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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Duschvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Solche Duschvorrichtungen kommen
insbesondere in zentral verwalteten Komplexen zum Einsatz, beispielsweise
in Betrieben, Sportstätten,
Kasernen, Krankhäusern,
Pflegeheimen oder Hotels, bei denen ein Betreiber für den Betrieb
aller einzelnen Duschvorrichtungen verantwortlich ist. Insofern haftet
dieser Betreiber insbesondere auch für einen Betrieb, der gesundheitliche
Gefährdungen
ausschließt.
Dies schließt
insbesondere die Vorsorge mit ein, die Benutzer der Duschvorrichtungen
vor aus dem Wasserleitungsnetz austretenden Schadstoffen zu schützen.
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Diesbezüglich ist als besondere Gefährdung die
Entstehung und Verbreitung von für
den Menschen lebensbedrohenden Legionellen zu nennen, wobei zwei
Legionellenarten, nämlich
die Legionella Pneumophila, die die sogenannte Legionärskrankheit
auslöst,
und die Legionella-Pontiac Fever, die zur Entstehung der sogenannten
Legionärsgrippe
führt, zu
nennen sind.
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Um dieser Verpflichtung zu entsprechen, sind
zentrale Filtereinrichtungen bekannt, die mit der zentralen Wasser-,
insbesondere Warmwasserversorgung in Wirkverbindung stehen. Allerdings
sind diese Filteranlagen nur mit einem erheblichen aparativen und
funktionalen Aufwand zu betreiben, der einem optimierten Betrieb
entgegensteht.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
daher die Aufgabe zugrunde, eine Duschvorrichtung der gattungsgemäßen Art
so weiter zu entwickeln, dass mit geringem baulichen Aufwand die
Betriebskosten insgesamt verringert werden.
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Diese Aufgabe wird durch eine Duschvorrichtung
gelöst,
die die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
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Die Erfindung bietet zu den bestehenden
Filteranlagen im Bereich der zentralen Wasserversorgung, insbesondere
der Warmwassererzeugung, mit denen gesundheitsgefährdende
Schadstoffe aus dem den Duschvorrichtungen zugeführten Brauchwasser herausgefiltert
werden sollen, eine zusätzliche
Sicherheit, so dass an der Duschwasser-Entnahmestelle ein Austritt
der genannten Schadstoffe ausgeschlossen werden kann.
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Gegenüber diesen, sowohl in der Herstellung
und Montage wie auch im Betrieb sehr kostenintensiven Filteranlagen
ist der Einsatz eines Legionellen-Filters in jeder zu einem Betriebskomplex
gehörenden
Duschvorrichtung kostengünstiger.
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Dabei ist zunächst einmal hervorzuheben, dass
solche Duschvorrichtungen in großen Stückzahlen konfektioniert hergestellt
werden können,
was naturgemäß eine Reduzierung
der Fertigungskosten zur Folge hat.
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Auch die Wirksamkeit des jeder Duschvorrichtung
zugeordneten Legionellen-Filters
ist gegenüber
der bekannten Filteranlage verbessert. Darüber hinaus ist sowohl die Reinigung
des Legionellen-Filters ungleich einfacher als die einer zentralen
Filteranlage, wobei der Reinigungsvorgang, wie eine vorteilhafte
Weiterbildung der Erfindung vorsieht, automatisch erfolgen kann
und zwar entweder für
alle angeschlossenen Legionellen-Filter gleichzeitig oder individuell.
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Ein Auswechseln der Legionellen-Filter
ausschließlich
zu diesem Zweck ist nicht mehr erforderlich, im Gegensatz zu den
Filtern, wie sie bislang in der zentralen Filteranlage eingesetzt
werden. Aufgrund der je eingesetztem Legionellen-Filter geringeren
Belastung erhöht
sich deren Standzeit, wodurch sich in der Summe eine erhebliche
Kostenreduzierung ergibt, die ebenso zu einer Betriebskostenminimierung
beiträgt,
wie der genannte automatische Reinigungsablauf, der bei den bekannten
Filteranlagen in dieser Form nicht möglich ist.
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Wie erwähnt, wird eine individuelle
Reinigungsmöglichkeit
angeboten, bei der der Legionellen-Filter jeder eingesetzten Duschvorrichtung
unabhängig
von den anderen gereinigt wird. Dies kann in der Form erfolgen,
dass zu Beginn jedes Duschvorgangs zunächst eine Spülung des
Legionellen-Filters erfolgt, wobei das Spülwasser aus einer vom Duschkopf
unabhängigen
Leitung in den Fußbereich
einer Duschwanne geführt
wird, unter strömendem
Ausfluss des Spülwassers,
so dass keine Aerosole entstehen, durch die ausgespülte Schadstoffe
wie die genannten Legionellen oder andere Keime in der Umgebungsluft
verwirbelt werden, mit der Gefahr der Inhalierung durch den Benutzer.
Die Wasserabgabe zum Brausekopf ist während der Zeit des Nachspülens geschlossen.
Dabei ist die Spülzeit
fest vorgegeben, beispielsweise 3 Sekunden, so dass nach Ablauf
dieser Zeit eine automatische Umschaltung auf den Wasserzulauf zum
Brausekopf erfolgt.
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Die Wasserabgabe durch den Brausekopf kann
ebenfalls zeitlich begrenzt sein, so dass eine Wasserverschwendung
unterbunden wird. Bei Einrichtungen wie einem Campingplatz oder
dergleichen kann die Wasserabgabe problemlos über eine Bezahl-Funktion gesteuert
werden. In jedem Fall erfolgen die beiden Funktionsschritte nach
einem Betätigen
eines entsprechenden Schalters automatisch, nämlich erstens Spülen des
Filters und zweitens Umschalten des Wasserzulaufs zum Austritt am
Brauskopf, so dass die Bedienung für den Benutzer außerordentlich
bequem und problemlos ist.
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Im Fall der Betätigung dieses Schalters vor Ablauf
der erwähnten
Dusch-Nutzungszeit,
also während
des Duschvorgangs, wird die Wasserabgabe zunächst unterbrochen und neu gestartet,
ohne dass der Spülvorgang
erneut eingeleitet wird. Erst nach Ablauf der Duschzeit erfolgt
eine Rückkehr
in den Startmodus.
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Um eine effektive Filtrierung zu
erreichen, weist der Legionellen-Filter eine Passagegröße von 0,03 μ auf. Da
die Legionellen bzw. deren Wirtes in der Regel eine Körpergröße von 0,3
bis 0,9 μ aufweisen,
werden sie sicher im Filter zurückgehalten.
Hierzu zählen
auch Bakterien, Abbrüche
von Verkeimungen und sonstige im Wasser eingebundene Schadstoffe,
die die genannte Passagegröße nicht
unterschreiten.
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Neben der geschilderten, optional
einsetzbaren automatischen Filterreinigung kann als weitere Option
vorgesehen sein, die Legionellen-Filter eines Gesamtsystems durch
eine zentrale thermische Desinfektion zu reinigen.
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Hierzu sind eine zentrale Mischwasserstation
mit einer Einrichtung zur thermischen Desinfektion sowie eine zentrale
elektronische Steuereinheit zur Überwachung
der Einzelsteuerung in den Duschvorrichtungen erforderlich.
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Für
die Desinfektion der Legionellen-Filter wird über einen Heißwassererzeuger
Wasser auf eine Temperatur von vorzugsweise 70° Celsius erhitzt, unabhängig von
der Anzahl der zu reinigenden Legionellen-Filter und unabhängig von
der Größe des Warmwasserheißlaufs.
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Sobald diese Temperatur erreicht
ist, wird ein Zirkulationsdurchlauf über einen Mischer der Mischwasserstation
unterbrochen, so dass lediglich das hochgradige Wasser durch die
Heißwasserleitung fließt. Wenn
sichergestellt ist, dass ausschließlich dieses Heißwasser
fließt,
tritt die zentrale elektronische Steuereinheit in Funktion.
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Dabei werden bei allen angeschlossenen Duschvorrichtungen
durch einen Steuerbefehl Magnetventile in den Duschvorrichtungen
für eine
bestimmte Zeit, beispielsweise 3 Minuten, geöffnet und der Innenkörper des
Legionellen-Filters mit dem hochgradigen Wasser gespült. Nach
Ablauf der vorgegebenen Zeit werden die angeschlossenen Magnetventile
geschlossen und zweite Magnetventile geöffnet, so dass das erhitzte
Wasser durch den Legionellen-Filter strömen und am Duschkopf austreten kann.
Nach einer vorbestimmten Zeit schließt die zentrale Steuereinheit
diese zweiten Magnetventile, während
der Mischer an der Mischwasserstation auf Kaltwasserfunktion umschaltet
und so einen Abkühlvorgang
einleitet. Sobald im Leitungsnetz eine entsprechend abgesenkte Wassertemperatur
erreicht ist, werden von der zentralen Steuereinheit in Folge erst
die ersten Magnetventile und dann die zweiten Magnetventile für eine gewisse
Zeit, z. B. 3 Sekunden, geöffnet
und heruntergekühlt.
Danach geht die Mischwasserstation in Normalbetrieb über. Über die zentrale
Steuereinheit erfolgt eine Übergabe
der Steuerfunktionen an die jeder Duschvorrichtung zugeordnete separate
Steuereinheit, so dass die jeweilige Duschvorrichtung wieder voll
betriebsbereit ist.
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Mit Hilfe dieser zentralen thermischen
Desinfektion werden die Legionellen und Bakterien in einem Umfang
abgetötet,
der eine Gefährdung
der Benutzer der Duschvorrichtungen weitgehend ausschließt.
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Die thermische Desinfektion gilt
gleichermaßen
für das
durchströmte
Leitungsnetz, die Anschlussleitungen zu den Duschvorrichtungen,
die Legionellen-Filter in den Duschvorrichtungen, die Leitungen
innerhalb der Duschvorrichtung und die Duschköpfe, also für alle Betriebskomponenten,
die potentiell infiziert sein können.
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Selbstverständlich muss der Betreiber des Gesamtsystems
dafür Sorge
tragen, dass zum Zeitpunkt der zentralen Desinfektion die Duschvorrichtungen
nicht benutzt werden bzw. nicht benutzt werden können.
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Anstelle der zentralen Warmwasserbetreitung,
die wie beschrieben auch zur thermischen Desinfektion eingesetzt
wird, kann das hierzu benötigte Heißwasser
mit einem in jeder Duschvorrichtung eingebauten Durchlauferhitzer
erzeugt werden. Diese sind insgesamt an das zentrale Steuersystem
angeschlossen, über
das die Heißwassertemperatur
auf die entsprechende Gradzahl, beispielsweise die genannten 70 ° Celsius
gestellt wird. Danach erfolgt der bezogen auf den Durchlauferhitzer
bzw. den Legionellen-Filter vorstehend beschriebene Desinfektionsablauf.
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Hierbei wird die Leitung ausgehend
vom Durchlauferhitzer über
den Legionellen-Filter,
die Leitung zum Brausekopf und der Brausekopf selbst desinfiziert,
ohne Berührung
des zentralen Wasserleitungsnetzes.
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Eine weitere Möglichkeit der Pflege und Desinfektion
des Legionellen-Filters ist diesen aus der Duschvorrichtung auszubauen
und in einer Reinigungsstation zum Reinigen und Abtöten der
im Innenfilterbereich befindlichen Legionellen, Bakterien und Verkeimungen
beispielsweise 3 Minuten mit 70° Celsius
heißem
Wasser durchzuspülen.
Danach kann der Legionellen-Filter wieder in die Duschvorrichtung
eingebaut werden, wozu Steckkupplungen vorgesehen sind, die eine
einfache Montage bzw. Demontage des Legionellen-Filters erlauben.
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Zum Schutz vor Manipulationen ist
die Duschvorrichtung bzw. ist das die innenliegenden Armaturen und
Funktionsteile schützende
Gehäuse
mit speziellen Verschlüssen
gesichert, die nur durch das dazu bestimmte Fachpersonal geöffnet werden
können.
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Weitere vorteilhafte Ausbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung beschrieben.
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Die einzige Figur zeigt eine erfindungsgemäße Duschvorrichtung
in einer schematischen Darstellung.
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In der Figur ist eine zu einer ortsfest
montierten Baueinheit zusammengefasste Duschvorrichtung dargestellt,
die ein aufklappbares und mit einer nicht gezeigten Sicherungsverriegelung
versehenes Gehäuse 1 aufweist.
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In diesem Gehäuse 1 sind zwei Wasserleitungen
angeordnet, die über
Vorabsperrungen 4 mit bauseitigen Wasserzuführungen 3 verbunden
sind, wobei eine Wasserzuführung 3 Kaltwasser
und die andere Wasserzuführung 3 Warmwasser
führt.
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In einem Mischer 5, alternativ
einem Thermostat, wird das Kalt- und Warmwasser gemischt und einem
außenliegenden
Brausekopf 9 zugeführt, wobei
zwischen diesem und dem Mischer 5 ein Legionellen-Filter 6 angeordnet
ist, durch den das aus dem Mischer 5 austretende Wasser
derart gefiltert wird, dass Legionellen, Bakterien oder Keime herausgefiltert
werden.
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Ein Magnetventil 8, das
dem Legionellen-Filter 6 nachgeordnet und vor dem Brausekopf 9 installiert
ist, ist über
einen Taster 7 betätigbar,
so dass das Wasser aus dem Brausekopf 9 entweichen kann,
wobei der Taster 7 bzw. das Magnetventil 8 den
Wasserfluss zeitlich regeln.
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Über
eine elektronische Steuerung wird eine vorbestimmte Zeit ein Rückspülventil 10 geöffnet, während das
Magnetventil 8 geschlossen bleibt. Hierdurch erfolgt eine
Spülung
des Legionellen-Filters 6, wobei das durchgeführte Wasser über eine
an das Rückspülventil 10 angeschlossene
Abflussleitung 11 in den Bereich eines Duschbeckens führbar ist.
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Für
eine einfache Montage bzw. Demontage des Legionellen-Filters 6,
beispielsweise zum Zwecke der Reinigung, ist der Legionellen-Filter 6 mittels Steckkupplungen 12 an
den zugeordneten Leitungen angeschlossen.