DE19935477C1 - Endoskopisch einsetzbares chirurgisches Instrument zur Koagulation mittels Hochfrequenz und zur Durchtrennung koagolierter Gewebebereiche - Google Patents

Abstract

Ein endoskopisch einsetzbares chirurgisches Instrument besteht aus zwei sich spiegelbildlich zueinander beweglichen Branchen. Beide sind spiegelbildlich zueinander aufgebaut und haben im distalen Bereich eine greifzangenartige Koagulationszone und proximal anschließend einen Schneidebereich, so daß eine ebenfalls Schere besteht.

Description

Die Erfindung betrifft ein endoskopisch einsetzbares chirurgi­ sches Instrument zur Koagulation mittels Hochfrequenz und zur Durchtrennung koagulierter Gewebebereiche.

Ein gattungsgemäßes Instrument ist in der deutschen Patent­ schrift P 44 21 822 C1 beschrieben. Dieses Instrument hat ein festes und ein bewegliches Maulteil mit zwei Bewegungsberei­ chen. Die Berührflächen der beiden zusammengeklappten Maulteile entfernen sich beim Öffnen zunächst parallel, danach kann das bewegliche Maulteil um eine Verschwenkachse bis zur maximalen Stellung geöffnet werden. Das Koagulationsinstrument mit integrierter Schneideinrichtung wird durch einen einhändig zu bedienenden Griff betätigt. Zuerst wird koaguliert und anschließend zwischen dem koagulierten Bereich durchtrennt.

Nachteilig bei dieser Ausführung ist die labile Aufhängung und Führung des beweglichen Maulteils, bei dem zunächst eine paral­ lele Öffnung mit anschließender Schwenkbewegung erfolgt. Bei größerer Klemmkraft verkantet das bewegliche Maulteil, so daß die Kraft zum Halten des Gewebes gemindert ist. Der an­ schließende Schneidvorgang wird durch ein axial bewegtes Messer ausgeführt, das bei größerem Schneidewiderstand und/oder gerin­ ger Klemmkraft das zu schneidende Gewebe nach vorne aus der Zange schiebt.

In der Druckschrift EP 0 572 131 A1 ist eine bipolare chirurgi­ sche Schere mit einem schwenkbaren und festen Schneidblatt be­ schrieben, wobei hier die Betätigung mittels einer Stange über ein Griffstück erfolgt. Dieses Instrument ist ebenfalls für die minimal invasive Chirurgie vorgesehen.

Bei dieser bipolaren chirurgischen Schere wird die Koagulation und Gewebetrennung durch die Schneidflächen der Schere durchge­ führt, hierbei kann nicht sichergestellt werden, ob das durch­ schnittene Gewebe vollständig koaguliert ist, so daß es zu Blu­ tungen nicht vermeidlich sind.

Aus der US 5,756,170, dort insbesondere das Abstract; Sp. 3, Z. 41 bis Sp. 5, Z. 27; Fig. 1 und 7, ist ein endoskopisch einsetzbares, zangenartiges instrument bekannt, das zum gleichzeitigen Schneiden und Koagulieren mittels Hochfrequenz dient. Die beiden Zangenteile sind um die Verschwenkachse am freien Ende des distalen Schaftendes, welcher als Gabelstück ausgebildet ist, spiegelbildlich zueinander verschwenkbar gelagert. Über Hebel in Form zweier Laschen sind die beiden Zangenteile mit dem distalen Ende einer im Schaft des Instrumentes geführten Schubstange gekoppelt, wodurch die Längshubbewegung dieser Schubstange in eine Verschwenkbewegung der beiden Zangenteile umgesetzt wird.

Ein als chirurgische Bipolarschere ausgebildetes, endoskopisch einsetzbares Instrument, das zum hämostatischen Schneiden mittels Hochfrequenz dient, ist aus der DE 298 21 617 U1 bekannt. Es besteht aus zwei Zangenteilen, die um eine Verschwenkachse durch das freie Ende eines am distalen Schaftende des Instrumentes aufgesetzten Gabelstücks spiegelbildlich zueinander verschwenkbar gelagert sind. Das proximale Ende der beiden Zangenteile ist mit dem distalen Ende einer im Schaft des Instrumentes geführten Schubstange über eine Anlenkung gekoppelt, wodurch die Hubbewegung derselben in die Verschwenkung der beiden Zangenteile umgesetzt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein bipolares Hoch­ frequenz-Koagulationsinstruments mit integrierter Schneideinrichtung und einhändig bedienbarem Griffteil bereitzustellen, das eine verbesserte Schneidleistung erzielt und in der minimal invasiven Chirurgie eingesetzt werden kann. Der Koagulations- und Schneidvorgang wird durch eine einzige Schließbewegung am Bedienteil, die unterbrechbar ist, ausgeführt.

Die Ausführung des bipolaren HF-Koagulationsinstruments mit integrierter Schneideinrichtung gemäß Anspruch 1 besteht in der kompakten Bauweise des spiegelbildlich angeordneten beweglichen Koagulationtszangen- und Scherenteils, deren Schließ- und Öff­ nungsbewegungen über ein kinematischen Koppelmechanismus er­ folgt.

Die Drehbewegung des Hebels wird auf das Innenrohr als Hubbewe­ gung übertragen, über Verbindungselemente wird diese Hubbewe­ gung in einer Schwenkbewegung der Zangenschere umgesetzt. Das Instrument ist vorzugsweise für den Einsatz in der minimal in­ vasiven Chirurgie konzipiert. Die Unteransprüche 2 bis 6 be­ schreiben zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltungen des In­ struments.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher er­ läutert. Es zeigen:

Fig. 1 zeigt eine Schnittdarstellung des kompletten Koagulationsinstrumentes mit der Zange und Schere im vorderen Bereich, den Distanzrohren im mittleren und den Betätigungshebel im hinteren Bereich.

Fig. 1a zeigt in einer vergrößerten Darstellung das distale Ende mit Zange und Schere;

Fig. 1b zeigt in einer vergrößerten Darstellung das distale Ende mit Zange und Schere in der Arbeitsposition "Koagulieren und Schneiden";

Fig. 2 zeigt den Instrumentenkopf in geöffneter Stellung;

Fig. 3 zeigt den geöffneten Instrumentenkopf mit demontierbaren Scheerblättern.

Fig. 1 stellt eine bevorzugte Ausführungsform des Koagulationsinstruments dar, bei der das Koagulationtszangen- und Scherenteil 1 über einen drehbaren Handgriff 10 betätigt wird. Der Koagulationsvorgang mit anschließendem Trennen des Gewebes kann mit einer Schließbewegung erreicht werden.

Zunächst wird beim 1. Zyklus das Gewebe im Bereich der Koagulationsfläche 1.2 nur koaguliert, in den folgenden Zyklen wird nach axialer Zustellung um die Länge der Koagulationsfläche 1.2 zeitgleich das zuvor koagulierte Gewebe mit dem Scherenteil 1.4 geschnitten und neues Gewebe mit der Fläche 1.2 koaguliert.

In Fig. 1a sind die beweglichen Zangen-Scherenteile 1 und 1' in der Anfangsstellung mit dem maximalen Öffnungswinkel darge­ stellt. Die Zangen-Scherenteile 1 und 1' sind baugleich und werden spiegelbildlich im Bereich ihrer Verschwenkachse 1.1 mit der Achse 2, die im Gabelkopf 3 gelagert ist, verschwenkbar befestigt.

Im vorderen Bereich des Zangen-Scherenteils 1 ist parallel zur Verschwenkachse 1.1 die Koagulationsfläche 1.2 angeordnet. Eine Isolationsschicht 1.3 trennt die Koagulationsfläche 1.2 vom Zangen-Scherenteil 1. Die Schneidfläche 1.4 des Zangen- Scherenteils 1 ist senkrecht zur Verschwenkachse 1.1 und mittig zur Koagulationsfläche 1.2 angeordnet. Am hinteren Ende der Zange 1 ist eine Bohrung 1.5 zur Aufnahme der Lasche 4 angeordnet.

Die Laschen 4, 4' verbindet die Zangen-Scherenteile 1, 1' mit dem Kopfstück 5 und verwandelt die Hubbewegung des am Innenrohr 6 befestigten Kopfstücks 5 in eine Schwenkbewegung der Zangen- Scherenteile 1, 1'. Am anderen Ende des Innenrohrs 6 sind die Kontaktstellen 17 und 18 angebracht. Zwischen den Kontaktstel­ len 17 und 18 und Rohr 6 ist ein Kupplungsstück 15 angeordnet, das die Verbindung zwischen Rohr 6 und Gleitstück 14 herstellt.

Die äußeren Teile des Koagulationsinstruments beginnen am vorderen Bereich mit den Gabelstück 3, das einen Absatz 3.1 aufweist, an dem das Rohr 7 befestigt ist, das an seinem anderen Ende mit dem Rotationsteil 7.1 verbunden ist. Das Rotationsteil 7.1 ist im Kupplungsstück 8 drehbar gelagert, dies wiederum ist stationär am Handgriffs 9 befestigt. Mit dem Rotationsteil 7.1 kann das distale Ende des Koagulationsinstruments mit dem Zangen-Scherenteil 1 um die Achse des Rohrs 7 gedreht werden.

Der bewegliche Handgriff 10 ist drehbar um die Achse 11 im Handgriff 9 gelagert. Unterhalb der Achse 11 am beweglichen Handgriff 10 ist ein Bolzen 12 angeordnet, dieser gleitet in einem Langloch 13 das sich im Gleitstück 14 befindet. Die Dreh­ bewegung des Handgriffs 10 wird über den Bolzen 12 und Langloch 13 als Axialbewegung auf das Gleitstück 14 mit dem Kupplungs­ stück 15 übertragen. Das Kupplungsstück 15 ist mit dem Innen­ rohr 6 verbunden, das an seinem anderen Ende ein Kopfstück 5 aufweist. Das Hebelpaar 4, 4' aus den beiden gleichen, windschief und spiegelbildlich zueinander stehenden Hebeln verbindet das Kopfstück 5 mit der Zange 1, 1' und verwandelt die Hubbewegung des Innenrohrs 6 in eine Schwenkbewegung der Zangen-Scherenteile 1, 1' um.

Die Hochfrequenz zur bipolaren Koagulation wird über ein zwei­ poliges Kupplungsteil 16 zu den Kontaktstellen 17 und 18, die am Ende des Innenrohrs 6 angeordnet sind, zugeführt. Zwei iso­ lierte Kabel 19, 20 leiten die Hochfrequenz von den Kontakten 17, 18 im Innenrohr 6 zum Kopfstück 5 und von hier zu den Koa­ gulationsfläche 1.2, 1.2'. Die Hochfrequenz wird über einen nicht dargestellten Schalter bei Bedarf eingeschaltet.

In Fig. 1b sind die beweglichen Zangen-Scherenteile 1 und 1' in der Stellung: Koagulieren und Schneiden dargestellt. Im Bereich der Koagulationsfläche 1.2 wurde das Gewebe koaguliert, im Be­ reich der Schneidfläche 1.4 wird das koagulierte Gewebe durch­ geschnitten.

In Fig. 2 ist eine Koagulationszange mit elastisch ausgeführtem distalen Ende und einem separaten Scherenteil 31, die gemeinsam um die Achse 32 gelagert und über die Kreuzgelenke 4 betätigt werden, dargestellt. Der Bereich zwischen der Verschwenkachse 1.1 und Koagulationsfläche 30, 35 ist mit einem dünnen elastischen Steg 37 verbunden. Dies wirkt sich vorteilhaft aus, wenn dickeres Gewebe koaguliert und geschnitten wird: es kann nämlich bei weiter schließender und deshalb schneidender Schere 31 die Koagulationszange in Position 30A verharren, da sich der Steg 37 verformt.

In Fig. 3 ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform darge­ stellt. An der Koagulationszange 30, 30' sind separate Messer 31, 31' befestigt die über die Bolzen 32 und 33 fixiert sind. Die Hochfrequenz wird über die Kabel 19, 20 direkt in die beiden Hebel bzw. Laschen 4, 4' und von hier über die Bohrung 1.5 in die Koagulationszange 30, 30' zu den Fläche 35, 35' geleitet. Damit kein Kurzschluß bei der Hochfrequenz-Zuführung eintritt, ist die Achse 2 und sind die Messer 31, 31' aus einem Isolationswerkstoff (z. B. Keramik, Kunststoff) ausgeführt. Die Laschen 4, 4' sind über die zusätzliche Isolationen 36, 36' im Kopfstück 5 gelagert. Die Koagulationszange 30, 30' hat eine Außenfläche 34 aus gewebeverträglichen und elektrisch nichtleitenden Material.

Claims (6)

1. Endoskopisch einsetzbares chirurgisches Instrument zur Koa­ gulation mittels Hochfrequenz und zur Durchtrennung koagu­ lierter Gewebebereiche, bestehend aus:

• - zwei Zangenteilen (1) und (1'), die um eine Verschwenkachse (2) durch das freie Ende eines am distalen Schaftende des Instrumentes aufgesetzten Gabelstücks (3) spiegelbildlich zueinander verschwenbar gelagert sind,
• - je einer Koagulationseinrichtungen (1.2) und (1.2') im distalen Bereich der beiden Zangenteile (1) und (1')mit spiegelbildlich zueinander gerichteten Koagulationsflächen und
  einem sich an diesen Bereich anschließenden, bis zur Verschwenkachse erstreckenden scherenartigen Schneidbereich (1.4) und (1.4'),
• - einem windschiefen, spiegelbildlich zueinander liegenden Hebelpaar gleicher Hebel (4) (4'), das das proximale Ende der beiden Zangenteile (1) und (1') mit dem di­ stalen Ende (5) einer im Schaft (7) des Instrumentes ge­ führten Schubstange (6) koppelt, wodurch die Hubbewegung derselben in die Verschwenkung der beiden Zangenteile (1) und (1') umgesetzt wird.

2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Koagulationseinrichtungen (1.2) und (1.2') flächig aufgebaut und je über eine Isolierschicht (1.3) und (1.3') an dem jeweiligen Zangenteil (1) und (1') angebracht sind.

3. Instrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidebereich (1.4) bzw. (1.4') am Zangenteil (1) bzw. (1') als Schneideblatt (31) bzw. (31') ausgeführt ist.

4. Instrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidebereich (1.4) bzw. (1.4') aus einem aufsetzbaren Schneideblatt (31) bzw. (31') besteht.

5. Instrument nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Koagulationsfläche (1.2) bzw. (1.2') am Zangenteil (1) bzw. (1') blank liegt und die übrigen Oberflächenteile mit einer gewebebeverträglichen, di­ elektrischen Schicht (34) überzogen sind.

6. Instrument nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rotationsteil (7.1) am Schaftausgang des Bedienteils angeordnet ist, mit dem das distale Ende des Koagulationsinstruments mit dem Zangen-Scherenteil (1) um die Achse des Rohrs (7) drehbar ist.