DE19902953A1 - Steckstück - Google Patents
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Abstract
Steckstück zur dichten Verbindung von zwei mit axialem Abstand zueinander benachbart angeordneten, rohrförmigen Hohlkörpern (1, 2), umfassend eine Verbindungshülse (3) aus zähhartem Werkstoff, die zumindest stirnseitig beiderseits von Dichtungen (4, 5) aus elastomerem Werkstoff umschlossen ist, wobei die Dichtringe (4, 5) an die Innenwand (6, 7) der jeweiligen Hohlkörper (1, 2) dichtend anlegbar sind und zumindest ein Dichtring (4, 5) die entsprechende Stirnseite der Verbindungshülse (3) in axialer Richtung mit einem Überstand (8, 9) überragt. Der Überstand (8, 9) ist als radial nach außen auffederbare Dichtlippe (10, 11) ausgebildet, wobei die Dichtlippe (10, 11) bei Überdruckbeaufschlagung innerhalb des Steckstücks dichtend an die die Stirnseite außenseitig umschließende Innenwand (6, 7) des Hohlkörpers (1, 2) anlegbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Steckstück zur dichten Verbindung von zwei mit axia
lem Abstand zueinander benachbart angeordneten, rohrförmigen Hohlkörpern,
umfassend eine Verbindungshülse aus zähhartem Werkstoff, die zumindest
stirnseitig beiderseits von Dichtringen aus elastomerem Werkstoff umschlossen
ist, wobei die Dichtringe an die Innenwand der jeweiligen Hohlkörper dichtend
anlegbar sind und zumindest ein Dichtring die entsprechende Stirnseite der
Verbindungshülse in axialer Richtung mit einem Überstand überragt.
Ein solches Steckstück ist aus der DE 195 48 249 A1 bekannt. Der erste Dicht
ring weist auf der der entsprechenden Innenwand zugewandten Seite nur eine
Dichtfläche auf, die kugelförmige begrenzt ist. Der zweite Dichtring ist auf der
der entsprechenden Innenwand zugewandten Seite mit zumindest zwei axial
beabstandeten Dichtflächen versehen. Der Überstand, mit dem der Dichtring
die Verbindungshülse in axialer Richtung überragt, ist vergleichsweise steif
ausgeführt, so daß sich bei Druckänderungen im Steckstück keine Relativbe
weglichkeit des Überstands in radialer Richtung bezogen auf die Innenwand
und/oder die Verbindungshülse ergibt. Die Abdichtung erfolgt lediglich über die
kugelförmige Oberfläche.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Steckstück der eingangs ge
nannten Art derart weiterzuentwickeln, daß sich eine verbesserte Abdichtung
des Steckstücks bei innerer Überdruckbeaufschlagung ergibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen
von Anspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteran
sprüche Bezug.
Zur Lösung der Aufgabe ist es vorgesehen, daß der Überstand als radial nach
außen auffederbare Dichtlippe ausgebildet ist und daß die Dichtlippe bei Über
druckbeaufschlagung innerhalb des Steckstücks dichtend an die die Stirnseite
außenseitig umschließende Innenwand des Hohlkörpers anlegbar ist. Durch
den in radialer Richtung elastisch auffederbaren Überstand, der als Dichtlippe
ausgebildet ist, werden problemlos Überdrücke innerhalb des Steckstücks bis
60 bar abgedichtet, ohne daß es im Dichtbereich zu Leckagen des abzudich
tenden Mediums käme. Die Größe des Anpreßdrucks der Dichtlippe an die In
nenwand des Hohlkörpers reguliert sich selbsttätig, in Abhängigkeit vom Über
druck im Inneren des Steckstücks. Das Steckstück gelangt beispielsweise als
Teil einer Leitung zur Anwendung, die vom Luftfilter eines Kraftfahrzeugs zum
Turbolader geführt wird, wobei die beiden Hohlkörper beispielsweise jeweils
aus einer Aluminiumlegierung bestehen.
Die Dichtringe können auf den einander zugewandten Seiten jeweils eine
Staublippe aufweisen, die den jeweiligen Dichtlippen mit axialem Abstand be
nachbart zugeordnet sind. Hierbei ist von Vorteil, daß die jeweiligen Dichtlippen
vor einer äußeren Beaufschlagung mit Verunreinigungen geschützt sind. Das
Steckstück weist dadurch gleichbleibend gute Gebrauchseigenschaften wäh
rend einer langen Gebrauchsdauer auf.
Der Überstand kann eine stirnseitige, nutförmige Ausnehmung aufweisen. Die
Ausnehmung kann dabei eine in axialer Richtung offene, V-förmige Gestalt
aufweisen, wobei die auffederbare Dichtlippe durch die radial äußere Begren
zung der Ausnehmung gebildet ist. Der innerhalb des Steckstücks anliegende
Druck wirkt dabei auch innerhalb der nutförmigen Ausnehmung, wobei mit zu
nehmendem Differenzdruck auch die Dichtlippe verstärkt an den rohrförmigen
Hohlkörper dichtend angepreßt wird.
Die Verbindungshülse besteht bevorzugt aus einem metallischen Werkstoff.
Hierbei ist von Vorteil, daß der Durchgangsquerschnitt des Steckstücks stets
gleichbleibend und von übereinstimmender Größe ist, da eine Verbindungshül
se aus einem metallischen Werkstoff auch während einer langen Gebrauchs
dauer keine Relaxationserscheinungen aufweist.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann es vorgesehen sein,
daß der elastomere Werkstoff die Verbindungshülse außenseitig vollständig
umschließt. Der elastomere Werkstoff dient dann als Korrosionsschutz für die
Verbindungshülse. Sekundärer Rostschutzmaßnahmen, wie beispielsweise
einer Lackierung die in einem zusätzlichen Arbeitsgang aufgebracht werden
müßte, bedarf es daher nicht.
Der elastomere Werkstoff und die Verbindungshülse sind bevorzugt adhäsiv
miteinander verbunden, beispielsweise vulkanisiert. Hierdurch wird ein absolut
dichter Verbund des elastomeren Werkstoffs mit der Verbindungshülse erzielt.
Im Hinblick auf eine einfache und kostengünstige Herstellbarkeit sowie hin
sichtlich einer guten Durchströmbarkeit sind die Verbindungshülsen und die
Hohlkörper bevorzugt jeweils zylindrisch ausgebildet.
Das Steckstück sollte unabhängig von der Strömungsrichtung des abzudich
tenden Mediums gleichbleibend gute Gebrauchseigenschaften aufweisen. Da
zu ist es bevorzugt vorgesehen, daß beide Dichtringe axiale Überstände auf
weisen und mit Dichtlippen versehen sind, die bei Überdruckbeaufschlagung
radial nach außen auffederbar sind. Durch das Auffedern der Dichtlippen und
deren Anlage an der Innenwand der Hohlkörper wird die Dichtfläche insgesamt
deutlich vergrößert, die spezifische Belastung auf die Dichtringe vergleichmä
ßigt und Ermüdungserscheinungen während einer langen Gebrauchsdauer da
durch vorgebeugt.
Der Überdruck zur Betätigung der Dichtlippen beträgt bevorzugt etwa 10 bar.
Bei relativen Überdrücken innerhalb des Steckstücks von weniger als 10 bar
berühren nur die Dichtringe die Innenwände der Hohlkörper unter elastischer
Vorspannung dichtend. Für Überdrücke unterhalb von 10 bar reicht eine derar
tige Abdichtung problemlos aus. Steigt der Innendruck des Steckstücks über 10
bar, legt sich der als Dichtlippe ausgebildete Überstand selbsttätig an die jewei
ligen Innenwände der Hohlkörper an und sorgt dadurch für eine verbesserte
Abdichtung im Bereich bis zu 60 bar.
Die Dichtringe sind unter elastischer Vorspannung dichtend von den Hohlkör
pern umschlossen, wobei das Steckstück unter Vermeidung sekundärer Befe
stigungsmittel in den Hohlkörpern stirnseitig aufgenommen ist. Beispielsweise
sind aufwendig zu montierende Schlauchschellen nicht erforderlich, um das
Steckstück zu befestigen. Das Steckstück wird lediglich durch die elastische
Vorspannung der Dichtringe in den stirnseitigen Enden der einander benach
barten Hohlkörper gehalten.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Steckstücks, wobei im Inneren des
Steckstücks Atmosphärendruck bis etwa 10 bar Druck herrscht.
Fig. 2 zeigt das in Fig. 1 gezeigte Steckstück, wobei im Inneren ein relativer
Überdruck von mehr als 10 bar herrscht.
Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Steckstücks im nichtein
gebauten Zustand, wobei auf der der Atmosphärenseite zugewandten
Seite der Dichtringe eine Saublippe angeordnet ist.
Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Steckstücks, in
dessen elastomerem Werkstoff stirnseitig eine nutförmige Ausnehmung
angeordnet ist.
Die Ausführungsbeispiele aus den Fig. 3 und 4 sind im herstellungsbeding
ten Zustand gezeigt.
In den Fig. 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel eines Steckstücks gezeigt,
daß die rohrförmigen Hohlkörper 1, 2, die axial zueinander benachbart ange
ordnet sind, dichtend miteinander verbindet. Die beiden Hohlkörper 1, 2 beste
hen beispielsweise aus einer Aluminiumlegierung und bilden den Teil einer
Leitung, die sich vom Luftfilter eines Kraftfahrzeug-Motors zu dessen Turbola
der erstreckt. Das Steckstück besteht aus einer metallischen Verbindungshülse
3, die umfangsseitig vom elastomeren Werkstoff, aus dem die Dichtringe 4, 5
bestehen, vollständig umschlossen ist. Dadurch wird die Verbindungshülse vor
Korrosion geschützt und eine lange Gebrauchsdauer bei gleichbleibender me
chanischer Stabilität garantiert.
Das Steckstück wird lediglich durch die elastischer Vorspannung der Dichtringe
4, 5 innerhalb der Hohlkörper 1, 2 gehalten, wobei sich die Dichtringe 4, 5 um
fangsseitig um die Stirnseiten der Verbindungshülse 3 erstrecken und in sich
geschlossen ausgebildet sind. Der elastomere Werkstoff ist derart ausgewählt,
daß seine Härte und Elastizität ausreicht, daß die Dichtlippen 10, 11, die durch
die Überstände 8, 9 gebildet sind, bei Druckbeaufschlagung von beispielsweise
mehr als 10 bar radial elastisch nach außen auffedern und sich dichtend an die
Innenwand 6, 7 der jeweiligen Innenwand des Hohlkörpers 1, 2 anlegen.
In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem der Druck im Inneren
des Steckstücks beispielsweise von Atmosphärendruck bis etwa 10 bar Über
druck reicht. Beim Abdichten derartiger Drücke bewegen sich die Dichtlippen
10, 11 in radialer Richtung nicht und nur die Dichtringe 4, 5 dichtend mit ihrer
kugelförmigen Dichtfläche an der Innenwand 6, 7 der Hohlkörper 1, 2 ab.
Wird demgegenüber der Druck im Inneren des Steckstücks, beispielsweise all
mählich auf 60 bar Überdruck erhöht, bewegen sich die Dichtlippen 10, 11, wie
durch den Pfeil 12 dargestellt, allmählich radial nach außen.
Ein derartiger Betriebszustand ist in Fig. 2 gezeigt. Die Dichtlippen 10, 11 sind
radial nach außen aufgefedert, wobei sich die gesamten Überstände 8, 9 an die
Innenwände 6, 7 der Hohlkörper 1, 2 angelegt haben. Der in Fig. 1 zu erken
nende Umfangsspalt, der sich in radialer Richtung zwischen den Dichtlippen
10, 11 und den Innenwänden 6, 7 erstreckt, ist im Betriebszustand gemäß
Fig. 2 vollständig geschlossen. Hierauf ist die ausgezeichnete Dichtwirkung des
Steckstücks bei Überdruckbeaufschlagung zurückzuführen.
In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel eines Steckstücks gezeigt, daß sich von
dem aus den Fig. 1 und 2 gezeigten Steckstück im wesentlichen dadurch
unterscheidet, daß die Dichtringe 4, 5 auf den einander zugewandten Seiten
jeweils eine Staublippe 12, 13 aufweisen, wobei die Staublippen 12, 13 jeweils
an einem Radialvorsprung der Hohlkörper 1, 2 anlegbar sind. Die Hohlkörper 1,
2 sind in diesem Ausführungsbeispiel mit unterbrochener Linie angedeutet. Die
Staublippen 12, 13 halten Verunreinigungen aus der Umgebung von den Dicht
lippen 10, 11 fern. Eine gleichbleibend gute Abdichtung gegenüber den Hohl
körpern 1, 2 ist dadurch bedingt.
In Fig. 4 ist der elastomere Werkstoff, aus dem die Dichtringe 4, 5 bestehen,
stirnseitig jeweils mit einer nutförmigen Ausnehmung 14, 15 versehen. Die bei
Druckbeaufschlagung an die Hohlkörper 1, 2 anlegbaren Dichtlippen 10, 11
bilden jeweils die außenumfangsseitige Begrenzung der Ausnehmungen 14,
15, wobei innerhalb der Ausnehmungen 14, 15 der gleiche Druck wie innerhalb
des Steckstücks anliegt.
Claims (10)
1. Steckstück zur dichten Verbindung von zwei mit axialem Abstand zuein
ander benachbart angeordneten, rohrförmigen Hohlkörpern, umfassend
eine Verbindungshülse aus zähhartem Werkstoff, die zumindest stirnsei
tig beiderseits von Dichtringen aus elastomerem Werkstoff umschlossen
ist, wobei die Dichtringe an die Innenwand der jeweiligen Hohlkörper
dichtend anlegbar sind und zumindest ein Dichtring die entsprechende
Stirnseite der Verbindungshülse in axialer Richtung mit einem Überstand
überragt, dadurch gekennzeichnet, daß der Überstand (8, 9) als radial
nach außen auffederbare Dichtlippe (10, 11) ausgebildet ist und daß die
Dichtlippe (10, 11) bei Überdruckbeaufschlagung innerhalb des Steck
stücks dichtend an die die Stirnseite außenseitig umschließende Innen
wand (6, 7) des Hohlkörpers (1, 2) anlegbar ist.
2. Steckstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtrin
ge (4, 5) auf den einander zugewandten Seiten jeweils eine Staublippe
(12, 13) aufweisen, die den jeweiligen Dichtlippen (10, 11) mit axialem
Abstand benachbart zugeordnet sind.
3. Steckstück nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Überstand (8, 9) eine stirnseitige, nutförmige Ausnehmung
(14) aufweist.
4. Steckstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungshülse (3) aus einem metallischen Werkstoff besteht.
5. Steckstück nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der elastomere Werkstoff die Verbindungshülse (3) außenseitig
vollständig umschließt.
6. Steckstück nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der elastomere Werkstoff und die Verbindungshülse (3) adhäsiv
verbunden sind.
7. Steckstück nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungshülse (3) und die Hohlkörper (1, 2) jeweils zylin
drisch ausgebildet sind.
8. Steckstück nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß beide Dichtringe (4, 5) axiale Überstände (8, 9) aufweisen und mit
Dichtlippen (10, 11) versehen sind, die bei Überdruckbeaufschlagung ra
dial nach außen auffederbar sind.
9. Steckstück nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Überdruck zur Betätigung der Dichtlippen (10, 11) 10 bar be
trägt.
10. Steckstück nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtringe (4, 5) unter elastischer Vorspannung dichtend von
den Hohlkörpern (1, 2) umschlossen sind und daß das Steckstück unter
Vermeidung sekundärer Befestigungsmittel in den Hohlkörpern (1, 2)
stirnseitig aufgenommen ist.
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