DE19925596A1 - Einrichtung für kompostierbaren organischen Abfall - Google Patents

Einrichtung für kompostierbaren organischen Abfall

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für kompostierbaren organischen Abfall, bestehend aus einem Behälter und einer schließbaren Abdeckung. Bei dieser Einrichtung ist eine der Desinfektion dienende UV-Strahlenquelle auf der Innenseite des Behälters und/oder der schließbaren Abdeckung angebracht.

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für kompostierbaren organischen Abfall nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derzeit stellen Abfallentsorgungsunternehmen den privaten Haushalten sogenannte "Biotonnen" zur Verfügung, die der Ent­ sorgung von kompostierbaren organischen Abfällen wie Küchen- und Gartenabfällen, aber auch Filtertüten, Papiertaschentü­ chern usw. dienen.
Der kompostierbare organische Abfall wird in den meisten Haushalten zunächst in verschiedenen Behältern mit schließba­ ren Abdeckungen gesammelt und in die "Biotonnen" von Zeit zu Zeit entleert.
Das Sammeln von kompostierbarem organischen Abfall im Haus­ halt hat allerdings mehrere Nachteile:
Kompostierbarer organischer Abfall bietet ein sehr gutes Nährmedium für Mikroorganismen wie Schimmelpilze und Bakteri­ en, die sich dort bei Raumtemperatur ungehindert vermehren können.
Beim Öffnen der Abfallbehälter kann es dann zu einer Gesund­ heitsgefährdung durch in die Luft gewirbelte Pilzsporen kom­ men. Außerdem ist eine erhöhte Gefahr für Allergien (z. B. Asthma, Aspergillose, exogen-allergische Alveolitis) und In­ fektionen durch Schimmelpilze und Bakterien möglich.
Mit der Vermehrung der Mikroorganismen kommt es zu einem weitgehenden Abbau des kompostierbaren organischen Abfalls. Die dabei entstehenden Stoffwechselprodukte der Mikroorganis­ men machen sich als unangenehmer Geruch bemerkbar.
Derzeit sind Sprays bekannt, die antimikrobielle Stoffe ent­ halten, und auf die Oberfläche des kompostierbaren organi­ schen Abfalls bzw. auf die Innenseite des Abfallbehälters ge­ sprüht werden und keimtötende Wirkung besitzen. Um den unan­ genehmen Geruch zu überdecken, enthalten solche Sprays häufig auch Duftstoffe.
Nachteilig an dieser Art der Desinfektion und Geruchsbekämp­ fung ist der Einsatz chemischer Stoffe, die toxikologisch be­ denklich und/oder umweltbelastend sind.
Die keimtötende Wirkung von UV-Strahlung ist allgemein be­ kannt und wird zum Beispiel im Lebensmittelbereich in der Bundesrepublik Deutschland zur Entkeimung von Trinkwasser und zur Keimreduzierung der Oberflächen von Obst und Gemüse aus­ genutzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung für kompostierbare organische Abfälle zu schaffen, die eine Desinfektion des Abfalls ohne Einsatz chemischer Stoffe zu­ läßt.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Durch das Anbringen einer UV-Strahlenquelle auf der Innensei­ te des Behälters und/oder der schließbaren Abdeckung wird er­ reicht, daß die Oberfläche des kompostierbaren organischen Abfalls und die darüber befindliche Luft desinfiziert wird.
Der Einsatz antimikrobieller chemischer Stoffe ist dazu nicht nötig.
Durch die Abtötung der Mikroorganismen wird außerdem die Ge­ ruchsbelästigung durch Stoffwechselprodukte herabgesetzt.
Eine Weiterbildung sieht vor, daß die UV-Strahlenquelle über eine außen am Behälter und/oder der schließbaren Abdeckung angebrachte Steuereinrichtung, z. B. einen Schalter, manuell ein- und ausschaltbar ist.
Dadurch wird erreicht, daß zu jeder Zeit und über einen be­ liebigen Zeitraum die UV-Strahlenquelle ein- und ausschaltbar ist. Bei längerer Abwesenheit ist es z. B. nötig, die UV- Strahlenquelle vor dem Öffnen des Abfallbehälters einzuschal­ ten, um die in der Zwischenzeit entstandenen Keime abzutöten. Genauso kann die UV-Strahlenquelle vor einer längeren Abwe­ senheit ausgeschaltet werden, um Energiekosten zu sparen.
Außerdem ist es möglich, daß die UV-Strahlenquelle nur bei Auslösen eines Kontaktes zwischen Behälter und geschlossener Abdeckung einschaltbar ist.
Dadurch wird erreicht, daß die UV-Strahlenquelle keine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellt.
Weiterhin ist vorgesehen, daß die UV-Strahlenquelle durch Auslösen eines Kontaktes zwischen Behälter und geschlossener Abdeckung automatisch ein- und ausschaltbar ist.
Dadurch wird erreicht, daß die UV-Strahlenquelle einfach und zeitsparend bedient werden kann. Außerdem wird ein Ein- und Ausschalten der UV-Strahlenquelle nicht vergessen.
Eine Weiterbildung sieht vor, daß der Bestrahlungszeitpunkt und die Dauer der Bestrahlung über eine Zeitschaltuhr ein­ stellbar sind.
Dadurch wird erreicht, daß ein Ein- und Ausschalten der UV- Strahlenquelle regelmäßig zu jedem Zeitpunkt und über eine beliebige Zeit möglich ist. So ist ein Ein- und Ausschalten der Strahlenquelle auch über Nacht möglich.
Weiterhin ist vorgesehen, daß der Behälter mit Abdeckung UV- stabil ist.
Dadurch wird erreicht, daß die Einrichtung für kompostierba­ ren organischen Abfall eine lange Lebensdauer hat.
Das Abringen einer UV-durchlässigen Abdeckung, insbesondere aus Quarzglas, über der UV-Strahlenquelle hat den Vorteil, daß die beim Befüllen oder Entleeren der Einrichtung auftre­ tenden Verschmutzungen aus kompostierbaren organischen Abfall nicht direkt mit der UV-Strahlenquelle in Berührung kommen. Da Verschmutzungen an der UV-Strahlenquelle die wirksame UV- Strahlung absorbieren, ist eine schützende und sehr leicht zu reinigende Abdeckung nützlich.
Im übrigen kann ein UV-reflektierender planer Spiegel oder Hohlspiegel zwischen UV-Strahlenquelle und der Innenseite des Behälters bzw. der schließbaren Abdeckung angebracht sein. Der UV-reflektierende Spiegel führt zu einer Richtungsände­ rung und damit zu einer Bündelung der UV-Strahlung in Rich­ tung des kompostierbaren organischen Abfalls. Dieses erhöht die Intensität der UV-Strahlung und die Wirksamkeit der ver­ wendeten UV-Strahlenquelle.
Ansonsten ist es möglich, daß die UV-Strahlenquelle mittels Solarenergie betrieben werden kann.
Eine mit Solarenergie betriebene UV-Strahlenquelle hat bei einer Einrichtung für kompostierbaren organischen Abfall, die außerhalb des Hauses aufgestellt wird, zusätzlich zum ökolo­ gischen Element den Vorteil, daß die Einrichtung bei Verwen­ dung von Solarkollektoren unabhängig vom Feststromnetz in be­ liebiger Entfernung vom Haus aufgestellt werden kann.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei­ spiels erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist.
Diese zeigt einen Querschnitt durch eine Einrichtung für kom­ postierbaren organischen Abfall.
Die dargestellte Einrichtung für kompostierbaren organischen Abfall umfaßt einen Behälter 1, eine schließbare Abdeckung 2 und eine auf der Innenseite der schließbaren Abdeckung 2 an­ gebrachte UV-Strahlenquelle 3. Die UV-Strahlenquelle 3 ist mit einer außen an der schließbaren Abdeckung 2 angebrachten Steuereinrichtung 4 und einer Zeitschaltuhr 5 verbunden. Fer­ ner ist die UV-Strahlenquelle 3 mit einem zwischen schließba­ rer Abdeckung 2 und Behälter 1 auslösbaren Kontakt 6 ver­ netzt. Im übrigen befindet sich ein UV-reflektierender planer Spiegel oder Hohlspiegel 10 zwischen der UV-Strahlenquelle und der Innenseite der schließbaren Abdeckung. Eine UV- durchlässige Abdeckung 9 umgibt zusätzlich die UV- Strahlenquelle 3.
Zur Entsorgung von kompostierbaren organischen Abfall 7 wird dieser in den Behälter 1 gegeben und anschließend die Abdec­ kung 2 geschlossen.
Für eine Desinfektion der Abfalloberfläche und der über dem kompostierbaren organischen Abfall 7 befindlichen Luft 8 kann nun die UV-Strahlenquelle 3 über die außen an der schließba­ ren Abdeckung 2 angebrachten Steuereinrichtung 4, z. B. einen Schalter, eingeschaltet werden.
Ferner ist das Ein- und Ausschalten der UV-Strahlenquelle 3 durch einen zwischen Behälter 1 und Abdeckung 2 angebrachten Kontakt 6, der beim Schließen der Abdeckung 2 ausgelöst wird, automatisierbar.
Die Bestrahlungsdauer richtet sich nach der Füllhöhe des im Behälter 1 vorhandenen kompostierbaren organischen Abfalls 7. Je weiter der kompostierbare organische Abfall 7 von der UV- Strahlenquelle 3 entfernt ist, desto länger muß die Bestrah­ lungszeit gewählt werden.
Für ein kontinuierliches Niedrighalten der Keimpopulation ist eine regelmäßige Desinfektion nötig. Diese Regelmäßigkeit läßt sich über die außen an der schließbaren Abdeckung 2 an­ gebrachte Zeitschaltuhr 5 durchführen. So ist eine Desinfek­ tion des kompostierbaren organischen Abfalls 7 auch über Nacht möglich.

Claims (9)

1. Einrichtung für kompostierbaren organischen Abfall, be­ stehend aus einem Behälter (1) mit schließbarer Abdeckung (2), dadurch gekennzeichnet, daß eine UV-Strahlenquelle (3) auf der Innenseite des Behälters (1) und/oder der schließba­ ren Abdeckung (2) angebracht ist.
2. Einrichtung für kompostierbaren organischen Abfall nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die UV-Strahlenquelle (3) über eine außen am Behälter (1) und/oder der schließbaren Abdeckung (2) angebrachte Steuereinrichtung (4) manuell ein- und ausschaltbar ist.
3. Einrichtung für kompostierbaren organischen Abfall nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die UV- Strahlenquelle (3) nur bei Auslösen eines Kontaktes (6) zwi­ schen Behälter (1) und geschlossener Abdeckung (2) einschalt­ bar ist.
4. Einrichtung für kompostierbaren organischen Abfall nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die UV-Strahlenquelle (3) durch Auslösen eines Kontaktes (6) zwi­ schen Behälter (1) und geschlossener Abdeckung (2) automa­ tisch ein- und ausschaltbar ist.
5. Einrichtung für kompostierbaren organischen Abfall nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Bestrahlungszeitpunkt und die Dauer der Bestrahlung über eine Zeitschaltuhr (5) einstellbar sind.
6. Einrichtung für kompostierbaren organischen Abfall nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) mit schließbarer Abdeckung (2) UV-stabil ist.
7. Einrichtung für kompostierbaren organischen Abfall nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die UV-Strahlenquelle (3) von einer UV-durchlässigen Abdeckung (9), insbesondere aus Quarzglas, umgeben ist.
8. Einrichtung für kompostierbaren organischen Abfall nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein UV-reflektierender planer Spiegel oder Hohlspiegel (10) zwi­ schen der UV-Strahlenquelle (3) und der Innenseite des Behäl­ ters (1) bzw. der schließbaren Abdeckung (2) angebracht ist.
9. Einrichtung für kompostierbaren organischen Abfall nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die UV-Strahlenquelle (3) mittels Solarenergie betreibbar ist.
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