DE19918526A1

DE19918526A1 - Sicherheitsglasscheibe, insbesondere Panzerglasscheibe

Info

Publication number: DE19918526A1
Application number: DE1999118526
Authority: DE
Inventors: Juergen Heusel
Original assignee: WENDLER KAROSSERIEBAU GmbH
Current assignee: PGAM HIGH PERFORMANCE PRODUCTS GMBH, 72766 REUTLIN
Priority date: 1999-04-23
Filing date: 1999-04-23
Publication date: 2000-10-26

Abstract

Bei einer Sicherheitsglasscheibe, insbesondere Panzerglasscheibe mit randseitigem Überstand, der gegenüber dem Mittelteil der Scheibe eine reduzierte Stärke aufweist, und der mit einer Stahlauflage versehen ist zur Erhöhung des ballistischen Schutzes auch bei Beschußrichtung unter ungünstigen Einschlagwinkeln vorgesehen, daß die Stirnseite der Scheibe unmittelbar neben dem randseitigen Überstand eine Nut aufweist und daß die Stahlauflage in die Nut eingreift.

Description

Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsglasscheibe, insbesondere Panzerglasscheibe mit randseitigem Über stand, der gegenüber dem Mittelteil der Scheibe eine reduzierte Stärke aufweist und der mit einer Stahlauflage versehen ist.

Derartige Sicherheitsglasscheiben, insbesondere Panzer glasscheiben, die im durch Normung vorgesehenen Rahmen beschußfest sein sollen weisen einen gegenüber dem Mit telbereich der Scheibe geschwächten Rand mit geringerer Stärke auf. Hierdurch wird erreicht, daß die Scheibe einerseits in die Scheibenaufnahmen herkömmliche Kraft fahrzeuge (die selbstverständlich als solche ebenfalls gepanzert werden) eingesetzt werden kann bzw. in den üblichen Führungsnuten für bewegliche Scheiben geführt werden kann und daß darüber hinaus durch die Ausbildung und Einfassung der Scheibe nicht erkennbar ist, daß es sich um eine verstärkte Panzerglasscheibe handelt. Zur Sicherstellung des erforderlichen ballistischen Schutzes im geschwächten Überstand der Scheibe wird dieser in der Regel innenseitig mit einer Panzerstahlauflage versehen. Diese gewährt den hinreichenden ballistischen Schutz bei einem Einschuß, der im Randbereich auf diese Stahlauflage auftritt. Bei Schußrichtungen an der Stahlauflage hin durch, insbesondere im Austrittsbereich in der Stirnseite des Hauptteils der Scheibe hinter der Stahlauflage ist der notwendige ballistische Schutz nicht mehr gegeben, da bei einer solchen Schutzrichtung der Schutz weder auf die Stahlauflage auftritt noch die gesamte Sicherheitsglas scheibe in ihrer vollen Stärke durchtritt.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine gattungsgemäße Sicherheitsglasscheibe dahingehend weiter zubilden, daß auch unter ungünstigen Beschußrichtungen ein vollständiger der jeweiligen Beschußklasse, für die der Haupt- oder Mittelbereich der Scheibe vorgesehen ist, entsprechender Schutz gewährleistet ist.

Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe bei einer Sicherheitsglasscheibe der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß die Stirnseite der Scheibe unmittelbar neben dem randseitigen Überstand eine Nut aufweist und daß die Stahlauflage in die Nut eingreift.

Durch das Eingreifen des Panzerstahls in den mittleren Hauptbereich der Scheibe, der die volle Stärke aufweist wird erreicht, daß unter sämtlichen Beschußmöglichkeiten der Durchtritt entweder durch die Panzerstahlauflage erfolgt - neben dem Durchtritt der den Überstand auf weisenden äußeren Glasschicht oder -lage - oder aber durch die Panzerglasscheibe in ihrem Hauptbereich über eine Länge, die mindestens der gesamten Stärke der Pan zerglasscheibe in ihrem Hauptbereich entspricht. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird ausgeschlossen, daß ein Schuß weder durch die Stahlauflage noch durch die gesamte Stärke der Scheibe geht, wie es beim Stand der Technik nicht ausgeschlossen werden konnte.

Die Tiefe der Nut muß dabei nicht sehr groß sein. Sie kann wenige Millimeter betragen, beispielsweise 6 bis 10 mm. Ihre Stärke ist an die Stärke üblichen Panzerstahls angepaßt, beträgt also beispielsweise 3 mm betragen, beispielsweise 5 bis 10 mm. Ihre Stärke ist an die Stärke üblichen Panzerstahls angepaßt, beträgt also beispiels weise 3 mm unter Berücksichtigung von Toleranzen zur Aufnahme der Klebstoffschicht, mit der die Stahlauflage auf dem Überstand und in die Nut zwischen dem sie be grenzenden Scheibenbereichen eingeklebt wird. In bevor zugter Ausgestaltung ist insbesondere vorgesehen, daß durch Ausbildung als Verbundglasscheibe mit mehreren Einzelscheiben. In einer Weiterbildung ist vorgesehen, daß bei drei oder mehr Einzelscheiben mindestens eine mittlere Scheibe zur Bildung der Nut geringere Flächenab messungen aufweist als die anderen Einzelscheiben. Bei einer Verbundglasscheibe aus drei Einzelscheiben weist die mittlere reduzierte Flächenmaße gegenüber den beiden auf sie aufliegenden Scheiben auf. Bei Verbundglasschei ben aus mehreren Einzelscheiben kann dies eine der innen liegenden Scheiben einen der innen liegenden Einzelschei ben sein.

Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den An sprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in deren Ausführungsbeispiel die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung im einzelnen erläutert ist.

Dabei zeigt die einzige Figur eine erfindungsgemäße Sicherheitsglasscheibe im Schnitt.

Die erfindungsgemäße Sicherheitsglasscheibe 1 ist eine Verbundglasscheibe mit drei Einzelscheiben 1, 2, 3, die insgesamt derart ausgebildet sind, daß die Sicherheits glasscheibe 1 dem ballistischen Beschutz sämtlicher Beschutzklassen erfüllt und daher eine sogenannte Panzer glasscheibe ist.

Die Sicherheitsglasscheibe 1 weist einen randseitigen Überstand 6 auf, der im dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch gebildet ist, daß die Flächenabmessung der Ein zelscheibe 2 größer ist als die der Einzelscheiben 3 und 4, also die Stirnseite 7 der Einzelscheibe 2 die Stirn seiten 8, 9 der Einzelscheiben 3, 4 randseitig überragt. Die erfindungsgemäße Sicherheitsglasscheibe 1 weist weiterhin eine Nut 11 auf. Diese ist im dargestellten Ausführungsbeispiel mit drei Einzelscheiben dadurch gebildet, daß die Flächenabmessung der mittleren Einzel scheibe 3 kleiner ist als die der beidseitig auf ihr aufliegenden - und beispielsweise durch Klebefolie 12 mit ihr verbunden - äußeren Einzelscheiben 2, 4; die Stirn seite 8 der mittleren Einzelscheibe 3 ist also gegenüber den Stirnseiten 7,9 der äußeren Einzelscheiben 2,4 zu rückversetzt.

Auf der nach innen, also zu den beiden Einzelscheiben 3, 4 gerichteten Flachseite 13 des Randbereichs 6 der Ein zelscheibe 2 ist eine Stahlauflage 14 vorgesehen. Diese ist mit der Einzelscheibe 2 durch eine geeignete Kleb stoffschicht 16 verbunden. Die Stahlauflage 14 ragt in die Nut 11 hinein und füllt diese weitgehend aus: die Stärke der Stahlauflage 14 entspricht im dargestellten Ausführungsbeispiel im wesentlichen der mittleren Einzel scheibe 3 unter Berücksichtigung der die Stahlauflage 14 mit den Einzelscheiben 2, 4 beidseitig verbindenden Klebstoffschichten 16, 17.

Auf der Innenseite der inneren Einzelscheibe 4 findet sich im Randbereich ein üblicher Siebdruckauftrag; wei terhin ist die Scheibe ganzflächig mit einer Polycarbonat folie versehen.

Während bei herkömmlichen Sicherheitsglasscheiben, insbe sondere Panzerglasscheiben, bei denen zur Einfassung der Scheibe in entsprechende Fensterleisten des Fahrzeugs bzw. bei beweglichen Scheiben zum Eingreifen die Auf nahmen des Scheibenrahmens aufgrund der dort lediglich überragenden Stufe vorgesehenen Panzerstahlauflage Be schußrichtungen denkbar sind, bei denen der erforderliche ballistische Schutz nicht mehr gegeben ist, insbesondere bei einem Beschuß, bei dem das Projektil im Bereich der Stirnseite der inneren Einzelscheiben hinter dem im Randbereich aufgebrachten Panzerstahl austritt, ist dies bei der erfindungsgemäßen Lösung nicht mehr der Fall. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung gewähr leistet die Sicherheitsglasscheibe nach der Erfindung eine sämtlichen Beschußklassen entsprechenden ballisti schen Schutz bei jeglichen Beschußrichtungen.

Bezugszeichenliste

1

Scheibe

2

Einzelscheibe

3

Einzelscheibe

4

Einzelscheibe

6

Überstand

7

Stirnseite

8

Stirnseite

9

Stirnseite

11

Nut

12

Klebefolie

13

Flachseite

14

Stahlauflage

16

Klebstoffschichten

17

Klebstoffschichten

Claims

1. Sicherheitsglasscheibe, insbesondere Panzerglas scheibe mit randseitigem Überstand, der gegenüber dem Mittelteil der Scheibe eine reduzierte Stärke aufweist und der mit einer Stahlauflage versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseite der Scheibe (1) unmittelbar neben dem randseitigen Überstand (6) eine Nut (11) aufweist und daß die Stahlauflage (14) in die Nut (11) eingreift.

2. Scheibe nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Aus bildung als Verbundglasscheibe mit mehreren Einzel scheiben (2, 3, 4).

3. Scheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich net, daß bei drei oder mehr Einzelscheiben (2, 3, 4) mindestens eine mittlere Scheibe (3) zur Bildung der Nut (11) geringere Flächenabmessungen aufweist als die anderen Einzelscheiben (2, 4).

4. Scheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke der Stahlauflage (14) unter Berücksichtigung von Klebeschichten der Stärke der Nut (11) entspricht.