Die Erfindung betrifft eine Leitungsabschlußeinrichtung gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die Sprachübertragung über einen analogen Teilnehmeranschluß
im Telefonnetz erfolgt analog. Dabei wird ein Frequenzband
benutzt, das sogenannte Sprachband, das nur ein verhältnismä
ßig schmales Frequenzband der gesamten Übertragungsbandbreite
einer Kupferdoppelader (POTS = Plain Old Telephone System)
darstellt. Bei den sogenannten xDSL-Übertragungsverfahren
(xDSL = x-Digital Subscriber Line) werden im Telefonnetz auch
die Frequenzbereiche oberhalb des Sprachbandes breitbandig
zur Datenübertragung genutzt.
Unter xDSL-Übertragungsverfahren fallen HDSL (High Bit Rate
Digital Subscriber Line), ADSL (Asymmetric Digital Subscriber
Line) und VDSL (Very High Speed digital Subscriber Line). Die
xDSL-Übertragungsverfahren werden als Breitband-Netzwerkzu
gang (Broad-Band Access Technology) bezeichnet und umfassen
alle Übertragungsverfahren über das Telefonnetz, die eine hö
here Datenübertragungsrate zwischen einem Teilnehmer und der
Vermittlungsstelle (CO = Central Office) als die mit den
Sprachband-Modems erreichbare Datenübertragungsrate ermögli
chen. Dazu wird bei den xDSL-Übertragungsverfahren ein soge
nanntes xDSL-Datensignal, das ein für das xDSL-Übertragungs
verfahren codiertes digitales Signal bezeichnet, in einem vom
Sprachband getrennten höheren Frequenzband, dem Datenband,
übertragen. Die xDSL-Übertragungsverfahren können theoretisch
die gesamte oberhalb des Sprachbandes zur Verfügung stehende
Bandbreite der Kupferdoppelader nutzen und erreichen Daten
übertragungsraten im Mbps-Bereich.
Trotz der getrennten Übertragung von Sprache und Daten in un
terschiedlichen Frequenzbereichen können bei den xDSL-Über
tragungsverfahren Nebenfrequenzsignale aus dem Sprachband in
das Datenband gelangen und umgekehrt. Insbesondere im Sprach
band vorhandene Steuersignale, wie z. B. Rufsignale und Gebüh
renimpulse, können Störungen im Datenband verursachen und die
Datenübertragung unterbrechen oder sogar ganz abbrechen. Zur
Vermeidung derartiger Störungen müssen das Sprach- und das
Datenband vor der weiteren Verarbeitung getrennt werden. Dazu
werden Frequenzweichen, die als POTS-Splitter bezeichnet wer
den, benötigt, die auf der Empfangsseite ein breitbandiges
Signal in ein schmalbandiges niederfrequentes Sprachsignal
und ein breitbandiges höherfrequentes Datensignal trennen und
auf der Sendeseite Sprachsignale und Datensignale filtern und
zu einem breitbandigen Signal zusammenführen.
Aus US 5,757,803 ist ein POTS-Splitter bekannt, der ein ana
loges Tiefpaßfilter und zwei Kapazitäten aufweist, wobei das
einen Durchlaßbereich für das Sprachband aufweisende Tiefpaß
filter einem analogen Teilnehmerendgerät vorgeschaltet ist
und die beiden Steuersignale aus dem Sprachband unterdrücken
den Kapazitäten einem xDSL-Sender/Empfänger vorgeschaltet
sind. Im xDSL-Sender/Empfänger, der über die beiden Kapazitä
ten mit einer Teilnehmeranschlußleitung verbunden ist, befin
den sich weitere analoge Hochpaßfilter, die zusammen mit den
beiden Kapazitäten das Datenband vom Sprachband trennen.
Aus US 5,742,527 ist ein ADSL-Sender/Empfänger bekannt, der
ein breitbandiges Signal über eine Teilnehmeranschlußleitung
empfängt und aussendet und dabei aus dem empfangenen Signal
mit einem Bandpaßfilter ein analoges Sprachsignal wegfiltert.
Ein zu sendendes ADSL-Signal wird ebenfalls mit einem Band
paßfilter gefiltert, um Störfrequenzen, die vom ADSL-Signal
in das Sprachband gelangen können, aus dem Sprachband zu ent
fernen und die Sprachbandübertragung nicht zu beeinflussen.
Der ADSL-Empfänger enthält im Anschluß an einen Analog/Digi
tal-Wandler einen Dezimator, der aus dem empfangenen Signal
ein im Signal vorhandenes ISDN-Signal ausfiltert. Der ADSL-
Sender weist einen Interpolator mit Hochpaßfilterfunktion
auf, der vor einem Digital/Analog-Wandler angeordnet ist und
aus einem auszusendenden ADSL-Signal Störfrequenzsignale, die
im Sprachband liegen, ausfiltert.
Bei diesen bekannten Lösungen besteht der Nachteil, daß stets
analoge Filter erforderlich sind, die aus aktiven und/oder
passiven Elementen aufgebaut sind. Da steile Filterflanken
zur Trennung des Sprach- und Datenbandes notwendig sind, müs
sen Filter höherer Ordnung eingesetzt werden, die als analoge
Filter sehr aufwendig und teuer sind. Darüber hinaus ist eine
Lösung mit analogen Filtern nur sehr umständlich an Spezifi
kationsänderungen anpaßbar, beispielsweise wenn sich die
Trennfrequenz zwischen Sprach- und Datenband ändern sollte.
In der deutschen Patentanmeldung DE 198 44 941.0 ist eine
demgegenüber vorteilhafte Leitungsanschlußeinrichtung vorge
schlage~,n worden, bei welcher der Einsatz analoger Trennfilter
vermieden ist und deswegen auch eine Anpassung an Spezifika
tionsänderungen leichter möglich ist.
Diese Leitungsanschlußeinrichtung enthält einen Analog/Digi
tal-Wandler, der ein zugeführtes analoges Breitband-Empfangs
signal in ein digitales Empfangssignal umwandelt, einen Digi
tal/Analog-Wandler, der ein digitales Sendesignal in ein ana
loges Breitband-Sendesignal umwandelt, und eine digitale Fre
quenzweiche, die dem Analog/Digital-Wandler und dem Digi
tal/Analog-Wandler nachgeschaltet ist und die das digitale
Empfangssignal in ein erstes digitales Sprachsignal und ein
erstes digitales Datensignal auftrennt sowie ein zweites di
gitales Sprachsignal und ein zweites digitales Datensignal
zum digitalen Sendesignal zusammenführt.
Demzufolge erfolgt hierbei die Auftrennung des Breitband-
Empfangssignals in ein erstes digitales Sprachsignal und ein
erstes digitales Datensignal sowie die Zusammenführung des
zweiten digitalen Sprachsignals und des zweiten digitalen Da
tensignals zum Breitband-Sendesignal mit digitalen Mitteln.
Bei dieser vorgeschlagenen Lösung bestehen jedoch zwischen
den beiden Übertragungssystemen, nämlich demjenigen zur Über
tragung von Datensignalen und demjenigen zur Übertragung von
Sprachsignalen, trotz aller Vorteile immer noch gegenseitige
Abhängigkeiten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Auftren
nung der niederfrequenten schmalbandigen Sprachübertragung
und der höherfrequenten breitbandigen Datenübertragung bei
einer Leitungsabschlußeinrichtung so zu gestalten, daß auf
der einen Seite keine analogen POTS-Splitter verwendet werden
müssen und auf der anderen Seite die beiden Übertragungssy
steme, also dasjenige zur Übertragung von Datensignalen und
dasjenige zur Übertragung von Sprachsignalen, völlig unabhän
gig voneinander arbeiten können.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einer gattungsge
mäßen Leitungsabschlußeinrichtung durch die im kennzeichnen
den Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Zweckmäßige Weiterbildungen und Ausführungsformen der Erfin
dung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Analoge POTS-Splitter werden demnach bei der Leitungsab
schlußeinrichtung nach der Erfindung vollständig eingespart.
Durch die erfindungsgemäße zusätzliche Auftrennung des analo
gen Empfangspfades in zwei getrennte Pfade für Sprache und
Daten ergibt sich eine individuelle Gestaltbarkeit dieser
beiden Pfade, insbesondere führen unterschiedliche automati
sche Verstärkungsregelungsschaltungen (AGC; Automatic Gain
Control) in diesen beiden Pfaden zu einer optimalen Anpassung
des Leistungsvermögens der Analog/Digital-Wandler auf die
entsprechenden Signalpegel.
Zusätzlich ist auch über den im Empfangspfad abgetrennten Da
tensignalpfad eine Sprachband-Modem-Anwendung durch Verwen
dung eines abschaltbaren Hochpaßfilters möglich. Dabei sind
der Echokompensationspfad für die Datensignale- und die Impe
danzanpassungsschleife unterschiedlich, wodurch sich die Mög
lichkeit ergibt, verschiedene Impedanzanforderungen bei mini
maler gegenseitiger Beeinflussung zu erfüllen. Das für die
analoge Echokompensation erforderliche Balancefilter, das an
sich aus DE 196 11 941 Cl bekannt ist, kann analog oder digi
tal ausgeführt werden. Durch die Erfindung ist eine flexible
(Sprachband-Modem, Echokompensation, Frequenzmultiplex), ko
stengünstige und hochwertige Lösung für eine Leitungsab
schlußeinrichtung möglich geworden.
Wesentlich bei der Leitungsabschlußeinrichtung nach der Er
findung ist somit die Auftrennung von Sprach- und Datenband
im Empfangskanal durch zwei analoge Pfade und im Sendekanal
durch digitale Filtermittel und darüber hinaus die Verwendung
eines Balancefilterpfades zur Echounterdrückung und zusätz
lich einer Impedanzanpassungsschleife.
Die Leitungsabschlußeinrichtung nach der Erfindung kann so
wohl in einer Vermittlungsstelle (CO = Central Office) als
auch bei einem Teilnehmer in beispielsweise einem ADSL-Sen
der/Empfänger auf einer Leitungsanschlußkarte (Daten/Sprach-
Line-Card) vorhanden sein. In der Vermittlungsstelle ist die
Leitungsabschlußeinrichtung einer Teilnehmerleitungsschaltung
(SLIC = Subscriber Line Interface Circuit) nachgeschaltet,
welche die Teilnehmerleitung mit einem Leitungsstrom ver
sorgt. Ist die Leitungsabschlußeinrichtung beim Teilnehmer
vorhanden, so kann eine Übertragerschaltung die Teilnehmeran
schlußleitung an die Leitungsabschlußeinrichtung koppeln.
In vorteilhafter Weise wird die Leitungsabschlußeinrichtung
nach der Erfindung in integrierter Schaltungstechnik ausge
führt.
Soll die Leitungsabschlußeinrichtung in einer Vermittlungs
stelle angeordnet werden, dann kann sie in ihrer Gesamtarchi
tektur innerhalb eines Chipsatzes auf zwei integrierte Schal
tungsbausteine aufgeteilt werden, von denen einer für die
Teilnehmerleitungsschaltung (B-SLIC = Broadband-Subscriber
Line Interface Circuit) als analoger Hochvoltbaustein bereits
vorhanden ist und lediglich um das Balancefilter, das zur Da
ten-Echokompensation dient und somit die Auftrennung in der
Upstream-Richtung in einen Signalweg für die Sprache und ei
nen für die Daten vornimmt, und das damit verbundene Subtrak
tionsglied zu ergänzen ist. Der restliche Teil der Leitungs
abschlußeinrichtung nach der Erfindung, also auch die Tren
nung für die Downstream-Richtung im Bereich der digitalen
Filtermittel wird dann in einem separaten Niedervoltbaustein
integriert, der mit dem integrierten Hochvoltbaustein in Ver
bindung steht.
Die Gesamtarchitektur der Leitungsabschlußeinrichtung nach
der Erfindung kann aber bei geeigneter Auslegung auch in ei
nem einzigen integrierten Baustein zusammengefaßt sein.
Die Erfindung und ihre Vorteile, Merkmale, Ausführungs- und
Anwendungsmöglichkeiten werden im folgenden anhand von Zeich
nungen beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 das Prinzipschaltbild einer bekannten Lösung ei
ner Leitungsabschlußeinrichtung mit analogem
POTS-Splitter,
Fig. 2 das Prinzipschaltbild einer anderen bekannten Lö
sung einer Leitungsabschlußeinrichtung mit digi
talem POTS-Splitter,
Fig. 3 das Prinzipschaltbild der neuen Auftrennlösung
einer Leitungsabschlußeinrichtung nach der Erfin
dung,
Fig. 4 den Aufbau einer Übertragungsstrecke zwischen ei
nem Teilnehmer und einer Vermittlungsstelle mit
einem ersten Ausführungsbeispiel der Leitungsab
schlußeinrichtung nach der Erfindung,
Fig. 5 ein Blockschaltbild eines zweiten Ausführungsbei
spiels der Leitungsabschlußeinrichtung nach der
Erfindung,
Fig. 6 das Blockschaltbild eines ersten Ausführungsbei
spiels einer als integrierter Schaltungsbaustein
(Chip) realisierbaren Leitungsabschlußkarte
(B-QAP; Broadband-Quad Analog POTS) mit einer
analogdigitalen Breitband-Leitungsabschlußein
richtung nach der Erfindung,
Fig. 7 das Blockschaltbild eines zweiten Ausführungsbei
spiels einer ebenfalls als integrierter Schal
tungsbaustein herstellbaren Leitungsabschlußkarte
(B-QAP) mit einer analogdigitalen Breitband-
Leitungsabschlußeinrichtung nach der Erfindung,
Fig. 8 das Blockschaltbild der Gesamtarchitektur eines
dritten Ausführungsbeispiels einer aus zwei inte
grierten Schaltungsbausteinen bestehenden ana
log digitalen Sprach/Daten-
Leitungsabschlußeinrichtungskarte nach der Erfin
dung,
Fig. 9 das Blockschaltbild der Gesamtarchitektur eines
vierten Ausführungsbeispiels einer in integrier
ter Schaltungstechnik enthaltenen analogdigita
len Sprach/Daten-Leitungsabschlußeinrichtungs
karte nach der Erfindung,
Fig. 10 ein erstes Diagramm mit der spektralen Verteilung
von Sprach- und Datenband, und
Fig. 11 ein zweites Diagramm mit der spektralen Vertei
lung von Sprach- und Datenband.
In der Fig. 1 ist das Prinzipschaltbild einer bekannten Lö
sung einer Leitungsabschlußeinrichtung mit analogem POTS-
Splitter dargestellt. In einer ersten Übertragungsrichtung,
nämlich in Empfangsrichtung der dargestellten Leitungsab
schlußeinrichtung, wird über die Empfangsleitung 1a einer
analogen Telefon-Teilnehmeranschlußleitung 1 ein breitbandi
ges analoges Signal im Empfangspfad an ein analoges Tiefpaß
filter 2 geführt, das so ausgelegt ist, daß nur Signale aus
dem Sprachband durchgelassen werden.
Dem analogen Tiefpaßfilter 2 ist ein Analog/Digital-Wandler 3
nachgeschaltet, der das digitalisierte Sprachband-Signal als
digitale Sprachinformation an einem Ausgang 4 zur Weiterlei
tung ausgibt. Das über die Empfangsleitung 1a der Telefon-
Teilnehmeranschlußleitung 1 kommende breitbandige analoge Si
gnal wird im Empfangspfad parallel an ein analoges Hochpaß
filter 5 geführt, das so ausgelegt ist, daß nur Signale aus
dem Datenband durchgelassen werden.
Auch dem Hochpaßfilter 5 ist ein Analog/Digital-Wandler 6
nachgeschaltet, der das digitalisierte Datenband-Signal als
digitale Dateninformation an einem Ausgang 7 zur Weiterlei
tung ausgibt. Das analoge Tiefpaßfilter 2 und das analoge
Hochpaßfilter 5 bilden zusammen einen analogen POTS-Splitter
8.
In der umgekehrten Übertragungsrichtung, also in Empfangs
richtung der dargestellten Leitungsabschlußeinrichtung, wird
eine digitale Sprachinformation über einen Eingang 9 einem
Digital/Analog-Wandler 10 zugeführt und von dort als analoges
Sprachsignal einem analogen Tiefpaßfilter 11 zugeleitet, das
so ausgelegt ist, daß nur Signale aus dem Sprachband durchge
lassen werden.
Ebenfalls in dieser Übertragungsrichtung wird eine digitale
Dateninformation über einen Eingang 12 einem Digital/Analog-
Wandler 13 zugeführt und von dort als analogem Datensignal
einem analogen Hochpaßfilter 14 zugeleitet, das so ausgelegt
ist, daß nur Signale aus dem Datenband durchgelassen werden.
Die analogen und ausgefilterten Sprach- und Datensignale aus
dem einen analogen POTS-Splitter 15 bildenden analogen Tief
paßfilter 11 bzw. Hochpaßfilter 14 werden mittels eines Sum
mierers 16 zusammengeführt und der Sendeleitung 1b der analo
gen Telefon-Teilnehmeranschlußleitung 1 zugeleitet.
Für den im ersten Übertragungsweg vorgesehenen analogen POTS-
Splitter 8 mit dem Tiefpaßfilter 2 und dem Hochpaßfilter 5
sowie für den im entgegengerichteten Übertragungsweg vorgese
henen analogen POTS-Splitter 15 mit dem Tiefpaßfilter 11 und
dem Hochpaßfilter 14 sind jeweils steile Filterflanken zur
Trennung des dortigen Sprach- und Datenbandes erforderlich,
so daß Filter höherer Ordnung eingesetzt werden müssen, die
sehr aufwendig und kaum variabel sind.
In der Fig. 2 ist das Prinzipschaltbild einer vorgeschlagenen
Lösung einer Leitungsabschlußeinrichtung mit analogem POTS-
Splitter dargestellt. In der ersten Übertragungsrichtung, al
so in der Empfangsrichtung der in Fig. 2 dargestellten Lei
tungsabschlußeinrichtung, wird über die Empfangsleitung 17a
einer analogen Telefon-Teilnehmeranschlußleitung 17 ein
breitbandiges analoges Signal im Empfangspfad zunächst an ei
nen Analog/Digital-Wandler 18 geführt, dem ein digitaler
POTS-Splitter 19 nachgeschaltet ist.
Dieser POTS-Splitter 19 enthält zum einen ein Tiefpaßfilter
20, das so ausgelegt ist, daß aus dem Ausgangssignal des Ana
log/Digital-Wandlers 18 ein erstes digitales Sprachsignal
ausgefiltert wird. Zum anderen enthält der POTS-Splitter 19
ein erstes digitales Hochpaßfilter 21, das so ausgelegt ist,
daß aus dem Ausgangssignal des Analog/Digital-Wandlers 18 ein
erstes Datensignal ausgefiltert wird.
Das an einem Ausgang 22 anstehende erste digitale Sprachsi
gnal kann dann einer weiteren Verarbeitung zugeführt werden,
genauso wie das an einem Ausgang 23 anstehende erste digitale
Datensignal einer weiteren Verarbeitung zugeleitet werden
kann.
In der entgegengesetzten Übertragungsrichtung, also in Sende
richtung, werden ein zweites digitales Sprachsignal über ei
nen Eingang 24 einem digitalen Tiefpaßfilter 25 und ein zwei
tes digitales Datensignal über einen Eingang 26 einem Hoch
paßfilter 27 zugeführt. Das digitale Tiefpaßfilter 25 und das
digitale Hochpaßfilter 27 bilden einen digitalen POTS-Split
ter 28, der sich durch Programmierung der Filterkoeffizienten
der beiden digitalen Filter 25 und 27 einstellen und verän
dern läßt.
Nach der Filterung im POTS-Splitter 28 werden das digitale
Sprachsignal und das digitale Datensignal in einem digitalen
Summierer 29 zu einem digitalen Sendesignal addiert und einem
Digital/Analog-Wandler 30 zugeführt. Der Digital/Analog-
Wandler 30 wandelt das zusammengeführte digitale Sendesignal
in ein analoges breitbandiges Sendesignal um, das der Sende
leitung 17b der analogen Telefon-Teilnehmeranschlußleitung 17
zur Sendeübertragung zugeleitet wird.
Trotz aller Vorteile gegenüber der analogen POTS-Splitter-
Lösung nach Fig. 1 bestehen bei der vorgeschlagenen digitalen
POTS-Splitter-Lösung nach der Fig. 2 zwischen den beiden
Übertragungssystemen, nämlich demjenigen zur Übertragung von
Datensignalen und demjenigen zur Übertragung von Sprachsigna
len, immer noch gegenseitige Abhängigkeiten.
In der Fig. 3 ist das Prinzipschaltbild einer durch die Er
findung vorgeschlagenen Lösung einer Leitungsabschlußeinrich
tung dargestellt, welche die Nachteile der anhand der Fig. 1
und 2 beschriebenen, bekannten Lösungen nicht aufweist.
In der ersten Übertragungsrichtung, also in der Empfangsrich
tung der in Fig. 3 dargestellten Leitungsabschlußeinrichtung
nach der Erfindung, wird über die Empfangsleitung 31a einer
analogen Telefon-Teilnehmeranschlußleitung 31 ein breitbandi
ges analoges Signal im Empfangspfad herangeführt und in zwei
Pfade 32 und 33 aufgetrennt, von denen der eine 32 für die
analoge Übertragung von ersten niederfrequenten schmalbandi
gen Sprachsignalen und der andere 33 für die Übertragung von
ersten höherfrequenten breitbandigen Datensignalen sorgen
soll. Vor einem Analog/Digital-Wandler 34 ist im analogen
Sprachsignalpfad 32 noch ein analoges Tiefpaßfilter 35 zur
Sprachbandbegrenzung angeordnet.
Im abgezweigten Datensignalpfad 33 liegt vor einem Ana
log/Digital-Wandler 36 noch ein Subtraktionsglied 37. Das an
einem Ausgang 38 anstehende erste digitale Sprachsignal kann
dann einer weiteren Verarbeitung zugeführt werden, genauso
wie das an einem Ausgang 39 anstehende erste digitale Daten
signal, das in der gezeigten Darstellung noch über ein mit
tels eines Schalters 40 abschaltbares digitales Hochpaßfilter
41 gefiltert wird, einer weiteren Verarbeitung zugeleitet
werden kann. Das abschaltbare Hochpaßfilter 41 ist vorgese
hen, damit bei Schließen des Schalters 40 über den analogen
Datensignalpfad 33 ein Sprachband-Modem Anwendung finden
kann.
In der entgegengesetzten Übertragungsrichtung, also in Sende
richtung, werden ein zweites digitales Sprachsignal über ei
nen Eingang 42 einem digitalen Tiefpaßfilter 43 und ein zwei
tes digitales Datensignal über einen Eingang 44 einem Hoch
paßfilter 45 zugeführt. Das digitale Tiefpaßfilter 43 und das
digitale Hochpaßfilter 45 bilden einen digitalen POTS-Split
ter 46, der sich durch Programmierung der Filterkoeffizienten
der beiden digitalen Filter 43 und 45 einstellen und verän
dern läßt. Nach der Filterung im POTS-Splitter 46 werden das
digitale Sprachsignal und das digitale Datensignal in einem
digitalen Summierer 47 zu einem digitalen Sendesignal addiert
und einem Digital/Analog-Wandler 48 zugeführt. Der Digi
tal/Analog-Wandler 48 wandelt das zusammengeführte digitale
Sendesignal in ein analoges breitbandiges Sendesignal um, das
der Sendeleitung 31b der analogen Telefon-Teilnehmeranschluß
leitung 31 zur Sendeübertragung zugeleitet wird.
Von großer Bedeutung ist ein Balancefilter 49, das zwischen
dem Breitband-Sendesignalausgang am Ausgang des Digi
tal/Analog-Wandlers 48 und dem Subtrahiereingang des Subtrak
tionsgliedes 37 im analogen Datensignalpfad 33 des Empfangs
pfades angeordnet ist. Das Balancefilter 49 wird somit von
den der Sendeleitung 31b der Teilnehmeranschlußleitung 31 zu
geführten analogen Breitband-Sendesignalen angesteuert und
sein Ausgangssignal wird mit einem in den analogen Datensi
gnalpfad 33 eingeführten Empfangssignal verknüpft.
Das Balancefilter 49 dient damit zur Datenechokompensation im
Datensignalpfad. In der Senderichtung erfolgt dagegen die
Trennung der beiden Signalwege durch die beiden einen digita
len POTS-Splitter 46 bildenden digitalen Filter 43 und 45.
Dadurch werden der Echokompensationspfad für die Daten und
eine Impedanzanpassungsschleife für das Sprachband aufgebro
chen und somit die gegenseitige Beeinflussung auf ein Minimum
reduziert.
Die in den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiele
zeigen die Anwendung der Leitungsabschlußeinrichtung nach der
Erfindung z. B. in einer Vermittlungsstelle. Eine Anwendung
der Leitungsabschlußeinrichtung ist jedoch beim Teilnehmer
genauso möglich.
Bei der in der Fig. 4 dargestellten Schaltung sendet und emp
fängt ein Teilnehmer T sowohl ein schmalbandiges niederfre
quentes Sprachsignal mit einem analogen Teilnehmerendgerät
50, das beispielsweise ein Telefon oder ein Sprachband-Modem
sein kann, als auch ein breitbandiges höherfrequentes Daten
signal mit einem digitalen Teilnehmerendgerät 51, das bei
spielsweise ein Rechner mit einem ADSL-Modem sein kann, über
eine zu einem Telefon-Netzwerk N gehörende Teilnehmeran
schlußleitung 52, die aus einer Kupferdoppelader besteht, an
eine Vermittlungsstelle V. Dazu sind das analoge Teilnehmer
endgerät 50 und das digitale Teilnehmerendgerät 51 jeweils
über eine Zweidrahtleitung mit einem ersten Teilnehmeran
schluß 53 (ATU-R = ADSL Transmission Unit Remote) verbunden,
wobei der erste Teilnehmeranschluß 53 mit der Teilnehmeran
schlußleitung 52 verbunden ist.
In der Vermittlungsstelle V ist die Teilnehmeranschlußleitung
52 mit einem zweiten Teilnehmeranschluß 54 (ATU-C = ADSL
Transmission Unit Central) verbunden. Der zweite Teilnehmer
anschluß 54 ist wiederum über eine Zweidrahtleitung mit einer
Teilnehmerleitungsschaltung 55 (SLIC = Subscriber Line Inter
face) verbunden. Die Teilnehmerleitungsschaltung 55 dient zur
elektrischen Anpassung an die Teilnehmeranschlußleitung 52
und wirkt als Gabelschaltung für die bidirektionale Teilneh
meranschlußleitung 52.
Mit der Teilnehmerleitungsschaltung 55 ist eine Leitungsab
schlußeinrichtung 56 verbunden, die zwei Analog/Digital-Wand
ler 57 und 58, einen Digital/Analog-Wandler 59, ein Balance
filter 60, ein Subtraktionsglied 61 und einen digitalen POTS-
Splitter 62 aufweist.
In einer ersten Übertragungsrichtung (= Empfangsrichtung für
die Leitungsabschlußeinrichtung 56) wird auf der Leitungsab
schlußeinrichtung 56 in einem abgezweigten analogen Signal
pfad für Sprachsignale ein breitbandiges analoges Signal vom
Analog/Digital-Wandler 57 in ein digitales Empfangssignal für
Sprache umgesetzt. Vorzugsweise wird dafür ein überabtasten
der Sigma-Delta-Analog/Digital-Wandler verwendet, da nur ein
fache Antialiasing-Filter niedriger Ordnung zur Bandbegren
zung benötigt werden. Davon abgetrennt wird in einem Signal
pfad für Datensignale das breitbandige analoge Signal über
das Subtraktionsglied 61 geführt und im Analog/Digital-Wand
ler 58 in ein digitales Empfangssignal für Daten umgewandelt.
Vorzugsweise wird auch dafür ein überabtastender Sigma-Delta-
Analog/Digital-Wandler verwendet. Dem Subtrahiereingang des
Subtraktionsgliedes 61 wird das Ausgangssignal des Balance
filters 60 zugeleitet.
Dem Analog/Digital-Wandler 57 im Sprachpfad ist im digitalen
POTS-Splitter 62 ein erstes digitales Tiefpaßfilter 63 und
dem Analog/Digital-Wandler 58 im Datenpfad ein erstes digita
les Hochpaßfilter 64 nachgeschaltet, das mittels eines Schal
ters 65 überbrückbar ist. Durch Programmierung der Filter
koeffizienten ist dabei die Filterfunktion einstellbar. Wer
den das erste digitale Tiefpaßfilter 63 und das erste digi
tale Hochpaßfilter 64 durch ein Programm in einem digitalen
Signalprozessor realisiert, ist im Gegensatz zu einem fest
verdrahteten digitalen Filter durch Änderung des Programms,
bei dem nur die Filterkoeffizienten einstellbar sind, auch
die Ordnung des Filters einstellbar.
Das erste digitale Tiefpaßfilter 63 filtert aus dem Ausgangs
signal des Analog/Digital-Wandlers 57 ein erstes digitales
Sprachsignal. Das erste digitale Hochpaßfilter 64 filtert aus
dem Ausgangssignal des Analog/Digital-Wandlers 58 ein erstes
digitales Datensignal.
Das erste digitale Sprachsignal und das erste digitale Daten
signal werden dann einer digitalen Sprachverarbeitungsein
richtung 66 bzw. einer digitalen Datenverarbeitungseinrich
tung 67 zugeführt, die das erste digitale Sprachsignal bzw.
das erste digitale Datensignal verarbeiten und in ein digita
les Sprachnetzwerk 68 bzw. in ein digitales Datennetzwerk 69
einspeisen. Das digitale Sprachnetzwerk 68 und das digitale
Datennetzwerk 69 verbinden entsprechende Vermittlungsstellen
untereinander.
In einer zweiten Übertragungsrichtung ( = Senderichtung für
die Leitungsabschlußeinrichtung 56) empfangen die digitale
Sprachverarbeitungseinrichtung 66 und die digitale Datenver
arbeitungseinrichtung 67 ein zweites digitales Sprachsignal
bzw. ein zweites digitales Datensignal über das digitale
Sprachnetzwerk 68 bzw. das digitale Datennetzwerk 69.
Die digitale Sprachverarbeitungseinrichtung 66 und die digi
tale Datenverarbeitungseinrichtung 67 führen das zweite digi
tale Sprachsignal bzw. das zweite digitale Datensignal einem
zweiten digitalen Tiefpaßfilter 70 bzw. einem zweiten digita
len Hochpaßfilter 71 im digitalen POTS-Splitter 62 zu. Dabei
sind das zweite digitale Tiefpaßfilter 70 und das zweite di
gitale Hochpaßfilter 71 durch Programmierung der Filter
koeffizienten einstellbar.
Werden das zweite digitale Tiefpaßfilter 70 und das zweite
digitale Hochpaßfilter 71 durch ein Programm in einem digita
len Signalprozessor realisiert, so ist im Gegensatz zu einem
festverdrahteten digitalen Filter durch Änderung des Pro
gramms, bei dem nur die Filterkoeffizienten einstellbar sind,
auch die Ordnung des jeweiligen Filters einstellbar.
Nach der Filterung werden das digitale Sprachsignal und das
digitale Datensignal in einem digitalen Summierer 72 zu einem
digitalen Sendesignal addiert und dem Digital/Analog-Wandler
59 zugeführt. Der Digital/Analog-Wandler 59 wandelt das digi
tale Sendesignal in ein analoges breitbandiges Sendesignal
um, das der Teilnehmerleitungsschaltung 55 zum Senden über
die Teilnehmeranschlußleitung 52 zugeführt wird. Ein Teil
dieses analogen breitbandigen Sendesignals wird in der Lei
tungsabschlußschaltung 56 vom Ausgang des Digital/Analog-
Wandlers 59 abgezweigt und dem Balancefilter 60 zugeführt,
dessen Ausgangssignal dem Subtrahiereingang des Subtraktions
gliedes 61 im empfangsseitigen analogen Datensignalpfad ein
gespeist wird.
Die spektrale Verteilung auf der Teilnehmeranschlußleitung 52
bei einer Übertragung mit dem ADSL-Verfahren ist in Fig. 10
und Fig. 11 dargestellt und wird im folgenden erläutert.
Die Übertragungsbandbreite einer Kupferdoppelader (Zweidraht
leitung) beträgt ca. 1,1 MHz. Im einem unteren Frequenzbe
reich, schematisch beginnend mit 0 Hz, liegt das Sprachband
(POTS). Oberhalb des Sprachbandes beginnt das Datenband, das
sich in ein erstes Frequenzband US und ein zweites Frequenz
band DS aufteilt.
Im ersten Frequenzband US ( = Upstream-Frequenzband) werden
Daten von einem Teilnehmer in eine Vermittlungsstelle über
tragen; im zweiten Frequenzband DS ( = Downstream-Frequenz
band) werden Daten von der Vermittlungsstelle zum Teilnehmer
übertragen. Das Upstream-Frequenzband ist bei ADSL-Verfahren
schmaler als das Downstream-Frequenzband.
Die in Fig. 10 dargestellte Aufteilung des Datenbandes in
zwei getrennte Frequenzbänder zur Datenübertragung in zwei
getrennten Frequenzbändern US und DS wird als Frequency Divi
sion Multiplexing (FDM) bezeichnet.
In Fig. 11 ist ebenfalls die spektrale Verteilung des schmal
bandigen POTS-Sprachbandes und des breitbandigen Datenbandes
beim ADSL-Datenübertragungsverfahren dargestellt, wobei das
Datenband ein zusammenhängendes Frequenzband aufweist, das
sowohl das Upstream-Frequenzband US als auch das Downstream-
Frequenzband DS aufweist. Da sich das Upstream- und das Down
stream-Frequenzband teilweise überlappen, muß zur Trennung
des Upstream- und Downstream-Frequenzbandes eine Echokompen
sation (EC = Echo Cancellation) angewendet werden. Der Vor
teil bei einer Datenübertragung mit Echokompensation ist ein
breiteres Downstream-Frequenzband, wodurch von der Vermitt
lungsstelle zum Teilnehmer eine höhere Datenrate ermöglicht
wird.
In Fig. 5 ist das Blockschaltbild eines zweiten Ausführungs
beispiels einer Leitungsabschlußeinrichtung nach der Erfin
dung für eine Teilnehmeranschlußleitung dargestellt.
Die mit 73 bezeichnete Leitungsabschlußeinrichtung, die in
vorteilhafter Weise als integrierter Schaltungsbaustein aus
geführt wird, ist über eine Empfangsleitung 74 und eine Sen
deleitung 75 mit einer Teilnehmerleitungsschaltung 76 verbun
den. Ein breitbandiges Empfangssignal, das von der Teilneh
merleitungsschaltung 76 über die Empfangsleitung 74 der Lei
tungsabschlußeinrichtung 73 zugeführt wird, wird dort in ei
nen analogen Sprachsignalpfad und in einen analogen Datensi
gnalpfad aufgetrennt und in letzterem zunächst einem analogen
Subtraktionsglied 77 zugeleitet.
Das analoge Subtraktionsglied 77 subtrahiert vom Empfangssig
nal ein im Empfangssignal enthaltenes Sendesignal, was eine
Datensignal-Echokompensation bewirkt. Dazu wird das Sendesi
gnal durch ein Balancefilter 78 gefiltert. Das Balancefilter
78 filtert durch Hochpaßfilterung die im Sendesignal enthal
tenen analogen Sprachsignale aus. Die Sprachsignale un
terliegen somit nicht der Echokompensation. Das Balancefilter
78 filtert mit einer Übertragungsfunktion, die der Übertra
gungsfunktion der angeschlossenen Kupferdoppelader ent
spricht. Das am Ausgang des Balancefilters 78 anliegende Si
gnal entspricht somit einem im Empfangssignal enthaltenen
Echo-Signal des Sendesignals und wird durch das analoge Sub
traktionsglied 77 vom Empfangssignal im analogen Datensignal
pfad subtrahiert.
Im analogen Datensignalpfad ist dem analogen Subtraktions
glied 77 eine Schaltung 79 zur automatischen Verstärkungsre
gelung (AGC = Automatic Gain Control) nachgeschaltet. Am Ein
gang der AGC-Schaltung 79 liegt das echokompensierte Datensi
gnal an. Die AGC-Schaltung 79 regelt im analogen Datensignal
pfad die Amplitude des echokompensierten Empfangssignals für
die Weiterverarbeitung, so daß Frequenzen des Datenbandes,
die eine geringe spektrale Leistung aufweisen, verstärkt wer
den.
Der AGC-Schaltung 79 ist ein Antialiasing-Filter 80 zur Band
begrenzung nachgeschaltet, das alle Frequenzen oberhalb des
Upstream-Frequenzbandes des Datenbandes entsprechend der Ab
tastrate eines nachgeschalteten Analog/Digital-Wandlers 81
ausfiltert. Dem Antialiasing-Filter 80 ist als Analog/Digi
tal-Wandler 81 ein überabtastender Sigma-Delta-Analog/Digi
tal-Wandler nachgeschaltet, der das analoge echokompensierte,
amplitudengeregelte und bandbegrenzte Empfangssignal der Da
ten in ein digitales Empfangssignal der Daten, umsetzt.
Auch der am Empfangseingang der Leitungsabschlußeinrichtung
73 abgetrennte analoge Sprachsignalpfad enthält zuerst eine
AGC-Schaltung 82 und danach ein Antialiasing-Filter 83 zur
Bandbegrenzung, das alle Frequenzen oberhalb des Sprachbandes
entsprechend der Abtastrate eines nachgeschalteten Ana
log/Digital-Wandlers 84 ausfiltert, der ebenfalls als überab
tastender Sigma-Delta-Analog/Digital-Wandler augebildet wer
den kann.
Das am Ausgang des Analog/Digital-Wandlers 84 abgenommene di
gitale Empfangssignal im Sprachpfad wird einem ersten Dezima
tionsfilter 85 und das am Ausgang des Analog/Digital-Wandlers
81 abgenommene digitale Empfangssignal im Datenpfad einem
zweiten Dezimationsfilter 86 zugeführt. Das erste Dezima
tionsfilter 85 führt eine digitale Tiefpaßfilterung mit dem
digitalen Empfangssignal im Sprachpfad durch und verringert
dann die Abtastrate von 4 MHz durch Dezimation auf eine Ab
tastrate von 64 kHz, so daß ein 1 Bit-Datenstrom mit 64 kHz-
Abtastrate (64 kbps-Datenstrom) am Ausgang des ersten Dezima
tionsfilters 85 anliegt. Dieser 64 kbps-Datenstrom ist zur
weiteren Sprachverarbeitung und Einspeisung in das digitale
Sprachnetz geeignet. Die Grenzfrequenz der digitalen Tiefpaß
filterung ist so eingestellt, daß aus dem digitalen Empfangs
signal das Datenband weggefiltert wird und nur das Sprachband
übrigbleibt. Der am Ausgang des ersten Dezimationsfilters 85
anliegende 64 kbps-Datenstrom wird dann einer digitalen
Sprachverarbeitungseinrichtung 87 zugeführt.
Das zweite Dezimationsfilter 86 führt ebenfalls eine Tiefpaß
filterung mit dem digitalen Empfangssignal durch und verrin
gert dann die Abtastrate von 4 MHZ auf eine Abtastrate von
276 kHz, so daß am Ausgang des zweiten Dezimationsfilters 86
ein 1 Bit-Datenstrom mit 276 kHz (276 kbps-Datenstrom) an
liegt. Dabei liegt die Grenzfrequenz der Tiefpaßfilterung
über der höchsten Frequenz des Datenbandes. Der am Ausgang
des zweiten Dezimationsfilters 86 anliegende 256 kbps-Daten
strom wird einer Datenverarbeitungseinrichtung 88 zur Weiter
verarbeitung zugeführt. Die Datenverarbeitungseinrichtung 88
kann den 276 kbps-Datenstrom einer in der Fig. 5 nicht darge
stellten Hochpaßfilterung zuführen, um noch vorhandene Reste
des digitalen Sprachsignals wegzufiltern.
Nachfolgend wird die Verarbeitung eines Sendesignals durch
die Leitungsabschlußeinrichtung 73 beschrieben.
Ein zu sendendes digitales Sprachsignal, dargestellt durch
einen 1 Bit-Datenstrom mit einer Abtastrate von 64 kHz, wird
von der Sprachverarbeitungseinrichtung 87 einem ersten Inter
polationsfilter 89 in der Leitungsabschlußeinrichtung 73 zu
geführt. Das erste Interpolationsfilter 89 erhöht die Abtast
rate von 64 kHz des digitalen Sprachsignals auf eine Abtast
rate von 17 MHz zur Weiterverarbeitung.
Ein zu sendendes digitales Datensignal, dargestellt durch ei
nen 1 Bit-Datenstrom mit 1,1 MHz, wird von der Datenverarbei
tungseinrichtung 88 einem zweiten Interpolationsfilter 90 in
der Leitungsabschlußeinrichtung 73 zugeführt. Das zweite In
terpolationsfilter 90 erhöht die Abtastrate von 1,1 MHz des
digitalen Datensignals ebenfalls auf die Abtastrate von
17 MHz zur Weiterverarbeitung. Nach der Interpolation weisen
das digitale Sprachsignal und das digitale Datensignal die
selbe Abtastrate von 17 MHz auf.
Beide Signale werden einem digitalen Summieren 91 zugeführt,
der ein digitales Sendesignal durch Addition des digitalen
Sprachsignals und des digitalen Datensignals erzeugt. Das di
gitale Sendesignal wird einem digitalen Noise-Shaper-Filter
92 zugeführt, welches das im digitalen Sendesignal enthaltene
Quantisierungsrauschen unterdrückt. Ferner paßt das Noise-
Shaper-Filter 92 die Wortbreite des digitalen Sendesignals an
die Verarbeitungswortbreite eines nachgeschalteten Digi
tal/Analog-Wandlers 93 an.
Das so gefilterte digitale Sendesignal wird dann vom Digi
tal/Analog-Wandler 93 in ein analoges breitbandiges Sendesi
gnal umgesetzt, das von einem dem Digital/Analog-Wandler 93
nachgeschalteten Tiefpaßfilter 94 gefiltert wird. Die Grenz
frequenz des Tiefpaßfilters 94 liegt dabei über der höchsten
Frequenz des Datenbandes. Das Tiefpaßfilter 94 filtert Stör
frequenzen oberhalb des zur Übertragung genutzten Spektrums.
Mit einer dem Tiefpaßfilter 94 nachgeschalteten Leistungsan
passungsschaltung 95 (PCB = Power Cutback) wird die spektrale
Leistungsverteilung des breitbandigen Sendesignals zur Wei
terverarbeitung in der Teilnehmerleitungsschaltung 76, der
das breitbandige Sendesignal über die Sendeleitung 75 zuge
führt wird, angepaßt. Insbesondere bei kurzen Leitungslängen
der Teilnehmerleitung wird die spektrale Leistung des breit
bandigen Sendesignals zurückgenommen, um die Verlustleistung
zu begrenzen und Aussteuerprobleme zu vermeiden.
Ein Teil dieses analogen breitbandigen Sendesignals wird in
der Leitungsabschlußschaltung 73 vom Ausgang der Leistungsan
passungsschaltung 95 abgezweigt und dem Balancefilter 78 zu
geführt, dessen Ausgangssignal dem Subtrahiereingang des Sub
traktionsgliedes 77 im empfangsseitigen analogen Datensignal
pfad eingespeist wird.
Bei der vorstehend beschriebenen Schaltung nach der Fig. 5
ist kein analoger POTS-Splitter vorhanden. Durch die zusätz
liche Auftrennung des analogen Empfangspfades, im Beispiel
ist dies der Upstream-Pfad, in die beiden getrennten Pfade
für Sprache und Daten ergibt sich durch die unterschiedlich
gestaltbaren AGC-Stufen 79 und 82 eine optimal auszulegende
Anpassung der Analog/Digital-Wandler 81 und 84 auf die ent
sprechenden Signalpegel.
Der Echokompensationspfad für die Datensignale über das Ba
lancefilter 78 und eine Impedanzanpassungsschleife sind un
terschiedlich, wodurch sich verschiedene Impedanzanforderun
gen bei minimaler gegenseitiger Beeinflussung erfüllen las
sen. Das für die analoge Echokompensation erforderliche Ba
lancefilter 78 kann analog oder aber digital ausgeführt wer
den.
Die Fig. 6 und 7 stellen zwei Varianten einer Leitungsab
schlußeinrichtung (Line Card: B-QAP; Broadband-Quad Analog
POTS) dar, die im wesentlichen mit der in der Schaltung von
Fig. 5 eingesetzten Leitungsabschlußeinrichtung 73 überein
stimmen und als ein einheitlicher integrierter Schaltungsbau
stein ausgeführt sind.
Im analogen Sprachsignal-Empfangspfad ist vor dem Analog/Di
gital-Wandler 84 nur ein sprachbandbegrenzendes Tiefpaßfilter
96 vorgesehen. Das Balancefilter 78 ist analog ausgeführt.
Zur Impedanzanpassung im Sprachband an eine analogseitig in
stallierte, in der Fig. 6 nicht dargestellte Leitung kann ein
einstellbares Verstärkungsglied 97 vorgesehen werden, das vom
empfangenen analogen Sprachsignal des Sprachsignalpfades an
gesteuert wird. Der Ausgang des Verstärkungsgliedes 97 ist
mit dem Subtrahiereingang eines analogen Subtraktionsgliedes
98 verbunden, über dessen anderen Eingang und dessen Ausgang
das analoge breitbandige Sendesignal geführt wird.
Die in Fig. 7 gezeigte Variante der Leitungsabschlußeinrich
tung unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 6 nur da
durch, daß das Balancefilter in digitaler Form als digital
gesteuertes FIR-Filter 99 ausgeführt ist, dem ein Digi
tal/Analog-Wandler 100 nachgeschaltet ist.
Fig. 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer insbesondere für
die Implementierung von xDSL-Verfahren, z. B. ADSL. Lite bzw.
G. Lite, einsetzbaren Leitungsabschlußeinrichtung (Line Card)
mit zwei einen Chipsatz bildenden, integrierten Schaltungs
bausteinen 101 und 102, von denen der Schaltungsbaustein 101
eine als analoger Hochvoltbaustein ausgeführte Teilnehmerlei
tungsschaltung (B-SLIC; Broadband-Subscriber Line Interface
Circuit) ist, welche die Teilnehmeranschlußleitung mit Strom
versorgt und als Anpaßglied an die Teilnehmeranschlußleitung
und Gabelschaltung dient, und der andere Schaltungsbaustein
102 ein Niedervoltbaustein ist.
Das besondere an der in Fig. 8 gezeigten Implementierung ist,
daß die Trennung von Sprachband und Datenband in der Emp
fangsrichtung (Upstream-Richtung) im durch den integrierten
Schaltungsbaustein 101 realisierten analogen Hochvoltteil
ausgeführt wird, wogegen in der Senderichtung (Downstream-
Richtung) die Trennung dieser beiden Bänder im Bereich der
digitalen Filter im Niedervoltbaustein 102 erfolgt. Diese be
sondere Auftrennlösung auf der Empfangsseite führt dazu, daß
auch das Balancefilter 78 sowie das Subtraktionsglied 77 im
separaten Hochvoltbaustein 101 enthalten sind. In Empfangs
richtung ist in den beiden getrennten Pfaden für Daten und
Sprache zwischen den beiden integrierten Schaltungsbausteinen
101 und 102 jeweils eine kapazitive Kopplung vorgesehen, wo
durch dort eine Gleichstromverbindung verhindert wird. In
Fig. 8 sind sich hinsichtlich ihrer Funktion entsprechende
Blöcke mit den gleichen Bezugszeichen versehen wie in Fig. 6.
Die Chiparchitektur kann bei Berücksichtigung von Sicher
heitsabständen auch so gestaltet werden, daß das Balancefil
ter 78 und das Subtraktionsglied 77 und damit die gesamte
empfangsseitige (upstream) Auftrennung in den analogen
Sprach- und Datensignalpfad in einem gemeinsamen integrierten
Schaltungsbaustein, der also in einem digitalen Teil auch die
sendeseitige (downstream) Digitalfilterauftrennung enthält,
angeordnet ist.
Eine solche Gesamtarchitektur ist in Blockschaltbildform in
Fig. 9 dargestellt, wonach die Teilnehmerleitungsschaltung
(B-SLIC; Broadband-Subscriber Line Interface Circuit), welche
die Teilnehmeranschlußleitung mit Strom versorgt und als An
paßglied an die Teilnehmeranschlußleitung und Gabelschaltung
dient, in einem ersten integrierten Schaltungsbaustein 103
und die empfangs- und sendeseitige Daten- und Sprachsignal
auftrennung (B-QAP)in einem zweiten integrierten Schaltungs
baustein 104 enthalten ist. Auch in Fig. 9 sind die sich hin
sichtlich ihrer Funktion entsprechenden Blöcke mit den glei
chen Bezugszeichen versehen wie in Fig. 6, die eine ähnliche
Schaltung in Blockschaltbildform zeigt.
Bezugszeichenliste
1
Telefon-Teilnehmeranschlußleitung
1
a Empfangsleitung
1
b Sendeleitung
2
Tiefpaßfilter
3
Analog/Digital-Wandler
4
Ausgang
5
Hochpaßfilter
6
Analog/Digital-Wandler
7
Ausgang
8
Analoger POTS-Splitter
9
Eingang
10
Digital/Analog-Wandler
11
Tiefpaßfilter
12
Eingang
13
Digital/Analog-Wandler
14
Hochpaßfilter
15
Analoger POTS-Splitter
16
Summierer
17
Telefon-Teilnehmeranschlußleitung
17
a Empfangsleitung
17
b Sendeleitung
18
Analog/Digital-Wandler
19
Digitaler POTS-Splitter
20
Digitales Tiefpaßfilter
21
Digitales Hochpaßfilter
22
,
23
Ausgang
24
Eingang
25
Digitales Tiefpaßfilter
26
Eingang
27
Digitales Hochpaßfilter
28
Digitaler POTS-Splitter
29
Summierer
30
Digital/Analog-Wandler
31
Telefon-Teilnehmeranschlußleitung
31
a Empfangsleitung
31
b Sendeleitung
32
,
33
Analoge Pfade
34
Analog/Digital-Wandler
35
Analoges Tiefpaßfilter
36
Analog/Digital-Wandler
37
Subtraktionsglied
38
,
39
Ausgänge
40
Schalter
41
Digitales Hochpaßfilter
42
Eingang
43
Digitales Tiefpaßfilter
44
Eingang
45
Digitales Hochpaßfilter
46
Digitaler POTS-Splitter
47
Digitaler Summierer
48
Digital/Analog-Wandler
49
Balancefilter
50
,
51
Teilnehmerendgeräte
52
Teilnehmeranschlußleitung
53
Erster Teilnehmeranschluß
54
Zweiter Teilnehmeranschluß
55
Teilnehmerleitungsschaltung
56
Leitungsabschlußeinrichtung
57
,
58
Analog/Digital-Wandler
59
Digital/Analog-Wandler
60
Balancefilter
61
Subtraktionsglied
62
POTS-Splitter
63
Tiefpaßfilter
64
Hochpaßfilter
65
Schalter
66
Sprachverarbeitungseinrichtung
67
Datenverarbeitungseinrichtung
68
Sprachnetzwerk
69
Datennetzwerk
70
Tiefpaßfilter
71
Hochpaßfilter
72
Summierer
73
Leitungsabschlußeinrichtung
74
Empfangsleitung
75
Sendeleitung
76
Teilnehmerleitungsschaltung
77
Subtraktionsglied
78
Balancefilter
79
AGC-Schaltung (Automatische Verstärkungsregelung)
80
Antialiasing-Filter
81
Analog/Digital-Wandler
82
AGC-Schaltung (Automatische Verstärkungsregelung)
83
Antialiasing-Filter
84
Analog/Digital-Wandler
85
,
86
Dezimator
87
Sprachverarbeitungseinrichtung
88
Datenverarbeitungseinrichtung
89
,
90
Interpolationsfilter
91
Summierer
92
Noise-Shaper-Filter
93
Digital/Analog-Wandler
94
Tiefpaßfilter
95
Leistungsanpassungsschaltung
96
Tiefpaßfilter
97
Verstärkungsglied
98
Subtraktionsglied
99
Digitales FIR-Filter
100
Digital/Analog-Wandler
101
,
102
Integrierte Schaltungsbausteine (Chips)
103
,
104
Integrierte Schaltungsbausteine (Chips)
DS Zweites Frequenzband
EC Echokompensation (Echo Cancellation)
FDM Frequenzmultiplex (Frequency Division Multiplexing)
N Telefon-Netzwerk
POTS Sprachband (Plain Old Telephone System)
T Teilnehmer
US Erstes Frequenzband
V Vermittlungsstelle