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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erfassen und
Bereitstellen von stückgutbezogenen
Daten für
die logistische Handhabung von Stückgütern. Sie betrifft insbesondere
eine Vorrichtung zum Erfassen und Bereitstellen derartiger Daten
für die
Sortierung von Postversandartikeln in einem Verteilerzentrum und/oder
zum Aufnahmen von Schadenfällen
an den Stückgütern.
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In
der heutigen Wirtschaftswelt spielt der Versand von Waren und Dokumenten
von einem Absender zu einem Adressaten eine bedeutende Rolle. Dieser
Versand wird häufig
von spezialisierten Unternehmen durchgeführt, insbesondere entsprechend spezialisierten
Speditionen und/oder öffentlichen oder
privaten Postunternehmen. Diese Unternehmen stehen dabei vor der
Herausforderung, eine immens hohe Anzahl an Stückgütern mit wechselnden Eigenschaften,
beispielsweise hinsichtlich Größe und Gewicht
und vor allem unterschiedlichen Adressaten, möglichst rationell handzuhaben.
Typischerweise werden Postversandartikel dabei in Verteilerzentren nach
Adressaten oder Adressatengruppen sortiert und anschließend getrennt
nach ihrer Sortierung weiterbefördert.
Um einen effizienten und rationalen Umgang mit den Stückgütern zu
erreichen, erfolgt die Sortierung häufig bereits automatisch, sofern
die Eigenschaften der Stückgüter dies
mit vertretbarem Aufwand zulassen. Es gibt jedoch bis heute zahlreiche
Fälle,
in denen eine vollautomatische Sortierung und Verteilung nicht möglich ist
oder aufgrund des Volumens und des mit dem Aufbau einer vollautomatischen
Sortieranlage verbundenen Aufwandes nicht praktiziert wird. Teilweise
werden Sortiervorgänge daher
auch heute noch vollständig
von Hand durchgeführt.
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Ein
weiteres Problem bei der Handhabung von massenhaften Stückgütern im
Versanddienst ist die Vermeidung von Schäden und/oder Verlusten, sei es
versehentlich oder aufgrund von Diebstahl, Sabotage etc. Das Risiko
von bewussten Verlusten lässt sich
durch möglichst
vollautomatische Handhabung der Stückgüter reduzieren, was jedoch
bislang, wie erwähnt,
nicht in allen Fällen
praktikabel ist. Einen erheblichen Aufwand bereitet darüber hinaus
die Abwicklung von Schadenfällen,
d.h. bei Be schädigungen
der Stückgüter, die
in den Verantwortungsbereich des Versandunternehmens fallen. Problematisch
sind in der Praxis häufig
Haftungsfragen, da die logistische Abwicklung häufig über mehrstufige Hierarchien
von jeweils eigenverantwortlichen Unternehmen, also mit Unterauftragnehmern,
erfolgt. Bei Beschädigungen
oder Verlust von Versandartikeln entsteht schnell Streit darüber, wer
die Haftung zu übernehmen
hat.
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Schadenfälle und
andere Sonderfälle
verursachen nicht nur Probleme bei einer manuellen oder weitgehend
manuellen Handhabung der Stückgüter, sondern
auch bei vollautomatisierten Sortier- und Verteileranlagen, wenn die Anlage
für die
Bearbeitung und Erfassung des "Sonderfalls" nicht entsprechend
ausgerüstet
ist. Eine umfassende Berücksichtigung
aller denkbaren Sonderfälle
ist jedoch aus Kostengründen
auch bei vollautomatisierten Großanlagen häufig nicht möglich.
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Vor
diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, die die logistische Handhabung
von Stückgütern, insbesondere
in einem Verteilerzentrum, erleichtert und damit eine kostengünstigere
Handhabung der Stückgüter ermöglicht.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art gelöst,
mit einem Rollcontainer, an dem eine Datenverarbeitungseinheit,
eine erste Anzeigeeinheit und eine Schnittstelleneinheit angeordnet sind,
wobei die Schnittstelleneinheit dazu ausgebildet ist, eine Vielzahl
von unterschiedlichen Datenerfassungsgeräten gleichzeitig anzuschließen, und
wobei die Datenverarbeitungseinheit einen Datenspeicher für die stückgutbezogenen
Daten und ein Betriebsprogramm beinhaltet, das dazu ausgebildet
ist, die stückgutbezogenen
Daten von zumindest zwei unterschiedlichen Datenerfassungsgeräten einzulesen,
miteinander zu verknüpfen
und im Datenspeicher abzuspeichern.
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Die
vorgeschlagene Vorrichtung ist aufgrund ihres Aufbaus an einem Rollcontainer
sehr mobil und kann daher bedarfsweise für die Handhabung von Stückgütern herangezogen
werden. Dies macht es möglich,
auch bestehende Anlagen durch die neue Vorrichtung zu ergänzen, beispielsweise
für eine Schadenaufnahme
als einen der oben genannten Sonderfälle. Aufgrund der Mobilität ist es
ferner möglich,
mehrere Anlagen zur Handhabung von Stückgütern wechselweise mit einer
neuen Vorrichtung zu bedienen, indem die Vorrichtung jeweils für den erforderlichen
Anwendungszweck herangezogen wird.
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Mit
ihrer Schnittstelleneinheit, der Datenverarbeitungseinheit und der
ersten Anzeigeeinheit ist die neue Vorrichtung andererseits in der
Lage, alle für eine
bestimmte Art der Handhabung von Stückgütern erforderlichen Daten lokal
vor Ort zu erfassen, zu verarbeiten und auszugeben, je nachdem,
welcher Anwendungszweck im konkreten Fall beabsichtigt ist. Die
Fähigkeit
der neuen Vorrichtung, stückgutbezogene
Daten von zumindest zwei unterschiedlichen Datenerfassungsgeräten einzulesen
und zu verarbeiten, ermöglicht
es dabei, verschiedene Informationsquellen, die Daten der Stückgüter liefern,
vor Ort zu erfassen und zu verarbeiten. In einer bestehenden automatisierten
Anlage können
damit zusätzliche Funktionalitäten, die
in dem Grundkonzept der bestehenden Anlage nicht berücksichtigt
sind, lokal vor Ort sehr einfach ergänzt werden. Bei einer manuellen Handhabung
der Stückgüter kann
mit geringem Aufwand eine Teilauto matisierung implementiert werden.
In einem bevorzugten Anwendungsfall beinhaltet die Teilautomatisierung
die Erfassung von Schadenfällen.
In einem anderen bevorzugten Anwendungsfall wird die neue Vorrichtung
dazu genutzt, den manuellen Sortier- und Verteilprozess schneller und
fehlerfreier zu gestalten, wie nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
erläutert
ist.
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Die
neue Vorrichtung ist aufgrund ihres Betriebsprogramms und der Schnittstelleneinheit
in der Lage, kurzfristig an wechselnde und neue Anforderungen bei
der logistischen Handhabung von Stückgütern angepasst zu werden. Da
die neue Vorrichtung dabei grundsätzlich unabhängig von
bestehenden (zentralen oder dezentralen) Datenverarbeitungsanlagen
betrieben werden kann, ist der Aufwand für die Inbetriebnahme der neuen
Vorrichtung vergleichsweise gering.
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Insgesamt
stellt die neue Vorrichtung damit ein Werkzeug zur Verfügung, mit
dem die logistische Handhabung von Stückgütern bedarfsgerecht und mit
geringem Investitionsaufwand erleichtert und verbessert werden kann.
Die Handhabung der Stückgüter kann
damit auch in Fällen,
in denen bislang eine vorwiegend oder ausschließlich manuelle Handhabung üblich ist,
spürbar
beschleunigt werden. Insgesamt lässt
sich die logistische Handhabung von Stückgütern also ohne großen Investitionsaufwand kostengünstiger
gestalten. Die genannte Aufgabe ist daher vollständig gelöst.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung beinhaltet die neue Vorrichtung
zumindest eine Kamera zum Aufnehmen eines Kamerabildes von jedem
Stückgut und
zumindest ein Datenerfassungsgerät
zum Ein lesen von alphanumerischen Daten zu jedem Stückgut, wobei
das Betriebsprogramm dazu ausgebildet ist, das Kamerabild und die
alphanumerischen Daten zu jedem Stückgut miteinander zu verknüpfen und abzuspeichern.
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Diese
Ausgestaltung ist besonders bevorzugt, weil damit eine bildliche
Dokumentation jedes gehandhabten Stückgutes ermöglicht wird. Die Verknüpfung des
Kamerabildes mit alphanumerischen Daten des Stückgutes, insbesondere einer
Kenn- oder Versandnummer, einer Absender- und/oder Adressangabe
oder ähnlichem,
ermöglicht
eine eindeutige Identifizierung in Verbindung mit einer Information
zum Zustand des Stückgutes.
Damit können einerseits
Schadenfälle
sehr einfach erfasst und dokumentiert werden. Durch die Möglichkeit,
die neue Vorrichtung lokal an verschiedenen Bearbeitungspositionen
zu nutzen, können
gegebenenfalls auch mehrstufige Handhabungsvorgänge lückenlos dokumentiert werden,
was beispielsweise die Klärung
von Haftungsfragen in Schadenfällen
erleichtert. Darüber hinaus
lassen sich auch "unerklärliche Verluste" von Stückgütern verhindern
oder zumindest leichter nachvollziehen. Die Integration einer Kamera
führt also
in Verbindung mit der bereits weiter oben erläuterten Mobilität zu einer
besonders effizienten Handhabung der Stückgüter.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist das genannte Datenerfassungsgerät ein so
genannter Scanner, d.h. ein Datenerfassungsgerät, das die alphanumerischen
Daten zu dem Stückgut
zumindest teilautomatisiert und damit äußerst sehr schnell erfasst.
Die gesamten Handhabungsprozesse werden durch diese Ausgestaltung
noch wesentlich einfacher und schneller möglich.
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In
einer weiteren Ausgestaltung weist der Rollcontainer Gehäusewände auf,
die die Datenverarbeitungseinheit vollständig umhäusen, wobei die Anzeigeeinheit
und die Schnittstelleneinheit von außen zugänglich in zumindest einer der
Gehäusewände integriert
sind.
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Diese
Ausgestaltung führt
zu einer besonders robusten Realisierung, die an die "raue" Arbeitsumgebung
bei der logistischen Handhabung von Stückgütern besonders gut angepasst
ist. Die neue Vorrichtung besitzt damit eine höhere Lebensdauer und erleichtert
auch den praktischen Umgang, was für eine weitere Reduzierung
der Investitionskosten von Vorteil ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der Rollcontainer ein
für die
Verwendung in Flugzeugen zertifizierter Container, insbesondere
ein Verpflegungstrolley, wie er an Bord von Flugzeugen zu Bewirtung
der Fluggäste
bzw. zum Transport der Getränke
und Speisen verwendet wird.
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An
Bord von Flugzeugen werden bereits seit vielen Jahren Rollcontainer
verwendet, insbesondere für
die Bewirtung der Fluggäste.
Diese Container werden üblicherweise
als Trolleys bezeichnet und haben sich im ständig wechselnden Einsatz zwischen
Flugzeug und Cateringdienstleister bewährt. Es hat sich gezeigt, dass
derartige Container auch hervorragend als Rollcontainer für die erfindungsgemäße Vorrichtung
geeignet sind. Besonders bevorzugt ist es dann, als Datenverarbeitungseinheit
einen herkömmlichen
Personal Computer (PC) zu verwenden, der sich ohne weiteres in den
genannten Trolleys einbauen lässt
und dadurch hervorragend gegen die rauen Umgebungsbedingungen bei
der logistischen Handhabung von Stückgütern geschützt wird.
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Bevorzugt
ist der PC in dem Flugzeugtrolley gegen Verkippen, Verrutschen und
gegen Schläge durch
Halte- und Dämpfungsmittel
geschützt.
Darüber
hinaus eignet sich ein Flugzeugtrolley aufgrund seiner Wärmeleiteigenschaften
sehr gut für
die Integration eines PCs für
den vorgenannten Anwendungszweck. Insgesamt ermöglicht die Verwendung von Flugzeugtrolleys
damit eine äußerst kostengünstige und
langlebige Realisierung der neuen Vorrichtung.
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In
einer weiteren Ausgestaltung beinhaltet die neue Vorrichtung eine
Vielzahl von alternativen Transportpfaden zum selektiven Befördern der Stückgüter, wobei
das Betriebsprogramm dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit
von den stückgutbezogenen
Daten jedes Stückgutes
einen der Transportpfade auszuwählen
und zu signalisieren.
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In
dieser Ausgestaltung erleichtert die neue Vorrichtung die manuelle
Handhabung der Stückgüter beim
Sortieren, wodurch der Sortiervorgang erheblich beschleunigt werden
kann und zudem Fehler besser vermieden werden können. Der gesamte Sortiervorgang
kann damit schneller und kostengünstiger
erledigt werden, und zwar aufgrund der Konzeption der neuen Vorrichtung
mit relativ geringen Investitionskosten.
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In
einer weiteren Ausgestaltung beinhaltet die neue Vorrichtung eine
vom Rollcontainer räumlich
abgesetzte zweite Anzeigeeinheit zum Signalisieren des jeweils ausgewählten Transportpfades.
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Diese
Ausgestaltung ermöglicht
es, eine optische Signalisierung des für einen konkreten Sortiervorgang
ausgewählten
Transport pfades so zu gestalten, dass sie sich optimal im Blickfeld
des entsprechenden Arbeiters befindet. Durch die räumlich abgesetzte
zweite Anzeigeeinheit muss der Rollcontainer für diese Anwendung hardwaretechnisch
nicht besonders modifiziert werden. Darüber hinaus kann die zweite
Anzeigeeinheit optimal auf die vorhandenen Gegebenheiten in Bezug
auf die Transportpfade angepasst werden. Insgesamt wird damit also
ein modularer Aufbau realisiert, der eine große Flexibilität bringt
und damit die Investitionskosten gering hält.
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In
einer weiteren Ausgestaltung beinhaltet die zweite Anzeigeeinheit
ein optisches Abbild der alternative Transportpfade, wobei der jeweils
ausgewählte
Transportpfad optisch hervorhebbar ist.
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Alternativ
hierzu könnte
die zweite Anzeigeeinheit beispielsweise eine Vielzahl von Signalleuchten
beinhalten, wobei jede Signalleuchte an einem der alternativen Transportpfade
angeordnet ist. Die hier bevorzugte Ausgestaltung besitzt demgegenüber den
Vorteil, dass der Arbeiter den ausgewählten Transportpfad jeweils
an gleicher Stelle, d.h. mit für ihn
gleicher Blickrichtung, signalisiert bekommt. Der Arbeitsprozess
lässt sich
dadurch noch weiter beschleunigen. Darüber hinaus haben praktische
Versuche gezeigt, dass die hier bevorzugte Anzeigeeinheit auch bei
gänzlich
ungelernten Arbeitern eine sehr zuverlässige und zügige Bearbeitung der Stückgüter ermöglicht.
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In
einer weiteren Ausgestaltung beinhaltet der Rollcontainer eine Schnittstelle
zum Ansteuern der Transportpfade.
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In
vielen Fällen
sind die genannten Transportpfade zumindest teilweise motorisch
angetrieben. Die vorliegende Ausgestaltung besitzt unter diesen
Gegebenheiten den Vorteil, dass der intelligente Rollcontainer den
Transportvorgang der Stückgüter in Abhängigkeit
von den eingelesenen stückgutbezogenen
Daten unmittelbar beeinflussen kann, beispielsweise um einen erkannten
Sortierfehler zu korrigieren. Die Integration der geeigneten Schnittstelle erhöht die Flexibilität und vereinfacht
die Nachrüstung
von bestehenden Anlagen.
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In
einer weiteren Ausgestaltung laufen die alternativen Transportpfade
an einer Verteilerstelle zusammen, und jeder Transportpfad besitzt
im Bereich der Verteilerstelle einen Sensor, der dazu ausgebildet
ist, den Durchgang eines Stückgutes
zu detektieren.
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Diese
Ausgestaltung ermöglicht
mit einfachen Mitteln eine effiziente Fehlerkontrolle, insbesondere
beim manuellen Sortieren von Stückgütern mit Hilfe
der Vorrichtung. Mit den genannten Sensoren kann die Datenverarbeitungseinheit
jederzeit kontrollieren, ob eine angezeigte Sortiervorgabe vom Arbeiter
eingehalten wurde. Auch Bandleerläufe und/oder Überlastungen
eines mit der Sortierung beschäftigten
Arbeiters lassen sich auf diese Weise leicht erfassen und beherrschen.
Insgesamt kann der Arbeitsvorgang beim manuellen Sortieren von Stückgütern daher
mit geringem Zusatzaufwand nochmals deutlich beschleunigt werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist der Rollcontainer im Bereich der
Verteilerstelle positioniert.
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Diese
Ausgestaltung macht von der bereits weiter oben beschriebenen Mobilität der Datenverarbeitungseinheit
besonders vorteilhaften Gebrauch. Die Anordnung des Rollcontainers
im Bereich der Verteilerstelle ermöglicht es nämlich, die Daten unmittelbar
dort zu erfassen, wo eine manuelle Handhabung der Stückgüter erfolgt.
Darüber
hinaus kann auf diese Weise auch der "unentdeckte Verlust" von Stückgütern im Bereich von Zugriffsstellen
verhindert werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung beinhaltet der Rollcontainer eine eindeutige
Kennung, insbesondere einen ID-Chip.
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Die
Ausgestaltung besitzt den Vorteil, das jeder Container eindeutig
identifiziert werden kann. In einer bevorzugten Ausführung werden
die eingelesenen stückgutbezogenen
Daten auch mit der Kennung des Containers verknüpft, so dass jederzeit nachvollziehbar
ist, welcher Container die Daten eingelesen und verarbeitet hat.
Manipulationen lassen sich damit noch besser verhindern.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine vereinfachte Darstellung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der neuen Vorrichtung,
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2 ein Blockschaltbild des
Rollcontainers der Vorrichtung aus 1,
und
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3 ein weiteres Ausführungsbeispiel
der neuen Vorrichtung.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel
der neuen Vorrichtung in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
Die Vorrichtung 10 dient hier zum manuellen Sortieren von
Paketen 12, worauf die Vorrichtung 10 jedoch nicht
beschränkt
ist. Sie kann gleichermaßen
zum logistischen Handhaben von anderen Stückgütern und auch für andere
Anwendungszwecke eingesetzt werden, wie nachfolgend anhand 3 in einem weiteren Ausführungsbeispiel
erläutert
ist.
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Die
Vorrichtung 10 beinhaltet einen Rollcontainer 14,
der in diesem Ausführungsbeispiel
ein Trolley ist, wie er an sich als Verpflegungstrolley an Bord von
Flugzeugen eingesetzt wird. Der Rollcontainer 14 besitzt
damit in diesem Ausführungsbeispiel
eine Höhe
von 103 cm, eine Breite von 84 cm und eine Tiefe von 30 cm. In dem
Rollcontainer 14 ist ein herkömmlicher Personal Computer 16 angeordnet,
der hinsichtlich seiner Robustheit an sich für Büroanwendungen vorgesehen ist.
Der PC 16 bildet eine Datenverarbeitungseinheit im Sinne
der vorliegenden Erfindung.
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Der
Rollcontainer 14 besitzt Gehäusewände, von denen hier zwei mit
den Bezugsziffern 18 und 20 bezeichnet sind. Die
Gehäusewände umhäusen den PC 16 vollständig, wobei
eine der Gehäuse wände als Tür ausgebildet
ist (hier nicht dargestellt), die den Zugang zu dem innen angeordneten
PC 16 ermöglicht. In
bevorzugten Ausführungsbeispielen
ist die genannte Tür
abschließbar,
um Manipulationen an der Datenverarbeitungseinheit 16 zu
verhindern.
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In
der oben liegenden Gehäusewand 18 ist ein
Monitor 22 flächenbündig integriert,
wobei es sich bevorzugt um einen berührungsempfindlichen Monitor
(touch screen) handelt. Die seitliche Gehäusewand 20 ist hier
beispielhaft mit einer Schnittstelleneinheit 24 dargestellt,
die den Anschluss verschiedener Datenerfassungsgeräte ermöglicht.
Eine weitere Schnittstelleneinheit ist hier auf derjenigen Gehäuseseite
vorhanden, die der Gehäusewand 20 gegenüberliegt.
Alternativ hierzu kann jedoch auch eine einzige Schnittstelleneinheit
vorgesehen sein, die sämtliche
Anschlussmöglichkeiten
(wird nachfolgend näher
ausgeführt)
beinhaltet. Die Schnittstelleneinheiten sind mit dem PC 16 verbunden,
so dass dieser über
die Schnittstelleneinheiten Daten einlesen und ausgeben kann.
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Mit
der Bezugsziffer 26 ist eine Signalsäule bezeichnet, die über eine
Vielzahl von Leuchtelementen 28 verfügt. Die Signalsäule 26 befindet
sich in diesem Ausführungsbeispiel
auf der oberen Gehäuseseite 18 und
signalisiert unter anderem, ob hier die stückgutbezogenen Daten zu einem
Paket 12 erfolgreich übernommen
wurden .
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Die
Vorrichtung 10 beinhaltet hier weiterhin eine Vielzahl
von Transportpfaden, von denen beispielhaft drei dargestellt und
mit den Bezugsziffern 30, 32, 34 bezeichnet
sind. Bei den Transportpfaden 30, 32, 34 handelt
es sich beispielsweise um Rollenanordnungen mit einer Vielzahl von
ortsfest gelagerten, jedoch drehbaren Rollen (hier nicht gezeigt),
auf denen die Pakete 12 in Richtung der angegebenen Blockpfeile
befördert
werden können.
Alternativ können
die Transportpfade 30 bis 34 beispielsweise auch
Fließbänder, Rutschen
oder anderes sein.
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Die
Transportpfade 30 bis 34 laufen in diesem Ausführungsbeispiel
im Bereich einer Verteilerstelle 36 zusammen bzw. erstrecken
sich von der Verteilerstelle 36 jeweils zu unterschiedlichen
Endpositionen. Ein Arbeiter (hier ebenfalls nicht dargestellt) sortiert
die ankommenden Pakete 12 in diesem Ausführungsbeispiel,
indem er jedes Paket demjenigen Transportpfad zuführt, der
aufgrund der Adressbestimmung für
den weiteren Versand vorgesehen ist. Am Ende des Sortierprozesses
werden die sortierten Pakete dann beispielsweise von Paketzustellern
aufgenommen und zu den bestimmten Adressaten ausgeliefert.
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Die
Transportpfade 30, 32, 34 sind in diesem Ausführungsbeispiel
motorisch angetrieben. Ein entsprechender Antrieb ist beim Transportpfad 30 beispielhaft
mit der Bezugsziffer 38 bezeichnet. Die motorischen Antriebe,
allgemeiner die Transportpfade 30 bis 34, werden
in diesem Ausführungsbeispiel über eine übliche Steuereinheit
gesteuert, in diesem Fall eine speicherprogrammierbare Steuerung
(SPS) 40. Die speicherprogrammierbare Steuerung erhält hier
außerdem
die Signale von insgesamt vier Lichtschranken 42, 44, 46, 48,
die die Verteilerstelle 36 an jedem Transportpfad 30, 32, 34 begrenzen.
Mit anderen Worten wird der Durchgang eines Pakets 12 an jedem
der Transportpfade 30 bis 34 über eine der Lichtschranken 42 bis 48 detektiert
und die entsprechende Information der SPS 40 zugeführt. Die
SPS 40 ist über
eine geeignete Schnittstelle (wird nachfolgend ausgeführt) mit
dem PC 16 verbunden. Dementsprechend kann der PC 16 den
Steuerungsablauf der SPS 40 beeinflussen und beispielsweise über die SPS 40 einen
oder mehrere der Transportpfade 30 bis 34 anhalten.
Umgekehrt kann der PC 16 die aktuelle Statusinformation
der Transportpfade 30 bis 34 und der Lichtschranken 42 bis 48 über die
SPS 40 einlesen und mit den stückgutbezogenen Daten verknüpfen.
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Mit
der Bezugsziffer 50 ist eine zweite Anzeigeeinheit bezeichnet,
die vom Rollcontainer 14 abgesetzt im Bereich der Verteilerstelle 36 angeordnet
ist. Die Anzeigeeinheit 50 besitzt hier drei Gruppen 52, 54, 56 von
Leuchtelementen, die die Lage der Transportpfade 30, 32, 34 nachbilden.
Beispielsweise entspricht die Gruppe 54 hier dem Transportpfad 32.
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Mit
der Bezugsziffer 58 ist in 1 eine
digitale Kamera bezeichnet, die auf die Verteilerstelle 36 gerichtet
ist und Bilder von den dort bearbeiteten Paketen 12 aufnimmt.
Die Bezugsziffer 60 bezeichnet einen Handscanner, der zum
Einlesen von stückgutbezogenen
Daten dient, die auf einem entsprechenden Label 62 an jedem
Paket 12 aufgebracht sind. Bei den genannten Daten handelt
es sich vor allem um eine Identifizierungsnummer, die das Paket 12 identifiziert,
sowie um Absender- und/oder Adressangaben.
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Die
Funktionsweise der in 1 gezeigten Vorrichtung
ist wie folgt:
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Ein
zu verteilendes Paket 12 wird der Vorrichtung über den
Transportpfad 30 von links, d.h. an der Lichtschranke 48,
zugeführt.
Mit Hilfe der Lichtschranke 48 wird erkannt, dass sich das
Paket 12 nun im Bereich der Verteilerstelle 36 befindet.
Ein Arbeiter (hier nicht dargestellt) liest die auf dem Label 62 angegebenen
Daten des Pakets 12 mit dem Handscanner 60 ein.
Gleichzeitig wird das Paket 12 über die Kamera 58 aufgenommen.
Die mit dem Handscanner 60 eingelesenen Daten und die Aufnahme
des Pakets 12 werden von der Datenverarbeitungseinheit 16 verknüpft und
im Datenspeicher 74 hinterlegt. Außerdem ist das Betriebsprogramm
in diesem Fall so ausgebildet, dass es anhand der Paketidentifizierung
erkennt, welchem Transportpfad 30, 32, 34 das
Paket 12 zugewiesen werden soll. Die Datenverarbeitungseinheit 16 erzeugt
dann ein Signal, das auf der Anzeigeeinheit 50 diejenige
Gruppe von Leuchtelementen 52, 54, 56 aktiviert,
die dem entsprechenden Transportpfad 30, 32, 34 zugewiesen
ist. Der Arbeiter kann den richtigen Transportpfad damit äußerst schnell
und einfach identifizieren und das Paket 12 dem gewünschten
Transportpfad 30, 32, 34 zuführen. Anhand
der weiteren Lichtschranken 42, 44, 46 kann
die SPS 40 bzw. die Datenverarbeitungseinheit 16 kontrollieren,
dass die Zuordnung des Pakets 12 der Vorgabe entspricht.
Gegebenenfalls wird eine Fehlermeldung erzeugt und der entsprechende
Transportpfad wird angehalten. Außerdem kann mit Hilfe der Lichtschranken 42 bis 46 erfasst
werden, ob die Verteilerstelle 36 wieder frei ist, um ein
nächstes
Paket zu bearbeiten.
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2 zeigt den funktionalen
Aufbau des Rollcontainers 14 aus 1. Wie bereits erwähnt, beinhaltet der Container 14 eine
Datenverarbeitungseinheit 16, die hier mit einem zentralen
Prozessor 70 (CPU), einem Speicher für das Betriebsprogramm 72 und
einem großen
Speicher 74 zur Aufnahme der stückgutbezogenen Daten dargestellt
ist. Der Datenspeicher 74 besteht in einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
aus einer Vielzahl von Fest platten mit einem Speichervolumen jenseits
von einem Terabyte. Alternativ zu der Darstellung mit einer CPU 70 kann
die Datenverarbeitungseinheit 16 auch mehrere parallele
Prozessoren (hier nicht dargestellt) beinhalten, falls dies aus
Gründen
der Rechenleistung erforderlich sein sollte.
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Über die
CPU 70 hinaus beinhaltet die Datenverarbeitungseinheit 16 außerdem Peripheriekomponenten,
wie sie bei herkömmlichen
PCs üblich sind.
Dies beinhaltet insbesondere geeignete Schnittstellen zum Anschluss
des Monitors 22 sowie zum Anschluss einer Tastatur 76 und
einer Maus 78, die in 1 nicht
dargestellt sind. Bevorzugt sind die Tastatur 76 und die
Maus 78 beim normalen Betrieb des Rollcontainers 14 in
dessen Innerem untergebracht und somit von außen nicht zugänglich.
Alternativ hierzu können
die Tastatur 76 und Maus 78 jedoch auch von außen zugänglich sein,
beispielsweise neben dem Monitor 22 in der Gehäuseoberseite 18 integriert
sein (vgl. 3).
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Die
Schnittstelleneinheit 24 beinhaltet in diesem Ausführungsbeispiel
eine Vielzahl verschiedener Schnittstellen, nämlich mehrere serielle RS232-Schnittstellen 80,
mehrere USB-Schnittstellen 82, eine Ethernet-Schnittstelle 84,
eine WLAN-Schnittstelle 86 und schließlich eine Schnittstelle 88 zum
Anschluss eines Feldbusses, insbesondere eines CAN-Buses. Jede der
zuletzt genannten Schnittstellen kann abweichend von der Darstellung
in 2 auch mehrfach vorhanden
sein. Darüber
hinaus können
weitere Feldbus-Schnittstellen, beispielsweise für Profibus, Interbus, Devicenet
o.ä. vorgesehen
sein.
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Die
in 1 dargestellte Verbindung
zwischen dem Rollcontainer 14 und der SPS 40 erfolgt in
diesem Ausführungsbeispiel über die CAN-Bus-Schnittstelle 88.
Der Anschluss der Kamera 58 und des Handscanners 60 erfolgt
entweder über
RS232 oder USB. Insgesamt ist der Rollcontainer 14 mit
allen Schnittstellen vorgerüstet,
die für
den Anschluss von Peripheriegeräten,
welche für
die logistische Handhabung von Stückgütern interessant sein könnten, in
Betracht kommen. Die vorliegende Aufzählung der genannten Schnittstellen
ist daher keine abschließende
Aufzählung
und kann weitere Schnittstellen, beispielsweise Firewire u.a. beinhalten.
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Der
Rollcontainer 14 verfügt
ferner über
ein leistungsstarkes Netzteil 90, das sämtliche Komponenten des Rollcontainers 14 versorgt.
Außerdem
ist in dem hiesigen Ausführungsbeispiel
ein ID-Chip 92 im Container 14 angeordnet, der
den Container 14 eindeutig identifiziert und der berührungslos
auslesbar ist. Der ID-Chip 92 ermöglicht die eindeutige Identifizierung
jedes Rollcontainers 14 und trägt damit zu einer verbesserten
Manipulationssicherheit bei. Insbesondere ist es damit möglich, die
erfassten stückgutbezogenen
Daten um die jeweilige ID-Kennung des Rollcontainers 14 zu
ergänzen
und auf diese Weise den Weg der Pakete 12 nachvollziehbar
zu dokumentieren.
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3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der
neuen Vorrichtung, das in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 100 bezeichnet
ist. Die Vorrichtung 100 dient hier zur Erfassung von Schadenfällen. Gleiche
Bezugszeichen bezeichnen die selben Elemente wie zuvor.
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Die
Vorrichtung 100 beinhaltet wiederum einen Rollcontainer 14,
der hier mit der bereits erwähnten
Tastatur 76 und einer Maus 78 (oder einem track ball)
ausgerüstet
ist. An den Rollcontainer 14 sind in diesem Fall mehrere
Kameras 58a, 58b, 58c angeschlossen,
die ein beschädigtes
Paket 12 von mehreren Seiten gleichzeitig aufnehmen. Über den
Handscanner 60 wird die Identifizierungsnummer des beschädigten Pakets 12 eingelesen.
Das Betriebsprogramm der Datenverarbeitungseinheit 16 ist
in diesem Fall dazu ausgebildet, die verschiedenen Aufnahmen des
beschädigten
Pakets 12 mit der Identifizierungsnummer zu verknüpfen und
im Datenspeicher 74 zu hinterlegen. Damit ist der jeweilige
Schaden dokumentiert und kann bei der späteren Klärung von Haftungsfragen berücksichtigt
werden. Aufgrund der bereits erwähnten
ID-Kennung des Containers 14 und der Position des Containers 14 bei
der Schadenaufnahme kann ferner dokumentiert werden, an welcher
Stelle im Handhabungsprozess der Schaden aufgetreten ist. Auch diese
Information ist für
die Klärung
von Haftungsfragen von Vorteil.