DE19925133A1 - Polyvinylalkohol-Derivate mit polymerisierbaren Seitengruppen - Google Patents
Polyvinylalkohol-Derivate mit polymerisierbaren SeitengruppenInfo
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Abstract
Wasserlösliche oder wasserdispergierbare Polyvinylalkohol-Derivate mit polymerisierbaren Seitengruppen der allgemeinen Formel DOLLAR F1 Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher oder wasserdispergierbarer Polyvinylalkohol-Derivate mit polymerisierbaren Seitengruppen durch Umsetzung von Polyvinylalkohol mit Verbindungen, die mindestens eine polymerisierbare olefinische Gruppe und eine Epoxid-Gruppe enthalten sowie deren Verwendung zur Herstellung von photopolymerisierbaren Druckplatten.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft wasserlösliche oder wasser
dispergierbare Polyvinylalkohol-Derivate mit polymerisierbaren
Seitengruppen, ein Verfahren zur Herstellung derartiger Polymerer
durch Umsetzung von Polyvinylalkohol in schmelzflüssigem Zustand
sowie deren Verwendung zur Herstellung von photopolymerisierbaren
Druckplatten.
Es ist bekannt, als polymere Bindemittel für wässrig entwickel
bare Hochdruckplatten Polyvinylalkohole, Polyvinylalkohol-Copoly
mere oder polymeranalog modifizierte Polyvinylalkohole einzuset
zen, diese mit geeigneten Monomeren, Photoinitiator und Stabili
sator abzumischen und aus der Lösung zu lichtempfindlichen
Aufzeichnungsmaterialien zu vergießen. Auf Grund der Löslichkeit
von Polyvinylalkohol können die nicht vernetzten Anteile dieser
Aufzeichnungsmaterialien nach der bildmäßigen Belichtung in kur
zer Zeit in Wasser oder wäßriger Lösung ausgewaschen werden. Um
eine ausreichende Lichthärtbarkeit zu erzielen, müssen dem Poly
vinylalkohol jedoch hohe Anteile an photopolymerisierbaren Mono
meren, wie beispielsweise mono-, bi- oder multifunktionelle
Acrylate oder Acrylamide zugesetzt werden. Derartige Monomere
sind teuer, meist hautreizend und haben einen unangenehmen Ge
ruch. Ferner haben Aufzeichnungsmaterialien aus Polyvinylalkohol,
Monomeren und Photoinitiator eine ungenügende mechanische Kohä
sion, was beim Druck zu Beschädigungen wie bspw. Rissen oder
Kratzern führen kann.
Daher werden als Bindemittel für wasserentwickelbare Hochdruck
platten häufig funktionalisierte Polyvinylalkohole eingesetzt,
bei denen ein Teil der Hydroxylgruppen mit einem doppelbindungs
haltigen Agens umgesetzt worden ist, wie bspw. von DE-A 33 32 994
offenbart. Lichtempfindliche Aufzeichnungsmaterialien mit funk
tionalisiertem Polyvinylalkohol als polymerem Bindemittel haben
den Vorteil, daß zu ihrer Vernetzung weniger Monomere zugesetzt
werden müssen, kürzere Belichtungszeiten ausreichend sind und die
mechanische Beständigkeit im Vergleich zu Aufzeichnungsmateria
lien mit unmodifiziertem Polyvinylalkohol deutlich verbessert
wird.
Es sind eine Reihe von Verfahren vorgeschlagen worden, Polyvinyl
alkohol in Lösung oder in Aufschlämmung mit geeigneten Verbin
dungen zu modifizieren.
In EP-A-079 514, DE-A-33 22 993 und DE-A-33 22 994 werden Verfah
ren beschrieben, Polyvinylalkohol nach Aufschlämmen in Toluol
oder halogenierten Kohlenwasserstoffen in einer heterogenen Reak
tion mit Methacrylsäureanhydrid umzusetzen und somit Seiten
gruppen mit radikalisch polymerisierbaren Doppelbindungen einzu
bringen.
In der WO 96/18133 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem Poly
vinylalkohol in wäßriger Lösung mit ungesättigten Aldehyden bzw.
deren Acetalen umgesetzt wird.
Die Umsetzung in Lösung oder Aufschlämmung hat jedoch den Nach
teil, dass Polyvinylalkohol zunächst gelöst oder aufgeschlämmt
werden muss und nach beendeter Reaktion das Lösungsmittel wieder
vollständig entfernt werden muss, da schon geringe Restanteile
der organischen Lösemittel die Transparenz der Aufzeichnungs
materialien verschlechtern. Diese Ausführungsform der Modifizie
rung von Polyvinylalkohol ist daher aufwendig.
EP-A-670 521 offenbart die Umsetzung von Polyvinylalkohol in der
Schmelze mit Carbonsäureanhydriden bei ca. 210°C, insbesondere mit
intramolekularen, cyclischen Anhydriden, wodurch Seitengruppen
mit Carboxylgruppen in Polyvinylalkohol eingeführt werden. Diese
Reaktion ist jedoch nur schwer beherrschbar, da Polyvinylalkohol
nicht unzersetzt schmilzt. Erweichter Polyvinylalkohol spaltet
schon bei 200°C Wasser ab und beginnt sich zu verfärben. Die
erhaltenen modifizierten Polymere, müssen daher in einem zusätz
lichen Verfahrensschritt vor der Weiterverarbeitung zunächst
durch Umfällen aus einem Gemisch von Wasser und organischen
Lösungsmittel gereinigt werden. Erst danach wird in einem wei
teren Verfahrensschritt der mit Carboxylgruppen funktionalisierte
Polyvinylalkohol mit Glycidylmethacrylat umgesetzt und ein mit
Doppelbindungen funktionalisierter Polyvinylalkohol erhalten.
Dieses Verfahren ist umständlich und teuer.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein einfaches
Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalkohol mit polymerisierbaren
Seitengruppen zu finden, welches ohne Lösungsmittel auskommt und
auch keine zusätzlichen Reinigungsschritte erforderlich macht.
Dementsprechend wurde ein Verfahren zur Herstellung von wasser
löslichen oder wasserdispergierbaren Polyvinylalkohol-Derivaten
mit polymerisierbaren Seitengruppen gefunden, bei dem Polyvinyl
alkohol mit einem Weichmacher versetzt und mit einer Verbindung I,
die mindestens eine polymerisierbare olefinische Gruppe sowie
eine Epoxid-Gruppe enthält, in Gegenwart einer stickstoffhalti
gen, organischen Base II umgesetzt wird.
Weiterhin wurden wasserlösliche oder wasserdispergierbare Polyvi
nylalkohol-Derivate mit
- - 60 bis 99 mol% freien Hydroxylgruppen als Seitengruppen,
- - 1 bis 15 mol% Seitengruppen A der allgemeinen Formel
die in R3 eine polymerisierbare olefinische Gruppe enthalten, und
- - 0-30 mol% Seitengruppen aus anderen Resten B gefunden.
Unter Polyvinylalkoholen werden im Rahmen dieser Erfindung ganz
allgemein wasserlösliche oder wasserdispergierbare Polymere mit
wiederkehrenden -CH2-CH(OH)-Struktureinheiten in der Polymerhaupt
kette verstanden. Hierzu gehören Polyvinylalkohol selber wie auch
Copolymere aus Polyvinylalkohol mit anderen Comonomereinheiten,
so z. B. die bekannten teilverseiften Polyvinylester, insbesondere
die teilverseiften Polyvinylacetate.
Die erfindungsgemäßen Polyvinylalkohol-Derivate enthalten 60 bis
99 mol% an freien Hydroxylgruppen als Seitengruppen, bevorzugt 65
bis 90 mol%, ganz besonders bevorzugt 65 bis 82 mol%. Ist die
Menge an Hydroxylgruppen kleiner als 60 mol %, so ist das
Polymere nicht mehr wasserlöslich oder wasserdispergierbar.
Die Seitengruppen A der allgemeinen Formel
sind zu 1 bis 15 mol %, bevorzugt zu 1 bis 10 mol % und ganz be
sonders 2 bis 8 mol% enthalten. Bei den Resten R1 und R2 han
delt es sich im allgemeinen um H, lineare, verzweigte oder
cyclische Alkylreste mit bis zu 6 C-Atomen, sowie Arylreste, die
optional auch noch weiter substituiert sein können. Beispiele
für derartige Reste sind Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-,
Butyl-, 2-Methyl-propyl, Cyclohexyl, Phenyl-, 4-Methylphenyl oder
4-Nitrophenylreste. Bevorzugt handelt es sich bei R1 und R2 um
H, Methyl- oder Phenylreste und ganz besonders bevorzugt um H.
Die Reste R3 enthalten mindestens eine polymerisierbare
olefinische Gruppe. Es kann sich dabei um olefinische Doppelbin
dungen enthaltende einfache Alkenylreste handeln, insbesondere um
solche mit endständigen olefinische Doppelbindungen. Beispiels
weise kann es sich bei R3 um einen Vinyl-, 3-Butenyl- oder 7-Octe
nylrest handeln. Vorzugsweise sind die olefinischen Doppelbindun
gen aber aktiviert, d. h. stehen in Konjugation zu anderen Doppel
bindungen oder in Nachbarschaft zu Sauerstoff oder Stickstoff.
Als Beispiele seien hier die Reste -CH2-O-CH=CH2, -CH2-NR-CH=CH2
oder die sich von der Acrylsäure bzw. Methacrylsäure ableitenden
Reste -CH2-O(CO)-CH=CH2 und -CH2-O(CO)-C(CH3)=CH2 genannt. Besond
ers gut geeignet sind die Reste -CH2-O(CO)-CH=CH2 und
-CH2-O(CO)-C(CH3)=CH2 geeignet.
Weiterhin können die erfindungsgemäßen Polyvinylalkohol-Derivate
Seitengruppen aus anderen Resten B in einer Menge von bis zu 30 mol-%
enthalten. Bevorzugt sind 9 bis 30 mol% und besonders bevor
zugt 16 bis 30 mol% enthalten. Vorzugsweise handelt es sich dabei
um Seitengruppen ohne olefinische Doppelbindungen. Die Auswahl
von B ist dabei prinzipiell nur insoweit beschränkt, als die
Wasserlöslichkeit der Polyvinylalkohol-Derivate dadurch nicht be
einträchtigt werden darf. Bevorzugt handelt es sich bei den ande
ren Resten B um veretherte oder veresterte Hydroxylgruppen der
allgemeinen Formel -OR bzw. -O(CO)R. Im Falle der Estergruppen
handelt es sich insbesondere um Acylgruppen von gesättigten oder
aromatischen Carbonsäuren. Besonders bevorzugt handelt es sich um
Acetyl- oder Propionylreste. Im Falle der Ethergruppen handelt es
sich inbesondere um Polyethergruppen der allgemeinen Formel
-O(CH2CH2O)nH oder -O(CH(CH3)CH2O)nH. Bei den anderen Resten B kann
es sich aber auch um polare Gruppen wie Carboyxlgruppen -COOH,
Carboxylatestergruppen -COOR, Carboxylamidgruppen -CONH2, Forma
midgruppen -NH-CHO, N-Methylpyrrolidongruppen oder Aminogruppen
handeln, wobei die polaren Seitengruppen auch noch weiter funk
tionalisiert sein können. Bei weiter funktionalisierten Resten B
handelt es sich insbesondere um solche Reste, die durch Reaktion
der obengenannten polaren Gruppen mit Epoxiden, insbesondere mit
Glycidyl(meth)acrylat, gebildet werden können. Als Beispiele
seien die Reste -COO-CH2-CH2(OH)-CH2-O(CO)-C(CH3)=CH2 oder
-COO-CH2-CH2(OH)-CH2-O(CO)-C=CH2 genannt. Die erfindungsgemäßen Po
lyvinylalkohol-Derivate können auch zwei oder mehrere verschie
dene Seitengruppen B enthalten.
Der Polymerisationsgrad der Polyvinlyalkohol-Derivate liegt
bevorzugt im Bereich zwischen 350 und 2500 und kann vom Fachmann
je nach dem gewünschten Anwendungszweck gewählt werden.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Polyvinalalkohol-Derivate
kann prinzipiell nach beliebigen Methoden erfolgen. Besonders
eignet sich aber das erfindungsgemäße Verfahren.
Als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren werden
Polyvinylalkohol oder Polyvinylalkohol-Copolymere eingesetzt.
Unter dem Begriff "Polyvinylalkohol" im Sinne dieser Erfindung
sollen im folgenden teilverseifte Polyvinylcarboxylate, ins
besondere teilverseifte Polyvinylacetate verstanden werden, deren
Carboxylatgruppen zu mehr als 60% verseift sind. Der Verseifungs
grad wird einerseits durch die Bedingung der Wasserlöslichkeit
bzw. Wasserdispergierbarkeit und andererseits durch die Höhe des
gewünschten Umsetzungs- bzw. Funktionalisierungsgrades bestimmt.
Bevorzugt beträgt der Verseifungsgrad 70-90%, ganz besonders
bevorzugt 70-82%. Der mittlere Polymerisationsgrad liegt bevor
zugt im Bereich zwischen 350 und 2500 und wird vom Fachmann auf
diesem Gebiete entsprechend dem gewünschten Anwendungszweck ge
wählt. Weiterhin können Copolymere eingesetzt werden, die neben
Vinylalkohol-/bzw. Vinylacetateinheiten andere Monomereinheiten
enthalten. Als Comonomere kommen insbesondere α-Olefine wie
Ethylen oder Propylen, Vinylverbindungen wie Acrylsäure, Meth
acrylsäure sowie deren Ester, Vinylamin oder Amide wie n-Vinyl
pyrrolidon und Vinylformamid in Frage. Es können auch Pfropf-Co
polymere mit einer Seitenkette aus Polyvinylalkohol und einer
Hauptkette aus Polyethern, bspw. Polyethylenoxid eingesetzt wer
den. Als Beispiel seien die in EP-A-224 164 (Seite 8) offenbarten
Bindemittel genannt. Besonders vorteilhaft kann auch Polyvinyl
alkohol mit aufgepfropften Polyether-Gruppen eingesetzt werden.
Die Art und Menge an Comonomeren ist nur insofern beschränkt, als
die Copolymere noch wasserlöslich oder in Wasser dispergierbar
sein müssen. Es können auch Gemische von Polyvinylalkoholen oder
Polyvinylalkohol-Copolymeren mit unterschiedlichem Polymerisa
tionsgrad und/oder Verseifungsgrad eingesetzt werden.
Der Polyvinylalkohol wird mit einer Verbindung I in einer polymer
analogen Reaktion umgesetzt. Die Verbindung I enthält eine oder
mehrere polymerisierbare olefinische Gruppen sowie eine Epoxid-
Gruppe.
In einem ersten Verfahrensschritt wird der Polyvinylalkohol zu
nächst durch Erwärmen und mit Hilfe eines Weichmachers
plastifiziert. Die Art und Menge des Weichmachers kann vom
Fachmann unter Beachtung von zwei Grundsätzen frei gewählt wer
den. Zum einen sollte der Weichmacher in der späteren Anwendung
nicht stören, um einen Reinigungsschritt zu vermeiden. Zum ande
ren sollte der Weichmacher die Reaktion des Polyvinylalkohols mit
der Verbindung I nicht stören. Vorzugsweise sollte er daher nicht
oder zumindest nicht besser mit der Verbindung I reagieren. Falls
der Weichmacher mit I reagieren kann, darf die Weichmacherwirkung
durch die Reaktion nicht wesentlich beeinträchtigt werden.
Außerdem sollte möglichst wenig I, bevorzugt nicht mehr als 10%
der eingesetzten Menge, auf diese Art und Weise gebunden werden.
Geeignete Weichmacher für Polyvinylalkohol sind beispielsweise
Polyethylenglykole wie in Eur. Polym. J., Vol. 29(7), S. 937-
943 (1993) offenbart. Derartige Weichmacher sind beispielsweise
unter dem Handelsnamen Pluriol® (Fa. BASF) erhältlich. Das Mole
kulargewicht der Polyethylenglykole sollte 200-1500 g/mol,
bevorzugt 200-600 g/mol betragen. Ist das Molekulargewicht grö
ßer als 1500 g/mol, so wird im allgemeinen keine ausreichende
Weichmacherwirkung mehr erzielt. Ist das Molekulargewicht kleiner
als 200 g/mol, so verfügt der Weichmacher über zu viele gegen
über Verbindung I reaktive OH-Gruppen. In einer besonderen Aus
führungsform der Erfindung werden daher von Polyethylenglykol ab
geleitete Weichmacher eingesetzt, bei denen die endständigen
-OH-Gruppen auf geeignete Art und Weise blockiert werden, bspw.
durch Veretherung oder Veresterung. Besonders vorteilhaft können
die endständigen -OH-Gruppen mit Propylenoxid umgesetzt werden,
wodurch die endständigen, primären -OH-Gruppen in sekundäre -OH-
Gruppen umgewandelt werden. Diese sekundären OH-Gruppen weisen
keine erhöhte Reaktivität mehr gegenüber Epoxiden auf, wie die
ebenfalls sekundären -OH-Gruppen des Polyvinylalkohols. Weiterhin
können Weichmacher chemisch direkt an die Polyvinylalkohol-Kette
gekoppelt werden, z. B. indem man Polyvinylalkohol mit Poly
ethylenglykol pfropft, so dass Polyvinylalkohol mit -(CH2CH2O)nH-
Seitengruppen erhalten wird. Derartige Produkte sind auch im Han
del erhältlich (z. B. Mowiol® GE 4-86).
Andere geeignete Weichmacher sind beispielsweise organische
Carbonate R1O(CO)OR2, wobei R1 und R2 jeweils für gradkettige oder
verzweigte Alkylreste stehen, die auch noch inerte Substituenten,
wie z. B. Chlor oder Brom tragen können. Gut geeignet sind ins
besondere solche Carbonate mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen. R1 und
R2 können auch zu einem z. B. 5- oder 6-gliedrigem Ring miteinan
der verbunden sein. Besonders bevorzugt sind Ethylencarbonat,
Propylencarbonat, Butylencarbonat und Dimethylcarbonat. Es können
auch Mischungen verschiedener Carbonate eingesetzt werden. Wei
terhin geeignet sind organische Phosphate R1R2R3PO4, wobei R1, R2
und R3 jeweils für gradkettige oder verzweigte Alkylreste mit 1
bis 8 Kohlenstoffatomen stehen, die auch noch weiter substituiert
sein können. R1, R2 und R3 können auch paarweise zu einem Ring
miteinander verbunden sein. Es können auch Mischungen verschiede
ner Phosphate eingesetzt werden. Aus Kostengründen besonders
bevorzugt ist das Tris(2-Ethyl-hexyl)phosphat. Die Menge des
Weichmachers wird im allgemeinen so bemessen, dass der einge
setzte Polyvinylalkohol bereits bei nicht mehr als 185°C in
schmelzeflüssiger Form vorliegt. Es können auch Gemische ver
schiedener Weichmacher eingesetzt werden.
Der plastifizierte Polyvinylalkohol wird mit einer Verbindung I in
einer polymeranalogen Reaktion umgesetzt. Die Verbindung I enthält
eine oder mehrere polymerisierbare Gruppen sowie eine Epoxid-
Gruppe. Bei den polymerisierbaren Gruppen handelt es sich
üblicherweise um radikalisch polymerisierbare olefinische Doppel
bindungen. Die polymerisierbare Gruppe und die Epoxygruppe können
direkt miteinander verbunden sein, wie beipielsweise im
3,4-Epoxy-1-buten. Üblicherweise sind die beiden Gruppen aber
durch weitere Atome oder Atomgruppen voneinander getrennt. Als
Verbindung I können lineare und/oder cyclische Diene eingesetzt
werden, bei denen eine der ethylenischen Doppelbindungen
epoxidiert wurde, Beispiele für derartige Verbindungen A sind
1,2-Epoxy-5-hexen, 1, 2-Epoxy-9-decen oder 4-Vinyl-1-cyclo
hexen(1,2)epoxid. Vorzugsweise werden als Verbindung A aber sol
che eingesetzt, bei denen die ethylenischen Doppelbindungen akti
viert sind, d. h. in Konjugation zu anderen Doppelbindungen oder
in Nachbarschaft zu Sauerstoff oder Stickstoffatomen stehen.
Vorteilhaft sind daher Verbindungen I, die sich von der Malein
säure, Acrylsäure oder Methacrylsäure ableiten. Beispielsweise
können Ester dieser Säuren eingesetzt werden, die eine Epoxy
gruppe im alkoholischen Rest aufweisen. Insbesondere geeignet
sind Ester mit 2,3-Epoxy-1-propyl-Gruppen (Glycidyl-Gruppen) als
alkoholischen Komponenten, wobei die Glycidyl-Gruppen gegebenen
falls noch substituiert sein können. Beispiele für derartige
Ester sind Methacrylsäure-2, 3-epoxy-1-propylester, Acryl
säure-2, 3-epoxy-1-propylester, Maleinsäure-(2, 3-epoxy-1-pro
pyl)methylester, Methacrylsäure-3-phenyl-2, 3-epoxy-1-propylester
oder Methacrylsäure-2, 3-epoxy-2-methyl-1-propylester. Besonders
geeignet ist Methacrylsäure-2,3-epoxy-1-propylester (Glycidyl
methacrylat).
Die Art und Menge der Verbindung I werden vom Fachmann je nach den
gewünschten Eigenschaften des Polymeren gewählt. Ist beispiels
weise mit dem modifizierten Polyvinylalkohol die Herstellung was
serentwickelbarer Hochdruckplatten vorgesehen, wird der Fachmann
darauf achten, dass das modifizierte Polymere über eine ausrei
chende Anzahl von radikalisch polymerisierbaren Seitengruppen
verfügt, um die Menge an Monomeren reduzieren zu können, anderer
seits aber soviel freie OH-Gruppen daran belassen, so dass das
Polymere noch wasserlöslich oder zumindest wasserdispergierbar
ist. Es können auch Gemische verschiedener Verbindungen I einge
setzt werden.
Weiterhin wird das Reaktionsgemisch mit einer stickstoffhaltigen,
organischen Base II als Katalysator versetzt. Geeignet sind ins
besondere tertiäre aliphatische und aromatische Amine sowie
stickstoffhaltige Heterocyclen, vor allem solche mit 5- oder
6-gliedrigen Ringen und 1 bis 3 Stickstoffatomen. Die Hetero
cyclen können auch substituiert oder Teilstrukturen größerer
Ringsysteme sein. Vorzugsweise weisen die Heterocylen keine H-
Atome an Stickstoffatomen auf. Eventuell vorhandene H-Atome sind
vorzugsweise alkylsubstutuiert, insbesondere methyliert. Ins
besondere handelt es sich bei der organischen Base II um eine Ver
bindung oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe der
unsubstituierten und/oder substituierten Imidazole, Pyrazole und
der Aminopyridine. Beispiele besonders geeigneter Katalysatoren
sind 1-Methylimidazol, 2-Methylimidazol, 1-Methylpyrazol oder
4-(N,N'-Dimethylamino)-pyridin. Die Menge des Katalysators wird
vom Fachmann je nach Art des Katalysators sowie nach Art und
Menge der Verbindung A gewählt, jedoch sollten im allgemeinen
nicht mehr als 2 Gew.-%, bevorzugt nicht mehr als 1 Gew.-% bzgl.
Polyvinylalkohol eingesetzt werden. Es können auch Gemische ver
schiedener Katalysatoren eingesetzt werden.
Des Weiteren können dem Reaktionsgemisch noch weitere Hilfsmittel
und Zusatzstoffe, wie beispielsweise Farbstoffe zugesetzt werden.
Die Auswahl ist nur dadurch limitiert, dass derartige Zusätze die
Reaktion des Polyvinylalkohols mit der Verbindung A nicht stören
sollten. Es ist bekannt, dass Natriumacetat die thermische Zer
setzung von Polyvinylalkohol beschleunigt. Enthält der einge
setzte Polyvinylalkohol noch Reste von Natriumacetat aus der Her
stellung, so ist es vorteilhaft, geringe Mengen Phosphorsäure zu
zugeben, um diesen Effekt zu unterdrücken.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalko
hol-Derivaten mit polymerisierbaren Seitengruppen wird durchge
führt, indem man Polyvinylalkohol mit einem Weichmacher versetzt,
durch Erwärmen plastifiziert und in plastifiziertem Zustand mit
der Verbindung I in Gegenwart einer stickstoffhaltigen, organi
schen Base II umgesetzt wird.
Im Zuge des erfindungsgemäßen Verfahrens reagieren die Epoxy
gruppen der Verbindung I unter Katalyse durch II mit freien OH-
Gruppen des Polyvinylalkohols. Falls Polyvinylalkohol-Copolymere
eingesetzt werden, können auch gegebenenfalls funktionelle Grup
pen des Comonomeren reagieren, so beispielsweise Carboxylgruppen,
falls PVA/Crotonsäurecopolymere eingesetzt wurden. Der gewünschte
Grad der Funktionalisierung kann über das Mengenverhältnis der
Einsatzstoffe je nach dem gewünschten Einsatzzweck gewählt wer
den. So können prinzipiell alle freien OH-Gruppen umgesetzt wer
den, oder aber nur ein Teil. Ist die Anwendung als Bindemittel
für wasserentwickelbare Hochdruckplatten vorgesehen, so sollten
noch so viele freie OH-Gruppen am Polymeren verbleiben oder durch
Reaktion neu entstehen, dass das Bindemittel wasserlöslich oder
zumindest wasserdispergierbar ist. Es sollten zumindest 60 mol%
an freien OH-Gruppen am Polyvinylalakohol-Derivat vorhanden sein.
Die Umsetzung kann prinzipiell in allen Apparaturen durchgeführt
werden, die zur Durchführung von Reaktionen in schmelzflüssigem
Zustand geeignet sind. Derartige Apparaturen sind auch als
Schmelzemischer bekannt. Die Reaktion kann kontinuierlich oder
diskontinuierlich sowie bei Normaldruck wie bei erhöhtem Druck
durchgeführt werden. Geeignete Apparaturen sind beispielsweise
kontinuierlich arbeitende Ein- und Mehrwellenkneter wie bei
spielsweise Knetautoklaven, Buss-Kneter oder Zweischnecken
extruder. Die Reaktion kann auch in einem gerührten Autoklaven
durchgeführt werden, der über intensiv mischende aber wenig
scherende Schmelzmischeinrichtungen verfügt. Diese Art der Durch
führung ist insbesondere dann geeignet, wenn relativ flüchtige
Verbindungen A eingesetzt werden.
Eine besonders bevorzugte Methode zur Durchführung des Verfahrens
ist die kontinuierliche Schmelzextrusion in Ein- oder Doppel
schneckenextrudern, weil bei dieser Methode eine besonders inten
sive Mischung möglich ist. Die Reaktion kann daher auch mit zähen
Schmelzen durchgeführt werden, wodurch bei niedrigen Reaktions
temperaturen gearbeitet werden kann. Eine optimale Mischung ohne
hohe Scherung sorgt weiterhin für eine sehr gleichmäßige Vermi
schung des Reaktionsgutes. Auch Zusätze wie bspw. Farbstoffe wer
den gleichmäßig im Polymer verteilt. Die Verweilzeit in der be
heizten Zone wird auf ein Optimum beschränkt, um eine überflüs
sige Temperaturbelastung des Reaktionsgutes zu vermeiden.
Ein besonderer Vorteil der Durchführung in derartigen Apparaturen
ist auch, dass weitere Verfahrensschritte wie beispielsweise die
oben genannte Umsetzung von Weichmachern mit primären OH-Gruppen
mit Propylenoxid in den Prozess integriert werden können. So kann
nach Plastifizierung des Polyvinylalkohols mit einem primäre OH-
Gruppen enthaltenden Weichmacher in einer ersten Reaktionszone
des Extruders zunächst die Umsetzung des Weichmachers mit
Propylenoxid und in einer weiteren Zone die eigentliche Funktio
nalisierung durchgeführt werden.
Die Reaktionstemperatur liegt bevorzugt unterhalb von 200°C, ins
besondere zwischen 135 und 185°C und ganz besonders bevorzugt zwi
schen 140 und 170°C.
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert sehr gleichmäßig funktio
nalisierte Polymere, deren Eigenschaften denen in Lösung oder
Aufschlämmung hergestellter Polymere ebenbürtig sind und die in
hervorragender Art und Weise zur Herstellung wasserentwickelbarer
photopolymerer Reliefdruckplatten verwendet werden können. Der
Weichmacher kann im Polymeren verbleiben und stört bei der Her
stellung der photopolymeren Reliefdruckplatten nicht. Aufgrund
eingesparter Prozessschritte wird eine deutlich verbesserte
Wirtschaftlichkeit erreicht. Weiterhin kann das Verfahren in ide
aler Art und Weise in ein kontinuierliches Verfahren zur Herstel
lung von Reliefdruckplatten integriert werden, indem man in einem
Zweischneckenextruder mit mehreren Reaktionszonen nach der
1 Plastifizierung zunächst in einer oder mehreren Zonen die Funk
tionalisierung des Polyvinylalkohols vornimmt, in weiteren Zonen
ethylenisch ungesättigte Monomere, Photoinitiator sowie gegebe
nenfalls Hilfsstoffe zugibt und die erhaltene photopolymerisier
bare Masse in bekannter Art und Weise über eine Breitschlitzdüse
zwischen eine Trägerfolie und ein Deckelement extrudiert. Dadurch
wird direkt eine photopolymerisierbare Reliefdruckplatte erhal
ten.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern,
ohne dass dadurch der Umfang der Erfindung eingeschränkt wird.
Die Versuche wurden mit einem Zweischneckenextruder (Typ: ZSK 30,
Fa. Werner & Pfleiderer, Länge 41d) durchgeführt.
6,0 kg/h Polyvinylalkohol (Alcotex® 72.5, Fa. Harco, UK, PVA/
PVAc-Copolymer; Verseifungsgrad 72%, Mw ca. 20 000 g/mol) wurden
über Direkteinzug eindosiert, im Gehäuse 4 mit 1,5 kg/h Poly
ethylenglykol (Pluriol® E 400, Fa. BASF, Mw 400 g/mol) versetzt
mit 4 Gew-% Phosphorsäure zugegeben und bei 170 bis 185°C
plastifiziert. Nach der Plastifizierung wurden in der nächsten
Zone bei 170°C über Flüssigdosierung 0,5 kg/h Glycidylmethacrylat
(entspricht 2,6 mol% bzgl. aller Seitengruppen des Polyvinylal
kohols) zur Reaktionsmasse zudosiert. Vor der Austragsdüse wurde
entgast, wobei ein Großteil des Glycidylmethacrylats wieder ent
fernt wurde. Der Polymerstrang wurde nach der Austragsdüse auf
einem Kühlband schnell heruntergekühlt und granuliert. Das Granu
lat war klar, hellgelb, glatt und wies einen sehr intensiven Ge
ruch nach Glycidylmethacrylat auf. Das Produkt war vollständig
wasserlöslich.
Es wurde wie in Vergleichsbeispiel 1 vorgegangen, nur wurde dem
Polyvinylalkohol vor dem Einbringen in den Extruder 2 Gew.-%
2-Methylimidazol zugegeben. Bei der Entgasung vor der Austrags
düse wurde kein Glycidylmethacrylat mehr gefunden. Der Polymer
strang wurde nach der Austragsdüse auf einem Kühlband schnell
heruntergekühlt und granuliert. Das Granulat war klar, hellgelb,
glatt und wies nahezu keinen Geruch nach Glycidylmethacrylat auf.
Das Produkt war vollständig wasserlöslich.
Es wurde wie in Vergleichsbeispiel 1 vorgegangen, nur wurde dem
Polyvinylalkohol vor dem Einbringen in den Extruder mit 0,5 Gew.-%
2-Methylimidazol zugegeben. Bei der Entgasung vor der Austrags
düse wurde kein Glycidylmethacrylat mehr gefunden. Der Polymer
strang war klar, hellgelb, glatt, wies nahezu keinen Geruch nach
Glycidylmethacrylat auf und wurde nach der Austragsdüse direkt
in einen 10 l Rührkessel mit 3 l kaltem, destilliertem Wasser
eingeleitet. Das Produkt war vollständig wasserlöslich. Die wäß
rig, gelfreie PVA-Lösung wies ebenfalls keinen Geruch nach
Glycidylmethacrylat auf.
Es wurde wie in Vergleichsbeispiel 1 vorgegangen, nur wurde dem
Polyvinylalkohol vor dem Einbringen in den Extruder mit 0,5 Gew.-%
2-Methylimidazol zugegeben und es wurden nur 1,125 kg/h Poly
ethylenglykol eingesetzt. Bei der Entgasung vor der Austragsdüse
wurde kein Glycidylmethacrylat mehr gefunden. Der Polymerstrang
wurde nach der Austragsdüse auf einem Kühlband schnell herunter
gekühlt und granuliert. Das Granulat waren klar, hellgelb, glatt
und wies nahezu keinen Geruch nach Glycidylmethacrylat auf. Das
Produkt war vollständig wasserlöslich.
Zur Überprüfung der Photostrukturierbarkeit wird mit den gemäß
Vergleichsbeispiel 1 und Beispielen 1 bis 3 erhaltenen Extrudaten
folgendermaßen verfahren.
Jeweils 329 Gewichtsteile eines Extrudates, das gemäß Vergleichs
beispiel 1 bzw. den Beispielen 1 bis 3 hergestellt wurde, wurden
zusammen mit 94 Gewichtsteilen eines teilhydrolysierten Polyvi
nylalkohols (Poval® KP 405 der Fa. Kuraray, Japan) und
47 Gewichtsteilen eines Phenylglycidetheracrylats (Laromer® 8830
der Fa. BASF AG, Deutschland) in einer Mischung aus 318 Gewichts
teilen Wasser und 212 Gewichtsteilen n-Propanol bei einer
Temperatur von 85°C solange gerührt, bis eine homogene Lösung
entstanden war. Anschließend wurden 18 Gewichtsteile Benzil
dimethylketal, 3 Gewichtsteile des Kaliumsalzes von N-Nitroso-cy
clohexylhydroxylamin und 0,03 Gewichtsteile Safranin T (C. I.
50240) zugegeben und das Gemisch wiederum bei 85°C gerührt, bis
eine homogene Lösung entstanden war. Die erhaltene Lösung wurde
auf eine 125 µm dicke Folie aus biaxial gerecktem und thermofi
xiertem Polyethylenterephthalat vergossen. Nach dem Trocknen
wurde eine 540 µm dicke lichtempfindliche Schicht erhalten.
Auf die lichtempfindliche Schicht wurde eine 10 µm dicke mit
einem Polyurethanhaftlack aus polyisocyanatvernetztem Polyether
beschichtete 250 µm dicke Polyethylenterephthalatfolie kaschiert
und das so erhaltene lichtempfindliche Mehrschichtenelement mit
einer Gesamtdicke von 920 µm 3 Stunden bei 60°C in einem Trocken
schrank getrocknet. Das lichtempfindliche Mehrschichtenelement
wurde durch ein Testnegativ in einem handelsüblichen Uv-Vakuumbe
lichter vom Format 80 × 107 cm belichtet (z. B. nyloprint®-Be
lichter 80 × 107) und in einem handelsüblichen Auswaschgerät
(z. B. nyloprint® Auswaschsystem DW 85) mit Wasser entwickelt. Es
wurden Mehrschichtenelemente mit sehr guten Zwischentiefen,
spitzer Kopie und sehr guter Rißbeständigkeit erhalten, die für
den Einsatz als Druckplatten hervorragend geeignet sind.
Tabelle 1 führt die mit den erfindungsgemäß hergestellten Mehr
schichtelementen erhaltenen Messdaten auf.
Die Auswertung der belichteten und entwickelten Druckformen wurde
optisch mittels Stereomikroskop und Bildanalysegerät durchge
führt. Die Druckeigenschaften wurden durch Andrucken von Test
klischees mit einem DIN A 4-Motiv visuell beurteilt.
Claims (11)
1. Wasserlösliche oder wasserdispergierbare Polyvinylalkohol-De
rivate mit polymerisierbaren Seitengruppen, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Seitengruppen zu
- - 60 bis 99 mol% aus freien Hydroxylgruppen,
- - 1 bis 15 mol% aus Gruppen A der allgemeinen For
mel
- - 0-30 mol % aus anderen Resten B bestehen,
2. Polyvinylalkohol-Derivat nach Anspruch 1 dadurch gekennzeich
net, dass R1 und R2 für H-, Methyl- oder Arylreste stehen.
3. Polyvinylalkohol-Derivat nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass es sich bei R1 und R2 um H und bei R3 um
-CH2-O(CO)CH=CH2 oder -CH2-O(CO)C(CH3)=CH2 handelt.
4. Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen oder wasser
dispergierbaren Polyvinylalkohol-Derivaten mit polymerisier
baren Seitengruppen, dadurch gekennzeichnet, dass man Poly
vinylalkohol mit einem Weichmacher versetzt und mit einer
Verbindung I, die mindestens eine polymerisierbare olefinische
Gruppe sowie eine Epoxid-Gruppe enthält, in Gegenwart einer
stickstoffhaltigen, organischen Base II umsetzt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass es
sich bei Verbindung I um einen Epoxidgruppen umfassenden Ester
der Acrylsäure oder Methacrylsäure handelt.
6. Verfahren gemäß Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei der Base II um einen stickstoffhaltigen Hete
rozyklus handelt.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass es
sich bei dem stickstoffhaltigen Heterozyklus um eine Ver
bindung oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe
der unsubstituierten und/oder substituierten Imidazole,
Pyrazole und der Aminopyridine handelt.
8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass man die Herstellung in einem Schmelzemischer
durchführt.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass es
sich bei dem Schmelzemischer um einen kontinuierlich arbei
tenden Ein- oder Mehrwellenextruder handelt.
10. Verwendung der Polyvinylalkohol-Derivate nach einem der An
sprüche 1 bis 3 zur Herstellung von photopolymerisierbaren
Druckplatten.
11. Verwendung der Polyvinylalkohol-Derivate, hergestellt nach
einem der Ansprüche 4 bis 9 zur Herstellung von photo
polymerisierbaren Druckplatten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999125133 DE19925133A1 (de) | 1999-06-02 | 1999-06-02 | Polyvinylalkohol-Derivate mit polymerisierbaren Seitengruppen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999125133 DE19925133A1 (de) | 1999-06-02 | 1999-06-02 | Polyvinylalkohol-Derivate mit polymerisierbaren Seitengruppen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19925133A1 true DE19925133A1 (de) | 2000-12-07 |
Family
ID=7909917
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999125133 Withdrawn DE19925133A1 (de) | 1999-06-02 | 1999-06-02 | Polyvinylalkohol-Derivate mit polymerisierbaren Seitengruppen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19925133A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1403289A1 (de) * | 2001-05-14 | 2004-03-31 | Kuraray Co., Ltd. | Modifiziertes ethylen-vinylalkohol-copolymer und herstellungsverfahren dafür |
WO2019106082A1 (en) | 2017-11-29 | 2019-06-06 | Flint Group Germany Gmbh | Method for the production of functionalized partially hydrolyzed polyvinyl acetate |
-
1999
- 1999-06-02 DE DE1999125133 patent/DE19925133A1/de not_active Withdrawn
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EP1403289A4 (de) * | 2001-05-14 | 2004-12-22 | Kuraray Co | Modifiziertes ethylen-vinylalkohol-copolymer und herstellungsverfahren dafür |
US7811646B2 (en) | 2001-05-14 | 2010-10-12 | Kuraray Co., Ltd. | Modified ethylene-vinyl alcohol copolymer and method for the production thereof |
US8329818B2 (en) | 2001-05-14 | 2012-12-11 | Kuraray Co., Ltd. | Modified ethylene-vinyl alcohol copolymer and method for the production thereof |
WO2019106082A1 (en) | 2017-11-29 | 2019-06-06 | Flint Group Germany Gmbh | Method for the production of functionalized partially hydrolyzed polyvinyl acetate |
US11498988B2 (en) | 2017-11-29 | 2022-11-15 | Flint Group Germany Gmbh | Method for the production of functionalized partially hydrolyzed polyvinyl acetate |
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