DE19917340C1 - Vorrichtung zum Auslösen von Insassenschutzmitteln eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
Vorrichtung zum Auslösen von Insassenschutzmitteln eines KraftfahrzeugsInfo
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Abstract
Mehrere Zündelemente (1) bilden zusammen mit jeweils in Reihe geschalteten Leistungsschaltern (2) Zündkreise, die parallel zu einem Energiespeicher (3) geschaltet sind. Der Energiespeicher (3) weist einen einzelnen oder mehrere Zündkondensatoren auf und ist derart ausgelegt, daß sie nur Zündenergie für einen Teil der vorhandenen Zündkreise bereitstellt. Für den Fall, daß die bereitgestellte Energie nicht für alle nach einem von einem Steuergerät (4) auf Basis von Sensorsignalen erzeugten Auslösealgorithmus zu zündenden Zündkreise reicht, wird die Energie entsprechend Prioritäten verteilt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auslösen von In
sassenschutzmitteln eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Die zunehmende Konzentration der Automobilhersteller auf die
Insassensicherheit bei Unfällen führt zum einen zu immer neu
eren, pyrotechnisch ausgelösten Schutzeinrichtungen und zum
anderen zu einer der Unfall- und Insassensituation besser an
gepaßten Auslösecharakteristik. Neben Gurtstraffern und klas
sischen Frontairbags werden heute auch Seitenairbags und
teilweise sogar Kopf-Airbags in vielen Fahrzeugen als Serien-
oder zumindest Sonderausstattung angeboten. Die Forderung
nach intelligenten Auslösecharakteristiken hat auch zur Ent
wicklung von Airbagsystemen mit mehrstufigen Gasgeneratoren
geführt. Für die elektronische Steuereinrichtung bedeuten
diese Entwicklungen aber eine stark anwachsende Zahl benötig
ter Zündkreise.
Die für einen Zündkreis benötigte Zündenergie wird üblicher
weise durch einen oder mehrere Zündkondensatoren bereitge
stellt, um bei einer Unfallsituation auch bei Funktionsstö
rungen des Bordnetzes ein sicheres Auslösen der Insassen
schutzmittel zu gewährleisten. Aus der gattungsbildenden
EP 08 18 369 A2 ist ein Verfahren zur Auslösung eines passi
ven Insassenschutzsystems für Kraftfahrzeuge bekannt, bei dem
ein einziger Zündkondensator mehrere Zündkreise mit Energie
versorgt. Dabei wird die für die einzelnen Zündkreise benö
tigte Energie in Abhängigkeit vom momentanen Widerstandswert
der entsprechenden Zündmittel festgelegt. Auf diese Weise
läßt sich der Zündkondensator so auslegen, daß er zwar genü
gend Energie zur Zündung aller vorhandenen Zündkreise bereit
stellt, eine unnötige Überdimensionierung aber vermieden
wird.
Trotz derartiger Maßnahmen zur Reduzierung der in einem ein
zigen oder mehreren Zündkondensatoren bereitgestellten Zün
denergie, führt die stetig wachsende Anzahl an Zündkreisen
aber dennoch zu Problemen bezüglich Kostenaufwand und Platz
bedarf für die Steuergeräte von Insassenschutzsystemen, wenn
Zündenergie für den ungünstigsten Fall, also das gleichzeiti
ge Zünden aller Zündkreise, vorgehalten werden soll.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine
Vorrichtung zum Auslösen von Insassenschutzmitteln eines
Kraftfahrzeugs zu schaffen, die bei kompaktem und kostenspa
rendem Schaltungsaufbau einen zuverlässigen Insassenschutz
gewährleistet.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
niedergelegt.
Auf Basis von Sensorsignalen, z. B. von Beschleunigungs- oder
Drucksensoren, wird durch ein Steuergerät ein auf die jewei
lige Unfallsituation abgestimmter Auslösealgorithmus erzeugt.
Dabei stellt der Auslösealgorithmus eine für die jeweilige
Aufprallkonfiguration optimale Auslösestrategie der vorhande
nen Zündkreise bezüglich Dauer, Reihenfolge und Zeitversatz
der Ansteuerungen der Leistungsschaltelemente dar. Mit zuneh
mender Anzahl an Insassenschutzmitteln und Zündkreisen nehmen
auch die Variationsmöglichkeiten für die Auslösealgorithmen
stetig zu. Es zeigt sich nun, daß die Wahrscheinlichkeit für
das gemeinsame Zünden von Zündkreisen für einige Zündkreis
kombinationen selbst bei Betrachtung aller denkbaren Unfall
situationen äußerst gering ist. Dies gilt insbesondere für
die gleichzeitige Aktivierung aller vorhandenen Zündkreise.
Aus diesem Grund wird erfindungsgemäß darauf verzichtet,
Energiereserven zum Auslösen aller vorhandenen Zündkreise be
reitzustellen. Statt dessen wird nur für eine Anzahl von
Zündkreisen Energie bereitgestellt, deren Wahrscheinlichkeit
für ein gemeinsames Zünden überhalb eines vorgegebenen Grenz
wertes liegt. Informationen über die gleichzeitige Auslöse
wahrscheinlichkeit von Zündkreisen lassen sich dabei aus sta
tistischen Untersuchungen von Unfallsituationen und den dabei
erzeugten Auslösealgorithmen bezüglich zu zündender Zündkrei
se ermitteln.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an
hand der einzigen Figur, die eine schematisch Darstellung ei
ner Vorrichtung zum Auslösen von Insassenschutzmitteln eines
Kraftfahrzeugs zeigt, erläutert.
Sechs Zündelemente 1a bis f bilden zusammen mit jeweils in
Reihe geschalteten steuerbaren Leistungsschaltern 2a bis f,
die vorzugsweise als Leistungstransistoren ausgebildet sind,
sechs Zündkreise, die parallel zu einem Energiespeicher 3 ge
schaltet sind. Alternativ können die Zündelemente 1 auch zwi
schen steuerbaren Leistungsschaltern 2 angeordnet sein. Der
Energiespeicher 3 weist einen einzelnen oder mehrere Zündkon
densatoren auf und wird über eine Betriebsspannung, welche
die Bordbatterie oder ein von der Bordbatterie gespeistes
Netzteil darstellen kann, geladen. Die Leistungsschalter 2a
bis f sind jeweils über eine Leitung mit einem Steuergerät 4
verbunden. Dieses Steuergerät 4 wird üblicherweise mit einem
Mikroprozessor betrieben und erzeugt auf Basis von Sensorsi
gnalen, z. B. von Beschleunigungs- oder Drucksensoren - in
der Figur zusammengefaßt in einem Block Sensorik 5 - einen
Auslösealgorithmus auf dessen Basis Steuerbefehle für die
Leistungsschalter 2a bis f erzeugt werden. Dieser Auslöseal
gorithmus stellt eine für die momentan auftretende Unfallsi
tuation optimale Auslösestrategie der vorhandenen Insassen
schutzmittel oder Zündkreise dar.
Erfindungsgemäß ist der Energiespeicher 3 so ausgestaltet,
daß sie nur Energie für einen Teil der vorhandenen Zündkrei
se, z. B. für vier Zündkreise, bereitstellt. Reicht die vor
handene Energiereserve nicht aus, um die vom Steuergerät in
Form des Auslösealgorithmus geforderte Anzahl an Zündkreisen
zu zünden, so wird die Energie entsprechend vorgegebenen
Prioritäten der einzelnen Zündkreise verteilt. Diese Priori
täten werden abhängig von der Aufprallkonfiguration auf Basis
der Relevanz des entsprechenden Insassenschutzmittels für die
Sicherheit der Fahrzeuginsassen festgelegt und in einem Spei
cher 6, der vorzugsweise in das Steuergerät 4 integriert ist,
abgespeichert.
Die von einem Zündelement (Zündpille) benötigte Zündenergie
ist abhängig vom Widerstandswert des Zündelements. Deshalb
werden in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die
Zündelementwiderstände kontinuierlich oder zyklisch über
wacht. Reicht die vorhandene Energiereserve in einer speziel
len Unfallsituation nicht aus, um die vom Steuergerät in Form
des Auslösealgorithmus geforderte Anzahl an Zündkreisen zu
zünden, so wird die Energie entsprechend den vorgegebenen
Prioritäten der einzelnen Zündkreise unter Berücksichtigung
der Zündelementwiderstände verteilt. Auf diese Weise wird ei
ne effiziente Nutzung der vorhandenen Zündenergie sicherge
stellt.
Mit der Erfindung ist es somit möglich, eine Vorrichtung zum
Auslösen von Insassenschutzmitteln in einem Kraftfahrzeug ef
fizient zu betreiben, ohne Energiereserven für alle vorhande
nen Zündkreise bereitzustellen. Auf diese Weise werden sowohl
Kosten als auch Bauraum eingespart.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Auslösen von Insassenschutzmitteln eines
Kraftfahrzeugs mit
- - mindestens zwei Zündkreisen, die jeweils ein Zündelement (1) und mindestens ein steuerbares Leistungsschaltele ment (2) aufweisen, zum Zünden von Insassenschutzmitteln
- - einem Steuergerät (4) zum Erzeugen eines Auslösealgo rithmus auf Basis von Sensorsignalen und zum Steuern der Leistungsschaltelemente (2) auf Basis des Auslösealgo rithmus und
- - einem Energiespeicher (3) zum Versorgen der Zündkreise mit Energie,dadurch gekennzeichnet,
- - daß durch den Energiespeicher (3) nur Energie für einen Teil der Zündkreise bereitgestellt wird und
- - daß die Energie je Zündkreis abhängig von vorgegebenen Prioritäten ist, falls die Energiereserve nicht für alle zu zündenden Zündkreise ausreicht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Energie je Zündkreis abhängig von den Widerstandswer
ten der Zündelemente (1) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Prioritäten in einem Speicher (6), der in das
Steuergerät (4) integriert ist, abgespeichert werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999117340 DE19917340C1 (de) | 1999-04-16 | 1999-04-16 | Vorrichtung zum Auslösen von Insassenschutzmitteln eines Kraftfahrzeugs |
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DE1999117340 DE19917340C1 (de) | 1999-04-16 | 1999-04-16 | Vorrichtung zum Auslösen von Insassenschutzmitteln eines Kraftfahrzeugs |
Publications (1)
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DE19917340C1 true DE19917340C1 (de) | 2000-07-27 |
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Family Applications (1)
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DE1999117340 Expired - Fee Related DE19917340C1 (de) | 1999-04-16 | 1999-04-16 | Vorrichtung zum Auslösen von Insassenschutzmitteln eines Kraftfahrzeugs |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19917340C1 (de) |
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-
1999
- 1999-04-16 DE DE1999117340 patent/DE19917340C1/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: CONTINENTAL AUTOMOTIVE GMBH, 30165 HANNOVER, DE |
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Effective date: 20121101 |