DE19944170A1 - Elektrische Vorrichtung und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Elektrische Vorrichtung und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Abstract
Die elektrische Vorrichtung weist einen Glasträger (10) auf, auf dem ein durchsichtiger Funktionsteil (11) realisiert ist, der Leuchtelemente, Taster und/oder Anzeigeelemente enthalten kann. Die elektrischen Leiterbahnen (18) des Funktionsteils (11) sind durchsichtig und sie sind in Dünnschichttechnik realisiert. Elektrisch verbunden mit dem Funktionsteil (11) ist ein Schaltungsteil (12), der Leiterbahnen (24) und Bauelemente (25, 26) enthält und ebenfalls auf dem Glasträger (10) angeordnet ist. Die Leiterbahnen (24) des Schaltungsteils (12) sind in Dickschichttechnik realisiert und undurchsichtig. Sie bewirken niederohmige Verbindungen zwischen den Komponenten des Schaltungsteils (12).
Description
Die Erfindung betrifft eine elektrische Vorrichtung mit einem
Glasträger, auf dem Leiterbahnen angeordnet sind, und ein Ver
fahren zu ihrer Herstellung.
Aus WO 92/04724 ist eine elektrische Vorrichtung bekannt, bei
der ein plattenförmiger Glasträger vorgesehen ist, der trans
parente elektrische Leiterbahnen trägt und mit einer dünnen
Deckscheibe zusammenwirkt, welche ebenfalls durchsichtige elek
trische Leiterbahnen trägt. Auf diesem Glasträger können Taster
realisiert werden, die durch Fingerdruck betätigt werden, um
einen Schaltvorgang auszuführen. Ferner ist aus WO 99/03111
eine elektrische Vorrichtung bekannt, die auf einem Glasträger
stromleitende durchsichtige Leiterschichten aufweist, welche
die Stromversorgung für einen Verbraucher bilden. Die Leiter
schichten bestehen aus Metall, wie beispielsweise Zinn, Zink,
Silber, Titan, Eisen, Chrom, Kobalt oder auch Aluminium, oder
aus einer Metalloxidschicht wie beispielsweise ITO (Indium-
Zinn-Oxid) oder aus Kadmium-Zinn-Oxid. Die Leiterschichten ha
ben eine Schichtstärke von beispielsweise 350 nm und eine er
hebliche Breite von etwa 50 mm.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
elektrische Vorrichtung und ein Verfahren zu ihrer Herstellung
anzugeben, mit denen auf einem Glasträger sowohl ein Funk
tionsteil als auch ein elektrischer Schaltungsteil realisiert
werden können.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei dem Verfahren mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 und bei der Vorrichtung mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 5. Erfindungsgemäß ist auf dem
selben Glasträger ein Funktionsteil und ein Schaltungsteil rea
lisiert. Unter Funktionsteil wird verstanden, dass Leuchtele
mente und/oder Taster und/oder Anzeigeelemente realisiert, sind,
wobei der Funktionsteil eine Kommunikation mit dem Benutzer er
möglicht, sei es durch Aussenden von Informationen, die der Be
nutzer feststellen kann, oder Aussenden von Licht, oder sei es
durch Empfangen von Informationen, die der Benutzer manuell
eingibt. Der Schaltungsteil ist dagegen ein Teil, der elek
tronische Komponenten enthält und eine Signalverärbeitung vor
nimmt. Erfindungsgemäß sind das erste Muster aus transparenten
elektrischen Leiterbahnen und das zweite Muster aus sichtbaren
elektrischen Leiterbahnen voneinander getrennt und in unter
schiedlichen Techniken ausgeführt. Das erste Muster, das Be
standteil des Funktionsteiles ist, ist in Dünnschichttechnik
ausgeführt. Diese Technik erlaubt Leiterbahnen, die für eine.
Signalübertragung grundsätzlich geeignet sind, die jedoch
widerstandsbehaftet sind. Würden solche Leiterbahnen in Dünn
schichttechnik im Schaltungsteil benutzt, würden sich nicht zu
vernachlässigende Widerstände zwischen den Bauelementen des
Schaltungsteils ergeben. Dadurch würde die Gefahr bestehen,
dass Komponenten des Schaltungsteils nicht betriebsfähig sind,
weil sie nicht an die hierzu passenden Widerstände und Impe
danzen angeschlossen sind. Daher ist erfindungsgemäß auf dem
selben Glasträger der Schaltungsteil mit sichtbaren relativ
dicken Leiterbahnen ausgeführt. Derselbe Glasträger kann also
den Funktionsteil und den Schaltungsteil tragen.
Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, dass in einem Schal
tungsteil ohnehin elektrische Komponenten enthalten sind, die
sichtbar sind. Folglich stört es nicht, wenn zusätzlich im
Schaltungsteil auch die Leiterbahnen sichtbar sind. Dagegen
sind im Funktionsteil die Leiterbahnen transparent, so dass der
Funktionsteil, wenn er nicht in Betrieb ist, im wesentlichen
als klarsichtige Glasscheibe wahrgenommen wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das erste Muster in Subtraktiv-Technik erzeugt,
bei der der Bereich des Funktionsteils durchgehend mit einer
Leiterschicht versehen wird, die anschließend bereichsweise
entfernt wird. Die Leiterschicht wird durch Bedampfen, Sprühen,
Vaporisieren oder Spattern auf den Glasträger aufgebracht. An
schließend erfolgt das bereichsweise Entfernen durch Ätzen oder
vorzugsweise durch Laserbehandlung. Dagegen wird das zweite
Muster in Additiv-Technik erzeugt, bei welchem das Muster in
seiner endgültigen Form auf den Glasträger aufgetragen wird.
Dieses Auftragen kann beispielsweise in Siebdrucktechnik ge
schehen.
Wenn das zweite Muster in Additiv-Technik ausgeführt wird, ist
es vorteilhaft wenn die Oberfläche des Glasträgers zuvor aufge
rauht wird, weil dann das zweite Muster einen besseren Halt an
dem Glasträger bekommt. Vorzugsweise wird anschließend an die
Laserbearbeitung des Funktionsteils auch der Bereich des Schal
tungsteils durch Laserbestrahlung bearbeitet, wobei vorzugs
weise eine ganzflächige Bearbeitung erfolgt.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Aus
führungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht der elektrischen Vorrichtung auf einem
Glasträger, und
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab einen Schnitt entlang der Linie
II-II von Fig. 1.
Die in den Zeichnungen dargestellte elektrische Vorrichtung
weist einen Glasträger 10 in Form einer klarsichtigen Glas
scheibe auf. Auf einem Teil der Glasscheibe ist ein Funk
tionsteil 11 realisiert und auf einem anderen Teil der. Glas
scheibe ein Schaltungsteil 12. Die auf dem Glasträger 10 insge
samt realisierte elektrische Schaltung ist mit Anschlüssen.
13, 14 versehen, über die der elektrischen Vorrichtung eine Ver
sorgungsspannung zugeführt wird.
Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Funktionsteil
11 eine Beleuchtungsvorrichtung aus zahlreichen lichtemit
tierenden Dioden 15, die in einem Leuchtfeld 16 angeordnet
sind, und einem Taster 17. Der Schaltungsteil 12 enthält die
elektrische Schaltung eines Dimmers, welcher das Leuchtfeld 16
in Abhängigkeit von der Dauer der manuellen Aktivierung des
Tasters 17 steuert. Durch die Dauer des Drückens des Tasters 17
kann somit die Helligkeit verändert werden, mit der das Leucht
feld 16 leuchtet.
Der Funktionsteil 11 enthält ein erstes Muster aus trans
parenten elektrischen Leiterbahnen 18. Diese Leiterbahnen 18
sind auf dem Glasträger 10 in gleicher Weise erzeugt wie dies
in WO 99/03111 beschrieben ist. Die Leiterbahnen bestehen aus
durchsichtigen dünnen Schichten, die in Dünnschichttechnik her
gestellt werden. Hierzu wird zunächst die gesamte Fläche des
Funktionsteils 11 mit einer gleichmäßigen elektrisch leitenden
transparenten Schicht versehen, die durch Bedampfen, Sprühen,
Vaporisieren oder Spattern auf den Glasträger 10 aufgebracht
wird. Danach erfolgt ein selektives Entfernen der dünnen
Schicht an denjenigen Stellen, an denen sich keine Leiterbahnen
befinden sollen. Es ist jedoch nicht erforderlich, die Schicht
aus der die Leiterbahnen 18 bestehen, an allen Stellen des
Funktionsteils zu entfernen. Beispielsweise kann die Schicht 19
im Randbereich erhalten bleiben, obwohl sie dort keine Funktion
hat. Auf diese Weise kann das Entfernen der leitenden Schicht
19 auf diese Bereiche beschränkt werden, in denen die Leiter
bahnen gebildet werden sollen. Die Schicht 19, die eine Stärke
von etwa 35 nm hat, wird vorzugsweise durch Bestrahlung mit
Laserstrahlen selektiv entfernt. Nach Fertigstellung der
Leiterbahnen 18 werden die lichtemittierenden Dioden 15 aufge
bracht, in dem sie mit ihren Anschlüssen mit einem elektrisch
leitenden Kleber an die Leiterbahnen 18 angeklebt oder auf
andere Weise mit den Leiterbahnen verbondet werden.
In Fig. 2 ist zusätzlich ein Querschnitt des Tasters 17 darge
stellt. Im Bereich des Tasters ist der Glasträger 10 mit einer
Frontscheibe 20 bedeckt, die viel dünner ist als der Glasträger
und daher deformiert werden kann. Die Frontscheibe 20 ruht auf
Abstandhaltern 21, so dass zwischen der Frontscheibe 20 und dem
Glasträger 10 ein Hohlraum 22 gebildet wird. An der Innenseite
der Frontscheibe 20 befindet sich eine Leiterbahn 23, die einer
Leiterbahn 18 des Glasträgers 10 gegenüberliegt. Bei einem
Druck auf die Frontscheibe 20 biegt diese sich durch, so dass
sich die Leiterbahnen 18 und 23 berühren und einen Kontakt her
stellen.
Der Funktionsteil 11 ist insgesamt durchsichtig, wobei die
Durchsichtigkeit allenfalls von den sehr kleinen Dioden 15
unterbrochen wird.
Der Schaltungsteil 12 enthält ein zweites Muster aus Leiter
bahnen 24. Die Leiterbahnen 24 sind in Dickfilmtechnik ausge
führt, beispielsweise im Siebdruckverfahren erzeugt. Ihre
Stärke beträgt mindestens das 50-fache der Leiterbahnen 18 und
insbesondere mindestens das 100-fache. Die Leiterbahnen 24 be
stehen aus einer Mischung aus einem hochleitfähigem Material
wie Kupfer, Silber oder Gold mit Epoxidharz. Die Leiterbahnen
24 sind in Dickfilmtechnik ausgeführt.
Nach Art einer gedruckten Schaltung sind mit den Leiterbahnen
24 verschiedene elektrische Bauteile verbunden, wie ein Mikro
prozessor 25, ein FET-Ausgangstransistor 26 sowie zahlreiche
andere Komponenten, bei denen es sich um übliche Bauteile wie
Widerstände und Kondensatoren handelt.
An der Grenze zwischen dem Funktionsteil 11 und dem Schaltungs
teil 12 befinden sich Übergabepunkte 27 und 28. Die Übergabe
punkte 27 dienen zum Anschluß des Leuchtfeldes 16 an den Schal
tungsteil 12 und die Übergabepunkte 28 zum Anschluß des Tasters
17 an den Schaltungsteil. Im Bereich der Übergabepunkte über
lappen die Leiterbahnen 24 des zweiten Musters die Leiterbahnen
18 des ersten Musters.
Bei der Dimmerschaltung, die im Schaltungsteil 12 realisiert
ist, handelt es sich um einen Gleichspannungsdimmer mit Puls
weitenmodulation. Die gesamte elektrische Vorrichtung kann in
einem Personenwagen als Fond-Lese-Leuchte eingesetzt werden,
wobei der Glasträger für den Benutzer sichtbar ist.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Vorrichtung
auf einem Glasträger (10), wobei die elektrische Vorrich
tung einen Funktionsteil (11) und einen Schaltungsteil (12)
aufweist, mit den Maßnahmen:
- 1. Erzeugen eines ersten Musters transparenter elek trischer Leiterbahnen (18) in dem Bereich des Funk tionsteils (11) auf dem Glasträger (10) in Dünnschicht technik,
- 2. Erzeugen eines zweiten Musters sichtbarer elektrischer Leiterbahnen (24) auf dem Glasträger (10) in Dick schichttechnik.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
erste Muster in Subtraktiv-Technik erzeugt wird, bei der
der Bereich des Funktionsteils (11) durchgehend mit einer
leitenden Schicht (19) versehen wird, die anschließend be
reichsweise entfernt wird, und dass das zweite Muster in
Additiv-Technik erzeugt wird, bei der die Leiterbahnen (24)
auf den Bereich des Schaltungsteils (12) aufgetragen wer
den.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Muster in Subtraktiv-Technik erzeugt wird,
bei der der Bereich des Funktionsteils (11) durchgehend mit
einer leitenden Schicht (19) versehen wird, die an
schließend bereichsweise durch Laserbestrahlung entfernt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
auch der Bereich des Schaltungsteils (12) durch Laserbe
strahlung bearbeitet wird.
5. Elektrische Vorrichtung mit einem Glasträger (10), der
einen Funktionsteil (11) und einen Schaltungsteil (12) auf
weist, wobei
- 1. der Funktionsteil (11) ein erstes Muster transparenter elektrischer Leiterbahnen (18) in Dünnschichttechnik,
- 2. und der Schaltungsteil (12) ein zweites Muster sicht barer elektrischer Leiterbahnen (24) in Dickschicht technik
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
das erste und das zweite Muster gemeinsame Übergabepunkte
(27, 28) haben, in denen die Leiterbahnen (24) des zweiten
Musters diejenigen (18) des ersten Musters überlappen oder
überdecken.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der Funktionsteil (11) mindestens eines der folgenden
Bauteile enthält: Leuchtelemente, Taster, Anzeigeelemente.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999144170 DE19944170A1 (de) | 1999-09-15 | 1999-09-15 | Elektrische Vorrichtung und Verfahren zu ihrer Herstellung |
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Publications (1)
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ID=7922084
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DE1999144170 Withdrawn DE19944170A1 (de) | 1999-09-15 | 1999-09-15 | Elektrische Vorrichtung und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Country Status (1)
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