DE19926370A1 - System zur Dokumentation, Archivierung und zum Auffinden wiederverwendbarer Software-Komponenten - Google Patents
System zur Dokumentation, Archivierung und zum Auffinden wiederverwendbarer Software-KomponentenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein System zur Dokumentation und Archivierung wiederverwendbarer Software-Komponenten und zum Auffinden der Software-Komponenten über ein Netzwerk, insbesondere das Internet. Zur Verbesserung der Auffindbarkeit wird ein System vorgeschlagen, bei dem DOLLAR A a) ein Versionenverwaltungssystem (VVS) vorhanden ist, das dafür eingerichtet ist, in einem ersten Dateisystem (DS1) Dateien (VD) in unterschiedlichen Versionen und zusätzlich den jeweils aktuellen Stand der jeweiligen Datei (VD) als Master-Kopie (MD) zu halten, DOLLAR A b) an einer zentralen Stelle ein Dokumentationsgenerierungssystem (DGS) vorhanden ist, das dafür eingerichtet ist, aus den Master-Kopien (MD) HTML-Dokumente (WP) zu erzeugen und in ein zweiten Dateisystem (DS2) abzulegen, DOLLAR A c) eine Suchmaschine (SM) vorhanden ist, die dafür eingerichtet ist, jeweils nach einer solchen Dokumentationsgenerierung einen zur Menge der dabei erzeugten HTML-Dokumente (WP) gehörigen Index (IN) zu erstellen, und DOLLAR A d) ein Webserver (WS) vorhanden ist, der mittels der Suchmaschine (SM) eine Anfrage an einen Index (IN) ermöglicht, und der als Suchergebnis Verweise auf die die Suchkriterien erfüllenden HTML-Dokumente (WP) liefert, die durch Auswahl abrufbar sind.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein System zur Dokumentation, Archivierung und zum
Auffinden wiederverwendbarer Software-Komponenten.
Wiederverwendung von Software-Komponenten spielt eine zentrale Rolle beim Soft
ware-Entwurf. Die Herausforderungen lassen sich im wesentlichen in zwei Gruppen
klassifizieren. Auf der einen Seite muß beim Entwurf von Komponenten deren Wie
derverwendbarkeit vorbereitet werden. Auf der anderen Seite müssen so gewonnene
Komponenten auffindbar und zugreifbar für die Wiederverwendung gemacht werden.
Auf beiden Seiten entsteht ein Aufwand, der hoffnungsweise geringer ist als der bei .
der Neuerstellung der betreffenden Komponente anfallende Aufwand; besonders,
wenn die Zahl der Wiederverwendungen einer Komponente steigt.
In modernen Softwareentwicklungsumgebungen existieren Werkzeuge, mit denen
aus dem Quellcode von Softwarekomponenten Dokumentation generiert werden
kann. Beispiele für solche Werkzeuge sind javadoc, ccdoc and idldoc, die respektive
HTML-Dokumentation für Java-, C/C++- und IDL-Quellcode erzeugen.
Umgebungen, in denen mehrere Entwickler Software erstellen, werden typischerwei
se von Konfigurationsverwaltungssystemen unterstützt. Diese sorgen für die Versio
nierung von Quellcode und Dokumenten, regeln Aspekte beim Erstellen und Konfigu
rieren von auslieferbaren Produkten und unterstützen in der Regel eine räumlich
verteilte Entwicklung. Bekannte Produkte in diesem Bereich sind z. B. ClearCase,
PVCS oder Continuus.
Wiederverwendung erfolgt heute auf Basis von Software-Frameworks, -Kompo
nenten und -Bibliotheken. Ein bei jeglicher Art der Wiederverwendung bestehendes
Problem trifft auch auf diese Technologien zu: nämlich die Lösung der Frage, wie ein
Entwickler, der eine Komponente, einen Algorithmus oder eine Funktionalität sucht,
diese aus der Menge der in einem Unternehmen vorhandenen oder der extern kom
merziell oder frei verfügbaren Angebote auffinden kann.
Derzeit werden kommerziell verfügbare Komponentenbibliotheken zunehmend über
elektronische Vertriebswege, wie das Internet angeboten und verkauft. Die Auffind
barkeit hängt hier von der vom Vertreiber angebotenen Beschreibung auf der zuge
hörigen Webseite ab.
Unternehmensinterne Wiederverwendung von Softwarekomponenten gestaltet sich
noch schwieriger, besonders wenn in einem Unternehmen an verschiedenen Stellen
unabhängig voneinander Software entwickelt wird. Dann gibt es für die Entwickler in
der Regel keine Möglichkeit, Komponenten aus anderen Projekten, Abteilungen oder
Geschäftsbereichen aufzufinden, um sie in einem anderen Projekt wiederzuverwen
den.
Information zum Thema Konfigurationsverwaltungssystem ist zu finden in:
- a) Software Configuration Management: Coordination for Team productivity by Wayne Babich, Addison-Wesley, 1986, ISBN 0-201-10161-0
- b) Methods and Tools for Software Configuration Management by David Whitgift, John Wiley & Sons Ltd., November 1991, ISBN 0-471-92940-9
- c) Configuration Management: The Changing Image by Marion Kelly, McGraw-Hill, UK, 1995, ISBN 0-07-707977-9
- d) Software Configuration Management by Ronald Berlack, Wiley Series in Software Engineering Practice John Wiley & Sons, July 1991, ISBN 0471530492
- e) Software Configuration Management: An Investment in Product Integrity by Edward H. Bersoff, Vilas D. Henderson, Stanley G. Siegel Prentice Hall, May 1980, ISBN 0138217696
- f) Practical Software Configuration Management: The Latenight Developer's Handbook by Tim Mikkelson & Suzanne Pherigo Prentice Hall, April 1997, ISBN 0132408546
Die Generierung von Dokumentation aus dem Source alleine genügt nicht. Sie ist
dadurch nicht für alle potentiellen Verwender zugreifbar. Werkzeuge wie javadoc lie
fern also zwar einen entscheidenden Beitrag, reichen jedoch nicht aus. Die Doku
mentation ist nicht global auffindbar, und der Prozeß für die Generierung ist nicht ge
regelt. Ohne diese regelmäßige und häufige Neugenerierung der Dokumentation aus
den Quellen sind die entstandenen Dokumente rasch veraltet.
Weiterhin ist die Dokumentation nur dann sinnvoll, wenn zentral Anfragen, z. B.
stichwortbasiert oder strukturbasiert (z. B. "alle Komponentenpaare, die eine be
stimmte Beziehung zueinander aufweisen"), möglich sind, die dann zu den passen
den Komponenten im Archiv führen. Heutige Lösungen bieten dies nicht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Lösung des Pro
blems der Auffindbarkeit wiederverwendbarer Software-Komponenten anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch ein System zur Dokumentation, Archivierung und zum
Auffinden von Software-Komponenten mit den im Anspruch 1 angegebenen Merk
malen gelöst.
Das System basiert auf einer Zusammenführung der vier technologischen Kompo
nenten Konfigurationsverwaltungssystem, Dokumentengenerierungswerkzeug,
Webserver und Suchmaschine.
Das Konfigurationsverwaltungssystem sorgt dafür, daß Sourcen aus verschiedenen
Projekten von verschiedenen verteilten Standorten aus bearbeitet, gepflegt und wei
terentwickelt werden können. Es wird dadurch möglich, an zentraler Stelle die
Quellcodes zusammenzuführen.
Auf den zusammengeführten Sourcen können dann Werkzeuge zur Generierung der
Dokumentation angewendet werden. Diese Werkzeuge erstellen aus der Struktur
des Sourcecodes und den Kommentaren im Sourcecode Archive von HTML-Seiten,
welche die Beschreibungen sämtlicher Komponenten und deren Beziehungen unter
einander dokumentieren.
Das Archiv wird durch einen Webserver den zur Verwendung zugelassenen Ent
wicklern bereitgestellt. Diese können die HTML-Seite durch einen gewöhnlichen
Webbrowser (Netscape, Internet Explorer) abrufen.
Durch den Einsatz einer Suchmaschine auf dem erzeugten Archiv kann in regelmä
ßigen Abständen der Archivbestand indiziert werden, so daß er für die Anfragesteller
per Stichwort durchsuchbar wird. Somit können Anfragen unmittelbar interaktiv be
antwortet werden; wobei das Anfrageergebnis im Rahmen der zwischen den Indizie
rungsläufen liegenden Zeit korrekt und vollständig ist.
Mit gängigen Betriebssystemen ist es möglich, die Erzeugung der Dokumentation
und des Suchindexes in regelmäßigen Abständen (z. B. jede Nacht) automatisch
durchführen zu lassen. Somit werden die Entwickler, die wiederverwendbare Kom
ponenten bereitstellen, von der Aufgabe entbunden, die Komponentenbeschreibung
anderweitig publizieren zu müssen. Der sowieso durch den Entwicklungsprozeß vor
geschriebene Weg, die Sourcen in das Konfigurationsverwaltungssystem einzuspie
len, bringt somit die Verteilung und Auffindbarmachung der Komponentenbeschrei
bung automatisch mit sich.
Die Erfindung ist zunächst allgemein anwendbar auf Umgebungen, für die folgendes
zutrifft:
- - Das Konfigurationssystem kann eine vollständige Kopie der Quellen an einem Ort zugreifbar machen. Dies ist die Voraussetzung dafür, daß die existierenden Dokumentationsgenerie rungswerkzeuge ihre Arbeit verrichten können. Ist diese Randbedingung nicht gegeben, so müßte ein eigens auf das Konfigurationsmanagementsystem ange paßtes Werkzeug zur Dokumentationsgenerierung erstellt werden.
- - Das Dokumentationsgenerierungswerkzeug erzeugt HTML-Seiten und kann diese in einem Dateisystem persistent ablegen.
Somit können die generierten Seiten über einen Webserver zugreifbar gemacht
werden.
Konkret erfüllen diese Anforderungen die vorgenannten Generierungswerkzeuge ja
vadoc, ccdoc und idldoc, außerdem beispielsweise die Konfigurationsverwaltungssy
steme ClearCase, Continuus, PVCS, RCS, CVS, SCCS sowie ein bei der Fa. ABB
entwickeltes, auf RCS basierendes Werkzeug Xtools. Als Betriebssystem kommen
alle in Frage, die einen zeitgesteuerten Batchbetrieb ermöglichen und auf denen vor
genannte Konfigurationsverwaltungs- und Dokumentationsgenerierungswerkzeuge
laufen. Hierzu zählen unter anderem sämtliche Unix-Varianten, aber auch Windows
95, 98 und NT.
Eine weitere Erläuterung des vorgeschlagenen Systems und seiner Arbeitsweise er
folgt nachstehend anhand der Fig. 1.
Fig. 1 zeigt in schematisierter Darstellung die wesentlichen Komponenten des Sy
stems.
Ein Konfigurations- oder Versionenverwaltungssystem VVS hält unterschiedliche
Versionen von Dateien VD in einem ersten Dateisystem DS1, zusätzlich eine "Ma
ster-Kopie" MD für alle Dateien, also jeweils die aktuellste Version, auch "Kopf" (engl.
"Head") genannt.
Aus der Master-Kopie MD erzeugt ein Dokumentationsgenerierungssystem DGS
HTML-Seiten WP. Dabei werden die erzeugten HTML-Dokumente WP wiederum in
ein zweites Dateisystem DS2 abgelegt. DS2 kann dabei, muß aber nicht identisch
mit DS1 sein.
Auf den Dokumenten WP im zweiten Dateisystem DS2 setzen nun zwei Systeme
auf: zum einen ein Webserver WS, der den direkten Zugriff auf alle erzeugten Doku
mente WP erlaubt, außerdem eine Suchmaschine SM, welche zwei Aktivitäten ver
folgt. Zum einen erstellt die Suchmaschine SM nach jeder Dokumentationsgenerie
rung einen Index IN. Zum anderen ist die Suchmaschine SM in den Webserver WS
so eingebunden, daß eine Anfrage an den erstellten Index IN per Webzugriff möglich
ist. Die Suchergebnisse werden dabei so als Webseite präsentiert, daß die gefunde
nen Dokumente wie bei Internet-Suchmaschinen üblich als Verweise eingefügt wer
den, die z. B. durch Anklicken direkt zum entsprechenden Dokument führen.
In einem ausgeführten erfindungsgemäßen System wurden eingesetzt:
- - Xtools als Konfigurationsverwaltungssystem
- - javadoc zum Erzeugen von HTML-Dokumentation aus Java Sourcecodes
- - Sun Microsystems Netra-I als Webserver auf Solaris 2.6 als Betriebssystem
- - Swish-E als Suchmaschine.
Claims (5)
1. System zur Dokumentation und Archivierung wiederverwendbarer Soft
ware-Komponenten und zum Auffinden der Software-Komponenten über ein Netz
werk, insbesondere das Internet, wobei
- a) ein Versionenverwaltungssystem (VVS) vorhanden ist, das dafür eingerichtet ist, in einem ersten Dateisystem (DS1) Dateien (VD) in unterschiedlichen Ver sionen und zusätzlich den jeweils aktuellen Stand der jeweiligen Datei (VD) als Master-Kopie (MD) zu halten,
- b) an einer zentralen Stelle ein Dokumentationsgenerierungssystem (DGS) vor handen ist, das dafür eingerichtet ist, aus den Master-Kopien (MD) HTML- Dokumente (WP) zu erzeugen und in ein zweites Dateisystem (DS2) abzule gen,
- c) eine Suchmaschine (SM) vorhanden ist, die dafür eingerichtet ist, jeweils nach einer solchen Dokumentationsgenerierung einen zur Menge der dabei erzeug ten HTML-Dokumente (WP) gehörigen Index (IN) zu erstellen, und
- d) ein Webserver (WS) vorhanden ist, der mittels der Suchmaschine (SM) eine Anfrage an einen Index (IN) ermöglicht, und der als Suchergebnis Verweise auf die die Suchkriterien erfüllenden HTML-Dokumente (WP) liefert, die durch Aus wahl abrufbar sind.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und das
zweite Dateisystem (DS1, DS2) zu einem gemeinsamen Dateisystem zusammenge
faßt sind.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Webserver (WS) dafür eingerichtet ist, die HTML-Dokumente (WP) auch direkt, also
ohne Mitwirkung der Suchmaschine (SM), abzurufen.
4. System nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Versionenverwaltungssystem (WS) ausgewählt ist aus den Systemen Cle
arCase, Continuus, PVCS, RCS, CVS, SCCS und Xtools.
5. System nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dokumentationsgenerierungssystem (DGS) ausgewählt ist aus den Syste
men javadoc, ccdoc, und idldoc.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19926370A DE19926370A1 (de) | 1999-06-10 | 1999-06-10 | System zur Dokumentation, Archivierung und zum Auffinden wiederverwendbarer Software-Komponenten |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19926370A DE19926370A1 (de) | 1999-06-10 | 1999-06-10 | System zur Dokumentation, Archivierung und zum Auffinden wiederverwendbarer Software-Komponenten |
Publications (1)
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Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE19926370A1 (de) |
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- 1999-06-10 DE DE19926370A patent/DE19926370A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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