DE19910846A1 - Abgasrückführsystem für eine Brennkraftmaschine - Google Patents
Abgasrückführsystem für eine BrennkraftmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Abgasrückführsystem für eine Brennkraftmaschine (1) mit einer Abgasrückführungsleitung (4) zwischen Abgasleitung (3) und Ansaugleitung (2) und einem ansteuerbaren Abgasrückführventil (5) im Verlauf der Abgasrückführungsleitung (4). Um Funktionsstörungen des Abgasrückführventils (5) infolge von Verschmutzung vorzubeugen, wird das Abgasrückführventil (5) von einem Steuergerät (9) bei Erkennen von Schubbetrieb der Brennkraftmaschine (1) über eine Zeit von 2 bis 5 Sekunden Dauer mit voller Leistung in einer Frequenz von 3 bis 10 Hertz als Reinigungsfunktion angesteuert. Diese Reinigungsfunktion wird 2 bis 5 Sekunden aufrechterhalten, wenn weiterhin Schubbetrieb vorliegt. Wird der Schubbetrieb abgebrochen, wird auch die Reinigungsfunktion abgebrochen. DOLLAR A Das Steuergerät ist vorzugsweise das ohnehin vorhandene Motorsteuergerät. DOLLAR A Damit ist ein Ansatz von Schmutz an den Schließteilen des Abgasrückführventils 5 in einem Maße, welches zu Störungen führen könnte, nicht mehr möglich, da der Belag durch die Bewegungen des Ventilgliedes (6) und des Ventilschaftes (11) während der Reinigungsfunktion abgeschabt bzw. abgeklopft wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Abgasrückführsystem
für eine Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Pa
tentanspruches 1.
Es ist bekannt, daß die Rückführung von einer
dem jeweiligen Betriebszustand der Brennkraftmaschine an
gepaßten Abgasmenge eine wirksame Maßnahme darstellt, um
die schädlichen Bestandteile im Abgas, insbesondere die
bei Magerbetrieb auftretenden Stickoxide zu reduzieren.
Jedoch werden mit der zurückgeführten Abgas
menge auch Rußpartikel und Aschebestandteile aus dem mo
torischen Verbrennungsprozeß mitgeführt, die sich auf den
Funktionsteilen des Abgasrückführventils absetzen und
dort Störungen hervorrufen können.
Um dieses Problem zu lösen, wird mit DE-OS 195 30 308 A1
vorgeschlagen, die Temperatur des rückgeführten
Abgasanteils zu erfassen und mittels einer Erhöhung der
Abgasrate die Temperatur im Verlauf der Abgasrückfüh
rungsleitung und damit auch am Abgasrückführventil soweit
zu erhöhen, daß ein Temperaturbereich mit verstärkter Ab
lagerungsneigung deutlich überschritten ist. Kann eine
solche Temperatur nicht erreicht werden, weil sich z. B.
der Motor noch in einer Aufwärmphase befindet oder werden
unzulässig hohe Temperaturen erreicht, dann wird die Ab
gasrückführung vollständig gestoppt.
Durch eine solche Maßnahme wird aber die für
eine optimale Beeinflussung der Abgaszusammensetzung er
forderliche Abgasrückführrate in einem relativ weiten Be
triebsbereich der Brennkraftmaschine negativ beeinflußt,
indem der Zwang zur Veränderung der rückgeführten Abgas
menge und damit der Abgasrückführrate nicht nur von den
Parametern der Brennkraftmaschine abhängig ist, sondern
auch von einer zu erreichenden Selbstreinigungstemperatur
im Abgasrückführsystem.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Abgasrückführungssystem der im Oberbegriff des Patentan
spruches 1 genannten Art dahingehend zu verbessern, daß
Störungen oder gar ein Ausfall des Abgasrückführventils
infolge sich absetzender Schmutzpartikel vermieden wer
den, ohne daß die für eine optimale Beeinflussung der Ab
gaszusammensetzung erforderliche Abgasrückführrate verän
dert werden muß.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vor
teilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind mit den Un
teransprüchen gegeben.
Arbeitet eine mit einem erfindungsgemäß ausge
bildeten Abgasrückführsystem ausgerüstete Brennkraftma
schine in einem Lastbereich, in welchem eine Abgasrück
führung (AGR) in üblicher Weise erfolgt, dann wird gemäß
der Erfindung ständig geprüft, ob ein Schubbetrieb er
folgt. Bekanntlich tritt Schubbetrieb bei in Kraftfahr
zeugen verwendeten Brennkraftmaschinen relativ häufig
auf. Wird erkannt, daß sich dieser Schubbetrieb über eine
Mindestzeit hinaus erstreckt, dann wird von der elektro
nischen Steuereinheit am Abgasrückführventil eine Reini
gungsfunktion ausgelöst, indem der Stellantrieb, des Ab
gasrückführventils niederfrequent mit voller Leistung,
also beim Kraftfahrzeug im allgemeinen mit 12 Volt, ange
steuert wird. Das Ventilglied bewegt sich dabei im Rhyth
mus der Ansteuerfrequenz zwischen seinen Extremlagen von
offen und zu.
Dabei werden eventuell am Ventilschaft oder am
Ventilsitz anhaftende Partikel mechanisch abgestreift
bzw. abgeklopft. Dieses Ansteuern zum Zwecke der Reini
gung wird über einen Zeitraum von zwei bis fünf Sekunden
aufrechterhalten. Liegt nach Ablauf einer Reinigungsfunk
tion noch Schubbetrieb vor, dann wird das Abgasrückführ
ventil auf den für Schubbetrieb geltenden geschlossenen
Querschnitt eingeregelt. Erst bei erneutem Schubbetrieb
wird die Reinigungsfunktion erneut aktiviert. Wird jedoch
während dieser Reinigungsfunktion der Schubbetrieb unter
brochen, dann wird auch die Reinigungsfunktion sofort ab
gebrochen und das Abgasrückführventil stellt wieder einen
Durchlaßquerschnitt ein, der gemäß den Motorparametern
die angemessene Abgasrückführrate sicherstellt.
Die elektronische Steuereinheit zum Aktivieren
der Reinigungsfunktion kann vorteilhaft mit dem bei
Brennkraftmaschinen ohnehin vorhandenen elektronischen
Motorsteuergerät integriert sein. An diesem liegen alle
Signale der für die Ansteuerung des Abgasrückführventils
erforderlichen Parameter der Brennkraftmaschine von ent
sprechenden Sensoren an, so daß keine zusätzlichen Senso
ren und auch kein zusätzliches Steuergerät erforderlich
ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nach
stehend anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zei
gen
Fig. 1 eine schematische Ansicht der Gesamt
konstruktion eines Abgasrückführsy
stems;
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des Ven
tilgliedes in einem Abgasrückführven
til;
Fig. 3 ein Flußdiagramm, welches die An
steuer-Routine für die Reinigungs
funktion zeigt.
Eine Brennkraftmaschine 1 weist eine Ansauglei
tung 2 und eine Abgasleitung 3 auf. Zwischen der Abgas
leitung 3 und der Ansaugleitung 2 verläuft eine Abgas
rückführleitung 4, in deren Verlauf ein Abgasrückführven
til 5 angeordnet ist. Das Abgasrückführventil 5 besitzt
ein Ventilglied 6, welches bei Ansteuerung eines Stellan
triebs 7 einen Durchgang freigibt oder schließt. Die An
steuerung des Abgasrückführungsventils 5 erfolgt über
eine Steuerleitung 8 von einem elektronischen Steuergerät
9, dem über Input-Leitungen 10 in an sich bekannter Weise
Signale von nicht dargestellten Sensoren an der Brenn
kraftmaschine 1 zugeführt werden.
Wie Fig. 2 zeigt ist das Ventilglied 6 an ei
nem Ventilschaft 11 befestigt, der in einer Buchse 12 ge
führt ist. Das Ventilglied 6 dichtet an einer Dichtkante
eines Ventilsitzringes 13 ab. Bei geöffnetem Abgasrück
führventil 5 strömt Abgas aus der Abgasleitung 3 durch
die Abgasrückführleitung 4 in die Ansaugleitung 2. Mit
dem Abgas gelangen Partikel in das Abgasrückführventil 5,
die sich teilweise sowohl am Ventilglied 6 und dem Ven
tilschaft 11 als auch am Ventilsitzring 13 absetzen. Das
kann dazu führen, daß der Ventilschaft 11 in der Buchse
12 stecken bleibt und das Abgasrückführventil 5 blockiert
oder daß das Ventilglied 6 gegenüber dem Ventilsitzring
13 nicht vollständig abdichtet. Die Folgen zeigen sich
durch einen fehlerhaften Betrieb der Brennkraftmaschine 1
und in einer Verschlechterung der Abgaswerte.
Gemäß der Erfindung ist daher die mit Fig. 3
dargestellte Ansteuer-Routine für eine Reinigungsfunktion
der Teile des Abgasrückführventiles 5 durch das elektro
nische Steuergerät 9 vorgesehen. Bei der in Teillast ge
mäß Aktivität 14 betriebenen Brennkraftmaschine 1 wird
gemäß Aktivität 15 geprüft, ob Schubbetrieb vorliegt.
Wird Schubbetrieb erkannt, dann wird nach einem Zeitver
zug von 3 Sekunden gemäß Aktivität 16 nun nach Aktivität
17 erneut geprüft, ob weiterhin Schubbetrieb vorliegt.
Ist dies der Fall, dann wird gemäß Aktivität 18 das Ab
gasrückführventil 5 mit einer Frequenz von 5 Hertz ange
steuert, und zwar mit voller Betriebsleistung, also bei
einem Kraftfahrzeug mit der vollen Bordspannung, die im
allgemeinen 12 Volt beträgt. Dieser Zustand wird maximal
3 Sekunden lang aufrechterhalten. Während dieser Zeit be
wegt sich das Ventilglied 6 und der mit ihm verbundene
Ventilschaft 11 mit der Ansteuerfrequenz von 5 Hertz mit
relativ großer Kraft zwischen extremer Offenstellung und
Schließstellung. Am Ventilschaft 11 und am Ventilglied 6
sowie am Ventilsitzring 13 anhaftende Schmutzpartikel
werden dabei abgestreift bzw. abgeklopft.
Gemäß Aktivität 19 wird während der Reinigungs
funktion gleichzeitig gemäß Aktivität 18 ständig geprüft,
ob weiterhin Schubbetrieb vorliegt. Ist dies der Fall,
dann wird nach Ablauf der 3 Sekunden Reinigungsfunktion
auf die übliche Schub-Einstellung des Abgasrückführventi
les 5 zurückgegangen. Wird der Schubbetrieb vorher abge
brochen, dann wird damit auch die Reinigungsfunktion ge
mäß Aktivität 20 abgebrochen und auf die übliche Teil
lasteinstellung nach Aktivität 14 zurückgegangen. Bei ei
nem erneuten Schubbetrieb, der sich länger als 3 Sekunden
erstreckt, wiederholt sich dieser Vorgang.
Damit bleiben die Schließteile des Abgasrück
führventiles 5 ständig frei von schädlichen Ablagerungen.
Die Funktionsfähigkeit des Abgasrückführsystems bleibt
auch bei Rußbildung im Abgas gewährleistet.
Die Erfindung ist in vorteilhafter Weise sehr
einfach und auch nachträglich in bestehende Abgasrück
führsysteme implementierbar, da lediglich die elektroni
sche Steuerung 9, vorzugsweise in Form der Motorsteue
rung, mit einem veränderten Programm versehen werden muß.
Claims (3)
1. Abgasrückführsystem für eine Brennkraftmaschine mit
einer Abgasrückführungsleitung zum Rückführen eines
Teils des Abgases von einer Abgasleitung der Brenn
kraftmaschine zu einer Ansaugleitung der Brennkraft
maschine, einem ansteuerbaren Abgasrückführventil
(AGR-Ventil) im Verlauf der Abgasrückführleitung zum
Regeln einer Abgasrückführrate sowie einem elektro
nischen Steuergerät zum Ansteuern des Abgasrückführ
ventils in Abhängigkeit von den aktuellen Betriebs
parametern der Brennkraftmaschine, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuergerät (9) bei Erkennen eines
Schubbetriebes (Aktivität 15) der Brennkraftmaschine
(1) und nach Verstreichen einer Zeit von 2 bis 5 Se
kunden im Schubbetrieb (Aktivität 16) das Abgasrück
führventil (5) in einem Intervall von 3 bis 10 Hertz
mit voller Leistung ansteuert, diesen Ansteuerrhyth
mus 2 bis 5 Sekunden aufrechterhält (Aktivität 18)
und dann auf den für den aktuellen Motorbetrieb an
gemessenen konstanten Querschnitt einstellt
(Aktivität 14).
2. Abgasrückführsystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die nach Erkennen von Schubbetrieb
(Aktivität 15) über eine Mindestzeitdauer (Aktivität
16) ausgelöste Ansteuerung in einem Intervall von 3
bis 10 Hertz mit voller Leistung (Aktivität 18) ab
gebrochen wird, wenn der Schubbetrieb unterbrochen
wird (Aktivität 19).
3. Abgasrückführsystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuergerät (9) Teil eines elek
tronischen Motorsteuergerätes ist.
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