Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen quan
titativen Ermittlung und Darstellung einer einen Betriebszu
stand eines Nuklearreaktors beschreibenden Kenngröße, insbe
sondere auch eines Nuklearreaktorkerns und/oder eines im Nuk
learreaktorkern betriebenen Brennelements. Die Erfindung be
trifft weiter ein Datenverarbeitungsprogramm sowie
ein Datenverar
beitungssystem zur Durchführung des Verfahrens. Das Datenver
arbeitungssystem umfaßt dabei wenigstens eine Eingabe/Aus
gabe-Stelle und/oder eine Rechenstufe und/oder einen bei
spielsweise auf einer Datenbank hinterlegten Datenbestand.
Bei dem Verfahren wird ein für ein Rechenprogramm erforderli
cher Input auf einer Rechenstufe verarbeitet, in der ver
schiedene Kenngrößen quantitativ ermittelbar sind.
Die Überwachung eines Betriebszustands eines Nuklearreaktors,
insbesondere die Überwachung des Nuklearreaktorkerns mit den
darin enthaltenen Brennelementen während eines Betriebszyk
lus, ist für den effektiven und sicheren Betrieb eines Nukle
arreaktors von größtem Interesse. Eine Überwachung erfolgt
beispielsweise mittels eines automatischen Leittechniksystems
wie es in der US 5 317 606 beschrieben ist. Allerdings ist
nicht jede Kenngröße des Betriebszustands zu jedem Zeitpunkt
nutzbar. So sind beispielsweise Meßwerte zu Materialeigen
schaften des Nuklearreaktorkerns, z. B. Daten zum Korrosions
zustand, nur bei abgeschaltetem Nuklearreaktor zugänglich,
indem Brennelemente aus dem Nuklearreaktorkern entnommen und
untersucht werden.
Es ist deshalb üblich, daß wichtige, letztlich die effektive
Funktion und Sicherheit eines Reaktors bestimmende Kenngrößen
in gewissen Zeitschritten innerhalb eines Betriebszyklus
durch Simulationsrechnungen vorausbestimmt und überwacht
werden. Die Eingabe- und Ausgabewerte solcher Simulations
rechnungen sind anhand von Erfahrungs- und Meßwerten kali
briert, so daß derartige Rechnungen eine zu einer Messung
äquivalente und verläßliche Information über wichtige Nukle
arreaktorkenngrößen liefern.
Zu den relevanten Kenngrößen gehören zum einen solche, die
neutronenphysikalische Eigenschaften des Reaktorkerns be
schreiben. Zu diesem Zweck ist wenigstens die räumlich
zeitliche Lösung einer in der Regel dreidimensionalen Neutro
nendiffusionsgleichung aufgrund eines entsprechenden Modells
für den Reaktorkern notwendig. Die Angabe von thermohydrauli
schen Kenngrößen zum anderen erfordert ebenso die räumlich
zeitliche Lösung von dreidimensionalen Differential- und/oder
Integralgleichungen der Thermodynamik und Hydrodynamik. Die
Ermittlung von Materialeigenschaften von Strukturteilen des
Nuklearreaktorkerns und des Brennstoffs betreffende Kenngrö
ßen erfordert zudem die Kenntnis vielfältiger Materialparame
ter sowie entsprechender Modelle zur Beschreibung von sich
ändernden Material- und Brennstoffeigenschaften in unter
schiedlicher neutronenphysikalischer und thermohydraulischer
Umgebung. Insbesondere bedarf es für eine realistische Analy
se oder Prognose eines Reaktorzustands auch der Lösung von
gekoppelten Problemen, welche die Wechselwirkung von neutro
nenphysikalischen, thermohydraulischen und Materialeigen
schaften berücksichtigen.
Bisher werden Lösungen eben genannter Probleme durch Reaktor
programme ermittelt, welche in der Regel eine aufwendige Nu
merik aufweisen. Es ist aus den obigen Erläuterungen sofort
ersichtlich, daß derartige Reaktorprogramme
- a) eine entsprechend großzügig dimensionierte Hardwareumge
bung erfordern (UNIX-Rechner),
- b) die numerische Lösung der genannten Probleme zeitaufwendig
und damit kostenintensiv ist, d. h. die Korrektur oder wo
möglich Wiederholung einer einmal ausgeführten Rechnung
ist in der Regel nicht zu akzeptieren, mindestens aber mit
sehr viel Aufwand verbunden,
- c) die Bestimmung der Eingabeparameter für solche Rechnungen
allein aufgrund der anfallenden Datenmenge ein nicht uner
hebliches Problem darstellt,
- d) auch geringfügig falsche Startwerte, oder schlimmstenfalls
widersprüchliche oder redundante Startinformationen bzw.
Eingabeparameter für die Lösung der Gleichungen zu gänz
lich falschen Aussagen oder zum Programmabbruch führen
können. Dies liegt in der mathematischen Struktur der zu
lösenden Gleichungen begründet, die unter anderem Nichtli
nearitäten und damit Instabilitäten umfassen. Die Glei
chungen liefern unter Umständen nur unter Vorgabe eines
womöglich sehr begrenzten Startparameterbereichs stabile
und realistische Lösungen.
Die Bedienung solcher Reaktorprogramme erfordert unter ande
rem aufgrund der genannten Gründe in der Regel ein über das
allgemein übliche Fachwissen hinausgehendes Spezialwissen und
zum Teil auch eine intime Kenntnis der Theorie zur Reaktor
physik und Numerik. Die Bedienung solcher Reaktorprogramme an
lokal aufgestellten UNIX-Rechnern durch Nichtspezialisten
führt deshalb und aufgrund der Vielzahl von möglichen Optio
nen für Eingangsparameter zu erheblichen Schwierigkeiten.
Insbesondere die Verknüpfung von physikalisch nicht möglichen
Zuständen bei falscher Eingabe von Eingangsparametern führt
zu falschen Ergebnissen. Sind diese erkannt, müssen die Rech
nungen wiederholt oder die Eingabeparameter aufwendig repa
riert werden. Schlimmstenfalls erfolgt eine falsche Prognose
von Reaktorzuständen und damit eine fehlerhafte Betriebspla
nung des Nuklearreaktors. Wird für die Bedienung der Reaktor
programme dagegen ein Spezialist beauftragt, verursacht die
Informationsbeschaffung für die Eingabeparameter in der Regel
einen erheblichen Zeitaufwand, da die Eingabeparameter bei
spielsweise einem Qualitätscheck unterworfen werden müssen.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, anzugeben, wie eine ei
nen Betriebszustand eines Nuklearreaktors beschreibende Kenn
größe ermittelt werden kann.
Zur Lösung der Aufgabe wird von einem Verfahren zur automati
schen, quantitativen Ermittlung und Darstellung einer einen
Betriebszustand eines Nuklearreaktors beschreibenden Kenngrö
ße ausgegangen. Dabei kann eine Kenngröße eines aktuellen
oder zukünftigen Betriebszustands ermittelt werden. Ein für
ein Rechenprogramm erforderlicher Input wird dazu auf einer
Rechenstufe verarbeitet, in der verschiedene Kenngrößen quan
titativ ermittelbar sind. Dabei kann die Kenngröße insbeson
dere auch einen Nuklearreaktorkern und/oder ein im Nuklearre
aktorkern betriebenes Brennelement beschreiben.
Bei einem solchen Verfahren sieht die Erfindung vor, daß im
Rahmen eines gesteuerten (z. B. eines menügesteuerten und/oder
über einen Befehl gesteuerten) Datenverarbeitungsprogramms
zur Vermeidung von Fehlern folgende Verfahrenschritte durch
geführt werden:
Zunächst wird an einer ersten Eingabe/Ausgabe-Stelle aus ei
ner Mehrzahl von ermittelbaren Kenngrößen ausgewählt, welche
Kenngröße zu ermitteln ist, und anschließend werden vom Da
tenverarbeitungsprogramm automatisch folgende Schritte ausge
führt:
- 1. Aus einer Mehrzahl von in der Rechenstufe gespeicherten
Rechenprogrammen, welche eine Mehrzahl von Kenngrößen aus
jeweils einem Input quantitativ zu ermitteln gestatten,
wird wenigstens ein Rechenprogramm festgelegt.
- 2. Die Werte der für den Input des festgelegten Rechenpro
gramms erforderlichen Eingabeparameter werden z. B. über
eine Datenverbindung abgerufen, insbesondere aus der Ein
gabe/Ausgabe-Stelle und/oder aus einem hinterlegten Daten
bestand, beispielsweise aus einem auf einer Datenbank hin
terlegten Datenbestand.
- 3. Aus den Werten der erforderlichen Eingabeparameter wird
der Input für das festgelegte Rechenprogramm gebildet und
an das festgelegte Rechenprogramm auf der Rechenstufe ge
leitet.
- 4. Auf der Rechenstufe wird das festgelegte Rechenprogramm
ausgeführt und dabei ein Output generiert, der geprüft und
aus dem anschließend die ausgewählte Kenngröße quantitativ
ermittelt wird.
- 5. Die quantitativ ermittelte Kenngröße wird an die erste
oder eine zweite Eingabe/Ausgabestelle geleitet, und an
schließend - nach einem Empfang an der ersten oder der
zweiten Eingabe/Ausgabe-Stelle - die Kenngröße darge
stellt.
Zu Beginn des Verfahrens erhält das Datenverarbeitungspro
gramm also mit der Auswahl der Kenngröße die entscheidende
Information, um automatisch, d. h. ohne Eingriff eines Spezia
listen oder einer anderen Person die Kenngröße zu ermitteln.
Die zu ermittelnde Kenngröße kann z. B. die aktuelle Tempera
turverteilung im Kern sein. Insbesondere können eine oder
mehrere der Kenngrößen eines Kernreaktors aus der folgenden
Aufzählung quantitativ ermittelt werden:
- - Temperaturkoeffizient und andere Moderatorwerte z. B. Druck
werk,
- - Bor-Wirksamkeit und/oder Konzentration,
- - Steuerelementwirksamkeit in Normal- und/oder Stuck-Rod-
Konfiguration,
- - Überkritikalitätskenngrößen,
- - Departure from Nucleate Boiling-Verhältnisse (DNB), z. B.
auch einen Void-Wert, d. h. einen Dampfanteil im Kühlmittel,
oder eine Loss of Coolant Accident-Analyse (LOCA)),
- - Neutronenflußdichten,
- - Brennstab- und/oder Brennelement-Leistung,
- - Brennstab- und/oder Brennelementabbrand,
- - Korrosionsschichtdicke auf Brennstab-Hüllrohre (z. B. auch
eine Defektwahrscheinlichkeit).
Dabei kann die Kenngröße als ein einzelner Wert und/oder eine
Liste von Werten und/oder als eine mit einer auswählbaren
Schrittweite zeitlich und/oder räumlich abhängige Funktion
ermittelt werden. Beipielsweise kann eine Kenngröße über meh
rere Zyklen oder als eine Kennlinie bestimmt werden.
Im ersten Verfahrensschritt wird dann entsprechend der Aus
wahl der Kenngröße ein geeignetes Rechenprogramm und weiter
notwendige Eingaben festgelegt. Dazu werden eine ganze Reihe
von physikalisch-technischen Zusammenhängen vom Datenverar
beitungsprogramm berücksichtigt, so daß Fehler vermieden wer
den.
Vorteilhaft lösen die erforderlichen Rechenprogramme Glei
chungen zur Beschreibung neutronenphysikalischer und/oder
thermohydraulischer und/oder gekoppelter Neutronen-thermohy
draulischer Vorgänge in einem Kernreaktor lösen. Dies be
trifft insbesondere die Lösung genannter Probleme in minde
stens einer Dimension vorteilhaft in zwei- oder drei räumli
chen Dimensionen.
Beispielsweise hängt die lokale Temperaturverteilung von der
Temperatur des eingespeisten Kühlmittels und der Leistungs
verteilung der Brennelemente ab. Diese Leistungsverteilung
ist ihrerseits von der Aktivitätsverteilung des Brennstoffs
und dem Neutronenfluß bestimmt. Letztere ist unter anderem
durch die Stellung der Steuerstäbe und einer Borkonzentration
im Moderator beeinflußt. Dagegen ist sie vom Korrosionszu
stand des Strukturmaterials praktisch unabhängig.
Entsprechend kann in diesem Fall vom Datenverarbeitungspro
gramm automatisch je ein Rechenprogramm
- - für die Aktivitätsverteilung,
- - für die Neutronenverteilung, als Funktion der Steuer
stabstellungen und Borkonzentration
- - und für die Temperaturverteilung als Funktion von Kühl
mitteltemperatur, Aktivitätsverteilung, Steuerstabstel
lung und Borkonzentration
ausgewählt werden.
Die im zweiten Verfahrensschritt für ein oder mehrere Rechen
programme benötigten Eingabeparameter, beispielsweise die
vorrausgegangenen Meßwerte der Kühlmitteltemperaturen, die
Aktivitätsverteilung des Brennstoffs zu Beginn des Reaktorzy
klus und die bisherigen Bewegungen der Steuerstäbe und ande
rer Absorbermaterialien (z. B. Borkonzentrationen), sind als
Meßwerte z. B. in einer Datenbank verfügbar.
Es ist besonders günstig, einen oder mehrere der in der fol
genden Aufzählung enthaltenen Eingabeparameter im Rahmen des
erfindungsgemäßen Verfahrens zu berücksichtigen:
- - Einsatzdauer und/oder Position eines Brennelements im Nu
klearreaktorkern,
- - örtliche Position im Nuklearreaktorkern, an dem die Kenn
größe quantitativ ermittelt werden soll,
- - Lastfaktor, mit dem der Nuklearreaktor betrieben wird,
- - Borkonzentration und/oder Boranreicherung im Kühlmittel des
Nuklearreaktors,
- - Position der Steuerstäbe im Nuklearreaktorkern,
- - Abbrandzustand der Brennelemente und/oder eines Neutronen
gifts im Nuklearreaktorkern,
- - Kühlmittel und/oder Moderatoreigenschaften im Nuklearreak
torkern.
Die genannte Datenbank kann insbesondere bei der Einga
be/Ausgabestelle angelegt sein. Dazu kann entweder beispiels
weise eine menügesteuerte Auswahl im Datenverarbeitungspro
gramm an der Eingabe/Ausgabestelle eine Abfrage der Datenbank
in Gang setzen oder ein Eingabeparamter über eine Tastatur an
der Eingabe/Ausgabestelle eingegeben werden.
Der hinterlegte Datenbestand kann insbesondere umfassen:
- - neutronenphysikalische und/oder
- - thermohydraulische und/oder
- - brennstoffspezifische
- - strukturmaterialspezifische
Eigenschaften eines Nuklearreaktors, insbesondere
Listen und/oder Schemata zu:
- - Wirkungsquerschnitten und/oder
- - Temperaturverteilungen und/oder
- - Abbrandzuständen und/oder
- - Beladungszuständen
- - Material- und/oder Stoffverteilungen
im Nuklearreaktorkern.
Material- und Stoffverteilungen kann beispielsweise Boranrei
cherungen im Kühlmittel betreffen.
Beispielsweise werden bei dem dritten Verfahrensschritt die
Meßwerte der Kühlmitteltemperatur aus der Datenbank an der
Eingabe/Ausgabestelle, die Isotopenzusammensetzung und Akti
vitätsverteilung aus Angaben des Brennelement-Lieferanten
über eine Datenverbindung in das Rechenprogramm eingespeist.
Die im vierten Verfahrensschritt vorgesehene Prüfung des Out
puts des Rechenprogramms nach dessen Ablauf erfolgt einer
seits auf Einhaltung der Berechnungsvorschriften und anderer
seits auf Einhaltung der Grenzwerte durch einen Vergleich mit
Erfahrungswerten. Bei positivem Ergebnis stehen also quali
tätsgesicherte Zahlenwerte zur Beschreibung beispielsweise
der Temperaturverteilung zur Verfügung.
Diese Temperatur an den einzelnen Orten des Reaktorkerns kann
dann in dem fünften Verfahrensschritt - beispielsweise auf
einem Bildschirm in der Reaktorleitstelle - graphisch darge
stellt und/oder in einen Farbcode umgesetzt werden und/oder
in einem Rechenzentrum als eine Temperaturtabelle abgelegt
werden.
Die Erfindung geht bei dem Verfahren von der Erkenntnis aus,
daß eine menügesteuerte Durchführung des Verfahrens mit einem
Datenverarbeitungsprogramm zur Vermeidung von Fehlern bei
trägt, da dem Benutzer zum einen nur die nach reaktortechni
schen Überlegungen sinnvollen Optionen aus einer Vielzahl von
möglichen Optionen zur Auswahl angeboten werden. Zum anderen
werden vom Benutzer zwingend notwendige Eingaben abgerufen
oder automatisch aus einem hinterlegten Datenbestand eingele
sen. Es werden also so viele Eingabeparameter wie notwendig
und nicht mehr als nötig eingelesen.
So wird vom Datenverarbeitungsvorgang automatisch nach der
Auswahl einer zur ermittelnden Kenngröße wenigstens ein ein
zelnes oder eine Folge oder Mehrzahl von Rechenprogrammen und
alle dafür erforderlichen Eingabeparameter festgelegt, und
die Werte der für den Input des festgelegten Rechenprogramm
erforderlichen Eingabeparameter werden auf Anforderung einge
geben oder automatisch abgerufen. Dies hat den Vorteil, daß
aufgrund der technischen Überlegungen folgenden Vorgaben des
Datenverarbeitungsprogramms die Menge der notwendigen Einga
beparameter vollständig, aber nicht überbestimmt ist.
Beispielsweise kann bei einer Kenngröße, für deren Bestimmung
die Lösung eines gekoppelten Problems der Thermohydraulik und
Neutronenphysik notwendig ist, die Angabe gewisser Eingabepa
rameter entfallen, da diese bereits durch die Kopplung der
beiden Probleme physikalisch vorgegeben sind. Dagegen können
ein Teil der Eingabeparameter bei der Lösung eines isolierten
thermohydraulischen oder ein anderer Teil der Eingabeparame
ter zu der Lösung des neutronenphysikalischen Problems not
wendig sein. Widersprüche und Redundanzen werden beispiels
weise in den genannten Fällen durch dieses erfindungsgemäße
Verfahren im Rahmen eines menügesteuerten Datenverarbeitungs
programms vermieden.
Es ist ebenso von Vorteil, daß bei der Benennung eines oder
mehrerer Zeitpunkte für welche eine Kenngröße ermittelt wer
den soll, nur der oder die relevanten Zeitpunkte aus der Ein
gabe/Ausgabe-Stelle abgerufen werden und alle einem benannten
Zeitpunkt zugeordneten Eingabeparameter aus einem hinterleg
ten Datenbestand abgerufen werden können (beispielsweise aus
einer bereits vorhandenen Reaktorrechnung oder einem Reaktor
protokoll oder einem Kernbeladungsplan). Der Datenbestand
braucht also vorteilhaft nicht mehr manuell eingegeben wer
den. So wird die Qualität der Eingabeparameter gesichert und
die Konsistenz derselben garantiert. Nach der Erfindung kann
dies über eine Datenverbindung geschehen, die beispielsweise
auch zu einem "in situ"-Meßsystem führen kann. Es könnten
hier beispielsweise auch aktuelle Meßdaten eingelesen werden.
Es ist bei dieser Art von Eingabe also von Vorteil, daß das
Datenverarbeitungsprogramm eine vorliegende komplexe Daten
menge konsistent einliest und dabei redundante Eingaben ver
meidet. Dazu wird eine von der Auswahl einer ermittelbaren
Kenngröße vom Benutzer abhängige Eingabeabfrage auf intelli
gente Weise vom Datenverarbeitungsprogramm erstellt.
Desweiteren ist es von Vorteil, daß das Datenverarbeitungs
programm automatisch aus den Werten der erforderlichen Einga
beparameter den Input für das festgelegte Rechenprogramm bil
det. So kann zwar ein Eingabeparameter beispielsweise in ei
ner Datenbank, protokollierten Eingabeform oder in einer z. B.
für den Reaktorbetrieb üblichen Maßeinheit eingegeben werden,
aber dennoch in einen für das festgelegte Rechenprogramm gün
stigen Wert umgerechnet und auf seine Konsistenz bzw. Plau
sibilität geprüft werden. Auf diese Weise wird ein qualitäts
gesicherter Input für das festgelegte Rechenprogramm gebil
det. Dieser Input kann unter Umständen eine große Datenmenge
sein, so daß es weiter vorteilhaft sein kann eine Datenopti
mierung vorzunehmen, beispielsweise eine Datenkompression
und/oder eine Datenkennzeichnung, und/oder Verschlüsselung.
So kann die Datenmenge reduziert und/oder eine vorteilhafte
Übertragung über eine Datenverbindung beschleunigt und/oder
eine Verarbeitung durch das Rechenprogramm beschleunigt wer
den. Eine weitere Input-bearbeitung ist vom Rechenprogramm
erstellbar.
Ebenso hat eine vom Datenverarbeitungsprogramm übernommene
automatische Prüfung eines von dem festgelegten Rechenpro
gramm generierten Outputs den Vorteil, daß qualitätsgesicher
te Aussagen gemacht werden können und aufwendig Rechnungs
wiederholungen sowohl Zeit als auch Kosten sparen. Eine Prü
fung erfolgt unter Berücksichtigung insbesondere der einge
stellten Eingangsparameter, beispielsweise ob der generierte
Output zur Bestimmung der Kenngröße geeignet ist. Es kann zu
dem auch durch den Vergleich mit Erfahrungswerten geprüft
werden, ob die Daten des Outputs in einem physikalisch-
technisch sinnvollen Plausibilitätsbereich liegen. Die Erfah
rungswerte könne beispielsweise in einer Datenbank hinterlegt
sein.
Desweiteren kann eine Filterung des Outputs stattfinden. Un
ter Umständen ist die ausgewählte Kenngröße bereits in dem
Output des festgelegten Rechenprogramms enthalten und kann
auf triviale Weise aus dem Output ermittelt und an die erste
oder an die zweite Eingabe/Ausgabe-Stelle geleitet werden.
Unter Umständen umfaßt der Output aber auch die ausgewählte
Kenngröße bloß in impliziter Weise, so daß sie erst aus den
Outputdaten quantitativ ermittelt werden muß, beispielsweise
durch eine Mittelwert-Bildung oder Umrechnung. Außerdem kann
der Output auch eine wesentlich größere Datenmenge umfassen
als zur quantitativen Ermittlung der Kenngröße unbedingt not
wendig ist. Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil,
daß das Datenverarbeitungsprogramm eine Art Filterfunktion
übernimmt, durch die der Output geprüft und die ausgewählte
Kenngröße selektiert wird, so daß auch nur die zuvor zur
quantitativen Ermittlung ausgewählte Kenngröße an die erste
oder eine zweite Eingabe/Ausgabe-Stelle geleitet wird. Dies
vermeidet die Übertragung von unnötig großen Datenmengen und
hat den Vorteil, daß ein Benutzer nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren den ermittelten Wert der Kenngröße erhält, die er
ausgewählt hat, und den Wert der Kenngröße nicht erst selbst
aus den Output-Daten extrahieren muß. Die dazu notwendigen
technischen Überlegungen sind im Rahmen des Datenverarbei
tungsprogamms implementiert.
Es ist weiter ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens,
daß nach einem Empfang der Kenngröße an der ersten oder zwei
ten Eingabe/Ausgabe-Stelle die Kenngröße auf verschiedene
Weise dargestellt werden kann. Je nach Komplexität der Kenn
größe kann dies eine einfache Zahl, eine abhängige Funktion
(beispielsweise von der Zeit oder einer örtlichen Koordinate)
in Form einer Kurve oder ein zweidimensional oder dreidimen
sional visiualisiertes Bild einer Datenmatrix sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat also den Vorteil, daß bei
spielsweise bei der Ermittlung einer relativ einfach struktu
rierten Kenngröße zwar eine notwendige vollständige Reaktor
rechnung durchgeführt wird, aber aufgrund der Filterwirkung
des Verfahrens bei den Eingabeparametern bzw. dem Input und
den Ausgabewerten bzw. dem Output eine selektierte qualitäts
gesicherte Datenmenge auf das Notwendige beschränkt wird. An
dererseits kann beispielsweise auch bei einer komplex struk
turierten Kenngröße eine entsprechend detailliert, quantita
tiv ermittelte Kenngröße zurückgegeben und auf vorteilhafte
Weise dargestellt werden.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird ein Vergleich zwischen der quantitativ ermit
telten Kenngröße einerseits und einem entsprechenden Meßwert
oder einem Datenwert aus einem hinterlegten Datenbestand an
dererseits durchgeführt. Dies hat den Vorteil, daß vorliegen
de Meßwerte auf ihre Plausibilität geprüft oder ein bestehen
der Datenwert beispielsweise auf einer Datenbank aktualisiert
werden kann. Dies betrifft günstigerweise einen Vergleich be
züglich einer Aktivierungsrate und/oder eines Borwerts und/
oder eines Korrosionswerts und/oder eines DNB-Verhältnisses
eines Nuklearreaktors. Ein DNB-Verhältnis gibt dabei den Ab
stand vom "Departure from Nucleate Boiling" an, ein Maß für
die kritische Überhitzung eines Reaktors.
Es ist weiter günstig aufgrund des Vergleichs eine Verände
rung eines bestehenden Betriebszustands eines Nuklearreaktors
ermittelt und unter Umständen herbeigeführt. Dies hat den
Vorteil, daß der Benutzer einen Vorschlag für eine auf die
Zukunft gerichtete Betriebsplanung des Reaktors bereits mit
der Analyse des bestehenden Betriebszustands erhält und nicht
explizit und getrennt von der Analyse des bestehenden Be
triebszustands durchführen muß. Dies betrifft insbesondere
eine Veränderung im Nuklearreaktorkern und/oder in einem im
Nuklearreaktor enthaltenen Brennelement. Beispielsweise kann
dies eine Veränderung in einer Leistungsdichteverteilung
und/oder einem Lastfaktor für den Kernreaktor und/oder eine
Veränderung einer räumlichen oder zeitlichen Leistungsspitze
sein. Es kann unter Umständen auch eine Veränderung im Bela
dungszustand und/oder ein neuer Beladungsplan sein. So kann
sich beispielsweise früher als nach einem üblichen Reaktorzy
klus eine Neubeladung als günstig erweisen, oder lediglich
das Umsetzen eines Brennelements. Im letzten Fall kann es
beispielsweise günstig sein, wenn ein Vergleichsergebnis di
rekt zur Steuerung einer Lademaschine nutzbar ist.
Es ist weiter vorteilhaft, wenn eine Veränderung eines beste
henden Betriebszustands eines Nuklearreaktors im hinterlegten
Datenbestand (z. B. auf einer Datenbank) registriert wird. Ei
ne Aktualisierung des hinterlegten Datenbestands wird dadurch
automatisch und ohne Fehler durchführbar.
Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfin
dung ist mindestens die erste Eingabe/Ausgabe-Stelle und/oder
die Rechenstufe und/oder der hinterlegte Datenbestand bei
spielsweise auf einer Datenbank über eine dahin übertragende
Internet-Umgebung vernetzt. Dies kann beispielsweise auch ein
"Wide Area Network" (WAN) und/oder ein "Local Area Network"
(LAN) umfassen. Die Weiterbildung der Erfindung geht dabei
von der Erkenntnis aus, daß die Nutzung einer solchen Inter
netumgebung zur Datenübertragung durch die erfindungsgemäße
Wahl der Input-Filterung und Output-Filterung durch das Da
tenverarbeitungsprogramm, beispielsweise zur Datenreduzierung
und/oder zur Qualitätssicherung möglich ist. Es ist deshalb
eine besondere Leistung der Erfindung, trotz der Komplexität
der für die Lösung der erläuterten Probleme durchzuführenden
Rechnungen, eine genügend kompakte Übertragung der Eingangs
parameter bzw. des Inputs und der ermittelten Kenngröße bzw.
des Outputs realisiert zu haben.
Dabei ist es vorteilhaft, daß insbesondere eine Mehrzahl von
Eingabe/Ausgabe-Stellen mit einer gemeinsamen Rechenstufe
und/oder einem gemeinsamen hinterlegten Datenbestand (z. B.
auf einer Datenbank) vernetzt sind. Die Erledigung der Re
chenprogramme kann also auf einer entsprechend groß dimensio
nierten und leistungsstarken Rechenstufe erfolgen. Durch die
vom Verfahren realisierten Input- und Outputfilter wird zudem
eine effektive Arbeitsleistung der Rechenstufe ermöglicht,
die deshalb von einer Mehrzahl von Eingabe-/Ausgabestellen
genutzt werden kann.
Es ist günstig, einen oder mehrere der oben genannten Einga
beparameter im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zu be
rücksichtigen. Dazu kann ein hinterlegter Datenbestand insbe
sondere eine oder mehrere der oben genannten Größen umfassen.
Insbesondere können damit eine oder mehrere der oben genann
ten Kenngrößen ermittelt werden.
Zur Lösung der Aufgabe geht die Erfindung außerdem von einem
Datenverarbeitungsprogramm auf einem Datenverarbeitungssystem
zur automatischen, quantitativen Ermittlung und Darstellung
einer einen Betriebszustand eines Nuklearreaktors beschrei
benden Kenngröße aus, wobei das Datenverarbeitungssystem we
nigstens eine Eingabe/Ausgabe-Stelle und/oder eine Rechenstu
fe und/oder einen hinterlegten Datenbestand, beispielsweise
auf einer Datenbank enthält, und ein für ein Rechenprogramm
erforderlicher Input auf einer Rechenstufe verarbeitet wird,
in der verschiedene Kenngrößen quantitativ ermittelbar sind.
Erfindungsgemäß umfaßt das Datenverarbeitungsprogramm dabei
miteinander verknüpfte Programmodule, wobei zur Vermeidung
von Fehlern eine gesteuerte Ausgabeinformation eines ersten
Moduls als Eingabeinformation eines weiteren Moduls wirkt.
Die Ausgabeinformation kann dabei beispielsweise infolge ei
ner menügesteuerten und/oder über einen Befehl gesteuerten
Eingabe entstehen. Nach der Erfindung ist dabei wenigstens
vorgesehen:
- - Über das erste Modul ist an einer ersten Eingabe/Ausgabe-
Stelle aus einer Mehrzahl von ermittelbaren Kenngrößen
auswählbar, welche Kenngröße zu ermitteln ist. Nach der
Erfindung sind im Datenverarbeitungsprogramm folgende im
wesentlichen automatisch ablaufende Maßnahmen implemen
tiert:
- - Über ein zweites Modul ist aus einer Mehrzahl von in der
Rechenstufe gespeicherten Rechenprogrammen, welche eine
Mehrzahl von Kenngrößen aus jeweils einem Input quantita
tiv zu ermitteln gestalten, wenigstens ein Rechenprogramm
festlegbar.
- - Über ein drittes Modul sind die Werte der für den Input
des Rechenprogramms erforderlichen Eingabeparameter abruf
bar, insbesondere aus der Eingabe/Ausgabe-Stelle und/oder
aus einem hinterlegten Datenbestand (z. B. ist ein auf ei
ner Datenbank hinterlegter Datenbestand über eine Daten
verbindung abgerufbar).
- - Über ein viertes Modul ist aus den Werten der erforderli
chen Eingabeparameter der Input für das Rechenprogramm
bildbar und, z. B. über eine Datenverbindung, an das fest
gelegte Rechenprogramm auf der Rechenstufe leitbar.
- - Über ein fünftes Modul ist das festgelegte Rechenprogramm
auf der Rechenstufe ausführbar und dabei ein Output gene
rierbar.
- - Über ein sechstes Modul ist der Output prüfbar und aus ihm
ist anschließend die ausgewählte Kenngröße quantitativ er
mittelbar.
- - Schließlich ist über ein siebtes Modul die quantitativ er
mittelte Kenngröße an die erste oder eine zweite Einga
be/Ausgabe-Stelle leitbar. Danach ist nach der Erfindung
über ein achtes Modul nach dem Empfang in der ersten oder
zweiten Eingabe/Ausgabe-Stelle, die Kenngröße quantitativ
darstellbar.
Die Vorteile eines derartigen erfindungsgemäßen Datenverar
beitungsprogramms ergeben sich in entsprechender Weise aus
den bereits erläuterten Vorteilen des erfindungsgemäßen Ver
fahrens zur automatischen, quantitativen Ermittlung und Dar
stellung einer Kenngröße.
Unter einem Datenverarbeitungssystem wird im wesentlichen ei
ne Mehrzahl von Rechnern und/oder Datenverarbeitungsmaschinen
verstanden, die wenigstens einen Bildschirm und/oder einen
Drucker und/oder ein anderes Ausgabemedium aufweisen, und ei
ne Tastatur und/oder ein anderes Eingabemedium aufweisen, so
wie außerdem ein Speichermedium zur Datenspeicherung im Rech
ner. Unter einer Eingabe/Ausgabe-Stelle wird im engeren Sinne
lediglich ein Eingabe- und ein Ausgabemedium wie eben erläu
tert verstanden, im weiteren Sinne auch ein Rechner wie eben
erläutert. Unter einer Rechenstufe wird insbesondere ein
großzügig ausgelegter Rechner mit Eingabe-Ausgabe-Stelle ver
standen, wobei der Datenspeicher und die Rechenkapazität der
Rechenstufe zur Speicherung und numerischer aufwendiger Ver
arbeitung großer Datenmengen geeignet ist. Dies kann bei
spielsweise wenigstens eine Work-Station sein oder auch ein
Großrechner. Eine Eingabe/Ausgabe-Stelle kann beispielsweise
ein gewöhnlicher Personalcomputer sein.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist über ein neuntes
Modul ein Vergleich zwischen der quantitativ ermittelten
Kenngröße einerseits und einem entsprechenden Meßwert oder
einem Datenwert aus einem hinterlegten Datenbestand bei
spielsweise auf einer Datenbank (z. B. ein Erfahrungswert) an
dererseits durchführbar.
Vorteilhaft ist bei dieser erfindungsgemäßen Wahl in einem
zehnten Modul aufgrund des Vergleichs eine Veränderung eines
bestehenden Betriebszustands eines Nuklearreaktors ermittel
bar.
Günstigerweise ist dabei über ein elftes Modul eine Verände
rung eines bestehenden Betriebszustands eines Nuklearreaktors
im hinterlegten Datenbestand registrierbar.
Schließlich ist es günstig, über ein zwölftes Modul minde
stens eine Vernetzung der ersten Eingabe/Ausgabe-Stelle
und/oder der Rechenstufe und/oder dem beispielsweise auf ei
ner Datenbank hinterlegten Datenbestand zu ermöglichen, ins
besondere über eine Internet-Umgebung, welche die genannten
Stellen vernetzt (z. B. ein Wide Area Network und/oder eine
Local Area Network Umgebung).
Die Erfindung führt weiterhin zu einem Datenverarbeitungssy
stem, das wenigstens eine Eingabe/Ausgabe-Stelle, beispiels
weise ein Terminal, und/oder eine Rechenstufe und/oder einen
hinterlegten Datenbestand umfaßt (z. B. auf einer Datenbank).
Dabei sind die einzelnen Komponenten des Datenverarbeitungs
systems so konzipiert, daß auf ihnen ein Verfahren nach einem
der Ansprüche 1 bis 10 ausführbar ist. Insbesondere ist auf
einem solchen Datenverarbeitungssystem ein Datenverarbei
tungsprogramm nach einem der Ansprüche 11 bis 16 installiert.
Günstigerweise weist ein solches Datenarbeitungsprogramm auf
dem genannten Datenverarbeitungssystem eine Oberfläche nach
einem der Ansprüche 17 bis 19 auf, welche auf einem Bild
schirm des genannten Datenverarbeitungssystems darstellbar
ist.
Zur Lösung der Aufgabe ist weiterhin erfindungsgemäß auf ei
nem Speichermedium eine Anweisung zur Durchführung des oben
genannten Verfahrens abgelegt. Insbesondere ist ein Datenver
arbeitungsprogramm nach einer oben beschriebenen Weiterbil
dung der Erfindung und/oder eine Anweisung zur Ausführung ei
ner oben beschriebenen Oberfläche auf einem Speichermedium
abgelegt. Dies betrifft insbesondere eine Ausführung der An
weisung und/oder des Datenverarbeitungsprogramms und/oder der
Oberfläche mit einem Datenverarbeitungssystem.
Nach dem hier erläuterten erfindungsgemäßen Verfahren, insbe
sondere im Zusammenhang mit dem genannten erfindungsgemäßen
Datenverarbeitungsprogramm und einer entsprechenden Oberflä
che des Datenverarbeitungsprogramms, werden zur Lösung der
Aufgabe notwendige Informationen verläßlich und aktuell er
mittelt und die für ein Reaktorprogramm notwendigen Eingabe
parameter vollständig aber nicht überbestimmt abgerufen. Da
nach wird ein Ergebnis einer Reaktorrechnung qualitätsgeprüft
ausgegeben und beispielsweise ein bestehender Datenbestand
gemäß einer durchgeführten Änderung aktualisiert, um mögli
cherweise als Grundlage weiterer Reaktorrechnungen zu dienen.
Anhand einer Zeichnung werden vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung näher erläutert. Die Figuren zeigen in schema
tischer Darstellung:
Fig. 1 ein bisheriges Datenverarbeitungssystem zur Durchfüh
rung von Reaktorrechnungen und Ermittlung einer Kenn
größe,
Fig. 2 ein Datenverarbeitungssystem zur Durchführung eines
Verfahrens zur automatischen, quantitativen Ermittlung
einer Kenngröße nach der Erfindung,
Fig. 3 einen Ablaufplan des Verfahrens zur automatischen,
quantitativen Ermittlung einer Kenngröße,
Fig. 4 einen Ablaufplan einer Weiterbildung des Verfahrens zur
automatischen, quantitativen Ermittlung einer Kenngrö
ße,
Fig. 5 ein Beispiel einer Eingangsmaske einer Oberfläche eines
Datenverarbeitungsprogramms, zur Auswahl eines Aufga
benbereichs,
Fig. 6 ein Beispiel für die erste Maske zur Auswahl einer zu
ermittelnden Kenngröße aus einer Mehrzahl von ermittel
baren Kenngrößen,
Fig. 7 ein Beispiel für die zweite Maske zur Eingabe und/oder
Auswahl von Eingabeparametern,
Fig. 8 ein Beispiel für die vierte Maske zur Ausgabe und/oder
Darstellung der Kenngröße.
Gleiche Elemente tragen in den Figuren jeweils gleiche Be
zugszeichen.
In Fig. 1 ist ein bisheriges Datenverarbeitungssystem bzw.
Verfahren zur Ermittlung einer einen Betriebszustand eines
Nuklearreaktors 1 beschreibenden Kenngröße dargestellt. Die
Ermittlung der Kenngröße K erfolgt dabei im wesentlichen auf
einem leistungsfähigen Rechner 3 (evtl. ein Großrechner), der
auf einen Datenspeicher 5 zurückgreifen kann, und auf dem zur
Ermittlung ein Reaktorprogramm 7 ausgeführt wird. Es kann
sich dabei beispielsweise um einen UNIX-Rechner handeln, der
bei einem spezialisierten Dienstleister betrieben wird, wie
in Fig. 1 dargestellt. Er könnte unter Umständen auch am
Standort eines Nuklearreaktors 1 betrieben werden.
Jedenfalls sind die zur Durchführung der Rechnung notwendigen
Eingangsparameter E für das Reaktorprogramm 7 auf einem lei
stungsfähigen Rechner 3 in der Regel noch nicht im Rechner 3
gespeichert, sondern dezentral, insbesondere auf lokalen Per
sonalcomputern 9 z. B. am Standort eines Kernkraftwerks 1 oder
woanders (z. B. bei Brennelement-Lieferanten) abgelegt. Das
Datenmaterial ist dabei in der Regel sehr inhomogen. Bei
spielsweise liegen Daten zu identischen Größen in verschiede
nen Maßeinheiten vor. Die Daten liegen nicht selektiert vor,
sondern müssen aus einer Vielzahl von anderen Informationen
ausgewählt werden. Sie sind in der Regel auch nicht auf eine
oder mehrere Bezugsgrößen normiert, die für eine Rechnung
sinnvoll wären.
Die Eingangsparameter E müssen deshalb mit erheblichem Zeit
aufwand und im wesentlichen manuell über eine Eingabestation
11 eines leistungsfähigen Rechners 3 in den Datenbestand 5
des Rechners 3 übernommen werden. Dabei liegen die Eingangs
parameter E in einem günstigen Fall bereits als ein mobiler
Datenspeicher 13 oder einer Diskette 15 vor. Oft sind die
Eingangsparameter jedoch nur in Form eines schriftlichen Do
kuments 17 vorhanden. Insbesondere im letzten Fall muß eine
manuelle Eingabe über die Tastatur der Eingabestation 11 am
Rechner 3 erfolgen.
Dabei ist nicht nur die Fehlerursache aufgrund simpler Einga
befehler groß. Es ergeben sich vor allem auch die bereits er
läuterten erheblichen Nachteile durch die von einem normalen
Anwender nicht zu vermeidenden Redundanzen und Widersprüche
bei der Eingabe, insbesondere infolge der Vielfalt von mögli
chen Optionen bei der Eingabe der Eingabeparameter.
In diesem Fall muß ein Spezialist zu Rate gezogen werden.
Dies ist insbesondere bei dringenden Berechnungen oftmals le
diglich über eine Telefonleitung 19 möglich. Das Herausfil
tern der richtigen Eingabeparameter, eine Fehlerursachensuche
sowie eine Behebung der Fehler erfolgt somit in der Regel
durch wechselseitiges häufiges Kontaktieren von Spezialisten
durch den Anwender und umgekehrt über eine Telefonleitung.
Zum Teil sind schließlich kostenaufwendige, Reisen eines oder
mehrerer Spezialisten zum Standort eines Kernreaktors 1 not
wendig, wo dann durch persönliche Maßnahmen des Spezialisten
die genannten Probleme ausgeräumt werden müssen.
Fig. 2 zeigt die schematische Darstellung des hier vorge
schlagenen Verfahrens zur automatischen, quantitativen Er
mittlung und Darstellung einer einen Betriebszustand eines
Nuklearreaktors 1 beschreibenden Kenngröße K. In diesem Fall
dient zur Vermeidung insbesondere der genannten Fehler ein
gesteuertes Datenverarbeitungsprogramm 21.
Es arbeitet im wesentlichen menügesteuert oder über die Ein
gabe von Befehlen gesteuert als Koordinator und Filter zur
Eingabe notwendiger Eingabeparameter E an einer Einga
be/Ausgabe-Stelle 23. Diese Eingabe/Ausgabe-Stelle 23 und
möglicherweise eine Mehrzahl von weiteren Eingabe/Ausgabe-
Stelle 23 stehen in der Regel am Standort eines einzelnen Re
aktors 1 und/oder in der Regel an weiteren Reaktorstandorten
1.
Die Eingabeparameter E werden nach dem hier vorgeschlagenen
Verfahren über ein Datenleitung 29 an ein geeignetes oder
mehrere geeignete Rechenprogramme 24 auf einer Rechenstufe 25
zur Ermittlung der Kenngröße K übermittelt. Dabei wird das
Rechenprogramm 24 im Rahmen des Datenverarbeitungsprogramm 21
ausgeführt und überwacht.
Der Output eines einzelnen oder mehrerer Rechenprogramme 24
wird geprüft, gefiltert und die Kenngröße K als Antwort über
die Datenleitung 29 zurückgegeben.
Schließlich dient das Datenverarbeitungsprogramm 21 der Aus
gabe und Darstellung einer Kenngröße K auf einer Einga
be/Ausgabe-Stelle 23.
Nach der Auswahl der Kenngröße K übernimmt das Datenverarbei
tungsprogramm 21 also vor allem die Rolle eines intelligenten
Input-Output-Filters bei der Auswahl der geeigneten Rechen
programme 24, der Eingabe von Eingabeparametern E und der
Qualitätsprüfung der ermittelten Kenngröße K. Dies betrifft
zum einen die menügesteuerte Selektion notwendiger Eingabepa
rameter E, die auf einer Eingabe/Ausgabe-Stelle 23 eingegeben
oder von einer Datenbank 26, 27, 28 abgerufen werden können.
Dies kann beispielsweise eine Datenbank 26 bei einem Bren
nelement-Lieferanten sein oder ein Datenspeicher 27 bei einem
Dienstleister oder ein Datenspeicher 28 an einem Reaktor
standort 1.
Zum anderen betrifft dies die Qualtitätsprüfung. Hier wird
einerseits anhand der eingestellten Parameter automatisch die
gestellte Aufgabe erkannt und andererseits eine ermittelte
Kenngröße K auf deren Konsistenz mit der Aufgabe und anderer
seits auf Plausibilität mit bereits vorhandenen hinterlegten
Datenwerten geprüft. Dazu dient beispielsweise ein Erfah
rungswert oder ein Meßwert M an einem Kraftwerksstandort 1
oder ein Erfahrungswert auf einer Datenbank 26, 27, 28. Die
Übermittlung dieser Werte kann aus einem Kraftwerk 1 über
eine Datenleitung 30 oder über die Datenleitung 29 erfolgen.
Die Datenverbindung 29 kann insbesondere auch eine Internet-
Verbindung sein, beispielsweise ein Wide Area Network (WAN)
oder auch ein Local Area Network (LAN). Dazu sind wenigstens
die zu übertragenden Datenmengen M, E, K einerseits kompri
miert und verpackt und andererseits kodiert, daß ein automa
tisch aktivierter Betrieb der Reaktorprogramme 24 über die
Internet-Verbindung 29 möglich ist. Desweiteren sind dazu
auch die Funktionsweisen eines Reaktorprogramms 24 dahinge
hend optimiert, daß Datenübertragungsrate und Datenformat zur
Ein- und Ausgabe internetfähige Formate aufweisen und zur
Übertragung mit einer Internetleitung 29 geeignet sind.
Nach diesem Ausführungsbeispiel wird eine Oberfläche 37 zur
Verfügung gestellt, auf denen per Knopfdruck auf einer Tasta
tur 39 an einer Eingabe/Ausgabestelle 23 qualitätsgesicherte
Eingabeparameter E und Inputs durch das Datenverarbeitungs
programm 21 für den aktuellen Rechenfall generiert werden,
anschließend die Rechnung auf einer Rechenstufe 25 mit einem
Rechenprogramm 24 durchgeführt wird, und die so ermittelte
und geprüfte Kenngröße K an einen Benutzer der Oberfläche 37
an der Eingabe/Ausgabe-Station 23 zurückgeleitet wird. Die
Oberfläche 37 kann dabei im Rahmen mehrerer Internetseiten
abgelegt sein. Zur Datenübermittlung stehen dabei verschiede
ne Datenspeicher 26, 27, 28 sowie Datenleitungen 29, 30 zur
Verfügung. Nach diesem Ausführungsbeispiel ist als Teil der
Internet-Umgebung ein sogenanntes Extranet 31 eingerichtet,
welches eine Intranet-Umgebung 33 beim Benutzer und eine In
tranet-Umgebung 35 beim Dienstleister umfaßen kann.
Fig. 3 zeigt ein mögliches Ablaufdiagramm des Verfahrens zur
automatischen, quantitativen Ermittlung und Darstellung einer
Kenngröße K. Dies ist im wesentlichen auch beispielhaft für
ein Datenverarbeitungsprogramm mit miteinander verknüpften
Programmodulen auf einem Datenverarbeitungssystem zur Durch
führung des Verfahrens, wobei zur Vermeidung von Fehlern eine
teilweise menügesteuerte Ausgabeinformation eines ersten Mo
duls als Eingabeinformation für ein weiteres Modul wirkt.
Nach diesem Ausführungsbeispiel (Fig. 3A) erfolgt der
Start/Aufruf S des Verfahrens/Datenverarbeitungsprogramms 21
an einem Terminal 23 im Rahmen einer Internet-Umgebung 33 ei
nes Benutzers des Datenverarbeitungsprogramm 21. Die Inter
net-Umgebung 33 des Benutzers (z. B. Intranet) ist im Rahmen
einer übergeordneten Internetumgebung 31 (z. B. Extranet) über
Datenleitungen 29, 30 unter anderem mit einer Internetumge
bung 35 des Dienstleisters (Intranet) oder eines Lieferanten
verbunden.
In einem ersten Verfahrensschritt V1 wird auf einer Oberflä
che 37 in einer Auswahlmaske (die z. B. auf einer Internetsei
te erscheint) beispielsweise durch eine Eingabe in der Tasta
tur 39 an der Eingabe/Ausgabe-Stelle 23 eine zur ermittelnde
Kenngröße K aus einer Auswahl von ermittelbaren Kenngrößen K
gewählt. Im nächsten Verfahrensschritt V2 erfolgt die Festle
gung eines oder mehrerer zugeordneter Rechenprogramme 24 ent
sprechend der getroffenen Auswahl. Dazu wird in dem Verfah
ren, insbesondere im Rahmen des Datenverarbeitungsprogramms
21, eine Liste von für die quantitative Ermittlung der Kenn
größe K notwendigen Eingabeparametern E festgelegt. Diese Li
ste ist vor allem in sich konsistent und vermeidet Redundan
zen und Widersprüche oder die Verknüpfung von physikalisch
nicht möglichen Zuständen bei den Eingabeparametern E.
In einem weiteren Verfahrensschritt V3 erfolgt die Eingabe
der Eingabeparameter E in einer weiteren Eingabemaske 39 wie
derum beispielsweise über die Tastatur 39 einer Eingabe/Aus
gabestelle 23. Die auf diese Weise abgerufenen Eingabeparame
ter E werden im genannten Verfahren bereits durch das Daten
verarbeitungsprogramm 21 auf ihre Konsistenz geprüft und ge
gebenenfalls durch Datenwerte aus einem hinterlegten Datenbe
stand 41A, 41B, 41C beispielsweise auf einer Datenbank 26,
27, 28 ergänzt, umgerechnet oder zu neuen Eingabeparametern
verrechnet. Zu diesem Zweck kann entweder über eine Datenlei
tung 30 auf eine am Standort des Kraftwerks 1 vorhandene Da
tenbank 28 mit einem Datenbestand 28 zurückgegriffen werden.
Oder über eine Datenleitung 29 wird, beispielsweise im Rahmen
der Internet-Umgebung 31, auf eine externe Datenbank 26 oder
27 beispielsweise bei einem Lieferanten oder Dienstleister
zurückgegriffen werden. An dieser Stelle findet also eine
Kommunikation über das Internet 31 zwischen der Internet
applikation 33 des Benutzers und der Internetapplikation 35
des Dienstleisters statt.
Ist der Satz von Eingabeparametern E vollständig und für feh
lerfrei befunden, so erfolgt im nächsten Verfahrensschritt
V4, wiederum innerhalb des Datenverarbeitungsprogramms 21 ei
ne Anpassung der Eingabeparameter E an eine für das Rechen
programm 24 notwendige Form des Inputs. Dies kann beispiels
weise eine Normierung der Eingabeparameter E auf eine für das
Rechenprogramm 24 günstige Größenordnung sein. Es können auch
beispielsweise mehrere Eingabeparameter E zu einem Datenfeld
oder Datenvektor zusammengefügt werden. Es kann auch eine
Komprimierung und Verschlüsselung bzw. Kennzeichnung des Da
tensatzes im Hinblick auf eine Übertragung durch eine Daten
leitung 29 erfolgen. Anschließend wird das Datenpaket von der
Internet-Umgebung 33 des Benutzers zur Internet-Umgebung 35
des Dienstleisters übertragen.
Dort (Fig. 3B) erfolgt dann im nächsten Verfahrensschritt V5
die Datenermittlung mittels des ausgewählten Rechenprogramms
24 und es wird so ein Output generiert, der in einem weiteren
Verfahrensschritt V6 einer Konsistenzprüfung unterzogen wird.
Die Datenermittlung erfolgt in der Regel auf einer entspre
chend dimensionierten Rechenstufe 25 mit einem ausreichenden
Datenspeicher 27 und Rechenkapazität zur Durchführung der Re
aktorprogramme 24. Bei einer Konsistenzprüfung wird beipiels
weise anhand eingestellter Parameter erkannt, welche Aufgabe
zu erledigen war, und ob der Output zur Erledigung dieser
Aufgabe genügt. Weiter kann eine Prüfung hinsichtlich des
Vergleichs der Kenngröße K mit Erfahrungswerten (z. B. auf ei
ner Datenbank 27) oder Meßwerten M (beispielsweise aus einem
Reaktorkern 2 oder einer Datenbank 28) erfolgen.
Der generierte Output kann komplizierte Datenmatrizen umfas
sen, die beispielsweise eine zeitlich-räumliche Neutronen
flußdichte oder Leistungs- oder Temperaturverteilung oder ei
ne Borwertkonzentration beschreiben können. Anhand solcher
Datenfelder wird die vom Benutzer ausgewählte Kenngröße K nun
in einem siebten Verfahrensschritt V7 quantitativ ermittelt.
Dies kann beispielsweise ein komplettes Datenfeld sein, es
kann aber auch nur ein einzelner Wert beispielsweise für eine
Korrosionsschicht an einem bestimmten Ort sein. Genau die vom
Benutzer gewählte Kenngröße K wird anschließend über eine Da
tenleitung 29 zwischen der Internetumgebung 35 und 33 wieder
um an ihn zurückgeleitet.
Der Empfang V8 der ermittelten Kenngröße erfolgt in der In
ternet-Umgebung 33 des Benutzers, beispielsweise auf einer
Eingabe/Ausgabe-Stelle 23. Die ermittelte Kenngröße K kann
nun entsprechend des Verfahrens beispielsweise auf einem
Bildschirm 23A bildlich (z. B. zwei- oder dreidimensional)
dargestellt werden oder als eine Liste oder Tabelle ausgege
ben werden oder auch als eine abhängige Funktion in Form ei
ner Kurve oder nur als ein Zahlenwert dargestellt werden. Die
Kenngröße K kann auch als ein Dokument 23B ausgedruckt werden
oder in einer Datenbank oder einem anderen elektronischen Do
kument 28 beim Benutzer abgespeichert werden. Das Verfahren
zur Ermittlung und Darstellung der Kenngröße K kann nach Maß
gabe des Benutzers anschließend beendet oder wiederholt wer
den.
In Fig. 4 ist ein Beispiel einer weitergehenden Ausbildung
des hier beschriebenen Verfahrens in Form eines Ablaufdia
gramms dargestellt, welches sich an das in Fig. 3 geschil
derte Verfahren im wesentlichen nach dem Verfahrensschritt V8
anschließt. Nach diesem Beispiel einer Weiterbildung erfolgt
nach V8 auf Wunsch des Benutzers eine Übertragung der Kenn
größe K aus seiner Internetumgebung 33 zur Internet-Umgebung
35 des Dienstleisters. Dort wird ein Vergleich V der ermit
telten Kenngröße K beispielsweise mit einem in der Datenbank
26, 27 hinterlegten Datenbestand 41A, 41B des Lieferanten
oder Dienstleisters befindlichen Datenwert D, oder wahlweise
mit einem aus einem Reaktor 1, einem Reaktorkern 2, oder ei
nem Brennelement 4 abgerufenen Meßwert M durchgeführt. Ergibt
der Vergleich V eine Veränderung der ermittelten Kenngröße K
im Vergleich zum Meßwert M oder dem Datenwert D, so kann ge
gebenenfalls über eine Datenleitung 43 eine Veränderungsin
formation I an die Internet-Umgebung des Benutzers zurückge
geben werden und dort an einer Eingabe/Ausgabe-Stelle 23 dar
gestellt oder in einem Datenbestand 28 des Benutzers abgelegt
werden. Akzeptiert der Benutzer diese Veränderung I kann bei
spielsweise über eine Datenverbindung 43A kann eine Aktuali
sierung des hinterlegten Datenbestands 41B auf der Datenbank
27 beim Dienstleister (evtl. auch im Datenbestand 41A auf der
Datenbank 26 beim Lieferanten) vorgenommen werden. Synchron
kann auch eine Aktualisierung des hinterlegten Datenbestands
41C auf der Datenbank 28 beim Benutzer vorgenommen werden.
Es ist auch möglich über eine Datenverbindung 43B eine Verän
derung der entsprechenden Kenngröße K im Reaktor 1 zu veran
lassen- beispielsweise die Änderung eines Lastfaktors im Re
aktorkern 2 oder die Änderung eines Ladeplans für ein Bren
nelement 4. Die Analyse eines bestehenden Betriebszustands
eines Nuklearreaktors 1, insbesondere die Ermittlung einer
Kenngröße K eines Nuklearreaktors 1, kann also eine notwendi
ge Veränderung I des Betriebszustands über eine Datenverbin
dung 43B im Reaktor 1 veranlassen und gleichzeitig (synchron)
den derzeitig dokumentierten Betriebszustand auf einer Daten
bank 26, 27 über eine Datenleitung 43A aktualisieren. Die
Analyse des derzeitigen Betriebszustands über die Ermittlung
einer Kenngröße K eines Reaktors 1 kann also direkt in die
auf die Zukunft gerichtete Betriebsplanung eines Nuklearreak
tors 1 eingreifen.
Fig. 5 zeigt ein Beispiel einer Maske 37A bei einer Oberflä
che 37 eines Datenverarbeitungsprogramms 21. Diese kann zum
Einstieg in das Datenverarbeitungsprogramm 21 auf einer In
ternetseite erscheinen, die z. B. an einer Eingabe/Ausgab-
Stelle 23 eines Datenverarbeitungssystem aufgerufen wird. Ein
Feld 53 kennzeichnet nach diesem Beispiel den Zweck der Maske
37A - nämlich die automatische, quantitativen Ermittlung und
Darstellung einer einen Betriebszustand eines Nuklearreaktors
1 beschreibenden Kenngröße K mittels "Reaktorrechnungen".
Die Maske 37A liefert über ein Auswahlmenü 61 die Möglichkeit
mittels eines Zeigers 62 (beispielsweise über eine Computer-
Maus bedienbar) eine Dienstleistung zu wählen. Dies kann bei
spielsweise die Analyse 61A von Reaktoreigenschaften sein
(Kenngrößenermittlung) oder der Vergleich 61B einer ermittel
ten Kenngröße K mit einem aus einem Kraftwerk abrufbaren Meß
wert M oder einem in einem Datenbestand hinterlegten Daten
wert D sein. Es kann auch die Analyse 61C von brennstoffspe
zifischen Eigenschaften erfolgen oder eine Suche 61D in einem
hinterlegten Datenbestand 41A, 41B, 41C auf einer Datenbank
26, 27, 28. Über ein Feld 55 kann von einer Rechenstufe 25
eine ermittelte Kenngröße K abgerufen sowie über ein Feld 57
eine Information (z. B. Kommentare) an den Dienstleister ver
schickt werden. Über ein Feld 59 ist eine alphabetische Liste
aller Möglichkeiten innerhalb der Oberfläche 37 wählbar. Au
ßerdem ist über ein Feld 51 eine Sprache der Oberfläche 37
nach Maßgabe des Benutzers wählbar. Über die Betätigung eines
Feldes 63 mit dem Zeiger 62 kann eine Nachricht an einen für
das Reaktorprogramm 24 zuständigen Spezialisten oder über ein
Feld 65 an den Dienstleister, gesendet werden.
Wird in der ersten Maske 37A beispielsweise die Auswahl 61A
getroffen, so wird bei dem vorliegenden Beispiel einer Ober
fläche 37, eine weitere erste Maske 37B (Fig. 6) aufgerufen,
welche die Auswahl einer zu ermittelnden Kenngröße K aus ei
ner Mehrzahl von ermittelbaren Kenngrößen K erlaubt. Dies
kann beispielsweise eine Auswahl 67 von neutronenphysikali
schen Kenngrößen K sein.
Nach dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist eine oder meh
rere der folgenden Kenngrößen auswählbar:
- - Isothermer bzw. kombinierter Temperaturkoeffizient,
- - Brennstofftemperaturkoeffizient,
- - Borwirksamkeit,
- - Nullastborkonzentrationen (z. B. zwischen 0-2000 ppm),
- - Steuerelementwirksamkeit,
- - Steuerelementwirksamkeiten von Stuck-Rod-Konfigurationen
(z. B. betrifft eingeschränkte Steuerung durch veklemmte
Steuerstäbe),
- - Berechnung der effektiven Überkritikalität.
Die übrigen Bezugszeichen entsprechen denen in Fig. 5.
Die Ermittlung kann dabei in Abhängigkeit verschieden großer
Zeitschritte erfolgen.
Beispielsweise erfolgt bei der Wahl der Kenngröße "Brenn
stofftemperaturkoeffizient" mit dem Zeiger 62 folgende Be
rechnung, die das Datenverarbeitungsprogramm 21 automatisch
durchführt:
Die Reaktivität des Reaktors wird für Reaktorzustände ermit
telt, bei denen
- - die Brennstofftemperatur um ± 50 K um einen Nominalwert
variiert wird, und
- - die Kühlmitteltemperatur konstant gehalten wird.
Das Ergebnis (in diesem Fall mehrere Werte für verschiedene
Brennstoff-Temperaturen) wird vom Datenverarbeitungsprogramm
21 als "Brennstofftemperaturkoeffizient" in einer Reaktivi
tätsänderung (in der Einheit 10-5/K) bilanziert und dann an
hand von Erfahrungs- und Grenzwerten auf Plausibilität ge
prüft. Liegt der Wert innerhalb bestimmter Grenzen wird das
Ergebnis als "zulässig" eingestuft und so an den Benutzer
ausgegeben. Maßnahmen, die zu einer Variation der Brennstoff
temperatur innerhalb der abgefragten Grenzen führen, können
dann vom Benutzer beim Reaktorbetrieb durchgeführt werden.
Bei der Aufgabenwahl 61B mit dem Zeiger 62 (Fig. 5) besteht
nach dem vorliegenden Ausführungsbeispiel(analog zu Fig. 6)
unter anderem die Wahl:
- - Vergleich von Aktivierungsdaten,
- - Vergleich von Borwerten,
- - Vergleich von Korrosionswerten,
- - Vergleich von Meßwerten aus einer Datenbank
Bei der Aufgabenwahl 61C mit dem Zeiger 62 (Fig. 5) besteht
nach dem vorliegenden Ausführungsbeispiel (analog zu Fig. 6)
unter anderem die Wahl:
- - Brennelement mit minimalem DNB-Verhältnis,
- - DNB-Verhältnis eines bestimmten Brennelements, räumliche
Darstellung einer Brennstableistung im Kernschema,
- - räumliche Darstellung von Brennstababbränden im Kernschema
(betrifft Brennstoff und Neutronengift z. B. Gadolinium-
Abbrand),
- - räumliche brennstabweise Darstellung von Korrosions
schichtdicken im Kern,
- - räumliche Darstellung brennstabweise für korrosionsschich
tigen für ein Brennelement,
- - Berechnung eines Schadenumfangs im LOCA-Fall (Loss of Coo
lant Accident, fiktiv),
- - Brennstableistungsgeschichte, Brennstableistungsgeschichte
aller Stäbe. Für den Fall der Anwahl einer Datenbank 27
können beispielsweise Kernschemata geliefert werden oder
eine Beckenbelegung oder eine Liste von Brennelementen im
Reaktorbecken oder eine Liste von auszuwechselnden oder
ausgewechselten Brennelementen.
Bei der Aufgabenwahl 61D mit dem Zeiger (Fig. 5) besteht
nach dem vorliegenden Ausführungsbeispiel (analog zu Fig. 6)
unter anderem die Wahl:
- - Kernschemata
- - Beckenbelegung
- - Brennelementlisten
Fig. 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer zweiten Maske 37C
einer Oberfläche 37 eines Datenverarbeitungsprogamms 21 auf
einem Datenverarbeitungssystem. Die Ausführung der Maske 37C
ist von der zur Bestimmung gewählten Kenngröße K in den er
sten Masken 37A, 37B abhängig und wird vom Datenverarbei
tungsprogramm 21 bestimmt. Bei diesem Ausführungsbeispiel
wird über eine Tabelle 69 die Eingabe erforderlicher Eingabe
parameter E für ein Rechenprogramm 24(Reaktorprogramm) abge
rufen. Dabei kann eine Reihe von voreingestellten Standar
deingabewerten E für die Wahl eines Zeitpunkts T in der Ver
gangenheit oder der Zukunft für die Berechnung einer Kenngrö
ße K durch das Betätigen eines Feldes 74 mit dem Zeiger 62
gewählt und/oder eingelesen werden.
Die Eingabeparameter betreffen:
- - den Zeitpunkt im Reaktorzyklus (TS, TP)
- - die Steuerstabposition (CRC)
- - den Lastfaktor (LOAD)
- - DNB-Verhältnis (DNB)
- - Brennelement-Position mit zugehörigem DNB (DNBPOS)
- - die örtliche Positionen im Reaktordruckbehälter (WXYZ)
- - den Abbrand von Brennstoff und Neutronengift (CB, BURC)
- - die Moderator-Dichte, (MODRHO)
- - verschiedene Moderator-Temperaturen (MODTEMP, TINLET,
TRISE)
- - verschiedene Moderatordrücke (MODP)
- - zusätzliche, andere Dtenfiles (MTS, NO50)
Nur einige Felder 70 der Tabelle 69 sind über eine Tastatur
39 an einer Eingabe/Ausgabe-Stelle 23 ausfüllbar. Der über
wiegende Teil der Felder 72 der Tabelle 69 wird beispielswei
se durch Eingabeparameter E ausgefüllt, die aus einem hinter
legten Datenbestand 41A, 41B, 41C auf einer Datenbank 26, 27,
28 abgerufen werden. Zum Teil werden die über eine Einga
be/Ausgabe-Stelle 23 eingegebenen Eingabeparameter E in den
Feldern 70 mit den aus einer Datenbank 26, 27, 28 eingelese
nen Eingabeparametern E in den Feldern 72 auf Konsistenz ge
prüft oder mit diesen zu einem neuen kombinierten Parameter
verrechnet. Die dafür notwendigen Maßnahmen werden automa
tisch vom Datenverarbeitungsprogramm 21 vollzogen.
Nach Bestätigung der Eingaben in einem Bestätigungsfeld 75
werden die Eingabeparameter E der Tabelle 69 vom Datenverar
beitungsprogramm 21 genutzt, um einen Input für ein Rechen
programm 24 zu generieren, das zur Ermittlung der ausgewähl
ten Kenngröße K geeignet ist.
Fig. 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer dritten Maske 37D
einer Oberfläche 37 eines Datenverarbeitungsprogramms 21 zur
Ausgabe und/oder Darstellung einer Kenngröße K. Dazu kann
wahlweise in einem rechten Teil der Maske ein Bild 71 die
Kenngröße K hier beispielsweise die räumliche Verteilung ei
ner Neutronenflußdichte in einem Reaktorkern 2 durch farbli
che Abstufungen quantitativ darstellen. Durch Anwählen eines
Punktes P in diesem Bild 71 mit dem Zeiger 62 kann beispiels
weise ein zugehöriger numerischer Wert W dieses Punktes P in
einem linken Teil der Maske in einem numerischen Feld 73 dar
gestellt werden.