DE19956965A1 - Verfahren zum Betreiben einer Kälteanlage sowie Kälteanlage - Google Patents
Verfahren zum Betreiben einer Kälteanlage sowie KälteanlageInfo
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Abstract
Ein Verfahren zum Betreiben einer Kälteanlage, insbesondere einer Klimaanlage für Kraftfahrzeuge, sieht vor, als Verdichter einen Staurohrverdichter (12) vorzusehen. Damit werden Pulsationen im Ansaugstrang und im Druckgasstrang vermieden. Der Staurohrverdichter (12) erzielt gute Leistungen auch bei einem geringen Massenstrom und bei einer hohen Druckdifferenz und wird vorzugsweise durch einen Elektromotor (30) angetrieben. Ferner wird eine entsprechend mit einem Staurohrverdichter (12) versehene Kälteanlage beschrieben.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Kälteanlage, insbeson
dere eine in einem motorisch angetriebenen Fortbewegungsmittel untergebrachte
Kälteanlage, mit einem Kältemittelkreislauf, in dem wenigstens ein Verdichter an
geordnet ist.
Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Kälteanlage mit einem Kältemittelkreis
lauf, in dem ein Verdichter angeordnet ist.
Bei Klimaanlagen von Kraftfahrzeugen werden heutzutage ausschließlich Ver
dichter eingesetzt, die nach dem Verdrängerprinzip arbeiten. Gebräuchlich sind
dabei vor allem mehrzylindrige Axialkolbenverdichter, Flügelzellenverdichter und
sogenannte Scrollverdichter. Diese Verdichter führen prinzipbedingt zu Pulsatio
nen im Ansaugstrang und Druckgasstrang, die sich als unerwünschtes Geräusch
in den Fahrgastraum übertragen können. Um dies zu verhindern, ist zum Teil ein
erheblicher baulicher und konstruktiver Aufwand erforderlich. Darüber hinaus ist
die Anzahl der bewegten Teile der Verdichter relativ hoch, und die Verdichter er
fordern eine exakte Schmierung an den bewegten Verdichterteilen. Öl zur
Schmierung dieser bewegten Verdichterteile gelangt aber zwangsläufig in den
Kältemittelkreislauf, wo es den Wärmeübergang sowohl im Verdampfer als auch
im Verflüssiger verschlechtert, was wiederum die zum Antrieb der Kälteanlage
erforderliche Leistung erhöht.
Bei stationären Kälteanlagen, die mehrere hundert Kilowatt bis einige Megawatt
Kälteleistung erzielen, sind Turboverdichter im Einsatz, die als Strömungsmaschi
nen den Kältemittelmassenstrom kontinuierlich verdichten, so daß Pulsationen
nicht auftreten. Allerdings werden diese Turboverdichter bislang nicht für Kraft
fahrzeug-Klimaanlagen verwendet, denn bei Kraftfahrzeug-Klimaanlagen sind nur
relativ geringe Massenströme bei allerdings hohen Druckdifferenzen erforderlich,
was für einen Turboverdichter untypisch ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betreiben einer Kälteanlage, ins
besondere für Kraftfahrzeuge zu schaffen, durch das selbst bei geringen Mas
senströmen Pulsationen im Ansaugstrang und Druckgasstrang vermieden werden
können. Zudem soll eine Kälteanlage geschaffen werden, die mit einem Verdich
ter arbeitet, welcher aus wenigen Teilen zusammengesetzt ist und ebenfalls keine
Pulsationen im Ansaugstrang und Druckgasstrang erzeugt. Anzustreben ist ferner
ein Verdichter, der durch sein Prinzip für eine ölfreie Ausführung gut geeignet ist.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß als Verdichter ein Staurohrverdichter im
Kältemittelkreislauf verwendet wird bzw. bei der erfindungsgemäßen Kälteanlage
ein Staurohrverdichter im Kältemittelkreislauf angeordnet ist.
Ein Staurohrverdichter, auch Zentrifugal- oder Pitotpumpe genannt, nutzt neben
der Druckerhöhung durch Zentrifugalkraft auch den Staudruck. Eine Kälteanlage
mit einem Staurohrverdichter weist die Vorteile des Einsatzes eines Turboverdich
ters auch bei geringem Massenstrom und hoher Druckdifferenz auf. Aus diesem
Grund kann die erfindungsgemäße Kälteanlage vorzugsweise als Kraftfahrzeug-
Klimaanlage eingesetzt werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen bilden die Gegenstände der Unteransprü
che.
Vorzugsweise wird beim erfindungsgemäßen Verfahren für die Fahrzeuganwen
dung als Kältemittel R134a oder CO2 verwendet. Andere Kältemittel vorzugsweise
mit hohem Molekulargewicht können ebenfalls eingesetzt werden.
Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, daß der Staurohrverdichter einen Rotor
aufweist, welcher sich durch eine Lagerung auszeichnet, die keine Zufuhr von
Schmiermittel erfordert. Damit kann der Kältemittelkreislauf frei von Schmiermittel
bleiben, was den Wärmeübergang im Verdampfer und im Verflüssiger verbessert.
Hierzu ist vorzugsweise eine Gas- oder Magnetlagerung oder die Verwendung
von gekapselten, dauergeschmierten Lagern vorgesehen.
Als Antrieb des Staurohrverdichters sieht die Erfindung vorzugsweise einen Elek
tromotor vor. Dieser kann hochdrehend ausgebildet und ohne Übersetzungsge
triebe, das heißt unmittelbar mit dem Rotor des Staurohrverdichters verbunden
sein. Die andere Möglichkeit besteht darin, zwischen Elektromotor und Rotor ein
Übersetzungsgetriebe vorzusehen, damit die hohe Drehzahl des Rotors, die für
eine ausreichende Leistung notwendig ist, erreicht wird. Gegebenenfalls kommt
dann auch ein konventionell mechanischer Antrieb über die Getriebeeingangswel
len infrage.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und aus den nachfolgenden Zeichnungen, auf die Bezug ge
nommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Kälteanlage mit einem Kältemittelkreislauf,
der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren betrieben wird, und
Fig. 2 eine schematische Ansicht des bei der Kälteanlage in Fig. 1 ein
gesetzten Staurohrverdichters.
In Fig. 1 ist eine Kälteanlage, z. B. eine Kraftfahrzeug-Klimaanlage mittels ihres
Kältemittelkreislaufs dargestellt. Die Kälteanlage wird nicht mechanisch, sondern
elektrisch mittels eines hochdrehenden Elektromotors 10 angetrieben. Damit ist
die Kälteanlage unabhängig von der Drehzahl des Motors und arbeitet auch dann,
wenn der Verbrennungsmotor des Kraftfahrzeugs ausgeschaltet ist.
Der Elektromotor 10, z. B. ein bürstenloser, mit Permanentmagneten ausgestat
teter Gleichstrommotor, treibt einen Staurohrverdichter 12 an, welcher in Fig. 2
näher gezeigt ist. Neben dem Staurohrverdichter sind im Kältemittelkreislauf ein
Verflüssiger 14, eine Expansionsvorrichtung 16, ein Verdampfer 18 und ein Ge
bläse 20 für den Verdampfer vorgesehen.
Anstelle des hochdrehenden, unmittelbar mit dem Staurohrverdichter verbunde
nen Elektromotors 10 kann auch ein Elektromotor mit geringerer Maximaldrehzahl
vorgesehen sein. In diesem Fall wird jedoch zwischen Staurohrverdichter 12 und
Elektromotor 10 ein Übersetzungsgetriebe 22, vorzugsweise ein Planetengetriebe,
angeordnet.
Als Kältemittel werden für die Kfz-Anwendung entweder R134a oder vorzugs
weise CO2 im Kältemittelkreislauf verwendet. Andere Kältemittel können ebenfalls
eingesetzt werden.
Fig. 2 zeigt den Staurohrverdichter 12 detaillierter. Der Staurohrverdichter weist
ein Staurohr 24 auf, welches einen längs der Drehachse A verlaufenden Abschnitt
sowie einen rechtwinklig abgewinkelten Abschnitt 26 mit einer Einlaßöffnung 28
hat. Das Staurohr 24 ist stationär, dreht sich also nicht. Um das Staurohr, insbe
sondere den abgewinkelten Abschnitt 26 herum, ist ein Rotor 30 angeordnet, der
eine innere Kammer 32 aufweist, in der das Staurohr 24 untergebracht ist. Am
Außengehäuse 34 des Rotors 30 sind in die Kammer 32 vorstehende Rippen 36
vorgesehen. Der Rotor 30 weist ein Lager auf, das wartungsfrei ist und kein
Schmiermittel zum Betrieb erfordert, so daß auch kein Schmiermittel in den Käl
temittelkreislauf gelangen kann. Das Lager ist beispielsweise ein Magnetlager 38,
wie an der unteren Hälfte des Rotors 30 dargestellt, oder ein sogenanntes Gasla
ger 40, wie an der oberen Hälfte des Rotors 30 dargestellt. Andere, konventionel
lere Lager können ebenfalls eingesetzt werden. Vorteilhaft sind in diesem
Zusammenhang gekapselte Lager. 42 bezeichnet eine Gaszuführleitung und 44
einen Wellenfortsatz des Rotors 30.
Im Betrieb gelangt über eine Kältemittelzuführleitung 46 das Kältemittel vom Ver
dampfer 18 in die Kammer 32, wo es durch die Rippen 36 mitgenommen, auf
grund der Zentrifugalkraft nach außen transportiert wird und über den Einlaß 28 in
das Staurohr 24 und über eine Leitung und mit hohem Druck zum Verflüssiger 14
gelangt.
Indem die Kälteanlage mit einem Staurohrverdichter betrieben wird, lassen sich
die Vorteile eines Turboverdichters auch bei einem geringen Massenstrom und
einer hohen Druckdifferenz in einer Klimaanlage für ein Kraftfahrzeug nutzen. Der
Bauraum eines Staurohrverdichters ohne Antriebsmotor für eine Klimaanlage
eines Kraftfahrzeugs dürfte etwa im Durchmesser 20 bis 50% größer als und in
der Länge etwa halb so groß sein wie bislang verwendete Axialkolbenverdichter.
Der Rotor sollte sich im Betrieb mit 10 000 bis 50 000 Umdrehungen/Minute bewe
gen, wobei typische Drehzahlen im Bereich 20 000 bis 35 000/min liegen dürften.
Andere Abmessungen und Drehzahlen sind möglich.
10
Elektromotor
12
Staurohrverdichter
14
Verflüssiger
16
Expansionsvorrichtung
18
Verdampfer
20
Gebläse
22
Übersetzungsgetriebe
24
Staurohr
26
Abschnitt
28
Einlaßöffnung
30
Rotor
32
Kammer
34
Außengehäuse
36
Rippen
38
Magnetlager
40
Gaslager
42
Gaszuführleitung
44
Wellenfortsatz
46
Kühlmittelzuführleitung
Claims (10)
1. Verfahren zum Betreiben einer Kälteanlage, insbesondere einer Kälteanlage in
einem motorisch angetriebenen Fortbewegungsmittel, mit
einem Kältemittelkreislauf,
in dem wenigstens ein Verdichter angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Verdichter ein Staurohrverdichter (12) verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kälteanlage der
Klimatisierung des Fahrgastinnenraums eines Kraftfahrzeugs dient.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kälte
mittel R134a oder CO2 verwendet wird.
4. Kälteanlage, mit einem Kältemittelkreislauf, in dem wenigstens ein Verdichter
angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verdichter ein Staurohrverdichter (12) ist.
5. Kälteanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kälteanlage
eine Klimaanlage eines Kraftfahrzeugs ist.
6. Kälteanlage nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Stau
rohrverdichter (12) einen Rotor (30) mit einer kein Schmiermittel erfordernden La
gerung aufweist.
7. Kälteanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (30)
eine Lagerung mit gekapselten, dauergefetteten Lagern, eine Gaslagerung (40)
oder Magnetlagerung (38) aufweist.
8. Kälteanlage nach einem der Ansprüche 4 bis 7, gekennzeichnet durch einen
Elektromotor (10) als Antrieb des Staurohrverdichters (12).
9. Kälteanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor
(10) hochdrehend und unmittelbar mit dem Rotor (30) des Staurohrverdichters
(12) verbunden ist.
10. Kälteanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Elek
tromotor (10) oder einem Direktantrieb und zwischen dem Rotor (30) des
Staurohrverdichters (12) ein Übersetzungsgetriebe (22) geschaltet ist.
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