DE19936987C1 - Hochspannungsschalter mit Lichtbogenkontakten und einer Elektrode - Google Patents
Hochspannungsschalter mit Lichtbogenkontakten und einer ElektrodeInfo
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Abstract
An einem Hochspannungsschalter mit Nennstromkontakten und Lichtbogenkontakten ist eine Elektrode (6) an einem Lichtbogenkontaktstück (3) beweglich so angeordnet, daß sie während des Einschaltvorganges einen Lichtbogen gezielt einleitet und damit den Heizkanal (5) vor Lichtbogeneinschlägen schützt. Im Einschaltzustand beeinflußt die Elektrode (6) das elektrische Feld kaum.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Hochspannungsschalter
mit Nennstromkontaktstücken und Lichtbogenkontaktstücken, die
sich relativ zueinander längs einer Hauptachse bewegen, sowie
mit einer Elektrode zur Einleitung eines Vorüberschlages.
Ein derartiges Schaltgerät ist beispielsweise aus der
DE 32 42 012 C2 bekannt. Dort soll mittels einer Vorrichtung
die Bewegung bzw. Schaltgeschwindigkeit eines Lichtbogenkon
taktes einstellbar gestaltet werden.
Bei dem bekannten Schaltgerät wird das Lichtbogenkontaktstück
dazu genutzt, während des Ausschaltvorganges den auftretenden
Lichtbogen zu steuern. Hierzu wird dort eine isolierte Anord
nung des Lichtbogenkontaktes mit mehreren in Reihe geschalte
ten Lichtbogenstrecken gewählt.
Aus der EP 0 348 645 A2 ist ein weiteres derartiges Schaltge
rät bekannt. Dort soll die Trennstrecke sowohl bei der Aus
schaltung wie bei der Einschaltung so rasch geöffnet bzw.
überbrückt werden, daß jeweils höchstens ein Spannungsdurch
schlag erfolgt.
Innerhalb eines Schaltstiftes ist dort ein Schnellschaltstift
angeordnet. Dieser Schnellschaltstift ist verschiebbar gela
gert. Durch jeweils eine Einschaltfeder und eine Ausschaltfe
der wird der Schnellschaltstift angetrieben.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Hochspannungsschalter der eingangs genannten Art so zu ge
stalten, daß der beim Einschalten auftretende Vorüberschlag
kontrollierbar ist.
Bei den bekannten Schaltern besteht das Problem, daß ein wäh
rend des Einschaltvorganges auftretender Vorüberschlag nicht
mit ausreichend hoher Wahrscheinlichkeit zwischen den vorge
sehenen Punkten zündet. Vielmehr ist es möglich, daß der
Lichtbogen sich zwischen unerwünschten Fußpunkten ausbreitet.
Das kann zu einer Gefährdung von Bauteilen führen, welche um
die Schaltstrecke herum angeordnet sind. Zu diesen Bauteilen
kann, soweit vorhanden, beispielsweise ein Heizkanal oder ein
Heizvolumen gehören.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Elektrode an einem Lichtbogenkontaktstück so angeordnet ist,
daß das Lichtbogenkontaktstück die Elektrode konzentrisch um
gibt, daß das Lichtbogenkontaktstück und die Elektrode zumin
dest zeitweise während des Einschaltvorganges ein gleiches
Potential aufweisen und die Elektrode in der Ausschaltstel
lung das Lichtbogenkontaktstück überragt.
Durch die Anordnung der Elektrode an einem Lichtbogenkontakt
stück wird gewährleistet, daß die Elektrode sich während des
Einschaltvorganges stets an der für ihre Funktion notwendigen
exponierten Position befindet. Die Elektrode überragt das sie
umgebende Lichtbogenkontaktstück während des Einschaltvorgan
ges stirnseitig in Richtung der Schaltstrecke. Da die Elek
trode und das sie umgebende Lichtbogenkontaktstück zumindest
zeitweise während des Einschaltvorganges das gleiche Potenti
al aufweisen sollen, erweist sich die Anordnung der Elektrode
innerhalb des Lichtbogenkontaktstückes als elektrisch funkti
onssicher und die Gesamtanordnung als konstruktiv einfach.
Es kann vorteilhaft vorgesehen sein, daß der Krümmungsradius
der Elektrode kleiner ist als der Krümmungsradius des ihr ge
genüberliegenden Lichtbogenkontaktstückes.
Dadurch wird gewährleistet, daß die elektrische Feldstärke an
der Elektrode im relevanten Zeitbereich während des Ein
schaltvorganges so hoch ist, daß der Vorüberschlag von dieser
ausgeht und sich zum gegenüberliegenden Lichtbogenkontakt
stück ausbreitet.
Es kann auch als vorteilhaft angesehen werden, daß die Elek
trode relativ zu dem sie umgebenden Lichtbogenkontaktstück
längs der Hauptachse beweglich angeordnet ist.
Durch die bewegliche Ausführung kann die Elektrode in Abhän
gigkeit von der Schalterstellung in unterschiedliche Positio
nen bewegt werden. Somit kann die Elektrode das im Schalter
bestehende elektrische Feld, nach Bedarf, mehr oder weniger
stark beeinflussen.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht außerdem
vor, daß die Elektrode in der Einschaltstellung hinter die
Stirnfläche des sie umgebenden Lichtbogenkontaktstückes zu
rückgezogen ist.
In dieser Position ist die Elektrode von elektrisch leitendem
Material umgeben, welches die Elektrode abschirmt. Die die
lektrische Stabilität des Schalters wird im eingeschalteten
Zustand kaum beeinflußt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht
vor, daß die Elektrode durch eine Schraubenfeder in Richtung
der Schaltstrecke belastet ist.
Während des Einschaltvorganges wird die Elektrode durch das
ihr gegenüberliegende Lichtbogenkontaktstück zurückgeschoben
und die Schraubenfeder gespannt. Im Ausschaltmoment erfolgt
die Bewegung der Lichtbogenkontaktstücke in entgegengesetzter
Richtung. Die Schraubenfeder wird freigegeben und bewegt die
Elektrode. Durch eine entsprechend gewählte Charakteristik
der Schraubenfeder kann die Bewegung der Elektrode gegenüber
der Bewegung der Lichtbogenkontakte verzögert werden, so daß
die Schaltstrecke während des Auschaltens dielektrisch nicht
geschwächt wird.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht
vor, daß die Schraubenfeder innerhalb einer Hülse geführt
ist, durch deren Wandung die Elektrode kontaktiert ist.
So ist es beispielsweise möglich, die notwendige Kontaktie
rung der Elektrode durch Gleitkontakte, die sich zwischen
Wandung und Elektrode befinden, vorzunehmen. Diese Lösung
stellt eine technisch einfache und zuverlässige Lösung dar.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spieles in einer Zeichnung gezeigt und nachfolgend beschrie
ben.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine Unterbrechereinheit schematisch im Längs
schnitt
Fig. 1 zeigt die beiden Nennstromkontaktstücke 1, 2 sowie
die Lichtbogenkontaktstücke 3, 4. Am ersten Lichtbogenkon
taktstück 3 ist die Elektrode 6 angeordnet. Das erste Licht
bogenkontaktstück 3 umgibt die Elektrode 6 koaxial. Schema
tisch dargestellt sind die Hülse 7, welche aus elektrisch
leitendem Material besteht und die Schraubenfeder 8 hält und
führt. Während des Ausschaltens trennen sich die Lichtbogen
kontaktstücke 3, 4 und zwischen ihnen brennt ein Ausschalt
lichtbogen. Der Heizkanal 5 dient der Weiterleitung der hei
ßen Lichtbogengase in ein Heizvolumen 9 das hier schematisch
dargestellt ist. Die im Heizvolumen 9 gespeicherten Gase wer
den zum Ausblasen des Plasmas aus der Schaltstrecke 13 zwi
schen den Lichtbogenkontaktstücken 3, 4 bei Ausschaltvorgän
gen genutzt. Zur Lenkung des aus dem Heizvolumen 9 austreten
den Gasstromes sind Isolierdüsen 10, 11 vorgesehen.
Fig. 1 zeigt die Lage der einzelnen Bauteile im ausgeschal
teten Zustand. Mit dem Einschalten bewegen sich die Lichtbo
genkontaktstücke 3, 4 sowie die Nennstromkontaktstücke 1, 2
relativ zueinander.
Die Elektrode ragt über die Stirnfläche 12 des ersten Licht
bogenkontaktes 3 in Richtung der zwischen den beiden Lichtbo
genkontakten 3, 4 befindlichen Schaltstrecke 13. Der Abstand
zwischen dem ersten Lichtbogenkontaktstück 3 mit der Elektro
de 6 und dem zweiten Lichtbogenkontaktstück 4 verringert sich
kontinuierlich.
Während der Bewegung der beiden Lichtbogenkontaktstücke 3, 4
aufeinander zu kommt es zu einem Zustand, in dem die elektri
sche Feldstärke zwischen den beiden Lichtbogenkontaktstücken
3, 4 so groß ist, daß die bestehende Isoliergasstrecke ioni
siert wird und sich ein Lichtbogen zwischen den Lichtbogen
kontaktstücken 4, 3 ausbildet.
Typischerweise liegt bei dem Stand der Technik der Ausgangs
punkt für den Lichtbogen am zweiten Lichtbogenkontaktstück 4,
da hier im relevanten Zeitbereich die höchste elektrische
Feldstärke herrscht.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Elektrode am ersten
Lichtbogenkontaktstück 3 wird diese Feldverteilung entschei
dend beeinflußt. Im relevanten Zeitbereich herrscht die höch
ste elektrische Feldstärke jetzt an der Spitze der Elektrode
6. Der Lichtbogen bildet sich somit von Elektrode 6 ausge
hend, zu dem dieser gegenüberliegenden zweiten Lichtbogenkon
taktstück 4 aus. Der Heizkanal 5 ist vor dem Einschlag eines
Lichtbogens während des Einschaltvorganges geschützt.
Durch die weitere Bewegung des ersten Lichtbogenkontaktstüc
kes 3 in Richtung des zweiten Lichtbogenkontaktstückes 4
kommt es zu einer Kontaktierung der Elektrode 6 und des zwei
ten Lichtbogenkontaktstückes 4. Da der Einschaltvorgang noch
nicht abgeschlossen ist, wird diese Bewegung in gleicher
Richtung fortgesetzt. Die Elektrode 6 wird durch das zweite
Lichtbogenkontaktstück 4 in die Hülse 7 bewegt. Dabei wird
die in der Hülse 7 befindliche Schraubenfeder 8 gespannt. Mit
dem Erreichen der Endposition der Lichtbogenkontaktstücke 3,
4 und der Nennstromkontaktstücke 1, 2 ist der Einschaltvor
gang abgeschlossen.
Während des Ausschaltvorganges öffnen sich zuerst die Nenn
stromkontaktstücke 1, 2. Mit einem konstruktiv bedingten
zeitlichen Abstand öffnen sich dann die Lichtbogenkontakt
stücke 3, 4. Zwischen den Lichtbogenkontaktstücken 3, 4 zün
det der Ausschaltlichtbogen, der gelöscht werden muß. Zum Lö
schen werden die technisch bekannten Verfahren genutzt, die
hier nicht näher beschrieben werden.
Durch die entsprechend schwache Auslegung der Schraubenfeder
8, erfolgt die Streckung dieser mit einer derartigen Verzöge
rung, daß die Elektrode 6 erst dann das erste Lichtbogenkon
taktstück 3 stirnseitig in Richtung Schaltstrecke 13 über
ragt, wenn die Schaltstrecke 13 ausreichend elektrisch stabil
ist. Dadurch wird gewährleistet, daß die Elektrode 6 nur im
Ausschaltzustand und während des Einschaltvorganges dielek
trisch aktiv ist. Die Elektrode 6 überragt das erste Lichtbo
genkontaktstück 3 nur im Ausschaltzustand und während des
Einschaltvorganges und nicht während des Ausschaltvorganges.
Claims (6)
1. Hochspannungsschalter mit Nennstromkontaktstücken (1, 2)
und Lichtbogenkontaktstücken (3, 4), die sich relativ zuein
ander längs einer Hauptachse bewegen, sowie mit einer Elek
trode (6) zur Einleitung eines Vorüberschlages,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrode (6) an einem Lichtbogenkontaktstück (3) so
angeordnet ist, daß das Lichtbogenkontaktstück (3) die Elek
trode (6) konzentrisch umgibt, daß das Lichtbogenkontaktstück
(3) und die Elektrode (6) zumindest zeitweise während des
Einschaltvorganges ein gleiches Potential aufweisen und die
Elektrode (6) in der Ausschaltstellung das Lichtbogenkontakt
stück (3) überragt.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Krümmungsradius der Elektrode (6) kleiner ist, als
der Krümmungsradius des ihr gegenüberliegenden Lichtbogenkon
taktstückes (4).
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrode (6) relativ zu dem sie umgebenden Lichtbo
genkontaktstück (3) längs der Hauptachse beweglich angeordnet
ist.
4. Anordnung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrode (6) in der Einschaltstellung hinter die
Stirnfläche (12) des sie umgebenden Lichtbogenkontaktstückes
(3) zurückgezogen ist.
5. Anordnung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrode (6) durch eine Schraubenfeder (8) in Rich
tung der Schaltstrecke (13) belastet ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schraubenfeder (8) innerhalb einer Hülse (7) geführt
ist, durch deren Wandung (14) die Elektrode (6) kontaktiert
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999136987 DE19936987C1 (de) | 1999-07-30 | 1999-07-30 | Hochspannungsschalter mit Lichtbogenkontakten und einer Elektrode |
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DE1999136987 DE19936987C1 (de) | 1999-07-30 | 1999-07-30 | Hochspannungsschalter mit Lichtbogenkontakten und einer Elektrode |
Publications (1)
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DE (1) | DE19936987C1 (de) |
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1999
- 1999-07-30 DE DE1999136987 patent/DE19936987C1/de not_active Expired - Fee Related
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