DE19860415A1 - Halbleitermodul - Google Patents
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Abstract
Ein Halbleitermodul weist Halbleiterelemente (6) auf, welche auf einem Basiselement (2) angeordnet sind und welche gegenüber einem mit dem Basiselement (2) in Wirkverbindung stehenden Kühlmedium mittels mindestens eines Isolationselements (3) elektrisch isoliert sind. Dieses mindestens eine Isolationselement (3) ist im wesentlichen hohlzylinderförmig gestaltet. Dabei ist es im Basiselement (2) angeordnet, wo es einen Kanal (30) zur Aufnahme des Kühlmediums bildet. Dieser Aufbau ermöglicht eine Isolation der Halbleiterelemente (6) gegenüber dem Kühlmedium unter Vermeidung von Elementen, welche Stellen mit überhöhtem elektrischen Feld aufweisen und somit zu Teilentladungen führen, welche die Spannungsfestigkeit des Moduls beeinträchtigen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Leistungs
elektronik. Sie bezieht sich auf ein Halbleitermodul gemäss
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Ein derartiges Halbleitermodul ist beispielsweise aus R.
Zehringer et al., Materials Research Society Symposium Procee
dings, Volume 483, Power Semiconductor Materials and Devices,
1998, S. 369-380, bekannt. Diese Publikation beschreibt, wie
in der beiliegenden Fig. 1 dargestellt ist, ein Halbleiter
modul mit einem Modulgehäuse 1, einer metallenen Basisplatte 2
und mehreren darauf angeordneten, vom Modulgehäuse überdeckten
Halbleiterelementen 6, in diesem Fall IGBT-Chips (Insulated
Gate Bipolar Transistor) und Dioden. Das Modulgehäuse ist im
allgemeinen mit einer Gelmasse 7 ausgefüllt, welche als
elektrische. Isolationsschicht und als Korrosionsschutz dient
sowie auf Verbindungsdrähte wirkende Zugkräfte vermindert.
Die Basisplatte ist mit einer Wasserkühlung 20 verbunden, um
die von den Halbleiterelementen erzeugte Wärme abzuführen. Um
die Halbleiterelemente gegenüber der Basisplatte und der
Wasserkühlung elektrisch zu isolieren, ist zwischen Basis
platte und Halbleiterelementen eine Keramikplatte 3 ange
ordnet, welche beidseitig mit einer Metallschicht 4, 5 versehen
ist. Dabei sind Basisplatte, Keramikplatte und Halbleiter
elemente aufeinander gelötet, wobei die Metallschichten die
Lötverbindung ermöglichen.
Diese meist rechteckförmigen Metallschichtungen wirken sich
jedoch nachteilig auf die Spannungsfestigkeit des Halbleiter
moduls aus. Im Betriebszustand des Halbleitermoduls weisen die
zwei Metallschichten ein unterschiedliches Potentialniveau
auf. Zwischen ihnen ist ein elektrisches Feld vorhanden,
welches an den Kanten und vorallem an den Ecken am stärksten
ist. Diese Feldüberhöhung führt zu Teilentladungen und
begrenzt die Spannungsfestigkeit des gesamten Aufbaus.
Im Falle, dass das Modulgehäuse mit einer Gelmasse ausgefüllt
werden soll, führen die Metallschichten zu einem weiteren
Nachteil. Herstellungsbedingt weisen die Metallschichten
geringere Abmessungen auf als die Isolationsplatte, welche
somit an den Rändern vorsteht. Diese geringeren Abmessungen
führen jedoch dazu, dass zwischen Basisplatte und Keramik
platte eine von der Keramikplatte überdeckte kleine Kammer
entsteht. Beim Füllen des Modulgehäuses mit der Gelmasse
besteht die Gefahr, dass sich in diesem Hohlraum eine Luft
blase bildet, wodurch die Funktionsfähigkeit des Halbleiter
moduls beeinträchtigt würde.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Halbleitermodul der
eingangs genannten Art zu schaffen, welches eine verbesserte
Spannungsfestigkeit aufweist.
Diese Aufgabe löst ein Halbleitermodul mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1.
Im erfindungsgemässen Halbleitermodul ist mindestens ein Halb
leiterelement ohne elektrisch isolierende Zwischenschicht auf
einem Basiselement angeordnet, welches mit einem Kühlmedium in
Wirkverbindung steht. Das Basiselement, welches als Kühlblock
wirkt, ist somit auf demselben Potential wie eine ihn kon
taktierende Unterseite des Halbleiterelementes. Die elek
trische Isolation des mindestens einen Halbleiterelementes
gegenüber dem Kühlmedium erfolgt über ein Isolationselement,
welches im Basiselement angeordnet ist und einen Kanal zur
Aufnahme des Kühlmediums bildet. Der erfindungsgemässe Aufbau
weist somit keine kritischen Randgebiete mit erhöhtem
elektrischen Feld mehr auf, welche zu Teilentladungen führen
könnten. Vorzugsweise ist das Isolationselement im
wesentlichen hohlzylinderförmig gestaltet, wobei sein
Querschnitt rund, halbrund oder ellipsenförmig sein kann.
Die äussere Form des erfindungsgemässen Halbleitermoduls ist
sehr einfach, wird sie doch im wesentlichen durch das vorzugs
weise quaderförmige Basiselement und den darauf angeordneten
Halbleiterelementen definiert. Dadurch sind keine schwer zu
gänglichen Kammern mehr vorhanden, in welchen sich Luftblasen
fangen könnten. Das erfindungsgemässe Modul lässt sich somit
auf einfache und schnelle Weise mit einer Gelmasse ausfüllen.
Vorzugsweise ist unterhalb von jedem Halbleiterelement ein
Isolationselement angeordnet. Da das Basiselement im Bereich
unterhalb jedes Halbleiterelementes die meiste Wärme aufnimmt,
und die Wärme direkt in ihrem Kerngebiet abgeführt wird, ist
die Effizienz der Kühlung erhöht.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegen
standes ist das Isolationselement auf seiner inneren Ober
fläche mit einer Wärmeübertragungsschicht und/oder mit einer
Strukturierung zur Vergrösserung der Oberfläche versehen, um
den Wärmeübergang an das Kühlmedium zu verbessern.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Isola
tionselement an eine sogenannte Heat Pipe angeschlossen,
welche Wärme vom Isolationselement zu ausserhalb des Basis
elementes angeordneten Kühlkörpern leitet, wo die Wärme durch
erzwungene Konvektion an die Umgebung abgegeben wird.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen aus den abhän
gigen Patentansprüchen hervor.
Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand eines bevor
zugten Ausführungsbeispiels, welches in den beiliegenden
Zeichnungen dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a einen Querschnitt durch ein schematisch darge
stelltes Halbleitermodul inklusive Gehäuse gemäss
dem Stand der Technik;
Fig. 1b eine Aufsicht des Halbleitermoduls gemäss Fig. 1a
ohne Gehäuse;
Fig. 2 einen Querschnitt durch ein erfindungsgemässes Halb
leitermodul;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch das Halbleitermodul gemäss
Fig. 2 und
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform
eines Isolationselementes gemäss der Erfindung.
Das erfindungsgemässe Halbleitermodul gemäss den Fig. 2 und
3 weist ein Basiselement 2, mindestens einen Chip oder Halb
leiterelement 6 und mindestens ein Isolationselement 3 auf.
Das Basiselement 2 ist in der Regel ein quaderförmiger Block
mit mindestens einer planen Oberfläche 21. Es ist vorzugsweise
aus Metall oder einem Metall/Matrix-Komposit gefertigt,
beispielsweise aus Aluminium-Siliziumkarbid (AlSiC) oder
Kupfer-Siliziumkarbid (CuSiO). Die Abmessungen des Basis
elementes hängen von der Art des Halbleitermoduls ab, typische
Dicken sind jedoch 8-10 mm.
Die Halbleiterelemente 6 sind handelsübliche Bauteile,
beispielsweise Dioden oder IGBT-Chips und werden deshalb im
folgenden nicht genauer beschrieben. Die Halbleiterelemente 6
sind direkt, das heisst ohne eine dazwischenliegende elek
trische Isolationsschicht, auf der planen Oberfläche 21 des
Basiselementes 2 angeordnet, wobei sie im allgemeinen stoff
schlüssig mit dem Basiselement 2 verbunden sind. Normalerweise
sind sie gelötet.
Das mindestens eine Isolationselement 3 weist eine hohlzylin
derförmige Gestalt auf, wobei ihr Querschnitt vorzugsweise
mindesten annähernd rund ist. Im hier dargestellten Aus
führungsbeispiel handelt es sich um ein Rohr. Die Abmessungen
des Isolationselementes 3 hängen im wesentlichen von der
Grösse des Basiselementes 2, der Grösse und Anzahl des Halb
leiterelementes 6 sowie der Menge der abzuführenden Wärme ab.
Typische Innendurchmesser liegen bei 2-3 mm, typische Wand
stärken bei 1-2 mm. Üblicherweise ist das Isolationselement
3 aus Keramik gefertigt, wobei Aluminiumnitrit (AlN), Alu
miniumoxid (Al2O3), Berilliumoxid (BeO), Siliziumkarbid (SiC)
oder Siliziumnitrit (SiN) bevorzugte Materialien sind. Es
lassen sich jedoch grundsätzlich auch andere elektrisch
isolierende Materialien verwenden.
Die Isolationselemente 3 sind im Basiselement 2 angeordnet,
welches hierfür Durchgangsbohrungen zur Aufnahme der Isola
tionselemente 3 aufweist. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist,
ragen die Isolationselemente vorzugsweise aus dem Basiselement
2 heraus, wodurch das Anschliessen von weiterführenden
Leitungen erleichtert ist.
In einer ersten Variante sind die Isolationselemente 3 in das
Basiselement 2 eingegossen. In einer anderen Variante werden
die Isolationselemente 3 separat hergestellt und anschliessend
in die Durchgangsbohrungen eingeführt. In diesem Fall ist vor
zugsweise zwischen Basiselement und Isolationselement ein
Gleitmittel vorhanden, um einen luftspaltfreien Wärmeübergang
zu gewährleisten.
Wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt, ist jeweils unterhalb
von jedem Halbleiterelement 6 ein Isolationselement 3 ange
ordnet, wobei mehrere in einer Reihe angeordnete Halb
leiterelemente 6 demselben Isolationselement 3 zugeordnet sein
können.
Jedes Isolationselement 3 bildet einen Kanal 30 zur Aufnahme
eines Kühlmediums, welches die vom Halbleiterelement 6
erzeugte Wärme abführt. Dadurch ist das als Kühlblock wirkende
Basiselement 2 und somit die auf ihm angeordneten Halb
leiterelemente 6 gegenüber dem Kühlmedium elektrisch isoliert.
Die lichte Weite des Kanals 30 ist entsprechend der zu erbrin
genden Kühlleistung bemessen.
Im allgemeinen wird durch den Kanal 30 ein Kühlfluid geleitet,
beispielsweise Wasser. Es ist jedoch auch möglich, eine soge
nannte Heat Pipe, welche die Wärme nach aussen an eine Kon
vektions-Kühlstruktur liefert, in das Isolationselement 3 ein
zuführen.
In dem in den Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungs
beispiel ist das Isolationselement 3 auf seiner inneren Ober
fläche mit einer Wärmeübertragungsschicht 8 versehen, welche
einen hohen Wärmeübertragungskoeffizienten aufweist, um eine
gute Wärmeübertragung an das Kühlmedium zu gewährleisten.
Beispielsweise lässt sich hierfür ein Metall verwenden.
Anstelle einer Beschichtung lässt sich auch ein Wärmeübergang
schaum, insbesondere ein metallischer Schaum, einsetzen.
In einer anderen, in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform
weist die innere Oberfläche des Isolationselementes 3 eine
Oberflächenstrukturierung 9 auf, um so die wärmeübertragende
Fläche zu erhöhen. Diese Oberflächenstrukturierung 9 kann
direkt in die Keramik eingeformt oder, wie hier dargestellt,
durch eine Beschichtung mit hohem Wärmeübertragungskoeffizien
ten gebildet sein.
1
Modulgehäuse
2
Basiselement
20
Wasserkühlung
21
plane Oberfläche
3
Isolationselement
30
Kanal
4
erste Metallschicht
5
zweite Metallschicht
6
Halbleiterelement
7
Gel
8
Wärmeübergangsschicht
9
Oberflächenstrukturierung
Claims (10)
1. Halbleitermodul mit mindestens einem Halbleiterelement
(6), welches auf einem Basiselement (2) angeordnet ist,
wobei das mindestens eine Halbleiterelement (6) gegenüber
einem mit dem Basiselement (2) in Wirkverbindung stehendem
Kühlmedium mittels mindestens eines Isolationselements (3)
elektrisch isoliert ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Isolationselement (3) im
Basiselement (2) angeordnet ist, wobei es einen Kanal (30)
zur Aufnahme des Kühlmediums bildet.
2. Halbleitermodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Isolationselement (3) im wesentlichen
hohlzylinderförmig gestaltet ist.
3. Halbleitermodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass unterhalb von jedem Halbleiterelement (6) ein Isola
tionselement (3) im Basiselement (2) angeordnet ist.
4. Halbleitermodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Halbleiterelement (6) direkt auf
das Basiselement (2) gelötet ist.
5. Halbleitermodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Isolationselement (3) auf seiner inneren Ober
fläche mit einer Wärmeübergangsschicht (8), insbesondere
einer Metallschicht, versehen ist.
6. Halbleitermodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Isolationselement (3) auf seiner inneren Ober
fläche mit einem Wärmeübergangsschaum, insbesondere einem
metallischen Schaum, versehen ist.
7. Halbleitermodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kanal (30) innenseitig strukturiert ist.
8. Halbleitermodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass am mindestens einen Isolationselement (3) eine Heat
Pipe angeschlossen ist.
9. Halbleitermodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Isolationselement (3) aus einer Keramik, insbe
sondere Aluminiumnitrit (AlNi), Aluminiumoxid (Al2O3),
Berilliumoxid (BeO), Siliziumnitrit (SiN) oder
Siliziumkarbid (SiC) besteht.
10. Halbleitermodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Basiselement (2) aus einem Metall oder einem
Metall-Matrix-Komposit, insbesondere aus Aluminium-Sili
ziumkarbit (AlSiC) oder Kupfer-Siliziumkarbit (CuSiC),
gefertigt ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1998160415 DE19860415A1 (de) | 1998-12-28 | 1998-12-28 | Halbleitermodul |
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