DE19944467A1 - Verfahren zur Reduzierung von akustischen Störsignalen - Google Patents
Verfahren zur Reduzierung von akustischen StörsignalenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung von akustischen Störsignalen gegenüber Nutzsignalen in Sprachübertragungsgeräten, Spracherkennungssystemen, Hörhilfen und dgl., bei welchen über eine Mehrzahl von Mikrofonen Signale aufgenommen werden und mit mindestens einem der abgespeicherten Störreduktionsalgorithmen verarbeitet werden, wobei bei Übereinstimmung der Störschallsituation mit den Voraussetzungen des mindestens einen Störreduktionsalgorithmus eine Reduzierung der Störsignale gegenüber den Nutzsignalen erfolgt, wobei mindestens ein oder mehrere unterschiedliche Störreduktionsalgorithmen abgespeichert sind, die gesondert ein- und ausgeschaltet bzw. ausgewählt und unabhängig voneinander aktiviert werden, wobei bei Analyse der Signale Kennparameter für das Störschallfeld ermittelt werden, die den einzelnen Störreduktionsalgorithmen als typische Parameter zugeordnet sind und je nach Kennparameter der zugehörige Störreduktionsalgorithmus ausgewählt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung von aku
stischen Störsignalen gegenüber Nutzsignalen in Sprachüber
tragungsgeräten, Spracherkennungssystemen und elektronischen
Hörhilfen und dgl..
Bei den angesprochenen Geräten und Systemen werden Schallsi
gnale mit Mikrofonen aufgenommen und durch elektronische
nachgeordnete Schaltungen verarbeitet. Die Mikrofone empfan
gen dabei unterschiedliche Arten von Schallsignalen, nämlich
sogenannte "Nutzsignale" und sogenannte "Störsignale", z. B.
Hintergrundsignale wie beispielsweise Straßenlärm, Geräusche
in einem Fahrzeuginnenraum, Hintergrundstimmen und dgl..
Die Hintergrundsignale können sich bei der elektronischen
Verarbeitung störend auswirken und zu einer erheblichen Min
derung der Spracherkennungsdaten und der Sprachverständlich
keit führen.
Als Stand der Technik ist es bekannt, die oben genannten Ge
räte mit gerichteten Mikrofonen auszurüsten, die den Schall
bevorzugt aus einer Richtung aufnehmen. Diese Mikrofone kön
nen so ausgerichtet werden, daß bevorzugt Signale aufgenommen
werden, die aus der Richtung der Nutzsignalschallquelle kom
men.
Außerdem ist es bereits bekannt, zur Reduktion von Hinter
grundgeräuschen und Störsignalen eine Vielzahl adaptiv arbei
tender digitaler Signalverarbeitungsalgorithmen vorzusehen,
die in der Lage sind, dem Nutzsignal überlagerte Störungen
selbständig zu erkennen und zu reduzieren.
Diese Algorithmen können grundsätzlich in zwei Gruppen einge
teilt werden, abhängig von der Anzahl der dabei verwendeten
Mikrofone. Sogenannte "1-Mikrofon-Algorithmen" reduzieren die
Störgeräusche durch die Analyse der Signaleigenschaften, z. B.
Stationalität, Frequenzgehalt oder Modulation und setzen da
mit voraus, daß Stör- und Nutzsignale sich diesbezüglich
deutlich voneinander unterscheiden lassen.
Neben diesen sogenannten "1-Mikrofon-Algorithmen" sind Multi
mikrofonansätze oder Multimikrofonalgorithmen bekannt gewor
den, die als deutlich leistungsfähiger eingestuft werden. Bei
solchen Algorithmen werden Informationen, die aus der Analyse
der verschiedenen Mikrofonsignale gewonnen werden, ausge
nutzt, um Störsignaleanteile zu unterdrücken. Diese als Mul
timikrofonalgorithmen ausgebildeten Störreduktionsalgorithmen
basieren darauf, daß die Störschallfelder unterschiedliche
Voraussetzungen erfüllen, insbesondere hinsichtlich der räum
lichen Anordnung der Schallquellen, der Kohärenz und dgl..
Liegen die getroffenen Annahmen vor, können Störungen redu
ziert werden. Ändert sich jedoch die Störschallsituation so,
daß sie nicht mehr mit den algorithmischen Voraussetzungen
übereinstimmt, bleibt das Störreduktionsverfahren wirkungslos
oder führt sogar zu zusätzlichen Verschlechterungen des Nutz
signals.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren mit
den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 anzugeben,
durch das basierend auf dem Vorhandensein von Multimikrofon-
Störreduktionsalgorithmen eine deutliche Verbesserung der
Signalverarbeitung erreicht wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine Mehrzahl unter
schiedlicher Multimikrofon-Störreduktionsalgorithmen abge
speichert sind, die gesondert ausgewählt und unabhängig von
einander aktiviert werden können. Dabei werden für die emp
fangenen Mikrofonsignale Kennparameter für das Störschallfeld
ermittelt, die den einzelnen Störreduktionsalgorithmen als
typische Parameter zugeordnet sind.
Je nach dem/den ermittelten Parameter(n) wird ein zugehöriger
Störreduktionsalgorithmus aus den abgespeicherten Algorithmen
ausgewählt und aktiviert.
Als Kern der Erfindung wird es angesehen, zunächst einmal das
Störschallfeld hinsichtlich seiner Kennparameter zu analysie
ren und zu klassifizieren. Die Signalverarbeitung und Större
duktion erfolgt nachfolgend nicht mehr starr mit einem festen
Signalverarbeitungsalgorithmus, sondern es wird aus einer
Gruppe von verschiedenen Algorithmen der für die jeweilige
ermittelte und klassifizierte Störschallsituation leistungs
fähiger Algorithmus ausgewählt. Die Auswahl erfolgt automa
tisch.
Um Signallücken zu vermeiden, erfolgt die Ermittlung und Ein
klassifikation der Kennparameter des Störschallfeldes konti
nuierlich. Die Umschaltung zwischen den Störreduktionsalgo
rithmen ist fließend und lückenfrei.
Verändert sich das Störschallfeld, erkennt das System, daß
eine Umschaltung von einem Störreduktionsalgorithmus zu einem
anderen erforderlich ist. Die Umschaltung erfolgt dann verzö
gerungsfrei.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Kennparameter zu er
mitteln. Zum einen kann die Einfallsrichtung der Störsignale
dazu analysiert werden, zum anderen ist es auch möglich, die
Kohärenz des Störschallfeldes dazu heranzuziehen, ebenso wie
andere klassifizierbare Größen des Störschallfeldes grund
sätzlich zur Verfügung stehen.
Je nach Klassifikation des Störschallfeldes werden unter
schiedliche abgespeicherte Störreduktionsverfahren in Betrieb
gesetzt, die unterschiedliche Störschallfelder reduzieren
können. Z. B. ist ein Verfahren dazu geeignet, kohärente Stör
felder zu reduzieren, ein anders kann diffuse Störfelder re
duzieren.
Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der
Zeichnungsfigur näher erläutert. Diese zeigt anhand eines
Hörgerätes einen schematischen Verfahrensablauf, wobei zwei
Mikrofone und zwei unterschiedliche Algorithmen eingesetzt
werden.
Über die Mikrofone 1a, 1b werden sowohl Nutzsignale 2 als
auch Störsignale 3 empfangen. Eine Auswahlschaltung 4, deren
Eingänge 5 mit den von den Mikrofonen 1, 1b kommenden Signal
leitungen 6 verbunden sind, tastet die eingehenden Nutz- 2
und Störsignale 3 ab und nimmt eine Klassifikation vor, um
den optimalen Störreduktionsalgorithmus auszuwählen. Eine
Steuerungsschaltung 7 schaltet nun die Signalleitungen 6 ent
weder auf eine Speichereinrichtung 8 um, in der ein Större
duktionsalgorithmus A abgelegt ist oder auf einen Speicher 9
um, in welchem ein Störreduktionsalgorithmus B abgelegt ist.
Mit Hilfe der abgespeicherten Störreduktionsalgorithmen A und
B werden unterschiedliche Störreduktionsverfahren durchge
führt und nachfolgend dem Eingang einer hörhilfenspezifischen
Signalverarbeitung aufgeschaltet, an deren Ausgang 13 ein
Lautsprecher 14 oder eine Hörmuschel oder dgl. angeordnet
ist.
Claims (11)
1. Verfahren zur Reduzierung von akustischen Störsignalen
gegenüber Nutzsignalen in Sprachübertragungsgeräten, Sprach
erkennungssystemen, Hörhilfen und dgl., bei welchen über eine
Mehrzahl von Mikrofonen Signale aufgenommen werden und mit
mindestens einem abgespeicherten Störreduktionsalgorithmus
verarbeitet werden, wobei bei Übereinstimmung der Störschall
situation mit den Voraussetzungen des mindestens einen Stör
reduktionsalgorithmus eine Reduzierung der Störsignale gegen
über den Nutzsignalen erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein oder mehrere unterschiedliche Störreduktionsalgorithmen
abgespeichert sind, die gesondert ein- und ausgeschaltet bzw.
ausgewählt und unabhängig voneinander aktiviert werden, wobei
bei Analyse der Signale Kennparameter für das Störschallfeld
ermittelt werden, die den einzelnen Störreduktionsalgorithmen
als typische Parameter zugeordnet sind und je nach Kennpara
meter der zugehörige Störreduktionsalgorithmus ausgewählt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ermitt
lung und Klassifikation der Kennparameter kontinuierlich er
folgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Um
schaltung zwischen den Störreduktionsalgorithmen fließend er
folgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Verän
derung des Störschallfeldes eine verzögerungsfreie Umschal
tung von einem Störreduktionsalgorithmus an einen anderen er
folgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Ermitt
lung der Kennparameter die Einfallsrichtung der Störsignale
analysiert wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Ermitt
lung der Kennparameter die Kohärenz des Störschallfeldes ana
lysiert wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mit den
Störreduktionsalgorithmen unterschiedliche, abgespeicherte
Signalverarbeitungsverfahren zur Reduktion von Störschallfel
dern gesteuert werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Signal
verarbeitungsverfahren kohärente Störschallfelder reduziert.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein weite
res Signalverarbeitungsverfahren diffuse Störschallfelder re
duziert.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Mi
krofone und mehrere gesonderte Störreduktionsalgorithmen vor
gesehen sind, wobei die Zuordnung der Mikrofonsignale zu den
Störreduktionsalgorithmen von der Analyse und Klassifikation
der Art der Störsignale frei steuerbar ist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbin
dung über die Steuerung nach Art einer Multiplexschaltung er
folgt.
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