DE19927074A1 - Neue Entwickler-Kuppler-Kombinationen - Google Patents
Neue Entwickler-Kuppler-KombinationenInfo
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Abstract
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Oxidationsfärbemittel zum Färben von Keratinfasern, insbesondere menschlichen Haaren, die in einem zum Färben geeigneten Medium DOLLAR A (a) mindestens ein Pyridinderivat der allgemeinen Formel (I) DOLLAR F1 worin R·1· und R·2· unabhängig voneinander für Wasserstoff, eine C¶1¶- bis C¶4¶-Alkylgruppe oder eine C¶1¶- bis C¶4¶-Hydroxyalkylgruppe stehen oder gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen gegebenfalls substituierten, gesättigten heterocyclischen 5- oder 6-gliedrigen Ring bilden, der ein weiteres Stickstoffatom oder ein Sauerstoffatom enthalten kann, R·3· für Wasserstoff, eine C¶1¶- bis C¶4¶-Alkylgruppe oder eine C¶1¶- bis C¶4¶-Hydroxyalkylgruppe steht, R·4· und R·5· unabhängig voneinander für Wasserstoff, eine C¶1¶- bis C¶4¶-Alkylgruppe oder eine C¶3¶- bis C¶8¶-Cycloalkylgruppe stehen, R·6· und R·7· unabhängig voneinander stehen für Wasserstoff, ein Halogenatom, eine C¶1¶- bis C¶4¶-Alkylgruppe, eine C¶1¶- bis C¶4¶-Hydroxyalkylgruppe, eine C¶1¶- bis C¶4¶-Aminoalkylgruppe oder eine C¶1¶- bis C¶4¶-Alkoxygruppe und n eine ganze Zahl von 1 bis 8 ist, oder eines der physiologisch verträglichen Salze dieser Verbindungen als Entwicklerkomponente und DOLLAR A (b) mindestens eine Kupplerkomponente ausgewählt aus einer Gruppe, die gebildet wird von 1-Naphthol, 1,5-, 2,7- und 1,7-Dihydroxynaphthalin, 5-Amino-2-methylphenol, m-Aminophenol, Resorcin, Resorcinmonomethylether, m-Phenylendiamin, 1-Phenyl-3-methyl-pyrazolon-5, ...
Description
Diese Erfindung betrifft Färbemittel, die als Entwicklerkomponente spezielle
Pyridinderivate in Kombination mit bestimmten Kupplerkomponenten enthalten, sowie
deren Verwendung zum Färben von Keratinfasern.
Für das Färben von Keratinfasern, insbesondere menschlichen Haaren, spielen die
sogenannten Oxidationsfärbemittel wegen ihrer intensiven Farben und guten
Echtheitseigenschaften eine bevorzugte Rolle. Solche Färbemittel enthalten Oxidations
farbstoffvorprodukte, sogenannte Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten. Die
Entwicklerkomponenten bilden unter dem Einfluß von Oxidationsmitteln oder von
Luftsauerstoff untereinander oder unter Kupplung mit einer oder mehrerer Kuppler
komponenten die eigentlichen Farbstoffe aus.
Als Entwicklerkomponenten werden üblicherweise primäre aromatische Amine mit einer
weiteren, in para- oder ortho-Position befindlichen, freien oder substituierten Hydroxy-
oder Aminogruppe, Diaminopyridinderivate, heterocyclische Hydrazone, 4-
Aminopyrazolonderivate sowie 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin und dessen Derivate einge
setzt.
Als Kupplerkomponenten werden in der Regel m-Phenylendiaminderivate, Naphthole, Re
sorcin und Resorcinderivate, Pyrazolone und m-Aminophenole verwendet.
Gute Oxidationsfarbstoffvorprodukte sollen in erster Linie folgende Voraussetzungen
erfüllen: Sie müssen bei der oxidativen Kupplung die gewünschten Farbnuancen in
ausreichender Intensität und Echtheit ausbilden. Sie müssen ferner ein gutes
Aufziehvermögen auf die Faser besitzen, wobei insbesondere bei menschlichen Haaren
keine merklichen Unterschiede zwischen strapaziertem und frisch nachgewachsenem Haar
bestehen dürfen (Egalisiervermögen). Schließlich sollen sie - falls als Haarfärbemittel zur
Anwendung kommend - die Kopfhaut nicht zu sehr anfärben, und vor allem sollen sie in
toxikologischer und dermatologischer Hinsicht unbedenklich sein.
Allein mit einer Entwicklerkomponente oder einer speziellen Kuppler/Entwicklerkombi
nation gelingt es in der Regel nicht, eine auf dem Haar natürlich wirkende Farbnuance zu
erhalten. In der Praxis werden daher üblicherweise Kombinationen verschiedener
Entwickler- und/oder Kupplerkomponenten eingesetzt. Es besteht daher ständig Bedarf an
neuen, verbesserten Farbstoffkombinationen. Die durch die Farbstoffkombinationen
erzielbaren Färbungen sollen beständig sein gegen Licht, Wärme, Schweiß, Reibung und
den Einfluß chemischer Reduktionsmittel, z. B. Dauerwellenflüssigkeiten. Weiterhin soll
die erzielte Färbung durch Blondierung leicht wieder aus dem Haar entfernt werden
können, falls sie doch nicht den individuellen Wünschen der einzelnen Person entspricht
und rückgängig gemacht werden soll.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, neue Entwickler-
Kupplerkombinationen zu entwickeln, die brillante Färbeergebnisse im Braun-Rot-Bereich
ermöglichen.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß spezielle Derivate des 2,5-
Diaminopyridins in Kombination mit einigen speziellen Kupplerkomponenten zu äußerst
kräftigen und intensiven Färbungen mit guten Echtheitseigenschaften führen.
Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher Mittel zum Färben von
Keratinfasern, insbesondere menschlichen Haaren, die in einem zum Färben geeigneten
Medium
- a) mindestens ein Pyridinderivat der allgemeinen Formel (I)
worin R1 und R2 unabhängig voneinander für Wasserstoff, eine C1- bis C4- Alkylgruppe oder eine C1- bis C4-Hydroxyalkylgruppe stehen oder gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen gegebenenfalls substituierten, gesättigten heterocyclischen 5- oder 6gliedrigen Ring bilden, der ein weiteres Stickstoffatom oder ein Sauerstoffatom enthalten kann, R3 für Wasserstoff, eine C1- bis C4-Alkylgruppe oder eine C1- bis C4-Hydroxyalkylgruppe steht, R4 und R5 unabhängig voneinander für Wasserstoff, eine C1- bis C4-Alkylgruppe oder eine C3- bis C8-Cycloalkylgruppe stehen, R6 und R7 unabhängig voneinander stehen für Wasserstoff, ein Halogenatom, eine C1- bis C4-Alkylgruppe, eine C1- bis C4- Hydroxyalkylgruppe, eine C1- bis C4-Aminoalkylgruppe oder eine C1- bis C4- Alkoxygruppe und n eine ganze Zahl von 1 bis 8 ist, oder eines der physiologisch verträglichen Salze dieser Verbindungen und - b) mindestens eine Kupplerkomponente, ausgewählt aus einer Gruppe, die gebildet wird von 1-Naphthol, 1,5-, 2,7- und 1,7-Dihydroxynaphthalin, 5-Amino-2- methylphenol, m-Aminophenol, Resorcin, Resorcinmonomethylether, m-Pheny lendiamin, 1-Phenyl-3-methyl-pyrazolon-5, 2,4-Dichlor-3-aminophenol, 1,3-Bis- (2,4-diaminophenoxy)-propan, 2,4-Diaminophenoxyethanol, 2-Chlorresorcin, 4- Chlorresorcin, 2-Chlor-6-methyl-3-aminophenol, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 2- Methylresorcin, 5-Methylresorcin, 3-Amino-6-methoxy-2-methylaminopyridin, 2,5-Dimethylresorcin, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, 6-Methyl-1,2,3,4- tetrahydrochinoxalin, o-Aminophenol und 2-Methyl-4-chlor-5-aminophenol,
enthalten.
Unter Keratinfasern sind dabei Pelze, Wolle, Federn und insbesondere menschliche Haare
zu verstehen. Obwohl die erfindungsgemäßen Oxidationsfärbemittel in erster Linie zum
Färben von Keratinfasern geeignet sind, steht prinzipiell einer Verwendung auch auf ande
ren Gebieten, insbesondere in der Farbphotographie, nichts entgegen.
Besonders bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Oxidationsfärbemittel in
einem wäßrigen Träger oder in Pulverform.
Beispiele für die als Substituenten in den erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I)
genannten, C1- bis C4-Alkylgruppen sind die Gruppen Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl und
Butyl. Ethyl und Methyl sind bevorzugte Alkylgruppen. Eine erfindungsgemäß bevorzugte
C1- bis C4-Alkoxygruppe, ist beispielsweise eine Methoxy- oder eine Ethoxygruppe.
Weiterhin können als bevorzugte Beispiele für eine C1- bis C4-Hydroxyalkylgruppe eine
Hydroxymethyl-, eine 2-Hydroxyethyl-, eine 3-Hydroxypropyl- oder eine 4-
Hydroxybutylgruppe genannt werden. Beispiele für ein Halogenatom sind
erfindungsgemäß ein F-, ein Cl- oder ein Br-Atom, ein Cl-Atom ist ganz besonders
bevorzugt. Beispiele für die von R1 und R2 gemeinsam mit dem Stickstoffatom gebildeten,
gesättigten heterocyclischen 5- oder 6gliedrigen Ringe sind Morpholin, Piperidin und
Pyrrolidin.
Besonders bevorzugt sind Verbindungen, bei denen die Substituenten R3, R4, R5, R6 und R7
für Wasserstoff stehen.
Weiterhin bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I), bei denen n gleich 2 oder 3 ist.
Ganz besonders bevorzugte Verbindungen der Formel (I) sind 5-Amino-2-(2'-
aminoethyl)amino-pyridin, 5-Amino-2-(2'-morpholinoethyl)amino-pyridin und 5-Amino-
2-(3'-dimethylaminopropyl)amino-pyridin.
Die Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten Entwicklerkomponenten ist bereits in
der Literatur beschrieben worden (Takamoto et al., J. Med. Chem. 1994, 37, 18-25).
Besonders bevorzugte Kupplerkomponenten sind 1-Naphthol, 1,5-, 2,7- und 1,7-
Dihydroxynaphthalin, 3-Aminophenol, 5-Amino-2-methylphenol, Resorcin, 4-Chlorresor
cin, 2-Chlor-6-methyl-3-aminophenol, 2-Methylresorcin, 5-Methylresorcin, 2,5-
Dimethylresorcin, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 3-
Amino-6-methoxy-2-methylaminopyridin, 1,3-Bis-(2,4-diaminophenoxy)-propan und 2,4-
Diaminophenoxyethanol.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE-14 92 175 ist bereits der Einsatz bestimmter
2,5-Diaminopyridinderivate als Entwicklerkomponenten bekannt. Dieser Schrift ist aber
keinerlei Hinweis zu entnehmen, daß die erfindungsgemäße Kombination einiger Derivate
mit bestimmten Kupplerkomponenten zu derart kräftigen Färbungen im Braun-Rot-Bereich
führen.
Sofern es sich bei den erfindungsgemäß verwendeten Substanzen um Amino-
Verbindungen handelt, lassen sich aus diesen in üblicher Weise die bekannten Säureadditi
onssalze herstellen. Alle Aussagen dieser Schrift und demgemäß der beanspruchte
Schutzbereich beziehen sich daher sowohl auf die in freier Form vorliegenden
Pyridinderivate gemäß Formel (I) als auch auf deren wasserlösliche, physiologisch verträg
liche Salze. Beispiele für solche Salze sind die Hydrochloride, die Hydrobromide, die
Sulfate, die Phosphate, die Acetate, die Propionate, die Citrate und die Lactate.
Die erfindungsgemäßen Oxidationsfärbemittel enthalten mindestens eine
Entwicklerkomponente gemäß Formel (I) sowie gegebenenfalls eine oder mehrere weitere
Entwicklerkomponenten und können gewünschtenfalls noch weitere Kupplerkomponenten
enthalten.
Erfindungsgemäß bevorzugte weitere Entwicklerkomponenten sind p-Phenylendiamin, p-
Toluylendiamin, p-Aminophenol, o-Aminophenol, 1-(2'-Hydroxyethyl)-2,5-dia
minobenzol, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(2,5-Diaminophenoxy)-
ethanol, 1-Phenyl-3-carboxyamido-4-amino-pyrazolon-5, 4-Amino-3-methylphenol,
2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin, 4-Hydroxy-2,5,6-
triaminopyrimidin, 2,4-Dihydroxy-5,6-diaminopyrimidin, 2-Dimethylamino-4,5,6-
triaminopyrimidin, 2-Hydroxy-ethylaminomethyl-4-amino-phenol, 4,4'-
Diaminodiphenylamin, 4-Amino-3-fluorphenol, 2-Aminomethyl-4-amino-phenol, 2-
Hydroxymethyl-4-aminophenol, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)-methan, 1,4-Bis-(4-
aminophenyl)-diazacycloheptan, 1,3-Bis(N(2-hydroxyethyl)-N(4-aminophenylamino))-2-
propanol, 4-Amino-2-(2-hydroxyethoxy)-phenol sowie 4,5-Diaminopyrazol-Derivate nach
EP 0 740 741 bzw. WO 94/08970 wie z. B. 4,5-Diamino-1-(2'-hydroxyethyl)-pyrazol.
Besonders bevorzugte weitere Entwicklerkomponenten sind p-Phenylendiamin, p-Toluy
lendiamin, p-Aminophenol, 1-(2'-Hydroxyethyl)-2,5-diaminobenzol, 4-Amino-3-
methylphenol, 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin, 4-
Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin, 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)-pyrazol, 2-
Aminomethyl-4-amino-phenol, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, Bis-(2-
hydroxy-5-aminophenyl)-methan und o-Aminophenol.
Erfindungsgemäß bevorzugte weitere Kupplerkomponenten sind:
- - m-Aminophenol-Derivate wie beispielsweise 5-(3-Hydroxypropylamino)-2- methylphenol, 2-Hydroxy-4-aminophenoxyethanol, 3-Amino-6-methoxy-2- methylaminophenol, 2,6-Dimethyl-3-aminophenol, 3-Trifluoroacetylamino-2-chlor-6- methylphenol, 5-Amino-4-methoxy-2-methylphenol, 5-(2'-Hydroxyethyl)-amino-2- methylphenol, 3-(Diethylamino)-phenol, N-Cyclopentyl-3-aminophenol, 1,3- Dihydroxy-5-(methylamino)-benzol und 3-(Ethylamino)-4-methylphenol,
- - o-Aminophenol-Derivate,
- - m-Diaminobenzol-Derivate wie 1-Methoxy-2-amino-4-(2'-hydroxyethylamino)benzol, 1,3-Bis-(2,4-diaminophenyl)-propan, 2,6-Bis-(2-hydroxyethylamino)-1-methylbenzol und 1-Amino-3-bis-(2'-hydroxyethyl)-aminobenzol,
- - o-Diaminobenzol und dessen Derivate wie beispielsweise 3,4-Diaminobenzoesäure und 2,3-Diamino-1-methylbenzol,
- - Di- beziehungsweise Trihydroxybenzolderivate wie beispielsweise Pyrogallol und 1,2,4-Trihydroxybenzol,
- - Pyridinderivate wie beispielsweise 2,6-Dihydroxypyridin, 2-Amino-5-chlor-3- hydroxypyridin, 2,6-Dihydroxy-4-methylpyridin, 2,6-Diaminopyridin, 2,3-Diamino-6- methoxypyridin und 3,5-Diamino-2,6-dimethoxypyridin,
- - Naphthalinderivate wie beispielsweise 2-Methyl-1-naphthol, 2-Hydroxymethyl-1- naphthol, 2-Hydroxyethyl-1-naphthol, 1,6-Dihydroxynaphthalin, 1,8-Dihydroxy naphthalin und 2,3-Dihydroxynaphthalin,
- - Morpholinderivate wie beispielsweise 6-Hydroxybenzomorpholin und 6-Amino benzomorpholin,
- - Chinoxalinderivate,
- - Pyrazolderivate,
- - Indolderivate wie beispielsweise 4-Hydroxyindol, 6-Hydroxyindol und 7- Hydroxyindol,
- - Methylendioxybenzolderivate wie beispielsweise 3,4-Methylendioxyphenol, 1- Hydroxy-3,4-methylendioxybenzol, 1-Amino-3,4-methylendioxybenzol und 1-(2'- Hydroxyethyl)-amino-3,4-methylendioxybenzol.
Erfindungsgemäß bevorzugte weitere Kupplerkomponenten sind ferner 3-
Dimethylaminophenol, 2,4-Dihydroxyanilin, 8-Amino-6-methoxy-chinolin, 2-Amino-5-
naphthol-1,7-disulfonsäure, 3-Amino-1-phenyl-5-pyrazolon, 3,5-Diaminobenzamid, 3-
Methylsulfonylamino-2-methylanilin, 5,6-Dihydroxybenzimidazol, 2,2'-
Dihydroxybenzylamin, 3,5,3',5'-Tetraamino-2,2'-dimethoxy-diphenyl, 3,5-Diamino-p-
chlorbenzotrifluorid, 4-Methyl-3-aminophenol, 2,4-Diamino-3-chlorphenol, 1-Amino-3-di-
(2-hydroxyethylamino)-4-ethoxybenzol, 2,4-Dimethylresorcin, Bis-(2,4-diaminophenoxy)-
methan, 2,6-Bis-(hydroxyethyl)-pyridin, 4-Hydroxy-3-methoxybenzylalkohol, 8-
Hydroxychinolin, 4-Hydroxy-3-methoxy-benzylamin, 4-Ethylresorcin, 2-Methylthio-5-
aminophenol, 5-[(3-Hydroxypropyl)amino]-2-methylphenol, 2,6-Dimethoxy-3-
aminophenol und 2,6-Diamino-3-methylthiotoluol.
Diese weiteren Entwickler- und Kupplerkomponenten werden üblicherweise in freier Form
eingesetzt. Bei Substanzen mit Aminogruppen kann es aber bevorzugt sein, sie in
Salzform, insbesondere in Form der Hydrochloride und Sulfate, einzusetzen.
Die erfindungsgemäßen Haarfärbemittel enthalten sowohl die Entwicklerkomponenten als
auch die Kupplerkomponenten bevorzugt in einer Menge von 0,005 bis 20 Gew.-%, vor
zugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Oxidationsfärbemittel.
Dabei werden Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten im allgemeinen in etwa
molaren Mengen zueinander eingesetzt. Wenn sich auch der molare Einsatz als zweck
mäßig erwiesen hat, so ist ein gewisser Überschuß einzelner Oxidations
farbstoffvorprodukte nicht nachteilig, so daß Entwicklerkomponenten und
Kupplerkomponenten in einem Mol-Verhältnis von 1 : 0,5 bis 1 : 3, insbesondere 1 : 1 bis 1 : 2,
enthalten sein können.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Haarfärbemittel
zur weiteren Modifizierung der Farbnuancen neben den Oxidationsfarbstoffvorprodukten
zusätzlich übliche direktziehende Farbstoffe. Direktziehende Farbstoffe sind üblicherweise
Nitrophenylendiamine, Nitroaminophenole, Azofarbstoffe, Anthrachinone oder Indophe
nole. Bevorzugte direktziehende Farbstoffe sind die unter den internationalen Bezeich
nungen bzw. Handelsnamen HC Yellow 2, HC Yellow 4, HC Yellow 5, HC Yellow 6,
Basic Yellow 57, Disperse Orange 3, HC Red 3, HC Red BN, Basic Red 76, HC Blue 2,
HC Blue 12, Disperse Blue 3, Basic Blue 99, HC Violet 1, Disperse Violet 1, Disperse
Violet 4, Disperse Black 9, Basic Brown 16 und Basic Brown 17 bekannten Verbindungen
sowie 4-Amino-2-nitrodiphenylamin-2'-carbonsäure, 6-Nitro-1,2,3,4-tetrahydrochinoxalin,
Hydroxyethyl-2-nitro-toluidin, Pikraminsäure, 2-Amino-6-chloro-4-nitrophenol 4-
Ethylamino-3-nitrobenzoesäure und 2-Chloro-6-ethylamino-1-hydroxy-4-nitrobenzol.
Die erfindungsgemäßen Mittel gemäß dieser Ausführungsform enthalten die
direktziehenden Farbstoffe bevorzugt in einer Menge von 0,01 bis 20 Gew.-%, bezogen
auf das gesamte Färbemittel.
Weiterhin können die erfindungsgemäßen Zubereitungen auch in der Natur vorkommende
Farbstoffe wie beispielsweise Henna rot, Henna neutral, Henna schwarz, Kamillenblüte,
Sandelholz, schwarzen Tee, Faulbaumrinde, Salbei, Blauholz, Krappwurzel, Catechu,
Sedre und Alkannawurzel enthalten.
Weitere in den erfindungsgemäßen Färbemitteln enthaltene Farbstoffkomponenten können
auch Indole und Indoline, sowie deren physiologisch verträgliche Salze, sein. Bevorzugte
Beispiele sind 5,6-Dihydroxyindol, N-Methyl-5,6-dihydroxyindol, N-Ethyl-5,6-dihy
droxyindol, N-Propyl-5,6-dihydroxyindol, N-Butyl-5,6-dihydroxyindol, 5,6-
Dihydroxyindol-2-carbonsäure, 6-Hydroxyindol, 6-Aminoindol und 4-Aminoindol.
Weiterhin bevorzugt sind 5,6-Dihydroxyindolin, N-Methyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Ethyl-
5,6-dihydroxyindolin, N-Propyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Butyl-5,6-dihydroxyindolin, 5,6-
Dihydroxyindolin-2-carbonsäure, 6-Hydroxyindolin, 6-Aminoindolin und 4-Aminoindolin.
Es ist nicht erforderlich, daß die Oxidationsfarbstoffvorprodukte oder die direktziehenden
Farbstoffe jeweils einheitliche Verbindungen darstellen. Vielmehr können in den erfin
dungsgemäßen Haarfärbemitteln, bedingt durch die Herstellungsverfahren für die
einzelnen Farbstoffe, in untergeordneten Mengen noch weitere Komponenten enthalten
sein, soweit diese nicht das Färbeergebnis nachteilig beeinflussen oder aus anderen
Gründen, z. B. toxikologischen, ausgeschlossen werden müssen.
Bezüglich der in den erfindungsgemäßen Haarfärbe- und -tönungsmitteln einsetzbaren
Farbstoffe wird weiterhin ausdrücklich auf die Monographie Ch. Zviak, The Science of
Hair Care, Kapitel 7 (Seiten 248-250; direktziehende Farbstoffe), sowie Kapitel 8, Seiten
264-267; Oxidationsfarbstoffvorprodukte), erschienen als Band 7 der Reihe "Dermato
logy" (Hrg.: Ch. Culnan und H. Maibach), Verlag Marcel Dekker Inc., New York, Basel,
1986, sowie das "Europäische Inventar der Kosmetik-Rohstoffe", herausgegeben von der
Europäischen Gemeinschaft, erhältlich in Diskettenform vom Bundesverband Deutscher
Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren und Körperpflegemit
tel e. V., Mannheim, Bezug genommen.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Färbemittel können die Oxidationsfarbstoff
vorprodukte in einen geeigneten wasserhaltigen Träger eingearbeitet werden. Solche
Träger sind zum Zwecke der Haarfärbung z. B. Cremes, Emulsionen, Gele oder auch ten
sidhaltige schäumende Lösungen, z. B. Shampoos, Schaumaerosole oder andere Zuberei
tungen, die für die Anwendung auf dem Haar geeignet sind.
Die erfindungsgemäßen Färbemittel können weiterhin alle für solche Zubereitungen be
kannten Wirk-, Zusatz- und Hilfsstoffe enthalten. In vielen Fällen enthalten die Färbemittel
mindestens ein Tensid, wobei prinzipiell sowohl anionische als auch zwitterionische, am
pholytische, nichtionische und kationische Tenside geeignet sind. In vielen Fällen hat es
sich aber als vorteilhaft erwiesen, die Tenside aus anionischen, zwitterionischen oder
nichtionischen Tensiden auszuwählen.
Als anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Zubereitungen alle für die Ver
wendung am menschlichen Körper geeigneten anionischen oberflächenaktiven Stoffe.
Diese sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslichmachende, anionische Gruppe wie
z. B. eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile
Alkylgruppe mit etwa 10 bis 22 C-Atomen. Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder
Polyglykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen
enthalten sein. Beispiele für geeignete anionische Tenside sind, jeweils in Form der Natri
um-, Kalium- und Ammonium- sowie der Mono-, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2
oder 3 C-Atomen in der Alkanolgruppe,
- - lineare Fettsäuren mit 10 bis 22 C-Atomen (Seifen),
- - Ethercarbonsäuren der Formel R-O-(CH2-CH2O)x-CH2-COOH, in der R eine lineare Alkylgruppe mit 10 bis 22 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 16 ist,
- - Acylsarcoside mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,
- - Acyltauride mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,
- - Acylisethionate mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,
- - Sulfobernsteinsäuremono- und -dialkylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl gruppe und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen,
- - lineare Alkansulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen,
- - lineare Alpha-Olefinsulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen,
- - Alpha-Sulfofettsäuremethylester von Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen,
- - Alkylsulfate und Alkylpolyglykolethersulfate der Formel R-O(CH2-CH2O)x-SO3H, in der R eine bevorzugt lineare Alkylgruppe mit 10 bis 18 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 12 ist,
- - Gemische oberflächenaktiver Hydroxysulfonate gemäß DE-A-37 25 030,
- - sulfatierte Hydroxyalkylpolyethylen- und/oder Hydroxyalkylenpropylenglykolether gemäß DE-A-37 23 354,
- - Sulfonate ungesättigter Fettsäuren mit 12 bis 24 C-Atomen und 1 bis 6 Doppelbin dungen gemäß DE-A-39 26 344,
- - Ester der Weinsäure und Zitronensäure mit Alkoholen, die Anlagerungsprodukte von etwa 2-15 Molekülen Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen darstellen.
Bevorzugte anionische Tenside sind Alkylsulfate, Alkylpolyglykolethersulfate und Ether
carbonsäuren mit 10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergrup
pen im Molekül sowie insbesondere Salze von gesättigten und insbesondere ungesättigten
C8-C22-Carbonsäuren, wie Ölsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure und Palmitinsäure.
Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet,
die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine -COO(-)-
oder -SO3 (-)-Gruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die soge
nannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das
Kokosalkyl-dimethylammoniumglycinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammonium
glycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und 2-
Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der
Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylgly
cinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung
Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.
Unter ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstan
den, die außer einer C8-18-Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Ami
nogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung
innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkyl
glycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropion
säuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine,
2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Ato
men in der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-Kokos
alkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das C12-18-Acylsar
cosin.
Nichtionische Tenside enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyolgruppe, eine Po
lyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolether
gruppe. Solche Verbindungen sind beispielsweise
- - Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe,
- - C12-22-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethy lenoxid an Glycerin,
- - C8-22-Alkylmono- und -oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga,
- - Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizi nusöl,
- - Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Sorbitanfettsäureester
- - Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Fettsäurealkanolamide.
Beispiele für die in den erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmitteln verwendbaren
kationischen Tenside sind insbesondere quartäre Ammoniumverbindungen. Bevorzugt sind
Ammoniumhalogenide wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammo
niumchloride und Trialkylmethylammoniumchloride, z. B. Cetyltrimethylammo
niumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid,
Lauryldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetyl
methylammoniumchlorid. Weitere erfindungsgemäß verwendbare kationische Tenside
stellen die quaternisierten Proteinhydrolysate dar.
Erfindungsgemäß ebenfalls geeignet sind kationische Silikonöle wie beispielsweise die im
Handel erhältlichen Produkte Q2-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes Trime
thylsilylamodimethicon), Dow Coming 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxyl-amino-mo
difiziertes Silicon, das auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller:
General Electric), SLM-55067 (Hersteller: Wacker) sowie Abil®-Quat 3270 und 3272
(Hersteller: Th. Goldschmidt; diquaternäre Polydimethylsiloxane, Quaternium-80).
Alkylamidoamine, insbesondere Fettsäureamidoamine wie das unter der Bezeichnung
Tego Amid®S 18 erhältliche Stearylamidopropyldimethylamin, zeichnen sich neben einer
guten konditionierenden Wirkung speziell durch ihre gute biologische Abbaubarkeit aus.
Ebenfalls sehr gut biologisch abbaubar sind quaternäre Esterverbindungen, sogenannte
"Esterquats", wie die unter dem Warenzeichen Stepantex® vertriebenen Methyl-hydroxyal
kyldialkoyloxyalkyl-ammoniummethosulfate sowie die unter dem Warenzeichen De
hyquart® vertriebenen Produkte wie Dehyquart® AU-46.
Ein Beispiel für ein als kationisches Tensid einsetzbares quaternäres Zuckerderivat stellt
das Handelsprodukt Glucquat®100 dar, gemäß INCI-Nomenklatur ein "Lauryl Methyl Glu
ceth-10 Hydroxypropyl Dimonium Chloride".
Bei den als Tenside eingesetzten Verbindungen mit Alkylgruppen kann es sich jeweils um
einheitliche Substanzen handeln. Es ist jedoch in der Regel bevorzugt, bei der Herstellung
dieser Stoffe von nativen pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen auszugehen, so daß man
Substanzgemische mit unterschiedlichen, vom jeweiligen Rohstoff abhängigen
Alkylkettenlängen erhält.
Bei den Tensiden, die Anlagerungsprodukte von Ethylen- und/oder Propylenoxid an Fettal
kohole oder Derivate dieser Anlagerungsprodukte darstellen, können sowohl Produkte mit
einer "normalen" Homologenverteilung als auch solche mit einer eingeengten Homologen
verteilung verwendet werden. Unter "normaler" Homologenverteilung werden dabei Mi
schungen von Homologen verstanden, die man bei der Umsetzung von Fettalkohol und
Alkylenoxid unter Verwendung von Alkalimetallen, Alkalimetallhydroxiden oder Alkali
metallalkoholaten als Katalysatoren erhält. Eingeengte Homologenverteilungen werden
dagegen erhalten, wenn beispielsweise Hydrotalcite, Erdalkalimetallsalze von
Ethercarbonsäuren, Erdalkalimetalloxide, -hydroxide oder -alkoholate als Katalysatoren
verwendet werden. Die Verwendung von Produkten mit eingeengter Homologenverteilung
kann bevorzugt sein.
Weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe sind beispielsweise
- - nichtionische Polymere wie beispielsweise Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere, Polyvinylpyrrolidon und Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere und Polysiloxane,
- - kationische Polymere wie quaternisierte Celluloseether, Polysiloxane mit quaternären Gruppen, Dimethyldiallylammoniumchlorid-Polymere, Acrylamid-Dimethyldiallyl ammoniumchlorid-Copolymere, mit Diethylsulfat quaternierte Dimethylamino ethylmethacrylat-Vinylpyrrolidon-Copolymere, Vinylpyrrolidon-Imidazolinium methochlorid-Copolymere, quaternierter Polyvinylalkohol und Polyquaternium-2
- - zwitterionische und amphotere Polymere wie beispielsweise Acrylamidopropyl-tri methylammoniumchlorid/Acrylat-Copolymere und Octylacrylamid/Methyl-methacry lat/tert.Butylaminoethylmethacrylat/2-Hydroxypropylmethacrylat-Copolymere,
- - anionische Polymere wie beispielsweise Polyacrylsäuren, vernetzte Polyacrylsäuren, Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymere, Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere, Vinylacetat/Butylmaleat/Isobornylacrylat-Copolymere, Methylvinylether/Malein säureanhydrid-Copolymere und Acrylsäure/Ethylacrylat/N-tert.Butyl-acrylamid- Terpolymere,
- - Verdickungsmittel wie Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate, Xanthan-Gum, Gummi ara bicum, Karaya-Gummi, Johannisbrotkernmehl, Leinsamengummen, Dextrane, Cellu lose-Derivate, z. B. Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Carboxymethylcel lulose, Stärke-Fraktionen und Derivate wie Amylose, Amylopektin und Dextrine, Tone wie z. B. Bentonit oder vollsynthetische Hydrokolloide wie z. B. Polyvinylalko hol,
- - Strukturanten wie Glucose und Maleinsäure,
- - haarkonditionierende Verbindungen wie Phospholipide, beispielsweise Sojalecithin, Ei-Lecitin und Kephaline, sowie Silikonöle,
- - Proteinhydrolysate, insbesondere Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Milcheiweiß-, Soja protein- und Weizenproteinhydrolysate, deren Kondensationsprodukte mit Fettsäuren sowie quaternisierte Proteinhydrolysate,
- - Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine,
- - Lösungsvermittler wie Ethanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin und Diethylenglykol,
- - Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine und Zink Omadine,
- - weitere Substanzen zur Einstellung des pH-Wertes,
- - Wirkstoffe wie Panthenol, Pantothensäure, Allantoin, Pyrrolidoncarbonsäuren und deren Salze, Pflanzenextrakte und Vitamine,
- - Cholesterin,
- - Lichtschutzmittel,
- - Konsistenzgeber wie Zuckerester, Polyolester oder Polyolalkylether,
- - Fette und Wachse wie Walrat, Bienenwachs, Montanwachs, Paraffine, Fettalkohole und Fettsäureester,
- - Fettsäurealkanolamide,
- - Komplexbildner wie EDTA, NTA und Phosphonsäuren,
- - Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether, Carbo nate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate,
- - Trübungsmittel wie Latex,
- - Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat,
- - Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether, CO2 und Luft sowie
- - Antioxidantien.
Die Bestandteile des wasserhaltigen Trägers werden zur Herstellung der erfindungsgemä
ßen Färbemittel in für diesen Zweck üblichen Mengen eingesetzt; z. B. werden Emulgier
mittel in Konzentrationen von 0,5 bis 30 Gew.-% und Verdickungsmittel in Konzentratio
nen von 0,1 bis 25 Gew.-% des gesamten Färbemittels eingesetzt.
Die oxidative Entwicklung der Färbung kann grundsätzlich mit Luftsauerstoff erfolgen.
Bevorzugt wird jedoch ein chemisches Oxidationsmittel eingesetzt, besonders dann, wenn
neben der Färbung ein Aufhelleffekt an menschlichem Haar gewünscht ist. Als Oxidations
mittel kommen Persulfate, Chlorite und insbesondere Wasserstoffperoxid oder dessen An
lagerungsprodukte an Harnstoff, Melamin sowie Natriumborat in Frage. Weiterhin ist es
möglich, die Oxidation mit Hilfe von Enzymen durchzuführen. Dabei können die Enzyme
zur Übertragung von Luftsauerstoff auf die Entwicklerkomponente oder zur Verstärkung
der Wirkung geringer Mengen vorhandener Oxidationsmittel dienen. Ein Beispiel für ein
enzymatisches Verfahren stellt das Vorgehen dar, die Wirkung geringer Mengen (z. B. 1%
und weniger, bezogen auf das gesamte Mittel) Wasserstoffperoxid durch Peroxidasen zu
verstärken.
Zweckmäßigerweise wird die Zubereitung des Oxidationsmittels unmittelbar vor dem
Haarefärben mit der Zubereitung aus den Oxidationsfarbstoffvorprodukten vermischt. Das
dabei entstehende gebrauchsfertige Haarfärbepräparat sollte bevorzugt einen pH-Wert im
Bereich von 6 bis 10 aufweisen. Besonders bevorzugt ist die Anwendung der Haarfärbe
mittel in einem schwach alkalischen Milieu. Die Anwendungstemperaturen können in ei
nem Bereich zwischen 15 und 40°C liegen. Nach einer Einwirkungszeit von ca. 30 Minu
ten wird das Haarfärbemittel durch Ausspülen von dem zu färbenden Haar entfernt. Das
Nachwaschen mit einem Shampoo entfällt, wenn ein stark tensidhaltiger Träger, z. B. ein
Färbeshampoo, verwendet wurde.
Ein zweiter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der vorgenannten
Mittel zum Färben keratinischer Fasern.
Die nachfolgenden Beispiele sollen den Erfindungsgegenstand näher erläutern.
Teilmischung A | ||||
Hydrenol® D1 | 8,50 g | |||
Lorol® techn.2 | 2,00 g | |||
Eumulgin® B23 | 0,75 g | |||
Texapon® NSO4 | 20,00 g | |||
Dehyton® K5 | 12,50 g | |||
Wasser | 30,00 g | |||
1 C16-18-Fettalkohol (INCI-Bezeichnung: Cetearyl alcohol) (HENKEL)@ | 2 C12-18-Fettalkohol (INCi-Bezeichnung: Coconut alcohol) (HENKEL)@ | 3 Cetylstearylalkohol mit ca. 20 EO-Einheiten (INCI-Bezeichnung: Ceteareth-20) (HENKEL)@ | 4 Laurylethersulfat, Natriumsalz (ca. 27,5% Aktivsubstanz; INCI-Bezeichnung: Sodium Laureth Sulfate) (HENKEL)@ | 5 N,N-Dimethyl-N-(C8-18-kokosamidopropyl)ammoniumacetobetain (ca. 30% Aktivsubstanz; INCI-Bezeichnung: Aqua (Water), Cocamidopropyl Betaine) (HENKEL) |
Die Substanzen Hydrenol D, Lorol und Eumulgin B2 wurden bei 80°C aufgeschmolzen,
mit dem 80°C heißem Wasser, enthaltend Texapon NSO und Dehyton K, vermischt und
unter starkem Rühren emulgiert. Danach wurde die Emulsion unter schwachem Rühren
abgekühlt.
Teilmischung B | |
Natriumsulfit | 1,00 g |
Ammoniumsulfat | 1,00 g |
Farbstoffvorprodukte | jeweils 2,5 mmol |
Ammoniak (25%ige Lösung) | ad pH = 10,0 |
Wasser | 10,00 g |
Die Farbstoffvorprodukte wurden in dem 50°C heißem Wasser unter Zugabe von
Natriumsulfit, Ammoniumsulfat und Ammoniak gelöst.
Die Farbstoffvorproduktlösung (Teilmischung B) wurde zur Emulsion (Teilmischung A)
gegeben, mit Ammoniak auf pH = 10 eingestellt und mit Wasser auf 100 g aufgefüllt. Es
wurde bis zum Erreichen der Raumtemperatur weitergerührt.
Die so erhaltene Färbecreme wurde im Verhältnis 1 : 1 mit einer 1%igen H2O2-Lösung
vermischt und auf 5 cm lange Strähnen standardisierten, zu 80% ergrauten, aber nicht
besonders vorbehandelten Menschenhaares (Kerling) aufgetragen. Nach 30 min Einwirkzeit
bei 32°C wurde das Haar gespült, mit einem üblichen Haarwaschmittel ausgewaschen und
anschließend getrocknet.
Die Ergebnisse der Färbeversuche sind den folgenden Tabellen zu entnehmen.
Claims (10)
1. Oxidationsfärbemittel zum Färben von Keratinfasern, insbesondere menschlichen
Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß es in einem zum Färben geeigneten Medium
- a) mindestens ein Pyridinderivat der allgemeinen Formel (I)
worin R1 und R2 unabhängig voneinander für Wasserstoff, eine C1- bis C4- Alkylgruppe oder eine C1- bis C4-Hydroxyalkylgruppe stehen oder gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen gegebenenfalls substituierten, gesättigten heterocyclischen 5- oder 6gliedrigen Ring bilden, der ein weiteres Stickstoffatom oder ein Sauerstoffatom enthalten kann, R3 für Wasserstoff, eine C1- bis C4-Alkylgruppe oder eine C1- bis C4- Hydroxyalkylgruppe steht, R4 und R5 unabhängig voneinander für Wasserstoff, eine C1- bis C4-Alkylgruppe oder eine C3- bis C8-Cycloalkylgruppe stehen, R6 und R7 unabhängig voneinander stehen für Wasserstoff, ein Halogenatom, eine C1- bis C4-Alkylgruppe, eine C1- bis C4-Hydroxyalkylgruppe, eine C1- bis C4- Aminoalkylgruppe oder eine C1- bis C4-Alkoxygruppe und n eine ganze Zahl von 1 bis 8 ist, oder eines der physiologisch verträglichen Salze dieser Verbindungen und - b) mindestens eine Kupplerkomponente, ausgewählt aus einer Gruppe, die gebildet wird von 1-Naphthol, 1,5-, 2,7- und 1,7-Dihydroxynaphthalin, 5-Amino-2- methylphenol, m-Aminophenol, Resorcin, Resorcinmonomethylether, m-Pheny lendiamin, 1-Phenyl-3-methyl-pyrazolon-5, 2,4-Dichlor-3-aminophenol, 1,3-Bis- (2,4-diaminophenoxy)-propan, 2,4-Diaminophenoxyethanol, 2-Chlorresorcin, 4- Chlorresorcin, 2-Chlor-6-methyl-3-aminophenol, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 2- Methylresorcin, 5-Methylresorcin, 3-Amino-6-methoxy-2-methylaminopyridin, 2,5-Dimethylresorcin, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, 6-Methyl-1,2,3,4- tetrahydrochinoxalin, o-Aminophenol und 2-Methyl-4-chlor-5-aminophenol, enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reste R3, R4, R5, R6 und R7
der Verbindung der Formel (I) für Wasserstoff stehen.
3. Mittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindung der Formel (I) 5-Amino-2-(2'-aminoethyl)amino-pyridin ist.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindung der Formel (I) 5-Amino-2-(3'-dimethylaminopropyl)amino-pyridin ist.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindung der Formel (I) 5-Amino-2-(2'-morpholinoethyl)amino-pyridin ist.
6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kupplerkomponente (b) ausgewählt ist aus einer Gruppe, die gebildet wird von 1-
Naphthol, 1,5-, 2,7- und 1,7-Dihydroxynaphthalin, 3-Aminophenol, 5-Amino-2-
methylphenol, Resorcin, 4-Chlorresorcin, 2-Chlor-6-methyl-3-aminophenol, 2-Methyl
resorcin, 5-Methylresorcin, 2,5-Dimethylresorcin, 2,6-Dihydroxy-3,4-diaminopyridin,
2-Amino-3-hydroxypyridin, 3-Amino-6-methoxy-2-methylaminopyridin, 1,3-Bis-(2,4-
diaminophenoxy)-propan und 2,4-Diaminophenoxyethanol.
7. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens
eine weitere Entwicklerkomponente, ausgewählt aus der Gruppe, die aus p-
Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, p-Aminophenol, 1-(2'-Hydroxyethyl)-2,5-dia
minobenzol, 4-Amino-3-methylphenol, 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 2-Hydroxy-
4,5,6-triaminopyrimidin, 4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin, 4,5-Diamino-1-(2-
hydroxyethyl)-pyrazol, 2-Aminomethyl-4-amino-phenol, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-
phenylendiamin, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)-methan und o-Aminophenol gebildet
wird, enthält.
8. Oxidationsfärbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
Entwicklerkomponenten in einer Menge von 0,005 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1
bis 5 Gew.-%, und Kupplerkomponenten in einer Menge von 0,005 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Oxidationsfär
bemittel, enthalten sind.
9. Oxidationsfärbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein direktziehender Farbstoff enthalten ist.
10. Verwendung von Mitteln nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zum Färben keratinischer
Fasern.
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