DE19934050A1 - Gasturbine - Google Patents
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Abstract
Bei einer Gasturbine mit Schaufelkränzen (25, 26) ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß bei wenigstens einem Schaufelkranz (26) die Turbinenschaufeln (21) zur Verbesserung der Strömungseigenschaften an ihrer Oberfläche im wesentlichen in Richtung der Gasanströmung verlaufende Nuten (22, 23, 24) aufweisen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Gasturbine mit mehreren
Schaufelkränzen, die jeweils mehrere Schaufeln aufweisen.
Gasturbinen dienen zur Umwandlung von Wärmeenergie in Rotati
onsenergie und werden zur stationären Energieerzeugung bzw.
zum Antrieb von Flugzeugen verwendet. Eine Gasturbine ist
durch eine hohe Rotationsgeschwindigkeit von in ihr axial an
geordneten Schaufelkränzen und eine hohe Gasströmungsge
schwindigkeit gekennzeichnet. Dabei ist zur Erzielung einer
hohen Energieausbeute die Perfektionierung der Gasströmung im
Inneren der Gasturbine anzustreben.
Eine Gasturbine weist einen Verdichterteil mit Statorschau
feln und zwischen diesen rotierenden Verdichterschaufelkrän
zen auf, die auf einer durchgehenden Welle gelagert sind, die
auch die Antriebsschaufeln trägt. Zwischen dem Verdichterteil
und dem Antriebsteil ist ein Brennerteil angeordnet, in dem
Gas durch Verbrennung expandiert.
Um Verwirbelungen der Gasströmung in der Gasturbine zu mini
mieren, wird eine geeignete Formgebung und Ausrichtung von
Statorschaufeln und Laufschaufeln angestrebt.
Zur Vermeidung von Reibungsverlusten an den Oberflächen der
angeströmten Turbinenteile wurde bislang eine möglichst glat
te Oberflächenbeschaffenheit angestrebt, in dem Sinn, daß je
de Art von mikroskopischen oder makroskopischen Rauhigkeiten
möglichst beseitigt wurde.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, bei
einer Gasturbine der eingangs genannten Art Reibungsverluste
infolge von Wechselwirkung der Gasströmung mit der Oberfläche
von Gasturbinenteilen weiter zu minimieren.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
Schaufeln wenigstens eines Schaufelkranzes zur Verbesserung
der Strömungseigenschaften an ihrer Oberfläche im wesentli
chen in Richtung der Gasanströmung verlaufende Nuten aufwei
sen.
Aus der allgemeinen wissenschaftlichen Literatur beispiels
weise zur Bionik ist bekannt (vergleiche D. W. Bechert et al.
"Experiments on drag-reducing surfaces and their optimization
with an adjustable geometry, Fluid Mechanics (1997) vol. 338
pp 59-87, AIAA 97-1960 Biological surfaces and their techno
logical application - laboratory and flight experiments on
drag reduction and separation control, D. W. Bechert et al.,
sowie D. W. Bechert et al. The viscous flow on surfaces with
longitudinal ribs" Fluid Mechanics (1989) vol. 206 pp 105-
129) sowie DE 196 50 439 C1,) bei von einem Fluid umströmten
Körpern in Strömungsrichtung verlaufende Nuten bzw. Rillen
vorzusehen, die für eine Beruhigung der Strömung an dem je
weiligen Körper sorgen und somit Reibungsverluste verringern.
Dies wurde beispielsweise auch schon durch Anbringen von Nu
ten an der Außenoberfläche von Flugzeugrümpfen realisiert.
Für in einem gasförmigen Medium rotierende Bauteile wurde
dieses Mittel bislang noch nicht eingesetzt. Im Einzelfall
besteht das Problem darin, daß für die Anwendung eine im we
sentlichen laminare Strömung vorliegen muß und, daß die Strö
mungsrichtung relativ zur Oberfläche des umströmten Gegen
standes bekannt sein muß. Allgemein strukturierte Oberflächen
an Strömungsmaschinen sind aus US 4,720,239, DE 23 58 521 C2
und DE 43 19 628 A1 bekannt.
In bezug auf diese Parameter sind die Verhältnisse innerhalb
einer Gasturbine komplizierter als bei einem frei umströmten
ortsfesten Körper.
Durch die Anordnung solcher Nuten bzw. Rillen auf der Ober
fläche von Schaufeln kann einerseits durch Herabsetzung der
Reibung eine höhere Energieausbeute erzielt werden, die zu
einer Verbesserung des Wirkungsgrades im Bereich von Prozen
ten führt, andererseits tritt auch eine Selbstreinigungswir
kung der Schaufeln durch die verbesserten Strömungsverhält
nisse ein, die eine Reinigung erheblich seltener notwendig
macht als bisher.
Wenn im Zusammenhang mit der Erfindung von Nuten oder Rillen
die Rede ist, so kann dies auch bedeuten, daß Stege auf der
Oberfläche einer Turbinenschaufel vorgesehen sind, zwischen
denen entsprechende Nuten gebildet sind.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß
die Nuten im Querschnitt kreissektorförmig ausgebildet sind.
Derart geformte Nuten ergeben eine besonders günstige Beein
flussung der Strömungsverhältnisse. Es sind jedoch auch im
Querschnitt dreieckförmige, rechteckige oder trapezförmige
Nuten vorteilhaft denkbar.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht
vor, daß die Nuten aufweisenden Schaufeln im Verdichterteil
der Gasturbine angeordnet sind.
In diesem Bereich ist die Schaufeloberfläche im Verhältnis zu
den im Antriebsteil der Turbine angeordneten Schaufeln rela
tiv einfach gestaltbar und bearbeitbar. Außerdem ist hier der
Schmutzanteil in der anströmenden Luft besonders hoch, so daß
der Selbstreinigungseffekt sich hier besonders vorteilhaft be
merkbar macht.
Die Erfindung kann außerdem vorteilhaft dadurch ausgestaltet
werden, daß die Nuten eine Breite von weniger als 0,1 mm auf
weisen.
Vorteilhaft kann außerdem vorgesehen sein, daß die Nuten eine
Tiefe von weniger als 0,1 mm aufweisen.
In bezug auf die Viskosität, Strömungsgeschwindigkeit und
Teilchengröße des eine Gasturbine durchströmenden Gases er
scheinen die angegebenen Größenordnungen besonders günstig
zur Verbesserung der Strömungsverhältnisse.
Die Erfindung kann außerdem vorteilhaft dadurch ausgestaltet
werden, daß die Nuten durch Oberflächenätzung in die Oberflä
che eingebracht sind.
Die Oberflächenätzung stellt eine Methode dar, mit der auf
einfache Weise reproduzierbar Nuten bestimmter Ausrichtung
und Tiefe und in der gewünschten Querschnittsform in die
Oberfläche von Schaufeln einbringbar sind.
Es ist jedoch auch denkbar, durch spanende Bearbeitung bzw.
gezieltes Schleifen entsprechende Nuten in die Oberfläche von
Turbinenschaufeln einzubringen. Als weitere Verfahren kommen
das EDM (Electron Discharge Machining), elektroerosive Ver
fahren, Laserbearbeitung und die Bearbeitung mittels Hoch
druckwasserstrahl in Frage.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht
vor, daß die Nuten jeweils parallel zu Abschnitten einer die
Längsachse der Gasturbine umgebenden, sich vom Antriebsteil
zum Verdichterteil spiralförmig erweiternde Helix verlaufen.
Eine derartige Ausrichtung der Nuten bedingt, daß durch den
ringförmigen, die Welle umgebenden Strömungskanal des Ver
dichters strömendes Gas durch den rotierenden Schaufelkranz
derart hindurchströmt, daß es tangential an der Oberfläche
der einzelnen Schaufeln entlang und parallel zu den Nuten
strömt. Die einzelnen Nuten in den Turbinenschaufeln verlau
fen parallel zu den Windungen einer in dem Ringkanal gedacht
verlaufenden, die Rotationsachse der Turbine umgebenden Re
lix. Die einzelnen Nuten verlaufen somit in bezug auf die
Turbinenachse im wesentlichen helizoidal.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels in einer Zeichnung gezeigt und anschließend beschrie
ben.
Dabei zeigt
Fig. 1 schematisch in einem Längsschnitt eine Gasturbinenan
lage,
Fig. 2 schematisch im Querschnitt verschiedene Formen von
Nuten.
Die Fig. 1 zeigt schematisch eine Gasturbinenanlage in einem
Längsschnitt mit einem Gehäuse 1, in dem feststehende Leit
schaufeln 3, 4 befestigt sind, sowie einem Rotor 2, an dem
Laufschaufeln 5, 6 befestigt sind. In dem Brennkammergehäuse
7 wird der über die Brenner 14, 15 eingespritzte Brennstoff
mit der Luft aus dem Verdichterteil 16 verbrannt. Als Ver
dichterteil 16 wird dabei der Eingangsteil der Gasturbinenan
lage bezeichnet, in dem einströmende Luft (Zeile 17, 18) vor
dem Einströmen in die Brennkammer 7 komprimiert wird.
Die Expansion der Verbrennungsgase treibt die Turbine an.
Mittels der Verbindungswelle 19 wird ein Generator 20 zur Er
zeugung elektrischer Energie angetrieben.
Bei zwei Laufschaufeln 6, 21 sind schematisch beispielhaft
Nuten 22, 23, 24 dargestellt, die in ihrer Projektion auf die
Zeichenebene in Richtung der Pfeile 17, 18 konisch auf die
Welle 19 zu verlaufen.
Der reale Verlauf der Nuten 22, 23, 24 auf den Laufschaufeln
6, 21 ist parallel zu einer die Welle 19 umgebenden und sich
zu dem Generator 20 hin spiraig erweiternden Helix.
Im Bereich der Verdichterschaufeln 6, 21 sind die Nuten be
sonders einfach in die Oberfläche einzubringen, da dort übli
cherweise keine Beschichtung der Schaufeln mit wärmedämmenden
Schichten vorgesehen ist. Jedoch ist auch das Einbringen von
Nuten in eine derartige Wärmedämmschicht denkbar.
Nuten lassen sich besonders günstig durch anisotropes Ätzen
in die Oberfläche der Schaufeln einbringen, wenn diese ein
kristallin aufgebaut sind.
Im übrigen ist jedoch auch eine spanende Bearbeitung oder ein
Einschleifen von Nuten in die Oberfläche der Schaufeln mög
lich.
Fig. 2 zeigt verschiedene Nutenquerschnitte, und zwar einen
kreissektorförmigen Querschnitt, einen dreieckförmigen Quer
schnitt und einen rechteckigen Querschnitt einer Nut, wobei
die Nutbreite jeweils etwa 0,02 mm und die Tiefe etwa jeweils
0,01 mm beträgt.
Claims (7)
1. Gasturbine mit mehreren Schaufelkränzen (25, 26), die je
weils mehrere Turbinenschaufeln (3, 4, 6, 21) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß
Turbinenschaufeln wenigstens eines Schaufelkranzes zur Ver
besserung der Strömungseigenschaften an ihrer Oberfläche im
wesentlichen in Richtung der Gasanströmung verlaufende Nuten
(22, 23, 24) aufweisen.
2. Gasturbine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Nuten (22, 23, 24) im Querschnitt kreissektorförmig ausge
bildet sind.
3. Gasturbine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Nuten (22, 23, 24) aufweisenden Turbinenschaufeln (4, 6, 2, 1)
im Verdichterteil (16) der Gasturbine angeordnet sind.
4. Gasturbine nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Nuten (22, 23, 24) eine Breite von weniger als 0,1 mm auf
weisen.
5. Gasturbine nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Nuten (22, 23, 24) eine Tiefe von weniger als 0,1 mm auf
weisen.
6. Gasturbine nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Nuten (22, 23, 24) durch Oberflächenätzung in die Oberflä
che eingebracht sind.
7. Gasturbine nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Nuten (22, 23, 24) jeweils parallel zu Abschnitten einer
die Längsachse der Gasturbine umgebenden, sich vom Antriebs
teil (27) zum Verdichterteil (16) spiralförmig erweiternden
Helix verlaufen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934050A DE19934050A1 (de) | 1999-07-19 | 1999-07-19 | Gasturbine |
PCT/DE2000/002435 WO2001006096A1 (de) | 1999-07-19 | 2000-07-19 | Gasturbinenschaufel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934050A DE19934050A1 (de) | 1999-07-19 | 1999-07-19 | Gasturbine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19934050A1 true DE19934050A1 (de) | 2001-02-08 |
Family
ID=7915444
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19934050A Ceased DE19934050A1 (de) | 1999-07-19 | 1999-07-19 | Gasturbine |
Country Status (2)
Country | Link |
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DE (1) | DE19934050A1 (de) |
WO (1) | WO2001006096A1 (de) |
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WO2001006096A1 (de) | 2001-01-25 |
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Legal Events
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