Die Erfindung betrifft ein elektro-hydraulisches
Steuerventil für hydraulischen Schreitausbau, mit einem an
eine Hochdruckleitung anschließbaren 3/2-Wegeventil und mit
einem an eine eigensichere Stromversorgung anschließbaren,
von einer Steuerelektronik angesteuerten Gleich
strommagneten zur Steuerung des 3/2-Wegeventils zwischen
einer durch Einwirkung einer Federkraft und/oder der
anstehenden Druckflüssigkeit definierten Schließstellung
und einer durch einen vom Gleichstrommagneten von einer
Ausgangsstellung in seine Schaltstellung bewegten
Schaltstößel herbeigeführten und in der Schaltstellung vom
Schaltstößel aufrechterhaltenen Öffnungsstellung.
Ein Steuerventil mit den vorgenannten Merkmalen ergibt sich
aus der DE 196 46 611 A1; bei dem bekannten Steuerventil
ist in einem in das Ventilgehäuse eingesetzten, die
Anschlüsse zum Tank, zur Pumpe und zu einem Verbraucher
beinhaltenden Ventil ein Schließkörper angeordnet, der von
einer Ventilfeder und durch die anstehende Druckflüssigkeit
auf einem Dichtsitz in seiner Schließstellung gehalten bzw.
in seine Schließstellung vorgespannt ist. Für die
Umsteuerung des Wegeventils in dessen Öffnungsstellung ist
ein Gleichstrommagnet vorgesehen, der einen Eisenkern,
einen zylindrischen Spulenkörper sowie einen innenliegenden
Anker umfaßt. Bei Erregung des Gleichstrommagneten bei
angelegter Spannung wird der Anker und damit ein mit dem
Anker verbundener Schaltstößel in Richtung des Wegeventils
bewegt, wobei die Bewegung des Schaltstößels auf den
Schließkörper übertragen wird und diesen in die
Öffnungsstellung des Wegeventils zum Verbraucher bewegt.
Solange die Erregung des Gleichstrommagneten
aufrechterhalten wird, verbleibt das Wegeventil in dieser
den Verbraucher zuschaltenden Öffnungsstellung; bei
stromlos geschaltetem Gleichstrommagneten sorgen die
Ventilfeder und die anstehende Druckflüssigkeit für die
Rückführung bzw. Umsteuerung des Schließkörpers in dessen
Schließstellung.
Mit dem bekannten Steuerventil ist der Nachteil verbunden,
daß eine elektrische Leistung über die Ansteuerung des
Ventils hinaus auch für die Schaltstellung in der
Öffnungsphase des Ventils vorgehalten werden muß. Da bei
der heutigen Betriebsmittelkonzentration an einzelnen
Betriebspunkten eine hohe Zahl derartiger Steuerventile im
Einsatz steht, ergeben sich trotz des bei dem bekannten
Steuerventil nur noch vergleichsweise geringen elektrischen
Leistungsbedarfs in der Summe nicht unerhebliche
Installations- und Betriebskosten. Es kommt hinzu, daß bei
Ausfall der Spannungsversorgung die Steuerventile
automatisch in ihre Schließstellung umsteuern, was je nach
Betriebslage im Einzelfall unerwünscht sein kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Steuerventil mit den gattungsgemäßen Merkmalen derart
auszulegen, daß der elektrische Leistungsbedarf weiter
herabgesetzt ist.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich
vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser
Beschreibung nachgestellt sind.
Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, daß ein den
Schaltstößel in seiner Schaltstellung festhaltender
Permanentmagnet vorgesehen ist und daß die Steuerelektronik
zur Umpolung des Gleichstrommagneten in Abhängigkeit von
der Umsteuerung des Wegeventils eingerichtet ist derart,
daß für die Steuerung des Wegeventils in dessen
Öffnungsstellung eine gleichsinnige Polung von
Permanentmagnet und Gleichstrommagnet und für die
Umsteuerung des Wegeventils in dessen Schließstellung eine
gegensinnige Polung von Permanentmagnet und
Gleichstrommagnet einstellbar ist.
Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, daß zum
Aufrechterhalten der Öffnungsstellung des Wegeventils die
Stromversorgung des Gleichstrommagneten weiter reduziert
und gegebenenfalls ganz abgeschaltet werden kann, da der
integrierte Permanentmagnet das Festhalten des
Schaltstößels in dessen die Öffnungsstellung des
Wegeventils bewirkender bzw. aufrechterhaltender Stellung
übernimmt. Zur Ausführung der Umsteuerung des Wegeventils
von der einen in die jeweils andere Betriebsstellung ist
eine Umpolung des Gleichstrommagneten eingerichtet. So ist
die Ansteuerelektronik dafür ausgelegt, für die Bewegung
des Schaltstößels in die die Öffnung des Wegeventils
herbeiführende Stellung die Polung des Gleichstrommagneten
mit der Polung des Permanentmagneten gleichsinnig
einzurichten, so daß die Feldlinien von Permanentmagnet und
Gleichstrommagnet gleichsinnig verlaufen und das bestehende
Magnetfeld des Permanentmagneten verstärkt wird. Aufgrund
des so erzeugten Magnetfeldes wird der Anker angezogen und
der Schaltstößel in seine die Ventilöffnung bewirkende
Stellung verschoben; in dieser Endlage wird der
Schaltstößel ausschließlich durch den Permanentmagnet
gehalten, so daß - je nach der Stärke des Permanentmag
neten - der Gleichstrommagnet in seiner Erregung deutlich
reduziert bzw. die Stromversorgung für den
Gleichstrommagneten sogar ganz abgeschaltet werden kann.
Soll das Wegeventil in seine Schließstellung zurückgeführt
werden, so wird die Polung des Gleichstrommagneten
gegensinnig zur Polung des Permanentmagneten eingerichtet,
so daß die Feldlinien von Permanentmagnet und
Gleichstrommagnet gegensinnig verlaufen und damit die
Feldstärke des Permanentmagneten geschwächt wird; der
Permanentmagnet kann den Anker mit Schaltstößel nicht mehr
in der Schaltstellung halten, so daß die Ventilfeder
und/oder der anstehende Flüssigkeitsdruck für die
Rückführung des Schließkörpers des Ventils in dessen
Schließstellung sorgen.
Nach Ausführungsbeispielen der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Permanentmagnet an dem dem Wegeventil zugewandten
Ende des zylindrischen Spulenkörpers des Gleich
strommagneten axial mit dem Spulenkörper fluchtend oder
aber von dem Spulenkörper umgriffen in dem Ringraum
zwischen Spulenkörper und Schaltstößel angeordnet ist; bei
der letztgenannten Lösung ergibt sich eine Verringerung der
Baugröße des Steuerventils.
Soweit mit der Erfindung einerseits der Vorteil verbunden
ist, daß ein Ausfall der Spannungsversorgung des
Gleichstrommagneten nicht zu einer automatischen Schließung
des Steuerventils führt, andererseits aber für die
Überführung des Steuerventils in dessen Schließstellung
eine Erregung des Gleichstrommagneten erforderlich ist, ist
nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen,
daß dem Gleichstrommagneten bei Ausfall von dessen
Spannungsversorgung ein schaltbarer Energiespeicher
zugeordnet ist.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung
wiedergegeben, welche nachstehend beschrieben sind. Es
zeigen:
Fig. 1 ein elektro-hydraulisches Steuerventil in
einem Längsschnitt,
Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 in einer anderen
Ausführungsform,
Fig. 3a, b die Zuordnung der Polung von Gleichstrom
magnet und Permanentmagnet für die unter
schiedlichen Schaltvorgänge in einer
schematischen Darstellung.
In Fig. 1 sind lediglich die für die Steuerung des
Wegeventils erforderlichen Bauteile dargestellt; der Aufbau
des in das Ventilgehäuse 10 eingesetzten 3/2-Wegeventils 11
mit den zugeordneten hydraulischen Anschlüssen ist für die
Darstellung des Anmeldungsgegenstandes ohne Belang und im
einzelnen in der gattungsgemäßen Druckschrift
DE 196 46 611 A1 eingehend beschrieben, so daß insoweit
ergänzend auf die Offenbarung der DE 196 46 611 A1 Bezug
genommen ist.
Wie ebenfalls in Übereinstimmung mit dem Anmeldungs
gegenstand in der DE 196 46 611 A1 zum Aufbau der
Schaltbetätigung des Wegeventils ausgeführt, sind in dem
Ventilgehäuse 10 zwei Ventile 11 nebeneinander angeordnet,
wobei jedem Wegeventil 11 ein Gleichstrommagnet 12
zugeordnet ist. Die beiden Gleichstrommagnete 12 des
Steuerventils sind mit einer Steckbuchse 13 an eine nicht
dargestellte, eigensichere Stromversorgung angeschlossen.
Die Steckbuchse 13 ist in eine mit Dioden bestückte
Leiterplatte 14 eingesetzt, die in horizontaler Lage beide
Gleichstrommagnete 12 überdeckt und in einem das
Ventilgehäuse 10 kopfseitig flach abschließenden
Gehäusedeckel 15 untergebracht ist.
Der einzelne Gleichstrommagnet 12 besteht aus einem Mantel
16, einem Eisenkern 17, einem zylindrischen Spulenkörper 18
sowie einem innenliegenden Anker 19. Durch die Erregung des
Gleichstrommagneten 12 bei angelegter Spannung wird bei
entsprechender, nachfolgend noch zu beschreibender Polung
des Gleichstrommagneten 12 der Anker 19 in axialer Richtung
auf das Wegeventil 11 zu bewegt. Mit dem Anker 19 ist ein
Schaltstößel 20 verbunden, der die Schaltkraft des
Gleichstrommagneten 12 auf das in dem Ventilgehäuse
untergebrachte Wegeventil 11 überträgt. Der Schaltstößel 20
ist auf ganzer Länge durch den Gleichstrommagneten 12 und
die Leiterplatte 14 hindurchgeführt. Das kopfseitige Ende
des Schaltstößels 20, welches aus dem Gehäusedeckel 15
austritt und durch eine elastische Haube 21 abgedeckt ist,
kann notfalls von Hand zum Öffnen des Wegeventils 11
betätigt werden.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist in
axialer Verlängerung des zylindrischen Spulenkörpers 18 im
Bereich des Eisenkerns 17 ein Permanentmagnet 22
angeordnet, dessen Polung und Zusammenwirken mit dem
Gleichstrommagneten 12 bei den Schaltstellungen des
Wegeventils in den Fig. 3a und 3b dargestellt ist. Wie
Fig. 3a zu entnehmen ist, wird zum Verschieben des Ankers
19 mit Schaltstößel 20 in die Öffnungsstellung des
Wegeventils 11 der Gleichstrommagnet 12 über die nicht
dargestellte Steuerelektronik derart gepolt, daß die
Feldlinien 23 den Permanentmagneten 22 sowie den
Gleichstrommagneten 12 gleichsinnig durchlaufen, so daß das
bestehende Magnetfeld des Permanentmagneten 22 verstärkt
wird. Aufgrund dieser Magnetfeldverstärkung wird der Anker
19 mit Schaltstößel 20 in Richtung auf das Wegeventil 11
angezogen, so daß durch diese lineare Bewegung der in dem
Wegeventil 11 angeordnete Schließkörper in die
Öffnungsstellung für die Versorgung des Verbrauchers
gesteuert wird. In dieser die Öffnungsstellung des
Wegeventils herbeiführenden Endlage wird der Anker 19 mit
Schaltstößel 20 von dem Permanentmagneten 22 gehalten, so
daß der für die Erregung des Gleichstrommagneten 12 während
des Schaltvorganges benötigte Strom abgeschaltet werden
kann; in dieser Endlage wirkt auf den Anker 19 somit nur
der Permanentmagnet 22.
Soll das Wegeventil 11 in die Schließstellung von dessen
Schließkörper umgesteuert werden, wird der
Gleichstrommagnet 12 erneut erregt, allerdings mit einer
zur Polung des Permanentmagneten 22 gegenläufigen Polung,
wie dies in Fig. 3b dargestellt ist. Bei dem dort
dargestellten Verlauf der Feldlinien 23 wird das Magnetfeld
des Permanentmagneten 22 abgeschwächt, so daß die
Feldstärke nicht mehr ausreicht, um den Anker 19 mit
Schaltstößel 20 festzuhalten; die im Wegeventil angeordnete
Ventilfeder, gegebenenfalls unterstützt durch den
anstehenden Druck der Druckflüssigkeit, führt den
Schaltstößel 20 und damit den Anker 19 in die in Fig. 1
dargestellte Ausgangslage zurück.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
der Permanentmagnet 22 in dem zwischen Spulenkörper 18 und
Schaltstößel 20 bestehenden Ringraum in dem Eisenkern 17
angeordnet und somit von dem Spulenkörper 18 umgriffen,
womit eine Verringerung der Baugröße des Steuerventils
einhergeht.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentansprüchen,
der Zusammenfassung und der Zeichnung offenbarten Merkmale
des Gegenstandes dieser Unterlagen können einzeln als auch
in beliebigen Kombinationen untereinander für die
Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen
Ausführungsformen wesentlich sein.