DE19918542A1 - Vorrichtung zum genauen Messen der Drehzahl eines rotierenden Bauteils - Google Patents
Vorrichtung zum genauen Messen der Drehzahl eines rotierenden BauteilsInfo
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Abstract
Das Verfahren zum genauen Messen der Drehzahl eines rotierenden Bauteils, wobei dieses mit einem Meßnormal und einem in der Nähe des Meßnormals angeordneten Sensor versehen ist, der ein Meßfenster aufweist und der mit einer Auswerteschaltung verbunden ist, besteht darin, dass das Meßfenster in Richtung der vorbeilaufenden Markierungen als Funktion der Drehzahl des Bauteiles variierbar ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum genauen Messen der Drehzahl eines rotierenden Bauteils,
insbesondere der Abtriebswelle eines Automatgetriebes für
Kraftfahrzeuge, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Vorrichtungen zum Erfassen der Drehzahl eines rotie
renden Bauteils sind vielfältig bekannt. So beschreibt die
DE-A-40 38 284 ein Verfahren zur Erfassung der Position und
der Bewegungsrichtung translatorisch oder rotatorisch be
wegter Teile eines Aggregates, das aus einem Drehantrieb
des Aggregates Zählimpulse in drehrichtungcodierte Impuls
folgen oder Zählimpulse mit drehrichtungscodierter Form
ableitet. Dazu ist eine mit dem Drehantrieb verbundene
Scheibe vorgesehen, auf der ein Ring aus einer vorbestimm
ten Anzahl in Folge angeordneter Marken ausgebildet ist.
Neben der Scheibe befindet sich im Bereich des Ringes ein
auf diese Marken ansprechender Sensor, insbesondere ein
Hallelement.
Es ist auch bekannt, die Drehzahl und die Drehrichtung
eines Drehantriebes mittels zweier um 90° zueinander ver
setzter Sensoren zu ermitteln. Dazu wird zentrisch auf der
Drehantriebsachse ein mit dieser drehfest verbundener N-S
magnetisierter Ringmagnet angeordnet. Bei Rotation des
Ringmagneten werden die beiden seitlich des Ringmagneten
angeordneten Sensoren jeweils von einem veränderlichen Ma
gnetfeld durchsetzt. Die an den beiden Sensoren dabei auf
tretenden Magnetfeldänderungen werden mittels einer Auswer
teschaltung in zwei um 90° zueinander versetzte binäre Im
pulsfolgen umgesetzt. Durch Zählen der Impulsanzahl pro
Zeiteinheit kann die Drehzahl und durch Vergleich der bei
den Impulsfolgen die Drehrichtung des Drehantriebes be
stimmt werden.
Schließlich beschreibt die DE-A-42 33 549 ein Verfah
ren zum Erfassen der Drehzahl und der Drehrichtung eines
Drehantriebes unter Verwendung eines mit dem Drehantrieb
drehfest verbundenen signalgebenden oder signalverändernden
Elementes, eines Sensors, sowie einer elektronischen Aus
werteeinheit, beispielsweise für Fensterheber und Schiebe
dächer in Kraftfahrzeugen, wobei bei Rotation des signalge
benden oder signalverändernden Elements ein periodisches
drehrichtungscodiertes Signal entsteht, das vom Sender er
faßt und der elektronischen Auswerteeinheit zugeführt wird.
Das periodische drehrichtungscodierte Signal weist dabei
mindestens einen Extremwert auf, wobei bei Annäherung von
unterschiedlichen Seiten an den Extremwert unterschiedlich
ansteigende bzw. abfallende Signalamplituden vorliegen
und/oder bezüglich einer 360°-Periode die Extremwerte un
gleichmäßig verteilt sind mit einer Teilung, die ungleich
dem Verhältnis von 360° zu der Anzahl der Extremwerte ist.
Das signalgebende Element ist bei diesem bekannten Verfah
ren ein Permanentmagnet, der bei Rotation ein drehrich
tungscodiertes Magnetfeld am Sensor erzeugt.
Bei der Erfassung von Drehzahlen mit den herkömmlichen
Vorrichtungen bzw. Verfahren treten jedoch noch Fehler
durch fertigungsbedingte Toleranzen an den Meßnormalen auf,
beispielsweise Zahnrädern, Zählscheiben oder Polräder. Die
se systematischen Fehler haben einen direkten Einfluß auf
die Genauigkeit des Drehzahlsignals, die in einigen Fällen
größer als die tolerierbare Genauigkeitsforderung an die
Drehzahlmessung ist.
Insbesondere bei der Messung der Drehzahl der Ab
triebswelle eines Automatgetriebes für Kraftfahrzeuge wird
üblicherweise innerhalb einer festen Meßfensters T die An
zahl i und die Länge tp der Signalimpulse von einem Dreh
zahlsensor bestimmt. Mit Hilfe dieser Meßwerte wird die
Drehzahl durch eine bestimmte Formel berechnet.
Für sehr hohe Genauigkeitsansprüche müssen jedoch die
Fertigungstoleranzen für die Meßnormale immer weiter einge
engt werden. Bei hohen Genauigkeitsanforderungen stößt man
dabei schnell an die Grenzen einer wirtschaftlichen Her
stellung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vor
richtung zu schaffen, welche eine hochgenaue Messung der
Drehzahl eines rotierenden Bauteils, insbesondere der Ab
triebswelle eines Automatgetriebes für Kraftfahrzeuge, mit
sehr hoher Genauigkeitsanforderung und ohne Einengung fer
tigungsbedingter Toleranzen der Meßnormale ermöglicht.
Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs näher
genannten Art erfolgt die Lösung dieser Aufgabe mit den im
Anspruch 1 angegebenen Merkmalen; vorteilhafte Ausgestal
tungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung, die sich insbesondere für die Drehzahl
messung in Automatgetrieben für Kraftfahrzeuge eignet, er
möglicht eine einfach anwendbare Messung, ohne Einengung
der Fertigungstoleranzen, bei geringer Anforderung an die
erlaubte Meßzeit. Sie schlägt zu diesem Zweck vor, dass das
Bauteil mit einem Meßnormal in Form einer Vielzahl entlang
seines Umfangs gleichmäßig verteilten Markierungen versehen
ist, wobei in der Nähe des Meßnormals ein Sensor angeordnet
ist, der ein Meßfenster aufweist, und der mit einer Auswer
teschaltung verbunden ist, welcher bei jedem Vorbeilauf
einer Markierung des Meßnormals am Sensor ein Signal zuge
führt wird. Das Meßfenster ist erfindungsgemäß in Richtung
der vorbeilaufenden Markierungen (bzw. entgegengesetzt die
ser Richtung) als Funktion der Drehzahl des Bauteils vari
ierbar.
Das Meßfenster ist dabei für eine gegebene Drehzahl
des Bauteils dergestalt variierbar, daß der Sensor immer
eine 360°-Umdrehung des Bauteils erfaßt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bietet weiterhin den
Vorteil, daß Meßfehler durch Geometrieabweichungen wie
Rundlauf- oder Teilungsfehler des Meßnormals prinzipiell
vermieden werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert, in der ein vorteilhaftes Ausführungsbei
spiel dargestellt ist.
Es zeigen:
Fig. 1 eine bekannte Vorrichtung zur Messung der
Drehzahl eines rotierenden Bauteils;
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des Sensors mit
dem Meßfenster und
Fig. 3 das erfindungsgemäß ausgestattete Meßfenster
für die Vorrichtung.
In Fig. 1 sind schematisch die wichtigsten Bauteile
einer herkömmlichen Vorrichtung zur Messung der Drehzahl
eines rotierenden Bauteils dargestellt, wobei mit 1 ein
Meßnormal bezeichnet ist, das hierbei aus einem Polring mit
einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten, gleichmäßig
verteilten N-S-Magneten besteht, wobei dieser Polring 1
fest mit einem sich drehenden Bauteil, z. B. einer Welle
verbunden ist. Neben dem Meßnormal 1 ist ein Sensor 2 ange
ordnet, beispielsweise ein Hallsensor, der ein festes Meß
fenster T aufweist und der die Anzahl i und die Länge tp
der Signalimpulse bestimmt, die durch den Vorbeilauf der
einzelnen Magnete des Polrings 1 erzeugt werden. Mit Hilfe
dieser Meßwerte kann die Drehzahl nach der folgenden Formel
bestimmt werden:
wobei
i die Anzahl der vollen Perioden im Meßfenster T,
z die Teilung des Meßnormals und
tp die Dauer der vollen Perioden im Meßfenster T
ist.
i die Anzahl der vollen Perioden im Meßfenster T,
z die Teilung des Meßnormals und
tp die Dauer der vollen Perioden im Meßfenster T
ist.
Fig. 2 zeigt eine vergrößere Darstellung der auftre
tenden Signale 3 am Sensor, wobei mit 4 das Meßfenster be
zeichnet ist, dessen sich in Vorbeilaufrichtung bzw. entge
gen der Vorbeilaufrichtung der einzelnen Markierungen des
Polrades erstreckende Dimension mit T bezeichnet ist.
Mit I, II, III sind die vollen Perioden i bezeichnet,
die im Meßfenster T gleichzeitig erfaßbar sind.
Anfang und Ende einer jeden Messung können an beliebi
gen Stellen des Meßnormals 1 erfolgen. Die systematischen
Fehler aus den Fertigungstoleranzen der Meßnormale berech
nen sich nach den folgenden beiden Formeln, wobei die erste
Formel den Einfluß des Teilungsfehlers auf die Drehzahl und
die zweite Formel den Einfluß des Rundlauffehlers auf die
Drehzahl darstellt:
mit:
r Radius des Meßnormals
T Meßfenster
ΔnR Drehzahlfehler, verursacht durch Rundlaufabweichungen des Meßnormals
ΔnT Drehzahlfehler, verursacht durch Teilungsabweichungen des Meßnormals
Δr Rundlauffehler des Meßnormals
Δϕ Teilungsfehler des Meßnormals
r Radius des Meßnormals
T Meßfenster
ΔnR Drehzahlfehler, verursacht durch Rundlaufabweichungen des Meßnormals
ΔnT Drehzahlfehler, verursacht durch Teilungsabweichungen des Meßnormals
Δr Rundlauffehler des Meßnormals
Δϕ Teilungsfehler des Meßnormals
Die Anzahl der registrierten Impulse in Abhängigkeit
von der Drehzahl wird nach folgender Formel berechnet:
Zur Eliminierung des oben beschriebenen Teilungs- und
Rundlauffehlers des Meßnormals ist nun erfindungsgemäß vor
gesehen, dass das Meßfenster T für eine bestimmte Drehzahl
derart variierbar ist, daß die Messung immer 360° auf dem
Meßnormal 1 erfaßt. Dies ist in Fig. 3 schematisch darge
stellt, wobei die Variation der Abmessung des Meßfensters T
sich in Vorbeilaufrichtung bzw. entgegengesetzt zur Vorbei
laufrichtung der Markierungen des Meßnormals 1 erstreckt.
Die Erfüllung der Meßbedingung, wonach das Meßfen
ster T für eine bestimmte Drehzahl derart zu variieren ist,
daß die Messung immer 360° auf dem Meßnormal erfaßt, spie
gelt sich in der Formel
durch identische Anzahlen von erfaßten Impulsen und Teilung
des Meßnormals wieder.
Die Anzahl der erfaßten Impulse nimmt nur ganzzahlige
Werte an und steigt somit sprunghaft. Daraus ergibt sich
für die Erfüllung obiger Meßbedingung ein erlaubter Bereich
für die Einstellung des Meßfensters T, der sich nach der
folgenden Formel berechnet:
Beim ersten Start der Messung wird von einem definier
ten Startwert T0 ausgegangen und die Drehzahl gemessen. Die
zuletzt gemessene Drehzahl liefert dann die Berechnungs
grundlage für die Einstellung des variablen Meßfensters T.
1
Meßnormal
2
Sensor
3
Drehzahlsignal
4
Fenster
Claims (3)
1. Vorrichtung zum genauen Messen der Drehzahl eines
rotierenden Bauteils, insbesondere der Abtriebswelle eines
Automatgetriebes für Kraftfahrzeuge, wobei das Bauteil mit
einem Meßnormal in Form einer Vielzahl von entlang seines
Umfanges gleichmäßig verteilten Markierungen versehen ist
und in der Nähe des Meßnormals ein Sensor angeordnet ist,
der ein Meßfenster aufweist und der mit einer Auswerte
schaltung verbunden ist, der bei jedem Vorbeilauf einer
Markierung des Meßnormals am Sensor ein Signal zugeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß das
Meßfenster T in Richtung der vorbeilaufenden Markierungen
als Funktion der Drehzahl des Bauteils variierbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Meßfenster für eine
gegebene Drehzahl des Bauteils derart variierbar ist, daß
der Sensor immer eine 360°-Umdrehung des Bauteils erfaßt.
3. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Einstellbereich des
variierbaren Meßfensters T durch die folgende Formel fest
gelegt ist:
mit:
z Teilung des Meßnormals
n Drehzahl
T Meßfenster
mit:
z Teilung des Meßnormals
n Drehzahl
T Meßfenster
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999118542 DE19918542A1 (de) | 1999-04-23 | 1999-04-23 | Vorrichtung zum genauen Messen der Drehzahl eines rotierenden Bauteils |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999118542 DE19918542A1 (de) | 1999-04-23 | 1999-04-23 | Vorrichtung zum genauen Messen der Drehzahl eines rotierenden Bauteils |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19918542A1 true DE19918542A1 (de) | 2000-10-26 |
Family
ID=7905674
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999118542 Withdrawn DE19918542A1 (de) | 1999-04-23 | 1999-04-23 | Vorrichtung zum genauen Messen der Drehzahl eines rotierenden Bauteils |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19918542A1 (de) |
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- 1999-04-23 DE DE1999118542 patent/DE19918542A1/de not_active Withdrawn
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