DE19928125A1 - Einstreumaterial für Tiere und Verfahren zur Herstellung eines solchen Einstreumaterials - Google Patents
Einstreumaterial für Tiere und Verfahren zur Herstellung eines solchen EinstreumaterialsInfo
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Abstract
Einstreumaterial für Tiere, das überwiegend aus zu Pellets bzw. zu Briketts verdichteten Strohfasern bzw. Strohfasergebilden besteht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Einstreumaterial für Tiere, das überwiegend aus zu Briketts
und/oder Pellets gepreßtem Strohmaterial besteht. Der Begriff "Stroh" bzw. "Strohmaterial"
umfaßt die als "nachwachsende Rohstoffe" bezeichneten trockenen Stengel und Blätter
von Getreide, Hülsenfrüchten, Öl- und sonstigen Faserpflanzen.
Ein in der EP 0 310 016 B 1 (= US 4 924 808) beschriebenes Einstreumaterial für Klein
tiere besteht zumindest überwiegend aus gepreßtem Strohmehl, wobei das Strohmehl
material aus unregelmäßigen Bruchstücken von Strohmehlbriketts besteht. Bei der
Herstellung dieses Einstreumaterials für Kleintiere wird Stroh zu Mehl vermahlen bzw.
feinvermahlen, und das so erhaltene Mehl wird durch Pressung zu Strohmehlbriketts
verdichtet, die man anschließend zu Bruchstücken mit unregelmäßiger Außenfläche zerteilt.
Der bei der Brikettherstellung anfallende, für Tiere gesundheitsschädliche Staub wird
abgesiebt und pneumatisch abgeleitet und gegebenenfalls wieder der Verdichtungs- bzw.
Brikettierungsstation zugeführt.
An Einstreumaterial für Tiere, unabhängig ob für Klein- oder Großtiere, werden im wesent
lichen folgende Anforderungen gestellt:
- 1. hohe Saugfähigkeit für Flüssigkeiten;
- 2. hohes Flüssigkeits-Rückhaltevermögen über die Zeit;
- 3. geringer Staubanteil;
- 4. gute Entsorgungsmöglichkeit.
Während bei dem bekannten Einstreumaterial die Forderungen gemäß den Punkten (3) und (4)
als hinreichend gelöst angesehen werden können, bestehen bezüglich der Forderungen (1) und
(2) gewisse Defizite, die durch die Vermahlung, insbesondere Feinvermahlung des Strohes
bedingt sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein auf der Basis von Stroh hergestelltes Einstreu
material zu schaffen, welches verglichen mit dem bekannten Einstreumaterial eine erhöhte
Saugfähigkeit und ein über die Zeit betrachtetes erhöhtes Rückhaltevermögen für Flüssigkeit
aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden bei der Herstellung des Einstreumaterials anstelle von
Strohmehl überwiegend Strohfasern bzw. Strohfasergebilde zu Pellets und/oder Briketts
verdichtet. Der Begriff "Strohfasergebilde" umfaßt dabei auch mehrere nebeneinanderlie
gende einzelne Strohfasern, die während des Zerfaserungsvorganges in Faserlängsrichtung
nicht oder zumindest auch nicht vollständig voneinander gelöst worden sind.
Aufgrund dessen, daß das Stroh bzw. Halmgut zerfasert wird, ist gewährleistet, daß anders
als bei einer Vermahlung bzw. Feinvermahlung ein Großteil der Halmgutzellen nicht aufge
brochen wird. Damit besteht die Möglichkeit, daß die einzelne intakte Halmgutzelle des
trockenen Strohmaterials durch ihre semipermeable Zellwand durch Osmose oder auch
Knudsen'sche Molekularbewegung Flüssigkeit aufzunehmen vermag und diese Flüssigkeit
über einen längeren Zeitraum speichern kann, wodurch das Flüssigkeits-Rückhaltever
mögen des Einstreumaterials insgesamt verbessert wird.
Während bei Einstreumaterial, das überwiegend aus Strohmehl hergestellt ist, das per
Definition in der Regel eine Partikelgröße von 50 bis 500 µ aufweist, in dem einzelnen
Brikett oder den daraus resultierenden Einstreumaterial-Bruchstücken die Packungsdichte
der Mehlpartikel relativ hoch und damit das Hohlraumvolumen relativ niedrig ist, wird
dieses Hohlraumvolumen bei dem Einsatz von Strohfasern bzw. Strohfaserbündeln
vergrößert, was zu einer Erhöhung des Saugvermögens des einzelnen Pellets bzw.
Briketts oder auch den daraus resultierenden Einstreumaterialbruchstücken führt.
Bei dem bekannten, zumindest überwiegend aus gepreßtem Strohmehl bestehenden Ein
streumaterial führt ein gegebenenfalls durch die Mahlbedingungen bedingter Strohfaseranteil,
der in dem Gesamthaufwerk nur in einem untergeordneten Maß vorhanden ist, nicht zu den
erfindungsgemäß verbesserten Eigenschaften des Einstreumaterials.
Die Zerfaserung des eingesetzten Strohmaterials kann physikalisch, insbesondere mecha
nisch und/oder chemisch in der Weise erfolgen, wie sie beispielsweise bei der Papier-
und/oder Zelluloseherstellung aus Stroh üblich ist. Bei der Strohzerfaserung anfallendes
staubförmiges Strohmaterial bis zu einer Partikelgröße von 50 µ kann vorzugsweise vor
der Verdichtung des Fasermaterials durch Absieben und/oder Absaugen abgeschieden
werden. Abgesehen von einem kleineren Strohmelanteil, der bei der Pelletierung und/oder
Brikettierung als Bindemittel dient, ist es insbesondere vorteilhaft, in dem zerfaserten
Strohmaterial vorhandene Strohmehlpartikel bis zu einer Größe von etwa 250 µ, gegebe
nenfalls auch bis zu einer Größe von etwa 500 µ vor der Verdichtung des Fasermaterials
abzuscheiden. Für den Fall, daß die Zerfaserung des Strohs mechanisch, beispielsweise
durch Einsatz von Kollergängen oder dergleichen erfolgt, ist es vorteilhaft, das Stroh bis
zu einem Wassergehalt von 8-14% zu trocknen.
Um eine ausreichend große saugfähige Oberfläche zu gewährleisten, soll die Maximalab
messung der Fasern bzw. Fasergebilde senkrecht zur Faserlängsrichtung nicht größer als
4 mm, vorzugsweise nicht größer als 2-2,5 mm, sein. Die Länge der einzelnen Fasern
bzw. Fasergebilde kann je nach Ausgangsmaterial 100 mm oder mehr betragen.
Die Größe der einzelnen aus Strohfasermaterial gepreßten Briketts und/oder Pellets
hängt im wesentlichen von dem beabsichtigten Einsatzzweck, entweder für Groß- oder
Kleintiere, ab. So können die einzelnen Pellets oder Briketts eine Länge von bis zu
20-40 mm und einen Durchmesser bis zu 10-15 mm haben, wobei auch eine weitere
Zerkleinerung zu Bruchstücken denkbar ist.
Infolge des überwiegenden Einsatzes von Strohfasern ist auch sichergestellt, daß das mit
Feuchtigkeit vollgesogene Material nicht dazu neigt, eine breiige oder sumpfartige Konsis
tenz anzunehmen, die das Entsorgen des Einstreumaterials aus dem Tierkäfig oder Tierstall
erschwert.
Claims (11)
1. Einstreumaterial für Tiere, das überwiegend aus zu Pellets bzw. zu Briketts verdich
teten Strohfasern bzw. Strohfasergebilden besteht.
2. Einstreumaterial für Tiere, für dessen Herstellung überwiegend Strohfasern bzw.
Strohfasergebilde zu Pellets und/oder Briketts verdichtet worden sind.
3. Verfahren zur Herstellung von Einstreumaterial für Tiere aus zu Briketts oder Pellets
gepreßtem Strohmaterial, bei dem man zu Strohfasern bzw. Strohfasergebilden aufge
schlossenes Stroh zu Pellets und/oder Briketts verdichtet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Strohzerfaserung
anfallendes staubförmiges Strohmaterial vor der Verdichtung des Fasermaterials
abscheidet.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Strohzerfa
serung anfallendes staubförmiges Strohmaterial bis zu einer Partikelgröße
von etwa 50 µ vor der Verdichtung des Fasermaterials abscheidet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Stroh vor der Zerfaserung bis zu einem Wassergehalt von 8 bis 14% trocknet.
7. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem man überwiegend Fasern bzw. Fasergebilde,
deren Maximalabmessung senkrecht zur Faserlängsrichtung 4 mm beträgt, zu Pellets
und/oder Briketts verdichtet.
8. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem man überwiegend Fasern bzw. Fasergebilde,
deren Maximalabmessung senkrecht zur Faserlängsrichtung 2 bis 2,5 mm beträgt,
zu Pellets und/oder Briketts verdichtet.
9. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem man überwiegend Fasern bzw. Fasergebilde
mit einer Länge bis zu 100 mm oder mehr zu Pellets und/oder Briketts verdichtet.
10. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem man überwiegend Fasern bis zu einer Länge
von 60 mm zu Pellets und/oder Briketts verdichtet.
11. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem man vor der Verdichtung des Fasermaterials
bei der Strohzerfaserung anfallendes mehlförmiges Strohmaterial bis auf einen
kleineren Strohmehl-Restanteil absaugt, der bei der Pelletierung und/oder
Brikettierung als Bindemittel wirksam ist.
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DE (1) | DE19928125A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1738639A1 (de) | 2005-07-01 | 2007-01-03 | Marco Gottschalk | Einstreu für Geflügel |
GB2465142A (en) * | 2008-11-04 | 2010-05-12 | Simon James Lawrence Bernard | Animal litter impregnated with disinfectant |
-
1999
- 1999-06-19 DE DE1999128125 patent/DE19928125A1/de not_active Withdrawn
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GB2465142A (en) * | 2008-11-04 | 2010-05-12 | Simon James Lawrence Bernard | Animal litter impregnated with disinfectant |
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