- oder Cetylpyridiniumchlorid, Alkylamidoethyltrimethylammoniumethersulfate sowie Verbindungen mit kationischem Charakter wie Aminoxide, z.B. Alkylmethylaminoxide oder Alkylaminoethyldimethylaminoxide. Besonders bevorzugt sind C8-22-Alkyldimethylbenzylammoniumverbindungen, C8-22- Alkyltrimethylammoniumverbindungen, insbesondere Cetyltrimethylammoniumchlorid, C8-22-Alkyldimethylhydroxyethylammoniumverbindungen, Di-(C8-22-alkyl)dimethylammoniumverbindungen, C8-22-Alkylpyridiniumsalze, C8-22- Alkylamidoethyltrimethylammoniumethersulfate, C8-22-Alkylmethylaminoxide, C8-22-Alkylaminoethyldimethylaminoxide.
  • Die erfindungsgemäß einzusetzende kosmetische Zusammensetzung kann zusätzlich mindestens einen weiteren haar- oder hautkosmetischen Wirk- oder Zusatzstoff enthalten. Dieser Wirk- oder Zusatzstoff kann z.B. ausgewählt sein aus haarpflegenden Stoffen, haarfestigenden Stoffen, Silikonverbindungen, Lichtschutzstoffen, Konservierungsmitteln, Pigmenten, direktziehenden Haarfarbstoffen, partikelförmigen Stoffen und Oxidationshaarfarbstoffvorprodukten. Die Wirk- und Zusatzstoffe sind je nach Art und Einsatzzweck vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 20 Gew.%, insbesondere von 0,05 bis 10 oder von 0,1 bis 5 Gew.% enthalten.
  • In einer Ausführungsform enthält das erfindungsmäße Mittel als haarpflegenden oder haarfestigenden Zusatzstoff mindestens ein Polymer mit anionischen oder anionisierbaren Gruppen in einer Menge von vorzugsweise 0,01 bis 20 Gew.% oder von 0,05 bis 10 Gew.%, besonders bevorzugt von 0,1 bis 5 Gew.%. Unter anionisierbaren Gruppen werden Säuregruppen wie z.B. Carbonsäure-, Sulfonsäure- oder Phosphorsäuregruppen verstanden, welche mittels üblicher Basen wie z.B. organischer Amine oder Alkali- oder Erdalkalihydroxide deprotoniert werden können. Die anionischen Polymere können teilweise oder vollständig mit einem basischen Neutralisationsmittel neutralisiert sein. Bevorzugt sind solche Mittel, in welchen im Polymer die sauren Gruppen zu 50 bis 100 %, besonders bevorzugt zu 70–100% neutralisiert sind. Als Neutralisationsmittel können organische oder anorganische Basen verwendet werden. Beispiele für Basen sind insbesondere Aminoalkanole wie z.B. Aminomethylpropanol (AMP), Triethanolamin oder Monoethanolamin, aber auch Ammoniak, NaOH, KOH u.a..
  • Das anionische Polymer kann ein Homo- oder Copolymer mit Säuregruppen enthaltenden Monomereinheiten auf natürlicher oder synthetischer Basis sein, welches gegebenenfalls mit Comonomeren, die keine Säuregruppen enthalten, copolymerisiert ist. Als Säuregruppen kommen Sulfonsäure-, Phosphorsäure- und Carbonsäuregruppen in Betracht, von denen die Carbonsäuregruppen bevorzugt sind. Geeignete Säuregruppen enthaltende Monomere sind beispielsweise Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure bzw. Maleinsäureanhydrid, Maleinsäuremonoester, insbesondere die Mono-C1-C7-alkylester der Maleinsäure sowie Aldehydocarbonsäuren oder Ketocarbonsäuren. Nicht mit Säuregruppen substituierte Comonomere sind beispielsweise Acrylamid, Methacrylamid, Alkyl- und Dialkylacrylamid, Alkyl- und Dialkylmethacrylamid, Alkylacrylat, Alkylmethacrylat, Vinylcaprolacton, Vinylpyrrolidon, Vinylester, Vinylalkohol, Propylenglykol oder Ethylenglykol, aminsubstituierte Vinylmonomere wie z.B. Dialkylaminoalkylacrylat, Dialkylaminoalkylmethacrylat, Monoalkylaminoalkylacrylat und Monoalkylaminoalkylmethacrylat, wobei die Alkylgruppen dieser Monomere vorzugsweise C1- bis C7-Alkylgruppen, besonders bevorzugt C1- bis C3-Alkylgruppen sind.
  • Geeignete Polymere mit Säuregruppen sind insbesondere unvernetzte oder mit polyfunktionellen Agenzien vernetzte Homopolymere der Acrylsäure oder der Methacrylsäure, Copolymere der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Monomeren ausgewählt aus Acrylsäure- oder Methacrylsäureestern, Acrylamiden, Methacrylamiden und Vinylpyrrolidon, Homopolymere der Crotonsäure sowie Copolymere der Crotonsäure mit Monomeren ausgewählt aus Vinylestern, Acrylsäure- oder Methacrylsäureestern, Acrylamiden und Methacrylamiden. Ein geeignetes natürliches Polymer ist beispielsweise Schellack.
  • Bevorzugte Polymere mit Säuregruppen sind:
    Terpolymere aus Acrylsäure, Alkylacrylat und N-Alkylacrylamid (INCI-Bezeichnung: Acrylates/Acrylamide Copolymer), insbesondere Terpolymere aus Acrylsäure, Ethylacrylat und Ntert-Butylacrylamid; vernetzte oder unvernetzte Vinylacetat/ Crotonsäure Copolymere (INCI-Bezeichnung: VA/Crotonates Copolymer); Copolymere aus ein oder mehreren C1-C5-Alkylacrylaten, insbesondere C2-C4-Alkylacrylaten und mindestens einem Monomer ausgewählt aus Acrylsäure oder Methacrylsäure (INCI-Bezeichnung: Acrylates Copolymer), z.B. Terpolymere aus tert.-Butylacrylat, Ethylacrylat und Methacrylsäure; Natriumpolystyrolsulfonat; Vinylacetat/Crotonsäure/ Vinylalkanoat Copolymere, z.B. Copolymere aus Vinylacetat, Crotonsäure und Vinylpropionat; Copolymere aus Vinylacetat, Crotonsäure und Vinylneodecanoat (INCI-Bezeichnungen: VA/Crotonates/Vinyl Propionate Copolymer, VA/Crotonates/Vinyl Neodecanoate Copolymer); Aminomethylpropanol-Acrylat Copolymere; Copolymere aus Vinylpyrrolidon und mindestens einem weiteren Monomer ausgewählt aus Acrylsäure und Methacrylsäure soweit ggf. Acrylsäureestern und Methacrylsäureestern; Copolymere aus Methylvinylether und Maleinsäuremonoalkylestern (INCI-Bezeichnungen: Ethylester of PVM/MA Copolymer, Butylester of PVM/MA Copolymer); Aminomethylpropanolsalze von Copolymeren aus Allylmethacrylat und mindestens einem weiteren Monomer ausgewählt aus Acrylsäure, und Methacrylsäure sowie ggf. Acrylsäureestern und Methacrylsäureestern; vernetzte Copolymere aus Ethylacrylat und Methacrylsäure; Copolymere aus Vinylacetat, Mono-n-butylmaleat und Isobornylacrylat; Copolymere aus zwei oder mehr Monomeren ausgewählt aus Acrylsäure und Methacrylsäure sowie ggf. Acrylsäureestern und Methacrylsäureestern; Copolymere aus Octylacrylamid und mindestens einem Monomeren ausgewählt aus Acrylsäure und Methacrylsäure sowie ggf. Acrylsäureestern und Methacrylsäureestern; Polyester aus Diglycol, Cyclohexandimethanol, Isophtalsäure und Sulfoisophtalsäure, wobei die Alkylgruppen der vorstehend genannten Polymere in der Regel vorzugsweise 1, 2, 3 oder 4 C-Atome aufweisen.
  • In einer Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mittel als haarpflegenden oder haarfestigenden Zusatzstoff mindestens ein zwitterionisches und/oder amphoteres Polymer in einer Menge von vorzugsweise 0,01 bis 20 Gew.% oder von 0,05 bis 10 Gew.%, besonders bevorzugt von 0,1 bis 5 Gew.%. Zwitterionische Polymere weisen gleichzeitig mindestens eine anionische und mindestens eine kationische Ladung auf. Amphotere Polymere weisen mindestens ein saure Gruppe (z.B. Carbonsäure- oder Sulphonsäuregruppe) und mindestens eine basische Gruppe (z.B. Aminogruppe) auf. Säuregruppen können mittels üblicher Basen wie z.B. organischer Amine oder Alkali- oder Erdalkalihydroxide deprotoniert sein.
  • Bevorzugte zwitterionische oder amphotere Polymere sind:
    Copolymere gebildet aus Alkylacrylamid, Alkylaminoalkylmethacrylat und zwei oder mehr Monomeren aus Acrylsäure und Methacrylsäure sowie ggf. deren Estern, insbesondere Copolymere aus Octylacrylamid, Acrylsäure, Butylaminoethylmethacrylat, Methylmethacrylat und Hydroxypropylmethacrylat (INCI-Bezeichnung: Octylacrylamide/Acrylates/Butylaminoethyl Methacrylate Copolymer); Copolymere, welche gebildet sind aus mindestens einer ersten Monomerart, welche quaternäre Amingruppen aufweist und mindestens einer zweiten Monomerart, welche Säuregruppen aufweist; Copolymere aus Fettalkoholacrylaten, Alkylaminoxidmethacrylat und mindestens einem Monomeren ausgewählt aus Acrylsäure und Methacrylsäure sowie ggf. Acrylsäureestern und Methacrylsäureestern, insbesondere Copolymere aus Laurylacrylat, Stearylacrylat, Ethylaminoxid methacrylat und mindestens einem Monomeren ausgewählt aus Acrylsäure und Methacrylsäure sowie ggf. deren Estern; Copolymere aus Methacryloylethylbetain und mindestens einem Monomeren ausgewählt aus Methacrylsäure und Methacrylsäureestern; Copolymere aus Acrylsäure, Methylacrylat und Methacrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid (INCI-Bezeichnung: Polyquaternium-47); Copolymere aus Acrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid und Acrylaten oder Copolymere aus Acrylamid, Acrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid, 2-Amidopropylacrylamidsulfonat und Dimethylaminopropylamin (INCI-Bezeichnung: Polyquaternium-43); Oligomere oder Polymere, herstellbar aus quaternären Crotonbetainen oder quaternären Crotonbetainestern.
  • In einer Ausführungsform enthält das erfindungsmäße Mittel als haarpflegenden oder haarfestigenden Zusatzstoff mindestens ein kationisches Polymer. Die kationischen Polymere sind in der erfindungsgemäß einzusetzenden Zusammensetzung in einer Menge von vorzugsweise 0,01 bis 20 Gew.% oder von 0,05 bis 10 Gew.%, besonders bevorzugt von 0,1 bis 5 Gew.% enthalten. Es kann sich um synthetische oder um natürliche Polymere handeln. Die Polymere sind haarfestigend und/oder haarpflegend und vorzugsweise auch filmbildend. Unter natürlichen Polymeren werden auch chemisch modifizierte Polymere natürlichen Ursprungs verstanden. Unter haarfestigenden Polymeren werden solche Polymere verstanden, die bei Anwendung in 0,01 bis 5%iger wässriger, alkoholischer oder wässrig-alkoholischer Lösung oder Dispersion in der Lage sind, auf das Haar eine festigende oder die Frisur stabilisierende Wirkung auszuüben, z.B. die Curl Retention gegenüber einer Wasserwelle zu erhöhen, insbesondere diejenigen, für die im International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook, 10. Edition, 2004, die Funktion "Hair Fixatives" angegeben ist. Unter haarpflegenden Polymeren werden solche Polymere verstanden, die bei Anwendung in 0,01 bis 5%iger wässriger, alkoholischer oder wässrig-alkoholischer Lösung oder Dispersion in der Lage sind, auf das Haar eine pflegende oder konditionierende Wirkung, z.B. den Griff oder die Kämmbarkeit verbessern oder den Glanz erhöhen, insbesondere diejenigen, für die im International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook, 10. Edition, 2004, die Funktion "Hair Conditioning Agents" angegeben ist. Unter filmbildenden Polymeren werden solche Polymere verstanden, die bei Anwendung in 0,01 bis 5%iger wässriger, alkoholischer oder wässrig-alkoholischer Lösung oder Dispersion in der Lage sind, nach dem Trocknen auf dem Haar einen Polymerfilm abzuscheiden und insbesondere diejenigen, für die im International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook, 10. Edition, 2004, die Funktion "Film Formers" angegeben ist. Die Polymere können auch gleichzeitig zwei oder drei der Eigenschaften "filmbildend", "haarfestigend" und "haarpflegend" aufweisen.
  • Kationische Polymere sind Polymere mit kationischen Gruppen oder mit kationisierbaren Amingruppen, insbesondere primären, sekundären, tertiären oder quaternären Amingruppen. Die kationische Ladungsdichte beträgt vorzugsweise 1 bis 7 meq/g.
  • Geeignete synthetische kationische Polymere sind Homo- oder Copolymere, die aus mindestens einem der folgenden Monomere aufgebaut sind: Dialkylaminoalkylacrylat, Dialkylaminoalkylmethacrylat, Monoalkylaminoalkylacrylat und Monoalkylamino alkylmethacrylat, Trialkylmethacryloxyalkylammonium, Trialkylacryloxyalkylammonium, Dialkyldiallylammonium und quaternäre Vinylammoniummonomere mit cyclischen, kationische Stickstoffe enthaltenden Gruppen.
  • Geeignete kationische Polymere enthalten vorzugsweise quaternäre Amingruppen. Die kationischen Polymere können Homo- oder Copolymere sein, wobei die quaternären Stickstoffgruppen entweder in der Polymerkette oder vorzugsweise als Substituent an einem oder mehreren der Monomeren enthalten sind. Die Ammoniumgruppen enthaltenden Monomere können mit nicht kationischen Monomeren copolymerisiert sein. Geeignete kationische Monomere sind ungesättigte, radikalisch polymerisierbare Verbindungen, welche mindestens eine kationische Gruppe tragen, insbesondere ammoniumsubstituierte Vinylmonomere wie z.B. Trialkylmethacryloxyalkylammonium, Trialkylacryloxyalkylammonium, Dialkyldiallylammonium und quaternäre Vinylammoniummonomere mit cyclischen, kationische Stickstoffe enthaltenden Gruppen wie Pyridinium, Imidazolium oder quaternäre Pyrrolidone, z.B. Alkylvinylimidazolium, Alkylvinylpyridinium, oder Alkylvinylpyrrolidon Salze. Die Alkylgruppen dieser Monomere sind vorzugsweise niedere Alkylgruppen wie z.B. C1- bis C7-Alkylgruppen, besonders bevorzugt C1- bis C3-Alkylgruppen.
  • Die Ammoniumgruppen enthaltenden Monomere können mit nicht kationischen Monomeren copolymerisiert sein. Geeignete Comonomere sind beispielsweise Acrylamid, Methacrylamid, Alkyl- und Dialkylacrylamid, Alkyl- und Dialkylmethacrylamid, Alkylacrylat, Alkylmethacrylat, Vinylcaprolacton, Vinylcaprolactam, Vinylpyrrolidon, Vinylester, z.B. Vinyl acetat, Vinylalkohol, Propylenglykol oder Ethylenglykol, wobei die Alkylgruppen dieser Monomere vorzugsweise C1- bis C7-Alkylgruppen, besonders bevorzugt C1- bis C3-Alkylgruppen sind.
  • Geeignete Polymere mit quaternären Amingruppen sind z.B. die im CTFA Cosmetic Ingredient Dictionary unter den Bezeichnungen Polyquaternium beschriebenen Polymere wie Methylvinylimidazoliumchlorid/Vinylpyrrolidon Copolymer (Polyquaternium-16) oder quaternisiertes Vinylpyrrolidon/Dimethylaminoethylmethacrylat Copolymer (Polyquaternium-11) sowie quaternäre Silikonpolymere bzw. -oligomere wie beispielsweise Silikonpolymere mit quaternären Endgruppen (Quaternium-80).
  • Bevorzugte kationische Polymere auf synthetischer Basis:
    Poly(dimethyldiallylammoniumchlorid) (INCI: Polyquaternium-6); Copolymere aus Acrylamid und Dimethyldiallylammoniumchlorid; quaternäre Ammoniumpolymere, gebildet durch die Reaktion von Diethylsulfat und einem Copolymer aus Vinylpyrrolidon und Dimethylaminoethylmethacrylat, insbesondere Vinylpyrrolidon/Dimethylaminoethylmethacrylatmethosulfat Copolymer (z.B. Gafquat® 755 N, Gafquat® 734); quaternäre Ammoniumpolymere aus Methylvinylimidazoliumchlorid und Vinylpyrrolidon (z.B. LUVIQUAT® HM 550); Polyquaternium-35; Methacryloylethyltrimethylammoniumchlorid Homopolymer (INCI: Polyquaternium-37); Polyquaternium-57; Polymer aus Trimethylammonium-ethyl-methacrylatchlorid; Terpolymere aus Dimethyldiallylammoniumchlorid, Natriumacrylat und Acrylamid (z.B. Merquat® Plus 3300); Copolymere aus Vinylpyrrolidon, Dimethylaminopropylmethacrylamid und Methacryloylamino propyllauryldimethylammoniumchlorid; Terpolymere aus Vinylpyrrolidon, Dimethylaminoethylmethacrylat und Vinylcapro-lactam (z.B. Gaffix® VC 713); Vinylpyrrolidon/Methacrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid Copolymere (z.B. Gafquat® HS 100); Copolymere aus Vinylpyrrolidon und Dimethylaminoethylmethacrylat; Copolymere aus Vinylpyrrolidon, Vinylcaprolactam und Dimethylaminopropylacrylamid; Poly- oder Oligoester, aufgebaut aus mindestens einer ersten Monomerart, die ausgewählt ist aus mit mindestens einer quaternären Ammoniumgruppe substituierten Hydroxysäure; endständig mit quaternären Ammoniumgruppen substituierte Dimethylpolysiloxane.
  • Geeignete kationische Polymere, die von natürlichen Polymeren abgeleitet sind, sind insbesondere kationische Derivate von Polysacchariden, beispielsweise kationische Derivate von Cellulose, Stärke oder Guar. Geeignet sind weiterhin Chitosan und Chitosanderivate. Kaionische Polysaccharide haben z.B. die allgemeine Formel G-O-B-N+RaRbRc X G ist ein Anhydroglucoserest, beispielsweise Stärke- oder Celluloseanhydroglucose;
    B ist eine divalente Verbindungsgruppe, beispielsweise Alkylen, Oxyalkylen, Polyoxyalkylen oder Hydroxyalkylen;
    Ra, Rb und Rc sind unabhängig voneinander Alkyl, Aryl, Alkylaryl, Arylalkyl, Alkoxyalkyl oder Alkoxyaryl mit jeweils bis zu 18 C-Atomen, wobei die Gesamtzahl der C-Atome in Ra, Rb und Rc vorzugsweise maximal 20 ist;
    X ist ein übliches Gegenanion, beispielsweise ein Halogen, Acetat, Phosphat, Nitrat oder Alkylsulfat, vorzugsweise ein Chlorid. Kationische Cellulosen sind z.B. solche mit den INCI-Bezeichnungen Polyquaternium-4, Polyquaternium-10 oder Polyquaternium-24. Ein geeignetes kationisches Guarderivat hat z.B. die INCI-Bezeichnung Guar Hydroxypropyltrimonium Chloride.
  • Besonders bevorzugte kationaktive Stoffe sind Chitosan, Chitosansalze und Chitosanderivate. Bei den erfindungsgemäß einzusetzenden Chitosanen handelt es sich um vollständig oder partiell deacetylierte Chitine. Das Molekulargewicht kann über ein breites Spektrum verteilt sein, beispielsweise von 20.000 bis ca. 5 Millionen g/mol, z.B. von 30.000 bis 70.000 g/mol. Vorzugsweise liegt das Molekulargewicht jedoch über 100.000 g/mol, besonders bevorzugt von 200.000 bis 700.000 g/mol. Der Deacetylierungsgrad beträgt vorzugsweise 10 bis 99%, besonders bevorzugt 60 bis 99%. Ein bevorzugtes Chitosansalz ist Chitosoniumpyrrolidoncarboxylat, z.B. Kytamer® PC mit einem Molekulargewicht von ca. 200.000 bis 300.000 g/mol und Deacetylierung von 70 bis 85%. Als Chitosanderivate kommen quaternierte, alkylierte oder hydroxyalkylierte Derivate, z.B. Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl- oder Hydroxybutylchitosan in Betracht. Die Chitosane oder Chitosanderivate liegen vorzugsweise in neutralisierter oder partiell neutralisierter Form vor. Der Neutralisationsgrad liegt vorzugsweise bei mindestens 50%, besonders bevorzugt zwischen 70 und 100, bezogen auf die Anzahl der freien Basengruppen. Als Neutralisationsmittel können prinzipiell alle kosmetisch verträglichen anorganischen oder organischen Säuren verwendet werden wie beispielsweise Ameisensäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Milchsäure, Zitronensäure, Pyrrolidoncarbonsäure, Salzsäure u.a., von denen die Pyrrolidoncarbonsäure besonders bevorzugt ist.
  • Bevorzugte kationische Polymere auf natürlicher Basis:
    kationische Cellulosederivate aus Hydroxyethylcellulose und Diallyldimethylammoniumchlorid; kationische Cellulosederivate aus Hydroxyethylcellulose und mit Trimethylammonium substituiertem Epoxid; Chitosan und dessen Salze; Hydroxyalkylchitosane und deren Salze; Alkyl-hydroxyalkylchitosane und deren Salze; N-Hydroxyalkylchitosanalkylether.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mittel 0,01 bis 15 Gew.%, vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.% mindestens eines synthetischen oder natürlichen nichtionischen filmbildenden Polymers. Unter natürlichen Polymeren werden auch chemisch modifizierte Polymere natürlichen Ursprungs verstanden. Unter filmbildenden Polymeren werden solche Polymere verstanden, die bei Anwendung in 0,01 bis 5%iger wässriger, alkoholischer oder wässrig-alkoholischer Lösung in der Lage sind, auf dem Haar einen Polymerfilm abzuscheiden. Geeignete synthetische nichtionische Polymere sind Homo- oder Copolymere, die aus mindestens einem der folgenden Monomere aufgebaut sind: Vinyllactamen wie z.B. Vinylpyrrolidon oder Vinylcaprolactam; Vinylestern wie z.B. Vinylacetat; Vinylalkohol, Vinylformamid, Acrylamiden, Methacrylamiden, Alkylacrylamiden, Dialkylacrylamiden, Alkylmethacrylamiden, Dialkylmethacrylamiden, Alkylacrylaten, Alkylmethacrylaten, Alkylmaleimiden wie z.B. Ethylmaleimid oder Hydroxyethylmaleimid und Alkylenglykolen wie z.B. Propylenglykol oder Ethylenglykol, wobei die Alkyl- bzw. Alkylengruppen dieser Monomere vorzugsweise C1- bis C7-Alkylgruppen, besonders bevorzugt C1- bis C3-Alkylgruppen sind.
  • Geeignet sind z.B. Homopolymere des Vinylcaprolactams, des Vinylpyrrolidons oder des N-Vinylformamids. Weitere geeignete synthetische nichtionische Polymere sind z.B. Polyacrylamide, Polyethylenglykol/Polypropylenglykol Copolymere, Copolymerisate aus Vinylpyrrolidon und Vinylacetat, Terpolymere aus Vinylpyrrolidon, Vinylacetat und Vinylpropionat, Polyacrylamide; Polyvinylalkohole sowie Polyethylenglykol/Polypropylenglykol Copolymere. Geeignete natürliche filmbildende Polymere sind insbesondere solche auf Saccharidbasis, vorzugsweise Glucane z.B. Cellulose un deren Derivate. Geeignete Derivate sind insbesondere solche mit Alkyl- und/oder Hydroxyalkylsubstituenten, wibei die Alkylgruppen z.B. 1 bis 20, vorzugsweise 1 bis 4 C-Atome aufweisen können, z.B. Hydroxyalkylcellulose. Bevorzugte nichtionische Polymere sind: Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylcaprolactam, Vinylpyrrolidon/Vinylacetat Copolymere, Polyvinylalkohol, Isobutylen/Ethylmaleimid/Hydroxyethylmaleimid Copolymer; Copolymere aus Vinylpyrrolidon, Vinylacetat und Vinylpropionat.
  • In einer Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mittel als haarkonditionierenden Wirkstoff mindestens eine Silikonverbindung in einer Menge von vorzugsweise 0,01 bis 15 Gew.%, besonders bevorzugt von 0,1 bis 5 Gew.%. Die Silikonverbindungen umfassen flüchtige und nicht-flüchtige Silikone und in dem Mittel lösliche und unlösliche Silikone. Bei einer Ausführungsform handelt es sich um hochmolekulare Silikone mit einer Viskosität von 1.000 bis 2.000.000 cSt bei 25°C, vorzugsweise 10.000 bis 1.800.000 oder 100.000 bis 1.500.000. Die Silikonverbindungen umfassen Polyalkyl- und Polyarylsiloxane, insbesondere mit Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Phenyl-, Methylphenyl- und Phenylmethylgruppen. Bevorzugt sind Polydimethylsiloxane, Polydiethylsiloxane, Polymethylphenylsiloxane. Bevorzugt sind auch glanzgebende, arylierte Silikone mit einem Brechungsindex von mindestens 1,46, oder mindestens 1,52. Die Silikonverbindungen umfassen insbesondere die Stoffe mit den INCI-Bezeichnungen Cyclomethicone, Dimethicone, Dimethiconol, Dimethicone Copolyol, Phenyl Trimethicone, Amodimethicone, Trimethylsilylamodimethicone, Stearyl Siloxysilicate, Polymethylsilsesquioxane, Dimethicone Crosspolymer. Geeignet sind auch Silikonharze und Silikonelastomere, wobei es sich um hochvernetzte Siloxane handelt. Vernetzte Silikone können gleichzeitig auch als Konsistenzgeber der vorzugsweise cremeartigen, festen oder hochviskosen Zusammensetzung dienen. Vernetzte Silikone sind z.B. diejenigen mit den INCI-Bezeichnungen Acrylates/Bis-Hydroxypropyl Dimethicone Crosspolymer, Butyl Dimethiconemethacrylate/Methyl Methacrylate Crosspolymer, C30–45 Alkyl Cetearyl Dimethicone Crosspolymer, C30–45 Alkyl Dimethicone/Polycyclohexene Oxide Crosspolymer, Cetearyl Dimethicone/Vinyl Dimethicone Crosspolymer, Dimethicone Crosspolymer, Dimethicone Crosspolymer-2, Dimethicone Crosspolymer-3, Dimethicone/Divinyldimethicone/ Silsesquioxane Crosspolymer, Dimethicone/PEG-10/15 Crosspolymer, Dimethicone/PEG-15 Crosspolymer, Dimethicone/PEG-10 Crosspolymer, Dimethicone/Phenyl Vinyl Dimethicone Crosspolymer, Dimethicone/Polyglycerin-3 Crosspolymer, Dimethicone/Titanate Crosspolymer, Dimethicone/Vinyl Dimethicone Crosspolymer, Dimethicone/ Vinyltrimethylsiloxysilicate Crosspolymer, Dimethiconol/Methylsilanol/Silicate Crosspolymer, Diphenyl Dimethicone Crosspolymer, Diphenyl Dimethicone/ Vinyl Diphenyl Dimethicone/Silsesquioxane Crosspolymer, Divinyldimethicone/Dimethicone Crosspolymer, Lauryl Dimethicone PEG-15 Crosspolymer, Lauryl Dimethicone /Polyglycerin-3 Crosspolymer, Methylsilanol/Silicate Crosspolymer, PEG-10 Dimethicone Crosspolymer, PEG-12 Dimethicone Crosspolymer, PEG-10 Dimethicone/Vinyl Dimethicone Crosspolymer, PEG-10/Lauryl Dimethicone Crosspolymer, PEG-15/Lauryl Dimethicone Crosspolymer, Silicone Quaternium-16/Glycidoxy Dimethicone Crosspolymer, Styrene/Acrylates/Dimethicone Acrylate Crosspolymer, Trifluoropropyl Dimethicone/PEG-10 Dimethicone Crosspolymer, Trifluoropropyl Dimethicone/Trifluoropropyl Divinyldimethicone Crosspolymer, Trifluoropropyl Dimethicone/Vinyl Trifluoropropyl Dimethicone/Silsesquioxane Crosspolymer, Trimethylsiloxysilicate/ Dimethicone Crosspolymer, Trimethylsiloxysilicate/Dimethiconol Crosspolymer, Vinyl Dimethicone/Lauryl Dimethicone Crosspolymer, Vinyl Dimethicone/Methicone Silsesquioxane Crosspolymer, Vinyldimethyl/Trimethylsiloxysilicate Stearyl Dimethicone Crosspolymer.
  • Bevorzugte Silikone sind: cyclische Dimethylsiloxane, lineare Polydimethylsiloxane, Blockpolymere aus Polydimethylsiloxan und Polyethylenoxid und/oder Polypropylenoxid, Polydimethylsiloxane mit end- oder seitenständigen Polyethylenoxid- oder Polypropylenoxidresten, Polydimethylsiloxane mit endständigen Hydroxylgruppen, phenylsubstituierte Polydimethylsiloxane, Silikonemulsionen, Silikonelastomere, Silikonwachse, Silikongums, aminosubstituierte Silikone, mit quaternären Ammoniumgruppen substituierte Silikone und vernetzte Silikone.
  • In einer Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mittel einen Lichtschutzstoff in einer Menge von vorzugsweise 0,01 bis 10 Gew.% oder von 0,1 bis 5 Gew.%, besonders bevorzugt von 0,2 bis 2 Gew.%. Die Lichtschutzstoffe umfassen insbesondere alle in der EP 1 084 696 genannten Lichtschutzstoffe. Bevorzugt sind: 4-Methoxy-zimtsäure-2-ethylhexylester, Methylmethoxycinnamat, 2-Hydroxy-4-methoxy-benzophenon-5-sulfonsäure und polyethoxylierte p-Aminobenzoate.
  • In einer Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mittel 0,01 bis 20, besonders bevorzugt von 0,05 bis 10, ganz besonders bevorzugt von 0,1 bis 5 Gew.% an mindestens einem haarkonditionierenden Zusatzstoff, ausgewählt aus Betain; Panthenol; Panthenylethylether; Sorbitol; Proteinhydrolysaten; Pflanzenextrakten; A-B-Block-Copolymeren aus Alkylacrylaten und Alkylmethacryaten; A-B-Block-Copolymeren aus Alkylmethacrylaten und Acrylnitril; A-B-A-Block-Copolymeren aus Lactid und Ethylenoxid; A-B-A-Block-Copolymeren aus Caprolacton und Ethylenoxid; A-B-C-Block-Copolymeren aus Alkylen- oder Alkadienverbindungen, Styrol und Alkylmethacrylaten; A-B-C-Block-Copolymeren aus Acrylsäure, Styrol und Alkylmethacrylaten; sternförmigen Block-Copolymeren; hyperverzweigten Polymeren; Dendrimeren; intrinsisch elektrisch leitfähigen 3,4-Polyethylendioxythiophenen und intrinsisch elektrisch leitfähigen Polyanilinen.
  • In einer Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mittel 0,01 bis 5, besonders bevorzugt von 0,05 bis 1 Gew.% an mindestens einem Konservierungsmittel. Geeignete Konservierungsmittel sind die im International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook, 10. Auflage mit der Funktion "Preser vatives" aufgeführten Stoffe, z.B. Phenoxyethanol, Benzylparaben, Butylparaben, Ethylparaben, Isobutylparaben, Isopropylparaben, Methylparaben, Propylparaben, Iodopropinylbutylcarbamat, Methyldibromoglutaronitril, DMDM Hydantoin.
  • Die erfindungsgemäß einzusetzende Zusammensetzung kann darüber hinaus weitere, für Haarbehandlungsmittel übliche Zusatzbestandteile enthalten, z.B. Parfümöle; Trübungsmittel wie z.B. Ethylenglykoldistearat, Styrol/PVP Copolymere oder Polystyrole; Feuchthaltemittel; Glanzgeber; Produktanfärbestoffe; Antioxidantien; in Mengen von jeweils vorzugsweise 0,01 bis 10 Gew.%, wobei die Gesamtmenge vorzugsweise 10 Gew.% nicht übersteigt.
  • Die Zusammensetzung enthält kosmetisch akzeptable Lösungsmittel, vorzugsweise ein wässriges, alkoholisches oder wässrig-alkoholisches Medium. Als Alkohole können insbesondere die für kosmetische Zwecke üblicherweise verwendeten niederen Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen wie z.B. Ethanol und Isopropanol enthalten sein. Als zusätzliche Co-Solventien können organische Lösungsmittel oder ein Gemisch aus Lösungsmitteln mit einem Siedepunkt unter 400°C in einer Menge von 0,1 bis 15 Gew. bevorzugt von 1 bis 10 Gew.% enthalten sein. Besonders geeignet als zusätzliche Co-Solventien sind unverzweigte oder verzweigte Kohlenwasserstoffe wie Pentan, Hexan, Isopentan und cyclische Kohlenwasserstoffe wie Cyclopentan und Cyclohexan. Diese leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffe können auch als Treibmittel verwendet werden. Weitere, besonders bevorzugte wasserlösliche Lösungsmittel sind Glycerin, Ethylenglykol, Propantriol und Propylenglykol in einer Menge bis 30 Gew.%.
  • Gegenstand der Erfindung ist auch ein Zweiphasenprodukt zur permanenten Haarumformung. Das Zweiphasenprodukt enthält
    • (A) ein erfindungsgemäßes Produktabgabesystem, wobei die Zusammensetzung des Produktabgabesystems mindestens einen keratinreduzierenden Stoff enthält und nichtfluide oder hochviskos, insbesondere gelförmig oder cremeförmig ist; und
    • (B) eine weitere Zusammensetzung, welche mindestens einen keratinreduzierenden Stoff enthält und fluide und von geringerer Viskosität ist als die Zusammensetzung des Produktabgabesystems (A).
  • Gegenstand der Erfindung ist auch ein Kombinationsprodukt zur permanenten Haarumformung, enthaltend
    • (A) eine erste Zusammensetzung, welche mindestens einen keratinreduzierenden Stoff enthält und
    • (B) eine zweite Zusammensetzung, welche mindestens ein Oxidationsmittel enthält,
    wobei eine oder beide der Zusammensetzungen (A) und (B) in Form eines erfindungsgemäßen Produktabgabesystems vorliegen.
  • Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur dauerhaften Haarverformung, bei dem man das Haar bevor und/oder nachdem man es in die gewünschte Form bringt, mit einem haarkeratinreduzierenden Verformungsmittel behandelt, nach einer für die dauerhafte Verformung des Haares ausreichenden Einwirkungszeit das Haar gegebenenfalls mit Wasser spült, sodann das Haar oxidativ nachbehandelt, erneut mit Wasser spült, zur Frisur legt und schließlich trocknet, wobei als haarkeratinreduzierendes Verformungsmittel ein erfindungsge mäßes Produktabgabesystem verwendet wird, wobei die darin enthaltene Zusammensetzung mindestens einen keratinreduzierenden Stoff enthält und/oder wobei für die oxidative Nachbehandlung ein erfindungsgemäßes Produktabgabesystem verwendet wird, wobei die darin enthaltene Zusammensetzung mindestens ein Oxidationsmittel enthält.
  • Die erfindungsgemäßen Produkte zeichnen sich, bedingt durch ihre besondere Applikation mit dem erfindungsgemäß zu verwendenden speziellen Aerosol-Sprühsystem, durch eine hervorragende, gezielte Applizierbarkeit und hervorragende Verteilbarkeit aus. Die Vorteile bei der Anwendung zeigen sich anhand einer bequemen Applikation, einer sparsameren Dosierung und einer vom Anwender als angenehmer empfundenen Konsistenz. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Produkte ist, dass sich durch einfache Variation des Treibmittels, der Treibmittelzusammensetzung oder des Treibmitteldruckes unterschiedliche Sprüheigenschaften gezielt einstellen lassen, wie sie bisher für die zugrundeliegenden Wirkstoffzusammensetzungen nicht zur Verfügung standen. Die Sprüheigenschaften reichen dabei von einem feinen Aerosol-Sprühnebel über schneeartige Tröpfchen und Sprühflocken bis zu einem Sprühschaum.
  • Die nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern.
  • Beispiele
  • In den nachfolgenden Beispielen wurden die jeweiligen Wirkstoffzusammensetzungen zusammen mit dem jeweils angegebenen Treibmittel in eine druckfeste Aerosoldose abgefüllt und mit einem Kapillarsprühsystem versehen, wie es beispielsweise unter der Bezeichnung TRUSPRAY® von Boehringer Ingelheim microParts GmbH erhältlich ist. Verschieden große Ventildurchmesser und Ventilkegel sind einsetzbar, vorzugsweise jedoch folgende Größen:
    Ventildurchmesser 0.5 mm
    Ventilkegel 0.35 mm
    Beispiel 1: Dauerwell Creme Wirkstoffzusammensetzung:
    4,0 g Cetyl/Stearylalkohol (Lanette® O, Cognis)
    1,0 g Ceteareth-25
    0.7 g Polyquaternium-6
    14–18 g Ammoniumthioglykolat, 70%ig
    2.8 g Ammoniak, 25%ig
    3.8 g Ammoniumhydrogencarbonat
    0,75 g Cetyltrimethylammoniumchlorid
    0.4–0.7 g Duftstoff
    ad. 100 g Wasser, vollentsalzt
    zusätzlich optional:
    1 – 5 g Cystein
    1 – 4 g 2-Mercaptopropionsäure (Thiomilchsäure)
    • Viskosität: 1000 – 1200 mPas (25°C)
    • pH Wert: 8.6
  • Abfüllverhältnisse in Gew.%:
    Figure 00370001
  • Figure 00380001
  • Die aufwändige Applikation mit dem Pinsel entfällt. Das Produkt kann besonders gut auch als Haaransatzcreme zur gezielten Umformung des Haaransatzes angewendet werden. Das Produkt eignet sich auch besonders gut dafür, in Kombination mit einer wässrigen, nicht-viskosen Dauerwelllotion eingesetzt zu werden, um beim Dauerwellvorgang optimal auf die Strukturunterschiede von Haaransatz zur Haarspitze einzugehen. Beispiel 2: Emulsionsfixiermittel für Dauerwellcreme Wirkstoffzusammensetzung:
    5 g Cetyl/Stearylalkohol (Lanette® O, Cognis)
    1,7 g Ceteareth-25
    0.5–1.0 g Polyquaternium-35
    6 g Wasserstoffperoxid, 50%ig
    0.1–0.2 g p-Acetaminophenol
    0.1 g Dinatriumhydrogenphosphat
    0.1 g Etidronic Acid, 60%ig in Wasser
    0.4–0.7 g Duftstoff
    ad. 100 g Wasser, vollentsalzt
    • Viskosität: 400 – 1000 mPas (Schergeschwindigkeit 12.9 s–1, 25 °C)
    • pH Wert: 2.2 – 2.8
    Abfüllverhältnisse in Gew.%:
    Figure 00380002
    Figure 00390001
    Beispiel 3: Haarglättungscreme Wirkstoffzusammensetzung:
    10 g Cetyl/Stearylalkohol (Lanette® O, Cognis)
    2 g Ceteareth-25
    3 g Vaseline
    16–18 g Ammoniumthioglykolat, 70%ig
    3 g Ammoniak, 25%ig
    0.4–0.7 g Duftstoff
    ad. 100 g Wasser, vollentsalzt
    • Viskosität: 2000 – 3000 mPas (25 °C)
    • pH Wert: 9.0
    Abfüllverhältnisse in Gew.%:
    Figure 00390002
    Beispiel 4: Cremefixierung für Haarglättungsmittel Wirkstoffzusammensetzung:
    11 g Cetyl/Stearylalkohol (Lanette® O, Cognis)
    2,2 g Ceteareth-25
    3 g Vaseline
    6 g Wasserstoffperoxid, 50%ig
    0.1–0.2 g Salicylsäure
    0.1 g Dinatriumhydrogenphosphat
    0.1 g Etidronic Acid, 60%ig in Wasser
    0.4–0.7 g Duftstoff
    ad. 100 g Wasser, vollentsalzt
    • Viskosität: 4000 – 6000 mPas (Schergeschwindigkeit 12.9 s–1, 25 °C)
    • pH Wert: 2.0 – 2.6
  • Abfüllverhältnisse in Gew.%:
    Figure 00400001
  • Die cremeförmigen Zusammensetzung der Beispiele 1 bis 4 lassen sich sehr anwenderfreundlich applizieren, d.h. direkt und gezielt auf die zu behandelnden Haarpartien oder auf den Haaransatz aufsprühen, ohne dass eine umständliche Anwendung mittels Pinsel erforderlich ist.
  • Beispiel 5: Dauerwellgel zur Haaransatzauffrischung Wirkstoffzusammensetzung:
    Figure 00400002
  • Figure 00410001
  • Aerosolabfüllung:
    Die Wirkstoffzusammensetzung wird mit Dimethylether im Gewichtsverhältnis Wirkstoff : Treibmittel = 50 : 50 sowie im Gewichtsverhältnis 60 : 40 abgefüllt.
  • Behandlung des Haares zur Ansatzauffrischung:
    Aufsprühen des Gels auf das gewickelte Ansatzhaar mit dem Produktabgabesystem, nach Einwirkzeit (8–15 min) ausspülen, dann fixieren. Dabei wird nur die Ansatzwelle aufgefrischt.
  • Ergebnis: Neue Welle und Bewegung im Ansatzbereich; Schonung der Längen und Spitzen, da diese nicht erneut permanent verformt werden. Daher hervorragender Griff und sehr gute Kämmbarkeit des Haares; Convenience und Sicherheit für den Anwender wegen der Tropffestigkeit des Wellmittelgels; Anwenderfreundliche Applikation des verdickten Dauerwellmittels; die aufwändige Applikation mit dem Pinsel entfällt.
  • Beispiel 6: 2-Phasen Dauerwelle zum Ausgleich großer struktureller Unterschiede des Haares Wirkstoffzusammensetzung Phase 1:
    Figure 00420001
  • Wirkstoffzusammensetzung Phase 2:
    Figure 00420002
  • Figure 00430001
  • Phase 1 wird als niedrigviskose Lotion angewendet, Phase 2 wird mit Treibgas zu einem erfindungsgemäßen Produktabgabesystem abgefüllt.
  • Aerosolabfüllung von Phase 2:
    Die gängigen Treibmittel sind einsetzbar, vorzugsweise wird Dimethylether verwendet. Die Wirkstoffzusammensetzung wird im Gewichtsverhältnis Wirkstoff : Treibmittel = 50 : 50 sowie im Gewichtsverhältnis 60 : 40 abgefüllt.
  • Die 2-Phasen Anwendung ermöglicht einen Ausgleich großer struktureller Unterschiede des Haares vom Haaransatz bis zur Haarspitze.
  • Behandlung des Haares: Auftragen der flüssigen Phase 1 des Wellmittels auf das gewickelte Haar, dann Aufsprühen der verdickten Phase 2 des Gels auf das gewickelte Ansatzhaar mittels erfindungsgemäßem Produktabgabesystem, nach Einwirkzeit (6–15 min) ausspülen, dann fixieren.
  • Ergebnis: Gleichmäßige Welle von Ansatz bis Spitze, Schonung der Haarspitzen, hervorragender Griff und sehr gute Kämmbarkeit des Haares; anwenderfreundliche Applikation des verdickten Dauerwellmittels der Phase 2, die sonst übliche aufwändige Applikation mit dem Pinsel entfällt.
  • Beispiel 7: Fixiergel für flüssige und verdickte Dauerwellmittel Wirkstoffzusammensetzung:
    Figure 00440001
  • Aerosolabfüllung:
    Die gängigen Treibmittel sind einsetzbar, vorzugsweise wird Dimethylether verwendet. Die Wirkstoffzusammensetzung wird im Gewichtsverhältnis Wirkstoff : Treibmittel = 50:50 sowie im Gewichtsverhältnis 60:40 und im Gewichtsverhältnis 70:30 abgefüllt.
  • Behandlung des Haares:
    Aufsprühen des Fixiergels nach dem Ausspülen des Wellmittels auf das gewickelte Ansatzhaar mit dem erfindungsgemäßen Produktabgabesystem, nach Einwirkzeit (5–12 min) ausspülen, nach dem Abwickeln erneute Auftragung des Fixiermittels auf das Haar (Nachfixierung), nach weiterer Einwirkzeit von 2 – 5 min ausspülen.
  • Vorteile: Anwenderfreundliche Applikation des verdickten Fixiermittels. Die aufwändige Auftragung des Mittels mit Mischschale und mit dem Pinsel entfällt.
  • Beispiel 8: Haarglättungsgel Wirkstoffzusammensetzung:
    Figure 00450001
  • Aerosolabfüllung:
    Die gängigen Treibmittel sind einsetzbar, vorzugsweise wird Dimethylether verwendet. Die Wirkstoffzusammensetzung wird im Gewichtsverhältnis Wirkstoff : Treibmittel = 50 : 50 sowie im Gewichtsverhältnis 60 : 40 abgefüllt.
  • Behandlung des Haares:
    Aufsprühen des Gels auf das trockene Haar mit dem erfindungsgemäßen Produktabgabesystem und Glättung des Haares mit dem Kamm (der Kamm kann auch Teil des Applikators sein), nach Einwirkzeit (10–30 min) ausspülen, dann fixieren (Einwirkzeit des Fixiermittels 5 bis 12 min), anschließend ggfs. Anwendung eines heißen Glätteisens.
  • Ergebnis: Glattes Haar mit hervorragendem Griff und sehr guter Kämmbarkeit; das erfindungsgemäße Produktabgabesystem ermöglicht die Auftragung des sehr viskosen Gels, das nicht abtropft und nicht auf die Kopfhaut läuft; die Convenience und Sicherheit für den Anwender ist daher deutlich verbessert; anwenderfreundliche Applikation des verdickten Dauerwellmittels; die aufwändige Applikation mit dem Pinsel entfällt.
  • Beispiel 9: Gelfixierung für Haarglättungsmittel Wirkstoffzusammensetzung:
    Figure 00460001
  • Aerosolabfüllung:
    Die gängigen Treibmittel sind einsetzbar, vorzugsweise wird Dimethylether verwendet. Die Wirkstoffzusammensetzung wird im Gewichtsverhältnis Wirkstoff : Treibmittel = 50:50 sowie im Gewichtsverhältnis 60:40 und im Gewichtsverhältnis 70:30 abgefüllt.
  • Behandlung des Haares:
    Aufsprühen des Fixiergels nach dem Ausspülen des reduktionsmittelhaltigen Glättungsmittels auf das geglättete Haar mit Hilfe des erfindungsgemäßen Produktabgabesystems, nach Einwirkzeit (5–12 min) ausspülen des Fixiergels, anschließend ggfs. Anwendung eines heißen Glätteisens.
  • Vorteile: Das erfindungsgemäße Produktabgabesystem ermöglicht die Auftragung des sehr viskosen oxidationsmittelhaltigen Gels, das nicht abtropft und nicht auf die Kopfhaut läuft. Die Convenience und Sicherheit für den Anwender ist daher deutlich verbessert. Ein weitere Vorteil liegt in der anwenderfreundlichen Anwendung des verdickten Fixiermittels. Die aufwändige Applikation mit dem Pinsel entfällt.

Claims (24)

  1. Produktabgabesystem zum Versprühen von Zusammensetzungen, welches aufweist (a) eine druckfeste Verpackung, (b) einen eine Kapillare enthaltenden Sprühkopf und (c) eine treibmittelhaltige Zusammensetzung, wobei das Versprühen mittels der Kapillare erfolgt und die Zusammensetzung mindestens einen reaktiven Wirkstoff enthält, der ausgewählt ist aus haarkeratinreduzierenden Verbindungen oder der ausgewählt ist aus Oxidationsmitteln.
  2. Produktabgabesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung mindestens eine haarkeratinreduzierende Verbindung enthält, welche ausgewählt ist aus Thioglykolsäure, Cystein, Thiomilchsäure und deren Salzen.
  3. Produktabgabesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die haarkeratinreduzierende Verbindung in einer Menge von 0,5 bis 25 Gew.%, bezogen auf die treibmittelfreie Zusammensetzung, enthalten ist.
  4. Produktabgabesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung das Disulfid einer haarkeratinreduzierenden Verbindung enthält.
  5. Produktabgabesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung mindestens ein Oxidationsmittel enthält, welches in einer Menge von 0,1 bis 25 Gew.%, bezogen auf die treibmittelfreie Zusammensetzung, enthalten ist und ausgewählt ist aus Wasserstoffperoxid, Bromaten, Persulfaten, Perboraten, Percarbonaten, Peroxiden und Jodaten.
  6. Produktabgabesystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung einen pH zwischen 6 und 9 aufweist, falls ein Bromat enthalten ist und einen pH Wert von 2 bis 6 aufweist, falls kein Bromat enthalten ist.
  7. Produktabgabesystem nach einem der Ansprüche 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung mindestens ein Peroxid und zusätzlich mindestens einen Peroxidstabilisator enthält.
  8. Produktabgabesystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Stabilisator in einer Menge von 0,01 bis 2 Gew.%, bezogen auf die treibmittelfreie Zusammensetzung, enthalten ist und ausgewählt ist aus Dialkalihydrogenphosphaten, p-Acetamidophenol, Oxyquinolinsalzen, Salizylsäure und deren Salzen, 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, Tetranatrium-1-hydroxyethan-1,1-diphosphonat, Tetranatrium-imino-disuccinat, Ethylendiamin-tetranatriumacetat und N-(4-Ethoxyphenyl)-acetamid.
  9. Produktabgabesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapillare einen Durchmesser von 0,1 bis 1 mm und eine Länge von 5 bis 100 mm aufweist.
  10. Produktabgabesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprührate 0,01 bis 5 g/s beträgt.
  11. Produktabgabesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibmittel ausgewählt sind aus Propan, Butan, Dimethylether, fluorierten Kohlenwasserstoffen und deren Gemischen.
  12. Produktabgabesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung nicht-fluide, gelförmig, wachsförmig, emulsionsförmig, cremeförmig, pastös oder fest ist.
  13. Produktabgabesystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung mindestens einen Verdicker oder Gelbildner in einer Menge von 0,01 bis 20 Gew.%, bezogen auf die treibmittelfreie Zusammensetzung, enthält.
  14. Produktabgabesystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdicker oder Gelbildner ein verdickendes Polymer ist, ausgewählt aus Copolymeren aus mindestens einer ersten Monomerart, die ausgewählt ist aus Acrylsäure und Methacrylsäure und mindestens einer zweiten Monomerart, die ausgewählt ist aus Estern der Acrylsäure und ethoxyliertem Fettalkohol; vernetzter Polyacrylsäure; vernetzte Copolymere aus mindestens einer ersten Monomerart, die ausgewählt ist aus Acrylsäure und Methacrylsäure und mindestens einer zweiten Monomerart, die ausgewählt ist aus Estern der Acrylsäure mit C10- bis C30-Alkoholen; Copolymeren aus mindestens einer ersten Monomerart, die ausgewählt ist aus Acrylsäure und Methacrylsäure und mindestens einer zweiten Monomerart, die ausgewählt ist aus Estern der Itaconsäure und ethoxyliertem Fettalkohol; Copolymeren aus mindestens einer ersten Monomerart, die ausgewählt ist aus Acrylsäure und Methacrylsäure, mindestens einer zweiten Monomerart, die ausgewählt ist aus Estern der Itaconsäure und ethoxyliertem C10- bis C30-Alkohol und einer dritten Monomerart, ausgewählt aus C1- bis C4-Aminoalkylacrylaten; Copolymeren aus zwei oder mehr Monomeren, ausgewählt aus Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylsäureestern und Methacrylsäureestern; Copolymeren aus Vinylpyrrolidon und Ammoniumacryloyldimethyltaurat; Copolymeren aus Ammoniumacryloyldimethyltaurat und Monomeren ausgewählt aus Estern von Methacrylsäure und ethoxylierten Fettalkoholen; Hydroxyethylcellulose; Hydroxypropylcellulose; Hydroxypropylguar; Glycerylpolyacrylat; Glycerylpolymethacrylat; Copolymeren aus mindestens einem C2-, C3- oder C4-Alkylen und Styrol; Polyurethanen; Hydroxypropylstärkephosphat; Polyacrylamid; mit Decadien vernetztes Copolymer aus Maleinsäureanhydrid und Methylvinylether; Johannesbrotkernmehl; Guar-Gummi; Xanthan; Dehydroxanthan; Carrageenan; Karaya-Gummi; hydrolysierte Maisstärke; Copolymeren aus Polyethylenoxid, Fettalkoholen und gesättigtem Methylendiphenyldiisocyanat.
  15. Produktabgabesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung eine Viskosität aufweist von mindestens 200 mPa s bei 25°C und bei einer Schergeschwindigkeit von 12,9 s–1.
  16. Produktabgabesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung eine Wasser-in-Öl-, eine Öl-in-Wasser- oder eine Mikroemulsion ist, mindestens einen Emulgator in einer Menge von 0,1 bis 30 Gew.%, bezogen auf die treibmittelfreie Zusammensetzung, und mindestens einen hydrophoben Stoff, ausgewählt aus Fettalkoholen und Ölen in einer Menge von 1 bis 20 Gew.%, bezogen auf die treibmittelfreie Zusammensetzung, und Wasser enthält.
  17. Produktabgabesystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Fettalkohole und Öle ausgewählt sind aus Silikonölen, Mineralölen, Isoparaffinölen, Paraffinölen, Squalan, pflanzlichen Ölen, Decanol, Octanol, Octenol, Dodecanol, Dodecenol, Decenol, Octadienol, Dodecadienol, Decadienol, Oleylalkohol, Erucaalkohol, Ricinolalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Cetylalkohol, Laurylalkohol, Myristylalkohol, Arachidylalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol, Linoleylalkohol, Linolenylalkohol und Behenylalkohol, Guerbetalkoholen.
  18. Produktabgabesystem nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Emulgator ausgewählt ist aus Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 mol Ethylenoxid und/ oder 1 bis 5 mol Propylenoxid an C8- bis C22-Fettalkohole, Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 mol Ethylenoxid und/oder 1 bis 5 mol Propylenoxid an C12- bis C22-Fettsäuren, Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 mol Ethylenoxid und/oder 1 bis 5 mol Propylenoxid an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe, C12- bis C22-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 mol Ethylenoxid an Glycerin, Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 mol Ethylenoxid an Rizinusöl oder an hydriertes Rizinusöl, Mono-, Di- oder Triester der Phosphorsäure mit Anlagerungsprodukten von 2 bis 30 mol Ethylenoxid an C8- bis C22-Fettalkohole, Ester aus Saccharose und ein oder zwei C8- bis C22-Fettsäuren, Ester aus Sorbitan und ein, zwei oder drei C8- bis C22-Fettsäuren und einem Ethoxylierungsgrad von 4 bis 20, Polyglycerylfettsäureester aus ein, zwei oder mehreren C8- bis C22-Fettsäuren und Polyglycerin mit 2 bis 20 Glyceryleinheiten, Alkylglykoside, C8-22-Alkyldimethylbenzylammoniumverbindungen, C8-22- Alkyltrimethylammoniumverbindungen, C8-22-Alkyldimethylhydroxyethylammoniumverbindungen, Di-(C8-22-alkyl)-dimethylammoniumverbindungen, C8-22-Alkylpyridiniumsalze, C8-22- Alkylamidoethyltrimethylammoniumethersulfate, C8-22- Alkylmethylaminoxide, C8-22-Alkylaminoethyldimethylaminoxide, Amidoaminen und quaternisierten Amidoaminen.
  19. Produktabgabesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung mindestens ein kationisches Polymer enthält.
  20. Produktabgabesystem nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das kationische Polymer kationische oder kationisierbare Gruppen aufweist, in einer Menge von von 0,01 bis 5 Gew.%, bezogen auf die treibmittelfreie Zusammensetzung, eingesetzt wird und ausgewählt ist aus kationischen Cellulosederivaten aus Hydroxyethylcellulose und Diallyldimethylammoniumchlorid; kationischen Cellulosederivaten aus Hydroxyethylcellulose und mit Trimethylammonium substituiertem Epoxid; Poly(dimethyldiallylammoniumchlorid); Copolymeren aus Acrylamid und Dimethyldiallylammoniumchlorid; quaternären Ammoniumpolymeren, gebildet durch die Reaktion von Diethylsulfat und einem Copolymer aus Vinylpyrrolidon und Dimethylaminoethylmethacrylat; quaternären Ammoniumpolymeren aus Methylvinylimidazoliumchlorid und Vinylpyrrolidon; Polyquaternium-35; Polymer aus Trimethylammonium-ethyl-methacrylatchlorid; Polyquaternium-57; endständig mit quaternären Ammoniumgruppen substituierte Dimethylpolysiloxane; Copolymer aus Vinylpyrrolidon, Dimethylaminopropylmethacrylamid und Methacryloylaminopropyllauryldimethylammoniumchlorid; Chitosan und dessen Salze; Hydroxyalkylchitosane und deren Salze; Alkyl-hydroxyalkylchitosane und deren Salze; N-Hydroxyalkylchitosanalkylether; Copolymer aus Vinylcaprolactam, Vinylpyrrolidon und Dimethylaminoethylmethacrylat; Copolymeren aus Vinylpyrrolidon und Dimethylaminoethylmethacrylat; Copolymeren aus Vinylpyrrolidon, Vinylcaprolactam und Dimethylaminopropylacrylamid; Poly- oder Oligoestern, aufgebaut aus mindestens einer ersten Monomerart, die ausgewählt ist aus mit mindestens einer quaternären Ammoniumgruppe substituierten Hydroxysäure; Methacryloylethyltrimethylammoniumchlorid Homopolymer.
  21. Produktabgabesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung mindestens einen weiteren Wirk- oder Zusatzstoff enthält, ausgewählt aus haarpflegenden Stoffen, haarfestigenden Stoffen, Silikonverbindungen, Lichtschutzstoffen, Konservierungsmitteln, Pigmenten, direktziehenden Haarfarbstoffen, partikelförmigen Stoffen und Oxidationshaarfarbstoffvorprodukten.
  22. Produktabgabesystem nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirk- und Zusatzstoffe in einer Menge von 0,01 bis 20 Gew.%, bezogen auf die treibmittelfreie Zusammensetzung, enthalten sind.
  23. Zweiphasenprodukt zur permanenten Haarumformung, enthaltend (A) ein Produktabgabesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 22, wobei die Zusammensetzung des Produktabgabesystems mindestens einen keratinreduzierenden Stoff enthält und nicht-fluide oder hochviskos ist und (B) eine weitere Zusammensetzung, welche mindestens einen keratinreduzierenden Stoff enthält und fluide und von geringerer Viskosität ist als die Zusammensetzung des Produktabgabesystems (A).
  24. Kombinationsprodukt zur permanenten Haarumformung, enthaltend (A) eine erste Zusammensetzung, welche mindestens einen keratinreduzierenden Stoff enthält und (B) eine zweite Zusammensetzung, welche mindestens ein Oxidationsmittel enthält, wobei eine oder beide der Zusammensetzungen (A) und (B) in Form eines Produktabgabesystems gemäß einem der Ansprüche 1 bis 22 vorliegen.
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