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Die
Erfindung betrifft ein Tragflügelprofil
mit einer Profilkante, mit zwei von der Profilkante ausgehenden
Hautfeldern, mit senkrecht zur Profilkante verlaufenden Rippen,
wobei die Rippen scheibenähnliche
Elemente aufweisen, deren Scheibenflächen senkrecht zur Profilkante
ausgerichtet sind und die um parallel zur Profilkante verlaufende
Gelenkachsen drehbar sind.
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Es
ist bekannt, daß sich
während
eines Fluges die insbesondere auf die Tragflügel einwirkenden Belastungen
ständig ändern. Um
hier eine Verbesserung der aerodynamischen Eigenschaften zu erzielen,
werden seit langem zahlreiche Möglichkeiten
geschaffen, welche insbesondere eine Verkippung oder Verwölbung des
Tragflügelprofiles
vorsehen. Beispielsweise sind ausfahrbare Vorder- und Hinterklappen bei modernen Verkehrsflugzeugen
vorgesehen, die während
der Start- und Landephase, somit also in der Zeit des Langsamfluges,
zum Einsatz kommen. Für
die Schnellflugphase von insbesondere Langstreckenflugzeugen in
großen
und mittleren Höhen wurden
bislang nur wenig Leistungsverbesserungen unternommen, obgleich
Berechnungen eine Treibstoffersparnis von bis zu 36 % ergeben. Es
sind jedoch verschiedene Lösungen
geometrisch veränderbarer
Tragflügelprofile
bekannt. Beispielsweise werden variable Wölbklappen an der Hinterklappe
eines Tragflügels
vorgesehen. Eine solche Wölbklappe wird
als auftriebserhöhender
Hilfsflügel
ein- und ausgefahren. Durch das Ausfahren der Wölbklappe als Hochauftriebsmittel
werden die niedrigen Fluggeschwindigkeiten in der Start- und Landephase
an das aerodynamische Verhalten eines Flugzeuges optimal angepaßt.
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Aus
der
EP 0 045 988 B2 ist
eine Trägerschiene
mit hutförmigem
Querschnitt und einer Zahnstange bekannt, die zum Ein- und Ausfahren
der Tragflügelvorderkante
eines Vorflügels
dient. Es ist bekannt, daß die
Grenzschicht einer umströmten Tragflügeloberseite
auch bei veränderten
Flugbedingungen über
einen Flügelbereich
laminar aufrechterhalten und eine Strömungsablösung verhindert werden soll.
Ziel ist dabei eine Widerstandsverminderung. Dieses kann durch geometrische Änderung
der Pro filoberfläche
erreicht werden. Eine Widerstandsverminderung beruht nämlich darauf,
daß die
laminare Grenzschicht einen wesentlich kleineren Reibungswiderstand
verursacht als die turbulente Grenzschicht.
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Aus
der US-PS 1,773,530 ist es bekannt, in einem Vorflügel eine
Führungsbahn
zu integrieren. Durch einen Aktuator wird die Flügeloberfläche gelenkig angehoben. Die
Aktuatorbewegung wird über eine
Zahnstange erzeugt. An einem elektromechanisch angetriebenen Zahnrad
mit integriertem Schlitten ist dabei eine an beiden Seiten gelenkig
gelagerte Verbindungsstange zum beweglichen Verstellen des Flügeloberteiles
angebracht.
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In ähnlicher
Form werden in der US-PS 3,698,668 und der US-PS 4,247,066 Kombinationen von
Gelenken und mit Gewinde versehenen Antrieben eingesetzt, um eine
Verstellung von Flügeln
von Luftfahrzeugen vorzunehmen.
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Zur
besseren Ausbildung laminarer Anströmungsverhältnisse bei hohen Fluggeschwindigkeiten und
somit zur Leistungssteigerung ist es ebenfalls bekannt, zur Veränderung
von Tragflügelhinterkantenprofilen
Aktuatorsysteme zu verwenden, die die Rückstellkraft von SMA (Shape
Memory Alloy, Formgedächtnislegierungen) – Werkstoffen
in Form von Drähten
verwenden. In der US-PS 5,186,420 ist ein in einer Kühlkammer
angeordnetes SMA-Drahtsystem
zur Bewegung einer Wölbklappe
offenbart. Die Kühlkammer
verhindert dabei eine thermische Aktivierung des SMA-Aktuator-Drahtsystems.
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Auch
die US-PS 5,114,104 möchte
Elemente aus Formgedächtnislegierungen
einsetzen, um die Form von Flügelflächen zu
verstellen, wobei es insbesondere um die Steuerflügel von
Schiffen geht.
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In
einem Vorschlag aus der
DE
27 13 902 A1 wird ein anderer Ansatz unternommen. Ein Tragflügel für den Flugbetrieb
besitzt eine druckseitige Außenhaut,
die aus einer Reihe von Segmenten zusammengesetzt ist. Jedes Segment
ist an einem Bauteil befestigt. Die Bauteile bilden eine Reihe und
sind über
Verbindungsstellen gelenkig miteinander verbunden. Auf der gegenüberliegenden
Seite der Bauteile benachbart zur saugseitigen Außenhaut
sind Führungsteile
und konische Verbindungselemente angelenkt. Durch ein komplizierten
Mechanismus kann eine relative Schwenkung der Bauteile erfolgen und
somit eine Veränderung
der Tragflügelkrümmung.
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Die
DE 197 41 326 A1 schlägt ein Profil
vor, bei dem flexible Bereiche von Rippen dadurch geschaffen werden,
daß kinematische
Ketten aus scheibenförmigen
langovalen Elementen gebildet werden. Dadurch kann eine adaptive
Verwölbung
geschaffen werden. Diese Ideen sind sehr erfolgreich und zweckmäßig, lassen
aber noch Raum für
weitere Verbesserungen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Tragflügelprofil zu schalten, mit
dem konstruktiv, zuverlässig
und zugleich kostengünstig
eine adaptive Verwölbung
erzielt werden kann.
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Die
Aufgabe wird mit einem Tragflügelprofil mit
einer Profilkante mit zwei von der Profilkante ausgehenden Hautfeldern
mit senkrecht zur Profilkante verlaufenden Rippen gelöst, bei
dem die Rippen scheibenähnliche
Elemente aufweisen, deren Scheibenflächen senkrecht zur Profilkante
ausgerichtet sind und die um parallel zur Profilkante verlaufende Gelenkachsen
drehbar sind, bei dem die Hautfelder aus einem Faserverbundwerkstoff
bestehen, bei dem die scheibenähnlichen
Elemente jeweils drei in einem Dreieck angeordneten Gelenkachsen
aufweisen, bei dem benachbart zu dem einen Hautfeld die Rippen jeweils
eine biegeflexible Längsstruktur
aufweisen, bei dem das der biegeflexiblen Längsstruktur benachbarte Hautfeld
biegeweich ausgebildet ist, bei dem je zwei der Gelenkachsen eines
jeden scheibenähnlichen
Elementes an dieser biegeflexiblen Längsstruktur des einen Hautfeldes
angelenkt sind, bei dem benachbart zu dem anderen Hautfeld die Rippen
jeweils eine längenveränderliche
Längsstruktur aufweisen,
bei dem die jeweils dritte der Gelenkachsen an dieser längenveränderlichen
Längsstruktur angelenkt
ist und bei dem das der längenveränderlichen
Längsstruktur
benachbarte Hautfeld gleitfähig relativ
zu den Rippen ausgebildet ist.
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Dadurch
wird eine Möglichkeit
geschaffen, durch Erzeugen einer gezielten Verkrümmung von Tragflügelprofilen
aus Faserverbundleichtbauwerkstoffen eine aerodynamisch günstige Umsetzung
von Steuerfunktionen zu erhalten. Besonders bevorzugt wird dabei
eine Führungshaut
in Form von einem der beiden Hautfelder durch gezielte Verkrümmung mittels
verspannter Dreieckselemente formgebend beeinflußt. Durch die erfindungsgemäße Verkettung von
diesen Dreieckselementen im Bereich der Rippenstringer wird besonders
vorteilhaft eine Verbiegesteuerung der adaptiven Tragflügelhinterkante
erzielt.
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Das
Mittel zum Erzeugen einer gezielten Verwölbung des Tragflügelprofiles
weist vorzugsweise Dreieckselemente auf. Diese sind vorteilhaft
so zwischen Oberhaut- und Unterhautfeld eingefügt, daß zwei Ecken der Dreieckselemente
an den mit dem Hautfeld fest verbundenen Rippenstringern, eine freie
Verformbarkeit des Hautfeldes ermöglichend angelenkt sind. Die
jeweils dritte Ecke eines jeden Dreieckselementes ist dabei frei.
Die jeweiligen freien Ecken der Dreieckselemente sind besonders
bevorzugt so ausgebildet, daß sie
eine drehbare Anlenkung für
das Antriebsmittel, insbesondere einen Aktuator, sowie für die Roll- oder Gleiteinrichtung
zum Erzielen einer schiebefreien Anbindung der freien Ecken an das
andere Hautfeld aufnehmen.
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Besonders
bevorzugt ist als Antriebsmittel oder Aktuator eine abgestufte Gewindespindel
vorgesehen. Die Gewindesteigung der Gewindespindel ist besonders
bevorzugt zwischen den einzelnen Dreieckselementen unterschiedlich
und nimmt zur hinteren Erstreckung des Tragflügelprofiles hin ab. Vorzugsweise
liegt der Spindelweg bei einer Tragflügelprofiltiefe von 1 m unterhalb
von 100 mm, insbesondere bei 53 mm.
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Vorzugsweise
ist das Oberhautfeld als druckbeanspruchtes Hautfeld das an den
Dreieckselementen fest angeschlossene Hautfeld. Dieses ist dann
mit Längsstringern
und Rippenstringern oder Spanten, welche wie ein Federelement wirken,
versehen. Die an den Rippenstringern oder Spanten angelenkte Anzahl
von Dreieckselementen wird vorzugsweise optimiert. Die freie Ecke
eines jeweiligen Dreieckselementes wird dabei dann schiebefrei bzw. gleitfähig an dem
Unterhautfeld angebunden.
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Aus
der höchsten
Steigung der Gewindespindel ergibt sich die Gesamtbewegung, aus
den Steigungsdifferenzen innerhalb der Gewindespindel die jeweilige
Relativbewegung zwischen zwei benachbarten Dreieckselementen. Zwischen
den einzelnen Gewindestufen der Gewindespindel können bevorzugt kardanische
Zwischenelemente eingefügt werden.
Dadurch wird vorteilhaft die Dauerbiegeelastizität der Gewindespindel als Steuerspindel
für die Verwölbung des
Tragflügelprofiles
nicht überschritten.
Vorzugsweise ist bei einer solchen Ausführungsform das schiebende Hautfeld
entweder im Bereich der Tragflügelprofilspitze
oder aber der Tragflügelprofilwurzel
festgesetzt. Eine schiebefreie Anbindung wird durch ein Material
mit niedrigem Elastizitätsmodul
und geringer Rückstellkraft
geschaffen. Bei einer schiebefreien Anbindung des Unterhautfeldes
kann das Oberhautfeld vorzugsweise aus Faserverbundwerkstoff gefertigt
sein.
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Anstelle
einer Gewindespindel kann vorzugsweise auch ein Seilzugsystem als
Antriebsmittel oder Aktuator vorgesehen werden. Der Grad der Verwölbung des
Tragflügelprofiles
wird vorzugsweise dabei durch Ändern
des Steifigkeitsverlaufes des Rippenstringers eingestellt, an dem
die beiden Ecken eines jeweiligen Dreieckselementes angelenkt sind. Durch
das Seilzugsystem kann eine gewünschte
Verwölbung
des Tragflügelprofiles
durch Einleiten einer Zugkraft erzeugt werden. Um einzelne Positionen des
Tragflügelprofiles
arretieren zu können,
sind besonders bevorzugt Distanzstücke vorgesehen. Diese sind
dann vorteilhaft zwischen den einzelnen Dreieckselementen im Bereich
des Seilzugsystems eingefügt.
Vorzugsweise wird das Tragflügelprofil
bei Verwenden eines Seilzugsystemes vorab nach oben vorgekrümmt geformt.
Dadurch wird eine spätere Verwölbung des
Tragflügelprofiles
in eine gewünschte
Positionierung erleichtert.
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Ist
in einer anderen Ausführungsform
das fest angeschlossene Hautfeld das Unterhautfeld und ist das Tragflügelprofil
bereits nach oben vorgekrümmt,
sind besonders bevorzugt Druckaktuatoren als Antriebsmittel vorgesehen,
welche zwischen den einzelnen Dreieckselementen angeordnet werden. Druckaktuatoren
sind bevorzugt reihenweise parallel angesteuert bzw. können reihenweise
parallel angesteuert werden. Dadurch kann die gewünschte Verwölbung des
Tragflügelprofiles
eingestellt werden. Alternativ zu Druckaktuatoren und/oder einem
Seilzugsystem können
auch Zugaktuatoren vorgesehen werden, welche eine entsprechende
Ansteuerung der Dreieckselemente ermöglichen.
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Zur
näheren
Erläuterung
der Erfindung werden im folgenden Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen
beschrieben. Diese zeigen in:
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1 eine
perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Tragflügelprofiles,
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2 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus 1,
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3 einen
Schnitt durch ein Tragflügelprofil ähnlich 1,
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4 eine
andere Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform,
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5 eine
vergrößerte Detaildarstellung
eines scheibenähnlichen
Elementes,
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6 eine
alternative Ausführungsform
zu 5,
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7 eine
weitere alternative Ausführungsfonn
zu 5,
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8 eine
vierte alternative Ausführungsform
zu 5,
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9 einen
Schnitt senkrecht zu 5,
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10 eine
seitliche teilweise Schnittansicht einer dritten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Tragflügelprofiles,
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11 eine
Seitenansicht des Tragflügelprofiles
gemäß 10 in
der nicht ausgelenkten Positionierung,
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12 eine
Seitenansicht des Tragflügelprofiles
gemäß 11 in
der nach unten ausgelenkten Positionierung,
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13 eine
Seitenansicht des Tragflügelprofiles
gemäß 11 in
der nach oben ausgelenkten Positionierung,
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14 eine
Seitenansicht einer vierten Ausführungsform
eines erfindungsgemäß gestalteten Tragflügelprofiles,
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15 eine
Seitenansicht einer fünften
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Tragflügelprofils,
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16 eine
Querschnittsansicht durch eine Tragflügelhinterkante, bei der die
unteren Ecken von Dreieckselementen in einer Gleiteinrichtung gelagert sind.
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In 1 ist
eine perspektivische Darstellung eines Tragflügelprofils 1 wiedergegeben.
In der Perspektive auf der rechten Seite ist die Profilkante 2 gut zu
erkennen, die hier eine Hinterkante des Profils ist. Diese Hinterkante
soll durch die Erfindung flexibel gestaltet werden.
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Der
linke Bereich des Tragflügelbereichs 1 geht
dann in den vollständigen
Tragflügel über, der hier
nicht mit dargestellt ist. Angedeutet ist die Basisstruktur 4 dieses
Tragflügels.
Wesentliches Element des Tragflügelprofils 1 sind
die Rippen 5, von denen in der 1 insgesamt
vier Stück
zu erkennen sind. Bei herkömmlichen,
nicht flexiblen Tragflügelprofilen
sind diese Rippen steife Flächen,
im vorliegenden Falle ist ein anderer, noch zu beschreibender Aufbau
gewählt.
Die Rippen 5 spannen zwei Hautfelder 10,20 auf.
Von der dem oberen Hautfeld 20 ist im vorliegenden Falle
nur ein kleiner Teilbereich dargestellt, der Rest ist offen abgebildet,
um das Innere des Tragflügelprofils 1 besser
darstellen zu können. In
der 1 blickt man nun auf den Innenraum bis hindurch
zum unteren Hautfeld 10. Auf diesem unteren Hautfeld 10 sind
Längsstringer 15 zu
erkennen, die der Versteifung dienen. Die Längsstringer 15 verlaufen
parallel zur Profilkante 2 und senkrecht zu den Rippen 5.
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Insgesamt
zeigt der dargestellte Ausschnitt aus dem Tragflügelprofil eine hochbeanspruchte Leichtbaustruktur,
in der möglichst
alle Werkstoffe in optimaler Weise zum Tragen der erforderlichen
Lasten herangezogen werden. Die beiden Hautfelder 10,20 sind
zweidimensional versteift.
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In
der 2 ist vergrößert ein
Ausschnitt der 1 zu erkennen. Statt der vier
Rippen 5 aus der 1 sieht
man hier noch zwei Rippen 5 auf dem Hautfeld 10 mit
seinen Längsstringern 15.
Links ist noch der Anschluß an
die Basisstruktur 4 und rechts die Profilkante 2 zu
erkennen. Angedeutet ist auch ein Drehantrieb 55 für eine Zug-Druck-Aktuatorik.
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Jede
der beiden sichtbaren Rippen 5 besitzt eine Vielzahl von
scheibenähnlichen
Elementen 30. Diese scheibenähnlichen Elemente 30 sind
im wesentlichen dreieckig, wobei die Ecken jeweils abgerundet sind.
Wichtig ist dabei insbesondere, daß in oder benachbart zu diesen
Ecken jeweils Gelenkachsen 36,37,38 ausgebildet
sind. Die einzelnen Dreiecke beziehungsweise scheibenähnlichen
Elemente 30 sind nicht exakt, aber annähernd gleichschenklig, wobei
die beiden langen Schenkel deutlich länger sind als der kurze Schenkel.
Der kurze Schenkel wird parallel zum Hautfeld 10 angeordnet.
Sämtliche
Dreiecke stehen so nebeneinander mit ihren kurzen Schenkeln aneinandergereiht
und bilden gemeinsam die Rippe 5. Die Gelenkachsen 37,38,
die miteinander den kurzen Schenkel des dreieckigen scheibenähnlichen
Elementes 30 aufspannen, sind bei jedem der scheibenähnlichen
Elemente 30 so angeordnet, daß je eine Gelenkachse 38 mit
einer Gelenkachse 37 des benachbarten scheibenähnlichen
Elementes 30 zusammenfällt.
Zugleich ist außerdem
eine biegeflexible Längsstruktur 11 vorgesehen,
die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
mit einer Spante bzw. einem Rippenstringer 11 des Hautfeldes 10 zusammenfällt. An
dieser biegeflexiblen Längsstruktur 11 sind
jeweils alle unteren Gelenkachsen 37,38 der scheibenähnlichen
dreieckigen Elemente 30 drehbar befestigt. Die scheibenähnlichen
Elemente sind also an ihren unteren Eckpunkten bzw. Gelenkachsen übergreifend
miteinander und gleichzeitig mit der biegeflexiblen Längsstruktur 11,
also dem Rippenstringer oder der Spante des zweidimensional versteiften Hautfeldes 10 verbunden.
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Auch
die dritten Gelenkachsen 36 eines jeden dreieckigen scheibenähnlichen
Elementes 30 sind miteinander verbunden. Sie überlappen
sich allerdings nicht, sondern jede dieser Gelenkachsen 36 ist
mit einer längenveränderlichen
Längsstruktur 50 drehbar
bzw. gelenkig verbunden. Diese längenveränderliche
Längsstruktur 50 liegt
benachbart zu dem anderen Hautfeld 20, das ist in diesem
Falle die hier in der 2 nicht dargestellte Oberhaut.
Die längenveränderliche
Längsstruktur 50 ist
leicht gekrümmt und
trifft mit der biegeflexiblen Längsstruktur 11,
also dem Rippenstringer des unteren Hautfeldes 10, an der
Profilkante 2 zusammen. Die einzelnen Dreieckselemente
besitzen hierzu eine kontinuierlich veränderte Höhe, d.h., der Abstand der dritten
Gelenkachsen 36 von den ersten beiden Gelenkachsen 37,38 eines
jeden scheibenähnlichen
Elementes 30 nimmt in der 2 von links
nach rechts in Richtung der Profilkante 2 ab.
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Der
Abstand zwischen je zwei voneinander benachbarten Gelenkachsen 36 längs der
längenveränderlichen
Längsstruktur 50 ist
definierbar und einstellbar. Dies bedeutet, daß bei einer Vergrößerung dieses
Abstandes zwischen je zwei dritten Gelenkachsen 36 die
dreieckigen Scheibenelemente 30 gewissermaßen oben
voneinander weggespreizt werden. Sie sind unten miteinander durch
die jeweils benachbarten Gelenkachsen 38, 37 des
entsprechenden scheibenähnlichen
Elementes 30 miteinander verbunden, so daß eine Vergrößerung der
Länge der längenveränderlichen
Längsstruktur 50 zu
einer nach unten gebogenen Krümmung
der biegeflexiblen Längsstruktur 11 führt. Das
bedeutet, daß diese
biegeflexible Längsstruktur 11,
die ja hier zugleich die Spante bzw. der Rippenstringer ist, das
untere Hautfeld 10 insgesamt krümmt. Dabei werden zweckmäßigerweise
die einander benachbarten Rippen 5 bzw. alle Rippen 5 eines
Tragflügelprofils 1 gleichzeitig
so angesteuert, daß sie
eine koordinierte Bewegung machen.
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Es
entsteht also eine Zwängung
in der Krümmungsrichtung.
Insgesamt ergibt sich eine ideale biegesteife Fachwerkstruktur,
in der die verketteten Dreieckselemente vorwiegend die Querkraftschubkräfte tragen.
Sobald der Abstand zwischen den oberen Eckpunkten der dreieckigen
scheibenähnlichen Elemente 30,
also zwischen den dritten Gelenkachsen 36 verändert wird,
entstehen Biegezwängungen, die
zur Verformung des gesamten Fachwerks führen.
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Durch
Verkettung der Abstandsaktuatorik oder das Verändern einzelner Abstände können sogar
beliebige Profile eingestellt werden. Dabei sollten, wie schon erwähnt, alle
in einer Reihe angeordneten Elementketten, hier also Rippen 5,
gleichartig verändert
werden.
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Zur
Schließung
des aerodynamischen Profils wird die offene Seite mit dem Hautfeld 20 abgedeckt, das
ein eindimensional versteiftes Hautfeld sein kann. Zur Kompensation
der Aktuatorbewegung, also der Längenveränderung
der längenveränderlichen
Struktur 50, sollte dieses Hautfeld 20 an einer Seite
gegen die gesamte Struktur oder zumindest gegenüber der längenveränderlichen Längsstruktur 50 verschiebbar
sein.
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Von
besonderem Vorteil bei dieser Ausführungsform ist die schubstarre
Koppelung der Dreieckselemente 30 miteinander. Die bei
einer Belastung der Hinterkante bzw. Profilkante 2 entstehenden Querkräfte müssen nicht über das
bewußt
biegeweich gestaltete Hautfeld übertragen
werden, was zu einer vollständigen,
ungeminderten Auslenkung und zur Vermeidung aerodynamisch ungünstiger
Wellenbildung führt.
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3 zeigt
die Konzeption der 1 und 2 im Schnitt
durch ein entsprechendes Tragflügelprofil 1.
Rechts ist wiederum die Kante 2, ein unteres Hautfeld 10 und
ein oberes Hautfeld 20 decken die Innenkonstruktion des
Tragflügelprofils 1 ab.
Man blickt wiederum auf die Rippe 5 mit ihren scheibenähnlichen
dreieckigen Elementen 30. An der der unteren biegeflexiblen
Längsstruktur 11,
die hier einen Rippenstringer im Schnitt zeigt, sind jeweils die
Gelenkachsen 37 und 38 eines scheibenähnlichen
Elementes 30 befestigt. Die Gelenkachse 38 ist
speziell in der in 3 hervorgehobenen Ausführungsform eines
scheibenähnlichen
Elementes 30 zugleich die Gelenkachse 37 des rechts
davon angeordneten scheibenähnlichen
Elementes 30. Die oberen Gelenkachsen 36 sind
in 3 weniger gut zu erkennen. Hier ist insbesondere
die längenveränderliche Längsstruktur 50 dargestellt.
Diese verläuft
parallel zu dem oberen Hautfeld 20. Diese längenveränderliche
Längsstruktur 50 besteht
hier aus einzelnen, miteinander drehbar verbundenen Stiften, wobei
jeder einzelne Stift aus zwei Halbstiften besteht, die dadurch eine
variable Länge
besitzen können.
Der eigentliche Drehpunkt liegt hier nicht exakt auf der Gelenkachse 36,
sondern kann jeweils zwischen zwei Gelenkachsen 36 liegen.
Gleichwohl aber ist dadurch die Gelenkachse 36 drehbar
bzw. gelenkig mit der längenveränderlichen
Längsstruktur 50 in
ihrer Gesamtheit verbunden.
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4 zeigt
eine andere Darstellung einer solchen Konzeption im Schnitt. Wiederum
befinden sich zwischen dem unteren Hautfeld 10 und dem oberen
Hautfeld 20 eine Rippe 5 mit scheibenähnlichen
Elementen 30. Rechts ist wiederum die Profilkante 2 zu
erkennen.
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Hier
ist insbesondere auf die Gelenkachse 36 neben den beiden
Gelenkachsen 37 und 38 des scheibenförmigen dreieckigen
Elementes 30 hinzuweisen.
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Die 3 und 4 zeigen
in sich nochmals zwei Alternativen zum Hautfeld 20. Auf
der rechten Seite ist jeweils angedeutet, daß das Hautfeld schiebefrei
an einer Referenzhaut angelenkt sein kann und damit hin- und herschiebbar
ist. Dadurch ist stets eine Abdeckung des Tragflügelprofils 1 nach
oben gewährleistet,
trotzdem kann eine Verschiebung erfolgen.
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Auf
der linken Seite ist angedeutet, daß die Haut schiebefrei an der
Struktur angelenkt ist.
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Auf
der Unterseite ist das Hautfeld 10 starr mit der Basisstruktur 4 verbunden.
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Eine
noch weiter vergrößerte Darstellung
eines Bereiches eines scheibenähnlichen
Elementes 30 ist in vier verschiedenen Varianten in den 5, 6, 7 und 8 dargestellt.
In diesen vier Figuren ist jeweils unten wiederum ein Hautfeld 10 und oben
ein Hautfeld 20 zu erkennen. Die biegeflexible Längsstruktur 11 auf
der Unterseite ist in einem kleinen Ausschnitt zu erkennen; es zeigt
sich, daß es sich
nicht um eine rein geradlinig verlaufende Rippenstruktur handelt,
sondern um eine harmonische Biegelinie durch einen profilierten
Rippenstringer 11. Das scheibenähnliche dreieckige Element 30 ist
an der biegeflexiblen Längsstruktur 11 über die
beiden unteren Gelenkachsen 37 und 38 angelenkt.
Von den benachbarten scheibenähnlichen
Elementen 30 sind noch kleinere Abschnitte zu erkennen,
insbesondere da diese ja ebenfalls durch Gelenkachsen 38 bzw. 37 mit
der biegeflexiblen Längsstruktur 11 verbunden sind.
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Auf
der Oberseite ist das obere Hautfeld 20 zu erkennen, darunter
insbesondere die längenveränderliche
Längsstruktur 50.
Die Längsstruktur 50 weist
unter anderem ein kardanisches Zwischenelement 70 auf,
hier ein Kardangelenk. Zwischen zwei solchen Kardangelenken 70 ist
ein stiftähnliches
Element aufgenommen und mit der Gelenkachse 36 des dreieckigen
scheibenähnlichen
Elementes 30 verbunden. Dieses stiftförmige Zwischenstück 74 ist über Kugelgewinde 71 oder
ein Axialkugellager 72 in einer Hülse 75 gelagert, die
mit dem Hautfeld 20 in Verbindung steht.
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Ein
Dreh-Vierkant 73 hält
die beiden Hälften des
Stiftelementes 74 zusammen. Zugleich wird dadurch ermöglicht,
die längenveränderliche
Längsstruktur 50 zu
drehen, diese Drehbewegung von einem außerhalb des dargestellten Bereiches
befindlichen Antrieb aus vorzunehmen und durch die Wirkung des Kugelgewindes
und des Axialkugellagers die beiden Hälften des Stiftelementes 74 voneinander
zu entfernen, ohne daß die
längenveränderliche Längsstruktur 50 auseinanderfällt. Durch
diese Entfernung der beiden Hälften
des Stiftelementes 74 entsteht die Längenveränderung.
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In
der Ausführungsform
in 6 ist im Unterschied hierzu kein Kugelgewinde
und kein Axialkugellager vorgesehen, sondern statt dessen je ein Rechtsgewinde 76 bzw.
ein Linksgewinde 77 in den beiden Hälften des Stiftelementes 74.
Die Funktion ist im übrigen ähnlich.
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7 arbeitet
mit einer anderen längenveränderlichen
Längsstruktur 50.
Diese weist hier ein Zugseil 78 umgeben von einer Spreizfeder 79 auf, wobei
auch hier wiederum diese längenveränderliche Längsstruktur 50 in
einer Hülse 75 läuft und
so an das Hautfeld 20 angebunden ist.
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Schließlich zeigt 8 noch
eine vierte Version, bei der unmittelbar ein Aktuator 60 die
Längenveränderung
entsprechend vornimmt.
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9 zeigt
jetzt einen Schnitt senkrecht zu einer der Darstellungen in 5 bis 8.
Unten befindet sich das untere Hautfeld 10 und oben das
obere Hautfeld 20, dazwischen die Rippe 5 mit
einem Schnitt durch eines der scheibenähnlichen dreieckigen Elemente 30.
Deutlich im Schnitt zu erkennen ist neben dem scheibenähnlichen
Element 30, das die Längsstringer 15 in
diesem Bereich eine kurze Unterbrechung aufweisen. Außerhalb
der Bildfläche
setzen sie sich dann unverändert
fort.
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Auch
das obere Hautfeld 20 kann solche Längsstringer 25 besitzen.
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Zwischen
den Längsstringern 15 benachbart zum
Hautfeld 10 ist die biegeflexible Längsstruktur, also der Rippenstringer 11 im
Schnitt zu erkennen. Man sieht eine der Gelenkachsen 37 hier
im Schnitt durch ihre Achse.
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Zu
erkennen ist auch, daß die
scheibenähnlichen
Elemente 30 nicht notwendig zwei planparallele Seitenwände haben
müssen,
sondern es ist durchaus möglich,
hier auch geschwungene, leicht gebogene oder wie hier konisch zulaufende
Seitenflächen je
nach Bedarf einzusetzen.
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Benachbart
zum Hautfeld 20 ist hier deutlich die Gelenkachse 36 zu
erkennen, die parallel zu den Längsstringern 25 und
zu der hier außerhalb
der Bildfläche
liegenden Profilkante 2 verläuft.
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Senkrecht
zur Bildebene verläuft
die längenveränderliche
Längsstruktur 50.
Angedeutet ist dabei hier der Dreh-Vierkant 73 als Beispiel
aus den 5 und 6.
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Im
folgenden wird anhand einiger weiterer Ausführungsbeispiele gezeigt, daß natürlich auch eine
Umkehr von oberem Hautfeld 20 und unterem Hautfeld 10 stattfinden
kann, es kann also auch das obere Hautfeld mit der biegeflexiblen
Längsstruktur 11 und
das untere Hautfeld mit der längenveränderlichen
Längsstruktur 50 versehen
werden. Die Bezugszeichen sind daher hier entsprechend vertauscht
worden.
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In 10 ist
eine Querschnittsansicht durch ein Teilstück eines Tragflügelprofiles 1 dargestellt. Das
Tragflügelprofil 1 weist
hier auf seiner Oberseite ein Hautfeld 10 auf. Dieses ist
beispielsweise aus Faserverbundwerkstoff, insbesondere Glasfaserverbundwerkstoff,
herstellt. Auf seiner Unterseite bildet das Hautfeld 10 einen
Rippenstringer 11 aus. Dieser ist beispielsweise als Falte
gebildet.
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Auf
seiner Unterseite wird das Tragflügelprofil von einem Hautfeld 20 begrenzt.
Unterhalb des Rippenstringers 11 des oberen Hautfeldes 10,
symmetrisch zu diesem, bildet das andere Hautfeld 20 auf
seiner Oberseite eine Aufnahmeeinrichtung 21 für eine hier
die längenveränderliche
Längsstruktur 50 bildende
Roll- oder Gleiteinrichtung
aus. Beispielsweise ist diese Aufnahmeeinrichtung 21 ebenfalls
als Hautfalte eines aus beispielsweise Faserverbundwerkstoff hergestellten
unteren Hautfeldes 20 gebildet. Innerhalb der Aufnahmeeinrichtung 21 ist eine
Führungsbahn 22 vorgesehen,
welche Rollen 51 der Roll- oder Gleiteinrichtung aufnimmt.
Die Rollen 51 können
auch kufenähnliche
Elemente sein. Diese sind innerhalb der Führungsbahn 22 des
unteren Hautfeldes 20 gleitfähig, können also eine senkrecht zur
Zeichenebene stehende Bewegung ausführen, ohne das Hautfeld 20 mit
zu bewegen. Dies ermöglicht
damit eine schiebefreie Anbindung an das Hautfeld.
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Innerhalb
eines Lagerteiles 52 der Roll- oder Gleiteinrichtung ist
das scheibenähnliche
Element 30 gelagert, im folgenden als Dreieckselement bezeichnet.
Das Dreieckselement 30 besteht aus zwei zweifach gekrümmten Teilelementen 31, 32,
welche miteinander in einem Teilbereich 35 verbunden sind.
In diesem Teilbereich 35 lagern die beiden Teilelemente 31, 32 flach
aneinander an und sind insbesondere in diesem Bereich fest miteinander
verbunden. Eine solche Verbindung kann beispielsweise durch Verschweißen oder
Verlöten
geschehen, sofern die Dreieckselemente aus Metall bestehen. Wenn
als Material für
die Dreieckselemente Faserverbundwerkstoff oder ein anderes Material
gewählt
wird, wird eine materialentsprechende Verbindungsmöglichkeit
gewählt,
beispielsweise Verkleben.
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Die
Teilelemente 31, 32 weisen zum Ermöglichen
einer Verbindung mit dem Lagerteil 52 der Roll- oder Gleiteinrichtung 50 Öffnungen 34 auf. Auch
das Lagerteil 52 weist entsprechende Öffnungen 53 auf. Durch
diese Öffnungen 34, 53 wird
ein jeweiliges Verbindungselement 41 geführt. Dies
kann beispielsweise ein Bolzen o. ä. sein, welcher eine Schwenkbarkeit
der unteren Ecke des Dreieckselementes 30 ermöglicht.
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Auch
im Bereich des Rippenstringers 11 des oberen Hautfeldes 10 ist
das Dreieckselement 30 mit diesem verbunden. Die beiden
zweifach gekrümmten Teil elemente 31, 32 des
Dreieckselementes 30 umgreifen dabei den Rippenstringer 11 beidseitig
von außen.
Sowohl der Rippenstringer als auch die beiden Teilelemente 31, 32 weisen
zum Verbinden der Einzelteile miteinander jeweilige Öffnungen 12, 33 auf.
Durch diese Öffnungen
ist ein Verbindungselement 40, insbesondere ein Verbindungsbolzen,
geführt.
Dieser ermöglicht
eine einerseits feste Anbindung des Dreieckselementes 30 an
dem Oberhautfeld 10, andererseits eine gegenüber dem
Rippenstringer schwenkbare Verbindung. Durch die feste Anbindung
an dem Oberhautteld 10 wird eine sog. schiebende Anbindung
geschaffen, da eine Bewegung des Dreieckselementes in diesem Bereich
stets auch eine Bewegung des Oberhautfeldes über den Rippenstringer mitbewirkt.
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Zum
Bewegen des Dreieckselementes 30 senkrecht zur Zeichenebene,
also in Längserstreckung
des Tragflügelprofiles,
ist im Bereich der unteren Ecke des Dreieckselementes zwischen den
beiden zweifach gekrümmten
Teilelementen 31, 32 innerhalb des Umfassungsbereiches
des Lagerteiles 52 der Roll- oder Gleiteinrichtung 50 ein
Aktuator 60 vorgesehen. Dieser kann eine Gewindespindel
oder ein Seilzugsystem sein. Ebenfalls kann er ein Druck- oder Zugaktuator
sein. Der Aktuator 60 ist, wie in 1 nicht
gezeigt, zumindest an zwei Stellen gelagert. Vorzugsweise ist hier
eine Lagerung im Wurzel- und Spitzenbereich des Tragflügelprofiles
vorgesehen. Zum Verhindern einer Durchbiegung in dem dazwischen
angeordneten Teilbereich können
auch da einzelne unterstützende
Lagerungen des Aktuators 60 vorgesehen sein.
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11 zeigt
eine Seitenansicht eines Teilbereiches des Tragflügelprofiles
im Bereich der flexiblen Hinterkante, also der Profilkante 2 des
Tragflügelprofiles 1.
In dieser Seitenansicht sind die Dreieckselemente 30 deutlicher
erkennbar. Die Dreieckselemente sind insbesondere flach plattenförmig. Aufgrund
der sich stark zur hinteren Spitze verjüngenden Hinterkante des Tragflügelprofiles
sind auch die einzelnen Dreieckselemente unterschiedlich dimensioniert.
Vorzugsweise sind die unteren Ecken 36 der Dreieckselemente 30 in
einen im wesentlichen gleichmäßigen Abstand
zueinander angeordnet. Beispielsweise ist zwischen einem Ausgangspunkt
A und einem Punkt B im Bereich der unteren Ecke 36 des
ersten Dreieckselementes ein Abstand von 211,58 mm, zwischen dem
Punkt B und einem Punkt C als untere Ecke 36 des zweiten
Dreieckselementes ein Abstand von 200,58 mm, zwischen dem Punkt
C und einem Punkt D als unterem Eckpunkt des dritten Dreieckselementes
ein Abstand von 200,58 mm, zwischen dem Punkt D und einem nächsten Punkt
E als unterer Ecke eines vierten Dreieckselementes ein Abstand von
189,58 mm und zwischen dem Punkt E und einem Punkt F als Spitzenpunkt
am Ende der Hinterkante des Tragflügelprofiles ein Abstand von 191,69
mm vorgesehen.
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Aktuator 60,
welcher beispielsweise in den Punkten A und F mittels einer Aktuatorlagerung 61 gelagert
ist, ist hier eine mit Abstufungen versehene Gewindespindel. Diese
Abstufungen bedeuten jeweils unterschiedliche Durchmesser der Gewindespindelteile
sowie eine unterschiedliche Steigung des Gewindes der Gewindespindel.
Dadurch wird eine jeweils auf die Positionierung des jeweiligen Dreieckselementes
innerhalb des Hinterkantentragflügelprofiles
angepaßte
Bewegung der jeweiligen unteren Ecken 36 der Dreieckselemente
erzielt. Bei einer Drehung der Gewindespindel werden alle Dreieckselemente
zugleich bewegt. Die Gesamtbewegung wird dabei von der höchsten Steigung
bestimmt. Diese liegt im Anbindungspunkt B. Aus der jeweiligen Steigungsdifferenz
zwischen zwei benachbarten Gewindespindelteilen ergibt sich dann
die jeweilige Relativbewegung der einzelnen Punkte A bis F zueinander.
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12 zeigt
das Ergebnis einer solchen Relativbewegung der einzelnen Punkte
zueinander. Im Vergleich zu 2 ist eine
Auslenkung der flexiblen Hinterkante bzw. Profilkante 2 nach
unten erfolgt. Um die unterschiedliche Relativbewegung der jeweiligen unteren
Ecken 36 der einzelnen Dreieckselemente 30 zueinander
besser zu verdeutlichen, soll dies anhand von Zahlenbeispielen erfolgen.
Beispielsweise tritt zwischen dem Punkt A und dem Punkt B eine Relativbewegung
von 9,41 mm, zwischen B und C eine von 8,14 mm, zwischen C und D
eine von 6,23 mm, zwischen D und E eine von 2,57 mm sowie zwischen E
und F eine von 0,19 mm auf. Gesamtheitlich ergibt sich damit eine
Bewegung von 26,54 mm in Richtung zum Punkt A.
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13 zeigt
eine Verwölbung
der flexiblen Hinterkante bzw. Profilkante 2 des Tragflügelprofiles 1 nach
oben. Diese Neigung wird dadurch erzielt, daß die jeweiligen unteren Ecken 36 der
Dreieckselemente 30 auf der Gewindespindel als Aktuator 60 eine
Bewegung in Richtung zum Spitzenpunkt F hin ausführen. Beispielsweise tritt
dabei eine Relativbewegung zwischen dem Punkt A und dem Punkt B
von 9,88 mm, zwischen B und C von 5,74 mm, zwischen C und D von
7,08 mm, zwischen D und E von 1,61 mm und zwischen E und F von 2,14
mm auf. Als Summe ergibt sich dadurch eine Bewegung von 26,45 mm
aller unteren Ecken der Dreieckselemente.
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Im
Unterschied zu der Neigung nach unten gemäß 12 tritt
bei einer Neigung der Hinterkante bzw. Profilkante 2 nach
oben gemäß 13 zwischen
den einzelnen unteren Ecken der Dreieckselemente 30 eine
ständig
wechselnde, mal steigende, mal fallende Relativbewegung auf. Zwischen
den Punkten B und C ist dabei die Relativbewegung geringer als zwischen
den Punkten C und D. Dadurch wird im Bereich zwischen den Punkten
C und D eine stärkere
Verwölbung
des Tragflügelprofiles
erzielt. Ebenso wird auch im Endbereich zwischen den Punkten E und
F eine größere Verwölbung bzw.
Neigung der flexiblen Hinterkante erzeugt als zwischen den Punkten
D und E. Diese Zahlenbeispiele sollen verdeutlichen, daß mittels
der erfindungsgemäßen Dreieckselemente
in Verbindung mit dem Aktuator und der Roll- oder Gleiteinrichtung
anwendungs- bzw. situationsabhängig
variable Verwölbungen
erzielt werden können.
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Vorzugsweise
sind zwischen den einzelnen Teilstücken des Aktuators in Form
der Gewindespindel kardanische Zwischenelemente eingefügt. Ein solches
kardanisches Zwischenelement 70 ist in der Nähe vom Punkt
A in 13 skizziert. Durch Vorsehen dieser kardanischen
Zwischenelemente wird die Dauerbiegeelastizität der Gewindespindel nicht überschritten.
Das schiebende Hautfeld 10 ist vorzugsweise in dem Spitzenpunkt
F sowie an der Wurzel des Tragflügelprofiles,
welche in 13 nicht gezeigt ist, festgelegt.
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Anstelle
einer Gewindespindel kann auch ein Seilzugsystem 80 vorgesehen
sein, wie dies in 14 dargestellt ist. Die oberen
Rippenstringer 11 weisen dabei vorzugsweise zwischen den
einzelnen Dreieckselementen im Bereich von deren oberen Ecken 37, 38 jeweils
unterschiedliche Steifigkeiten auf. Die erzielbare Verformung der
flexiblen Hinterkante bzw. Profilkante 2 des Tragflügelprofiles
kann dabei durch einen entsprechend optimierten Steifigkeitsverlauf
dieses oberen Rippenstringers eingestellt werden.
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Das
Seilzugsystem 80 ist über
Umlenkrollen 81 geführt.
Zwischen diesen einzelnen Umlenkrollen sind Distanzstücke 82 vorgesehen.
Die Distanzstücke 82 ermöglichen
jeweils eine Arretierung der Verwölbung in Einzelschritten. Die
Distanzstücke
sind daher so ausgeführt,
daß beispielsweise
bei stetigem Zug keine Arretierung auftritt, jedoch in dem Augenblick,
in dem die Zugkraft nachläßt, eine
entsprechende Arretierung vorgenommen wird. Das Prinzip ähnelt daher
dem bei beispielsweise einem Sicherheitsgurt oder anderen Seilsystemen,
bei welchen Einzelbewegungen arretiert werden sollen. Die dabei zu
verwendenden Mittel können
auch für
das erfindungsgemäße Seilzugsystem
verwendet werden.
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15 zeigt
eine weitere alternative Ausführungsform
zur Ansteuerung der einzelnen Dreieckselemente 30 der flexiblen
Hinterkante bzw. Profilkante 2 des Tragflügelprofiles.
Ebenso wie bei der Ausführungsform
gemäß 14 wird
auch hierbei eine Vorkrümmung
der Hinterkante nach oben vorgesehen. Dadurch kann das Seilzugsystem
bei der Ausführungsform
gemäß 12 betätigt werden
durch eine Zugkraft. Ebenso kann dadurch gemäß 13 eine Betätigung durch
dort vorgesehene Druckaktuatoren 90 erfolgen. Bei dieser
Ausführungsform
ist, im Unterschied zu den vorherigen Ausführungsformen gemäß 10 bis 14 das
untere Hautfeld 20 fest mit den unteren Ecken 36 der
einzelnen Dreieckselemente verbunden. Das Oberhautfeld 10 hingegen
ist gleitfähig
im Bezug auf die oberen Ecken 37, 38 der Dreieckselemente 30.
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Die
Druckaktuatoren 90 sind zwischen den jeweiligen Ecken 37, 38 zwischen
den einzelnen Dreieckselementen 30 im Bereich des Oberhautfeldes
angeordnet.
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Wie
in 15 lediglich angedeutet, werden die einzelnen
Druckaktuatoren 90 reihenweise parallel angesteuert, um
die gewünschte
Verwölbung
der Hinterkante bzw. Profilkante 2 zu erzeugen. Diese erfolgt
stets in Richtung nach unten, da das Hinterkantenprofil nach oben
vorgewölbt
ist.
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Anstelle
von Druckaktuatoren können
alternativ Zugaktuatoren vorgesehen sein. Diese wirken dann entsprechend
umgekehrt durch Aufbringen einer Zugkraft und dadurch erfolgendes
Verstellen des Abstandes zwischen den einzelnen Dreieckselementsecken 37, 38.
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Derartige
Zugaktuatoren können
auch bei einem Seilzugsystem gemäß 5 verwendet
werden. Dadurch entfallen beispielsweise die Distanzstücke 82 zwischen
den einzelnen Ecken 36 der Dreieckselemente. Durch die
Zugaktuatoren, welche vorzugsweise ebenfalls reihenweise parallel
angesteuert werden und zwischen den einzelnen Dreieckselementen
angeordnet sind, können
ebenfalls Einzelbewegungen arretiert werden.
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In 16 ist
eine alternative Ausführungsform
der Anbindung der jeweiligen unteren Ecken 36 der Dreieckselemente
an das Unterhautfeld 20 dargestellt. Im Unterschied zu
der Ausführungsform
gemäß 1 mit
Rolleneinrichtung mit Rollen ist hier eine Gleiteinrichtung 50 mit
Gleitschuhen 54 vorgesehen. Die Gleitschuhe 54 führen eine
Gleitbewegung innerhalb der Führungsbahn 22 aus.
Zu diesem Zweck ist die Führungsbahn
vorzugsweise mit einem möglichst
geringen Reibwert seiner Oberfläche
versehen. Dies kann beispielsweise durch Wahl eines entsprechenden
Harzes, mit dem das Unterhautfeld 20 getränkt ist,
geschehen.
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- 1
- Tragflügelprofil
- 2
- Profilkante,
insbesondere flexible Hinterkante
- 4
- Basisstruktur
- 5
- Rippe
- 10
- Hautfeld
- 11
- biegeflexible
Längsstruktur,
insbesondere Rippenstringer oder Spante
- 12
- Öffnung
- 15
- Längsstringer
- 20
- Hautfeld
- 21
- Aufnahmeeinrichtung
- 22
- Führungsbahn
- 25
- Längsstringer
- 30
- scheibenähnliche
Elemente, insbesondere Dreieckselemente
- 31
- zweifach
gekröpftes
Teilelement
- 32
- zweifach
gekröpftes
Teilelement
- 33
- Öffnung
- 34
- Öffnung
- 35
- Teilbereich
- 36
- Gelenkachse
- 37
- Gelenkachse
- 38
- Gelenkachse
- 40
- Verbindungselement
- 41
- Verbindungselement
- 50
- längenveränderliche
Längsstruktur
mit Roll- oder Gleiteinrichtung
- 51
- Rollen
- 52
- Lagerteil
- 53
- Öffnung
- 54
- Gleitschuh
- 55
- Drehantrieb
- 60
- Aktuator/Gewindespindel
- 61
- Aktuatorlagerung
- 70
- kardanisches
Zwischenelement
- 71
- Kugelgewinde
- 72
- Axialkugellager
- 73
- Dreh-Vierkant
- 74
- Stiftelement
- 75
- Hülse
- 76
- Rechtsgewinde
- 77
- Linksgewinde
- 80
- Seilzugsystem
- 81
- Umlenkrollen
- 82
- Distanzstücke
- 90
- Druckaktuator
- A
- Ausgangspunkt
- B
- Punkt
- C
- Punkt
- D
- Punkt
- E
- Punkt
- F
- Spitzenpunkt