-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aussteuerungsregelung eines
Signals gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
-
Ein
solches Verfahren zur Aussteuerungsregelung kommt beispielsweise
dann zum Einsatz, wenn in einem (digitalen) Audiosystem Übersteuerungen
in der Signalverarbeitungskette durch die Einstellungen der klangbeeinflussenden
Filter, z. B. der zur Einstellung der Tiefen-, Höhen- bzw. Equalizer- und/oder Lautstärkeaussteuerung,
verursacht werden. Je nach Eingangssignalpegel und spektraler Zusammensetzung
des Audiosignals kann z. B. eine starke Bass- und/oder Höhenanhebung
bzw. eine entsprechende Equalizereinstellung und/oder eine Einstellung
einer großen
Lautstärke
zu einer Überhöhung des
Signalpegels führen,
die ohne Gegenmaßnahmen
zu einer Übersteuerung,
d. h. einem sogenannten Clipping, führen würde.
-
Aus
dem Stand der Technik sind im Wesentlichen zwei Verfahren bekannt,
um die in der Signalverarbeitungskette zwischenzeitlich auftretende Übersteuerung
zu vermeiden.
-
Bei
einem ersten Verfahren wird die Aussteuerung eines Eingangssignals,
z. B. eines Audiosignals, mit Hilfe eines sogenannten Dynamikkompressors
in Verbindung mit einem Begrenzerverstärker derart reduziert, dass
eine Übersteuerung
bei der Signalverarbeitung weitgehend vermieden wird.
-
Bei
einem solchen Verfahren wird zum einen durch den Dynamikkompressor
die Dynamik des Signals, d. h. der Unterschied zwischen maximaler
und minimaler Amplitude verkleinert, und hohe Amplituden des Eingangssignals
werden durch den Begrenzerverstärker
auf einen Maximalwert begrenzt. Diese Begrenzung auf einen Maximalwert
führt zu nichtlinearen
Verzerrungen (Klirren), die allerdings in der Regel weniger störend empfunden
werden, als das Clipping des unprozessierten Signals.
-
Ein
weiteres Verfahren basiert auf einer fest eingestellten Pegelabsenkung
eines (Audio-)Eingangssignals am Eingang einer Signalverarbeitungseinheit
und einer in der Regel entsprechenden Pegelanhebung am Ausgang der
Signalverarbeitungseinheit. Die eingangsseitige Pegelabsenkung wird dabei
im Allgemeinen so gewählt,
dass eine Übersteuerung
bei der Signalverarbeitung auch für die höchsten Amplituden es Eingangssignals,
d. h. z. B. des Audiosignals, vermieden wird.
-
Bei
diesem Verfahren werden im Gegensatz zu dem ersten Verfahren große Signalamplituden
unverzerrt übertragen.
Nachteilig ist allerdings bei dem Verfahren der fest eingestellten
Pegelabsenkung und Pegelanhebung, dass bei der digitalen Signalverarbeitung
kleiner Signalamplituden nichtlineare Verzerrungen auftreten. Diese
nichtlinearen Verzerrungen, sogenannte Total Harmonic Distortions
(THD), sind die Folge von Quantifizierungseffekten bei der digitalen
Signalverarbeitung. So wird beispielsweise ein sinusförmiges analoges
Eingangssignal nach der Analog-Digital-Wandlung durch ein stufenförmiges Signal angenähert. Bei
geringem Signalpegel umfasst folglich ein solcher angenäherter sinusförmiger Verlauf nur
noch wenige Stufen, was als THD hörbar ist.
-
Die
Druckschrift
US 5,115,471 beschreibt
einen Dynamikkompressor/-Expander, der die Dynamik des Signals in
Abhängigkeit
von der Signalamplitude bei hohen Frequenzen erweitert und bei niedrigen
Frequenzen komprimiert. Die Druckschrift
DE 690 21 168 T2 beschreibt
einen digitalen Signalprozessor, der auf einer vollautomatischen
Verstärkungsregelung
basiert.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Aussteuerungsregelung
bereitzustellen, das unabhängig
von der Signalamplitude des Eingangssignals eine verzerrungsfreie
Signalverarbeitung und -übertragung
erlaubt.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren zur Aussteuerungsregelung eines Eingangssignals in
einer Signalverarbeitungseinheit mit einem oder mehreren Kanälen mit
den Merkmalen des Anspruchs 1.
-
Vorteilhafte
Ausführungen
und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Aussteuerungsregelung basiert auf einer Pegelabsenkung eines
in der Regel digitalen Eingangssignals am Signaleingang eines oder
mehrerer Kanäle
einer Signalverarbeitungseinheit und einer in der Regel entsprechenden
Pegelanhebung am Signalausgang des/der Kanals/Kanäle. Der
wesentliche Gedanke der Erfindung besteht darin, die Pegelabsenkung und/oder
die Pegelanhebung signaladaptiv in Abhängigkeit von einer Amplitude
eines Signals auf einer Übertragungsstrecke
zwischen dem Signaleingang und dem Signalausgang eines Kanals zu
regeln.
-
Die
signaladaptive und somit dynamische Einstellung der Pegelabsenkung
und der Pegelanhebung ist dadurch ausgezeichnet, dass nur hohe Signalpegel
von der Regelung betroffen sind, während niedrige Signalpegel
im Allgemeinen unverändert dem
Signalprozessor zugeführt
werden. Der Vorteil dieser Regelung besteht darin, dass eine Übersteuerung
bei der Signalverarbeitung hoher Signalpegel durch eine Absenkung
hoher Signalpegel vermieden wird, ohne dass dies zu nichtlinearen
Verzerrungen führt
wie bei einer Aussteuerungsbegrenzung durch ein Begrenzerverstärker. Die
gleichzeitige Beibehaltung der Signalpegel schwacher Signale verhindert vorteilhaft
das Auftreten nichtlinearer Verzerrungen (THD) bei der digitalen
Signalverarbeitung sehr kleiner Signalpegel, welche bei einer fest
eingestellten Pegelabsenkung/Pegelanhebung in Kauf genommen werden
muss.
-
So
führt beispielsweise
eine solche Verbesserung der Aussteuerung und des Signalrauschabstandes
von den allgemeinen in digitaler Form vorliegenden Audiosignalen
zu einem verbesserten Höreindruck.
Insbesondere im Grenzbereich der Vollaussteuerung (0dBFS) verhindert
die Regelung eine als besonders störend empfundene nichtlineare
Verzerrung des Audiosignals. Der Dynamikbereich, d. h. der Pegelbereich
zwischen maximaler und minimaler Aussteuerung, wird somit erweitert.
-
Auf
diese Weise wird also zum einen die Dynamik der Signale erhalten
und große
Signalamplituden werden unverzerrt übertragen. Zum anderen wird
die Aussteuerung und der Signal-/Rauschabstand
von z. B. digitalen Audiosignalen verbessert.
-
Eine
dynamische Pegeladaption kann sowohl kanalselektiv als auch für mehrere
oder für
alle Kanäle
gemeinsam erfolgen. Bei einer kanalselektiven Adaption findet in
jedem einzelnen Kanal eine optimale Pegelaussteuerung statt. Dadurch
geht jedoch in der Regel das Verhältnis der Pegel der in den einzelnen
Kanälen übertragenen
Signale zueinander verloren. Es ist daher oft günstiger in allen Kanälen die
gleiche Pegelabsenkung/Pegelanhebung durchzuführen. Das Maß der Pegelabsenkung/Pegelanhebung
richtet sich vorzugsweise nach dem Kanal mit maximaler Pegelabsenkung.
Dadurch wird in allen Kanälen
eine Übersteuerung
vermieden und durch die gleiche Bearbeitung aller Kanäle wird
z. B. der Höreindruck
eines Audiosignals nicht verfälscht.
-
Weiterhin
sieht die Erfindung eine Wahlmöglichkeit
vor, eine Pegeldetektion und damit die Signaladaption breitbandig
oder frequenzselektiv durchzuführen.
Diese Wahlmöglichkeit
bietet den Vorteil, dass nur diejenigen Bereiche des Frequenzspektrums überwacht
werden müssen,
bei denen auch eine Übersteuerung
erwartet wird. So liegt beispielsweise bei einem Audiosignal in
der Praxis das Hauptaugenmerk auf dem tieffrequenten Bereich des
Signalspektrums, wo besonders hohe Amplituden zu erwarten sind,
wie dies z. B. bei einem Paukenschlag der Fall ist.
-
In
der Praxis sind die Pegelanhebungs-/Pegelabsenkungsstufen als Module
ausgebildet, die nur eine vorgegebene maximale Pegelanhebung/-absenkung
zulassen. Die Erfindung sieht daher vor, mehrere (vorzugsweise zwei)
Pegelanhebungs- und/oder Pegelabsenkungsmodule hintereinander anzuordnen
und als Pegelabsenkungs-/Pegelanhebungseinheiten zusammenzufassen,
um den Absenkungs-/Anhebungsbereich zu vergrößern.
-
Besonders
günstig
ist es, die Regelung in einen digitalen Signalprozessor (DSP) zu
integrieren. Da die Regelung in diesem Fall in Form eines Rechenprogramms,
d. h. z. B. mit Hilfe eines DSP-Algorithmuses, realisiert wird,
ist der Implementierungsaufwand sehr gering.
-
Auf
der Übertragungs-
und Signalverarbeitungsstrecke innerhalb eines Kanals gibt es eine
Reihe von Möglichkeiten,
eine Signalaussteuerung zu kontrollieren und eine davon abgeleitete
Pegelkorrektur bzw. -anpassung durchzuführen.
-
Besonders
günstig
ist es, ein überhöhtes Eingangssignal,
das offensichtlich zu Übersteuerungen
bei der Signalverarbeitung führen
würde,
bereits im Signaleingangsbereich abzufangen. Hierzu ist ein erster
Pegeldetektor zum Abgreifen des der Pegelabsenkungseinheit zugeführten Eingangssignals
vorgesehen, der beim Überschreiten
einer vorgebbaren Amplitude des Eingangssignals die Pegelabsenkung so
regelt, dass das Signal am Eingang des Signalprozessors eine ebenfalls
vorgebbare Signalamplitude nicht überschreitet. Es ist günstig, den
ersten Pegeldetektor zur Übersteuerungserkennung
im Signaleingangsbereichs des Kanals aber vor der Pegelabsenkungseinheit
vorzusehen. Der Pegeldetektor wird hierbei beispielsweise direkt
auf der Übertragungsstrecke
oder an einem Verzweigungspunkt angeordnet.
-
Wird
z. B. ein offensichtlich überhöhtes Eingangssignal
von dem Pegeldetektor detektiert, so wird der Pegel von der Pegelabsenkungseinheit
entsprechend seiner überhöhten Amplitude
abgesenkt, so dass ein Übersteuern
in einem der Pegelabsenkungseinheit nachgeschalteten Signalprozessor weitgehend
ausgeschlossen wird.
-
Der
Pegeldetektor ist in diesem Beispiel erfindungsgemäß vorteilhafterweise
als Spitzenwertdetektor ausgebildet.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird die
Laufzeit des der Pegelabsenkungseinheit zuzuführenden Signals mit Hilfe eines Zeitverzögerungsglieds
entsprechend der benötigten Zeit
zur Pegeldetektion und zur Aussteuerungsregelung erhöht, so dass
jeder überhöhte Eingangssignalpegel
auch entsprechend seiner Amplitude abgesenkt wird. Ein solches Zeitverzögerungsglied
lässt sich
beispielsweise durch einen Signalspeicher oder ein Schieberegister
realisieren.
-
Als
besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, diesem Pegeldetektor
eine erste Pegelvorhersageeinheit zuzuordnen, die in Form einer
Abschätzung
einer Signalverarbeitung im Signalprozessor ein mögliches Überschreiten
einer vorgebbaren Amplitude eines Signals im Signalprozessor vorhersieht und
die Pegelabsenkung so regelt, dass das Überschreiten dieser vorgegebenen
Signalamplitude im Signalprozessor verhindert wird.
-
Insbesondere
ermöglicht
hier die Einführung eines
Zeitverzögerungsglieds,
z. B. eines Signalspeichers, im Eingangsbereich auf der Übertragungsstrecke
vor der Pegelabsenkungseinheit die vorausschauende Signalanalyse.
So kann beispielsweise während
einer Zwischenspeicherung des Eingangssignals eine Simulation einer
Signalverarbeitung dieses Eingangssignals mit den momentanen Filtereinstellungen
in einem Signalprozessor auf der Übertragungsstrecke durchgeführt werden,
bei der jede Übersteuerung
angezeigt wird. Diese vorausschauende Übersteuerungserkennung kann
dann dazu verwendet werden, das Maß der notwendigen Pegelabsenkung
zur Vermeidung einer Übersteuerung im
Signalprozessor und auf der Übertragungsstrecke genau
einzustellen.
-
In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung
ist anstelle des ersten Pegeldetektors im Eingangsbereich oder zusätzlich zu
diesem Pegeldetektor ein weiterer Pegeldetektor vorgesehen, der durch
die Auswertung einer Sättigungslogik
des Signalprozessors ein Überschreiten
einer vorgebbaren Amplitu de eines Signals innerhalb eines Signalprozessors
detektiert und die Pegelabsenkung entsprechend der tatsächlichen Überschreitung
der vorgegebenen Amplitude erhöht.
-
Alternativ
oder zusätzlich
zu diesem zweiten Pegeldetektor sieht eine erfindungsgemäße Erweiterung
einen weiteren dritten Pegeldetektor vor, der ein Signal am Ausgang
des Signalprozessors zwischen dem Signalprozessor und der Pegelanhebungseinheit
abgreift und der beim Überschreiten
einer vorgebbaren Amplitude des Signals die Pegelabsenkung entsprechend
der tatsächlichen Überschreitung der
vorgegebenen Signalamplitude erhöht.
Dieser Pegeldetektor ist vorteilhafterweise als Spitzenwertdetektor
ausgebildet.
-
Durch
eine permanente breitbandige oder frequenzselektive Überwachung
des momentanen Spitzenpegels ist es möglich, ein oder mehrere pegelbeeinflussende
Parameter in einer oder mehreren Filterstufen des Signalprozessors
einzustellen. So kann beispielsweise eine maximal zulässige Verstärkung für die einzelnen
Filterstufen ermittelt werden. Liegen die augenblicklichen Einstellungen
der Filter unterhalb der ermittelten Maximaleinstellung, so können die
eingestellten Parameter beibehalten werden. Überschreiten die eingestellten
Verstärkungsfaktoren den
Schwellwert, so wird der Verstärkungsfaktor
auf den ermittelten Maximalwert begrenzt.
-
Das
Hauptaugenmerk bei dieser Art von Regelung liegt dabei auf dem tieffrequenten
Bereich des Signalsprektrums und betrifft daher in erster Linie
die Einstellungen des Bass- und Loudnessfilters, aber ggf. auch
Equalizerbänder
geringer Güte
und relativ hoher Verstärkung.
-
Bei
einer Ausgestaltung der Erfindung mit einem oder mehreren der Pegelabsenkungseinheit nachgeschalteten
Pegeldetektoren, z. B. mit einem wie oben angegebenen sogenannten
Saturationsdetektor, der die Sättigungseinheit
des Signalprozessors auswertet und/oder einem das Signal am Ausgang
des Signal prozessors abgreifenden Spitzenwertdetektor ist eine Vorwärtsregelung
der Pegelabsenkung nicht mehr möglich.
Hier wird erst nach der Feststellung einer tatsächlichen Übersteuerung in Form einer
rückgekoppelten
Regelung die Pegelabsenkung am Eingang der tatsächlichen Übersteuerung erhöht. Dies
führt dazu,
dass kurzzeitig tatsächlich
eine Übersteuerung,
z. B. eines (digitalen) Audiosignals stattfindet. Dies führt aber
aufgrund der nachfolgenden Anpassung der Pegelabsenkung/Pegelanhebung
dennoch zu einem wesentlich verbesserten Hörempfinden.
-
Eine
solche rückgekoppelte
Pegelung erfordert, dass die Pegelabsenkung eine gewisse Zeit aufrechterhalten
werden muss. Nach dieser vorgegebenen Zeit kann dann eine Rücknahme
der Pegelabsenkung erfolgen, sofern nicht eine Übersteuerung eine zusätzliche
Pegelabsenkung erzwingt.
-
Es
hat sich als günstig
erwiesen, dass die Rücknahme
der Pegelanpassung stufenweise oder stetig erfolgt. Die Erfindung
sieht vor, dass die Rückstellzeit
für die
Rücknahme
der dynamischen Pegelanpassung einstellbar ist.
-
Um
zu garantieren, dass jedes Signal genau mit dem Maß an Pegelanhebung
versehen wird, wie es selbst an Pegelabsenkung erfahren hat, sieht
die Erfindung ein zweites Zeitverzögerungsglied vor, welches die
Pegelanhebung entsprechend der Laufzeit eines Signals von der Pegelabsenkungseinheit zur
Pegelanhebungseinheit verzögert.
-
In
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung ist vorgesehen, dass mindestens einem der Pegeldetektoren
eine zweite Pegelvorhersageeinheit zugeordnet ist, die in Form einer
Abschätzung
einer Signalverarbeitung auf der Übertragungsstrecke zwischen
dem Signaleingang und der dynamischen Pegelanhebungseinheit ein
mögliches Überschreiten
einer vorgebbaren Signalamplitude am Signalausgang voraussieht und
die Pegelanhebung so regelt, dass das Ausgangssignal die vorgegebene Signalamplitude
nicht überschreitet.
So ist beispielsweise bei der Audiosignalverarbeitung eine Begrenzung
des Ausgangssignals auf einen Maximalwert deshalb wichtig, um eine
Zerstörung
angeschlossener Endgeräte, beispielsweise
eines Lautsprechers, zu vermeiden.
-
Wie
erläutert,
kann bei der rückgekoppelten Regelung
der Pegelabsenkung am Eingang kurzzeitig eine Übersteuerung am Ausgang des
Signalprozessors auftreten. Dies ist insbesondere dann der Fall,
wenn die Übersteuerungsdetektion
nicht durch die Auswertung der Sättigungslogik
im Signalprozessor stattfindet, sondern durch eine Pegeldetektion am
Ausgang des Signalprozessors. Aus diesem Grund sieht eine Ausgestaltung
der Erfindung vor, dass zwischen dem Signalprozessor und der Pegelanhebungseinheit
ein erster Begrenzerverstärker angeordnet
ist, der die Signalamplitude auf einen Maximalwert begrenzt. Um
dabei auftretende unerwünschte
Verzerrungen abzudämpfen,
sieht die Erfindung vor, ausgangsseitig einen Dynamikkompressor
anzuordnen.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden
näher beschrieben.
Es zeigen:
-
1 ein
Blockschaltbild eines ersten Ausführungsbeispieles eines Kanals
einer Signalverarbeitungseinheit,
-
2 ein
Blockschaltbild eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Kanals
einer Signalverarbeitungseinheit,
-
3 ein
Blockschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Kanals
einer Signalverarbeitungseinheit.
-
Die 1 zeigt
ein Blockschaltbild eines ersten Aus führungsbeispiels eines Kanals
einer erfindungsgemäßen Signalverarbeitungseinheit.
Es zeigt einen Signaleingang 1, dem ein Eingangssignal
E zugeführt
wird. Das Eingangssignal E zeigt im Beispiel ein digitales Audiosignal.
An den Signaleingang 1 schließt sich eine Übertragungsstrecke 3 an,
die ausgangsseitig mit dem Signalausgang 6 verbunden ist. Eingangsseitig
ist auf der Übertragungsstrecke 3 eine
Pegelabsenkungseinheit 2 angeordnet. Diese Pegelabsenkungseinheit 2 ist
mit einem Eingang eines Signalprozessors 4 verbunden. Der
Ausgang des Signalprozessors 4 ist mit einer Pegelanhebungseinheit 5 verbunden.
Der Ausgang der Pegelanhebungseinheit 5 bildet den Signalausgang 6 dem
ein Ausgangssignal A entnommen werden kann. Das am Signaleingang 1 anliegende
Eingangssignal E wird an einem ersten Verzweigungspunkt 12 von
einem ersten Pegeldetektor 7 abgegriffen. Der erste Pegeldetektor 7 ist über eine
Datenleitung mit einem Rechenwerk 14 verbunden. Der Signalprozessor 4 ist
mit einer Datenleitung mit einer Sättigungslogik 17 verbunden.
Diese Sättigungslogik 17 ist ebenfalls über eine
Datenleitung mit einem zweiten Pegeldetektor 8 verbunden.
Dieser Pegeldetektor wiederum ist mit einer Datenleitung mit dem
Rechenwerk 14 verbunden. Ein dritter Pegeldetektor 9 greift an
einem zweiten Verzweigungspunkt 13 ein Signal A' vom Ausgang des
Signalprozessors 4 ab. Der dritte Pegeldetektor ist wie
die Pegeldetektor 7 und 8 über eine Datenleitung mit dem
Rechenwerk 14 verbunden. Das Rechenwerk 14 selbst
ist über
Datenleitungen mit der Pegelabsenkungseinheit 2 und der Pegelanhebungseinheit 5 verbunden.
Zusätzlich
ist das Rechenwerk 14 über
eine Datenleitung mit pegelbeeinflussenden Parametern 23 des
Signalprozessors 4 verbunden.
-
Der
erste Pegeldetektor 7 im Signaleingangsbereich detektiert,
ob das Eingangssignal E schon so hoch ist, dass es offensichtlich
zur Übersteuerung
führt.
Ist dies der Fall, so wird die Pegelabsenkung in der Pegelabsenkungseinheit 2 so
hoch gewählt,
dass ein Übersteuern
des Signals E' im
Signalprozessor 4 weitgehend ausgeschlossen wird. Die Regelung,
d. h. die Signalisierung einer Übersteuerung
durch den ersten Pegeldetektor 7 an das Rechenwerk 14 und
die Einstellung der Pegelabsenkung in der Pegelabsenkungseinheit 2 durch
das Rechenwerk 14 arbeitet als Vorwärtsregelung, d. h. als Steuerung.
-
Das
ggf. abgesenkte Signal E' durchläuft daraufhin
die pegelbeeinflussende Audioverarbeitung im Signalprozessor 4.
Zu dieser pegelbeeinflussenden Audioverarbeitung gehört beispielsweise
die Einstellung der klangbeeinflussenden Filter wie z. B. zur Einstellung
der Höhen,
der Tiefen, der Equalizeraussteuerung und der Lautstärke. Eine
mögliche Übersteuerung
innerhalb des Signalprozessors 4 wird einer Sättigungseinheit 17 des
Signalprozessors angezeigt.
-
Diese
Statusanzeige wertet der zweite Pegeldetektor 8 aus und
signalisiert die Übersteuerung dem
Rechenwerk 14. Das Rechenwerk 14 veranlasst eine
Pegelabsenkung in der Pegelabsenkungseinheit 2 für das nächste Audiodatum.
Im Gegensatz zur Vorwärtsregelung
durch die erste Regelschleife findet hier also erst nach der Feststellung
einer tatsächlichen Übersteuerung
in Form einer rückgekoppelten Regelung
eine Pegelabsenkung am Eingang statt.
-
Alternativ
oder zusätzlich
ist am Ausgang des Signalprozessors 4 eine Pegeldetektion
durch einen dritten Pegeldetektor 9 vorgesehen. Dieser
dritte Pegeldetektor 9 arbeitet wie der erste Pegeldetektor 7 als
Spitzenwertdetektor. Der dritte Pegeldetektor 9 signalisiert
eine Übersteuerung
des Signals A' dem Rechenwerk 14.
Das Rechenwerk 14 signalisiert nach Feststellung der tatsächlichen Übersteuerung in
Form einer rückgekoppelten
Regelung die Pegelabsenkung durch die Pegelabsenkungseinheit 2 am
Signaleingang 1.
-
Es
ist vorgesehen, dass das Rechenwerk 14 eine erkannte Übersteuerung,
beispielsweise einem Microcontroller signalisiert, der die pegelbeeinflussenden
Parameter 23 der Audioverarbei tung im Signalprozessor 4 so ändert, dass
keine Übersteuerung des
Audiosignals im Signalprozessor 4 mehr stattfindet.
-
Die
rückgekoppelte
Regelung der Pegelabsenkung am Signaleingang 1, welche
durch den zweiten Pegeldetektor 8 und/oder den dritten
Pegeldetektor 9 angezeigt werden, führt dazu, dass ein paar wenige
Samples der digitalen Audioverarbeitung im Signalprozessor 4 tatsächlich übersteuert sind.
Dies führt
aber nicht zu einem unerträglichen Hörempfinden,
vielmehr führt
die nachträglich
angepasste Pegelabsenkung zu einem insgesamt betrachteten wesentlich
verbesserten Hörempfinden.
-
Beide
Regelkonzepte, d. h. die Vorwärtsregelung
einer durch den erste Pegeldetektor 7 angezeigten Übersteuerung,
sowie die rückgekoppelte Regelung
einer durch die Pegeldetektoren 8 und 9 detektierten Übersteuerung
greifen nebeneinander parallel auf die gemeinsame Aussteuerungs-
und Regelkontrolle im Rechenwerk 14 zu und bestimmen das
Maß der
dynamischen Pegelabsenkung in der Pegelabsenkungseinheit 2.
-
Das
Rechenwerk 14 veranlasst nun, dass jedes Signal A' in der Pegelanhebungseinheit 5 entsprechend
seiner eingangsseitig erfahrenen Pegelabsenkung wieder angehoben
wird. Ein auf diese Weise verarbeitetes Audiosignal wird dann am
Signalausgang 6 als Ausgangssignal A abgegriffen.
-
Signalisiert
der zweite Pegeldetektor 8 und/oder der dritte Pegeldetektor 9,
dass keine Übersteuerung
des Audiosignals im Signalprozessor 4 oder am Ausgang des
Signalprozessors 4 mehr stattfindet, so sorgt eine Rücksetzeinheit 18 für eine kontinuierliche
oder stufenweise Rücknahme
der dynamischen Pegelanpassung in der Pegelabsenkungseinheit 2 und
der Pegelanhebungseinheit 5. Es ist vorgesehen, dass die
Rückstellzeit
frei einstellbar ist.
-
Das
Hauptaugenmerk bei dieser Art von Regelung liegt dabei auf dem tieffrequenten
Bereich des Signalspektrums und be trifft daher in erster Linie die Einstellungen
des Bass- und Loudnessfilters, aber ggf. auch von Equalizerbändern geringer
Güte und relativ
hoher Verstärkung.
-
In
der Praxis liegen beispielsweise acht Kanäle mit identischem Aufbau nebeneinander
vor. Es ist möglich,
die Pegeladaption in allen Kanälen
separat durchzuführen.
In der Praxis hat es sich allerdings als günstig erwiesen, dass alle Kanäle gleichzeitig auf
dieselbe Pegelabsenkung/Pegelanhebung eingestellt werden. Die Pegelabsenkung
richtet sich dann vorzugsweise nach dem Kanal, bei dem der Pegel am
stärksten
abgesenkt werden muss, um eine Übersteuerung
zu vermeiden. Dadurch ist sichergestellt, dass auch bei allen anderen
Kanälen
eine Übersteuerung
vermieden wird.
-
Wie
im obigen Abschnitt gezeigt wurde, tritt bei einer rückgekoppelten
Regelung eine Übersteuerung
weniger Samples auf. Es ist daher günstig, eine Signalanalyse und
Pegelregelung vorausschauend durchzuführen. Die 2 zeigt
daher ein Blockschaltbild eines zweiten Ausführungsbeispieles eines Kanals
einer erfindungsgemäßen Signalverarbeitungseinheit,
in die Pegelvorhersageeinheiten 10, 11 integriert
sind.
-
Wie
im vorherigen Beispiel wird ein Eingangssignal E einer Pegelabsenkungseinheit 2,
danach einem Signalprozessor 4 und schließlich einer Pegelanhebungseinheit 5 zugeführt, bevor
das Signal als Ausgangssignal A am Signalausgang 6 vorliegt.
Dem am ersten Verzweigungspunkt 12 anliegenden Pegeldetektor 7 ist
eine erste Pegelvorhersageeinheit 10 zugeordnet. In dieser
ersten Pegelvorhersageeinheit 10 findet eine Simulation
einer Signalverarbeitung des Eingangssignals E mit den momentanen
Filtereinstellungen im Signalprozessor 4 statt. Diese "vorausschauende" Übersteuerungserkennung wird
dann dazu verwendet, das Maß der notwendigen
Pegelabsenkung in der Pegelabsenkungseinheit 2 genau einzustellen.
-
Eine
entsprechende Zuordnung einer zweiten Pegelvorhersage einheit 11 zu
den Pegeldetektoren 8 und 9, erlaubt weiterhin
eine vorausschauende Signalanalyse und Pegelregelung der weiteren
Signalverarbeitungskette. Mit Hilfe der Pegelvorhersageeinheiten 10 und 11 kann
zusätzlich
verhindert werden, dass der Pegel am Signalausgang 6 einen zulässigen Höchstwert überschreitet.
Dies erweist sich insbesondere dann als günstig, wenn nachfolgende Komponenten
geschützt
werden sollen, wie z. B. ein analoger Endverstärker oder ein daran anschließender Lautsprecher.
-
3 zeigt
ein Blockschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispieles eines Kanals
einer erfindungsgemäßen Signalverarbeitungseinheit.
Der Übersichtlichkeit
wegen sind die Pegeldetektoren 7, 8, 9 und
die Pegelvorhersageeinheit 10, 11 sowie das Rechenwerk 14 nicht
eingezeichnet.
-
Wie
in den vorangegangenen Beispielen liegt am Signaleingang 1 das
Eingangssignal E. Dieses wird einem ersten Zeitverzögerungsglied 15 zugeführt. Dieses
Zeitverzögerungsglied 15 dient
dazu, die Laufzeit des der Pegelabsenkungseinheit 2 zuzuführenden
Signals entsprechend der benötigten
Zeit zur Pegeldetektion und zur Aussteuerungsregelung sowie zur
vorausschauenden Signalanalyse erhöhen, so dass jeder Signalpegel
auch entsprechend seiner eingangsseitig erfahrenen Pegelanhebung ausgangsseitig
wieder abgesenkt wird. Dieses Zeitverzögerungsglied 15 ist
in den 1 und 2 der Übersichtlichkeit halber nicht
eingezeichnet.
-
Das
zeitverzögerte
Eingangssignal wird der Pegelabsenkungseinheit 2 zugeführt. Das
Signal E' mit abgesenktem
Pegel wird dem Signalprozessor 4 zugeführt an dessen Ausgang es als
Signal A' wieder anliegt.
In diesem Beispiel wird das Signal A' einem Dynamikkompressor 22 zugeführt. In
Verbindung mit dem an dessen Ausgang anliegenden Begrenzerverstärker 20 werden
sehr schnell auftretende Signalspitzen, die noch zu einer Übersteuerung
führen,
auf einen Maximalwert begrenzt. Dadurch nimmt zwar die Dynamik,
d. h. die Differenz zwischen maxima ler und minimaler Amplitude ab,
und bei hohen Signalpegeln treten nichtlineare Verzerrungen auf,
diese werden allerdings weit weniger störend empfunden als das Clipping
des unprozessierten Signals.
-
Dieses
Signal wird der Pegelanhebungseinheit 5 zugeführt. Das
mit der Pegelanhebungseinheit 5 verbundene Zeitverzögerungsglied 16 weist
darauf hin, dass die Pegelanhebung entsprechend der Laufzeit des
Eingangssignals E auf der Übertragungsstrecke 3 verzögert ist.
Dieses Zeitverzögerungsglied 16 garantiert
somit eine korrekte Pegelabsenkung/Pegelanhebung.
-
Das
am Ausgang der Pegelanhebungseinheit 5 anliegende Signal
wird in diesem Ausführungsbeispiel
einem Begrenzerverstärker 21 zugeführt. Dieser
Begrenzerverstärker 21 hat
die Aufgabe eine Übersteuerung
angeschlossener Endgeräte
(wie z. B. Endstufen, Lautsprecher etc.) sicher abzufangen.
-
- 1
- Signaleingang
- 2
- Pegelabsenkungseinheit
- 3
- Übertragungsstrecke
- 4
- Signalprozessor
- 5
- Pegelanhebungseinheit
- 6
- Signalausgang
- 7
- erster
Pegeldetektor
- 8
- zweiter
Pegeldetektor
- 9
- dritter
Pegeldetektor
- 10
- erste
Pegelvorhersageeinheit
- 11
- zweite
Pegelvorhersageeinheit
- 12
- erster
Verzweigungspunkt
- 13
- zweiter
Verzweigungspunkt
- 14
- Rechenwerk
- 15
- erstes
Zeitverzögerungsglied
- 16
- zweites
Zeitverzögerungsglied
- 17
- Sättigungseinheit
- 18
- Rücksetzeinheit
- 20
- erster
Begrenzerverstärker
- 21
- zweiter
Begrenzerverstärker
- 22
- Dynamikkompressor
- 23
- pegelbeeinflussende
Parameter
- E
- Eingangssignal
- A
- Ausgangssignal
- E'
- Signal
- A'
- Signal
- S'
- Signal