DE19932519A1 - Vorrichtung zum Entleeren von Spraydosen - Google Patents
Vorrichtung zum Entleeren von SpraydosenInfo
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Abstract
Beschrieben wird eine Vorrichtung zum Entleeren von Spraydosen (1), mit einer Öffnungseinrichtung (20) zum Einbringen einer Ausströmöffnung (8) in den Boden (2) der Spraydose (1), durch die der Inhalt der Spraydose (1) abgeführt wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entleeren von Spraydosen, mit einer
Öffnungseinrichtung zum Einbringen einer Ausströmöffnung in eine Wandung der
Spraydose, durch die der Inhalt der Spraydose abgeführt wird.
Um benutzte Spraydosen bzw. die in den Spraydosen noch enthaltenen restlichen
Inhaltsstoffe einem Recycling zuzuführen, müssen die Spraydosen möglichst
restlos kontrolliert geleert werden, wobei die Inhaltsstoffe aufgefangen werden.
Aus der DE 197 01 460 A1 ist ein Verfahren zur Aufbereitung und Wiederverwer
tung von Spraydosen und der darin enthaltenen restlichen Inhaltsstoffe bekannt.
Bei diesem Verfahren wird zunächst der aus Kunststoff bestehende Ventilsprüh
kopf entfernt und durch den Sprühkopfkanal die Dose mit Druckluft beaufschlagt.
Anschließend wird in die Dose eine Ausströmöffnung eingebracht, aus der die
Druckluft wieder herausströmt und dabei die restlichen Inhaltsstoffe mitnimmt. Die
Ausströmöffnung wird hierbei angrenzend an die untere Rollnaht in die Seiten
wand eingebracht. Ungünstigerweise wird beim Einbringen der Ausströmöffnung
die Seitenwandung der Dose häufig verformt. Diese Verformungen können zu
Schwierigkeiten bei der Abdichtung der Öffnung gegenüber der Umgebung und
damit der gezielten Ableitung der restlichen Inhaltsstoffe in den Sammelbehälter
führen.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Alternative zu diesem bekannten
Stand der Technik zu schaffen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Öffnungseinrichtung derart angeord
net ist, daß die Ausströmöffnung in den Boden der Spraydose eingebracht wird.
Die Bodenwandung einer Spraydose ist entweder gerade oder nach innen ge
wölbt. Die Verformungskräfte, die durch eine Nadel oder ein ähnliches Instrument
beim Einbringen der Öffnung auf diese Wandung einwirken, werden daher
günstiger in der Wandung verteilt, so daß das Einbringen der Ausströmöffnung
nicht zu einer unerwünschten Verformung der Dosenwandung führt.
Die Vorrichtung kann daher vorteilhafterweise einfach mit einem Dichtkopf verse
hen werden, welcher in einer Entleerungsposition die Ausströmöffnung während
des Entleerungsvorgangs umgibt und dicht an die Wandung der Spraydose an
schließt.
Vorzugsweise weist der Dichtkopf eine Dichtfläche auf, welche in der Entlee
rungsposition am unteren Rand der Spraydose dicht anliegt. Selbst wenn es zu
geringen Verformungen innerhalb der Bodenwandung kommen würde, so ist die
ser Rand in der Regel von der Verformung nicht betroffen und bleibt stabil. Bei
den üblichen Dosen mit einem nach innen gewölbten Boden wird zwischen der
Dichtfläche und dem Boden ein Hohlraum gebildet.
Die Vorrichtung weist außerdem vorteilhafterweise eine Abdrückeinrichtung auf,
welche die Spraydosen zur Entleerung innen mit einem Überdruck beaufschlagt.
Hierzu wird die Spraydose durch die Abdrückeinrichtung mit Stickstoff gefüllt. Die
Verwendung von Stickstoff anstelle von Druckluft hat den Vorteil, daß eine Explo
sionsgefahr vermieden wird. Um den Stickstoffverbrauch zu minimieren und den
Stickstoffdruck in der Zuleitung unter dem Eigendruck der Spraydose halten zu
können, wird vorzugsweise die Spraydose erst nach einer vorgegebenen Zeit
nach dem Einbringen der Ausströmöffnung mit Stickstoff gefüllt. Hierzu weist die
Vorrichtung eine entsprechende Steuerung auf. Bei dieser Vorgehensweise wird
also zunächst die Ausströmöffnung eingebracht, durch welche die Inhaltsstoffe
aufgrund des noch in der Spraydose befindlichen Eigendrucks weitgehend ausge
drückt werden. Nach der vorgegebenen Zeitdauer wird dann ein künstlicher Über
druck mit Hilfe der Stickstoffüllung erzeugt, um die Entleerung zu beschleunigen,
so daß die Spraydose innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne vollständig ent
leert ist.
Die Abdrückeinrichtung kann einen Anschlußstutzen aufweisen, welcher in einer
Arbeitsposition die Aussprühöffnung an der Oberseite der Spraydose übergreift
und dicht an eine obere Wandung anschließt. Das Einfüllen des Stickstoffs erfolgt
dabei vorteilhafterweise nicht durch den Sprühkopfkanal, da bei den zum Recy
cling gelangenden Spraydosen dieser Kanal häufig zerstört ist. Statt dessen weist
die Abdrückeinrichtung eine zweite Öffnungseinrichtung auf, welche in die obere
Wandung der Spraydose, neben dem Sprühkopfkanal in den vom Anschlußstut
zen umgebenen abgedichteten Bereich, eine Einströmöffnung einbringt.
Die Öffnungseinrichtungen können zum Einbringen der Öffnungen jeweils bei
spielsweise einen Bohrer, einen Einstechbolzen oder eine Hohlnadel aufweisen.
Um eine möglichst hohe Arbeitsgeschwindigkeit zu erreichen, hat sich die Ver
wendung eines Einstechbolzens als günstig herausgestellt. Im Gegensatz zu ei
nem Bohrer wird hierbei zwar eine größere Verformungskraft auf die jeweilige
Wandung ausgeübt; dies spielt aber wegen der erfindungsgemäß ausgewählten
Positionen der Einstechpunkte und der Dichtflächen an der Spraydose keine
nachteilige Rolle. Gegenüber den Hohlnadeln haben die Einstechbolzen, welche
ein Loch in die Wandung einstechen und dann aus dem Loch heraus in eine Aus
gangsposition zurückkehren, den Vorteil der größeren Stabilität und damit einer
höheren Standzeit. Selbstverständlich ist die Erfindung aber nicht auf die Verwen
dung solcher Einstechbolzen beschränkt.
Zur Automatisierung der gesamten Vorrichtung ist diese mit Greifern versehen,
welche an einer Aufnahmestation die jeweils zu entleerenden Spraydosen ergrei
fen und zu einer Entleerungsstation befördern. An dieser Station befinden sich
unterhalb der Spraydose der an der unteren Wandung der Spraydose angreifende
Dichtkopf mit der Öffnungseinrichtung und oberhalb der Spraydose die an der
Oberseite der Spraydose angreifende Abdrückeinrichtung. Von dort werden die
Spraydosen von den Greifern nach dem Entleeren zu einer Abgabestation beför
dert und dort wieder losgelassen.
Mehrere Greifer können hierbei unter Bildung einer Endlosförderstrecke hinter-
bzw. nebeneinander gekoppelt sein. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
sind die Greifer hierzu auf einem rotierenden Fördertisch entlang des Tischum
fangs nebeneinander angeordnet.
Die Spraydosen werden den Greifern durch eine Zuführeinrichtung in der Auf
nahmeposition zugeführt und durch eine Abgabeeinrichtung wieder aus der Vor
richtung abgegeben.
Die gesamte Vorrichtung befindet sich vorteilhafterweise in einem Gehäuse, wel
ches die Vorrichtung gegenüber der Umgebung dicht abschließt. Das Gehäuse ist
während des Betriebs der Vorrichtung aus Gründen des Explosionsschutzes mit
Stickstoff befüllt. Die Zuführeinrichtung bzw. die Abgabeeinrichtung weisen dem
entsprechend Schleusen auf, an welchen die Spraydosen ein- und ausgeschleust
werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Hin
weis auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es stellen dar:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Spraydose während der Entleerung,
Fig. 2 eine Seitenansicht der gesamten Vorrichtung mit geöffnetem Gehäuse,
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung der Entleerungsstation der Vorrichtung
aus Fig. 2,
Fig. 4 einen Teilschnitt durch die Öffnungseinrichtung zum Einbringen der Aus
strömöffnung mit dem zugehörigen Dichtkopf,
Fig. 5 einen Teilschnitt durch den Anschlußstutzen und die Öffnungseinrichtung
der Abdrückeinrichtung,
Fig. 6 eine Seitenansicht eines Greifers der Vorrichtung nach den Fig.
2 und 3,
Fig. 7 eine Draufsicht auf einen Greifer nach Fig. 6.
Wie in Fig. 1 schematisch dargestellt, wird bei der erfindungsgemäßen Vorrich
tung eine Spraydose 1 an ihren Seitenwänden 3 während der Entleerung zwi
schen zwei Backen 81, 82 eines Greifers 80 gehalten. Von der Unterseite wird
eine Dichtvorrichtung 30 angesetzt, innerhalb der sich eine Öffnungseinrichtung
20 mit einem Einstechbolzen 21 befindet. Dieser Einstechbolzen 21 bringt eine
Ausströmöffnung 8 in die untere Wandung 2 der Spraydose ein. Nach dem Ein
bringen der Ausströmöffnung 8 kehrt der Einstechbolzen 21 wieder in eine Aus
gangsposition zurück. Durch den Eigendruck der Spraydose 1, der üblicherweise
bis zu ca. 8 bar betragen kann, wird diese zunächst über eine Kammer 34 im
Dichtkopf 30 und eine daran angeschlossene Entleerungsleitung 33 entleert, wo
bei die restlichen Inhaltsstoffe in einen Sammelbehälter (nicht dargestellt) geleitet
werden.
Um eine vollständige Entleerung in einer vorgegebenen Zeit zu gewährleisten,
wird nach dieser ersten Entleerungsphase durch den Eigendruck der Spraydose 1
eine Abdrückeinrichtung 60 angesetzt. Diese Abdrückeinrichtung weist einen An
schlußstutzen 61 auf, welcher den Sprühkopfkanal 6 der Spraydose 1 ggf. mit ei
nem darauf befindlichen Sprühkopf 7 umgreift und sich an die obere Wandung 5,
bzw. an einen in der oberen Wandung 5 ringförmig um den Sprühkopfkanal 6
ausgebildeten Kragen 10, anlegt. Innerhalb des Anschlußstutzens 61 befindet sich
ebenfalls eine Öffnungseinrichtung 65 mit einem Einstechbolzen 67, welcher ne
ben dem Sprühkopfkanal 6 eine Einströmöffnung einbringt und welcher sich dann
in eine Ausgangsposition zurückbewegt. Durch diese Einströmöffnung 9 wird über
eine Zuleitung 63 Stickstoff in die Spraydose 1 eingeleitet und die Spraydose 1
somit mit einem Überdruck, beispielsweise mit einem Druck von 6 bar, beauf
schlagt. Durch diesen Überdruck werden auch die restlichen Inhaltsstoffe aus der
Ausströmöffnung 8 durch die Entleerungsleitung 33 aus der Spraydose 1 heraus
gedrückt.
Da es beim Einstoßen der Einstechbolzen 21, 67 zu Funkenbildung kommen
kann, ist aus Gründen der Explosionssicherheit die gesamte Vorrichtung in einem
Gehäuse 120 angeordnet. Wie in Fig. 2 dargestellt, besteht dieses Gehäuse 120
aus einem Rahmen 122 mit vier Beinen 121. Der Rahmen 122 ist ringsum mit Ble
chen (nicht dargestellt) dicht verkleidet. Das gesamte Gehäuse ist während des
Betriebs ebenfalls mit Stickstoff, beispielsweise unter einem Druck von 0,2 bar,
gefüllt.
Die Spraydosen werden durch zwei parallel nebeneinander verlaufende Zuführ
rohre 101 in das Innere des Gehäuses 120 zu einer Aufnahmestation I geführt. In
der Fig. 2 befinden sich die beiden Zuführrohre 101 hintereinander, so daß nur
ein Zuführrohr 101 sichtbar ist.
Um einen Austritt des Stickstoffs durch die Zuführrohre 101 zu verhindern, weisen
diese eine Schleuse 102 auf. Diese Schleuse 102 besteht aus jeweils zwei über
pneumatische oder hydraulische Zylinder 106 quer zur Längsrichtung der Zuführ
rohre verschiebbaren Schiebern 105, mit denen die Zuführrohre 101 verschlossen
werden können. Die Zylinder 106 sind hierzu an einer Halteplatte 103 befestigt,
welche über Streben 104 wiederum mit dem jeweiligen Zuführrohr 101 verbunden
sind. In der in Fig. 2 gezeigten Stellung befinden sich beide Schieber 105 in ei
ner mittleren Stellung. Während des Betriebs ist entweder der untere oder der
obere Schieber 105 geschlossen.
Durch die Zuführrohre 101 rutschen die Spraydosen 1 jeweils zwischen die geöff
neten Greifbacken 81, 82 eines entsprechend in der Aufnahmestation I positio
nierten Greifers 80. Bei diesen Greifbacken 81, 82 handelt es sich um Prismen-
Greifbacken die jeweils in einem Schlitten geführt werden. Durch eine Kopplung
über an den Greifbacken 81, 82 angeordnete Zahnstangen 83, 84 und ein darin
eingreifendes Zahnrad 85 erfolgt immer eine symmetrische Verschiebung der
Greifbacken gegeneinander, so daß diese immer den gleichen Abstand von einer
Mittelachse 89 des Greifers 80 haben. Das Zahnrad 85 ist hierbei über eine Welle
87 seitlich der Greifbacken 81, 82 in einem Lagerblock 88 gelagert (siehe Fig. 6
und Fig. 7). Die beiden Greifbacken 81, 82 des Greifers 80 sind über Zugfedern
86 miteinander gekoppelt, welche die Greifbacken 81, 82 zusammenziehen. Zum
Öffnen wird über einen Zylinder (nicht dargestellt) entsprechender Druck auf eine
der beiden Greifbacken 81, 82 ausgeübt, wobei über die Zahnrad- und Zahnstan
genkopplung automatisch beide Backen 81, 82 symmetrisch voneinander wegbe
wegt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist mehrere dieser Greifer 80 auf, die auf
einem runden Fördertisch 90 entlang des Tischumfangs nebeneinander angeord
net sind. Bei einem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind insgesamt zwölf sol
cher Greifer 80 entlang des Umfangs des Fördertisches 90 in regelmäßigen Ab
ständen zueinander angeordnet.
Durch den speziellen Aufbau der Greifer 80, insbesondere die symmetrische
Kopplung zweier Prismen-Greifbacken 81, 82 zueinander, sind diese Greifer 80 in
der Lage, Spraydosen unterschiedlichen Durchmessers zu greifen, ohne daß ir
gendwelche Voreinstellungen nötig sind. Hierbei befindet sich die Längsachse der
Spraydose 1 immer an derselben Position bezüglich des Fördertisches 90.
Unter dem Greifer 80 befindet sich jeweils im Fördertisch 90 eine Öffnung 92,
durch die eine vom Greifer 80 gehaltene Spraydose 1 nach unten aus dem För
dertisch 90 herausragt (Fig. 1). Damit auch hier bei jeder Spraydose 1 die glei
che Position des Bodens 2 bzw. des Bodenrands 4 der Spraydose 1 zum Tisch 90
gegeben ist, befinden sich an der Aufnahmestation I unter den unteren Öffnungen
der Einführrohre 101 unter dem Tisch 90 jeweils Anschlagplatten 93.
Um einen sauberen und glatten Übergang aus dem Einführrohr 101 in den Greifer
80 zu erreichen, sind die Einführrohre 101 und der gesamte Transporttisch 90 ge
genüber der Horizontalen geneigt, so daß die Spraydosen unabhängig von ihrem
Durchmesser in den Einführrohren 101 ohne zu verkanten an einer Wandung
herunterrutschen und zwischen die Greifbacken 81, 82 des Greifers 80 gleiten.
Die am Fördertisch 90 radial außen angeordnete Greifbacke 81 des Greifers 80,
welche sich an der Aufnahmestation I am tiefsten Punkt des Fördertisches 90 be
findet, weist gegenüber der Oberfläche des Fördertisches 90 eine größere Bau
höhe als die innenliegende Greifbacke 82 auf und schließt fast nahtlos an das
untere Ende des Einführrohrs 101 an.
Der gesamte Tisch 90 ist über eine Rotationsachse 91 in einem Gestell 94 gela
gert, welches in dem Rahmen 122 des Gehäuses 120 festgelegt ist. Die Rotati
onsachse 91 wird über einen Antrieb 92 angetrieben. Im vorliegenden Ausfüh
rungsbeispiel erfolgt der Antrieb taktweise entgegen dem Uhrzeigersinn. Der Takt
wird hierbei jeweils durch die Dauer einer Dosenentleerung vorgegeben.
Von der Aufnahmestation I werden die Spraydosen 1 in den Greifern 80 zur Ent
leerungsstation II befördert. Diese Entleerungsstation II befindet sich genau dia
gonal gegenüberliegend der Aufnahmestation I, das heißt am höchsten Punkt des
Fördertisches 90. Die Komponenten der Vorrichtung an der Entleerungsstation II
sind in Fig. 3 vergrößert dargestellt. Auf eine Darstellung der Spraydose ist aus
Gründen der Übersichtlichkeit hier verzichtet worden.
Der Greifer 80 mit der Spraydose 1 fährt in der Entleerungsstation II genau zwi
schen einen unteren Dichtkopf 30 und einen oberen Anschlußstutzen 61. Der An
schlußstutzen 61 und der untere Dichtkopf 30 werden in der Entleerungsstation II
gegen die Spraydose 1 gefahren, so daß diese während der Entleerung zwischen
den beiden Komponenten festgeklemmt ist.
Wie in Fig. 4 detailliert dargestellt, weist der untere Dichtkopf 30 eine Dichtfläche
32 auf, welche sich an den unteren Rand 4 der Spraydose 1 dicht anlegt, wobei
sich zwischen dem nach innen gewölbten Boden 2 der Spraydose 1 und der
Dichtfläche 32 ein Hohlraum befindet. Zum Verfahren des Dichtkopfs 30 gegen
den Boden 2 der Spraydose 1 ist dieser mit einem Kolben 36 in einem Zylinder 35
verbunden, welcher hydraulisch oder pneumatisch den Dichtkopf gegen den Bo
den drückt. Durch entsprechende Linearführungen 37 wird dafür gesorgt, daß der
Dichtkopf 30 parallel an den unteren Rand 4 der Spraydose 1 angelegt wird. Der
Dichtkopf 30 besteht bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einer Alumi
niumlegierung und ist an der Dichtfläche 32 mit Gummi oder Kunststoff beschich
tet.
Im Dichtkopf 30 befindet sich eine Kammer 34 und ein davon wegführender Ent
leerungskanal 36, an den über einen Schlauchanschluß eine Entleerungsleitung
33 angeschlossen ist. Diese Entleerungsleitung 33 führt aus dem Gehäuse 120
heraus zu einem Sammelbehälter (nicht dargestellt).
Weiterhin ist im Dichtkopf 30 ein Einstechbolzen 21 angeordnet, welcher mittels
eines Zylinders 22 in den Boden 2 der Spraydose 1 eingedrückt werden kann, um
dort eine Entleerungsöffnung 8 einzubringen. Dieser Einstechbolzen 21 ist in einer
sich von der Kammer 34 zu der Dichtfläche 32 gegenüberliegenden Wandung
erstreckenden Bohrung 38 im Dichtkopf 30 abgedichtet geführt. Die Bewegung
des Einstechbolzens 21 erfolgt über einen Zylinder 22, welcher an dem Dichtkopf
30 befestigt ist.
Da die Spraydosen 1 unabhängig von ihrer Höhe immer in einem vorgegebenen
Abstand knapp unterhalb des Fördertisches 90 enden, muß der untere Dichtkopf
30 nur eine relativ kurze, genau festgelegte Hubbewegung durchführen. Dagegen
muß der oberhalb des Greifers 80 befindliche Anschlußstutzen 61 der Abdrückein
richtung 60 einen relativ großen Hub zurücklegen können, um Spraydosen mit
unterschiedlichen Höhen entleeren zu können. Diese gesamte Abdrückeinrichtung
60 ist hierzu an einer Linearführung 69 an einer Strebe 70 im Gehäuse 120 fest
gelegt. Die Bewegung erfolgt mit Hilfe eines Zylinders 68, der wegen der geringe
ren Bauhöhe schräg zu diesem Führungsschlitten 69 gelenkig am Anschlußstut
zen 61 und am Rahmen 122 der Vorrichtung befestigt ist.
Über diesen Zylinder 68 wird die Abdrückeinrichtung 60 mit dem Anschlußstutzen
61 entlang des Führungsschlittens 69 auf die Spraydose 1, und zwar genau über
den Sprühkopfkanal 6 und einen evtl. noch darauf befindlichen Sprühkopf 7 auf
geschoben. Der Anschlußstutzen 61 ist dabei so dimensioniert, daß er sich genau
auf den um den Sprühkopfkanal 6 ringförmig in der oberen Wandung 5 der
Spraydose 1 ausgebildeten Kragen 10 auflegt, welcher nach der derzeitigen Norm
einen Durchmesser von 33 mm aufweist. Dieser Kragen 10 weist aufgrund seiner
Form eine hohe Stabilität auf, so daß das Einstoßen eines Lochs in die obere
Wandung 5 den Kragen 10 nicht verformt. Es ist somit immer eine gute Abdich
tung gewährleistet.
Im Anschlußstutzen 61 befindet sich auf ähnliche Weise wie im unteren Dichtkopf
30 eine Kammer und ein darin beweglich, abgedichtet gelagerter Einstechbolzen
67, welcher über einen Zylinder 66 in die obere Wandung 5 der Spraydose 1 ein
gedrückt werden kann, um dort eine Einströmöffnung 9 zu erzeugen. Dabei erfolgt
der Einstich, sofern noch ein Sprühkopf 7 auf dem Sprühkopfkanal 6 der Spray
dose aufgesetzt ist, durch diesen Kunststoffsprühkopf 7 hindurch. Nach dem Zu
rückziehen des Einstechbolzens 67 in die Ausgangsposition wird dann über die
Einströmöffnung 9 über eine Zuleitung 63 mit einem Druck von 6 bar Stickstoff in
die Spraydose 1 gefüllt.
Genau wie es in der Aufnahmestation I zwei Einführrohre 101 gibt, über die
gleichzeitig zwei Dosen in die Greifer 80 zugeführt werden können, befinden sich
an der Entleerungsstation II zwei solche Entleerungsaggregate, mit jeweils einem
unteren Dichtkopf 30 und einer oberen Abdrückeinrichtung 60. Es können also
gleichzeitig zwei Spraydosen 1 parallel entleert werden. Dementsprechend fährt
der Fördertisch 90 auch jeweils pro Takt genau zwei Positionen weiter.
Von der Entleerungsstation II werden die Spraydosen 1 dann zu einer Abgabesta
tion III befördert. In dieser Abgabestation III öffnen sich die Greifer 80 und die
Spraydosen 1 rutschen automatisch durch zwei an den entsprechenden Stellen
angeordnete Abgaberohre 111 mit einer Schleuse (nicht dargestellt) in einen
Sammelbehälter 112. Um hier einen nahtlosen Übergang zwischen den Greifern
80 und den Abgaberohren 111 zu gewährleisten, sind diese Abgaberohre 111
ebenfalls schräg geneigt.
In der Fig. 2 sind wegen der besseren Übersicht jeweils nur die Greifer 80 in der
Aufnahmestation I, der Entleerungsstation II und der Abgabestation III dargestellt.
Außerhalb des Gehäuses 120 der Vorrichtung befindet sich eine Steuerung 124,
welche die gesamte Zeitabfolge, die Dauer der Arbeitstakte, die Schleusen, die
Greifer, das Einbringen der Ausström- und der Einströmöffnung sowie das Einlei
ten des Stickstoffs zeitlich koordiniert.
Die gesamte Vorrichtung arbeitet außerordentlich schnell und zuverlässig. Mit
dem dargestellten Ausführungsbeispiel können derzeit bis zu ca. 100 Spraydosen
pro Stunde kontrolliert vollständig entleert werden. Die gesamte Vorrichtung ist,
insbesondere auch aufgrund der schrägen Anordnung des Fördertisches, äußerst
kompakt. So weist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel das kubische Gehäuse
nur eine Kantenlänge von 1,50 m auf. In einer Recyclinganlage können mehrere
dieser Vorrichtungen modulweise nebeneinander angeordnet sein, so daß dann
eine Vorsortierung nach den Inhaltsstoffen erfolgt und entsprechend die Dosen in
die einzelnen Vorrichtungen eingeworfen werden. Die weitere Entleerung erfolgt
vollautomatisch. Durch die spezielle Konstruktion der Greifer und der Zuführrohre
kann hierbei die Sortierung allein nach den Inhaltsstoffen erfolgen. Eine Sortie
rung nach Größen ist bis auf extreme Sondergrößen nicht nötig.
Claims (18)
1. Vorrichtung zum Entleeren von Spraydosen (1), mit einer Öffnungseinrich
tung (20) zum Einbringen einer Ausströmöffnung (8) in eine Wandung (2)
der Spraydose (1), durch die der Inhalt der Spraydose (1) abgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungseinrichtung (20) die Ausström
öffnung in den Boden (2) der Spraydose (1) einbringt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Dichtkopf (30),
welcher in einer Entleerungsposition die Ausströmöffnung (8) während des
Entleerungsvorganges umgibt und dicht an die Spraydose (1) anschließt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dichtkopf (30) eine Dichtfläche (32) aufweist, welche in der Entleerungspo
sition am unteren Rand (4) der Spraydose (1) dicht anliegt.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine Abdrückeinrichtung (60), welche die Spraydose (1) zur Entlee
rung mit einem Überdruck beaufschlagt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdrück
einrichtung (60) die Spraydose (1) erst nach einer vorgegebenen Zeit nach
dem Einbringen der Ausströmöffnung (8) mit Überdruck beaufschlagt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdrückeinrichtung (60) einen Anschlußstutzen (61), welcher in ei
ner Arbeitsposition den Sprühkopfkanal (6) an der Oberseite der Spraydose
(1) übergreift und dicht an die Spraydose (1) anschließt, und eine zweite
Öffnungseinrichtung (65) aufweist, welche in die obere Wandung (5) der
Spraydose (1) neben dem Sprühkopfkanal (6) eine Einströmöffnung (9)
einbringt.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Öffnungseinrichtung (20) zum Einbringen der Ausström
öffnung (8) und/oder die Öffnungseinrichtung (65) zum Einbringen der Ein
strömöffnung (9) einen Einstechbolzen (21, 67) aufweist, der in die Wan
dung (2, 5) der Spraydose (1) ein Loch (8, 9) einsticht und dann aus dem
Loch (8, 9) heraus in eine Ausgangsposition zurückkehrt.
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch mindestens einen Greifer (80), welche an einer Aufnahmestation (I)
die zu entleerende Spraydose (1) ergreift und zu einer Entleerungsstation
(II) befördert und von dort nach dem Entleeren zu einer Abgabestation (III)
befördert und dort wieder losläßt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer
(80) mindestens zwei symmetrisch gegeneinander verschiebbare Greifbac
ken (81, 82) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Greifer (80) die Spraydose (1) in einem vorgegebenen Arbeitstakt transpor
tiert.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Greifer (80) unter Bildung einer Endlosförderstrecke hinter-
und/oder nebeneinander gekoppelt sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Greifer (80) auf einem rotierenden Fördertisch (90) entlang
des Tischumfangs nebeneinander angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Förder
tisch (90) gegenüber einer horizontalen Ebene geneigt angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch mindestens eine Zuführeinrichtung (100), durch welche die Spraydose
(1) dem Greifer (80) in der Aufnahmestation (I) zugeführt wird, und/oder
mindestens eine Abgabeeinrichtung (110), durch welche die Spraydose (1)
in der Abgabestation (III) aus der Vorrichtung abgegeben wird.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführ
einrichtung (100) ein Zuführrohr (101) aufweist und/oder die Abgabeein
richtung (110) ein Abgaberohr (111) aufweist.
16. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch ein Gehäuse (120), welches die Vorrichtung gegenüber der Umge
bung dicht abschließt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
(120) während des Betriebs der Vorrichtung mit Stickstoff gefüllt ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführeinrichtung (100) und/oder die Abgabeeinrichtung (110) eine
Schleuse (102) aufweist.
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