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Die Erfindung betrifft ein Trinkgefäß mit einer
Vorrichtung zur Anzeige der Trinkmenge.
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Es ist allgemein bekannt, daß eine ausreichende
Flüssigkeitsaufnahme
für unsere
Gesundheit sehr wichtig ist. Störungen
des Wasserhaushaltes können
die Gesundheit ernsthaft gefährden.
Meistens wird zu wenig getrunken und es kann infolge von Dehydratation
zu ernsten Beschwerden kommen. Das trifft besonders bei älteren Menschen
zu, deren Durstgefühl
nicht mehr so wie früher
vorhanden ist, oder die einfach vergessen Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Es empfiehlt sich also eine Kontrolle der täglichen Flüssigkeitsaufnahme. In einigen
Fällen
darf eine bestimmte Flüssigkeitsmenge
pro Tag nicht überschritten
werden. Auch hier ist die tägliche
Kontrolle der aufgenommenen Flüssigkeitsmenge
sehr wichtig. Ein Trinkgefäß, das eine
Kontrolle der täglich
aufgenommenen Flüssigkeitsmenge
zuläßt, ist
beispielsweise aus der WO 01/30210 bekannt.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ein Trinkgefäß zur Kontrolle
der aufgenommenen Flüssigkeitsmenge
anzugeben, das sich besonders komfortabel bedienen läßt.
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Ein erfindungsgemäßes Trinkgefäß hat die
Form eines herkömmlichen
Trinkgefäßes, besitzt
aber am Umfang seines rotationssymmetrischen, speziell ausgebildeten
Sockels eine umlaufende Rille, in die ein Elektronikmodul (E-Modul)
in Snap-on-Montage von unten drehbar aufgesteckt werden kann. Die äußeren Abmessungen
des E-Moduls passen sich den Abmessungen des Trinkgefäßes an.
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Das E-Modul enthält eine elektronische Schaltung,
vorzugsweise eine LCD-Anzeige, eine Rechenschaltung, einen Datenspeicher
und ggfs. eine Tastatur. Zusätlich
kann es eine Uhr und/oder einen Sender für die Funkübertragung der Daten in 433
MHz-Technik oder einer anderen zugelassenen Frequenz zu einer Kontrollstation
aufweisen.
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Das Gehäuse des E-Moduls besteht vorzugsweise
aus undurchsichtigem Kunststoff. Am oberen Rand des E-Moduls befindet
sich ein umlaufender ebenfalls rotationssymmetrischer innerer Wulst,
der beim Aufstecken des E-Moduls auf das Trinkgefäß in die
Rille des Gefäßes einschnappt.
Dadurch wird das E-Modul ringsherum geführt. Der obere Rand des E-Moduls
mit dem Wulst ist mehrfach geschlitzt, damit sich die einzelnen Teile
federnd dem Trinkgefäß anpassen
und Fertigungstoleranzen ausgleichen können. Unter dem Kupplungsteil
des E-Moduls ist
dieses nach unten zum Raum für
die Elektronik flüssigkeitsdicht
abgeschlossen. Von unten besitzt das E-Modul eine abschraubbare
Bodenplatte, die den Raum für
die Elektronik abschließt.
In der Bodenplatte befindet sich ein Fach für eine Batterie zur Stromversorgung.
Der untere Rand des E-Moduls ist vorzugsweise geriffelt, damit man
das E-Modul leicht drehen und so die Tastatur immer von vorne bedienen kann.
Das E-Modul lässt
sich austauschbar an alle Trinkgefäße mit passendem Kupplungsteil
aufstecken. Bei abgenommenen E-Modul lässt sich das Trinkgefäß wie herkömmliche
Gefäße reinigen.
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Das Trinkgefäß besteht vorzugsweise aus
durchsichtigem Material, wie z.B. Glas oder transparentem Kunststoff,
damit mittels einer aufgetragenen Füllmengenskala die jeweiligen
Füllstände bzw.
getrunkenen Flüssigkeitsmengen
abgelesen werden können.
Die jeweils getrunkenen Flüssigkeitsmengen
oder Füllstände können mit
den sich am E-Modul befindenden Drucktasten eingegeben werden. Es
lassen sich beliebige Füllstände oder
Trinkmengen genau eingeben. Die eingegebenen Werte werden in der
LCD-Anzeige zunächst
wie eingegeben angezeigt – durch
eine C-Taste lässt
sich eine Korrektur vornehmen – und
können
dann, je nach Betätigung
einer M+ oder M- Taste, im Summenspeicher addiert oder subtrahiert
werden. Die jeweilige Summe kann ebenfalls in der LCD-Anzeige angezeigt
werden. Gespeicherte Daten bleiben bei Stromausfall (Austausch der
Batterie) im EEPROM erhalten. Die eingegebenen Werte werden jeweils
für einen
Tag aufaddiert, wobei die genaue Zeitabgrenzung entweder manuell
oder durch eine eingebaute Uhr, beispielsweise eine Funkuhr, vorgenommen
werden kann. Es werden beispielsweise die täglichen Gesamttrinkmengen der
vergangenen 6 Tage gespeichert. Durch Betätigung der History-Tasten -1
bis -6 lassen sich die gespeicherten Werte der vergangenen Tage
abrufen.
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Nachfolgend ein Beispiel für die Funktion
der Tasten:
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Die Daten des siebenten zurückliegenden
Tags werden automatisch gelöscht.
Nach 5 Minuten ohne Bedienung schaltet sich die Elektronik automatisch
aus .
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Soll beispielsweise in Krankenhäusern, Altenheimen
oder in ähnlichen
Einrichtungen mit hoher Personenzahl die Flüssigkeitsaufnahme von einzelnen
Personen, bei denen eine Flüssigkeitskontrolle
erforderlich oder wünschenswert
ist, durch Ärzte
oder anderes Personal überwacht
werden, dann können
die im E-Modul gespeicherten Daten mittels des eingebauten Senders
auf eine zentrale Kontroll- oder Überwachungsstation übertragen
werden. Die Übertragung
der Daten kann in vorgegebenen Intervallen erfolgen. Es ist keinerlei
Verkabelung erforderlich, was die Einführung eines solchen Überwachungssystems
wesentlich erleichtert.
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Die telemetrische Datenübertragung
erlaubt per Funk eine Übertragung
bis zu 1000 m, es können
also auch große
Gebäude überwacht
werden.
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In der zentralen Kontroll- oder Überwachungsstation
können
die über
Funk eingehenden Daten in beliebiger Form angezeigt werden, beispielsweise
als Liste, Balken usw. Die Daten können auch auf einen PC übertragen,
graphisch dargestellt, ausgewertet oder weiterverarbeitet werden.
Es können
Alarmfunktionen vorgesehen werden, wenn z.B. von einem bestimmten
Patienten die vorgegebene Trinkmenge unterschritten wird.
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Zur Veranschaulichung werden beispielhaft
mehrere Varianten des Trinkgefäßes mit
den zugehörigen Teilen
gezeigt oder beschrieben. Die zentrale Kontroll- oder Überwachungsstation
kann in an sich bekannter Weise gestaltet sein. Es zeigt
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1 ein
Trinkgefäß mit Elektronik-Modul;
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2 die
Belegung des E-Moduls mit der LCD-Anzeige und den Tasten;
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3 in
einer schematischen Darstellung ein Trinkgefäß mit einem Füllstandssensor.
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Variante I
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Das in 1 dargestellte
erfindungsgemäße Trinkgefäß 1 besteht
aus einem an sich bekannten Trinkglas mit Füllmengenskala 2, das
an seinem unteren Ende einen rotationssymmetrischen Sockel 3 aufweist. Der
Sockel 3 besitzt auf seiner Umfangsfläche eine Rille 5.
Ein ebenfalls rotationssymmetrisches E-Modul 4 besitzt
an seiner Innenfläche
einen Wulst 6. Der Außendurchmesser
des Sockels 3 und der Innendurchmesser des E-Moduls 4 sind
so aufeinander abgestimmt, daß das
E-Modul 4 auf dem Sockel 3 drehbar ist, wobei
der Wulst 6 des E-Moduls 4 in die Rille 5 des
Sockels 3 eingreift und so das E-Modul 4 führt. Das
E-Modul 4 ist von unten auf den Sockel 3 aufsteckbar.
Das E-Modul 4 besteht vorzugsweise aus Kunststoff oder
einem anderen ausreichend elastischen Material, damit es sich beim
Aufstecken geringfügig
dehnen und der Wulst 6 des E-Moduls 4 in die Rille 5 des
Sockels 3 einschnappen kann. Um diese Verbindung zu erleichtern
und um Fertigungstoleranzen auszugleichen, ist der obere Rand des
E-Moduls 4 mit dem Wulst 6 mit mehreren Schlitzen 13 versehen
um die Elastizität
und die Federwirkung zu erhöhen.
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Auf der Außenfläche des E-Moduls 4 ist
in einer ringförmigen
Vertiefung 7 ein LCD-Display und eine Tastatur 11 untergebracht.
Die LCD-Anzeige und die Tasten 11 werden in Durchführungen 8 des
E-Moduls 4 eingebaut und mit der elektronischen Schaltung
im Raum 9 elektrisch verbunden. Zur Aufnahme der LCD-Anzeige
und Tasten 11 erhält
die Umfangsfläche
der Vertiefung 7 Abflachungen 14. Damit die Bedienung
der Tastatur immer von vorn erfolgen kann, ist das E-Modul 4 drehbar
gelagert. Um die Griffigkeit zu erhöhen, erhält der untere Rand des E-Moduls 4 eine
Riffelung 12. Von unten ist das E-Modul 4 mit
einer abschraubbaren Bodenplatte 10 zum Raum für die Elektronik 9 abgeschlossen.
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In 2 wird
die Belegung der Vertiefung 7 des E-Moduls 4 mit
der LCD-Anzeige und den Tasten 11 gezeigt. Ebenfalls die
Abflachungen 14 an den Durchführungen 8 zum Einbau
der LCD-Anzeige und Tastatur 11.
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Variante II
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Bei Variante II ist zusätzlich zur
Füllmengenskala 2 eine
Füllstandsskala 15 mit
fortlaufenden Zahlen auf dem Trinkgefäß aufgetragen, z.B. 0 bis 10
oder höher.
Anstelle die abgelesenen, oder bei Teiltrinkmengen errechneten,
Flüssigkeitsmengen
in ml oder einer anderen Maßeinheit
einzugeben, wird vor und nach dem Trinken immer nur der Füllstand,
also der Zahlenwert auf der Füllstandsskala 15,
eingegeben, wobei die Differenz dieser Füllstände einer bestimmten Flüssigkeitsmenge
entspricht. Durch Drücken
einer Taste A (für
Anfang) vor Beginn des Trinkens mit nachfolgender Zahlenwerteingabe
sowie Drücken
einer Taste E (für
Ende) nach Beendigung des Trinkens mit nachfolgender Zahlenwerteingabe,
ermittelt die Elektronik von selbst die jeweils getrunkene Flüssigkeitsmenge,
da jede Zahl der Füllstandsskala 15 einer
bestimmten Flüssigkeitsmenge
entspricht. Die getrunkene Flüssigkeitsmenge
wird wieder im Display angezeigt und kann wie bei Variante I mit
der M+ oder M- Taste im Summenspeicher addiert oder subtrahiert
werden. Die Füllstandsskala 15 wird alternativ
in 1 gezeigt. Bei dieser
Variante ist zusätzlich
eine Taste A und eine Taste E erforderlich.
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Variante III
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Bei dieser Variante wird die Füllhöhe bzw.
die Flüssigkeitsmenge
nicht optisch abgelesen und von Hand mit den Tasten eingegeben,
sondern die Messung erfolgt automatisch durch Drücken einer Taste A vor Beginn
des Trinkens und einer Taste E nach Beendigung des Trinkens.
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Bei Variante III besitzt das Trinkgefäß 1 einen
senkrechten Messschacht 16 zur automatischen Messung der
Füllhöhe und damit
der Füllmenge.
Der Messschacht 16 kann innerhalb des Trinkgefäßes 1 oder
an der Außenseite
angeordnet sein. Zwischen Trinkgefäß 1 und Messschacht 16 ist
am Boden ein Durchlass 17 vorhanden, so dass im Messschacht
und im Trinkgefäß die Flüssigkeit
auf gleicher Höhe
steht so wie bei kommunizierenden Röhren. Die Füllhöhe im Messschacht entspricht
einer bestimmten Flüssigkeitsmenge.
Anstelle der optischen Ablesung der Füllhöhe wird der Füllstand
automatisch gemessen mittels eines Füllstandssensors 18.
Der Füllstandssensor 18 kann
beispielweise ein kapazitiver oder mit Ultraschall arbeitender Füllstandsmesser
sein. Der Füllstandssensor 18 liefert
Signale, die dem jeweiligen Füllstand
entsprechen. Die Messungen können
in einem kleinformatigen Messschacht 16 oder in einem Röhrchen mit
großer
Genauigkeit durchgeführt
werden. Durch Drücken
der Taste A zu Beginn des Trinkens sowie der Taste E nach Beendigung des
Trinkens wird jeweils eine Kurzzeit-Füllstandsmessung durchgeführt. Die
gemessenen Füllhöhen werden in
elektrische Signale umgewandelt und an das Elektronikmodul weitergeleitet,
das die entsprechende Flüssigkeitsmenge
aus der Differenz der Füllstände errechnet,
ggfs. im Speicher abspeichert und im Display anzeigt. Wie bei den
anderen Varianten kann wieder mittels der M+ oder M- Taste die getrunkene
Flüssigkeitsmenge
im Summenspeicher addiert oder subtrahiert werden. Bei dieser Variante
entfallen im E-Modul die Tasten 0 bis 9.
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3 zeigt
in einer schematischen Darstellung das bereits beschriebene Trinkgefäß 1 mit
dem Meßschacht 16.
Ferner den Durchlass 17, den Füllstandssensor 18 sowie
die Signalverbindung 19 mit Steckverbindung 20.
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Bei einer bevorzugten Ausführung eines
erfindungsgemäßen Trinkgefäßes mit
Füllstandssensor
ist kein Meßschacht
vorhanden, sondern sind auf der Innenseite des Trinkgefäßes eine
Mehrzahl übereinanderliegender
Elektroden angeordnet, mit denen der jeweilige Füllstand detektiert werden kann,
indem beispielsweise die elektrischen Widerstände oder Kapazitäten zwischen
je zwei Elektroden gemessen und ausgewertet werden.
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Bei allen Varianten erfindungsgemäßer Trinkgefäße kann
eine Uhr, beispielsweise eine Funkuhr, vorhanden und mit der Recheneinrichtung
des E-Moduls verbunden sein. Die Recheneinrichtung kann dann die während einer
bestimmten Zeitspanne, insbesondere während eines Tages, berechneten
oder eingegebenen Trinkmengen zu einer Gesamttrinkmenge addieren
und im Speicher speichern.
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Bezugszeichenliste
- 1
- Trinkgefäß
- 2
- Füllmengenskala
- 3
- Sockel
- 4
- Elektronikmodul
- 5
- Rille
- 6
- Wulst
- 7
- Vertiefung
für LCD-Anzeige
und Tastatur
- 8
- Durchführung für LCD-Anzeige
und Tastatur
- 9
- Raum
für Elektronik
- 10
- Bodenplatte
- 11
- LCD-Anzeige
und Tastatur
- 12
- Riffelung
- 13
- Schlitze
- 14
- Abflachungen
für Einbauteile
- 15
- Füllstandsskala
- 16
- Messschacht
- 17
- Durchlass
- 18
- Füllstandssensor
- 19
- Signalverbindung
- 20
- Steckverbindung