DE19860253C1 - Membranmodul zur selektiven Gasabtrennung in Plattenstapelbauweise - Google Patents

Membranmodul zur selektiven Gasabtrennung in Plattenstapelbauweise

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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Membranmodul zur selektiven Gasabtrennung in Plattenstapelbauweise mit einer oder mehreren übereinandergestapelten Abtrenneinheiten sowie zwischenliegenden und/oder stapelendseitigen Rahmenplatten, wobei jede Abtrenneinheit eine Trägerplatte mit einer Trenngasaufnahmestruktur und wenigstens eine zugehörige Gasabtrennmembran aufweist und die Rahmenplatten eine Mischgasströmungsraumstruktur besitzen. DOLLAR A Erfindungsgemäß beinhalten jede Abtrenneinheit und die Rahmenplatten in einem ersten und einem zweiten Seitenbereich je eine sich in Stapelrichtung erstreckende, von überlappenden Öffnungen in den Platten gebildete Mischgasanschlußkanalstrukturen, die mit den Mischgasströmungsraumstrukturen in Fluidverbindung stehen, sowie in einem dritten und vierten Seitenbereich entsprechende, in Stapelrichtung verlaufende Trenngasanschlußkanalstrukturen, die mit der oder den Trenngasaufnahmestrukturen in Fluidverbindung stehen. DOLLAR A Verwendung z. B. in Brennstoffzellenfahrzeugen zur Bereitstellung von Wasserstoff durch selektive Abtrennung aus dem Reformatgas einer Reformierungsreaktion.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Membranmodul zur selektiven Gasabtrennung in Plattenstapelbauweise nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein solches Membranmodul ist zur selektiven Wasserstoffabtren­ nung in der Offenlegungsschrift EP 0 718 031 A1 beschrieben. Beim dortigen Membranmodul bilden die Abtrenneinheiten wasser­ stoffdurchlässige Verbundmembranen, die aus einer Trägermatrix bestehen, die beidseitig unter Zwischenfügung einer flexiblen Zwischenschicht mit einer selektiv wasserstoffdurchlässigen Me­ tallschicht beschichtet sind. Die Trägermatrix beinhaltet eine zum Abführen des abgetrennten Wasserstoffs geeignete Wasser­ stoffaufnahmestruktur, indem sie aus einem porösen, perforierten oder geschlitzten Metall- oder Keramikmaterial oder einem was­ serstoffdurchlässigen Metallmaterial gebildet ist. Zum Abführen des abgetrennten Wasserstoffs aus dem Plattenstapel sind an ei­ nem Stapelseitenbereich senkrecht zur Stapelrichtung seitlich ausmündende Wasserstoffauslässe vorgesehen, wobei auf der gegen­ überliegenden Stapelseite zugehörige Spülgaseinlässe seitlich in die jeweilige Trägermatrix einmünden. Die Verbundmembraneinhei­ ten wechseln im Stapel mit Rahmenplatten ab, die unter Zwischen­ fügung von Dichtungen gegen die Verbundmembraneinheiten anlie­ gend und deren innerer Bereich vollständig offen ist und auf diese Weise einen jeweiligen Mischgasströmungsraum bilden. Mit­ tels einer entsprechenden Anschluß- und Verbindungsstruktur auf den beiden Seitenbereichen, an denen sich auch die Spülgasein­ lässe und die Wasserstoffauslässe befinden, wird eine Misch­ gasströmungsführung erzielt, bei welcher das den Wasserstoff enthaltende Mischgas von einer Stapelstirnseite her in den Sei­ tenbereich einer ersten Rahmenplatte, von dort durch deren Mischgasströmungsraum hindurch zum gegenüberliegenden Seitenbe­ reich und dort unter Umlenkung um 180° zur nächsten Rahmenplatte und durch deren Mischgasströmungsraum hindurchgeleitet wird. Dies setzt sich fort, bis das Mischgas wasserstoffbefreit an der gegenüberliegenden Stapelstirnseite herausgeführt wird. Diese serpentinenförmige Mischgasströmungsführung bedingt entsprechen­ de Druckverluste.
Aus der Patentschrift US 5.486.475 ist ein Membranmodul in Plat­ tenstapelbauweise bekannt, bei dem eine Mehrzahl von Membranta­ scheneinheiten übereinandergestapelt sind, die aus einer Rahmen­ platte bestehen, die oben und unten von einer gasdurchlässigen, flüssigkeitsfesten Membran umgeben ist, so daß im Inneren Ta­ schen gebildet sind, die von einem Flüssigkeitsgemisch durch­ strömt werden können, mit der aus einem Mischgas abzutrennende, unerwünschte Gase zur Reaktion gebracht werden können. Die Rah­ menplatten sind in einem Seitenbereich mit Einlaßöffnungen und in einem gegenüberliegenden Seitenbereich mit Auslaßöffnungen versehen, um die Mischung in die Taschen einleiten und aus die­ sen wieder abführen zu können. Zwischen je zwei Membrantaschen­ einheiten sind an gegenüberliegenden Stapelseitenbereichen Ab­ standshalter eingebracht, wodurch zwischen den einzelnen Mem­ brantascheneinheiten entsprechende Freiräume gebildet sind, in die eine Stützstruktur eingebracht sein kann und in die das Mischgas eingeleitet wird. Die Abstandshalter sind derart ge­ locht, daß an den beiden zugehörigen Stapelseitenbereichen pa­ rallel zur Stapelrichtung verlaufend einerseits ein Verteilerka­ nal und andererseits ein Sammelkanal gebildet ist, um das Flüs­ sigkeitsgemisch parallel in die Membrantaschen zuzuführen und wieder abzuführen.
Wasserstoffabtrennende Membranmodule werden beispielsweise in Brennstoffzellenfahrzeugen dazu verwendet, den durch eine Refor­ mierungsreaktion eines Kohlenwasserstoffs oder Kohlenwasser- stoffderivats erzeugten Wasserstoff selektiv aus dem Reformat­ gasgemisch abzutrennen, um ihn den Brennstoffzellen zuzuführen. Für derartige mobile Anwendungen in der Fahrzeugtechnik ist es aus Dynamik- und Bauraumgründen wünschenswert, das wasserstoff­ abtrennende Membranmodul so kompakt und leicht wie möglich zu gestalten. Daher sollte möglichst viel Membranfläche pro Volu­ meneinheit untergebracht werden können. Gleichzeitig ist die Strömungsführung zu berücksichtigen. Insbesondere sollten hohe Druckverluste vermieden werden, da sie die Leistungsfähigkeit des Membranmoduls herabsetzen. Denn die Abtrennleistung hängt direkt vom Druckgefälle zwischen dem hindurchgeleiteten Mischgas und dem daraus abgetrennten Gas ab. Andererseits muß das Mem­ branmodul hohen Drücken unter Wasserstoffatmosphäre bei Tempera­ turen bis mindestens 350°C standhalten, und es sollte möglichst kostengünstig in hoher Stückzahl gefertigt werden können.
Der Erfindung liegt daher als technisches Problem die Bereit­ stellung eines Membranmoduls in Plattenstapelbauweise der ein­ gangs genannten Art zugrunde, das sich bei gegebener, geforder­ ter Abtrennleistung vergleichsweise kompakt, leicht und druck­ stabil mit relativ geringem Aufwand fertigen läßt und im Betrieb nur relativ geringe Druckverluste verursacht.
Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung eines Membranmoduls mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Durch seinen modularen Aufbau in Plattenstapelbauweise kann es sehr flexibel für unterschiedliche Abtrennleistungen ausgelegt werden. Die Plattenstapelbauweise ermöglicht zudem eine kostengünstige Fer­ tigung. Durch geeignet in jeweiligen Seitenbereichen in die Ab­ trenneinheiten und die Rahmenplatten eingebrachte Anschlußöff­ nungen sind in Stapelrichtung verlaufende Anschlußkanalstruktu­ ren zum Zu- und Abführen des Mischgases sowie zum Abführen des Trenngases, d. h. des aus dem Mischgas selektiv abgetrennten Ga­ ses, gebildet. Über diese Anschlußkanalstrukturen kann das Mischgas mit relativ geringem Druckabfall parallel durch die Mischgasströmungsräume geführt und das abgetrennte Trenngas aus den Abtrenneinheiten abgezogen werden. Gleichzeitig erlaubt die Integration der Anschlußkanalstrukturen in den Plattenstapel ei­ ne kompakte Bauweise.
Ein nach Anspruch 2 weitergebildetes Membranmodul beinhaltet ei­ nen rechteckförmigen Plattenstapel, bei dem das Mischgas paral­ lel zur längeren Rechteckseite durch den Stapel geführt wird. Demgegenüber wird das Trenngas im Kreuzstrom dazu über die kür­ zere Rechteckseite abgeführt. Damit läßt sich einerseits eine zur ausreichenden Trenngasabtrennung benötigte Mischgasströ­ mungslänge bereitstellen, während der Stapel in der dazu senk­ rechten Querrichtung kürzer gehalten werden kann, was zu einem kompakten Aufbau und zu geringen Druckverlusten beiträgt.
Bei einem nach Anspruch 3 weitergebildeten Membranmodul weist die Trägerplatte jeder Abtrenneinheit ein- oder beidseitig eine Nut/Steg-Struktur auf, bei der die Nuten Kanäle zur Abführung des Trenngases bilden. Auf die Nut/Steg-Struktur ist die jewei­ lige Gasabtrennmembran unter Zwischenfügung einer porösen Stütz­ struktur aufgebracht. Dadurch wird die Membran ausreichend ge­ stützt, und das von ihr selektiv abgetrennte Trenngas kann gleichmäßig in die Trägerplattennuten gelangen und von dort ab­ geführt werden.
Bei einem nach Anspruch 4 weitergebildeten Membranmodul ist die jeweilige Gasabtrennmembran, gegebenenfalls samt einer zwischen­ gefügten Stützstruktur, in einer Ausnehmung der angrenzenden Rahmenplatte angeordnet. Dadurch kann sie bei der Montage des Membranmodul-Plattenstapels gegen Verrutschen gesichert in der Rahmenplattenausnehmung gehalten werden. Zudem besteht hierdurch die Möglichkeit, die Trägerplatte mit relativ geringem Aufwand als planes Bauteil fertigen zu können, in das ein- oder beidsei­ tig die Trenngasaufnahmestruktur eingebracht ist.
Bei einem nach Anspruch 5 weitergebildeten Membranmodul sind durchgängig metallische Materialien für die verschiedenen Kompo­ nenten des Plattenstapels derart gewählt, daß die Komponenten durch ein einheitliches Löt- oder Schweißverfahren gasdicht zu dem Plattenstapel gefügt werden können. Dies reduziert den Fer­ tigungsaufwand.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Hier­ bei zeigen:
Fig. 1 eine verkürzte Querschnittansicht einer Stapelbaueinheit eines Membranmoduls zur Wasserstoffabtrennung mit einer Abtrenneinheit und beidseitig anschließenden Rahmenplat­ ten,
Fig. 2 eine Längsschnittansicht längs der Linie II-II von Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die der Abtrenneinheit abgewandte Seite einer der Rahmenplatten und
Fig. 4 eine Draufsicht auf die der Abtrenneinheit zugewandte Seite einer der Rahmenplatten.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Stapelbaueinheit für ein Wasserstoffabtrenn-Membranmodul in Plattenstapelbauweise besteht aus einer Abtrenneinheit 1, an die beidseitig je eine Rahmen­ platte 2, 3 anschließt. Die Abtrenneinheit 1 beinhaltet eine Trägerplatte 4, die bis auf einen umlaufenden Randbereich beid­ seitig mit einer Nut/Steg-Struktur versehen ist, indem dort je­ weils eine Reihe parallel verlaufender Nuten 5 eingebracht ist. Die Nuten 5 stellen eine Trenngasaufnahmestruktur dar, die den abgetrennten Wasserstoff aufnimmt und weiterleitet. Die Träger­ platte 4 fungiert damit als ein Wasserstoffleitblech mit beid­ seitiger, wasserstoffableitender Nut/Steg-Struktur 5. Zudem dient sie als Versteifung der Wandung. Auf jeder der beiden Sei­ ten ist gegen die Nut/Steg-Struktur 5 jeweils ein wasserstoff­ durchlässiges Metallgewebe 6 gelegt, gegen das andererseits je eine selektiv wasserstoffdurchlässige Metallmembran 7 anliegt.
Das Metallgewebe 6 dient dabei als Stützstruktur für die Metall­ membran 7.
Wie aus Fig. 2 erkennbar, besitzen die Trägerplatte 4 und die beiden angrenzenden Rahmenplatten 2, 3 auf zwei gegenüberliegen­ den Seitenbereichen 8, 9 sich in Stapelrichtung fluchtend über­ lappende Anschlußöffnungen 10, 11, die damit entsprechende, in Stapelrichtung senkrecht zu den Ebenen der gestapelten Platten 1, 2, 3 verlaufende Wasserstoffanschlußkanäle 12, 13 bilden, die mit den wasserstoffableitenden Trägerplattennuten 5 in Verbin­ dung stehen. Abgetrennter Wasserstoff 14 kann so über die Nuten 5 zu einem Stapelseitenbereich geführt und über die dortigen An­ schlußkanäle stirnseitig aus dem Plattenstapel abgezogen werden. Wie aus den Fig. 3 und 4 hervorgeht, sind entlang der beiden längeren Seiten 8, 9 der rechteckförmigen Platten je vier lang­ lochförmige Wasserstoffanschlußöffnungen 10, 11 ausgebildet. Die wasserstoffableitenden Nuten 5 erstrecken sich damit längs der kürzeren Querrichtung des Plattenstapels, so daß der abgetrenn­ te, in den Nuten 5 gesammelte Wasserstoff über einen relativ kurzen Strömungsweg abgezogen werden kann. Um die Wasserstoffab­ führung zu fördern, kann in üblicher Weise ein Spülgas verwendet werden. Dieses wird dann stapelstirnseitig über die Wasserstoff­ anschlußkanäle im einen Seitenbereich zugeführt, die dann als Spülgasverteilerkanäle fungieren, und zusammen mit dem mitge­ führten Wasserstoff über die Wasserstoffanschlußkanäle im gegen­ überliegenden Seitenbereich wieder stirnseitig aus dem Platten­ stapel herausgeführt.
Die Rahmenplatten 2, 3 definieren je einen großflächigen Frei­ raum 15, 16, wobei diese Freiräume 15, 16 die abtrennaktive Flä­ che definieren, über die das zugeführte Mischgas mit den wasser­ stoffabtrennenden Membranen 7 in Kontakt steht. Die Membranen 7 und ihre zugehörigen Metallgewebe-Stützstrukturen 6 erstrecken sich umlaufend etwas über diese Freiräume 15, 16 hinaus, wobei sie in passenden Ausnehmungen 17, 18 aufgenommen sind, die in den Rahmenplatten 2, 3 auf deren der Abtrenneinheit 1 zugewand­ ten Seite eingebracht sind. In Fig. 4 sind die seitlichen Ränder 18a, 18b zu erkennen, die entlang der kürzeren Plattenseiten von einer durchgehenden Kante 18a und entlang der längeren Platten­ seiten von Anschlagstegen 18b gebildet sind, welche zwischen sich Durchlässe belassen, über welche die wasserstoffableitenden Trägerplattennuten 5 in die seitlichen Wasserstoffanschlußkanäle 10, 11 münden.
Zum Aufbau eines betriebsfertigen Membranmoduls wird zunächst ein Stapel aus einem oder mehreren übereinandergestapelten Sta­ pelbaueinheiten gemäß Fig. 1 und 2 gebildet, wonach dieser Sta­ pel auf beiden Stirnseiten von nicht gezeigten Endplatten abge­ schlossen wird. Dadurch bilden die Freiräume der beiden stirn­ endseitigen Rahmenplatten zusammen mit der jeweiligen Endplatte und, bei Verwendung mehrer Stapelbaueinheiten, je zwei Freiräume 15, 16 zweier aneinanderliegender Rahmenplatten 2, 3 Mischgas­ strömungsräume 19, durch die das Mischgas, d. h. das den abzu­ trennenden Wasserstoff enthaltende Gasgemisch, zwecks Abtrennung des Wasserstoffs über die Membranen 7 hindurchgeleitet werden kann.
Um das Mischgas zu- und abzuführen, sind in den beiden kürzeren Seitenbereichen 20, 21 der einzelnen Platten 1, 2, 3 je zwei langlochförmige Mischgasanschlußöffnungen 22, 23 vorgesehen. Auf jedem dieser beiden Seitenbereiche 20, 21 überlappen sich die jeweils zwei Mischgasanschlußöffnungen 22, 23 der übereinander­ gestapelten Platten 1, 2, 3 zur Bildung einer Mischgasanschluß­ kanalstruktur aus je zwei parallelen, in Stapelrichtung verlau­ fenden Mischgasanschlußkanälen 24, 25 auf jeder dieser beiden Plattenseiten 20, 21. Die von den Freiräumen 15, 16 der Rahmen­ platten 2, 3 gebildeten Mischgasströmungsräume 19 stehen über Durchlässe 28 zwischen je zwei Stegen einer Kammstegstruktur 26, 27 mit den Mischgasanschlußöffnungen 22, 23 und damit den von diesen gebildeten Mischgasanschlußkanälen 24, 25 in Fluidverbin­ dung. Dazu ist je eine solche Kammstegstruktur 26, 27 auf der von der Abtrenneinheit 1 abgewandten Seite jeder Rahmenplatte 2, 3 zwischen den Mischgasanschlußöffnungen 22, 23 und dem zugehö­ rigen Freiraum 15, 16 ausgebildet.
Im Betrieb wird dann das Mischgas 29 über die beiden parallelen Mischgasanschlußkanäle des einen Stapelseitenbereichs, die dann als Mischgasverteilerkanäle fungieren, parallel in die Misch­ gasströmungsräume 19 eingeleitet, durchströmt diese entlang de­ ren längerer Rechteckseite und kann dann über die beiden paral­ lelen, als Sammelkanäle fungierenden Mischgasanschlußkanäle des gegenüberliegenden Seitenbereichs wasserstoffbefreit wieder ab­ geführt werden. Damit fließt das Mischgas im Kreuzstrom zum ab­ getrennten Wasserstoff längs der längeren Stapelquerseite, wäh­ rend der Wasserstoff über die kürzere Stapelquerseite abgezogen wird. Dies hat den Vorteil, daß bei gegebener Mischgasströmungs­ länge, die zur ausreichenden Wasserstoffabtrennung erforderlich ist, eine kompakte Bauform des Plattenstapel-Membranmoduls er­ zielbar ist. Außerdem sind in diesem Membranmodul die Druckver­ luste sehr gering, da das Mischgas über Anschlußkanäle mit ver­ gleichsweise großem Querschnitt zu- und abgeführt und zwischen Zu- und Abfuhrkanal geradlinig durch die Stapelquerebenen ge­ führt wird, ohne daß es serpentinenförmig umgeleitet wird. Ein weiterer Vorteil des dergestalt aufgebauten Moduls besteht da­ rin, daß die Zu- und Abfuhr des Mischgases ebenso wie die Abfuhr des Wasserstoffs und ggf. die Zufuhr des Spülgases sämtlich über eine oder beide Stapelstirnseiten erfolgen kann, so daß keine Zugänglichkeit zum Plattenstapel an dessen Querseiten erforder­ lich ist. Zudem ist das Membranmodul sehr druckstabil, insbeson­ dere sind die Wasserstoffabtrennmembranen 7 gegen den vom je­ weils benachbarten Mischgasströmungsraum 19 einwirkenden Druck ausreichend durch das wasserstoffdurchlässige Metallgewebe 6 ab­ gestützt, ohne daß dadurch die Wasserstoffableitfunktion der Trägerplatten 4 behindert wird.
Ein großer herstellungstechnischer Vorteil ist erzielbar, wenn die Rahmenplatten 2, 3 und die Trägerplatte 4 ebenso wie die Wasserstoffabtrennmembranen 7 und deren Metallgewebe-Stütz­ struktur 6 aus löt- oder schweißfähigen Materialien gefertigt sind. Für die Rahmenplatten 2, 3 und die Trägerplatte 1 kommt hierbei insbesondere Edelstahl in Betracht, für die Wasserstoff­ abtrennmembranen 7 ein spezifisch wasserstoffdurchlässiges Me­ tallmaterial, wie Metalle der Elementgruppen IVb, Vb und VIII und deren Legierungen, und für deren Stützstruktur ein ausrei­ chend gasdurchlässiges Gewebe, beispielsweise aus Metall. In diesem Fall können alle diese Komponenten des Membranmoduls durch eine geeignete Löt- oder Schweißabfolge eines Löt- oder Schweißverfahrens gasdicht zu dem Plattenstapel zusammengefügt werden. Als Schweißverfahren eignen sich beispielsweise Laser­ strahl-, Ultraschall- oder Rollnahtschweißen. Dabei können die einzelnen Platten sukzessive an den jeweils schon bestehenden Stapel angelegt und mit diesem gasdicht verbunden werden, oder es können zunächst die gewünschte Anzahl einzelner Stapelbauein­ heiten aus je einer Abtrenneinheit 1 und den beiden an sie ange­ fügten Rahmenplatten 2, 3 vorgefertigt und anschließend die ein­ zelnen Stapelbaueinheiten zum gesamten Membranmodul- Plattenstapel zusammengebaut werden. Ein dergestalt aus Metall gefertigtes Membranmodul hält hohen Drücken unter Wasserstoffat­ mosphäre bei Temperaturen bis 350°C stand, wie dies beispiels­ weise bei der Wasserstoffabtrennung aus dem Reformatgas einer Wasserdampfreformierung von Methanol gefordert ist. Der Zusam­ menbau des Moduls durch Löten oder Schweißen kann in hohen Stückzahlen sowie mit hoher Prozess- und Herstellgenauigkeit ko­ stengünstig erfolgen. Je nach Anwendungsfall können die jeweili­ gen Stapelbaueinheiten oder daraus gebildete, größere Stapeltei­ leinheiten vor dem vollständigen Zusammenbau auf Dichtheit gete­ stet werden. Die modulare Bauweise erlaubt eine einfache Anpassung an verschiedene Leistungsklassen, indem unterschied­ lich viele Stapelbaueinheiten und/oder Platten mit unterschied­ lichen Grundmaßen verwendet werden.
Insgesamt macht das oben beschriebene Beispiel deutlich, daß sich das erfindungsgemäße Membranmodul in einer sicheren Prozeß­ führung durch Fügen, z. B. mittels Laserstrahlschweißen, mit sehr hohen Vorschubgeschwindigkeiten kompakt und modular bauen läßt. Die Art der Strömungskanäle führt nur zu geringen Druckverlusten und zu einer gleichmäßigen Strömungsverteilung. Mit dem erfin­ dungsgemäßen Membranmodul kann Wasserstoff mit einem Reinheits­ grad von größer als 99,99999% aus dem Reformatgas einer Metha­ nolreformierungsreaktion abgetrennt und in dieser hohen Reinheit z. B. einem Brennstoffzellensystem zugeführt werden. Es versteht sich, daß das Membranmodul auch für andere Zwecke üerall dort nutzbringend einsetzbar ist, wo ein mittels einer Abtrennmembran selektiv abtrennbares Gas aus einem Gasgemisch abgetrennt werden soll.

Claims (5)

1. Membranmodul zur selektiven Gasabtrennung in Plattenstapel­ bauweise, insbesondere zur Wasserstoffabtrennung, mit
  • 1. einer oder mehreren übereinandergestapelten Abtrenneinhei­ ten (1) sowie zwischenliegenden und/oder stapelendseitigen Rah­ menplatten (2, 3), wobei jede Abtrenneinheit eine Trägerplatte (4) mit einer Trenngasaufnahmestruktur (5) und wenigstens eine zugehörige Gasabtrennmembran (7) aufweist und die Rahmenplatten eine Mischgasströmungsraumstruktur (15, 16) beinhalten,
dadurch gekennzeichnet, daß
  • 1. jede Abtrenneinheit (1) und die Rahmenplatten (2, 3) in ei­ nem ersten Seitenbereich (20) angeordnete, erste Mischgasan­ schlußöffnungen (22), die sich in Stapelrichtung unter Bildung einer ersten Mischgasanschlußkanalstruktur (24) überlappen, in einem zweiten Seitenbereich angeordnete, zweite Mischgasan­ schlußöffnungen (23), die sich in Stapelrichtung unter Bildung einer zweiten Mischgasanschlußkanalstruktur (25) überlappen, in einem dritten Seitenbereich (8) angeordnete, erste Trenngasan­ schlußöffnungen (10), die sich in Stapelrichtung unter Bildung einer ersten Trenngasanschlußkanalstruktur (12) überlappen, und in einem vierten Seitenbereich (9) angeordnete, zweite Trenngas­ anschlußöffnungen (11) aufweisen, die sich in Stapelrichtung un­ ter Bildung einer zweiten Trenngasanschlußkanalstruktur (13) überlappen, wobei die beiden Mischgasanschlußkanalstrukturen mit den Mischgasströmungsraumstrukturen (15, 16) und die beiden Trenngasanschlußkanalstrukturen mit der oder den Trenngasaufnah­ mestrukturen (5) in Fluidverbindung stehen.
2. Membranmodul nach Anspruch 1, weiter dadurch gekennzeichnet, daß jede Abtrenneinheit (1) und die Rahmenplatten (2, 3) rechteck­ förmig sind und sich die beiden Mischgasanschlußkanalstrukturen (24, 25) an den beiden kürzeren Rechteckseiten sowie die beiden Trenngasanschlußkanalstrukturen (12, 13) an den beiden längeren Rechteckseiten befinden.
3. Membranmodul nach Anspruch 1 oder 2, weiter dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Trägerplatte (4) ein- oder beiseitig als Trenngas­ aufnahmestruktur eine Nut/Steg-Struktur (5) aufweist, gegen wel­ che die jeweilige Gasabtrennmembran (7) unter Zwischenfügung ei­ ner porösen Stützstruktur (6) anliegt.
4. Membranmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiter dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Gasabtrennmembran (7) in einer Ausnehmung (17, 18) der angrenzenden Rahmenplatte (2, 3) aufgenommen ist.
5. Membranmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 4, weiter dadurch gekennzeichnet, daß die Gasabtrennmembran (7) aus einem für das abzutrennende Gas durchlässigen Metallmaterial besteht, die Stützstruktur (6) von einem Metallgewebe gebildet ist, die Trägerplatte (4) und die Rahmenplatten (2, 3) aus Edelstahl gefertigt sind und alle ge­ nannten Komponenten durch ein Löt- oder Schweißverfahren gas­ dicht zum Plattenstapel zusammengefügt sind.
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