DE19948665C2 - Verfahren zur Erzeugung einer gratfreien Hinterschnitt-Ausbildung in einem durch Spritzgießen hergestellten Kunststoff-Bauteil - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung einer gratfreien Hinterschnitt-Ausbildung in einem durch Spritzgießen hergestellten Kunststoff-BauteilInfo
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- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C45/00—Injection moulding, i.e. forcing the required volume of moulding material through a nozzle into a closed mould; Apparatus therefor
- B29C45/17—Component parts, details or accessories; Auxiliary operations
- B29C45/46—Means for plasticising or homogenising the moulding material or forcing it into the mould
- B29C45/56—Means for plasticising or homogenising the moulding material or forcing it into the mould using mould parts movable during or after injection, e.g. injection-compression moulding
- B29C45/5675—Means for plasticising or homogenising the moulding material or forcing it into the mould using mould parts movable during or after injection, e.g. injection-compression moulding for making orifices in or through the moulded article
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung einer gratfreien Hinter
schnitt-Ausbildung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Zum techni
schen Umfeld wird beispielshalber auf die DE 42 19 675 A1 verwiesen.
Es ist bekannt, daß sog. Hinterschnitt-Ausbildungen (wobei dieser Begriff
allgemein zu verstehen ist und bspw. auch ein Sackloch oder dgl. im zu er
zeugenden Bauteil umfassen soll) an einem Kunststoff-Spritzguß-Bauteil
durch sog. Schieber erzeugt werden können, die sich während des Spritz
gießens dieses Bauteiles im Formhohlraum des Spritzgießwerkzeuges be
finden. Zumeist müssen diese Schieber nach dem Erstarren der in den
Formhohlraum eingespritzten Kunststoffmasse aus dem Formhohlraum ent
fernt und hierzu zumeist in einer der Werkzeughälften des Spritzgießwerk
zeuges versenkt werden, um das fertige Bauteil aus dem Spritzgießwerk
zeug entnehmen zu können. Üblicherweise werden diese Schieber vor dem
Herstellprozess eines derartigen Kunststoff-Spitzguß-Bauteiles vor dem Ein
bringen der Kunststoffmasse in den Formhohlraum hinein verschoben.
Insbesondere bei Verwendung relativ niedrigviskoser Kunststoffmaterialien
zur Herstellung eines Spritzguß-Bauteiles kann es in Kantenbereichen die
ses Bauteiles zu unerwünschter Gratbildung kommen. Dies ist insbesondere
auch an durch Schieber hergestellten Hinterschnitt-Ausbildungen zu beo
bachten, d. h. im Übergangsbereich von der sog. Hinterschnitt-Ausbildung
(bspw. einem im Bauteil erzeugten Sackloch) zur benachbarten bzw. umge
benden Bauteil-Oberfläche bildet sich ein Grat heraus, der in einer aufwen
digen Nacharbeit entfernt werden muß, insbesondere wenn auf eine qualita
tiv hochwertige Bauteil-Oberfläche Wert gelegt wird.
Ferner wird in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung auf die US
4,840,557, welche eine vertikale Kunststoff-Einspritzeinrichtung betrifft, so
wie auf die US 5,476,629, betreffend ein Herstellungsverfahren für eine
Kunststoff-Karte, verwiesen.
Zwar beschreibt die US 5,476,629 ein Verfahren zur Erzeugung einer Grat
freien Hinterschnitt-Ausbildung in einem durch Spritzgießen hergestellten
Kunststoff-Bauteil, jedoch ist es nicht möglich, im Kantenbereich des Hinter
schnittes unterschiedlich große Radien zu erzeugen. Es besteht also keine
Möglichkeit, das Design der Hinterschnitt-Ausbildung gezielt zu beeinflussen.
Gemäß der US 4,840,557 umfasst der Schieber neben weiteren Funktionen
auch die Funktion eines Auswerfers für das fertige Bauteil aus der Form.
Jedoch kann eine unerwünschte Gratbildung am Rand der Hinterschneidung
nicht wirksam verhindert werden.
Aufzuzeigen, wie an einem durch Spritzgießen hergestellten Kunststoff-
Bauteil, an welchem eine Hinterschnitt-Ausbildung durch einen gegenüber
einer der Werkzeughälften in den Formhohlraum des Spritzgießwerkzeuges
verfahrbaren Schieber erzeugt wird, die geschilderte unerwünschte Gratbil
dung vermieden werden kann, ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
Weiterhin umfasst die Aufgabe der Erfindung ein gezielte Beeinflussung des
Kantenradius im Randbereich der Hinterschnitt-Ausbildung und somit deren
Designs.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Anspruchs 1, wobei
gemäß der zugrundliegenden Idee die Größe eines die Gratfreiheit bestim
menden Radius über die Verschiebegeschwindigkeit des Schiebers einge
stellt wird. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Inhalt der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß wird das Kunststoffbauteil zunächst quasi ohne die Hinter
schnitt-Ausbildung geformt, wobei jedoch, solange die Kunststoffmasse noch
viskos bzw. weich ist, der die Hinterschnitt-Ausbildung formende Schieber in
die Kunststoffmasse hinein verfahren wird. Die Hinterschnitt-Ausbildung wird
sozusagen nachträglich, jedoch noch innerhalb des Spritzgießwerkzeuges
ausgeformt. Bei diesem Einfahren des Schiebers in die noch weiche Kunst
stoffmasse wird das den Schieber direkt umgebende Kunststoffmaterial mit
der Verschiebebewegung des Schiebers mitgenommen, wodurch sich im
Übergangsbereich zwischen der Hinterschnitt-Ausbildung und der Oberflä
che des Kunststoff-Bauteiles ein Radius ausbildet. Durch dieses beschriebe
ne Mitziehen von Kunststoffmaterial aus dem Umfangsbereich des Schie
bers
wird somit jegliche Gratbildung im Übergangsbereich zwischen der Hinter
schnitt-Ausbildung und der Bauteil-Oberfläche vermieden.
Näher erläutert wird die Erfindung anhand eines lediglich abstrakt darge
stellten Ausführungsbeispieles, wobei in den beigefügten Fig. 1, 2 zwei
aufeinander folgende Verfahrensschritte dargestellt sind, während Fig. 3
den Ausschnitt X aus Fig. 2 vergrößert zeigt.
Mit der Bezugsziffer 1 ist ein in einem Spritzgießwerkzeug 2 zu fertigendes
Kunststoff-Bauteil bezeichnet. Dabei besteht dieses Spritzgießwerkzeug 2
wie üblich aus zumindest zwei Werkzeughälften 2a, 2b, die zwischen sich
den sog. Formhohlraum einschließen, in den auf nicht näher dargestellte
Weise eine Kunststoffmasse eingespritzt wird, die nach Aushärten das Bau
teil 1 bildet. In diesem Bauteil 1 soll mit dessen Herstellung eine sog. Hinter
schnitt-Ausbildung 3 ausgeformt werden, die hier in Form eines Sackloches
ausgebildet ist. Ausgeformt wird diese Hinterschnitt-Ausbildung 3 dabei
durch einen gegenüber der (hier oberen) Werkzeughälfte 2a in bzw. gegen
Pfeilrichtung 4 verfahrbaren Schieber 5.
Der Herstellvorgang für dieses Bauteil 1 mit seiner Hinterschnitt-Ausbildung
3 ist nun wie folgt: Zunächst wird bei geschlossenem Spritzgießwerkzeug 2
mit in die zugeordnete Werkzeughälfte 2a zurückgefahrenem Schieber 5, in
welcher Position dieser mit seiner Stirnseite 5a im wesentlichen bündig zur
dem Formhohlraum zugewandten Oberfläche der Werkzeughälfte 2a liegt,
dieser Formhohlraum im wesentlichen vollständig mit flüssiger Kunststoff-
Masse befüllt, die im weiteren ebenfalls mit der Bezugsziffer 1 bezeichnet
wird, wobei dieser erste Verfahrensschritt in Fig. 1 dargestellt ist. Daraufhin
wird im zweiten Verfahrensschritt der Schieber 5 in seine in Fig. 2 darge
stellte Sollposition in den Formhohlraum hinein verfahren. Zu diesem Zeit
punkt ist die eingespritzte Kunststoffmasse 1 noch flüssig, d. h. sie darf
selbstverständlich noch nicht ausgehärtet sein, so daß der Schieber 5 somit
in die noch weiche Kunststoffmasse 1 hinein verfahren wird. Auf diese Weise
wird nunmehr die Hinterschnitt-Ausbildung 3 (hier: das Sackloch) ausge
formt.
Wie die vergrößerte Darstellung des Ausschnittes X aus Fig. 2 in Fig. 3
zeigt, wird bei diesem Einfahren des hier stempelartigen Schiebers 5 in die
noch weiche Kunststoffmasse 1 das den Schieber 5 direkt umgebende
Kunststoffmaterial, d. h. das sog. Randmaterial dieser Kunststoffmasse 1 mit
der Verschiebebewegung des Schiebers 5 gemäß Pfeilrichtung 4 mitge
nommen, wodurch sich im Übergangsbereich zwischen dieser Hinterschnitt-
Ausbildung 3 und der der oberen Werkzeughälfte 2a zugewandten Oberflä
che des Kunststoff-Bauteiles 1 der mit dem Buchstaben R bezeichnete Ra
dius R ausbildet. Durch dieses beschriebene Mitziehen von Kunststoffmate
rial aus dem Umfangsbereich des Schiebers 5 wird somit jegliche Gratbil
dung im Bereich des Radius' R vermieden.
Dabei können mit unterschiedlichen Verschiebegeschwindigkeiten des
Schiebers 5 unterschiedlich große Radien erzeugt werden, d. h. mit dieser
Maßnahme wird nicht nur die Qualität des Bauteils 1 gesteigert (da nunmehr
gratfrei ausgeformt), sondern es kann zugleich das Design dieser Hinter
schnitt-Ausbildung 3 auf einfache Weise gezielt beeinflußt werden. Selbst
verständlich kann vor einer Entnahme des ausgehärteten Bauteiles 1 aus
dem Spritzgießwerkzeug 2 der Schieber 5 zunächst wieder in die ihm zuge
ordnete Werkzeughälfte 2a zurückgefahren werden, wobei noch darauf hin
gewiesen sei, daß selbstverständlich eine Vielzahl von Details durchaus ab
weichend von dieser Beschreibung gestaltet sein können, ohne den Inhalt
der Patentansprüche zu verlassen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Erzeugung einer gratfreien Hinterschnitt-Ausbildung in
einem durch Spritzgießen hergestellten Kunststoff-Bauteil, wobei die
Hinterschnitt-Ausbildung durch einen gegenüber einer der Werkzeug
hälften in den Formhohlraum des Spritzgießwerkzeuges mit einer
Verschiebegeschwindigkeit verfahrbaren Schieber erzeugt wird und
zunächst bei in die Werkzeughälfte zurückgefahrenem Schieber der
Formhohlraum im wesentlichen vollständig mit flüssiger Kunststoff
masse befüllt wird und dass daraufhin der Schieber in seine Sollposi
tion in den Formhohlraum und somit in die noch weiche Kunststoff
masse hinein verfahren wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die Größe eines die Gratfreiheit be
stimmenden Radius (R) über die Verschiebegeschwindigkeit des
Schiebers (5) eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (5) in seiner in die Werk
zeughälfte (2a) zurückgefahrenen Position mit seiner Stirnseite (5a)
im wesentlichen bündig zur Oberfläche der Werkzeughälfte (2a) liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Schieber (5) eine als Sackloch
ausgebildete Hinterschnitt-Ausbildung (3) erzeugt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999148665 DE19948665C2 (de) | 1999-10-08 | 1999-10-08 | Verfahren zur Erzeugung einer gratfreien Hinterschnitt-Ausbildung in einem durch Spritzgießen hergestellten Kunststoff-Bauteil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999148665 DE19948665C2 (de) | 1999-10-08 | 1999-10-08 | Verfahren zur Erzeugung einer gratfreien Hinterschnitt-Ausbildung in einem durch Spritzgießen hergestellten Kunststoff-Bauteil |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19948665A1 DE19948665A1 (de) | 2001-04-19 |
DE19948665C2 true DE19948665C2 (de) | 2003-08-21 |
Family
ID=7925048
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999148665 Expired - Fee Related DE19948665C2 (de) | 1999-10-08 | 1999-10-08 | Verfahren zur Erzeugung einer gratfreien Hinterschnitt-Ausbildung in einem durch Spritzgießen hergestellten Kunststoff-Bauteil |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19948665C2 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4840557A (en) * | 1986-12-01 | 1989-06-20 | Ube Industries, Ltd. | Vertical injection apparatus |
DE4219675A1 (de) * | 1991-12-04 | 1993-06-09 | Utescheny-Endos Gmbh, 7519 Zaisenhausen, De | Verfahren und vorrichtung zum spritzgiessen eines hohlen kunststoffkoerpers |
US5476629A (en) * | 1992-12-25 | 1995-12-19 | Citizen Watch Co. Ltd. | Method for manufacturing IC card substrate |
-
1999
- 1999-10-08 DE DE1999148665 patent/DE19948665C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4840557A (en) * | 1986-12-01 | 1989-06-20 | Ube Industries, Ltd. | Vertical injection apparatus |
DE4219675A1 (de) * | 1991-12-04 | 1993-06-09 | Utescheny-Endos Gmbh, 7519 Zaisenhausen, De | Verfahren und vorrichtung zum spritzgiessen eines hohlen kunststoffkoerpers |
US5476629A (en) * | 1992-12-25 | 1995-12-19 | Citizen Watch Co. Ltd. | Method for manufacturing IC card substrate |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19948665A1 (de) | 2001-04-19 |
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