DE202004004767U1 - Vorrichtung zum Erfassen und Anzeigen von Belastungen am menschlichen Bein - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung
zum Erfassen und Anzeigen von Belastungen am menschlichen Bein,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem Fußbett (1) und einer Laufsohle
(8) eines Schuhs oder einer Sandale mindestens ein Kraftaufnehmer
(5) vorgesehen ist, welcher mit mindestens einem Signalgeber (35;
38) und mindestens einer Steuereinheit (39) zur Steuerung von Signalwerten
verbunden ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erfassen und Anzeigen von Belastungen am menschlichen Bein.
- Es ist bekannt, dass in Heilung befindliche Verletzungen im Beinbereich nur gering belastet werden dürfen. Wenn der Patient die Erlaubnis für erste Gehversuche erhält, wird ihm in der Regel gesagt, dass zum Beispiel der Bruch nur mit maximal 10 kg belastet werden darf. Bei Knieoperationen wird auch eine höhere Anfangsbelastung zugelassen. Diese kann bis zu 50% des Körpergewichts betragen.
- Um dem Patienten ein Gefühl für diese max. Belastung zu geben, wird bisher üblicherweise das betreffende Bein auf eine Personenwaage gestellt. Der Patient soll dann langsam die Belastung steigern, bis die Waage die zulässige Belastung in Kilogramm anzeigt. Diesen Wert soll der Patient sich merken und gefühlsmäßig bei seinen Gehübungen nicht überschreiten. Damit sind die Patienten im allgemeinen überfordert. Um z. B. bei einem Gehgips Ausgleiten zu vermeiden, wird dem Patienten eine rutschfeste Sandale am Fuß befestigt.
- Aufgabe
- Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, die mögliche Überlastung des Beins nach einer Verletzung oder Operation zu vermeiden.
- Lösung
- Dieses Problem wird durch eine Vorrichtung mit den im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass zwischen einem Fußbett und einer Laufsohle eines Schuhs oder einer Sandale mindestens ein Kraftaufnehmer vorgesehen ist, der mit mindestens einem Signalgeber und mindestens einer Steuereinheit zur Steuerung von Signalwerten verbunden ist.
- Vorteile
- Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass eine beginnende Überlastung des Beins dem Patienten während seiner Gehübungen durch ein Signal, bspw. einen intermittierenden Ton oder ein Vibrationssignal signalisiert wird. Ein Überschreiten der Grenzbelastung erzeugt bspw. einen Dauerton. Der Patient kann dann das Gewicht mehr auf das gesunde Bein verlagern. Die Überlastung des Beins wird vermieden. Die vorliegende Erfindung stellt somit eine Lastüberwachung bei bspw. heilenden Beinbrüchen, Knie- und Hüftoperationen oder Sehnen- und Bänderrissen dar.
- Diese Idee ist verwirklicht in einer intelligenten Sandale bzw. einem intelligenten Schuh. Die Sandale bzw. der Schuh erfasst die Belastung durch mindestens einen in der Sohle vorgesehenen Kraftaufnehmer. Die erfindungsgemäße Gestaltung wirkt somit als Grenzwertbelastungsmelder. Die elektrischen Signale des bzw. der Kraftaufnehmer werden summiert, so dass die Gesamtbelastung erfasst wird. Die so ermittelte, der Belastung proportionale Signalspannung wird der Steuereinheit zugeleitet. Die Steuereinheit dient zur Steuerung von Signalwerten, insbesondere des Grenzwerts der zulässigen Belastung und einem Wert für die Belastung, bei dem die Vorwarnung beginnt. Diese beiden Größen sind vorzugsweise in einem weiten Bereich einstellbar. Ein Schlüsselschalter verhindert bspw. die ungewollte Veränderung der eingestellten Werte. Die eingestellten Werte können mit einer LCD-Anzeige angezeigt werden.
- Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Es können bis zu acht Kraftaufnehmer vorgesehen sein, um möglichst genaue Messwerte zu erhalten. Vorzugsweise sind der/die Kraftaufnehmer zwischen zwei Stahlfolien angeordnet. Zwischen den Stahlfolien können mindestens zwei Feder elemente vorgesehen sein, um die seitliche Stabilisierung der Vorrichtung zu verbessern. Der/die Kraftaufnehmer sind vorzugsweise entlang dem Fußbett bzw. der Laufsohle des Schuhs oder der Sandale angeordnet, um eine gleichmäßige Belastungsmessung zu erreichen. Jeder Kraftaufnehmer kann einen Krafteinleiter aufweisen.
- Der Signalgeber und die Steuereinheit können in einer Signalisierungseinheit zusammengefasst sein. Die Signalisierungseinheit enthält ferner vorteilhafterweise eine Energiequelle, die den oder die Kraftaufnehmer und die Signalisierungseinheit selbst mit elektrischer Spannung versorgt. Die Signalspannung und die Spannungsversorgung der mit den Kraftaufnehmern ggf. verbundenen elektronischen Bauteile, wie insbesondere Operationsverstärker, sind über ein Verbindungskabel steckbar mit der Signalisierungseinheit verbunden. Grundsätzlich ist auch eine drahtlose Datenübertragung denkbar. Da in Krankenhäusern aber häufig schon Mobiltelefone verboten sind, ist es von Vorteil, eine derartige einfache störungsarme Kabelverbindung zu wählen. Die Signalisierungseinheit enthält insbesondere den akustischen Signalgeber und/oder Vibrationssignalgeber sowie die Einstellglieder für die Vorwarnung und die Einstellglieder für den Grenzwert der zulässigen Belastung. Die Stromversorgung erfolgt bspw. mit vier handelsüblichen NiMH Akkus der Größe AA, die leicht gewechselt und mit einem normalen kostengünstigen Ladegerät wieder aufgeladen werden können. In der Signalisierungseinheit werden dann auch die für die Kraftaufnehmer- und Signalisierungselektronik notwendigen Spannungen erzeugt. Ein Absinken der Akkuspannung unter einen vorgegebenen Wert kann ebenfalls akustisch oder mittels eines Vibrationssignals signalisiert werden. Die Signalisierungseinheit kann bspw. mit einem Klettband am Körper, z. B. am Schienbein, befestigt werden.
- Das Verbindungskabel in Form bspw. eines Flachkabels ist vorzugsweise in einen der Befestigungsriemen der Sandale oder des Schuhs integriert. Eine entsprechende Ummantelung vermeidet Beschädigungen im Gebrauch. Die Befestigungsriemen der Sandale oder des Schuhs sind bspw. als Klettband ausgeführt. Das Verbindungskabel ist steckbar. Die gesamte Einheit wird besonders einfach durch Einstecken des Verbindungskabels eingeschaltet.
- Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass im Bereich zwischen dem Fußbett und der Laufsohle mindestens teilweise ein Schaumstoffschicht vorgesehen ist, die dem Schutz der Bauteile und ihrer Abdichtung nach außen dient. Die eingeschäumten elektronischen Bauteile lassen auch die Verwendung der Sandale oder des Schuhs im Freien zu.
- Die Form der Sandale oder des Schuhs kann so ausgeführt sein, dass die Sandale oder der Schuh rechts oder links getragen werden kann. In einer Orthopädischen Station sind so nur wenige Größen der Sandale oder des Schuhs notwendig. Eine Anpassung an die Fußform wird bspw. durch ein Gel-Fußbett erreicht. Ausreichend lange Befestigungsriemen ermöglichen auch die Verwendung bei einem Gehgips.
- Ausführungsbeispiel
- Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels beschrieben.
- In den Zeichnungen zeigen:
-
1 den Aufbau der Sohle einer erfindungsgemäßen Sandale in vergrößerter Darstellung im Schnitt; -
2 die Lage der Kraftaufnehmer zur Erfassung der wirksamen Kräfte sowie die Lage von elektronischen Bauteilen zur Übertragung der Kräfte auf die Signalisierungseinheit; -
3 die Signalisierungseinheit mit den Einstellgliedern und einer LCD-Anzeige. -
1 zeigt den Aufbau der Sohle100 einer Sandale im Querschnitt. Diese Sohle100 besteht aus einem Gel-Fußbett1 , einer ersten elastischen Sohleneinlage2 , einer in Längsrichtung elastischen Stahlfolie3 , einer mit der Stahlfolie3 verbun dene starr/flex-Platine4 , den Kraftaufnehmern5 mit den Krafteinleitern6 , sowie einer zweiten in Längsrichtung elastischen Stahlfolie7 . Die Krafteinleiter6 werden von der Stahlfolie7 betätigt, so dass die Kraftaufnehmer5 den jeweiligen Messwert der wirkenden Kraft erfassen. Eine profilierte rutschhemmende Laufsohle8 ist mit der Stahlfolie7 verklebt. Die Stahlfolie3 bzw. die Platine4 und die Stahlfolie7 sind durch zwei Blattfedern9 und10 verbunden, um seitliche Bewegungen innerhalb der Sohle100 zu verhindern. Der Abstand zwischen den Stahlfolien3 und7 ändert sich bei Belastung nur im Millimeterbereich. Der Raum zwischen der Stahlfolie3 bzw. der Platine4 und der Stahlfolie7 ist mit einer geschlossenporigen Schaumstoffschicht11 ausgeschäumt. Die Schaumstoffschicht11 bewirkt zugleich die Verklebung der Stahlfolie3 bzw. der Platine4 und der Stahlfolie7 , sowie eine Abdichtung elektronischer Bauteile12 zur Auswertung der Messwerte. Die Härte der Schaumstoffschicht11 ist so bemessen, dass eine Beeinflussung der Messwerte vermieden wird. Mit der Stahlfolie7 sind Befestigungsriemen verbunden und als Klettverschlüsse ausgeführt. -
2 zeigt die Lage der bis zu acht Kraftaufnehmer5 im Randbereich der Laufsohle8 bzw. des Fußbettes1 sowie die vorzugsweise Anordnung der elektronischen Bauteile12 auf der Platine4 . Die elektronischen Bauteile12 sind vorzugsweise SMD-Bauteile. Die Anordnung der Kraftaufnehmer5 ist so gewählt, dass auch seitliche Bewegungen und das Abrollen des Fußes von der Ferse zur Fußspitze zur Messung der wirkenden Kräfte erfasst werden. -
3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Signalisierungseinheit30 mit einer elektronischen Steuereinheit39 , die mit den Einstellgliedern33 für die Vorwarnung und den Einstellgliedern32 für den Grenzwert elektrisch verbunden ist. Die eingestellten Werte werden mit einer LCD-Anzeige31 angezeigt. Mit einem Schlüsselschalter34 wird die gewählte Einstellung gegen ungewolltes Verstellen der eingestellten Werte verriegelt. Der akustische Signalgeber35 ist abgeschaltet, wenn der Vibrationssignalgeber38 in den Anschluss37 eingesteckt ist. Der Stecker36 stellt die Verbindung mit den Kraftaufnehmern5 der Sohle100 her. Wenn der Stecker36 eingesteckt ist, ist die Vorrichtung aktiv.
Claims (11)
- Vorrichtung zum Erfassen und Anzeigen von Belastungen am menschlichen Bein, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem Fußbett (
1 ) und einer Laufsohle (8 ) eines Schuhs oder einer Sandale mindestens ein Kraftaufnehmer (5 ) vorgesehen ist, welcher mit mindestens einem Signalgeber (35 ;38 ) und mindestens einer Steuereinheit (39 ) zur Steuerung von Signalwerten verbunden ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bis zu acht Kraftaufnehmer (
5 ) vorgesehen sind. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der/die Kraftaufnehmer (
5 ) zwischen zwei Stahlfolien (3 ,7 ) angeordnet sind. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Stahlfolien (
3 ,7 ) mindestens zwei Federelemente (9 ;10 ) vorgesehen sind. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der/die Kraftaufnehmer (
5 ) entlang dem Fußbett (1 ) bzw. der Laufsohle (8 ) des Schuhs oder der Sandale angeordnet sind. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Kraftaufnehmer (
5 ) einen Krafteinleiter (6 ) aufweist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Signalisierungseinheit (
30 ) vorgesehen ist, welche den Signalgeber (35 ;38 ) und die Steuereinheit (39 ) umfasst. - Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalisierungseinheit (
30 ) ferner eine Energiequelle enthält, die die Kraftaufnehmer (5 ) und die Signalisierungseinheit (30 ) mit elektrischer Spannung versorgt. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalgeber ein akustischer Signalgeber (
35 ) und/oder ein Vibrationssignalgeber (38 ) ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (
39 ) die Einstellglieder (32 ) für die Vorwarnung und die Einstellglieder (33 ) für den Grenzwert der zulässigen Belastung umfasst. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich zwischen dem Fußbett (
1 ) und der Laufsohle (8 ) mindestens teilweise ein Schaumstoffschicht (11 ) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE202004004767U DE202004004767U1 (de) | 2004-03-26 | 2004-03-26 | Vorrichtung zum Erfassen und Anzeigen von Belastungen am menschlichen Bein |
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Publications (1)
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DE202004004767U1 true DE202004004767U1 (de) | 2004-10-21 |
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DE (1) | DE202004004767U1 (de) |
Cited By (6)
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-
2004
- 2004-03-26 DE DE202004004767U patent/DE202004004767U1/de not_active Expired - Lifetime
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