DE19909609C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung der Kennlinie und des Punktes maximaler Energieausbeute von Gleichstromquellen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung der Kennlinie und des Punktes maximaler Energieausbeute von GleichstromquellenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ermittlung der Kennlinien von Gleichstromquellen, insbesondere Solarmodulen, bei dem als Parameter die Spannung, die an einem als Last mit der zu messenden Gleichstromquelle verbundenen Kondensator anliegt, und der Strom, über den sich der Kondensator auflädt, und ferner die Temperatur und die Bestrahlungsstärke des Solarmoduls gemessen werden. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß die Parameter zeitlich zueinander versetzt gemessen werden. Ferner betrifft die Erfindung darauf aufbauend Verfahren zur Messung des Punktes maximaler Leistung einer Gleichstromquelle und die Vorrichtung zur Durchführung der genannten Verfahren. Gemäß der Erfindung können in kurzer Zeit kostengünstig Kennlinien insbesondere von Solarmodulen analysiert werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der Kennlinie von Gleichstromquellen,
insbesondere Solarmodulen (Photovoltaik-Modulen), bei dem als Parameter die Spannung,
die an einem als Last mit der zu messenden Gleichstromquelle verbundenen Kondensator
anliegt, und der Strom, über den sich der Kondensator auflädt.
Ferner bezieht sich die
Erfindung auf Verfahren zur Messung desjenigen Strom-Spannung-Wertepaares einer
Gleichstromquelle, insbesondere eines Solarmoduls, bei dem die Gleichstromquelle ihre
maximale Leistung aufweist. Bei diesem Strom-Spannung-Wertepaar handelt es sich um
den Kennlinienpunkt maximaler Energieausbeute, den sogenannten Maximum Power Point
(MPP). Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren.
Aus der DE 43 42 389 A1 sind eine Schaltungsanordnung und ein Verfahren zur Ermittlung
der Kennlinie von Solarmodulen bekannt. Bei dem Verfahren wird die Kennlinie dadurch
ermittelt, daß die über einem Lastwiderstand anliegende Spannung und der zugehörige
Strom in Abhängigkeit eines einstellbaren Tastverhältnisses einer getakteten
Steuerspannungsquelle eines Leistungs-FET gemessen werden.
Nachteilig bei diesem Verfahren ist, daß sich die Messung stets über einige Minuten
erstrecken muß. Hierdurch entsteht zwangsläufig eine Ungenauigkeit, die durch
Veränderungen der Meßbedingungen, wie der Bestrahlungsstärke und der Temperatur
eines zu messenden Solarmoduls, während der Meßperiode entstehen.
Weiterhin ist aus der Praxis eine Vorrichtung zur Aufnahme und Analyse von
Solarmodulkennlinien gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10 bekannt. Mit dieser
bekannten Vorrichtung kann eine Messung zwar in weniger als 500 ms durchgeführt werden.
Jedoch werden bei dieser Vorrichtung gleichzeitig für jeden einzelnen Zeitpunkt die
Bestrahlungsstärke, die Temperatur des Solarmoduls und der den Kondensator aufladende
Strom sowie die am Kondensator anliegende Spannung gemessen werden. Die vier
Meßwerte werden in Sample and Hold-Stufen analog vorab gespeichert und daraufhin über
jeweils einen Analog-Digital-Umsetzer in einem RAM gespeichert. Somit sind vier Analog-
Digital-Umsetzer und vier Sample and Hold-Stufen notwendig, wodurch erhöhte Kosten in
der Herstellung der Vorrichtung bedingt sind. Ferner sind die Komponenten der bekannten
Vorrichtung nicht in einem einzigen Gerät angeordnet. Vielmehr weist die Vorrichtung ein
Meßgerät auf, das über einen Personalcomputer gesteuert wird, wodurch sich
Einschränkungen in der praktischen Verwendbarkeit der Vorrichtung ergeben.
Durch die DE 38 23 989 C2 ist auch bereits ein Regler für eine schnelle Kennlinienermittlung
von Generatoren mit nichtlinearer Strom/Spannungskennlinie bekannt geworden, bei dem
Differentiale du/dt der Ausgangsspannung und di/dt des Ausgangsstromes des Generators
gebildet und zur Auswertung mit Sollwerten verglichen werden. Hier soll insbesondere bei
Solarpaneelen eine Aufheizung des Paneels und somit die thermische Abhängigkeit der U-I-
Kennlinie minimiert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren zur Ermittlung
der Kennlinie von Gleichstromquellen zur Verfügung zu stellen, das kostengünstig
durchführbar ist. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Verfahren zur Bestimmung des Punktes maximaler Leistung zur Verfügung zu stellen, das
ebenfalls kostengünstig durchführbar ist. Darüber hinaus liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren zu
schaffen.
Die Aufgabe in bezug auf das Verfahren zur Ermittlung der Kennlinie von
Gleichstromquellen wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch, daß die
Parameter zeitlich zueinander versetzt gemessen werden, wird für die Messung nur ein
einziger Analog-Digital-Umsetzer benötigt. Dieser Analog-Digital-Umsetzer weist eine interne
Sample and Hold-Stufe auf. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt eine Messung von
Kennlinien, die in kurzer Zeit auf einfache und damit kostengünstige Weise durchführbar ist.
Es kann sich dabei um die Kennlinie eines Solarmoduls oder auch mehrer
zusammengeschalteter Solarmodule handeln.
Vorzugsweise werden, wenn die Kennlinie eines Solarmoduls gemessen werden soll,
zunächst die Temperatur und die Bestrahlungsstärke des Solarmoduls und anschließend
alternierend der den Kondensator aufladende Strom und die am Meßgeräteeingang
anliegende Spannung gemessen und abgespeichert. Abschließend werden dabei wiederum
die Temperatur und die Bestrahlungsstärke des Solarmoduls gemessen. Da die gesamte
Messung in weniger als einer Sekunde vonstatten geht, ist es, um eine gute Meßgenauigkeit
zu erreichen, ausreichend, Temperatur und Bestrahlungsstärke des Solarmoduls einmal zu
Beginn der Strom- und Spannungsmessung und einmal am Ende dieser Messung zu
bestimmen.
Vorzugsweise wird zu Beginn die vorgesehene Dauer der Messung der Strom- und
Spannungswerte als Produkt aus Leerlaufspannung und Kapazität des Kondensators
dividiert durch das Produkt aus Kurzschlußstrom und einem gewählten Sicherheitsfaktor von
vorzugsweise zwei bis vier festgelegt. Damit ist gewährleistet, daß die Messung nicht
beendet wird, bevor der Kondensator vollständig aufgeladen ist. Ferner wird vorzugsweise
zu Beginn auch die Abtastfrequenz für die Messung von Strom und Spannung aus der
anfangs gemessenen Leerlaufspannung, dem anfangs gemessenen Kurzschlußstrom, der
Kapazität des Kondensators und einem gewählten Sicherheitsfaktor bestimmt.
Da die oben beschriebene Ladeendzeit des Kondensators linear von dessen Kapazität
abhängt, ist auch die zeitliche Aufeinanderfolge der Strom- und Spannungsmeßwerte von
der Kapazität des Kondensators abhängig. Da sich die Kapazität eines in eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens eingebauten Kondensators im Laufe der Zeit ändern kann,
ist eine Kapazitätsbestimmung zu Beginn der Ermittlung einer Kennlinie vorteilhaft. Diese
"Eigenvermessung" der Kapazität kann gemäß der Formel C = I.Δt/ΔU bestimmt werden,
wobei Δt die Zeitspanne zwischen zwei Spannungsmessungen ist, die vorzugsweise nicht
unmittelbar benachbart sind und sich im linearen Bereich des Spannungsanstiegs befinden.
Die Differenz der zugehörigen Spannungsmeßwerte ist durch ΔU bezeichnet. Voraussetzung
hierfür ist, daß ein konstanter Strom fließt, was im ersten Abschnitt der Kennlinienmessung
näherungsweise der Fall ist. Somit kann bei jeder Kennlinienmessung eine Eigenkalibrierung
durchgeführt werden.
Um die Kennlinie z. B. graphisch aufzutragen, werden Strom-Spannung-Wertepaare
benötigt, die ein und demselben Zeitpunkt zugeordnet sind. Diese Wertepaare werden
vorzugsweise dadurch erhalten, daß zwei zeitlich aufeinanderfolgende Werte der Spannung
und des Stromes zu einem Strom-Spannung-Wertepaar zusammengefaßt werden. Da die
zeitliche Aufeinanderfolge der Strom- und Spannungsmeßwerte im Mikrosekundenbereich
liegt, wirkt sich in der graphischen Darstellung diese Näherung nicht aus. Die so erhaltene
Kennlinie kann daher zu einer optischen Fehlererkennung, z. B. einer Erkennung von
Abschattungen bei Solarmodulen, herangezogen werden.
Alternativ kann der zu einem bestimmten Spannungswert gehörende Stromwert auch durch
Interpolation zweier benachbarter Stromwerte ermittelt werden.
Die Aufgabe betreffend das Verfahren zur Bestimmung des Punktes maximaler Leistung
wird durch die Merkmale des Anspruchs 8 gelöst.
Bei diesem Verfahren wird die Kennlinie nach einem der oben beschriebenen Verfahren
gemessen, wobei als Strom-Spannung-Wertepaar jeweils zwei aufeinanderfolgende Werte
der Spannung und des Stromes gewählt werden. Um den Fehler, der dadurch entsteht, daß
der Stromwert und der Spannungswert des jeweiligen Wertepaares nicht genau zu
demselben Zeitpunkt gemessen worden sind, auszugleichen, wird die gesuchte maximale
Leistung PMPPk gemäß der Formel
PMPPk = (I.U)/(1 + Fs)
berechnet. Dabei ist
Fs = (K.Δt.Isc)/(Uoc.C),
wobei K ein empirisch ermittelter Korrekturfaktor, Δt die Zeitspanne zwischen zwei
benachbarten Meßpunkten der Spannung bzw. des Stromes, Isc der Kurzschlußstrom, Uoc
die Leerlaufspannung und C die Kapazität des Kondensators ist und I und U den Stromwert
bzw. Spannungswert darstellen, bei denen das Produkt aus I und U seinen Maximalwert
erreicht.
Der empirisch ermittelte Korrekturfaktor kann beispielsweise 1,132 betragen. Der Fehler Fs
ist gleich dem zu erwartenden Fehler
F = (PMPPmess - PMPP)/PMPP,
wobei
PMPPmess = I.U
und PMPP der wahre Leistungswert im Punkt maximaler Leistung ist.
Es hat sich gezeigt, daß auf diese Weise, obwohl die Strom- und Spannungswerte zeitlich
versetzt gemessen worden sind, die Leistung im Punkt maximaler Leistung mit sehr hoher
Genauigkeit bestimmt werden kann.
Aufgrund der alternierenden Meßwertaufnahme von Strom und Spannung ist die
Berechnung der Leistung für einen bestimmten Zeitpunkt, wie sie zur Ermittlung des MPP
notwendig ist, mit einem Fehler behaftet. Dieser Zeitdiskretisierungsfehler wird
erfindungsgemäß ausgeglichen, indem für die Leistung im Punkt maximaler Leistung PMPPk
gemäß obiger Formel verwendet wird.
Es wurde gefunden, daß Fs gleich dem zu erwartenden Fehler F ist. Erfindungsgemäß kann
durch die nach dem beschriebenen Prinzip erfolgende Berechnung der Leistung im Punkt
maximaler Leistung der durch die zeitliche Versetzung der Strom- und Spannungsmessung
entstandene systematische Fehler nahezu vollständig eliminiert werden, so daß die
Abweichung des "korrigierten" Leistungswertes PMPPk von dem wahren Wert PMPP
vernachlässigbar ist.
Alternativ wird die Aufgabe betreffend das Verfahren zur Bestimmung des Punktes
maximaler Leistung durch die Merkmale des Verfahrens gemäß Anspruch 9 gelöst. Bei
diesem Verfahren wird die Kennlinie nach einem der oben beschriebenen Verfahren zur
Ermittlung der Kennlinie erhalten, wobei der zu einem bestimmten Spannungswert
gehörende Stromwert durch Interpolation zweier benachbarter Stromwerte ermittelt wird.
Aus der so erhaltenen Kennlinie wird dasjenige Strom-Spannung-Wertepaar ermittelt, bei
dem das Produkt aus Spannung und Strom maximal ist.
Die Aufgabe wird in bezug auf die Vorrichtung zur Durchführung der erfindungsgemäßen
Verfahren durch die Merkmale des Anspruchs 10 gelöst. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
enthält eine Meßschaltungsanordnung, die einen an eine zum Messen der
Gleichstromquelle, insbesondere an ein Solarmodul, anschließbaren Lastkondensator und
Mittel zur Spannungs- und Strommessung aufweist. Ferner weist die Vorrichtung ein RAM,
einen Mikrocontroller, einen Analog-Digital-Umsetzer und ein Display auf. Die Vorrichtung ist
derartig ausgelegt, daß die Werte der am Kondensator anliegenden Spannung und des den
Kondensator aufladenden Stromes unter Verwendung nur eines einzigen Analog-Digital-
Umsetzers zeitlich versetzt gemessen werden.
Dadurch, daß die Strom- und Spannungswerte zeitlich versetzt gemessen werden und somit
nur ein Analog-Digital-Umsetzer erforderlich ist, kann die Vorrichtung relativ klein und somit
insbesondere portabel ausgebildet sein. Ferner ist es dadurch möglich, das Gerät
kostengünstig herzustellen.
Vorzugsweise weist die Meßschaltungsanordnung einen Kurzschlußschalter auf, mit dem die
zu messende Gleichstrom-/Gleichspannungsquelle kurzgeschlossen werden kann. Dieser
Kurzschlußschalter dient zum einen dazu, Einschwingvorgänge der Meßverstärker bei der
Kennlinienmessung zu vermeiden. Zum anderen kann der Kurzschlußschalter auch dazu
verwendet werden, den Kurzschlußstrom zu messen, der bekannt sein muß, um die
Ladeendzeit bzw. die damit verbundene Abtastfrequenz zu bestimmen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann insbesondere als einteiliges Handmeßgerät
ausgelegt sein. Bei einem solchen eigenständigen Gerät bedarf es insbesondere nicht mehr
eines Personalcomputers, der die Steuerung des Meßablaufs übernimmt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei
auf die Figuren Bezug genommen wird. Es zeigen:
Fig. 1 eine an ein Solarmodul angeschlossene Meßschaltungsanordnung einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 ein Diagramm, das den Verlauf des den Lastkondensator der Fig. 1 aufladenden
Stromes, der an dem Kondensator anliegenden Spannung und der Leistung des
Solarmoduls der Fig. 1 über die Zeit;
Fig. 3 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Die Fig. 1 zeigt eine Meßschaltungsanordnung 1, die über zwei Anschlüsse 2 und 3 an ein
Solarmodul 4 angeschlossen ist.
Die Meßschaltungsanordnung 1 weist einen Lastkondensator 5, einen Entladewiderstand 6
und einen Strommeßshunt 7 in Form eines Widerstandes auf. Darüber hinaus sind innerhalb
der Meßschaltungsanordnung 1 ein Hauptschalter 8, ein Entladeschalter 9 und ein
Kurzschlußschalter 10 angeordnet.
Mit der in Fig. 1 dargestellten Meßschaltungsanordnung 1 werden Kennlinien von
Gleichstromquellen auf folgende Weise ermittelt. Zunächst wird der Kondensator 5 entladen,
indem der Entladeschalter 9 geschlossen wird, während der Hauptschalter 8 und der
Kurzschlußschalter 10 geöffnet sind. Anschließend werden der Hauptschalter 8 und der
Kurzschlußschalter 10 geschlossen, während der Entladeschalter 9 geöffnet ist. Dabei wird
der Kurzschlußstrom gemessen, damit dieser zur Berechnung der Zeit, nach der der
Kondensator 5 innerhalb der eigentlichen Messung vollständig aufgeladen sein wird, zur
Verfügung steht. Ferner werden dadurch, daß das Solarmodul 4 vor Beginn der eigentlichen
Messung in den Kurzschluß geschaltet wird, Einschwingvorgänge von (nicht gezeigten)
Schalt-MOS-FETs bei der Ermittlung der Kennlinie vermieden.
Im nächsten Schritt wird der Kurzschlußschalter 10 geöffnet. Das Solarmodul lädt den
Kondensator 5 auf, wobei die Kennlinie des Solarmoduls 4 durchfahren wird. Wenn der
Kondensator 5 vollständig aufgeladen ist und sich die Meßschaltungsanordnung 1 im
stromlosen Zustand befindet, wird der Hauptschalter 8 geöffnet und der Kondensator 5 über
den Entladewiderstand 9 wiederum entladen, um so den Zustand für eine weitere Messung
zu erreichen.
In Fig. 2 sind jeweils ein typischer Verlauf des Stromes I, normiert auf den Kurzschlußstrom
Isc, sowie der Spannung U, normiert auf die Leerlaufspannung Uoc, und der Leistung P,
normiert auf die Leistung im Punkt maximaler Leistung PMPP über die Zeit dargestellt. In
diesem Beispiel ist die Ermittlung der Werte für die Kennlinie innerhalb von zwei
Millisekunden abgeschlossen, wobei Uoc = 20 V, Isc = 8 A, PMPP = 120,2 W, der Füllfaktor
FF = 75% und die Kapazität des Kondensators C = 470 µF sind. Zur Ermittlung der
Kennlinie werden zunächst die Modultemperatur und die Bestrahlungsstärke nacheinander
ermittelt und in einem RAM (siehe Fig. 3) abgelegt.
Während des Aufladevorgangs des Kondensators 5 werden jeweils alternierend Strom und
Spannung gemessen und ebenfalls gespeichert. Dies erfolgt über einen Zeitraum
TEND = (Uoc.C)/Isc.S,
wobei S ein Sicherheitsfaktor ist. Durch den Sicherheitsfaktor ist sichergestellt, daß am Ende
der Messung der Kondensator 5 vollständig aufgeladen ist. Die Strom- und Spannungswerte
werden mit einer Abtastfrequenz
FABT = (Isc.S.2000)/(Uoc.C)
gemessen, wobei die Anzahl der gewünschten Meßwertepaare 2000 beträgt. Nach
Beendigung der Messung der Strom- und Spannungswerte werden wiederum die
Modultemperatur und die Bestrahlungsstärke gemessen und gespeichert.
Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des
oben beschriebenen Verfahrens.
Die Vorrichtung weist einen Microcontroller, einen RAM, einen Analog-Digital-Umsetzer
(ADU), eine Steuerung und ein Display auf. Die genannten Bauteile sind durch 8-Bit bzw.
16-Bit Datenleitungen verbunden.
Der Microcontroller steuert den kompletten Ablauf einer Messung. Über die
Steuerungseinheit werden die drei in Fig. 1 dargestellten Schalter 8, 9 und 10 der
Meßschaltungsanordnung 1 angesteuert, ferner wird durch die Steuerung eine automatische
Meßbereichseinstellung für Strom und Spannung über Multiplexer vorgenommen. In dem
Analog-Digital-Umsetzer werden die analogen Signale, die von dem Leistungsteil, d. h. der
Meßschaltungsanordnung, zur Steuerungseinheit geleitet werden, in digitale Signale
umgesetzt und anschließend zum RAM zur Speicherung weitergeleitet. Auf dem Display
können die ermittelten Kennlinien zur optischen Fehleranalyse dargestellt werden.
Vorzugsweise ist die Vorrichtung so ausgelegt, daß sie sich nach einer gewissen
Zeitspanne, in denen keine Messung stattfindet, automatisch in einen Energiesparmodus
schaltet.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können neben Solarmodulen auch Kennlinien von
anderen Gleichstromquellen ermittelt werden, wobei Strom und Spannung an keinem Punkt
der Kennlinie bestimmte vorher festgelegte Maximalwerte überschreiten dürfen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Ermittlung der Kennlinie von Gleichstromquellen, insbesondere
Solarmodulen, bei dem als Parameter die Spannung, die an einem als Last mit der zu
messenden Gleichstromquelle verbundenen Kondensator anliegt, und der Strom, über den
sich der Kondensator auflädt,
gemessen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Parameter zeitlich
zueinander versetzt gemessen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Messung der Kennlinie
eines Solarmoduls zunächst die Temperatur und die Bestrahlungsstärke des Solarmoduls,
anschließend abwechselnd Strom und Spannung und abschließend wiederum die
Temperatur und die Bestrahlungsstärke des Solarmoduls gemessen und gespeichert
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitdauer, während
der Strom und Spannung gemessen werden, aus der anfangs gemessenen
Leerlaufspannung, dem anfangs gemessenen Kurzschlußstrom, der Kapazität des
Kondensators und einem gewählten Sicherheitsfaktor bestimmt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abtastfrequenz für die Messung von Strom und Spannung aus der anfangs gemessenen
Leerlaufspannung, dem anfangs gemessenen Kurzschlußstrom, der Kapazität des
Kondensators und einem gewählten Sicherheitsfaktor bestimmt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei
der Kennlinienmessung die Kapazität des Kondensators gemäß der Formel C = I.Δt/ΔU
bestimmt wird, wobei Δt die Zeitspanne zwischen zwei Spannungsmessungen ist und ΔU die
Differenz der zugehörigen Spannungsmeßwerte ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Strom-Spannung-Wertepaar jeweils zwei aufeinanderfolgenden Werte der Spannung und
des Stromes gewählt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zu einem
bestimmten Spannungswert gehörende Stromwert durch Interpolation zweier benachbarter
Stromwerte ermittelt wird.
8. Verfahren zur Messung desjenigen Strom-Spannung-Wertepaares einer
Gleichstromquelle, insbesondere eines Solarmoduls, bei dem die Gleichstromquelle ihre
maximale Leistung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennlinie nach einem
Verfahren nach Anspruch 6 gemessen wird und die gesuchte maximale Leistung PMPPk
gemäß der Formel
PMPPk = (I.U)/(1 + Fs)
bestimmt wird, wobei
Fs = (K.Δt.Isc)/(Uoc.C),
K ein empirisch ermittelter Korrekturfaktor, Δt die Zeitspanne zwischen zwei benachbarten Meßpunkten der Spannung bzw. des Stromes, Isc der Kurzschlußstrom, Uoc die Leerlaufspannung, C die Kapazität den Kondensators ist und I und U den Stromwert bzw. Spannungswert darstellen, bei denen das Produkt aus I und U seinen Maximalwert erreicht.
PMPPk = (I.U)/(1 + Fs)
bestimmt wird, wobei
Fs = (K.Δt.Isc)/(Uoc.C),
K ein empirisch ermittelter Korrekturfaktor, Δt die Zeitspanne zwischen zwei benachbarten Meßpunkten der Spannung bzw. des Stromes, Isc der Kurzschlußstrom, Uoc die Leerlaufspannung, C die Kapazität den Kondensators ist und I und U den Stromwert bzw. Spannungswert darstellen, bei denen das Produkt aus I und U seinen Maximalwert erreicht.
9. Verfahren zur Messung desjenigen Strom-Spannung-Wertepaares einer
Gleichstromquelle, insbesondere eines Solarmoduls, bei dem die Gleichstromquelle ihre
maximale Leistung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennlinie nach einem
Verfahren nach Anspruch 7 bestimmt wird und aus den die Kennlinie darstellenden Strom-
Spannung-Wertepaaren dasjenige ermittelt wird, bei dem das Produkt aus Spannung und
Strom maximal ist.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, 8 oder 9, aufweisend
eine Meßschaltungsanordnung mit einem an eine zu messende Gleichstromquelle,
insbesondere an ein Solarmodul, anschließbaren Lastkondensator und mit Mitteln zur
Spannungs- und Strommessung, ferner aufweisend ein RAM, einen Microcontroller, einen
Analog/Digital-Umsetzer und ein Display, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
derartig ausgelegt ist, daß die Werte der am Kondensator anliegenden Spannung und des
den Kondensator aufladenden Stromes unter Verwendung nur eines einzigen Analog/Digital-
Umsetzers zeitlich versetzt gemessen werden.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßschaltungsanordnung einen Kurzschlußschalter aufweist, mit dem die
Gleichspannungsquelle kurzgeschlossen werden kann.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
als einteiliges Handmeßgerät ausgelegt ist.
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